Freiherr-vom-Stein-Gymnasium: Missbrauchsvorwürfe gegen früheren Direktor – 14 Betroffene?

Pius, so lautete der Spitzname von Alfons Freistühler, dem ehemaligen Direktor des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Kleve. An der Schule wurde Latein noch als erste Fremdsprache unterrichtet, das Wort stammt aus dieser Sprache und bedeutet „fromm“. War die Benennung der schlichten Tatsache geschuldet, dass der Namensträger katholischer Pfarrer war, oder steckte dahinter schon der blanke Sarkasmus, dass dieser Geistliche – so, wie es sich heute darzustellen scheint – alles andere als fromm war?

Von 1970 bis 1979 leitete Freistühler die Schule. RP-Redakteur Peter Janssen, der 2017 zum 200-jährigen Bestehen der Schule eine Chronik verfasste, schrieb darin zu der Verabschiedung des Direktors folgende Zeilen: „Oberstudiendirektor Freistühler wird mit einem Gottesdienst verabschiedet. Der Schulpflegschaftsvorsitzende Werner Linnenbrink erhält reichlich Applaus, als er dem Pensionär als Geschenk eine Schallplatte überreichte und dazu erklärt, sie verlange vom scheidenden Schulleiter, dass er einmal zuhöre und sich nicht nur anderen mitteile.“

44 Jahre nach dieser süffisanten Verabschiedung würde man dem Pädagogen dann doch gerne einmal zuhören, und wissen wollen, was er zu den – wie jetzt bekannt wurde – seit vielen Jahren existierenden Vorwürfen zu sagen hat. Das Bistum Münster veröffentlichte heute um 11:21 Uhr eine Pressemitteilung, nach der der Schulleiter mehrfach des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurde.

Die Aussagen sind voneinander unabhängig, einen ersten Vorwurf gab es bereits Mitte der achtziger Jahre, also kurz nach der Pensionierung von Freistühler, einen zweiten Vorwurf im Jahre 2010, wo dem expliziten Wunsch nach einer Veröffentlichung nicht entsprochen wurde (die Gründe sind heute nicht mehr zu rekonstruieren), und zwei weitere Vorwürfe aus den Jahren 2021 und 2022, die vom Bistum mit der gebotenen Umsicht nachverfolgt wurden. Allerdings wird der frühere Direktor des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums zur weiteren Aufklärung nicht mehr beitragen können: Freistühler ist im Jahre 1991 verstorben.

Die Zeit, zu der Freistühler Direktor der Schule war, ist mit der heutigen nicht mehr zu vergleichen. Es gibt ein Foto des Kollegiums aus dem Jahre 1972, das insgesamt 21 Lehrer zeigt – nur zwei davon waren Frauen. Freistühler sitzt lachend in der Mitte.

Kollegium 1972

Ich selbst war von 1976 bis 1984 an dieser Schule, und ich kenne noch viele der abgebildeten Personen. Manche habe ich als wunderbare Lehrer in Erinnerung, manche als schräge Vögel, und ich habe auch einen im Gedächtnis, der mir einmal im Zorn ein Büschel Haare ausgerissen hat, und der mich dann, nachdem ich verzweifelt protestiert hatte, am nächsten Morgen auf dem Weg zum Klassenraum abgefangen hatte, um mir eine Packung Maoam zu überreichen. Dazu sagte er: „Jetzt ist alles wieder gut.“ Aus der Parallelklasse erzählten sich die Schüler von einem Englischlehrer, der sich vor der Klasse damit brüstete, ein Maschinengewehr an der Elbe vergraben zu haben, welches er bei Bedarf wieder hervorholen wolle.

Und dann gab es Freistühler, Lehrer für Geschichte und Religion. Er ließ reihum absatzweise aus Büchern vorlesen und hielt das für Unterricht. Wenn er sich in seiner Autorität bedroht fühlte, rief er Schüler nach vorne, nahm eine Wange zwischen Daumen und Zeigefinger und schüttelte dann heftig den Kopf des Schülers. Wie gesagt, eine andere Zeit. Man hielt vieles für normal. Aber selbst für damalige Verhältnisse hätten die nun bekannt gewordenen Vorwürfe niemals geduldet werden dürfen, und es stellt sich die Frage ob, und wenn ja, wer wann etwas dazu gewusst hat – und warum er oder sie dann damals geschwiegen hat.

Auffälligkeiten gab es genug. Alfons Freistühler ist 1970 von Brilon (Sauerland) nach Kleve versetzt worden. Hans Bernd Jerzimbeck, der 2019 ein Buch darüber veröffentlichte, wie mit dem offensichtlich gewalttätigen Lehrer Wilhelm Michels von Seiten der Schule und Aufsichtsbehörden verfahren wurde, schreibt über Freistühler: „Allein schon durch seine Vorgeschichte während seiner Zeit als Direktor in Brilon zwischen 1963 und 1970 war der neue Direktor Alfons Freistühler ungeeignet, die Besserung der Situation am staatlichen Gymnasium in Kleve weiterzuführen. Dies lässt sich aus der Personalakte erschließen und ist unabhängig davon, warum er diese sechs Jahre in einer Ausnahmesituation verbracht hat und ob er daran Schuld hat. […] Während Oberstudiendirektor Freistühlers Amtsführung als Direktor des Gymnasiums Petrinum gab es ‚eine völlige Zerrüttung der Zusammenarbeit zwischen dem Direktor und einem großen Teil des Kollegiums‘.“

Im Oktober 1968 war er vom Dienst freigestellt worden, im folgenden Schuljahr 1969/70 war seine Arbeitszeit auf drei Gymnasien in Paderborn aufgeteilt. In einem Aktenvermerk des Schulkollegiums aus dem Dezember 1969 heißt es zur weiteren Verwendung des Pädagogen: „Bei der Übernahme der Leitung einer anderen Schule würde er, so führten wir aus, wegen überall bekannt gewordener Vorfälle in Brilon eine derartig große Hypothek mitschleppen, so daß keine ausreichende Basis für einen guten Neuanfang gegeben sein könnte.“

Freistühler schrieb an das Schulkollegium beim Regierungspräsidenten in Münster: „Ebenso erwarte ich von Ihnen menschliches Verständnis, wenn ich Sie bitte, […] mich mit einer Schulleiterstelle zu betrauen. Damit hätten Sie Gelegenheit festzustellen, ob ich fachlich und menschlich zu einer solchen Aufgabe befähigt bin.“ Kultusminister Fritz Holthoff versetzte Freistühler auf Weisung nach Kleve. Sogar nachträglich gab es noch Einwände dagegen aus dem Ministerium.

In Kleve lebte Freistühler in Rindern. Berichte, nach denen der Pfarrer und Schulleiter auch zwei Pflegekinder bei sich aufzog, haben als Quelle einen Kommentar aus kleveblog vom User jean baptiste. Er schrieb 2019: „Alfons Freistühler war sowohl bei der Lehrerschaft als auch bei den Schülern unbeliebt und galt auch als jähzornig. Das einzige womit er sich stets versuchte einzuschmeicheln waren seine zwei Kinder, natürlich Adoptivkinder, die von seinem besten Freund stammten, der in einem Autounfall verstorben war, und für die er ein neues Haus baute (auf dem Gelände des Klösterchen Spyckstraße, für das extra ein Teil der Klostermauer eingerissen wurde)“. Mir ist einmal zugetragen worden, dass Freistühler Eltern eines Schülers angeboten habe, diesen zu adoptieren – eine Offerte, die diese fassungslos und erbost zurückgewiesen haben.

Die neuen Vorwürfe fasst das Bistum in der heutigen Pressemitteilung wie folgt zusammen:

Einem 1991 verstorbenen Priester, der von 1970 bis 1980 als Studiendirektor am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Kleve tätig war, wird in mehreren Fällen, die in diesen Zeitraum fallen, der sexuelle Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, steht in Kontakt mit drei Betroffenen. In zwei Fällen wurden bereits Anerkennungszahlungen geleistet. Aufgrund der bisherigen Berichte rechnet Frings damit, dass es weitere Betroffene gibt. Der beschuldigte Priester war seit 1971 auch als Seelsorger in Reichswalde eingesetzt und war von 1980 bis 1988 Pfarrverwalter in Keeken und Bimmen.

Offenbar wurde bereits Mitte der 1980er-Jahre der verstorbene Münsteraner Bischof Reinhard Dr. Lettmann auf sexuellen Missbrauch durch den Täter hingewiesen, der ursprünglich Paderborner Bistumspriester war und Ende der 1980er-Jahre offiziell als Priester ins Bistum Münster wechselte. Der Beschuldigte wurde 1914 geboren und 1941 zum Priester geweiht. 1988 bat er Bischof Lettmann aus „gesundheitlichen Gründen“ um seinen Rücktritt, der Bischof entsprach dem im Dezember 1988. Nach Aussage eines Betroffenen waren hierfür aber nicht „gesundheitliche Gründe“ ausschlaggebend, sondern die Missbrauchsvorwürfe. Dieser Betroffene hat dem Interventionsbeauftragten des Bistums Münster, Peter Frings, mitgeteilt, dass Bischof Lettmann ca. 1988 einen Brief von ihm erhalten habe, in dem er über den sexuellen Missbrauch berichtet habe. Lettmann habe sich daraufhin nie bei ihm gemeldet. Der Betroffene geht davon aus, dass Bischof Lettmann die Taten vertuschen wollte. Ein zweiter Betroffener hat dem Interventionsbeauftragten mitgeteilt, dass er von einer größeren Zahl von Betroffenen, „mindestens 13 betroffenen Jungen und ein Mädchen“, ausgehe. Es sei auch unwahrscheinlich, dass Lehrer am Gymnasium nichts von dem Missbrauch mitbekommen hätten. Der Priester starb 1991. Aus der Zeit, als der Priester im Erzbistum Paderborn tätig war, sind derzeit keine Vorwürfe bekannt.

Das Bistum Münster geht mit dem Fall auf Bitte dreier Betroffener an die Öffentlichkeit. Zuletzt hatte sich Ende 2022 ein Betroffener erstmals beim Bistum Münster gemeldet, nachdem er sich in der Propsteipfarrei St. Mariä Himmelfahrt Kleve die im vergangenen Jahr veröffentliche Studie von Wissenschaftlern der WWU Münster zum sexuellen Missbrauch im Bistum Münster ausgeliehen hatte. Bischof Dr. Felix Genn hatte die Studie Ende vergangenen Jahres an alle Pfarreien im Bistum schicken lassen. In der Studie fand der Betroffene keinen Hinweis auf diesen Priester. Er wandte sich daraufhin an Propst Johannes Mecking, der umgehend den Kontakt zum Interventionsbeauftragten des Bistums Münster, Peter Frings, vermittelte. Dieser ist seither mit dem Betroffenen im Gespräch. Darüber hinaus hatte sich 2021 ein weiterer Betroffener beim Interventionsbeauftragten gemeldet. Seitdem gab es zum weiteren Vorgehen und zur Frage der Veröffentlichung des Falles einen engen Austausch zwischen den Betroffenen und dem Interventionsbeauftragten.

Peter Frings, Interventionsbeauftragter des Bistums Münster, stammt aus Kleve und war selbst zu der Zeit, als Alfons Freistühler Direktor war, Schüler am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

Diese beiden Betroffenen und ein weiterer Betroffener, der dem Bistum Münster seit 2010 bekannt ist, haben den Wunsch geäußert, dass dieser Sachverhalt öffentlich gemacht wird. Die Pfarreien und die Schulen, in denen der Priester im Bistum Münster tätig war, wurden durch das Bistum vor der Veröffentlichung über den Sachstand unterrichtet. Frings, der selber bis 1977 Schüler am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium war und den Priester aus dieser Zeit kennt, erklärte, dass der Wunsch nach Herstellung von Öffentlichkeit dem Bistum erstmals 2010 übermittelt worden sei. Er könne weder erklären noch nachvollziehen, warum dieser Schritt damals nicht vollzogen worden sei. Nachdem er 2021 den Kontakt zu einem Betroffenen hatte, der ausdrücklich seinerzeit keine Öffentlichkeit wünschte, hält auch der Interventionsbeauftragte des Bistums diesen Schritt nun für geboten: „Wir müssen uns als Bistum dem Geschehenen stellen und gegenüber der Öffentlichkeit wie gegenüber den  Pfarreien und Institutionen, in denen der Priester tätig war, für Transparenz sorgen“, betont er.

Ein wichtiger Aspekt sei auch der Wunsch der Betroffenen, dass ehemalige Mitglieder des Lehrerkollegiums des Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Kleve möglicherweise noch weitergehende Hinweise zu sexuellen Missbrauch durch den Priester beisteuern können, erklärte Frings. Ehemalige Lehrerinnen und Lehrer können sich, ebenso wie weitere Betroffene oder andere Menschen, die Angaben machen möchten, direkt an den Interventionsbeauftragten Peter Frings, Telefon 0251 4956031, E-Mail: interventionsbeauftragter@bistum-muenster.de  oder an die die Ansprechpersonen bei Fällen sexuellen Missbrauch wenden. Alle Kontaktdaten sind auf der Internetseite des Bistums zum sexuellen Missbrauch zu finden: www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch .

Sollte es bisher unbekannte Betroffene aus dem Raum des Erzbistums Paderborn geben, bittet das Erzbistum um Meldung beim Interventionsbeauftragten oder bei den unabhängigen Ansprechpersonen. Alle Ansprechpersonen aus dem Erzbistum Paderborn finden sich hier: https://www.erzbistum-paderborn.de/beratung-hilfe/hilfe-bei-missbrauch/

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210 Kommentare

  1. 210

    @ Chewgum (Kommentar 208)
    Danke für die Information zu dem Anteil der Besatzungsmacht an der Distanzierung vom körperlichen Strafen. Das wusste ich nicht.
    Den Rückschlag durch den Bundesgerichtshof aus dem Jahre 1957 hatte ich schon aus einem dicken Ordner erfahren, der Urteile und grundsätzlichen Überlegungen zum Thema „Körperliche Züchtigung“ enthielt. Er gehörte zu einem Dezernat, der sich auch um Grundsatzfragen der Schulgesetzgebung kümmerte und stand im Kultusministerium NRW. Vorgänge vom Oktober 1951 bis Mai 1962 waren darin zu finden. – Dies zeigt, dass die Schulbehörde ein langfristiges Interesse daran hatte, vor allem wenn man den Inhalt des Runderlasses hinzunimmt. Leider sind nur aus Kleve-Kellen einzelne Fälle aus Strafverzeichnissen erhalten, die aus datenschutzrechtlichen Gründen an einzelnen Stellen geschwärzt sind. (Doch der Sachverhalt ist klar dargestellt.) Es sind daraus offensichtliche Verstöße gegen den Runderlass zu ersehen. Ich nehme an, dass es für die Lehrer keine Konsequenzen gab.
    Das Besondere an der „Beinahe-Revolte“ 1969 (Bezeichnung nach dem Vorwort zur Abirede ‘68 von Wolfgang Hagen) war, dass dieses Ereignis über die Schulöffentlichkeit hinaus bekannt wurde. Ob die Vorgänge auch zu dem Runderlass des Kultusministers von 1971 führten (gänzliches Verbot körperlicher Züchtigung an Schulen), kann man nur spekulieren.
    Wir überlegen uns gerade zu Recht in Bezug auf Alfons Freistühler, wie man von den einzelnen (konsequenterweise also auch von uns selber) die Gewissensanspannung abverlangen kann, sich zumindest der Beteiligung an Unrecht zu entziehen oder besser: dagegen vorzugehen. Dieser Maßstab wurde in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer strenger durch einzelne aber auch in der Rechtsprechung angelegt (Mittäterschaft auch von Schreibtischtätern in KZ u.a.). Sich mit den einzelnen Fällen zu beschäftigen, ist sowohl bei körperlicher und seelischer Gewalt gegen SchülerInnen als in der besonderen Form der sexuellen Misshandlung wichtig. – Das wollte ich mit meiner Beschreibung des Runderlasses von 1947 sagen, der, wäre er bekannter gewesen, durch seinen teils appellierenden Charakter ermutigt hätte, sich zu wehren.
    Trotzdem stimmen Ihre Bemerkungen, dass es dauert, bis ein Erfolg zu sehen ist, und Gesetze Meilensteine auf dem Weg sind.

     
  2. 208

    @207 Hans Bernd Jerzimbeck

    Der Runderlass von Kultusminister Heinrich Konen fiel 1947 in die Zeit der Besatzung in der Nachkriegszeit. Das Programm Entnazifizierung war angelaufen und britische Besatzungsoffiziere erschienen auch unangekündigt in Schulen und beobachteten den Unterricht. Züchtigung wie in den NS-Jahren war bei den Besatzern verpönt.
    Aber ich glaube, dass Konen den Erlass mehr als ernst meinte. Dafür spricht das, was über ihn zu lesen ist.
    Dass sich mit einem Erlass, der kein Gesetz ist, das Bewusstsein gleichzeitig völlig wandelte, ist mehr als fraglich. Zudem fiel der Bundesgerichtshof dem Kultusministerium in den Rücken, indem er Lehrern mit dem Urteil vom 23.10.1957 ein so genanntes Gewohnheitsrecht für Ohrfeigen und Stockschläge einräumte. Eine Schule konnte natürlich Disziplinarmaßnahmen erheben, aber dazu brauchte es dann auch den richtigen Bewusstseinszustand der Schulleitungen bzw. Schulbehörden. Was Macht beschert, wird selten schnell aufgegeben.
    Der alte Geist der Züchtigung wirkte also lange weiter. Bis es endgültig ein Gesetz gab, dass Lehrkräften Züchtigung oder – wie es auch so merkwürdig heißt – Körperstrafen schlichtweg verbot, dauerte es in NRW dann immer noch bis in die 1970er Jahre. Und in solchen Fällen braucht es auch ein Gesetz, dessen Nichtbeachtung dann strafrechtliche Konsequenzen hat. Als es kam, war die 68-er Zeit in ihren Ausläufern begriffen, hat aber wohl dazu beigetragen, dass der Wind sich endgültig gedreht hatte.

    https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag7022.html
    https://www.mt.de/lokales/minden/Wir-hatten-Angst-in-die-Schule-zu-gehen-3561370.html
    https://www.spiegel.de/politik/stets-vaeterlich-a-1e85f7c2-0002-0001-0000-000045849755?context=issue

     
  3. 207

    @ 196 (Chewgum)
    Tatsächlich war die Prügelstrafe in Schulen Anfang der 1970er Jahre verboten worden (in NRW 1971).
    Auch die Sätze „Bis dahin waren Kinder in der Schule ggf. ihren Lehrern ausgeliefert, die sich entsprechend frei in ihren Methoden fühlen könnten.“ stimmen für sich gesehen.
    Doch der Wortlaut des Runderlasses „Körperliche Züchtigung“ des Kultusministers NRW Heinrich Konen von 1947 lässt erkennen, dass eher die Rechtspraxis als das Recht selber das Problem war. Der Minister hob die teilweise Zulassung des Züchtigungsrechts von LehrerInnen in Abgrenzung zum Nationalsozialismus auf. Selbst für die schwierige Nachkriegszeit sah er in Schlägen keinen Weg, die Probleme zu lösen. „Rohe sinnliche Strafmittel sind stets ungeeignet, tiefere erzieherische Wirkungen zu erzielen. Der Schüler muss in jeder Strafe die verständnisvolle Sorge des Erziehers erkennen, der ihm helfen will. Das vermag die körperliche Strafe in den allerseltesten Ausnahmefällen.“ Der Kultusminister bestimmte als Ziel den völligen Verzicht auf die körperliche Züchtigung. Verboten sei, „körperliche Strafen als Vergeltung oder als Stütze äußerer Autorität anzuwenden oder mit ihrer Hilfe Unaufmerksamkeit und mangelhafte Leistungen bekämpfen zu wollen.“ Betreffend Mädchen und SchülerInnen des 1. und 2. Schuljahres verfügte er ein absolutes Verbot, körperlich zu strafen. Für Jungen ordnete er an, die körperliche Strafe als Erziehungsmittel auszuschalten. Sie dürfe „nur in seltensten Fällen (etwa bei Rohheits- und Grausamkeitsvergehen) angewandt werden.“ ReferendarInnen sei körperliche Züchtigung grundsätzlich verboten. „In jeder Schule ist beim Schulleiter ein Strafverzeichnis anzulegen, in das jede vollzogene Züchtigung nebst einer kurzen Begründung ihrer Notwendigkeit sofort einzutragen ist.“ Zum Schluss entwarf er die Strategie, dass die Schule „… alles zu fördern [hat], um das Elternhaus in wirklicher Aussprache über Lohn und Strafe zu verständigen, bei rechter Erziehung von frühester Kindheit an ohne körperliche Züchtigung auszukommen.“ Denn letztlich sei eine Schule ohne körperliche Strafen nur mit der Unterstützung des Elternhauses möglich.
    In dem von mir beschriebenen Fall von OStRat Wilhelm Michels gab es von der Rechtslage her kein Problem, dass er 1969 wegen Verstoßes gegen seine Dienstpflicht als Pädagoge zur Verantwortung gezogen wurde. Bei der Verurteilung wegen leichter Körperverletzung über einen Strafbefehl durch ein Klever Gericht gab es auch keine Not, eine gesetzliche Anbindung zu finden.
    Vielleicht hätte die Kenntnis des Erlasses in der Elternschaft zu einem schnelleren Umdenken führen können. Dass der Erlass meist unbekannt war, vermute ich auch aus einem Beispiel vom Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre, bei der ein Vater sich beim Direktor de Haar beschwerte: Er habe sich in leitender Beamtenstellung zu verantworten, der Lehrer scheinbar nicht.
    Jedenfalls schrieb mir eine Kontaktperson im Kultusministerium NRW 2019, dass nach seiner Meinung der damalige Erlass durch die Veröffentlichung im „Amtlichen Schulblatt“ (1947) „zu einer für die Schulöffentlichkeit allgemein zugänglichen Rechtsquelle“ wurde.

     
  4. 205

    @all Eine grundsätzliche Anmerkung noch: Es ist der Sache nicht dienlich, Fälle, die in ihrer Dimension grundverschieden sind, miteinander zu vermengen. Der angesprochene Fall beinhaltete nichts strafrechtlich Relevantes. Der Fall Freistühler sehr wohl.

     
  5. 204

    Ich kenne Steiner, die in den 70ern am Stein waren und ihrer alten Schule kritisch gegenüber stehen, auch welche, die nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Aber dann gibt es auch nicht wenige Steiner, bei denen so eine Art Standesdünkel auffällt. Sie meinen, dass sie auf die beste Schule in Kleve gegangen sind.

    These: Machtstrukturen und Klima, wie sie am Stein offensichtlich bestanden, verstärkten bei einem Teil die Identifikation mit der Schule, wohl auch auf Lehrerseite.

    Dass hohe Identifikation ein System „stärkt“ und „schützt“ gilt in der Sozialwissenschaft als nachgewiesen. Sie erhöht auch den Druck, sich systemkonform zu verhalten.

    Eine hohe Identifikation fördert also auch Schweigen. Und hat es für die einzelnen Betroffener damals noch schwieriger gemacht.

     
  6. 203

    @195 Zur Vorgeschichte bis zur Berufung Freistühlers als Chef 1970: Der alte Direktor de Haar war in den letzten Dienstjahren meist krank und nicht anwesend. In diese Zeit 1969 fiel auch das Disziplinarverfahren gegen den rabiaten Wilhelm Michels (übrigens ehem. NSDAP-Mitglied) wegen Schlägereien gegen mehrere Schüler. Die erteilte Disziplinarstrafe Anfang 1970 verhinderte nicht die Beförderung in eine A-15-Stelle (Studiendirektor) im gleichen Jahr durch den SPD-Kultusminister! Wer das gefördert hat, ist wohl nicht mehr zu klären. Aber eine durchgehende pro-demokratische Kultur in der Schule anzunehmen, nur weil Enthusiasten wie der fromme Schlesier und Hemingway-Korrespondent Klimke und andere für die USA schwärmten, ist wohl zu einseitig. Andere schwärmten z. B. für Franco und seinen entschiedenen Antibolschewismus. Es gab ein breites Spektrum an der Schule. Freistühler hat sich als einer der wenigen für die damalige Ostpolitik eingesetzt, weil sie „dem Frieden und der Versöhnung dienen“ könne, während andere wie Klimke gegen den falschen Namen Willy Brandts hetzten. Das gehört auch zum Gesamtbild. Wenn schon Demokratie, dann höchstens in der autoritären Form wie unter Adenauer, so war mein Eindruck. Dazu gehört auch das völlige Fehlen einer SMV, weil „partizipative Demokratie“ weder von der Schulleitung noch den Lehrkräften gewollt wurde. Aber eine einhellige Meinung anzunehmen, unterschätzt sicher die vorhandene Breite vom bibelwortgläubigen und völlig in den 1950er Jahren steckengebliebenen Fundamentalkatholiken über den Teilhard de Chardin-Anhänger (Punkt Omega!) bis zum ironischen Freigeist. Eine Verschwörung von Altnazis gab es sicherlich nicht.

    An der jetzigen Debatte ist merkwürdig, dass seit der Ablösung Freistühlers als Pfarrer in Keeken 1987 klare Aussagen zum Fehlverhalten vorlagen, aber jetzt erst alle mit ihren schon immer gewussten Details hervorkommen.

     
  7. 202

    @201: Ich stimme ihnen voll und ganz zu. Der Stil passt absolut nicht zu der Ernsthaftigkeit des Themas und senkt das Nivea des Kleberblogs unnötig.

     
  8. 201

    Niederrheinstier: danke an rd, diese verqueeren muuhs und sprachlich unverständlichen Beiträge, die mich bei früheren Kommentaren schon gestört haben, zu zensieren. Sollten wir nicht beim Thema bleiben: es geht um die aktuelle Aufarbeitung der strafrechtlich relevanten Untaten eines pädophil veranlagten Direktors, die Opfer und Zeitzeugen tief betroffen macht. Diese Arbeit ist extrem schmerzlich und anstrengend. Lange zurückliegende, völlig anders gelagerte Fälle in irgendeinen Zusammenhang damit zu stellen, verhöhnt die Opfer. Mehr Niveau täte dem Austausch auf kleveblog gut. Wenn Niederrheinstier vorhat, sich weiter zu äußern, werde ich seine Kommentare übergehen. Die Zeit ist mir zu schade für undifferenzierte schräge Beiträge.

     
  9. 200

    @Niederrheinstier Das kann ich nicht mehr rekonstruieren. Vermutlich, weil es Anschuldigungen waren, aber die Belege fehlten. Es ist ein Unterschied, ob da steht: „XY hat gesagt, F. war auch ein Verbrecher.“ Oder: „XY weiß von folgenden Vorfällen…“ Ist jetzt aber nur eine retrospektive Vermutung.

     
  10. 199

    Weitere Details zum Fall Freistühler.

    Ein Zeuge berichtet.
    Freistühler hatte in seinem Keller eine große Eisenbahnanlage und regelmäßig Kinder dort zu Besuch.

    Er fuhr mit Messdienern u.a. zur Gaesdonck auf Messdienerreise. Dort gibt es ein Schwimmbad.
    Freistühler ist nackt in die Umkleidekabine gekommen.

    Es gibt mindestens eine Lehrkraft, die sich schon relativ früh an das Bistum gewandt hat.
    Auslöser war u.a., dass diese ins Direktorenzimmer kam, wo ca. 10 Mädchen ihre Röcke oder Hosen abgelegt hatten und untenrum nur Unterhöschen trugen.
    Darauf angesprochen hat Freistühler das mit neuartigen Unterrichtsmethoden zu erklären versucht.

     
  11. 198

    Mmuuuh, etwas möchte ich dem Kleveblog zum erst jetzt angemessen diskutierten Thema Alfons F. noch ins Gewissen mmuuuhbbuuuhen:
    Wenn immer ich in der Vergangenheit (z.B. im Januar 2018 (…)) ein paar sehr deutliche Hinweise von Opa Niederrheinstier auf die erschütterden Missetaten von Alfons F. auf Kleveblog gemmuuuht habe, hat rd diese Hinweise ignoriert oder sogar wegzensiert.

    RD, warum haben Sie das getan, mmuuuh überfälliges Eingeständnis?
    Postmmuuuhtum:
    RD, dennoch Dank, dass Sie nun (endlich) Ihre Kleveblog-Plattform für die ausführliche Diskussion des Thema Alfons F. zur Verfügung gestellt haben, mmuuuh überfällige Aktion!

     
  12. 197

    Ob Freistühler auch auf ein Rammsteinkonzert gegangen wäre, würde er heute leben? Wie kann man eine Gesellschaft, auch in ihren Institutionen erreichen und erhalten, in der Menschen andere Menschen nicht beherrschen und manipulieren können? (Ohne, dass es in allgemeine Anarchie ausartet.)

     
  13. 196

    @195 Zum letzten Abschnitt: Allgemeiner formuliert kann man sagen, dass eine Führungskraft das Klima an einem Arbeitsort bestimmt. Wenn sie Grenzen überschreitet, kann das auch andere ermutigen.

    Hinzu kam in diesem Fall, dass damals körperliche Übergriffe auch in Familien üblicher und sexuelle Gewalt gesellschaftlich noch eher tabuisiert war.

    Die Prügelstrafe an Schulen wurde erst 1973 gesetzlich verboten. Bis dahin waren Kinder in der Schule ggf. ihren Lehrern ausgeliefert, die sich entsprechend frei in in ihren Methoden fühlen könnten.

    Eine Recht auf gewaltfreie Erziehung wurde erst im Jahr 2000 gesetzlich verankert.

    Btw: Viele Jüngere können sich nicht richtig vorstellen, wie manche Ältere aufgewachsen sind. Dass sie durch viele Umstände in ihrer persönlichen Entwicklung beeinträchtigt wurden. Es ist aber für das gegenseitige Verständnis wichtig. Ich hoffe, hier lesen auch jüngere Menschen mit.

     
  14. 195

    Andreas Seipelt postete einen Kommentar zum Artikel „„In Kleve warten Geschichten, schrecklich und fabelhaft“ – Christoph Klimke zurück in seiner Heimatstadt” von rd. Darin schrieb Herr Seipelt:

    „In dieser Zeit soll nun- nach Klimke- das klever Gymnasium und sein gesellschaftliches Umfeld der letzte Hort der pädagogischen Finsternis gewesen sein? Wer soll das glauben ? Gut, ich kann das Gegenteil nicht beweisen. Aber ich bezweifele Klimkes pauschale Kritik; denn ich kenne die Ausgangsbedingungen für seine Schulzeit, das heißt die herrschenden Verhältnisse am klever Gymnasium eine Dekade zuvor. Der Wahrscheinlichkeitswert für meine Folgerungen bezüglich Klimkes Schulzeit dürfte hoch sein. Ich stelle hiermit fest: Ich habe keine furchteinflößende, von Nazis beherrschte Prügelanstalt besucht, wobei ich wahrlich keine Veranlassung habe, diese Schule von allen Übeln freizusprechen.
    […]
    Sollte Klimke mit seinen Aussagen doch recht haben, müsste es in der auf uns folgenden Dekade einen üblen Rückfall gegeben haben. Das ist höchst unwahrscheinlich.“

    Die Tatsache, dass ein Direktor Schüler sexuell missbraucht und dies auch in der Schule tut, könnte Einfluss- und Machtverhältnisse im Lehrerkollegium verändert haben. Wenn der Vorgänger von Freistühler ein integerer und der Demokratie zugetaner Schulleiter war, der zudem als Vorgesetzter Autorität besaß, dann hätten sich Altnazis und zu physischer und bzw. oder physischer Gewalt neigende Pädagogen eher zurückgehalten. Ein Schulleiter, der damit rechnen muss, dass er eventuell bei seinen Taten von Kollegen überrascht wird und selbst offenbar auch zu physischer und psychischer Gewalt neigt, ermöglicht es anderen Lehrern ihre Gewalt auszuleben.

    Link zu A. Seipelts Kommentar:
    https://www.kleveblog.de/in-kleve-warten-geschichten-schrecklich-und-fabelhaft-christoph-klimke-zurueck-in-seiner-heimatstadt/#comment-313418

     
  15. 194

    @193

    „Einige Stein Lehrer vermochten einem auf eine gemeine und unterschwellige Art und Weise zu vermitteln, wie dumm man doch sei.“

    Das passierte auch weniger unterschwellig:
    „Sie gehören hier nicht hin, gehen Sie doch besser zum Bau, da sind Sie besser aufgehoben.“ war der der „Rat“ unseres Lateinlehrers W an einen Mitschüler, den dieser später auch befolgte.
    Er ist bis heute erfolgreicher Architekt in einer Nachbarstadt.

    Psychischer Terror dürfte auch das Verhalten eines gewisser Deutschlehrer T genannt werden, der vor Rückgabe seiner Deutsch-Klausuren, den Stapel DIN A4 -Hefte neben sich platzierte und lediglich die 1er und 2er Noten der Reihe nach ausführlich besprach (meist Zöglinge aus Akademiker-Familien). Das nahm einen Grossteil der Unterrichtsstunde in Anspruch.
    Die Intensität der Besprechung nahm mit schlechter werdenden Zensuren ab.
    Man versetze sich bitte kurzfristig in die Lage eines bangenden Sextanters bzw Quintaners, hoffend, nicht zu den unteren Schichten des immer kleiner werden Stapels zu gehören.
    Die 5er und 6er bekamen ihre Hefte unbesprochen mehr oder weniger an den Kopf geworfen. Habe oft auf der Toilette im Keller bitterlich geweint aufgrund dieser Demütigung.
    Das alles geschah so Anfang bis Mitte der 60er, als im Klassenbuch auch noch der Beruf des Vaters vermerkt wurde, bzw ob es sich um einen „Wiederholer“ handelte.
    Der Beruf meines Vaters „Elektriker“ wurde von unserem damaligen Klassenlehrer P „standesgemäss“ in „technischer Angestellter“ aufgewertet.

    Ich frage mich heute noch, ob nicht meist die familiäre Sozialisation benotet wurde und heute noch wird.

    In späteren Jahren hatte ich persönlich (eigentlich Klassenprimus in Latein) sehr unter den Intrigen eines damaligen Junglehrers HW zu leiden, der mich in einem Halbjahr um drei Noten schlechter bewertete wg angeblichem Täuschungsversuchs.
    Naja lange her, ich könnte da noch seitenlang schreiben auch zu Freistühler u.a.. Nichtpädagogen. Bin selber jahrzehntelang im Lehrberuf tätig gewesen und weiss, dass man „Freund der Schüler“ sein sollte, nicht das Gegenteil.

    Vieles taucht heute nach über 50 Jahren immer noch in schlechten Träumen auf.
    Zum Glück immer seltener.

     
  16. 193

    Ich vernahm immer wieder den Namen Jupp Fuß in den Kommentaren. Mitte der 80er durfte ich persönlich die Erfahrung machen, welche Konsequenz es bei Herrn Fuß hatte, ein Arbeitsblatt einer Englischarbeit zu früh umzudrehen und sich auf diese Weise einen Zeitvorteil zu verschaffen. Plötzlich spürte ich einen Schlag auf meinen Hinterkopf, der eindeutig in den Bereich einer körperlichen Züchtigung fiel. Dies erwähnte ich damals zu Hause nicht. Noch relativ wenig wird in den Kommentaren über die Post-Pius-Epoche berichtet. Viel verletzender
    als die Fuß-Hand am Hinterkopf waren in den 80er Jahren aus meiner Sicht die psychische Diffamierung von Schülern. Einige Stein Lehrer vermochten einem auf eine gemeine und unterschwellige Art und Weise zu vermitteln, wie dumm man dich sei. Solche Botschaften lagern sich im kindlichen Unterbewusstsein ab und wirken lange nach. Der Kreis dieser Täter umfasst gerade auch jene Lehrer, welche erst Ende der 60er bis Ende der 70er in das Pius Kollegium aufgenommen wurden. Ich erinnere mich daran, dass einige meiner Mitschüler freiwillig fluktuierten. Sie haben alle ihren Weg gemacht und eine erfolgreiche Akademiker Laufbahn eingeschlagen.

     
  17. 192

    zu 185
    Gerade mit dem Thema „Sittlichkeitsprozesse“ ist auch in der Nachkriegszeit heftig Schindluderei , Reinwaschung as usual und Missbrauch getrieben worden, vor allem als Erpressungsmittel…. „Pogromstimmung“ Müller

    Hockert dürfte Ihnen ja schon bekannt sein – einige seiner Thesen hat er nun revidiert

    Zwischen der Bagatellisierung sexueller Gewalt und drakonischen
    Strafen – Zum Umgang mit sexuellem Kindesmissbrauch im
    Nationalsozialismus  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
    Dagmar Lieske
    Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Ordensleute und
    Priester in der NS-Zeit. Eine Relektüre nach 50 Jahren  . . . . . . . . . . 170
    Hans Günter Hockerts

    Katholische Dunkelräume Die Kirche und der sexuelle Missbrauch
    Editor:Birgit Aschmann kostenlos unter
    https://www.schoeningh.de/downloadpdf/title/60084

     
  18. 191

    @181
    Vom bekannten Autor Christoph Klimke aus seiner autobiografischen Erzählung „Kleve“ (Klimke/Wirz: Nachrichten von den Geliebten, Berlin 2009, S. 56.
    „Tatsächlich fand sich hier [FvSG] ein Sammelsurium aus alten Lehrern wieder, so dass der Verdacht nahe lag, das seien die letzten Strafversetzten der Nachkriegszeit.“ [… dann über den wandernden Granatsplitter des cholerischen Englischlehrers Fuß …] „Der Mathematiklehrer bekam einmal einen Verweis, da er einen Schüler im dritten Stock aus dem Fenster gehalten hatte. Andere schlugen mit den Lateinbuch oder dem Lehrerstuhl um sich.“ Ein ehemaliger Boxer hat eben starke Arme.

     
  19. 190

    Donnerstag, 22. Juni, ab 19 Uhr zur Podiumsdiskussion „Macht und sexueller Missbrauch“ auf der Wasserburg Rindern
    Prof. Dr. Thomas Großbölting von der Universität Hamburg stellt die Ergebnisse der unter seiner Leitung durchgeführten Missbrauchsstudie vor: Wo und unter welchen Voraussetzungen sind Hirten in der katholischen Kirche schuldig geworden?
    Im Podiumsgespräch ziehen Peter Tenbusch (Betroffener), Christel Winkels und Monika Baumanns (beide Leitungsteam St. Willibrord Kleve), Peter Frings (Interventionsbeauftragter des Bistums Münster) sowie Thomas Großbölting ihr Resümee und blicken auch auf die Situation der Kirche vor Ort
    Diskussionsleitung übernimmt Andreas Gebbink, Redaktionsleiter der NRZ Kreis Kleve.
    https://www.nrz.de/staedte/kleve-und-umland/kirche-kleve-podiumsdiskussion-ueber-sexuellen-missbrauch-id238554247.html

     
  20. 189

    @181 Gert Zegers

    „…schlug er mich aus dem Nichts mit der vollen Boxerfaust mitten auf die Schädeldecke. Ich bin fast ohnmächtig geworden, habe mich aber aufrecht gehalten.“

    Da steigen einem beim Lesen die Tränen in die Augen. Und dann kommt Wut hoch. Meine Güte, Sie haben hoffentlich keine Spätschäden davon getragen.

    Das Unsägliche – Unsagbare – so muss es Ihnen als Kind vorgekommen sein. Jetzt haben Sie es gesagt, der Öffentlichkeit zugemutet.

    Warum sagen Kindern Ihren Eltern so etwas oder Ähnliches oft nicht? Ich glaube, man möchte vor ihnen das Kind bleiben, dem niemand so etwas antut. Dann kann man vor sich selber dieses Bild auch aufrecht erhalten. Es ist die Weigerung, ein Opfer zu sein, in den Augen der Eltern und damit auch vor sich selber.

    Ein Kind befindet sich in einer fragilen Lebenslage. Der Körper ist noch nicht vollständig ausgebildet, die Persönlichkeit auch noch nicht. Das macht unglaublich verletzbar. Ein körperlicher Angriff ist immer auch ein psychischer Angriff, aber bei Kindern um so mehr. Das Ganze noch dazu in einem ungleichen Mächteverhältnis zwischen einem Kind und einem Erwachsenen, der auch der Lehrer ist.

     
  21. 187

    @ Herrn Peter Frings
    Im Zuge meiner Profiler-Aktivitäten bin ich inzwischen auch auf einen Namensvetter (oder einen Bruder?) von Ihnen gestoßen, der wohl ebenfalls zu Zeiten von Alfons F. Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums gewesen sein muss. Anschließend soll dieser Namensvetter ebenfalls eine kirchliche Laufbahn eingeschlagen haben. Kennen Sie diesen Namensvetter? Und kann (oder konnte) der Ihnen nicht auch hilfreiche Hinweise geben?

     
  22. 186

    @ 181
    Ihr Post erklärt die Bemerkung, Herr Steinborn hätte sich in jungen Jahren als Boxer einen Namen gemacht, die ein Hinweisgeber mir gegenüber gemacht hat. Weil es sich aber nur um eine einzelne Bemerkung handelte, hatte ich sie bisher nicht erwähnt. Für die Liste von Herrn Wanders dürfte sich Herr Steinborn dank Ihres Posts aber jetzt unzweifelhaft qualifiziert haben.

     
  23. 185

    Um es noch einmal komplizierter zu machen und auch zu erklären, warum ein SPD-Kultusminister vielleicht etwas für Freistühler getan hat, hier eine Information aus

    Ulrich von Hehl: Priester unter Hitlers Terror, 2. A., 1985, Sp. 957 f.

    Freistuehler, Alfons
    1914 03 04 Halver Pfarrvikar

    Mehrere Verhöre, zwei Verwarnungen und zwei Haussuchungen durch die Gestapo wegen einer Predigt, des Möldersbriefes, caritativer Betätigung, unerwünschten Glockengeläutes und Kinderseelsorge.

    Für das historische Dossier sicher wichtig.

     
  24. 184

    @Sehr ratlos Gute Idee. Ich weiß, dass es im Unterricht Thema war und die einzige Reaktion einer Lehrkraft war der Hinweis, die aktuell dort tätigen Lehrer hätten nichts damit zu tun.

     
  25. 183

    @182. rd

    Aufarbeitung wird vermutlich nicht stattfinden?

    Warum eigentlich nicht?

    Zöglinge des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums von vor 1970, aus den 1970er und frühen 1980er Jahren wird es auch in der Klever Parteienlandschaft, im Stadtrat und der Klever Stadtverwaltung geben. Oder deren Kinder. Diese höhere Bildungseinrichtung hat in vielen Klever Familien ehemalige Schülerinnen und Schüler. Und wenn RP & Co. darüber nicht schreiben mögen? Dann könnten Berichte von Zeitzeugen in einem der nächsten „Der Klever” erscheinen? Ich würde auch dafür spenden, falls der Sonderteil „Stein-Gymnasium” zu kostspielig im Druck sein sollte.

     
  26. 182

    @Gert Zegers Dieser Kommentar macht betroffen. Aufarbeitung wäre in der Tat wünschenswert, wird aber vermutlich nicht stattfinden.

     
  27. 181

    Zu Steinborn
    Ich kam halbwegs der Untertertia in die Schule. Steinborn, Mathematik, war ein Zyniker, der mich nicht willkommen hiess, sondern schon in der zweiten Stunde versuchte mich fertig zu machen. Es war wohl die dritte Woche, da lief er zwischen den Tischreihen durch die Klasse. Als er auf meiner Höhe angekommen war, schlug er mich aus dem Nichts mit der vollen Boxerfaust mitten auf die Schädeldecke. Ich bin fast ohnmächtig geworden, habe mich aber aufrecht gehalten. Ich habs zuhause nie erzählt. Ich war froh die neue Schule zu haben, weil gerade einem Internat entflohen. Ich habe mich durchgekämpft, vor allem aber gepanzert. Ich hatte den Vorfall, und viele andere, weit weggesteckt und ins Gedächtnis eingepackt. Aber als der Pius enttarnt wurde, da wurde mir alles wieder gegenwärtig. Ich habe in meinem Leben keine Traumata davongetragen. Ich bin nach dem Abi auf und davon. Im Rückblick heute, wo begonnen ist, den Saustall auszumisten, sollte man das gründlich machen. Hans-Bernd A. hat eher schon den Michels richtig hingestellt, als einen Schülermisshandler, der ins Gefängnis gehört hätte. Davon gabs an der Schule nicht wenige. Ich habe mir ganz spät, nach der Veröffentlichung von HBA über Michels, versucht im Klaren darüber zu werden, welche Mentalität bei denen herrschte. Es war unverfälschtes Nazigebaren. Das Schwächere, das vermeintlich Unwertige ausmertzen. Es waren jedenfalls keine Pädagogen aus Liebe zum Fach, aus Liebe zu Heranwachsenden. Der strafversetzte Pius war da der richtige Komplize.
    Die Schule, und mit ihr der Träger, sollte einfach Rechenschaft darüber ablegen und das dunkle Kapitel bis 1980 offenlegen und sich radikal bekennen zu einem „nie wieder auch nur annähernd sowas“ .

     
  28. 180

    Wenn ich es richtig verstanden habe, regt Hans Bernd Jerzimbeck in Kommentar 174 eine Aufarbeitung aller Formen der Gewalt an. Ob „Täterlisten” zielführend sind? Ich wage es zu bezweifeln, denn der Schuss könnte auch nach hinten losgehen. Vielleicht erstmal Beschreibungen von Vorfällen zusammentragen. Am Ende kann das auch zur Nennung von Namen führen, aber dann hat das mehr Substanz und nichts von einer Verurteilung.

     
  29. 179

    Ab wann genau ist jemand denn ein Missetäter? Solche Listen sind doch völlig sinnlos. Das Lehrerfoto erfasst auch allenfalls etwa die Hälfte der damals aktiven Lehrer: Es gab noch Dr. Schwark, Schmelzer (Schriftsteller, lebt noch), Sinnige, Hallen etc. Ist das noch wichtig?

     
  30. 178

    @ Peter Wanders
    Bei meinen Recherchen bin ich inzwischen auch noch auf einen Lehrer namens Steinborn gestoßen. Der fehlt nicht nur ebenfalls auf dem Lehrerfoto von 1972 (und in der Namensliste laut @67), sondern dem wurde auch von mehreren Hinweisgebern nachgesagt, dass er einst einem Hampelmann, der ihn geärgert hatte, vor versammelter Klasse brutal ein Bein ausgerissen hätte. Ggf. möchten Sie diesen Herrn Steinborn ja deshalb auch auf Ihre Liste aufnehmen?

     
  31. 177

    @176
    Mmuuuh, JR, den ein gewisser Jens – wie folgend verlinkt – erwähnt hat, gehört vermmuuuhtlich auch auf die Liste von Herrn Wanders:
    https://www.kleveblog.de/in-kleve-warten-geschichten-schrecklich-und-fabelhaft-christoph-klimke-zurueck-in-seiner-heimatstadt/#comment-313541
    Mmuuuh, zwar vermmuuuhtlich nicht aufgrund von Gewalttätigkeiten, aber wegen mitunter intransparenter und nicht ganz fairer (genauer: seelisch grausamer) Notenvergaben, mmuuuh eine 3 bei den Klausuren und eine 2 im Mündlichen ergaben laut Opa Niederrheinstier bei JR auch schon mal – mathematisch im Übrigen vermmuuuhtlich völlig korrekt – eine 5 auf dem Zeugnis. Mmuuuh, war halt in Mathe.

     
  32. 176

    Nachdem ich @173 – 175 gelesen habe, schlage vor, dass hier im Blog die Lehrer benannt werden, die nachweislich psychisch und physisch mishandelt haben.
    Zu meiner Zeit am Stein kann ich der großen Mehrheit der Lehrer bestätigen, dass sie uns Schüler fair und respektvoll behandelt haben.
    Ich mache mal einen Anfang einer Negativliste und bitte das Kleveblog-Schwarmwissen diese Liste zu ergänzen.

    Auf meiner Täterliste stehen:

    -Jupp Fuss (psychisch, physisch kann ich keine Aussage machen)
    -Levi Michels (physisch und psychisch)
    -Alfons Freistühler alias Pius ((physisch und psychisch, selbst live erlebt)
    -einen weiteren Lehrer kann ich nicht namentlich nennen, da er noch lebt.

    […]

    Ich habe selbst live erlebt, wie er Schüler laut schreiend zusammen gestaucht hat, aber auch subtil flüsternd, dass „das vergessene Heft zuhause gut liegt!“

    Das sind immerhin mehr als 10 Prozent der Lehrer und dies waren durchaus dominante Charaktere.
    So langsam schwant mir, warum die anderen gekuscht haben.

     
  33. 175

    @173. Hans Bernd Jerzimbeck

    Einzeltäter sind „praktisch”, wenn es ihrem Umfeld gelingt sich einigermaßen überzeugend von ihnen zu distanzieren und Unwissenheit bezüglich der Taten für sich halbwegs glaubhaft zu reklamieren. Dann behalten die Personen im Umfeld des Täters ihre weißen Westen. Wie weiß diese Westen tatsächlich sind, möchten einige Leute lieber gar nicht wissen.

    Es ist unfassbar weshalb sich niemand dazu bekennt von den Zuständen am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gewusst oder zumindest gehört zu haben. Wenn es sein muss auch anonym. Den Mund aufmachen und Tacheles reden. Nicht noch einmal die Kinder und Jugendlichen von damals im Stich lassen. Und damit ist nicht nur der sexuelle Missbrauch gemeint. Es gibt keine juristischen Konsequenzen und Ächtung schon mal gar nicht. Billiger können die Leute aus dem Umfeld von Freistühler gar nicht davon kommen. Die Diskussion im Kleveblog zeigt überwiegend eine große Nachsichtigkeit gegenüber den sogenannten „Bystandern”. Was wollt Ihr denn noch???

     
  34. 174

    @ Kommentare 168 und 169
    Die Kommentare machen mir nochmal den Hintergrund für Aussagen deutlich. Die einzelnen Schwierig-keiten bei Zeugenaussagen, aber auch die Arten damit umzugehen, sind dort genannt.
    Wenn die Stadtpolitik und -verwaltung dazu Stellung nehmen, müssen diese Details bewusst sein, aber die Sprache, die für eine formale oder zeremonielle Stellungnahme benutzt wird, kann nur eine andere sein: eher bedauernd, vermittelnd, appellierend, versprechend und das vor allem glaubwürdig vorgetragen. Doch ohne vorherigen überlegten Umgang mit Zeugenaussagen und Dokumenten – etwa in einem Dossier – ist die Stellungnahme substanzlos.

    Die Stellungnahme für die Stadtöffentlichkeit finde ich unverzichtbar. Ich habe nur Sorge, dass dies dort gerade falsch angegangen wird. In der „RP“ vom 05.05.2023 wird Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing zitiert: „Die Stadt Kleve setzt sich in diesem Sinne selbstverständlich für eine vollständige Aufklärung des Geschehens ein und wird behilflich sein, wo dies heute noch möglich ist.“

    Wenn unter „Geschehen“ – eng gesteckt – nur das verstanden wird, was Direktor Freistühler getan hat, dann wird sowohl das ausgegrenzt, was dies Geschehen in Kleve an der Schule unterstützt hat. Dies kann auch als anderes, eigenständiges Thema gesehen werden, nämlich körperliche und seelische Ge-walt ohne sexuellen Anteil an der Schule: durch die etablierten Medien „RP“ und „NRZ“ wurde darüber nicht berichtet, als ich darüber an einem Beispiel etwas schrieb. Auch wurde dazu von der Stadt in keiner Weise Stellung genommen. Deshalb befürchte ich, dass dieses Thema auch diesmal unter den Tisch fällt. Das ist nicht richtig, denn auch hier wurden „Posttraumatische Belastungsstörungen“ über Jahrzehnte hinweg ausgelöst. (Natürlich will ich nicht das eine gegen das andere ausspielen.) Ich hoffe, dass meine Bedenken unbegründet sind.

    Doch als ein Freund von mir kürzlich, ohne dass wir uns verabredet haben, an die Stadt Kleve eine E-Mail dazu schrieb, wurde sie nicht durch die Stadt aufgegriffen, sondern dem Bistum Münster geschickt. Er hatte der Stadt Kleve mitgeteilt, dass er, „der gerechten und ehrlichen Geschichtsschreibung willen, die Periode nach Krieg bis ’80 untersuchen und offenlegen würde“. Dann käme zu Tage, „dass diverse Lehrer, zusammen und getrennt voneinander, die Schüler unterdrückt und physisch und psychisch misshandelt haben.“ Wörtlich schrieb er auch: „Es wundert mich eigentlich nicht, was da noch mehr passiert ist und ans Tageslicht kommt. Ich habe mindestens wöchentlich Gewalt und men-schenunwürdiges bzw. menschenverachtendes Verhalten verschiedener Lehrer, inklusive von Pius, wie wir ihn nannten, erlebt. Es waren alte Nazis und Revanchisten. Unsere Klasse hat sich dagegen gewehrt, …“

     
  35. 173

    Von welcher öffentlichen, offiziellen Behörde wurde seinerzeit der ehemalige Direktor Freistühler, trotz bekannter Vorgeschichte, für diesen Schuldienst eingestellt, und wer hat den dazugehörenden Vertrag unterzeichnet? Von wem wurde, gerade wegen der Vorgeschichte, kontrolliert?

    Hatte eine offizielle Jugendbehörde Kenntnis über die Pflegekinder, und von wem wurden sie dem „Pflegenden“ zugesprochen und anvertraut? Wurden hier offizielle Erkundigungen eingezogen?

     
  36. 172

    @Das hat sich mir nicht so erschlossen und vermutlich auch 99 von 100 Lesern nicht. Es las sich wie eine persönliche Attacke, und das wollte ich nicht.

     
  37. 171

    @169. Anmerkung

    Wenn es mehrere unabhängig voneinander gemachte Zeugenaussagen, die in den wesentlichen Punkten übereinstimmen, gibt, dann gelten die Zeugenaussagen auch als Beweis, wenn sie von Betroffenen stammen. Das hört sich jetzt schlimm an, aber im Allgemeinen bestehen grundsätzlich zunächst immer Zweifel, wenn es außer der Aussage des Opfers keine weiteren Zeugenaussagen oder sonstige Beweise gibt. Das ergibt ja grundsätzlich auch einen Sinn, sonst könnte ja jeder Anschuldigungen vorbringen und der Beschuldigte würde verurteilt werden. Deshalb ist die von Ihnen genannte Glaubhaftigkeitsbeurteilung wichtig.

    „Welche Herausforderungen stellen sich in einem strafrechtlichen Ermittlungs- und Hauptverfahren?

    Die Beweisführung in Strafverfahren, die ein Sexualdelikt zum Gegenstand haben, ist häufig sehr schwierig. In vielen Fällen fehlt es an objektiven Beweismitteln, wie etwa DNA-Spuren oder unbeteiligten Zeug:innen. Ob es zu einer Verurteilung oder einem Freispruch kommt, hängt dann oft nur von der Aussage der Betroffenen selbst ab. Insbesondere dann, wenn es sich hierbei um ein Kind handelt, stellt dies hohe Anforderungen an die Qualität der Vernehmung und die Qualifikation der vernehmenden Person. Für die betroffenen Kinder oder Jugendlichen ist ein Strafverfahren zudem oft sehr belastend und führt schlimmstenfalls zu erneuten Traumatisierungen: Aufgrund der zentralen rechtsstaatlichen Grundsätze eines Strafverfahrens – zum Beispiel die Unschuldsvermutung – ist es notwendig, dass sie sich noch einmal mit dem, was ihnen widerfahren ist, auseinandersetzen und dazu verwertbare Aussagen machen.

    Weil dies so wichtig ist, wird teilweise auch durch die Staatsanwaltschaft oder das Gericht eine aussagepsychologische Begutachtung in Auftrag gegeben. Unter anderem notwendige Begutachtungen können dazu führen, dass Strafverfahren mitunter sehr lange dauern und in ihrer Zielsetzung und prozessual für die betroffenen Minderjährigen schwer zu begreifen sind.”

    Siehe https://beauftragte-missbrauch.de/themen/recht/strafrecht

    Im konkreten Fall gibt es unabhängige Zeugenaussagen von Betroffenen und es besteht kein Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugen und der Richtigkeit der Aussagen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, wie schwierig es ist, wenn nicht-betroffene Zeugen nicht zur Aufklärung beitragen (möchten). Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Möglicherweise ist sich ein Zeuge gar nicht bewusst etwas beobachtet zu haben, was von Belang für die Nachforschungen in einem Fall sein könnte. Oder potentielle Zeugen haben gar nicht mitbekommen, dass der Fall F. untersucht wird, weil sie beispielsweise gar nicht mehr in Kleve leben. Oder Desinteresse. Oder Zeugen glauben sich selbst schützen zu müssen. Etc. Meiner Ansicht nach tragisch wäre, wenn Bystander, die vor Jahrzehnten eindeutig Belastendes beobachtet aber nichts unternommen haben, jetzt aus Selbstschutz noch einmal den Mund halten. Auch Informationen über damals im Umlauf befindliche Gerüchte und wer von den Gerüchten wusste, liefert Erkenntnisse.

    Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich im 168. Post (ehemals 167) ab dem Satz „ Die Beweisführung ist nach so langer Zeit aus mehreren Gründen äußerst schwierig:” statt auf den konkreten Fall bezogen allgemeine Ausführungen zum Thema von lange zurückliegenden Missbrauchsfällen geschrieben habe. Verleumdungsklagen gegen Betroffene gab es im oben genannten Fall anscheinend bisher noch nicht.

     
  38. 170

    @ rd
    RD, warum haben Sie mein Gemmuuuhe (und mein erstes Postmmuuuhtum) von heute früh zensiert, mmuuubbuuuh? Mmuuuh, nix Attacke wie Niederrheinstier-DNA? Ich hatte nur (den hier gar nicht in Erscheinung getretenen) Herrn Lehrerundso attackiert, mmuuuh, nicht Herrn Lehreroderso! Vermmuuuhtlich sind Sie nun auch auf so einen billigen Oliver W.-Trick (den mit Bernd statt Björn) oder der Finte von Profiler- und Gesichtserkennungsdienstleister reingefallen, mmuuuh Synonym statt Pseudonym!?

     
  39. 169

    @167 In Missbrauchsfällen, die länger zurück liegen, gibt es selten Beweise, wie Sie sie anführen.

    Es gibt aber das Instrument der Glaubhaftigkeitsbegutachtung.

    Eine Gericht kann, wenn keine objektiven Beweismittel zur Verfügung stehen, eine Glaubhaftigkeitsbegutachtung an psychologische Sachverständige beauftragen, die prüfen, ob eine konkrete Aussage anders als durch einen tatsächlichen Erlebnisbezug zustande gekommen ist. Das ist ein anerkanntes, komplexes Verfahren, das mit viel Sorgfalt und Fachkenntnis durchgeführt werden muss.

    Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Urteil vom 30. Juli 1999 – 1StR
    618/98 – Mindestanforderungen für das hypothesengeleitete Vorgehen bei einer Glaubhaftigkeitsbegutachtung formuliert.

    https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/1/98/1-618-98.php3

     
  40. 168

    @162. Hans Bernd Jerzimbeck

    „Für mich ist wichtig zu überlegen, welcher Umgang mit einem zukünftig erweiterten Dossier in Kleve einerseits zu erwarten und andererseits zu wünschen ist.”

    Das Dossier, welches von einem Historiker (oder mehreren?) erstellt worden ist, ist ein chronologischer Bericht, eine Beweisaufnahme und Analyse in einem. So zumindest meine Vermutung als Laie. Wenn es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, werden sich Diskussionen insbesondere in Kleve nicht vermeiden lassen. Eine Auseinandersetzung mit diesem Fall ist unumgänglich. Diese sollte respektvoll sein und berücksichtigen, dass die Betroffenen die Geschädigten sind und ihnen das im Kindesalter angetan worden ist. Die Beweisführung ist nach so langer Zeit aus mehreren Gründen äußerst schwierig:

    1.) Beweisstücke aus denen sich DNA gewinnen ließe oder belastendes Foto-/Filmmaterial gibt es i.R. bei so lange zurückliegenden Missbrauchsfällen nicht.

    2.) Dokumente (Personalakten, Schriftwechsel, innerbehördliche/innerkirchliche Dokumentation) enthalten sehr wahrscheinlich nur Informationen über “die Spitze des Eisberges”. D.h. bis Behörden und/oder Bistümer von “ungewöhnlichen” Vorgängen Kenntnis bekommen haben, ist mit großer Wahrscheinlichkeit vorher schon einiges vorgefallen. Und die Dokumente sind möglicherweise von Menschen verfasst worden, die im Fall, dass sich der Verdacht erhärtet oder die Tat (Taten) bewiesen wird (werden), ihrerseits eine (teilweise) Verantwortung tragen (könnten), was sich auf den Inhalt der Dokumente ausgewirkt haben könnte.

    3.) Zeugenaussagen von Nicht-Betroffenen; Die Krux dabei ist die unklare Rolle der Nicht-Betroffen, die von unwissend, ahnungslos über ahnend, vermutend zu Verdacht habend bis hin zu wissend reichen kann. Bei Zeugen, die es weder wissen noch (nach damaligem Wissensstand über sexuellen Missbrauch in der Gesellschaft) ahnen konnten, besteht logischerweise die größte Bereitschaft eine Zeugenaussage zu machen und/oder als Zeitzeugen Aufklärungskommissionen Auskunft zu geben. Es liegt auf der Hand, dass es für die anderen Zeugen, bei denen eventuell eine Verantwortung zum Tragen kommt, schwieriger ist sich zu einer Zeugenaussage durchzuringen. (Umso mehr Respekt nötig es ab, wenn diese Zeugen auch nachträglich vorbehaltlos und vollumfänglich über die Vorfälle berichten)

    4.) Zeugenaussagen von Betroffenen; Die Krux hierbei ist, dass Zeuge und Opfer ein und die selbe Person ist, was eine sehr schwierige Konstellation ergibt. Oftmals werden Betroffene mit Zweifeln an ihren Aussagen konfrontiert. Als Gründe werden das geringe Alter der Betroffenen (wie glaubwürdig ist ein Kind als Zeuge? fehlende psychische Reife um Situationen richtig einschätzen zu können? Ungenaue oder “falsche” Erinnerungen? Etc.) angeführt. Es wurden einigen Betroffenen auch schon vorgeworfen Falschaussagen gemacht zu haben, teilweise mit der Konsequenz einer Verleumdungsklage.

    Natürlich sollte niemandem ohne Beweise etwas unterstellt werden. Das gilt sowohl für nicht-betroffene als auch für betroffene Zeugen. Was bisher auffallend oft nicht bedacht wird: Für betroffene Zeugen steht sehr viel mehr als das Ansehen auf dem Spiel. Es geht besonders für die Betroffenen um Würde. Bei allem Verständnis auch für die Würde der nicht-betroffenen Zeugen sollte niemals vergessen werden, wer die Opfer sind. Es sind damals Kinder und Jugendliche gewesen, denen Unvorstellbares angetan worden ist, was sehr oft das restliche Leben stark negativ beeinflusst. Das sollten die Gesellschaft und die nicht-betroffenen Zeugen (oft auch als Bystander bezeichnet) immer bedenken und die Betroffenen mit Respekt behandeln und deren Kritik ernst nehmen.

     
  41. 167

    […]

    Postmmuuuhtum 2:
    @ Bluebeardy (161)
    Mmuuuh, zu dem von Ihnen genannten Priester hatte ich doch schon ganz zu Anfang (unter @13) einen Link gemmuuuht, der schon seinerzeit die Frage adressiert hatte, für wen dieser Priester vermmuuuhtlich so alles um Abbitte gefleht hatte, mmuuuh explizit auch für Alfons F. !?

     
  42. 166

    @Mensch
    Am Stein gab es in den 1970ern mit Sicherheit keinen Ethik-Unterricht, sondern nur Religionsunterricht (ev. und r.-kath.) und in der Oberstufe Philosophie bei Dr. Stassen (Jesuitenpater), zusätzlich zum Religionsunterricht.
    Ein Bewusstsein zur Trennung von Staat und Kirche war kaum vorhanden. Der Kirchenaustritt eines Physiklehrers war eine unerhörte Sensation: Kommentar von Freistühler dazu, seine Liberalität betonend: „Ich habe auch einen Gottlosen eingestellt.“
    Es gab bereits Gerüchte über Freistühlers frühere Zeit in Brilon (kleine Mädchen beim Duschen beaufsichtigt), aber eben nur Gerüchte.
    Vermutungen über homosexuelle Priester wurden damals noch schnell als böswillige Diffamierungen wie in der Nazi-Zeit abgetan.
    Was bisher kein Thema ist, damals aber schon eines war: Freistühler hat Pflegekinder in seinem Haushalt aufgezogen, darüber haben sich auch die treuesten Katholiken schon gewundert. Nachfragen gab es aber keine dazu.

     
  43. 163

    @159. bonum

    Durch wen wurde der Unterrichtende, nach seiner bekannten Vorgeschichte, für diesen
    Ethik-Unterricht bestellt, bestätigt und kontrolliert?

    Wurden seinerzeit im Ethik-Unterricht Werte, Religionen, Weltanschauungen und philosophische Fragestellungen, neutral vermittelt?

     
  44. 162

    Ich glaube den beiden ehemaligen Lehrern, die acht Jahre nach der Übernahme der Direktorstelle am Stein durch Alfons Freistühler erfuhren, dass jedem im Kollegium deutlich war, warum Freistühler vom Sauerland nach Kleve versetzt wurde. Dieses dürfte aber nicht das Wissen des Petrinums in Brilon, das das Kollegium in Kleve von dort erfuhr, gewesen sein, sondern Wissen am Stein, das sie von eigenen Kollegen hörten. Dass es ein verheimlichtes Wissen im Petrinum und vielleicht in Aufsichtsbehörden gab, habe ich nicht aus den Akten lesen können. Ich fände es aber gut, wenn jemand anderes noch mal alle Akten zu Alfons Freistühler, die ich im Landesarchiv Duisburg vorliegen hatte, durchliest.
    Die Beurteilung, die die größte Reichweite hat, sowohl an erreichter Bevölkerung als auch über die kommenden Jahrzehnte hinweg, wird das in der „Rheinischen Post“ genannte „Dossier“ eines Historikers über den Fall Freistühler sein. (Auf dieses werden sich von PolitikerInnen und Institutionen in späteren Äußerungen beziehen.) Seine Existenz wurde schon am ersten Tag der Veröffentlichung der Pressemitteilung und der Berichterstattung (05.05.23) offengelegt – zusammen mit der Bemerkung von Kleves Bürgermeister, Wolfgang Gebing, gegenüber der „RP“ die Stadt habe Interesse daran. Was damit seitens der Stadt geplant ist, kann man zwar zurzeit nur vermuten. Eine ziemlich realistische Vermutung finde ich, dass das Anmelden des Interesses als Bereitschaft zu verstehen ist, eine gewisse Führung der Aufklärung und die formale Verantwortung in der Stadt zu übernehmen.
    Sicher werden Diskussionen im „Kleveblog“ auf irgendeine Art und in irgendeinem Umfang mit in das Dossier einfließen. Ich gehe davon aus, dass darin die Frage nach dem Mitwissen im Kollegium des Staatlichen Gymnasiums aus geschichtswissenschaftlicher Sicht nicht als so offen eingeschätzt wird, wie es das Pro und Kontra im Blog, oberflächlich betrachtet, vermuten lässt.
    Für mich ist wichtig zu überlegen, welcher Umgang mit einem zukünftig erweiterten Dossier in Kleve einerseits zu erwarten und andererseits zu wünschen ist.

     
  45. 161

    Der Fall des Klever Priesters, der fast zwei Jahre lang Whatsapp-Nachrichten mit einem Minderjährigen ausgetauscht hatte……26.01.2018 RP

    Was ist eigentlich daraus geworden und wie war es da mit den Bystander?

     
  46. 160

    @158. Wolfgang P.
    156. habe ich ungenau formuliert. Einerseits habe ich es allgemein gemeint und dabei an einen Missbrauchsfall in einer Nachbargemeinde meines ehemaligen Wohnorts gedacht und andererseits habe ich es auf die Posts bezogen in denen Sie mal mehr mal weniger subtil und oftmals mit dem Feigenblatt des Mitgefühls und des (angeblichen) Respekts angegangen werden.

     
  47. 158

    @156 und 155(Lehreroderso)
    156 Ich habe keine Aufklärung gefordert!
    Ich habe immer nur mir bekannte Fakten und Zeugenaussagen zitiert.

    Dass daraus ein Lehrer vom Stein eine Rechtfertigungspflicht und hartnäckig die Gegendarstellung eines ahnungslosen Lehrers meint machen zu müssen, ist ganz allein sein persönliches Problem.

    Und „Lehreroderso“, am liebsten würde ich Sie mit Ihrem Klarnanen anreden.
    Sie waren offensichtlich die gesamte Periode Freistühlers am Stein tätig.
    Das Ganze ist jetzt 43 bis 53 Jahre her.

    Sie zitieren in Ihren Ausführungen u.a. die sich schleichend verändernden Erinnerungen von Zeitzeugen aus der NS-Zeit, sich verändernde „Wahrheiten“, da man ansonsten nicht mit den Erinnerungen leben kann.

    Es gibt mindestens 2 Aussagen von Zeitzeugen, dass „jedem im Kollegium bewusst war“ bzw. „alle es gewusst haben“.

    Fragen Sie sich bitte, inwiefern Ihr (angebliches) sich nicht mehr erinnern können sich genau durch diese Schemata erklärt.

    Ich hätte Frieden damit.
    Ich werde Sie nicht einmal darauf ansprechen bei unserem 40-jährigen Abitur-Jubiläum.

    Und falls Sie tatsächlich ausnahmsweise zu der Fraktion gehören, die in Ihrer Gutgläubigkeit an die „hehren Ziele aller Kollegen“ sich so etwas Perfides gar nicht vorstellen konnten (wobei Sie die Unfähig- und Faulheit Onkel Alfons sehr überzeugend dargestellt haben), habe ich auch damit kein Problem.

     
  48. 157

    Neulich in meiner Heimatstadt: Mein Bruder und ich treffen eine Klassenkameradin meines Bruders und ihre jüngere Schwester. Im Verlauf des Gesprächs erwähnt mein Bruder er hätte kürzlich Herrn R., der Lehrer u.a für Sport war, in der Stadt getroffen und sich mit ihm unterhalten. Daraufhin meinte die Schwester, dass sie und ihre Mitschülerinnen sich vor Herrn R. beim Sportunterricht insbesondere beim Schwimmunterricht in Acht genommen hätten, da Herr R. Schülerinnen schon das eine oder andere Mal zu nahe gekommen sei. Darauf erwiderte mein Bruder, dass er damals mitbekommen hätte wie Herr R. ein Verhältnis mit einer Austauschschülerin begonnen habe. Der ehemalige Schulleiter G. an der selben Schule, den mein Bruder noch erlebt hatte, der aber schon im Ruhestand war als ich an die Schule kam, hatte sich jahrelang an Mädchen in den unteren Jahrgängen (ab der 5. Klasse) herangemacht. Das hatte mein Bruder mir mal später erzählt. Er hatte es von anderen Schülern erfahren. Im juristischen Sinne sind diese Informationen keine Beweise, da mein Bruder und ich sie nur von Dritten gehört haben. Wir gehörten als Jungen nicht zur Zielgruppe und haben wohl deshalb nichts gemerkt. Die Schule war in den 1970er gegründet worden und hatte viele junge Lehrer. Reaktionäre Pädagogen gab es an der Schule nicht. Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern war gut. Zumindest für die Jungen war es ein Ort um unbeschwert heranzuwachsen. Für die Mädchen lässt sich das wohl nicht behaupten.

     
  49. 156

    Solange Betroffene Opfer sind, ist ihnen das Mitgefühl der anderen sicher. Wenn sie aber die Opferrolle verlassen und Aufklärung fordern, dann schlägt ihnen der Wind entgegen.

     
  50. 155

    @ 148

    „Sie beginnen Post 144 mit dem Satz: „Ich war entschlossen, es mit dem Brief an „Insider“ zu belassen.
    Fünf Minuten nach dem „Brief“ an „Insider“. Das war tatsächlich große Entschlossenheit.“

    Gut beobachtet, Mr. Sherlock Holmes!
    Beide Texte wurden nach Fertigstellung in diese Seite eingestellt.

    Der Text an den Insider war schwierig. Einem Menschen, der Betroffener eines Missbrauchs war, der mutig an die Öffentlichkeit ging und so andere ermunterte, dem musste man trotzdem ein „aber dies…“ sagen. Ich versuchte mit der heimischen Textverarbeitung die angebrachtesten Formulierungen sorgfältig zu gestalten.
    Als ich mit diesem Text fertig war, fragte ich mich: Und all die anderen Behauptungen und Einwände, die soll man einfach so stehen lassen? Also schrieb ich danach den zweiten Text.

    Ich bin auf eine Unmenge aus meiner Sicht falscher Gedanken eingegangen, habe dies ausführlich und mittels Bezügen gemacht – Wenn das, was mir ein intellektuelles Bedürfnis war, als Überheblichkeit rüberkam, ist irgendwo die Grenze meiner Befähigung erreicht, und man muss „damit leben“!

    Was soll ich unter „Mob“ verstehen?! Mir fällt immer wieder hier unangenehm auf, wie Leute eine so festgefasste Meinung haben, dass sie Argumente der Anderen nicht lesen und nicht bereit sind mit Ernst sich anzuschauen.

    Wenn jemand tatsächlich schreibt, ich würde jetzt den Fokus (gar ein „Pauschalvorwurf“?!) auf die Eltern setzen, nur um von den Lehrern abzulenken, dann fühlt man sich ein wenig machtlos.
    Sprach ich nicht davon, dass neben dem „System“ Schule auch das kirchliche „System“ von Gemeinden unter den Blick zu nehmen wäre?! Und dann(!) könne es wohl noch andere „systemische“ Faktoren geben , wozu die Rolle und das Verhalten der Eltern zähle. Nicht als Behauptung, nur als Untersuchungsfrage: Vielleicht hat Freistühler bei der Auswahl seiner Opfer sich auch vorher die Eltern angeschaut?!

    Damit sind die Lehrer noch lange nicht „raus“: Vielleicht haben sich Eltern an den Klassenlehrer gewandt, und gefragt, ob er Bedenken habe, wenn man das Kind auf diese „Sommerfreizeit“ mitgibt? Gab es da eine Art „Zusammenspiel“?!

    Im Übrigen: Schule ist kein System, das „zusammenbricht“, wenn Einzelne als Sexualtriebtäter und andere als feige Opportunisten entlarvt werden. Jeder Lehrer, der ein Bewusstsein davon hat, wie wichtig die Schule für die Gesellschaft allgemein und die Heranwachsenden speziell ist, wird ein Interesse an solchen „Aufklärungen“ haben. Aber dann gehört auch umgekehrt dazu, die unersetzbare Kraft der Lehrer gegen unverantwortliche Verdächtigungen zu schützen!

     
  51. 154

    @Lehreroderso Lesen Sie bitte aufmerksam folgendes:

    Aus dem Bericht „Tatort Schule”

    „Hinweise, Beobachtungen, Gerüchte
    In den Anhörungen und Berichten, die der Kommission aus dem Kontext Schule mittler- weile vorliegen, tritt ein Ergebnis deutlich hervor: Mädchen und Jungen wurde oftmals nicht geglaubt, wenn sie im Einzelfall den Mut und das Vertrauen aufbrachten, einer Lehrerin oder einem Lehrer von den Übergriffen zu erzählen. Fachleute wiesen die Kommission darauf hin, dass Kindern und Jugendlichen vonseiten des Lehrpersonals oftmals unterstellt wird, das Erzählte erfunden zu haben, etwa um sich wichtig zu ma- chen oder sich für schlechte Schulnoten zu rächen.
    Bis heute existiert zudem die Furcht, einen Kollegen zu Unrecht zu verdächtigen. Ver- dachtsfälle und Anschuldigungen gegen einen Kollegen oder eine Kollegin belasten ein Kollegium und verunsichern die Beteiligten. Dem sollte aber nicht ausgewichen werden.
    Zeitzeuginnen und –zeugen können Auskunft darüber geben, wie in Schulen mit Grenz- verletzungen beziehungsweise einem Verdacht auf sexuelle Gewalt umgegangen wur- de. Eine Zeitzeugin berichtete, wie sie als relativ neue Kollegin versucht hatte, auf das übergriffige Verhalten einer an der Schule tätigen Person aufmerksam zu machen. Sie war nicht die Erste und nicht die Einzige, die das beobachtet hatte. Doch im Kollegium herrschte Schweigen darüber, da sich niemand verantwortlich fühlte.
    Der Bericht der Zeitzeugin steht exemplarisch für einen Befund der englischen Aufar- beitungskommission IICSA über den Tatort Schule. Der Bericht, der im Dezember 2020 vorgelegt wurde, bezieht sich dabei auf alle Arten von Schulen – staatliche wie auch nichtstaatliche sowie Internate. Darin wurde herausgearbeitet, dass zumeist viele Ge- rüchte über übergriffige Lehrer kursierten, Übergriffigkeit, Grenzverletzungen, Gewalt aber nicht beendet wurden. Schule ist ein öffentlicher Ort, aber die über Gerüchte her- gestellte Teilöffentlichkeit hat nicht dazu verholfen, Schülerinnen und Schüler zu schüt- zen. Solche Erkenntnisse führen vor Augen, wie notwendig Aufarbeitung zurückliegender sexueller Gewalt ist. Häufig beginnt sie mit der Aussage einer Person, einer ehemaligen Schülerin und daran anschließend sprechen weitere Betroffene, so dass man ein Bild vom Ausmaß erhält. Die englische Kommission konnte zeigen, dass Betroffene im Kon- text Schule häufiger als in anderen Einrichtungen davon berichten, nicht die einzigen gewesen zu sein (42 % im Vergleich zu 23 %).”

    „Häufiger Tatort ist das Klassenzimmer, doch auch andere Räume ermöglichten Über- griffe, wie zum Beispiel die Schulbibliothek, die Umkleide in der Turnhalle und das Kran- kenzimmer. Immer wieder boten Ausflüge und mehrtägige Klassenfahrten Gelegenhei- ten zur Anbahnung oder für Übergriffe. Tatort war schließlich auch die Wohnung oder das Haus des Lehrers. Zum Teil willigten die Eltern ein, dass ihre Kinder zu ihrem Lehrer nach Hause gehen durften.
    Vermutlich wird gerade der Unterricht im Klassenzimmer kaum mit sexuellem Kindes- missbrauch in Verbindung gebracht, allein weil es viele Zeuginnen und Zeugen geben könnte. Doch die Anhörungen zeigen ein anderes Bild, wie in den folgenden zwei Bei- spielen:
    [🚫 TRIGGER-WARNUNG 🚫]
    Eine Betroffene berichtete von Übergriffen hinter dem Lehrerpult. Der Lehrer zitierte einzelne Jungen und Mädchen der Klasse zu sich. Sie mussten dort während des Unterrichts bei ihm stehen, so dass er sie sexuell berühren konnte. Eine andere Schülerin hatte ihren Platz allein in der hintersten Reihe. Diese Sitzordnung bot Gelegenheit für Übergriffe. Der Täter stellte sich hinter sie und belästigte sie, während sich die gesamte Klasse auf die Aufgaben konzentrieren sollte. Nicht immer blieben diese Übergriffe un- beobachtet, was eher noch dazu führte, dass betroffene Kinder dafür gehänselt wur- den. Aus der Aufarbeitungsperspektive stellt sich die Frage, warum solche öffentlichen Situationen nicht dazu geführt haben, sexuelle Übergriffe zu unterbinden.”

    Quelle: https://www.aufarbeitungskommission.de/wp-content/uploads/Tatort-Schule_Sabine-Andresen_Ricarda-Bauch.pdf

    Zehn Jahre lang hat F. Schüler sexuell missbraucht. Das ist eine lange Zeit in der früher oder später durch Zufall Menschen, die sich sei es nun als Lehrerinnen oder Lehrer, als Schülerinnen oder Schüler oder als Mitarbeitende in der Schule aufgehalten haben, F. bei seinen Taten überrascht haben oder etwas Befremdliches beobachtet haben können. Das ist um auf Ihr Grundthema zu sprechen zu kommen kein Beweis, sondern eine hohe Wahrscheinlichkeit. Gerechtigkeit im rechtsstaatlichen Sinn wird es nicht geben. Dafür sorgt vor allem die Verjährungsfrist. Da stellt sich dann die Frage welches Interesse eine Gesellschaft an der späten Aufklärung von verjährtem sexuellen Missbrauch haben könnte. Die Gesellschaft könnte sich doch raushalten und die Betroffenen mit ihren traumatischen Erfahrungen alleine lassen. Viele Täter sind bereits tot. Also Fall erledigt? Für die Betroffenen sicherlich nicht. Aber auch für die Gesellschaft nicht. Das „Problem” kann sich jederzeit wiederholen und das tut es auch seit Jahrzehnten in Schulen und zwar bis heute. Um das in Zukunft wirkungsvoller unterbinden zu können müssen wir wissen warum Täterinnen und Täter solange unbehelligt Kinder missbrauchen konnten. Wir müssen aus Fehlern lernen. Aber dazu müssen wir wissen wie es damals war. Das sehen Sie aber nicht. Sie sehen Wut und den Wunsch nach Rache bei den Betroffenen und bei den Unbeteiligten vermuten sie zum Teil Hass auf Lehrer oder zumindest Gefallen am Verantwortlichmachen der Lehrer, dass der sexuelle Missbrauch nicht schon viel früher aufgedeckt und gestoppt worden ist. Der Vergleich mit einem wütendem Mob ist gefallen. Sie haben auch von Rufschädigung gesprochen.

    Alle Lehrerinnen und Lehrer, die zu Freistühlers Zeit am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium unterrichtet haben, hätten meinen Respekt, wenn sie sich namentlich oder anonym an den Zuständigen des Bistums Münster wenden und wahrheitsgemäß Auskunft zum Fall geben würden. Wer was und wieviel wusste oder ahnte ist eine interessante und wichtige Frage. Aber nicht aus dem Grund, den Sie vermuten. Sie glauben, dass es um eine moralische Verurteilung geht. Tatsächlich ist die Rekonstruktion des Falls, um Erkenntnisse für eine bessere Prävention zu gewinnen, das für die Gesellschaft entscheidende.

    Der moralische Aspekt dieses Falls ist eine Sache der direkt von diesem Fall betroffen Personen und der Gesellschaft als Ganzem. Als unbeteiligter Einzelner steht mir kein moralisches Urteil zu. Natürlich habe ich trotzdem eine Meinung dazu.

     
  52. 153

    @151.

    Leider hat selbst der Staat zu spät reagiert!
    Seit wann gibt es in den Schulen Sexual- und oder Ethikunterricht? Viel, viel zu spät!!!

     
  53. 152

    Geht es hier darum den Opfern sachlich und hilfreich beizustehen, und um diese schrecklichen, menschlichen Übergriffe aufzuklären, oder um dilettantische Psychokriegsführung einiger Kommentarabgebenden gegeneinander, nach dem Motto ……. ich weiß mehr?

     
  54. 151

    Es ist für uns Überlebende einfach fast nicht mehr zu ertragen, wie seit 13 Jahren in allen Diskussionen in Blogs, Foren (Zeit, Spiegel etc.) und Kirchenblättchen die eindeutigen Ergebnisse klerikaler sexualisierter Gewalt an Menschen aller Altersstufen verdrängt, verleugnet, Mitwissertum vertuscht und Gesprächsabläufe per Strategien zum Stillstand gebracht wurden und weiterhin werden.

    Ich empfehle dazu in der Münsteraner Studie
    Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche
    https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/wwu/journalisten/macht_und_sexueller_missbrauch_im_bistum_muenster.pdf

    darin Bystander (Bernhard Frings/David Rüschenschmidt) S.394

    Generationen von Gläubigen haben sich durch Wegschauen „versündigt“, um im religiösen Kontext zu bleiben.
    Und Strafvereitelungen waren, neben den Sexualstraftaten, ebenso Verbrechen.

     
  55. 150

    @Lehreroderso

    Bitte beachten Sie die Chronologie:

    Kommentare 1 bis 18:
    Das Wort „Lehrer” wird gar nicht erwähnt. Es nicht die Rede davon die Lehrer hätten damals etwas gewusst.

    Dann Ihr Kommentar (19.)
    „Mich stören einige Aspekte dieser Mitteilung, und einige Kommentatoren bestätigen mich in meiner negativen Beurteilung!
    Warum wird nicht deutlich darauf eingegangenen und getrennt, in welchen Veranstaltungen oder Zusammenhängen die (bisher bekannten) sexuellen Missbräuche stattgefunden haben?! Waren diese kirchlicher oder schulischer Art?! (oder: „und“?)
    […]
    Es wäre jetzt ein Treppenwitz der Geschichte, wenn ein bischöflicher Missbrauchsbeauftragter diese unselige („unselig“ – mal von einem Atheisten wertend benutzt!) Verquickung von Staat und Kirche benutzen würde, um – sowieso schon immer irgendwie verdächtige(?) – Lehrer in den Verdacht einer Mitverantwortung zu stellen: „Ihr wollt nichts gemerkt haben?!““

    In Kommentar 25 antwortet Ihnen „Insider” auf eine Art und Weise, die nach meinem Dafürhalten in keiner Weise anstößig ist.

    Ihr zweiter Kommentar (29.):
    „M.W. wusste man im Kollegium (in der „Schulgemeinde“?) von der Strafversetzung Freistühlers. Aber warum genau, weshalb?!
    Wenn diese Versetzung wegen schon vorgekommener sexueller Übergriffe an der alten Schule erfolgt wäre!?! Wenn gar die neue Schule dann nicht gewarnt worden wäre?! Wenn es für den Strafversetzten Auflagen gegeben hätte, die regelmäßig überprüft gemusst hätten?! – Wenn all dies oder nur ein Punkt der Fall gewesen wäre, müsste man doch von einer schlimmen Mitschuld der Schulaufsichtsbehörde sprechen!”

    Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass das nicht passiert ist? Woher wollen Sie wissen, ob die Schulaufsichtsbehörde sich korrekt verhalten hat und nicht einen Lehrer, der im Verdacht stand Schutzbefohlene sexuell zu missbrauchen, einfach an eine andere Schule versetzt hat und meinte damit das Problem „gelöst” zu haben?

    rd schreibt dazu in Kommentar 35:
    „Welche Stellen etwas gewusst haben könnten zu Freistühlers aktiver Zeit als Lehrer, ist eine spannende Frage: Kollegium und Aufsichtsbehörden in Brilon, Kultusministerium inkl. des damaligen Kultusministers Holthoff (immerhin gab es nach seiner Entscheidung, Freistühler in Kleve einzusetzen, nachträglich Warnungen aus seinem Hause)”

    Kommentar 34 von „Hans” ist der erste, der Lehrern einen Vorwurf macht. Sie haben aber vorher schon bemängelt, die Lehrer stünden zu Unrecht im Verdacht etwas gewusst zu haben. Das hatte zu dem Zeitpunkt aber noch niemand den Lehrern vorgehalten.
    https://www.kleveblog.de/freiherr-vom-stein-gymnasium-missbrauchsvorwuerfe-gegen-frueheren-direktor-14-betroffene/#comment-440902

    Dann Ihr dritter Kommentar (43.)
    „Hat man denn neben der Bemerkung, Lehrer hätten doch eigentlich etwas „sehen“ müssen, auch die formuliert, dass es in der Gemeinde oder Gemeinden (es war doch nicht nur eine?) oder anderen kirchlichen Systemen (Übernachtungen in Klöstern….!?!) auch „Wissende“ geben müsste, an die man appelliere?!

    Der damalige Brief von Freistühler an das Schulkollegium, man möge ihm noch mal die „Gelegenheit“ geben sich positiv zu beweisen, hätte doch neben dem „Wir gewähren es ihm“ auch eine Formulierung dessen, was er nicht noch mal tun dürfe und die Androhung regelmäßiger Beobachtung und Überprüfung durch die Schulaufsicht zur Konsequenz haben müssen?!”

    Auch hier kann man auf rd’s Antwort (Kommentar 35) verweisen. Sie klammern sich an einen Strohhalm. Sie argumentieren, die Lehrer könnten ja gar nichts (oder zumindest nichts nennenswertes) gewusst haben, denn die Schulaufsichtsbehörde, das Kultusministerium hätte sicherlich nichts falsch gemacht, sondern eine Warnung ausgesprochen und Freistühler Auflagen auferlegt.

    Erst nach Ihrer mehrmals geäußerten Meinung die Lehrer hätten von Freistühlers Taten nichts wissen können, regte sich Widerspruch.

     
  56. 149

    @all und Lehreroderso
    Ich war im Rahmen meiner Arbeit bei ehemaligen Lehrern des Stein und habe diesen von meiner einmaligen Missbrauchserfahrung mit Freistühler berichtet. Darauf sagten diese, dass jedem im Kollegium deutlich war, warum Freistühler vom Sauerland nach Kleve versetzt wurde. Diese Aussage bezog sich direkt auf den Missbrauch! Versuchen Sie bitte nicht diese Aussage anders zu interpretieren.

    Im Rahmen meiner Arbeit gehört es sich nicht, diese Lehrer weiter in die Tiefe zu befragen, auch wenn Sie das hier so ausführlich fordern.

    Da diese erst 8 Jahre nach Freistühlers Start in Kleve zum Kollegium kamen, wurde also nach 8 Jahren im Kollegium noch darüber gesprochen.
    Das war 4 Jahre nach meinem Sommerurlaub mit Onkel Alfons.

    Lehreroderso, Sie behaupten, nicht dabei gewesen zu.
    Von mir aus gehören Sie zu der Fraktion der Affen, die nichts gesehen, gehört oder gerochen haben.

    Die Sekretärin schreibt ausdrücklich, dass „alle es gewusst haben!“
    Diese Aussage ist eindeutig!

    Sie vermuten, dass die einmalige Erfahrung mit Freistühler mich traumatisiert hat.
    Dem ist nicht so.
    Ich konnte bei der nächsten Einladung zum Mittagsschlaf „nein“ sagen und mich den System entziehen.

    4,5 Wochen dabei zuzusehen wie die anderen 7 Kinder und Jugendlichen reihum wohl Mittagsschlaf gehalten haben, führten allerdings dazu, dass ich mich von den anderen distanzierte.

    Die Erfahrung des Mittagsschlafs war für die anderen vermutlich durchaus etwas Positives.
    Freistühler war zumindest bei mir außerordentlich zärtlich.

    Und wie der Jahrgangsstufenkollege als 18-Jähriger sagte, gehörte dies bei
    Messdienerreisen von mindestens 3 Klever Priestern dazu.

    Ich weiß aber von Opfern Freistühlers, die keine vernünftige Beziehung mehr zu Frauen aufbauen können.
    Der Selbstmord Ernas spricht für sich…

    Ihre langatmigen Abschweifungen in die Geschichte und Rechtssysteme sind völlig unnötig und lenken vom eigentlichen Thema ab.

    Ihre darin enthaltenen Unterstellungen sind verletzend!

     
  57. 148

    @Lehreroderso Aus Ihren Beiträgen 143 und vor allem 144 trieft eine intellektuelle Arroganz, die ihresgleichen sucht.

    Warum geben Sie sich mit dem Mob hier ab? So sehen Sie die meisten Kommentatoren hier doch. Die Vergleiche mit der Nazizeit sind unerträglich.

    Sie beginnen Post 144 mit dem Satz: „Ich war entschlossen, es mit dem Brief an „Insider“ zu belassen.

    Fünf Minuten nach dem „Brief“ an „Insider“. Das war tatsächlich große Entschlossenheit.

    Während Sie sich bei dem Post an „Insider“ noch zusammen reißen, lassen Sie Ihrer selbstgefälligen Rechtschaffenheit im nächsten Post freien Lauf und vergaloppieren sich dabei ganz erheblich.

    Besonders perfide finde ich auch, dass Sie versuchen, den Fokus auf die Eltern zu lenken, „unter deren Augen“ sich es ja abgespielt habe. Hat es sich ja nicht. Und wie zu hören war und auch allgemein bekannt ist, schweigen die Betroffenen aus Scham meist jahre- oder jahrzehntelang. Selbst derjenige, der dann in der Lage war zu sagen, dass er keinen Mittagsschlaf brauche, hat seinen Eltern erst viele Jahre später davon erzählt.

    Erheben Sie da nicht einen Pauschalvorwurf bezüglich der Eltern? Machen Sie da nicht genau das, wogegen Sie sich wortreich wenden?

    Alles nur, um Mutmaßungen bezüglich einer möglichen Mitwisserschaft von damaligen Lehrern zu entkräften?

    Sie möchten das Bild des Lehrers reinhalten. Ihre Identifikation mit dem Lehrerberuf ist hoch. Sie ertragen es nicht, dass sich überhaupt die Frage stellt, wer damals etwas wusste. Dabei würde es doch reichen zu sagen, wenn es so war: Ich wusste nichts, habe nichts mitbekommen.

    Sie argumentieren, dass es nicht vorstellbar sei, dass es unter den Lehrern damals eine „Verabredung“ zur Verschwiegenheit gegeben habe. Vielleicht haben Sie zu viele Mafia-Filme gesehen (schwer vorstellbar), aber beim Schweigen über Missbrauch in Familie, Schulen, Kirchen etc. braucht es keine Omerta. Jeder in einem System weiß, was auf dem Spiel steht. Geschwiegen wird in der Regel dann, wenn die Wahrheit ein System in Verruf bringt oder gefährdet und persönliche Nachteile befürchtet werden. Einer Absprache bedarf das nicht. Vielmehr ist es so, dass über „die Sache“ geschwiegen wird, auch um sie aus dem eigenen Bewusstsein zu verdrängen. Jedes Wort wäre dann zu viel, würde das Geschehene in die Realität holen und Handlungsdruck erzeugen.

     
  58. 147

    @ 145

    Sie könnten der Pressesprecher von Herrn Frings sein?

    Indem ich auf gewisse ideologische Versatzstücke von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus, und auf Dynamiken in Phänomenen der „Masse“ und der „Entmenschlichung“ hinwies, habe ich nicht diffamierend behaupten wollen, dass „hier“ das gleiche passiert! Mit einer gewissen Drastik (pädagogisches Prinzip!) habe ich nur versucht, auf gewisse ideologische Nähen, Ähnlichkeiten und Parallelen hinzuweisen. (Dass diesbezüglich in den „sozialen Netzen“ sehr Unzivilisiertes zu beobachten ist, haben schon Kompetentere analysiert: Brodnig, Nocun und Lamberty z.B.).

    Lange und quasi besänftigend führen Sie dann aus, dass es doch „nur“ darum gehe, ob Lehrer damals etwas beobachtet haben. Wer diesen Thread hier von Anfang an, also ab initio, gelesen hat, weiß, dass es hier einigen um „mehr“ ging und geht!

    Herr Frings wird sich hoffentlich über den (möglichen oder zu erwartenden) Effekt der Mitteilung im Klaren gewesen sein, wenn er nicht sagte, dass aufgrund bisheriger Aussagen von Betroffenen in „beiden(!) Kreisen“: Kirche und Gemeinde einerseits, Schule andererseits, es eventuell Personen gebe, die zur Aufklärung beitragen könnten!

    Nein, er stellt sich voll und ganz nur hinter die eine zitierte Einschätzung eines Betroffenen, es könnten doch Lehrer etwas gemerkt haben. Irgendwie sieht das aus, als hätte er dankbar eine Deckung angenommen!?

    Zum Glück gibt es auch kirchenunabhängige Institutionen, die den sexuellen Missbrauch aufarbeiten. Man sollte Betroffene auch auf diese hinweisen, und auf andere staatliche Institutionen (Staatsanwaltschaft).

    https://www.aufarbeitungskommission.de/service-presse/service/meldungen/fuenfte-werkstattgespraeche-verantwortung-von-institutionen/

     
  59. 146

    @Lehreroderso (diverse Posts)

    Gesetzt den Fall ich wäre zwischen 1970 und 1980 Lehrer am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gewesen, wie hätte ich mich damals verhalten? Oder heute? Wäre ich blind gewesen für Auffälligkeiten in ‚meiner’ Schule? Oder hätte ich diese ignoriert? Weil ich mich nicht getraut hätte etwas zu sagen oder den Verdacht zu melden? Oder hätte mein Unterbewusstsein meine Wahrnehmung zensiert nach dem Motto ,Es kann nicht sein, was nicht sein darf?‘

    Hinterher ist man immer schlauer und man weiß eher, was die richtige Reaktion, was ein angemessenes Handeln gewesen wäre. Ich weiß nicht, was ich in so einem Fall getan hätte. Ich bin nicht besonders mutig, vielleicht auch nicht besonders emphatisch, aber sicher nicht kaltherzig. Ich glaube, ich hätte das Bedürfnis heute darüber zu sprechen. Zu sprechen über die Zweifel an mir selbst, an meiner Wahrnehmung und an dem Umfeld damals. Ich weiß nicht, ob ich mich damals richtig verhalten hätte. Aber ich glaube, dass ich es als meine Pflicht ansehen würde und auch das Bedürfnis hätte heute nach bestem Wissen und Gewissen Fragen zu beantworten. Ich weiß nicht, ob ich den Mut hätte Betroffenen direkt Rede und Antwort zu stehen. Aber jeder noch so kleine Hinweis, jede Information ist wichtig. Auch anonyme Aussagen zum Fall können helfen. Nicht jede oder jeder muss etwas mitgekriegt haben. Möglicherweise hat der eine oder andere eine Situation damals ‚normal‘ gefunden, würde sie aber heute anders bewerten. Fakt ist aber, dass mindestens zwei Personen Verdächtiges mitbekommen haben. Die eine Person ist die Sekretärin und die andere ist die Lehrerin, die offenbar Beschwerdebriefe geschrieben und an die zuständigen Stellen gesendet hat. Wie viele noch etwas wussten oder geahnt haben ist unklar. Der Wunsch der Betroffenen, die Lehrer mögen sich zu dem Fall äußern, ist berechtigt.

     
  60. 145

    @144., Lehreroderso

    Zitat 1:
    „Erfassung und Feststellen von Schuld hat nach rechtsstaatlichen Prinzipien zu erfolgen! Oder? – Wer in Geschichte aufgepasst hat, der weiß, dass unser Rechtsstaat eine jahrhundertealte Vorgeschichte des Kampfes gegen Formen der Willkür hat! Aufklärung und demokratische und soziale Bewegungen haben um ihn gekämpft, und richtig „perfekt“ wird er doch nie. Der Rechtsstaat ist aber keine woke Erfindung, nur „erfunden“, um Verbrecher vor dem „gerechten Zorn des Volkes“ zu schützen.

    Manchmal muss man sich fragen, warum Menschen gegen diese Standards eines Rechtsstaates hartnäckig verstoßen, wieso sie in unverantwortlicher Weise lieber ihre Vorwürfe formulieren. Zu möglichen moralischen (und ideologischen) „Hintergründen“ einer solchen Verhaltensweise habe ich etwas gesagt.“

    Zitat 2:
    „Ich beobachte in der sozialen Blase hier Verhaltensweisen, die man aus diversen „Massen“ kennt, in denen man sich nur nach der wahrgenommenen Mehrheit orientierte, und auch Skeptiker ängstlich zurückhaltend gegenüber „Meinungsführern“ waren, vor allen wenn diese die Überzeugung verbreiteten, es ginge doch um den „Schutz der Opfer“. Nehmen wir die Lynchmobs in den USA, noch in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. In ihnen stachelten sich die Beteiligten gegenseitig auf, in ihren Gewissheiten; in ihrem Hass gegen den Verdächtigen! Hätte da jemand gewagt zu fragen, welche Beweise man denn habe, „gegen diesen N.?“, hätte man wohl gehört: „Geht’s noch?! Denkst du denn gar nicht an unsere Frauen?! Die müssen wir doch schützen!““

    Mit subtilen Hinweisen wie z.B. in Zitat 1 möchten Sie den Lesern eine mögliche Nähe einiger Kommentatoren zum rechten politischen Spektrum suggerieren.

    Der „dezente“ Hinweis auf Lynchmobs (Zitat 2) und damit der Vergleich von Kommentatoren mit Rassisten, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, ist eine Diffamierung.

    Beim Lesen der Kommentare ist aufgefallen, dass mehrere Kommentatoren versucht haben ehemalige Lehrer zu einer Äußerung zu den Vorfällen zu bewegen. Die Lehrer von damals werden offensichtlich als potentielle Zeugen angesehen. Es war nicht von Lehrern als Mittätern die Rede. Jeder Lehrer könnte damals etwas beobachtet haben, er könnte aber auch nichts bemerkt haben. Es geht um Informationen. Schuld ist etwas, was in einem Gerichtsverfahren beurteilt wird. Jedem ist klar, dass es kein Gerichtsverfahren mehr geben kann. Die Schuld konnte aus verschiedenen Gründen nicht in Gänze ermittelt und nicht gesühnt werden. Aber Klarheit über die Taten und die damaligen Umstände, kann helfen. Viele Puzzleteile ergeben am Ende des Aufarbeitungsprozesses ein gesamtes Bild. Wie umfassend es ist, hängt von der Bereitschaft derjenigen, die zu Freistühlers Zeit Lehrer, Mitarbeiter oder Schüler an der Schule waren, Informationen preiszugeben ab. Es gibt Puzzleteile, die vollkommen Unverdächtiges zeigen. Auf anderen Teilen mag Merkwürdiges zu sehen sein, das für sich alleine betrachtet aber harmlos erscheint und dann gibt es vermutlich auch jene Puzzleteile bei denen die Grenze des Seltsamen überschritten ist oder eindeutig Ungeheuerliches zu Tage tritt. Alle „Puzzleteile“ also Informationen können auch anonym an die Person, die das „Puzzle“ zusammensetzen muss, gesendet werden.

     
  61. 144

    Ich war entschlossen, es mit dem Brief an den „Insider“ zu belassen. Aber hier ist mittlerweile das intellektuelle Elend so ausgeweitet, dass jeder Lehrer bei seinem Anblick das wenig abwehrbare Bedürfnis bekommt, etwas hilfreich zu sein.

    Ich hatte meinen Eindruck schon formuliert: Aus einer Vermutung wurde sehr rasch ein massiver Verdacht und gar ein pauschaler Vorwurf gegen damalige Lehrer am Stein; verschiedene Theorien wurden aufgestellt, warum es so gewesen sein müsse, und warum jetzt geschwiegen wird.

    Wie jede Lehrerschaft hatte auch schon die unter Freistühler eine Fluktuation erfahren, waren in ihr die unterschiedlichsten Generationen, Typen, Charaktere, Geisteshaltungen, Berufsauffassungen vertreten. Viele der erhobenen Vorwürfe lassen sich nur begründen, wenn man davon ausginge, dass es nun unter diesen so diversen Menschen eine gemeinsame Verabredung gegeben hat, ja zu schweigen: über die Schuld einzelner Kollegen, über eine gemeinsame Schuld?! – Wie plausibel ist das denn?!

    Manche der Kommentatoren scheint eine Art Verlangen zu treiben, damaligen Lehrern eine für diese blamable Schuld nachweisen zu können.
    Es ist bekannt, dass zu gewissen Zeiten Schüler am Stein traumatische Begegnungen mit Lehrern erfahren mussten: mit Lehrern, in denen eine ideologische und reaktionäre Auffassung von Erziehen und Unterrichten mit erheblichen Defiziten ihres Charakters verschmolzen war. Wie repräsentativ waren diese Lehrer aber für „das Stein“?! Und: Eine reaktionäre Interpretation der Lehrerrolle ist das eine; eine kranke Persönlichkeit, die zur bloßen Befriedigung eigener Lust hilflose Schutzbefohlene missbraucht, ist ein anderes. Aus der Kriminalgeschichte ist bekannt, dass pädophile Sexualtäter oft durch äußerst freundliches, gar sanftes Verhalten auffallen: Häufig sind sie ein „lieber Onkel“ aus der Umgebung, manchmal gar aus der Familie.

    Die Fokussierung, die ich kritisierte, meinte die Verengung der Fragestellung auf nur(!) einen bestimmten Personenkreis. Es fällt schon auf, dass der bischöfliche Interventionsbeauftragte wenige Fragen zu Personen aus dem Kreis stellt, für den er doch eigentlich originär zuständig sein sollte. Vermutlich ist er mit seinem Untersuchungsansatz auch überfordert, Probleme zu erfassen, die man systemisch oder strukturell nennen könnte. Fragen, bei denen zum Beispiel von Schuldzusammenhängen kaum eine Rede sein kann. Alle Eltern wollten bestimmt nur das Beste für die Kinder, die sie liebten, aber trotzdem hat der Missbrauch auch unter ihren Augen stattgefunden. Waren sie zu vertrauensselig, und warum wagten sich die missbrauchten Kinder nicht, sich ihren Eltern anzuvertrauen? Gab es eventuell hier einen Aspekt, den der Täter bei der Auswahl seiner Opfer berücksichtigte?!

    Einige Vorwürfe, die meine Argumentation erfuhr, kann ich nur absurd nennen. Vielleicht haben hier mitlesende und mitschreibende Ex-Schüler Texte des absurden Theaters im Unterricht besprochen: Texte von Beckett, Ionesco, Camus…. Absurd ist der Vorwurf, ich könnte doch gar nicht von allen Kollegen wissen, inwieweit sie schuldig geworden sind oder nicht. Das war auch von mir nie behauptet worden, ich habe mich „nur“ gegen bodenlose Spekulationen gewehrt, nur darauf gepocht, dass für Vorwürfe nur belastbare Indizien zulässig sind. Nur so kommt man einer „Wahrheit“ näher! Nachdenken über die zulässigen Methoden einer „Erhebung“, wenn manche Fakten unbekannt sind! Überlegungen zu einem „vorläufigen“ Bild aufgrund des „bisherigen“ relativ gesicherten Wissensbestandes!

    Erfassung und Feststellen von Schuld hat nach rechtsstaatlichen Prinzipien zu erfolgen! Oder? – Wer in Geschichte aufgepasst hat, der weiß, dass unser Rechtsstaat eine jahrhundertealte Vorgeschichte des Kampfes gegen Formen der Willkür hat! Aufklärung und demokratische und soziale Bewegungen haben um ihn gekämpft, und richtig „perfekt“ wird er doch nie. Der Rechtsstaat ist aber keine woke Erfindung, nur „erfunden“, um Verbrecher vor dem „gerechten Zorn des Volkes“ zu schützen.

    Manchmal muss man sich fragen, warum Menschen gegen diese Standards eines Rechtsstaates hartnäckig verstoßen, wieso sie in unverantwortlicher Weise lieber ihre Vorwürfe formulieren. Zu möglichen moralischen (und ideologischen) „Hintergründen“ einer solchen Verhaltensweise habe ich etwas gesagt. Das trug mir den Vorwurf ein, ich wolle wohl „ablenken“, und sei offenbar unwillig oder unfähig an „die Kinder“, also an „die Opfer“, zu denken.

    Einige sozialpsychologische und politikwissenschaftliche Bemerkungen:

    Es gab in Kommentatoren einige vorsichtig formulierte Bemerkungen, einige Aussagen könnten überzogen sein. Den Betreffenden fehlte aber dann offenbar der Mut, diese Überzogenheiten zu benennen. Ich beobachte in der sozialen Blase hier Verhaltensweisen, die man aus diversen „Massen“ kennt, in denen man sich nur nach der wahrgenommenen Mehrheit orientierte, und auch Skeptiker ängstlich zurückhaltend gegenüber „Meinungsführern“ waren, vor allen wenn diese die Überzeugung verbreiteten, es ginge doch um den „Schutz der Opfer“. Nehmen wir die Lynchmobs in den USA, noch in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. In ihnen stachelten sich die Beteiligten gegenseitig auf, in ihren Gewissheiten; in ihrem Hass gegen den Verdächtigen! Hätte da jemand gewagt zu fragen, welche Beweise man denn habe, „gegen diesen N.?“, hätte man wohl gehört: „Geht’s noch?! Denkst du denn gar nicht an unsere Frauen?! Die müssen wir doch schützen!“

    Ich solle mehr an „die Kinder“ denken, las ich hier. – Von Menschen, die selbst nichts zu „den Kindern“ zu sagen hatten! Der Verweis auf „Kinder als Opfer“ wurde in letzten Jahren zu einem rechtspopulistischen Thema. Im Präsidentschaftswahlkampf damals wurde Frau Clinton beschuldigt, einen Ring von Kindesentführern zu decken; einen Ring, der Kinder im Keller einer Washingtoner Pizzeria eingesperrt hätte. Als dann vor dieser Pizzeria ein bewaffneter Mann auftauchte, um die Kinder zu befreien, war die Überraschung und das Erschrecken groß.
    Auch hierzulande behaupten AfD-nahe Gruppen, „Reichsbürger“ und „Querdenker“ , es gäbe bei uns eine umfangreiche Organisation von systematischem Kindesmissbrauch. Dass unsere Kinder aktuell tatsächlich geschützt werden müssen, nämlich vor einer Armut, von der ca. ein Fünftel von ihnen betroffen ist; vor einer Armut, die Chancen in der Gesellschaft zerstört und Lebenswege traurig vorherbestimmt, wird man bei diesen Gruppen als politisches Problem nicht finden.

    Ich hätte eigentlich gedacht, dass ich ihn ordentlich in den Senkel gestellt hätte, aber der „Profiler“ muss sich hier noch mal ermutigt gefühlt haben. Er greift den Namen des Lehrers auf, den „Wolfgang“ nennt, um gravierende Beschuldigungen auszustoßen!

    Anfangs verballhornt er seine Adresse!
    Wozu eigentlich?! Vielleicht gibt es Ex-Schüler, die im Unterricht politische Reden und Texten analysiert haben? Was ist Verballhornung für ein rhetorisches Mittel?! Wer Texte aus der Nazi-Hetzzeitung „Der Stürmer“ kennt, kann sich vorstellen, dass manche der damaligen Leser diese Texte schenkelklopfend und vor Vergnügen gröhlend gelesen haben! Die Verhöhnung der „Anderen“ gehörte zu einem Programm der Entmenschlichung, der Entwürdigung. Wenn diesen die Würde genommen war, brauchten die Vollstrecker der Staatsgewalt „normale“ Grenzen der Zurückhaltung nicht mehr zu beachten; das war eine Voraussetzung dafür, um Juden, Roma, Homosexuelle, Kommunisten und Sozialisten, Zeugen Jehovas, in den KZs zu quälen und zu massakrieren.

    Der genannte Lehrer war doch Klassenlehrer in 5./6. Klassen: Also habe er in seinen Klassen doch Betroffene gehabt?! – Aus der Tatsache, dass der mutmassliche Täter wohl Opfer aus dem Kreise dieser Klassen gewählt habe, schließt „Profiler“, dass es doch auch in bestimmten Klassen Betroffene gegeben haben muss! Wie „tragfähig“ ist ein solcher Schluss?!

    Der Lehrer müsse doch was bemerkt haben?! Wir haben erfahren, dass die Betroffenen so beschämt waren, dass sie sich offenbar niemanden anvertrauten. Auch die Nähe der Klassenräume zum Direktorenzimmer ist für den „Profiler“ ein Argument wert. Direktorenzimmer und Sekretariat werden aber regelmäßig „Publikumsverkehr“ von allen möglichen Menschen erlebt haben. Bezüglich des „Tatortes“ Schule wissen wir „nur“ von „unangemessenen Verhaltensweisen“: Sitzenlassen auf den Knien etc..

    Und was für ein verlogener Satz zum Abschluss: „Jedoch gilt auch hier „In dubio pro reo“ – wie sonst auch.“
    Heißt dies, man kann alle möglichen Beschuldigungen gegen eine Person erheben, und ist dann „aus dem Schneider“, wenn man am Schluss ergänzt: „Ich weiss, dass die Unschuldsvermutung gilt!“?! – Erbärmlich nannte ich das erste Erscheinen des „Profilers“, das habe ich nicht zu revidieren: Ich sehe eine arme Persönlichkeit, die bereit wäre, für ein wenig Beachtung und Aufmerksamkeit auch die eigene Großmutter zu verkaufen!
    Wie viele Leute hier haben zu diesem erbärmlichen Beitrag geschwiegen?! Müssen die sich nicht schämen?

    Vielleicht merken nun doch Einige, dass es Zeit wäre, Scherben aufzukehren: Scherben zerbrochener Prinzipien der Vernunft, zerbrochenen maßvollen Zurückhaltens, zerbrochener ziviler Umgangsformen?! – Das müssen die dafür Verantwortlichen hier aber nun ganz alleine machen!

     
  62. 143

    @ 76, @ Insider

    Sehr geehrter Herr „Wolfgang“,

    wie bei allen anderen war bei mir das Entsetzen groß, als ich von den Missbrauchsvorwürfen gegen einen ehemaligen Schulleiter des „Stein“-Gymnasiums erfuhr. Mit tiefem Mitleid und Mitgefühl wurde mir klar, welche ungeheure Demütigung junge Menschen erfahren haben müssen. Eine Demütigung, die sie jahrzehntelang mit Scham über das Erlittene schweigen ließ, gegenüber Eltern, gegenüber Freunden. Das Bild von Herrn Freistühler, den man selbst als inkompetenten Schulleiter und scheinheiligen Priester in Erinnerung hatte, wurde nun um eine schreckliche Komponente ergänzt.

    Man kann sehr gut verstehen, dass Sie nun die Umstände aufgeklärt haben wollen, unter denen dieser Missbrauch damals geschehen konnte. Gab es eventuell Mitwisser und Mittäter, die also eine Schuld auf sich geladen haben? – Eine Schuld, die auch ein irdisches Gericht feststellen könnte?! Haben damals Menschen, möglicherweise Lehrer unserer Schule, nichts von diesem Verbrechen mitbekommen; nichts von Vorbereitung, Organisation und Durchführung?

    Aus der Frage nach Lehrern als Zeugen, die Sie anfangs vorsichtig, eher hoffnungsvoll formulierten, wurde aber im Laufe der letzten Wochen eine Art von Gewissheit: Sie scheinen nun überzeugt, dass es Lehrer gegeben haben muss, die etwas wussten!? Die Tatsache, dass diese Lehrer nun offenbar schweigen, macht Sie zornig?! – Sie können sich dies nur als Ausdruck eines schamhaften Schweigens über eine Schuld erklären. (Und werden von dieser Sicht von vielen Kommentatoren im Kleveblog unterstützt.)

    Meine Meinung ist, dass Sie nun aber aufpassen müssen, dass nicht neuer Schaden entsteht: Schaden durch eine Rufschädigung, die verstorbene und noch lebende damalige Lehrer samt deren Familien erleiden könnten. Eine Rufschädigung, die man gegebenenfalls zurücknehmen und dementieren kann, für die man sich dann auch entschuldigen müsste! Aber es ist bekannt: Was auf diese Weise an die Luft gesetzt wird, lässt sich schwer wieder zurückholen, immer bleibt „etwas hängen“!

    Erst als Sie einen Lehrer nannten („jeder“ weiß, wen Sie meinten), wurde mir selbst klar: Die verschiedenen, etwas geheimnisvollen Vorwürfe –- die meinten mich: Sie waren der Meinung, hinter meinem Pseudonym müsse dieser Lehrer stecken? – Ich sage Ihnen: Sie irren sich katastrophal; ich war immer der Überzeugung, dass ich doch selbst ganz anders bin, ganz anders auftrete und spreche!
    Hat diese Überzeugung Sie dazu geführt, dass Sie meine Kommentare nicht gründlich und auf den Inhalt konzentriert gelesen haben?! Ihre Vorwürfe, ich würde nur kaltherzig analysieren, ohne Empathie sein, und also(?) nicht an die Kinder denken?! Der Vorwurf, ich würde Herrn Fuss verteidigen?! – Ich hatte aber nur gefragt, was die Erwähnung einer Silberplatte zur Klärung beitragen könne!

    Jetzt müssen Sie schon mit zwei Dingen leben:
    Diese Nennung eines Namens hat einen sich „Profiler“ nennenden Menschen offenbar dazu animiert, gegen diesen Lehrer einen massiven, unverantwortlichen Vorwurf zu formulieren.
    Und Sie müssen darüber nachdenken, wie bei Ihnen aus einem vagen Verdacht sehr rasch eine Gewissheit werden konnte! Sind auf diese Weise auch die Vorwürfe gegen „alle“ damaligen Lehrer entstanden?

    Auf welche Erinnerungen können wir uns Jahrzehnte nach dem Geschehen stützten? Als Opfer eines Missbrauchs haben Sie eine schwere Traumatisierung erlitten; und wie bei einer immer wieder aufreißenden Wunde denken Sie vermutlich häufig mit Schmerzen an den Moment der Demütigung zurück, oft erinnert man sich an kleinste Details. Aber wie ist es mit der Erinnerung an die weiteren Umstände des Verbrechens, an Geschehnisse im Umfeld, die aber für eine vollständige „Aufklärung“ einen Beitrag leisten könnten? – Die Gedächtnisforschung, die Kognitionspsychologie, ist da pessimistisch: Da in keinem Gedächtnis – es soll ganz seltene Ausnahmen geben – ein 1:1-Bild des Erlebten abgelegt wird, neigen Erinnerungen dazu, sich „Geschichten“ zu erzählen: Geschichten, die oft durch vielerlei ergänzt werden, damit diese Erzählung „rund“ wird.

    Bei Ihren Vorwürfen gegen die Lehrer stützen Sie sich insbesondere auf zwei Erinnerungen: Sie zitieren aus dem im Dossier festgehaltenen Bericht eines anderen Betroffenen: „Im Dossier schildert ein Schüler, dass er von Freistühler aus dem Unterricht zu sich geholt wurde und dabei durch das Lehrern besetzte Lehrerzimmer musste. Dieses Opfer hat größte Zweifel, dass diese Lehrer nichts mitbekommen haben.“ (Zitat Ende)
    Nur: Das Lehrerzimmer lag damals in einem eigenen Trakt des ersten Stocks im Altbaus; hinter einer großen Glastür lag ein Gang, hin zu drei Türen: zu der einer Toilette, und links zu den beiden für Lehrerzimmer und Bibliothek. „Hinter“ dem Lehrerzimmer lag eigentlich nur die Bibliothek. Das Büro des Schulleiters samt Sekretariat lag im Erdgeschoss.

    Bei Prozessen gegen KZ-Wärter des Nazi-Regimes ist manchmal zu beobachten, dass es den Verteidigern gelingt, Aussagen zu widerlegen, die damalige Opfer schlimmster Gewalterfahrung als Zeugen machen. Aufbau und Lage der Gebäude standen im Widerspruch zu dem, was die Zeugen zu erinnern meinten. Die Zeugen haben nicht bewusst – wider besseren Wissens – gelogen, sondern nur das geschildert, von dem sie meinten, dass es „so“ gewesen war.

    Haben Sie selbst als Betroffener in Erinnerung, dass damals an der Schule Lehrer – bestimmte Lehrer – „etwas“ bemerkt haben müssten? Sie zitieren (nur?) zwei Lehrer, die Sie erst einige Jahre später treffen: „Jedem im Kollegium war klar, warum Freistühler vom Sauerland nach Kleve versetzt wurde.“
    Bei dieser Aussage ist unter juristischen Aspekten das „warum“ eine Leerstelle, eventuell eine wenig belastbare „Schwachstelle“?! Wurde von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gesprochen? Eine solche Aussage ließe sich aber aufgrund der Aktenlage offenbar nicht bestätigen! Auch unter bloßen Aspekten der Plausibilität wäre sie fragwürdig: Auch damals wäre ein solcher Lehrer aus dem Dienst entfernt worden; eine bloße „Versetzung“ konnte sich keine Behörde erlauben! (Selbst wenn man immer wieder auch die Beobachtung macht(e), dass Schulbehörden, ähnlich wie kirchliche Sprengel, dazu tendieren, Skandale möglichst unter einer Decke zu verstecken.)
    Sie erwähnen nicht, ob Sie gegenüber den beiden Lehrern das machten, was sich doch logischerweise angeschlossen hätte: Nämlich sie zu fragen, welche Beobachtungen diese Lehrer selbst, in ihrer täglichen Praxis, denn gemacht haben, und warum sie dann gegebenenfalls nicht selbst tätig geworden sind.
    Heute sind Sie offenbar überzeugt: Die(?) Lehrer müssen etwas bemerkt, also gewusst haben, und nun schweigen diese….

    Dass Sie selbst sich nun nach so vielen Jahren an die Öffentlichkeit wandten, war ein mutiger Akt, und auch ein sehr wichtiger: Ihr Beispiel ermutigt andere Betroffene, sich ebenfalls zu melden. Mit Ihren und deren Zeugenaussagen könnte etwas geschehen, was Sie als eine gewisse Genugtuung empfinden: Dass alle Umstände des Verbrechens aufgedeckt werden, dass eventuelle Mitwisser oder gar Mittäter in ihrer Schuld benannt werden können.
    Wenn aber aufgrund haltloser, nicht belastbarer Mutmaßungen, Unschuldige verdächtigt werden, der Personenkreis der zu Befragenden einseitig eingeengt wird, und verschiedene Umstände struktureller Art missachtet werden, dann wäre Ihrer gerechten Sache Schaden angetan worden. Wertvolle Informationen und Hinweise für eine effektive zukünftige Prävention könnten auch verloren gehen!

    … wollte Ihnen ein Mitmensch, ein Lehrer sagen!

     
  63. 141

    Auch die evangelische Kirche hat Missbrauchsfälle, hielt sich aber bislang bedeckt.
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/missbrauchsaufklaerung-in-der-evangelischen-kirche-ganz-100.html

    Aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_von_Kindern_(Deutschland)
    Laut einer offiziellen Statistik der Bundesregierung von 2012 sind die Täter zu 93 % dem Kind bekannt, zu zwei Drittel gehören sie der Familie oder deren nahem Umfeld an: Ein Großteil sexuellen Missbrauchs wird im familiären oder näheren Umfeld der Opfer begangen. Verleugnung und Geheimhaltung sind häufig, da seine Offenlegung eine existenzielle Bedrohung für das gesamte Familiensystem darstellen kann.

    Anmerkungen:
    – Verleugnung und Geheimhaltung sind häufig, da seine Offenlegung eine (existenzielle) Bedrohung für das gesamte System (Familie, Kirche, Schule etc.) darstellen kann.

    Immer dort, wo Kinder sich in Strukturen mit einem Machtgefälle befinden, sind sie gefährdet. Also fast immer. Je jünger, desto eher.

     
  64. 140

    Da ist jetzt offensichtlich Funkstille seitens der Fraktion „Ich muss mich für nichts rechtfertigen.“

     
  65. 139

    Interessante Diskussion nebst Vermeidungsstrategien bislang

    Jeder Mensch, gleich welche Funktion er in der katholischen Kirche innehat, ist auch Bürger. Er hat also jederzeit die Möglichkeit und gegebenenfalls die Verpflichtung, auch außerhalb des beruflichen und kirchlichen Kontextes zu agieren. Es gibt mehrere Stellen im Landkreis, in der Stadt, an die man sich außerhalb der kirchlichen Institution wenden kann, wenn man Kenntnis von sexueller Gewalt gegenüber Schutzbefohlenen oder deren Vertuschung erlangt. Beratungsstellen, Staatsanwaltschaft, Polizei, Jugendamt sind nur einige davon.
    Leserbrief aus der BZ

    Und zu den systemischen Hintergründen ausführlich

    Katholische Dunkelräume Die Kirche und der sexuelle Missbrauch
    Editor:Birgit Aschmann
    Kostenlos:
    https://www.schoeningh.de/downloadpdf/title/60084

     
  66. 138

    Was ich gefunden habe:

    1) Verzeichnungseinheit
    Stadtarchiv Brilon im Haus Goldberg
    Archivbibliothek Nr. 392
    (392) Der Petriner: Mitteilungen des Vereins ehemaliger Schüler des Gymnasiums Petrinum zu Brilon Heft 1 1964 (A. Freistühler)
    BESTELLSIGNATUR Archivbibliothek Nr. 392
    URHEBER Autor: Verein ehemaliger Petriner
    ARCHIVALIENTYP Sonstiges: Bibliotheksgut
    SONSTIGE ERSCHLIEẞUNGSANGABEN Gymnasium -Mit-, Karl Hecker, Brilon, 0.0

    2) Verzeichnungseinheit
    Stadtarchiv Brilon im Haus Goldberg
    Archivbibliothek Nr. 1036
    (1036) Der Petriner: Mitteilungen des Vereins ehemaliger Schüler des Gymnasiums Petrinum zu Brilon Heft 2 1968 /A. Freistühler
    BESTELLSIGNATUR Archivbibliothek Nr. 1036
    URHEBER Autor: Verein ehemaliger Schüler des Gymnasiums Petrinum
    ARCHIVALIENTYP Sonstiges: Bibliotheksgut
    SONSTIGE ERSCHLIEẞUNGSANGABEN Gymnasiums Petrinum -Mit-, Karl Hecker, Brilon, 1.0

    3) Verzeichnungseinheit
    Stadtarchiv Brilon im Haus Goldberg
    Archivbibliothek Nr. 4492
    (4492) Neuere Archiv- und Informationsgesetze- Chance für eine Ergänzung des Rechtsfriedens? ein Beispiel aus dem Schulwesen in Kleve am Niederrhein Schulleiter Freistühler
    BESTELLSIGNATUR Archivbibliothek Nr. 4492
    URHEBER Autor: Jerzimbeck, Hans Bernd
    ARCHIVALIENTYP Sonstiges: Bibliotheksgut
    SONSTIGE ERSCHLIEẞUNGSANGABEN Archivkunde -Jer-, BoD-Books on Demand, Norderstedt, 1.0

     
  67. 137

    Es gibt dieses Portal mit Suchfunktion für Archive in NRW: https://www.archive.nrw.de/

    Ich habe da nichts zum Fall gefunden. Es sind auch Dokumente aus Kirchenarchiven recherchierbar, aber diese Archive entscheiden, wie schon erwähnt, selber, was sie freigeben oder versehen auch Dokumente mit einem Sperrvermerk. Internes und womöglich brisantes Material wird man da wohl nicht finden. Volltexte auch sowieso eher kaum, auch bei anderen Archiven.

     
  68. 136

    @ 133 und 134
    Zufällig gefunden:
    ArchivG NRW
    § 1 (Geltungsbereich des Gesetzes) Abs. 2 Satz 2: „Ebenso gilt es für Unterlagen anderer Stellen oder Unterlagen von natürlichen oder juristischen Personen, an deren Archivierung ein öffentliches Interesse besteht.“
    mit der Einschränkung:
    Abs. 3: „Dieses Gesetz gilt nicht für die öffentlich-rechtlichen Religions- und Weltanschauungs-gemeinschaften, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, …“

     
  69. 135

    @132 Aus dem Unterricht

    Ihr Bericht macht deutlich wie F. vorging und dass es viele Zeugen dafür gegeben haben muss. Es ist nach wie vor unglaublich, dass F. ziemlich offensichtlich tun konnte was er getan hat und es kaum Versuche gab ihn daran zu hindern.
    Eine Anmerkung zu Ihrem Bericht: Zwar wüsste ich der Beschreibung in Ihrem Bericht nach nicht wer der betroffene Schüler ist, aber möglicherweise enthält Ihr Bericht für andere genug Informationen, um daraus schließen zu können wer der Betroffene ist. Deshalb die Anregungen allgemein an alle, die Insiderberichte liefern können und wollen, vorsichtig mit Detailinformationen zu dem oder den Betroffenen zu sein.

     
  70. 134

    @133
    Ich fürchte, dass man keine Rechte hat.
    Die katholische Kirche ist von den Strukturen her keine Demokratie sondern eine Diktatur. Die letzte Entscheidung hat der Papst.
    Bei allem Reformwillen in Deutschland scheitern die Initiativen regelmäßig in Rom.

     
  71. 133

    Welche Rechte gelten eigentlich für die Einsicht in Kirchenarchive z.B. bezüglich Personalakten? Immerhin sind die Kirchen ja öffentliche Körperschaften und kein x-beliebiges Unternehmen oder die privaten Urlaubsfotoalben der Nachbarn von nebenan.

     
  72. 132

    Frühe siebziger Jahre in einer der unteren Klassen am Stein. Geschichts- (oder Religions-) Unterricht durch den dicken Direktor alias Pius. Ein Schüler ist nebenbei Messdiener oder so und kommt aus Pius seiner Kirchengemeinde. Pius scheint daher (?) irgendwie eine „vertrauten“ Umgang mit diesem Schüler zu pflegen. Scheint Home-Bias oder so etwas zu sein. Wirkt (im kirchlichen Duktus beschrieben) zunächst so, als kümmere sich ein Hirte (besonders liebevoll) um ein (besonderes) Schaf. Heute (um so einige Lebenserfahrung reicher) wäre dieses Verhalten des dicken Direktors wohl eher dadurch zu charakterisieren, dass er schlichtweg irgendwie in diesen Schüler verliebt zu sein schien und daher wohl seine Gedanken (und Finger) nicht von ihm lassen konnte. Der Schüler ist trotzdem voll ok, im Klassenverband voll akzeptiert und beteilgt sich auch ordentlich am Unterricht. Dass er dabei von Pius stets die beste Note erhält, ist ihm selbst peinlich. Manche Mitschüler, die vergleichbare Leistungen erbracht haben, wundern sich etwas darüber, sehen aber keine Veranlassung, den betroffenen Schüler daher „mit spitzen Fingern“ zu behandeln oder so. Ebenso nicht, als mehrere Mitschüler nach und nach Kenntnis davon erlangen, dass der dicke Direktor diesen betroffene Schüler wohl auch ab und zu zu sich ins Direktorzimmer ruft. Home-Bias halt. Hätte zusätzlich auch daran liegen können, dass der Vater des betroffenen Schülers wohl auch Kirchenvorstand in Pius seiner Gemeinde war. Dann ist das Schuljahr irgendwann vorbei. Aber die Beobachtungen aus diesem Schuljahr sind auch Jahre später nicht ganz in Vergessenheit geraten. Hier und da wird da auch später noch drüber gesprochen. Mit zunehmenden Alter kommt dann durch Bemerkungen des betroffenen Schülers nach und nach heraus, dass er bei Pius im Direktorzimmer (zumindest) auf dessen Schoß sitzen und sich von ihm anfassen lassen musste sowie wohl noch weiteren „Attacken“ ausgesetzt war. Auf volle Akzeptanz und Rückhalt durch seine Mitschüler konnte und kann der betroffene Schüler aber jederzeit zählen! Gemeinsam stark!

     
  73. 131

    @ 126
    Ist Ihr Hinweis auf die anzuwendende Interpretation des Berg-Beiworts im Sinne von „Ciao“ also so zu verstehen, dass es sich bei Caesar’s (und am Stein gelehrten) „De bello Gallico“ in Wahrheit nicht um die Blaupause für Wladimir P.’s Invasion ins Ukranische (bzw. um Adolf H.’s Invasion in gleich alle drei hier kontrahierten Regionen) handelt, sondern um einen in extrem langen Sätzen verfassten, lobhuldigenden Bericht über eine Reise ins schöne Gallische???

     
  74. 130

    Und wenn jemand, der etwas weiß, sich nicht mit Namen an Herr Frings wenden will, so besteht als letzte, wenn auch nicht beste Option die Möglichkeit, einen Brief zu schreiben, ohne Namen. Es geht nicht mehr um eine mögliche Klage. Aber Detailinformationen könnten die Sache erhellen. Diese können, wenn anonym, sicher nur bedingt in einen Bericht von Herr Frings eingehen. Aber wenn diese Informationen sich mit dem decken oder zu dem passen, was schon zusammen getragen wurde, könnte das hilfreich sein für die Betroffenen. Ihnen steht zumindest eine Entschädigung zu, auch wenn diese nichts wieder gut machen kann. Es wäre aber die offizielle Feststellung, dass Ihnen Unrecht geschehen ist.

    „Ich war damals Lehrer/in am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und habe folgende Beobachtungen gemacht, die ggf. in Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Dr. Alfons Freistühler stehen könnten: …“

    Es geht nicht darum, dass Sie sich rechtfertigen, entschuldigen o.Ä., es geht nur darum, Licht ins Dunkel zu bringen. Springen Sie über Ihren Schatten.

    Fangen Sie an aufzuschreiben, woran Sie sich erinnern.

    Dann können Sie immer noch überlegen, ob Sie Ihren Namen darunter setzen oder nicht.

    Stellen Sie sich die Frage, in welcher Welt Sie leben wollen.

     
  75. 129

    Zitat aus dem Kapitel „Bystander“ im Missbrauchsgutachten der Historikerkommission der Universität Münster:

    https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/wwu/journalisten/macht_und_sexueller_missbrauch_im_bistum_muenster.pdf

    „Aber nicht nur die soziokulturell hervorgehobene Position des Priesters verhinderte, dass Bystander einen Verdachtsfall von sexuellem Missbrauch bei staatlichen oder kirchlichen Stellen meldeten. Auch die geringe Sensibilität und das fehlende Bewusstsein für die Folgen, die solche Taten für die betroffenen Kinder und Jugendlichen haben konnten, spielten hier eine wichtige Rolle. Dabei ist nicht auszuschließen, dass nach 1945 die zahlreichen Gewalterfahrungen der Kriegsgeneration den (Nicht-)Blick auf die Betroffenen beeinflusst haben. Zudem hat erst im Lauf der 1980er Jahre nach ersten gezielten Untersuchungen in den USA der wissenschaftliche Diskurs über die möglichen traumatischen Auswirkungen sexuellen Missbrauchs auf Kinder begonnen.49 Gleichzeitig kam es zu einer langsamen Stärkung der Kinderrechte, wie sie sich etwa durch die 1989 ratifizierte und seit 1992 auch in der Bundesrepublik Deutschland verbindliche UN-Kinderrechtskonvention und nachfolgenden »Schutzstrategie[n]« manifestierten. Zusammen mit sich wandelnden »Mentalitäten« oder pädagogischen »Vorstellungen« führte diese Entwicklung zu spürbaren Veränderungen der »Erziehungsstile und Eltern-Kind-Beziehungen« sowie letztlich zur »Wahrnehmung von Kindheit als bewusstseinsbildender Periode«.50 So erinnerte etwa eine aus ländlichen Strukturen stammende Zeitzeugin für die frühen 1960er Jahre, wie ihrem Empfinden nach von den Erwachsenen auf Kinder geschaut wurde: »Kinder waren Menschen zweiter Klasse, zumindest in meinem Umfeld. […] Meine Eltern hätten uns zwar nicht als Menschen zweiter Klasse bezeichnet, die waren immer sehr liebevoll. Aber in der Gesellschaft allgemein wurden Kinder nicht als vollwertige Menschen angesehen.«51 Dieselbe Zeitzeugin, in deren Elternhaus aufgrund der Tätigkeit des Vaters im Kolpingverband häufig Priester zu Gast waren, erinnerte zudem eine Herrenrunde, die offenbar eine durch sexuellen Missbrauch bedingte Versetzung eines Priesters thematisierte: »Ich saß im Ohrensessel meines Großvaters und die Männer beachteten mich gar nicht. Und sie sprachen darüber: Wo ist denn jetzt eigentlich der und der? – Ja, hast Du nicht mitbekommen, dass der seine Hände nicht von kleinen Jungen lassen konnte? Und dann haben alle schäbig und laut gelacht. Ich glaube, es war Methode, auch bei Kolping, übergriffige Priester hin und herzuschieben. Und ich fürchte, auch mein Vater muss davon gewusst haben.«52 In dieser von der Zeitzeugin erinnerten Szene fallen die immer wieder feststellbare Bagatellisierung von sexuellem Missbrauch und die Nichtachtung der Kinder zusammen.
    Insgesamt scheint also zu gelten: Je geschlossener das katholische Milieu, je hervorgehobener die Stellung des Priesters, je größer die Scham durch die Nähe zwischen Bystander und Betroffenen und je geringer die Sensibilität für die negativen Folgen sexueller Übergriffe für die Betroffenen, umso un- wahrscheinlicher war die Meldung der Missbrauchstaten durch Bystander.“ (Seite 406 – 407)

     
  76. 128

    Zitiert wird Herr Frings: „Nach wie vor gilt: wenn sich hier jemand aus der Lehrerschaft melden sollte, würde ich dieser Person Anonymität zusichern – aber öffentlich machen, dass sich jemand gemeldet hat…“ (Siehe @125. Insider alias Wolfgang P.)

    An Lehreroderso und weitere damalige Lehrerkollegen:

    Ihnen wird Anonymität (siehe oben) zugesichert. Sie können eine Aussage machen ohne dass die Öffentlichkeit Ihren Namen erfährt und juristische Konsequenzen gibt es sowieso nicht (mehr). Was hält Sie davon ab sich an den Interventionsbeauftragten Herrn Frings zu wenden?
    Die Taten sind lange her und verjährt und der Täter ist tot, da kann man eh nichts mehr tun? Ist es das, was Sie denken?
    Falsch, Sie können etwas tun und zwar jetzt. Es würde Überwindung kosten, dass ist klar, aber bedenken Sie welche Folgen Ihr Schweigen bis heute für die Betroffenen hat. Zeigen Sie wenigstens jetzt Zivilcourage und tragen Sie zur Aufklärung bei, zwingen Sie nicht die Betroffenen dazu um die Aufklärung dieses Missbrauchsfalls kämpfen zu müssen, sondern zeigen Sie sich solidarisch und machen Sie Ihre Aussage zu dem Fall!

     
  77. 127

    Anknüpfend an den Post von „Die drei Affen“ zum Thema Mitwisser und was deren Verhalten für Folgen hat noch eine Ergänzung:

    Neben dem Nicht-Eingreifen der Mitwisser mit der schwerwiegendsten Folge, dass der Täter oder die Täterin ungehindert weiter Kinder sexuell missbrauchen kann, ergibt sich später noch eine weitere katastrophale Folge, denn die Aufklärung wird erschwert oder unmöglich und es wird den Betroffenen zugemutet über die ihnen angetanen Verbrechen zu sprechen. Mitwisser (= Zeugen) können durch ihre Aussage den Betroffenen das ersparen.

     
  78. 126

    @111
    Ja.
    Sie haben dies aber fein formuliert!
    Noch heute bedeutet der Name des Berges in Italien „der Schöne“.

    Sie sind also auch Steiner aus dieser Zeit.
    Danke für die zusätzlichen Infos!

     
  79. 125

    Liebe ehemalige Lehrerschaft des Freiherr vom Stein Gymnasiums.
    Als persönlich von Freistühlers Missbrauch Betroffener bitte ich Sie Ihr Schweigen zu brechen und dem Interventionsbeauftragten mitzuteilen, was Sie wissen.
    Mir persönlich haben in einem Gespräch Lehrer bestätigt:
    „Jedem im Kollegium war klar, warum Freistühler vom Sauerland nach Kleve versetzt wurde.“
    Diese Kollegen kamen erst im letzten Drittel der Schaffensphase Freistühlers am Stein zum Stein.
    Man hat also offensichtlich im Kollegium darüber gesprochen!

    Der Interventionsbeauftragte Peter Frings schreibt:
    „Die verstorbene damalige Sekretärin hat bis zuletzt wohl davon gesprochen, dass es diesen Sachverhalt gab und alle es gewusst hätten. Es muss sie wohl sehr belastet haben – aber ich denke, man kann einer Sekretärin nicht vorwerfen, dass sie sich seinerzeit nicht geäußert hat. Man muss die seinerzeitigen Machtstrukturen im System Schule im Blick behalten und auch bedenken, dass sich Lehrer ganz offensichtlich auch nicht gekümmert…
    Aus der Lehrerschaft hat sich bis heute niemand gemeldet, der selber etwas zu konkreteren Sachverhalten aus der damaligen Zeit gesagt hat. Es herrscht: Schweigen!
    Nach wie vor gilt: wenn sich hier jemand aus der Lehrerschaft melden sollte, würde ich dieser Person Anonymität zusichern – aber öffentlich machen, dass sich jemand gemeldet hat…“

    Peter Frings |
    Interventionsbeauftragter(Syndikusrechtsanwalt)

    Horsteberg 11 | 48143 Münster
    Fon 0251 495-6031 | Fax 0251 495-76032
    Handy:01737057556
    Interventionsbeauftragter@bistum-muenster.de
    http://www.bistum-muenster.de

     
  80. 124

    Zum Thema Mitwisser:

    https://taz.de/Zahlen-zu-Kindesmissbrauch/!5660648/

    Hier zwei Zitate aus dem Artikel:

    „Sexuelle Gewalt gegen Kinder hat immer Mitwisser*innen. Damit die Zahlen endlich sinken, braucht es eine Kampagne, die diese Menschen anspricht.“

    „Immer hat es jemand gewusst oder zumindest geahnt. Und viel zu selten handelt jemand. Wissen Sie, an wie viele Erwachsene sich Kinder im Durchschnitt wenden, bevor einer ihnen hilft? Es sind sieben. Zehn Jahre nachdem das riesige Ausmaß sexueller Gewalt in unserer Gesellschaft offenbar wurde, wird es Zeit, die Mitwisser*innen in die Pflicht zu nehmen. Die aktuelle Kampagne „Anrufen hilft!“ ist ein Anfang. Doch eigentlich müsste es heißen: „Wer nicht hilft, hilft den Tätern“ – und macht sich mitschuldig.“

     
  81. 121

    @Unterdrücktes Pseudonym: Schöö dann! …..Aber auch gerne an sie das Angebot des Austauschs. Machen sie bei Interesse gerne einen Vorschlag über welchen Kanal. Rein passiv – sprich als Leser – werde ich weiterhin hier „herum vagabundieren“. Aber ich durfte feststellen, dass alle Akteure hier zwar viel Engagement an den Tag legen; aber als „“Einzelkämpfer“ sind wir doch auf Dauer eher begrenzt – im Vergleich dazu – was im Schwarm erreichbar wäre.

     
  82. 119

    Hoc forum fines suos hic habet, praesertim quoad qualitatem commutationis utiles, sicuti animadvertere potui. Ita vale dico. Opto omnes operosos esse ad tempus bonum. Fructum feret in aliquo loco contributiones.

     
  83. 118

    @Aufklärung: Sehr geehrte(r) Aufklärung, ich würde mich gerne mit ihnen mal außerhalb des Blogs austauschen. Dies wäre über einen anonymen Emailverkehr durchaus moeglich. Herzliche Grüße

     
  84. 117

    @ 113 Hackebreit :
    question from real world,
    about 40 years ago = long before artificial „intelligence“ :
    “ Why are there so many more hoarse asses than there are horses ? „

     
  85. 115

    „Lehreroderso“ bezog sich in seinem Post, der im Artikel https://www.kleveblog.de/fall-freistuehler-der-aktuelle-stand/
    von rp noch einmal veröffentlicht worden ist, auf folgenden Artikel der RP:
    https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kleve-missbrauchsvorwuerfe-gegen-ex-direktor-des-stein-gymnasiums-alfons-freistuehler_aid-89767901
    Dazu schrieb „Lehreroderso“
    „Als ich am Samstag in der RP las, wie eine Bemerkung von Herrn Frings den Fokus auf Lehrer richtete, war mir schon unwohl“

    „Lehreroderso“ bezieht sich anscheinend auf die folgenden beiden Passagen des oben verlinkten RP-Artikels:

    „Ein zweiter Betroffener hat dem Interventionsbeauftragten mitgeteilt, dass er von einer größeren Zahl von Betroffenen, „mindestens 13 betroffenen Jungen und ein Mädchen“, ausgehe. Es sei auch unwahrscheinlich, dass Lehrer am Gymnasium nichts von dem Missbrauch mitbekommen hätten.“

    und

    „Ein wichtiger Aspekt sei der Wunsch der Betroffenen, dass ehemalige Mitglieder des Lehrerkollegiums möglicherweise noch weitergehende Hinweise zum sexuellen Missbrauch durch den Priester beisteuern können, erklärt Frings.“

    Es ist nicht nur vollkommen legitim, dass Herr Frings das Anliegen der Betroffenen ehemalige Kollegen von Herrn Freistühler mögen sich zwecks Aufklärung an ihn (Frings) wenden im RP-Artikel anspricht, sondern geboten. Auch die Wiedergabe im oberen Zitat ist nachvollziehbar.

    Warum also die vehemente Gegenwehr von „Lehreroderso“? Ein öffentliches an den Pranger stellen sieht anders aus. Menschen in deren engsten beruflichen oder privaten Umfeld sexueller Missbrauch stattgefunden hat sollten sich mit der Frage was sie eventuell mitbekommen haben auseinandersetzen und müssen sich Fragen von Betroffenen und ggf. auch der Öffentlichkeit gefallen lassen. Das Thema Sexueller Missbrauch ist sehr emotional was sich auch in einigen Kommentaren auf Kleveblog widerspiegelt. Die Sachlichkeit war möglicherweise in dem einen oder anderen Post teilweise auf der Strecke geblieben, aber ein öffentliches Anprangern sieht anders aus. Der Fall ist sehr erschütternd. Was passiert ist, ist unfassbar.

     
  86. 114

    @107. Unterdrücktes Pseudonym

    Ihre Gedanken zu „Ein anderer Fall“ in Bezug auf die Vorwürfe gegen F. und die Frage, ob Sie zwei Namen nennen sollten, finde ich beeindruckend. Ich glaube auch, dass es den Betroffen überlassen sein sollte, sich zu melden. Es könnte natürlich sein, dass sich jemand nicht meldet, weil er von den aktuellen Veröffentlichungen nichts mitbekommen hat. Aber ich glaube auch, letztlich sollten Betroffene selber entscheiden können, aus den von Ihnen genannten Gründen. Und auch, weil sie damals in ihrer Selbstbestimmung beeinträchtigt wurden. Es ist auch möglich, dass es aktuell einfach nicht passt, kein Spielraum da ist.

     
  87. 112

    Der Vollständigkeit halber – vielleicht ist Folgendes nur mir nicht bekannt gewesen – hier der Hinweis auf die Veröffentlichung der Pressemitteilung des Bistums Münster am selben Tag ihrer Herausgabe (05.05.23) durch den WDR: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/sexueller-kindesmissbrauch-gymnasium-kleve-priester-100.html und https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/sexueller-kindesmissbrauch-gymnasium-kleve-priester-100.html. Da die Veröffentlichung nicht inhaltlich für Westfalen-Lippe durch Nennung des Bistums Paderborn und der Städte Brilon und Paderborn angepasst wurde, war vermutlich für einige Hörer aus dem Gebiet nicht klar, dass die Nachricht auch Bedeutung für ihre Region haben konnte.

     
  88. 111

    @ 108
    Meinen Sie den Dr. F. vom Hundsberg – zumindest wenn Sie das Beiwort des Bergs nicht im Sinne von Caesar oder Ciao, sondern im Sinne von „Cave Canem“ interpretieren? Laut mir vorliegenden Belegen war der dort ansässige – und inzwischen recht betagte – Dr. F. Klassenlehrer einer der Sextas und Quintas, in denen es zu Vorkommnissen mit sexualisierter Gewalt gekommen ist. Er stand also in einer besonderen Vertrauenposition zu den Schülern dieser Klassen. Daher hätte er als erster eingreifen müssen, wenn er etwas Auffälliges oder Verdächtiges wahrgenommen hätte. Dass das nicht irgendwann mal der Fall gewesen sein sollte, ist schwer zu glauben. Zumal „seine“ Unterstufenklassen zufälligerweise (???) im Erdgeschoß an der Ringstraße „beheimatet“ waren, also quasi „Next door to Alfons“. Jedoch gilt auch hier „In dubio pro reo“ – wie sonst auch.

     
  89. 110

    @104. Lehreroderso, Beratung

    Sie haben geschrieben:
    „Es entstünde dadurch eine schlimme Macht über andere („Das Leben der anderen“). Von solchen Möglichkeiten sind in der Geschichte immer wieder bestimmte Menschen angezogen worden, die es gut finden, über andere herrschen zu können. Bei Ihren Pseudo-Drohungen mir gegenüber war zu spüren, dass Sie nicht abgeneigt wären, andere Menschen einzuschüchtern.
    Insgesamt wäre dies aber ein verhängnisvoller Schritt hin in einen totalitären Überwachungsstaat. Wir haben schon jetzt Anlass genug, unsere Demokratie zu verteidigen, nicht nur dafür zu sorgen, dass Kinder sicher und optimal gefördert aufwachsen, sondern auch dafür, dass wir mit Respekt und zivilisiert miteinander umgehen (können).“

    Sie sind nicht das Opfer. Auch wenn Sie sich vielleicht so fühlen.

    Nicht Sie sind eingeschüchtert worden, sondern Kinder, die an einem für sie üblicherweise sicheren Ort nämlich der Schule auf das widerwärtigste benutzt, hintergangen und eingeschüchtert worden sind.

     
  90. 109

    @ Lehreroderso…
    Keine Sorge, juristische Folgen wird es für Mitwisser nicht mehr geben. Das ist die gute Nachricht für jene, die weggeschaut haben. Kommen wir nun zur schlechten Nachricht: Das Gewissen und die Erinnerung haben ein Eigenleben. Im Alter, wenn Geist und Körper langsam oder auch schneller verfallen, werden belastende Erfahrungen oft quälend. Das gilt sowohl für diejenigen, denen etwas angetan worden ist, als auch für die, die Mitwisser waren und weggeschaut haben. Vielleicht gilt es auch für den einen oder anderen Täter. Letzteres wäre m.E. wünschenswert. Wer etwas gewusst hat, hätte jetzt die Gelegenheit reinen Tisch zu machen und mit der Wahrheit herauszurücken. Das wäre zweifellos schmerzhaft, ist aber der einzige Weg mit sich ins Reine zu kommen und den Opfern nachträglich wenigstens ein kleines bisschen zu helfen.

     
  91. 108

    Dr. F. gehts noch?
    Ihre Diskussion geht völlig an der Sache vorbei!!!
    Pure Rechthaberei!
    Null Interesse an den Missbrauchsopfern.

     
  92. 107

    Eigentlich hatte ich mich trotz erheblicher Zweifel schon dazu durchgerungen, dem Herrn Frings einen Hinweis auf zwei Brüder zu geben, die beide in den Siebzigern auf dem Stein und ebenfalls heftigen „Avancen“ des Herrn Alfons F. ausgesetzt waren. Völlig anonym! Denn mit Namen und Rückverfolgungsmöglichkeit hätte ich es zu keiner Zeit getan.
    Und wenn man registiert, wie hier ein gewisser Lehrerundso-Namenskolibri (Schämen soll der sich!) zunehmend gereizter auf das Zusammentragen kleiner und letztlich vielleicht tatsächlich unwichtiger Mosaiksteinchen zum Zusammensetzen des großen Puzzles reagiert sowie durch das auschweifende Dreschen von Phrasen und reihenweise Aufstellen herabwürdigender Behauptungen versucht, irgendetwas schönzureden, zu behindern oder gar zu vertuschen, dann sollte ich diesen Hinweis vielleicht auch dem Herrn Frings tatsächlich geben.
    Aber dann hat jemand unter „Fall Freistühler – der aktuelle Stand“ unter dem Namen „Ein anderer Fall“ den erschütternden TAZ-Bericht von den Ereignissen an der Schule in Darmstadt verlinkt (ich hoffe, in Kleve war es am Ende zumindest ein bisschen weniger erschütternd): Mit den ausführlichen Berichten über die Opfer und was die heute so machen. Und wie manche Opfer in der Ferne irgendwie Abstand gefunden haben. Dadurch ist mir klar geworden, dass ich den schon beschlossenen Hinweis besser nicht geben sollte. Denn einer der beiden Brüder wohnt heute ebenfalls weit weg und hat einen guten, zum Teil sogar öffentlichkeits-relevanten Job. Ihm scheint es auch gut zu gehen und vielleicht ist es ihm sogar gelungen, seine schlimmen Erfahrungen in seine anschließend zugenagelte Pandorra-Büchse zu stecken. Dieses, sein Arrangement mit dem Schicksal möchte ich keinesfalls aufs Spiel setzen. Auch weil ich weiß, dass es in Kleve mindestens ein paar weitere Personen gibt, die letztlich noch etwas besser Bescheid wissen und vielleicht mit ihm schon über die aktuellen Ereignisse gesprochen haben.
    Wenn er sich dann gemeldet hat oder noch meldet, um so besser. Wenn nicht, dann trägt er als unter Wasser gebliebenes Teil des Eisbergs dazu bei, dass immerhin 10% eben dieses Eisbergs oben hinausragen. Was seinen Bruder betrifft, so hoffe ich, dass mich meine irgendwie vorhandene, schemenhafte Erinnerung trügt. Denn sonst läge es an (s)einem Suizid, dass sich dessen Spur schon vor langer Zeit verlaufen hat. Sicher weiss ich jedoch, dass dieser Herr Alfons F. nicht nur sexualisierte Gewalt ausgeübt hat, sondern in seiner Position als Schulleiter (andere) Schüler auch durch psychische Gewalt und falsche Behauptungen zu schädigen versucht hat. Gerade dann, wenn Herr Alfons F. fürchtete, dass solche Schüler – ohne dass er Ihnen sexualisierte Gewalt angetan hätte – irgendwie dazu fähig hätten sein können, ihn seines Heiligenscheins (und seiner Tarnung) zu berauben.

     
  93. 106

    @ Was sagt ChatGPT?
    In diesem Fall ist die KI nicht sonderlich beeindruckend. Gerade der letzte Abschnitt kommt wie aus einer Sonntagsrede. Was mir wichtig ist, fehlt ganz: die Zusammenhänge zu schildern. Der Satz: „Es ist sehr wichtig, dass die Betroffenen den Mut finden, ihre Geschichten zu erzählen und Gerechtigkeit zu suchen.“ ist nur gefällig. Dass der Gang an die Öffentlichkeit, zu dem Mut beträgt und die Chance dazu steigert, steht zwischen den Zeilen des Beitrags und drückt ein Motiv aus.
    Denn es ergibt sich nicht auf wundervolle Weise eins aus dem anderen, weil es „soll“. Der Beweggrund ist, dass die Bistümer nach Jahrzehnten ihre bisherige, zerstörerische Umgangsweise mit Vorwürfen der Misshandlung an Kindern aufgegeben haben und einige Leidtragende in der Aufklärung einen Weg sehen, die Folgen der Verletzungen zu überwinden.
    Der Weg zu einer besseren Prävention ist nicht ohne die Öffentlichkeit möglich. Diese zeigt Stärke, wenn sie sich nicht nur aus Vernunftsgründen, sondern sich in Kenntnis von Einzelfällen empört und emotional auf deren Seite stellt.
    Gestern hat auch die „Neue Westfälische“ in Paderborn und die „Westfalenpost“ in Brilon darüber berichtet, was über die Pressemitteilung aus Münster an Vorwürfen verbreitet wird. Ich hoffe, dass auch in Paderborn und Brilon eine Diskussion und Aufklärung in Gang kommt. Wenn auch nicht der „Kleveblog“ genannt wird (von Paderborn habe ich eine pdf-Version des Artikels), wird dieser sofort genannt, wenn man unter dem Namen „Freistühler“ sucht. Der „Kleveblog“ hat Vorteile gegenüber den Zeitungsberichten, weil die Kommunikation darin unter guten Bedingungen unmittelbarer laufen kann.

     
  94. 105

    @ Profiler- und Gesichtserkennungsdienstleister
    @ Lehreroderso, Beratung

    Bitte schweifen Sie nicht vom eigentlichen Thema ab. Dazu ist es zu ernst.

     
  95. 104

    @ 90

    Es gibt was zu sagen. – Die Ergebnisse Ihrer Bemühungen machen wenig Eindruck! (Und da nützt es auch nicht, wenn Sie irgendwie Likes generieren, und den Beifall wenig nachdenklicher Zeitgenossen erhalten.) Aus der Tatsache, dass unter einem Foto nicht die Abgebildeten namentlich aufgeführt werden, schließen Sie, dass dies ein Geheimnis sei. Dem ist aber nicht so; mit nur wenig Mühe kommt man an die Namen in unzähligen, mehr oder weniger leicht zugänglichen Dokumenten. (Hängt natürlich davon ab, wie man „Mühe“ definiert.) Die Ergebnisse Ihrer Software mussten dann auch von Real-Menschen ergänzt oder korrigiert werden. Dann werten Sie eine Abi-Zeitung aus, die Sie von jemanden erhalten haben, und sprechen verschwörerisch, so als ginge es um ein Phänomen des Leakens, von „Zuspielen“. Aber viele Klever haben doch noch die alten Abi-Zeitungen und Pegasus-Hefte in ihren Bücherschränken oder in Kisten.
    Trotz der Banalität Ihrer Informationen veranstalten Sie ein Brimborium, und ich habe versucht, Ihnen zu vermitteln, wie lächerlich das ist; abgesehen von der moralischen Fragwürdigkeit, zu glauben (das machen auch andere) durch Nennen der Namen von damaligen Lehrern zur Aufdeckung eines Verbrechens beitragen zu können.
    Auch Ihre Fähigkeiten, Texte auszuwerten, sind äußerst schwach: Noch nirgendwo habe ich so eine abenteuerliche Interpretation von drei Pünktchen gelesen, die vor 45 Jahren gesetzt wurden! Man merkt, dass Sie weder eine hermeneutische noch eine epistemologische Expertise besitzen.
    Es erstaunt daher der Mut, mit diesen unzureichenden Fähigkeiten und Instrumenten eine berufliche Existenz begründen zu wollen!

    Es sei denn!? – Sie wissen es doch wohl besser als ich: Ihre Profiler- und Gesichtserkennung -Software käme doch erst dann voll zum Einsatz, wenn wir ein umfangreiches und dichtes Netz von Überwachungskameras hätten, die an jeder Ecke hingen. (Ich hatte Sie auf die VR China hingewiesen!) Dann könnte die Gesichtserkennungssoftware helfen, auf den Aufnahmen Personen zu identifizieren. Die Gesamtheit der Aufnahmen auch über zeitliche Phasen (Tagesabläufe, Wochenabläufe) hinweg, könnte dann erfahren lassen, welche Interessen, Vorlieben und soziale Kontakte diese Person hat. Daraus ergäbe sich ein Bild, das Sie vermutlich meinen, wenn Sie von „Profilen“ sprechen. Es entstünde dadurch eine schlimme Macht über andere („Das Leben der anderen“). Von solchen Möglichkeiten sind in der Geschichte immer wieder bestimmte Menschen angezogen worden, die es gut finden, über andere herrschen zu können. Bei Ihren Pseudo-Drohungen mir gegenüber war zu spüren, dass Sie nicht abgeneigt wären, andere Menschen einzuschüchtern.
    Insgesamt wäre dies aber ein verhängnisvoller Schritt hin in einen totalitären Überwachungsstaat. Wir haben schon jetzt Anlass genug, unsere Demokratie zu verteidigen, nicht nur dafür zu sorgen, dass Kinder sicher und optimal gefördert aufwachsen, sondern auch dafür, dass wir mit Respekt und zivilisiert miteinander umgehen (können).

    So, dies habe ich Ihnen nicht nur freiwillig „offenbart“, sondern in voller Absicht – in der Hoffnung, dass es Ihnen gelingen möge, es inhaltlich vollständig und gründlich auszuwerten. – Oh, jetzt muss ich aufpassen, nicht wieder in einen Ironie-Modus zu verfallen. Das Gesagte habe ich nämlich ernst gemeint, ziemlich ernst!

     
  96. 102

    Auftrag an ChatGPT: Schreibe einen Kommentar zu dem folgenden Beitrag. (Dann wurde der Beitrag von rd reinkopiert.)

    Ergebnis:

    Dieser Bericht über den ehemaligen Schulleiter des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Kleve ist äußerst schockierend. Es ist beunruhigend zu erfahren, dass der Direktor, der offensichtlich bereits während seiner Amtszeit wegen seiner unangemessenen Verhaltensweisen auffiel, nun posthum des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird. Es stellt sich die Frage, ob es möglicherweise ein systemisches Versagen bei der Aufdeckung und Bestrafung von Missbrauchsfällen gab.

    Es ist beunruhigend zu erfahren, dass dem verstorbenen Schulleiter bereits Mitte der 1980er-Jahre Missbrauch vorgeworfen und sogar dem damaligen Bischof gemeldet wurde. Die Tatsache, dass diese Vorwürfe offenbar nicht angemessen untersucht und verfolgt wurden, lässt auf ein Versagen der Institutionen schließen. Es ist sehr wichtig, dass die Betroffenen den Mut finden, ihre Geschichten zu erzählen und Gerechtigkeit zu suchen.

    Es ist unerlässlich, dass die Verantwortlichen des Bistums Münster nun eine gründliche Untersuchung durchführen und den Betroffenen Unterstützung bieten. Die Transparenz in solchen Fällen ist von größter Bedeutung, um sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen und dass die Opfer angemessene Hilfe erhalten.

    Es ist auch wichtig, dass ehemalige Mitglieder des Lehrerkollegiums des Gymnasiums mögliche Informationen über den Missbrauch beisteuern. Alle Beteiligten müssen zusammenarbeiten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

    Dieser Fall unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer effektiven Prävention und Aufdeckung von sexuellem Missbrauch in Bildungseinrichtungen und der Gesellschaft insgesamt. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft aufmerksam sind, Kinder schützen und sicherstellen, dass Täter zur Verantwortung gezogen werden. Nur so können wir sicherstellen, dass Schulen und andere Institutionen sichere und schützende Umgebungen für junge Menschen bieten.

    (Bearbeitungsdauer: 5 Sekunden)

     
  97. 101

    @ 95
    Danke für Ihre Mitwirkung und die Korrektur!

     
  98. 100

    @ 90

    „Wenn für meine Profiler- und Gesichtserkennungsdienste doch immer so viele freiwillig offenbarte Informationen und Auffassung zur Verfügung stehen würden …“

    Es gibt jetzt auch „freiwillig offenbarte…. Auffassung[en]“, bei der die Gesichtererkennungssoftware zum Zuge kommen könnte: 😇 🤓 😎 🐶 🐷

     
  99. 99

    @ 90

    „Wenn für meine Profiler- und Gesichtserkennungsdienste doch immer so viele freiwillig offenbarte Informationen und Auffassung zur Verfügung stehen würden …“

    Ich habe hier mal Ihre von Ihnen freiwillig ausgelassenen Auslassungen eingescannt und durch meinen IQ-Tester gezogen (Baujahr 1999). (Nicht kostenpflichtig!) – IQ-Tester danach leider kaputt!?

     
  100. 98

    @ 90

    „Voilà, so einfach geht’s! Kleiner Trick: Einfach statt des Worts „Pseudonym“ das nächstbeste „…nym“-Wort aus dem Duden verwenden und schon spingen Blogger wie Sie voll drauf an und geben freiwillig jede Menge Informationen und Auffassungen zum Besten. Danke! Wenn für meine Profiler- und Gesichtserkennungsdienste doch immer so viele freiwillig offenbarte Informationen und Auffassung zur Verfügung stehen würden …“ 😉 🙂 <3

     
  101. 97

    @ 92

    Eine Zeitreise ist nicht nötig! (Determinatoren-Gefahr!)
    In unserer postmodernen Ära sind Ironie und Sarkasmus endemisch geworden!
    (Man kann auch noch ChatGPT dadurch irritieren!)

     
  102. 96

    @94 Profiler- und Gesichtserkennungsdienstleister
    Mmuuuh, P&G! Opa Niederrheinstier mmuuuht, dass ihm der Altbauer schon vor Jahren einmal ein paar alte Schülerzeitungen vom Stein-Gymnasium mit in den Stall gebracht hätte. Namensgeber dieser Schülerzeitungen war ein ebenfalls alter Gaul, dem die griechische Mmüüühtologie Flügel verliehen hatte, mmuuuh, noch lange bevor ein gewisser Herr Mateschitz diese Eigenschaft seiner Red Bull-Gummibärenbrause zuschrieb und damit Kohle ohne Ende machte. Der Name des Gauls war Piaggio, Pegaso oder so. Nee, mmuuuh, Pegasus! Die also vermmuuuhtlich noch vorhandenen Pegasus-Exemplare müssten daher noch in der alten Holztruhe liegen, die hinten im Stall steht, mmuuuh auf der Stöber-Tenne. P&G, wenn Sie möchten, können Sie diese Pegasus-Exemplare gerne mal nach nützlichen P&G-Hinweisen durchstöbern, mmuuuh, aber nur nach Voranmeldung! Denn im Moment ist der Stall meist verwaist, mmuuuh Wiesenauftrieb war schon. Dennoch sollte es für Sie ein Leichtes sein, mich zu finden, mmuuuh ich bin ja am Niederrhein vermmuuuhtlich bestens bekannt. Und ein Bild von mir gibt es hier auf kleveblog auch, mmuuuh, siehe hier: https://www.kleveblog.de/niederrheinstier-dein-name-sei-programm/
    Oops, sorry, eher hier https://www.kleveblog.de/schwanenritter-neu-interpretiert/#comments mmuuuh, auch wenn ich auf diesem Bild noch recht dumm aus der Wäsche gucke.

    Postmmuuhtum:
    In einer dieser Pegasus-Zeitungen gibt es ein Foto oben aus dem Treppenbaus oberhalb des Eingansportals auf den Schulhof hinab, mmuuuh heute Drohnenjob. Von dort kann man auf die Dächer der beiden dortigen Pavillons sehen, mmuuuh ausgelagerte Herbergen für vier Klassen vor Fertigstellung des Neubaus. Auf diesen Dächern steht groß und breit mit weißer Farbe gemalt „Pius for Pope!“, mmuuuh gleich der erste Abi-Jahrgang (1972) nach Pius seinem Amtsantritt wollte ihn vermmuuhtlich gleich wieder durch diese Empfehlung in ein höheres Amt wegloben. Mmuuuh, ob das an ähnlichen Verdachtsmomenten wie den vermmuuuhtlichen Verdachtsmomenten gegen den jüngst verstorbenen Schlaf-Ingenieur (ein „er“) und seinen Bruder lag?

     
  103. 95

    @67 und @94

    Auf dem Foto 1972 handelt es sich bei dem Herrn ganz rechts in der ersten Reihe um Herrn Wenndorff ! Herr Diedenhofen ist nicht auf dem Foto.
    Der Herr in der Mitte der oberen Reihe ist Herr Schmelzer.

     
  104. 94

    Also, in dem Heft „ABI 78“ steht:
    „Freistühler
    Keiner wie er hat unsere Schule so entscheidend geprägt. Es gibt zwar böse Zungen, die sein Auftreten mit dem eines Elephanten im Porzellanladen vergleichen, aber . . .
    Allerdings war sein Kontakt mit uns tatsächlich darauf beschränkt, daß es von Zeit zu Zeit Rundläufe gab, die keiner ernst nahm und vor langer Zeit Zeit in der Mittelstufe, wenn man in sein Zimmer gebeten wurde, wenn man etwas verbrochen hatte. Ansonsten gab es keinerlei Berührungspunkte, was im nachhinein betrachtet sicherlich schade ist. Er war für uns unnahbar, wir für ihn wohl auch. Es bleibt bloß zu hoffen, daß sich bald etwas ändert.“

    Zumindest die vier Autoren (auch der Rest der Klasse?) haben also offensichtlich keine Missbrauchserlebnisse mit Herrn Freistühler gehabt. Ob das auch für die übrigen Schüler dieses Abi-Jahrgangs zutrifft? Dafür könnte sprechen, dass die Jüngsten (= Nichtwiederholer) des Abi-Jahrgangs 1978 schon 1969 am Gymnasium eingeschult wurden, also beim Amtsantritt von Herrn Freistühler im Jahr 1971 als Quartaner gerade der Hauptzielgruppe Sextaner und Quintaner entwachsen waren.

    Ob die vier Autoren angesichts der hier nun bekannt gewordenen Sachverhalte noch einmal Sätze schreiben würden wie „Ansonsten gab es keinerlei Berührungspunkte, was im nachhinein betrachtet sicherlich schade ist“ und „Es bleibt bloß zu hoffen, daß sich bald etwas ändert.“, darf bezweifelt werden.

    Anzumerken ist ferner, dass einer der vier Autoren zumindest zeitweise Gesamtschülersprecher am Stein-Gymnasium und Mitautor der Schülerzeitung war. Eigentlich hätte dieser Autor qua seiner Funktion schon etwas von den hier dokumentierten Sachverhalten mitbekommen haben sollen. Nur in das ABI-Heft schreiben wollte er das wohl nicht (siehe dazu aber die drei Punkte oben, die wegen ihres doppelten Abstands etwas auffällig geschrieben sind).

    Apropos Schülerzeitung: Vielleicht lassen sich noch weitere Details aus den Schülerzeitungen von damals finden. Mal schauen, ob sich davon noch ein paar Ausgaben auftreiben lassen.

     
  105. 93

    So, jetzt aber wieder seriös. Habe gerade das Heft „Abi 78“ zugespielt bekommen. Verfasst von Lackmann, W., Ossmann, J., Opgenorth, H.-T. und Baumgärtner, A. im Selbstverlag. Auflage 200 Stück. Das Heft enthält nicht nur die Profile von 57 Schülern, sondern auch die Profile von 21 ihrer Lehrer.
    In Konsequenz muss ich nun hinsichtlich des Beitrags @67 folgendes korrigieren und nachtragen:
    1. Der Name von Herrn Szipek muss Skrzipek geschrieben werden
    2. Auf dem Foto von 1972 fehlen auch noch die Lehrer Wenndorf und Dr. Schwark
    3. Lehrer Wunderlich (siehe @68) wird 1978 als „Frischgebackener Junglehrer“ bezeichnet, ist also
    wohl erst deutlich nach 1972 hinzugekommen, so wie auch der ebenfalls profilte Herr Gowitzke
    4. Ebenfalls erst nach 1972 hinzugekommen sein sollten auch die in dem Heft aufgeführten Lehrer
    Walter Brüx (Kunst), Jos Cromentuijn (Chemie) und Werner Kröll (Deutsch- und Englisch) –
    aber zumindest betreffend des Herrn Brüx kann das auch anders sein.
    5. Im Profil von Herrn Kröll wird ferner noch eine ebenfalls erst später hinzugekommene
    Englischlehrerin wie folgt (mit orginalbelassenen Tippfehlern) erwähnt: „Unseren LK –
    Roghmansgeschädigt – hat er leider erst in der 13 übernommen, hat den Karen doch noch gut aus
    dem Dreck gezogen, auch wenn es für ihn mehr als einmal ziemlich langweilig und frustrierend
    gewesen sein muß.“
    Aber warten tun natürlich alle (außer „Lehrerundso“) darauf, was dort in dem vergleichsweise sehr kurzen Profil unter der Überschrift „Freistühler“ steht. Siehe dazu den nächsten Blogbeitrag!

     
  106. 92

    @86. Lehreroderso, mal anders

    Was genau meinen Sie mit Ihrem Ausrutscher “ …….. was Ihren Etat etwas belastet, so dass Sie wohl keine teure Freundin haben?“ ……… ???
    In welcher Zeitreise leben Sie?

     
  107. 91

    @insider: Sehr geehrter Insider, ich hatte Hr. Frings per Mail um ein persönliches Gespräch gebeten, da ich ihm gerne einen gesicherten und vertraulichen Hinweis zuspielen würde, von dem ich überzeugt bin, dass er zielführend bei der Aufklärung sein könnte. Ich bin zwar kein direkteres Pius Opfer; vielmehr aber Opfer des alten Pius Kollegiums – wenngleich auch unter Rißes Führung. Insofern fällt mir der Transferschritt im Hinblick auf die Beurteilung der Zustandes vor meiner Zeit am FSG relativ leicht.

     
  108. 90

    @ 81 Oh Gott, letztmalig „Lehreroderso“ und 86
    Voilà, so einfach geht’s! Kleiner Trick: Einfach statt des Worts „Pseudonym“ das nächstbeste „…nym“-Wort aus dem Duden verwenden und schon spingen Blogger wie Sie voll drauf an und geben freiwillig jede Menge Informationen und Auffassungen zum Besten. Danke! Wenn für meine Profiler- und Gesichtserkennungsdienste doch immer so viele freiwillig offenbarte Informationen und Auffassung zur Verfügung stehen würden …

     
  109. 89

    @86 Lehreroderso
    Sie haben jetzt viel zu umfangreich und so vielfach dargelegt, dass auch die Dümmsten es begreifen, dass Sie zwar ein Künstler sind was das Verfassen von Kommentaren wie auch Leserbriefen betrifft, dass sogar der Wortbegabte Ralf Daute beeindruckt ist und Ihnen einen eigenen Beitrag gegönnt hat, auf den niemand reagieren will…

    Sie verteidigen ausgerechnet den psychisch gestörten Jupp Fuss!
    Dabei begreift die Leserschaft inzwischen, dass Sie nullkommanull Empathie besitzen, dass Sie auch zu der Kaste kalter Pauker gehör(t)en, die für uns Schüler bei Ihnen zumindest die Bezeichnung „hart aber gerecht“ hervorlockte.
    Ich glaube Ihnen sogar, dass Sie in Ihrer straffen Härte keinen Blick für die Geschehnisse hatten.
    Meine Frau und ich hatten Unterricht bei Ihnen und auch bei den Kollegen, die Sie so gar nicht schätzten, und auch wir können Ihnen die Qualitätsunterschiede bestätigen.

    Ich schreibe aber hier als Opfer und Zeuge eines vielfachen Missbrauchs, mir haben Mitglieder Ihres Kollegiums bestätigt, dass sie etwas wussten.

    Es geht hier um die Aufklärung von Missbrauchstaten.
    Blockieren Sie bitte nicht diesen Blog mit Nebenschauplätzen, die die Leser ermüden.
    Danke!

     
  110. 87

    Zu bemerken ist hier, dass der Herr mit der Silberplatte in Kopf und dem Maschinengewehr in der Elbe zum Teil sehr fragwürdige und gemessen an den achtziger Jahren obsolete pädagogische Methoden praktizierte, worunter einige meiner Mitschüler litten. Mit ihm stimmte auch etwas ganz gewaltig nicht – aber auf eine andere Art. Insgesamt passt das aber sehr gut in den Kontext, wenn man die
    vielschichtigen Persönlichkeitsstörungen einiger Steinlehrer betrachtet. Gestörte Persönlichkeiten sind häufig wenig sozial kompetent und haben in der Regel oft ein geringes Selbstwertgefühl , gerade im Bezug darauf Zivilcourage zu zeigen oder aktiven Widerstand zu leisten. Was hätten diese Vögel gegen Pius denn schon unternommen?

     
  111. 86

    @ 81

    Darf ich mal den Profiler spielen, nur so, nicht berufsmäßig? – Sie erwähnen Spitznamen etc. und eine silberne Platte damaliger Lehrer! Wozu?! Diese „Informationen“ leisten doch nicht den geringsten Beitrag zur Frage, ob Lehrer damals Mittäter oder Mitwisser gewesen sind!
    Es sei so eine Art Zugabe, schreiben Sie! — Nein, das war es nicht, sondern eine bewusst eingesetzte Methode, um Aufmerksamkeit zu generieren! Das sollte der „Kick“ sein, der sie aus der Menge der hier Kommentierenden hervorhebt! Ein „Schaut doch mal her! Jetzt komme ich, und ich weiß enorm Bescheid! Und ich werde euch noch mehr liefern, was ihr bestimmt gerne möchtet?! Noch mehr Futter!“ – Das „Futter“, das sie versprechen könnten, wäre aber nur ein Beitrag zu dem, was Briten „Gossip“ nennen, und in deutschen Ohren nach „Gasse“ klingt!
    Sie benutzen neueste Erkennungssoftware?! Etwa KI-gestützt? (Ich habe hier selbst nur diesen billigen, altmodischen Kram, mit kostenlosem I.) Vermutlich kaufen Sie sich öfters neue Software-Produkte, was Ihren Etat etwas belastet, so dass Sie wohl kaum eine teure Freundin haben?
    Und man meint zu spüren, was Ihr eigentlicher Wunsch ist: Sie sehnen sich offensichtlich nach Achtung und Anerkennung!? Sie sehnen sich offenbar danach, dass Ihnen mal wieder jemand auf die Schulter klopft oder über den Kopf streicht: „Klasse! Knorke! Gut gemacht! Denen hast du’s aber gegeben!“

    Ich gestehe! – Ich gestehe etwas: Ich neige dazu, mich tierisch zu ärgern! Mit bestem Gewissen und Wissen sehe ich nicht einen einzigen Grund, mich rechtfertigen zu müssen; es ist vor allem der Ärger, der mich hier kommentieren ließ! Und der Wunsch, dass den Betroffenen endlich Gerechtigkeit und Genugtuung widerfährt, indem alle (möglichst viele) Umstände aufgedeckt und betrachtet werden, die dazu beitrugen, dass sie hilflose Opfer eines Verbrechers wurden! Dazu gehören aber sogenannte systemische Fragen, also Fragen danach, was Organisationen so zusammenhält: Hierarchien mit zugehörigem Denken, Autoritätsgläubigkeiten, unkontrollierte, intransparente (manchmal übersehene) Machtverhältnisse; und Überzeugungen und Gewissheiten in der „Mehrheitsgesellschaft“, althergebrachte Einstellungen über das, was „richtig“ und „falsch“ ist, was „man“ so tun darf. (Systemische Fragen, die auch das „System“ Schule oder öffentliche Verwaltung, oder eine konkrete Schule in konkreter historischer Situation betreffen!) Und ein wichtiges Ergebnis sollte sein, dass „wir“ uns für Einrichtungen engagieren, die zukünftigen Opfer von Gewalt ermöglichen, ohne Angst Stellen zu kontaktieren, die ihnen helfen könnten! (Ein „wahres“ Whistleblower-Gesetz, eventuell?) Aber umgekehrt müssen wir aufpassen, dass diese Einrichtungen nicht von den Falschen benutzt werden können: Benutzt werden für eine andere Art von „Lust“, die es ja offensichtlich auch gibt! Die Lust, andere zu denunzieren und zu verunglimpfen, weil’s Spaß macht, oder aufgrund von Vorurteilen und persönlichen Aversionen. Lust der Menschen, die andere gerne in’s Licht der Öffentlichkeit zerren, auf dass sie dort blamiert werden.

    So, jetzt mach‘ ich wohl den Trapattoni?!

     
  112. 85

    Ich gehe davon aus, dass sich der Täterkreis der Mitwissenden, die geschwiegen haben, sich in den nächsten 2-3 Wochen auf eine feste Gruppe reduzieren wird. Es bleibt zu hoffen, dass diese Herren ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Strafrechtlich verjährt, aber zivilrechtlich noch Potential.

     
  113. 84

    @ 81

    „Vielleicht sollte ich ob Ihrer unzutreffenden Behauptung einfach mal versuchen, ihr Synonym zu enttarnen?“
    Wenn Sie das als Drohung formulieren, weil mir die Umsetzung unangenehm oder äußerst unangenehm oder schmerzhaft sein könnte, sollten Sie doch noch mal über die moralischen Grundlagen Ihres protzig-stolz vorgetragenen „beruflichen“ Eifers nachdenken!

    Übrigens: Ein Alias-Name ist kein „Synonym“, aber „Gesichtserkenner“ (die Berufsaussichten in der VR China sollen ja glänzend sein) und „Petzer“ könnte man als Synonyme bezeichnen!

     
  114. 83

    Eine Anmerkung zu der Tatsache, dass (Stein) Lehrer sich hier verteidigen und ein damaliges NICHT TÄTIG WERDEN in irgendeiner Form rechtfertigen wollen: Hätte damals einer aus dem PIUS Kollegium ausgepackt, hätte doch logischerweise das deutsche Rechtssystem (Stand 1970 – 80) eine rasche Entnahme von PIUS aus dem Stein gewährleistet. Von daher gibt es keinerlei Entschuldigung. Die Ursache kann nur in einer Art Verbundenheit / falsche Dankbarkeit / Loyalität zu PIUS begründet sein. Von daher gilt: Lehrer schämt euch!

     
  115. 81

    @ 77 Letztmalig, vormals „Lehreroderso“
    Meine Berufswahl ist durch das Grundgesetz gedeckt. Und Software zur Ausübung dieser Tätigkeit ist im Internet erhältlich. Warum soll diese (durch Tun getätigte) Berufswahl erbärmlich und ekelhaft sein? Warum bashen Sie Profiler- und Gesichtserkennungsdienstleister?
    PS:
    Meistens stehen die Namen doch ohnehin unter Gruppenfotos wie dem Lehrerfoto von 1972. Warum daher nicht hier? Die Nennung der (Spitz-) Namen war einfach nur als kleiner Service für die Kleveblogleser gedacht.
    Außerdem:
    Ich bin kein Petzer! Und selbst, wenn einer ein Petzer wäre, dann würde ich ihm sagen „Besser Lehrer verpetzen als Schüler!“ Vielleicht sollte ich ob Ihrer unzutreffenden Behauptung einfach mal versuchen, ihr Synonym zu enttarnen?

     
  116. 80

    @“Lehreroderso“ Sie haben viel gepostet, aber wenig zur Situation der betroffenen Schüler.

     
  117. 79

    @77 „Lehreroderso“

    Sie mögen nichts gewusst haben. Von daher fühlen Sie sich wohl von einem pauschalen Vorwurf getroffen. Das ist nachvollziehbar.

    Aber ein ganzes Lehrerkollegium zu verteidigen, ist überzogen. Es gibt Untersuchungen, dass es in solchen Fällen immer einige Leute gibt, die etwas gewusst oder einen Verdacht haben. Vor allem, wenn so dreist agiert wird.

    Verantwortung trägt auch eine Gesellschaft, die Kinderrechte nicht formuliert und verteidigt, die autoritätshörig ist und in der Zivilcourage nicht besonders ausgeprägt ist, wenn sie nachteilig werden kann. Es waren tatsächlich auch noch andere Zeiten damals. Was lange nicht heißt, dass heute alles in Ordnung ist.

    Und gerade deswegen sollten wir hier nicht nur über F. sprechen, sondern auch über eine Umgebung, die es mit ermöglicht hat.

    Dass das in pauschalen Vorwürfen gipfelt, ist nicht richtig, da haben Sie Recht. Aber einiges hier ist auch der Empörung und Hilflosigkeit geschuldet angesichts der Frage: Konnte denn keiner etwas tun?

    Nehmen Sie das nicht persönlich.

     
  118. 78

    @Insider Natürlich gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Kollegen etwas mitbekommen haben, was aus heutiger Sicht eine Red Flag gewesen wäre. Aber genau deshalb fand ich den offenbar mit einiger Binnenkenntnis verfassten Kommentar von Lehreroderso sehr wertvoll. Als ich ca. 75 an die Schule kam, dominierten noch die „alten“ Lehrer, und dann kam ab 77 eine neue Generation, an die ich weitestgehend mit größtem Respekt und größter Sympathie zurückdenke.

     
  119. 77

    @ 75

    Hat Ihnen schon jemand gesagt, wie erbärmlich und ekelhaft Ihr Tun und Ihre Selbstbezeichnung ist?!

    Halten Sie die von Ihnen genannten Lehrer für schuldig?!
    Sollen diese Lehrer gezwungen werden, sich zu äußern?!
    Einige der von Ihnen Genannten sind verstorben – Was ist mit denen?! Können die den Dreck abwaschen, mit dem Sie schmeißen?!

    Was für ein Eifer! „Herr Lehrer, Herr Lehrer, ich weiß was, da hat jemand abgeschrieben!“ – Sie müssen Einer der Petzer gewesen sein, die es am Stein wohl auch gab?!

     
  120. 76

    @73
    Ihr Versuch sich als Lehrer reinzuwaschen ist ermüdend langatmig geworden.
    Im Dossier schildert ein Schüler, dass er von Freistühler aus dem Unterricht zu sich geholt wurde und dabei durch das Lehrern besetzte Lehrerzimmer musste. Dieses Opfer hat größte Zweifel, dass diese Lehrer nichts mitbekommen haben.
    Auch die Schilderungen von „Erschütterndende Erinnerungen an 150 kg scheinbar amorphe Masse“ lässt nur einen Schluss zu: Wenn sogar Schüler der untersten Klassen mitbekommen haben, dass auf beiden Knien Freistühlers Schüler saßen, bevorzugt aus Reichswalde, wenn ein Opfer sich heute bei der Sekretärin bedankt, dass sie ihn beherzt von Freistühlers Knie geholt hat, ist es zumindest extrem unwahrscheinlich, dass kein einziger Lehrer etwas mitbekommen haben will.
    Ich habe persönlich von Lehrern des Stein den Satz gehört „jedem im Kollegium war klar warum Freistühler vom Sauerland nach Kleve versetzt wurde!“
    Ich hatte davor von meinem Missbrauch erzählt.

    Die Lehrerschaft hat bewusst zur Seite geguckt!
    Sorry Herr Lehreroderso, dass ist für mich als Opfer die einzig logische Schlussfolgerung.

    […]

     
  121. 75

    @ P. (Nr. 68)
    Vergessen habe ich bei der Aufzählung unter Nr. 67 wohl auch den StD Dr. Josef Fuss (alias Jupp mit der Silberplatte). Aber das könnte auch derjenige sein, der auf dem Bild unter dem Alfons F. buckeln musste, damit letzterer dort in der Mitte thronen konnte.
    Für Bio? Da gab es auch mal eine Frau Mott im Kollegium. Aber ob die schon 1972 dazugehörte?

     
  122. 73

    @ 56

    Die Frage „Rechtfertigung?“ hat die traurige Angelegenheit mancher Kommentare hier auf einen Punkt gebracht!

    Sitzen die damaligen Lehrer am Stein nicht in einer Falle?!
    In den Jahren von 1971 bis 1979 war Freistühler Schulleiter – Warum schweigt sein Kollegium von damals?! Macht Schweigen nicht verdächtig? (Bei manchen ist es entschuldigt, denn sie sind in der Zwischenzeit verstorben.)
    Dann gibt es andere (von denen man nicht weiß, ob sie zum vorher genannten Kreis gehören; aber was soll’s?), die argumentieren, und sprechen von Substanz-losen Mutmaßungen, von haltlosen Spekulationen, wenn es um die damalige Rolle und mögliche Mitverantwortung des Kollegiums ging!
    – Sind diese Argumente, auch und gerade in ihrer Ausführlichkeit, nicht „Rechtfertigungen“?! – „Man“ weiß doch: Wer sich rechtfertigt, der klagt sich auch ein wenig an, will irgendwas wohl…. vertuschen, verharmlosen, relativieren…?! (Eigentlich geht es bei Rechtfertigungen um Handlungen oder Unterlassungen, die einen Schaden hervorgerufen haben. Muss man sich für die Nichtexistenz von etwas rechtfertigen, das andere sich so vorstellen?!)
    Das Ganze stellt für die, die sich angesprochen fühlen sollen, eine Zwickmühle dar: Schweigen oder Argumentieren?! – Beides macht verdächtig!
    Die, die die „Fragen“ stellen, die fühlen sich reinen Herzens: Sie haben doch nur lautere Motive?! Sie wollen doch „bloß“ mithelfen, eine üble Schweinerei aufzudecken, die Umstände eines verabscheuungswürdigen Verbrechens! („Ich habe doch nur die Frage, wann Sie aufgehört haben, ihre Frau zu schlagen?!“)

    Als ich am Samstag in der RP las, wie eine Bemerkung von Herrn Frings den Fokus auf Lehrer richtete, war mir schon unwohl, und meine Ahnung sah sich dann (leider) durch die hier auf dem Kleveblog zu lesenden Kommentare bestätigt: Aus der Frage, ob es Lehrer gebe, die vielleicht doch etwas beobachtet haben, wurde zunächst eine Skepsis: „Wie kann es sein, dass Lehrer nichts bemerkt haben?!“, dann die Formulierung eines massiven Zweifels „Es ist nicht zu glauben, dass nichts bemerkt wurde!“; und schließlich ein wütendes „Warum verschweigen die, was sie doch beobachtet haben müssen?!“
    Um bis dahin zu gelangen, musste z.B. Nichtwissen als Bestätigung von Tatsachenbehauptungen herhalten: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass…!“
    Irgendwann war der Bann und alle Dämme gebrochen: Da stand nun fest, dass Stein-Lehrer schweigen und schwiegen, obwohl sie etwas bemerkt haben. Einige haben sofort Erklärungen dafür: Die Lehrer, die, die verhalten sich doch so, weil sie Angst um ihre Karriere haben und hatten. Ein anderer wusste: Die halten die Klappe, denn wenn sie etwas mitteilen, zeigten sie doch nur an, dass sie sich damals durch Wegschauen und Schweigen mitschuldig gemacht haben.
    Ein anderer, sein solides Wissen gerne zur Verfügung stellender Kopf, erinnert(?) daran, dass es doch damals (?) Gruppen gab, die Pädophilie ideologisch legitimiert haben – und daher könnte es doch auch wohl – damals junge – Lehrer mit dieser „Überzeugung“ am Stein gegeben haben?! (Bemerkung: Lehrer, die ihren Schüler sagten: „Heute müsst ihr das machen, was ihr wollt!“, scheint es am Stein eher wenige gegeben haben; da erzählt man sich ganz andere Erlebnisse!)
    Bei manchen ist ziemlich deutlich, dass ihre Gewissheiten durch Aversionen gegen Lehrer im Allgemeinen, und durch Aversionen gegen „das Stein“ im Besonderen genährt werden. Einigen ehemaligen Schülern ist auch klar: Diesen Lehrern war alles zuzutrauen!
    Hoch und hell lodert das Feuer des Verdachts…..

    Der Kleveblog ist offenbar Tummelplatz von Menschen, die gerne aus dem Schutz der Anonymität heraus, die sie unverletzbar macht, andere anprangern und gar an die Öffentlichkeit zerren, um ihnen eine Art „Volksprozess“ zu machen. Ein Bedürfnis, das den Zivilisierungsprozess der Menschheit über Jahrhunderte hinweg als dunkler Schatten begleitet. Populismus ist, Herr „Hans“, wenn man den „heiligen“ Zorn über ein übles Verbrechen dadurch befriedigt, indem man Schuldige sucht, und den nächstbesten („naheliegenden“) als einen solchen hervorzerrt, um ihm einen kurzen Prozess zu machen, gerne auch Beweise „von Hörensagen“ zulassend.

    Zum Glück spielt der Kleveblog, und sein Betreiber ist dafür sehr zu loben, insgesamt aber eine äußerst positive Rolle: Betroffene nutzen die Anonymität als Schutz, um endlich von dem zu berichten, was ihnen angetan wurde; alte Briefe werden veröffentlicht, solide Recherchen dargestellt. Aus all dem ist m.E. (IMHO) ein relativ deutliches Bild von dem zu erkennen, was damals geschah.

    Es gibt Pädophile, die sich ihrer Neigung bewusst sind, und sich ein Leben lang zusammenreißen. Andere suchen fast ständig nach Gelegenheiten. Freistühler in seiner von ihm erreichten Doppelposition als Schulleiter und Priester muss sich wie die Spinne in einem Netz gefühlt haben, in dem sich früher oder später Opfer verfangen werden, fangen lassen. (Wie er dahin kam, ist offenbar auch eine eigene Geschichte!) (Es ist schon gesagt worden: Seine Briefe an die Nonnen lassen eine gewisse Vorfreude spüren.)

    Das Schulsekretariat nutzte er offenbar für die Organisation seiner Missbräuche. Die Sekretärin hatte Briefe zu schreiben, die ihr irgendwann seltsam vorkamen. Vielleicht ging der Schulleiter davon aus, dass sie einen Verdacht wohl nicht entwickeln werde, aber er konnte sich doch fast hundertprozentig sicher sein, dass keine Sekretärin mit bloß „komischen“(?) Briefen an die Öffentlichkeit gehen konnte, denn ihr, die dann Regeln der Geheimhaltung und Vertraulichkeit gebrochen hätte, hätten erhebliche berufliche Nachteile gedroht! Schon immer ist es häufig so, dass der Zorn gegen den, der ein Verbrechen aufdeckt (oft der „Zorn der Mächtigen“) sehr viel stärker ist, als der Zorn gegen das Verbrechen selbst. Julian Assange, der schlimmste Kriegsverbrechen bekannt machte, macht seit Jahren diese leidvolle Erfahrung (und „wir“ bleiben in der Mehrheit ruhig). Erst in diesen Tagen, also 45 Jahre nachdem eine Schul-Sekretärin besorgt auf ihr verdächtige Briefe blickte, verabschiedet der Bundestag ein Whistleblower-Gesetz!
    Ein Gesetz, das aber im Vorfeld schon sehr verwässert wurde, und zum Beispiel keine Einrichtung von Instanzen verpflichtend macht, an die man sich anonym wenden kann.

    Als Lehrer in den 5./6. Klassen fand Freistühler ein Feld vor, aus dem er gezielt seine Opfer wählen konnte. Wie viele Schüler und ihre Eltern werden seine Einladung als Ehre empfunden haben: „Da bist du ja wohl durch gute Mitarbeit aufgefallen?!“ Es werden wohl nicht nur Stein-Schüler gewesen sein?! Allgemein werden Eltern froh gewesen sein, dass sie ihr Kind bei freier Kost und Logis mal die Sommerferien lang mit anderen etwa Gleichalterigen auf eine Reise mitgeben konnten?!

    Wie viele Jahre lang hat Freistühler diese „kirchlichen“ Freizeitaktivitäten durchgeführt, mit jeweils wie vielen Kindern?! (Eventuell auch noch nach seiner Pensionierung?!) Es wird viele Betroffene geben; keines der beteiligten Kinder wird im folgenden Jahr wieder mitgefahren sein.
    Es ist sehr zu hoffen, dass nun sich immer mehr Betroffene melden werden, weil sie darauf vertrauen können, dass sie anonym bleiben.

    Der notorisch faule Lehrer, der inkompetente Schulleiter, der hatte offenbar ein großes Geschick, kirchliche Strukturen für die Umsetzung seines Missbauchs zu nutzen: Eine Art von einseitiger krimineller Intelligenz? Die durch seine Freundlichkeit eingelullten Nonnen machte er zu (bestimmt) ahnungslosen Komplizinnen seiner Verbrechen. Konnten die sich überhaupt vorstellen, was hinter verschlossenen Türen beim „Mittagsschlaf“ passierte?! Es wird, wie in der ganzen Kirchengemeinde auch, die Auffassung eine Rolle gespielt haben: Ein Priester, der macht doch so etwas nicht!

    Eine Kirche, die die Heiligkeit ihres Auftrages mit der Heiligkeit ihrer Organisation identifiziert (Die „heilige katholische Kirche“ des Apostolischen Bekenntnisses), trägt bei ihren Mitgliedern zur Überzeugung bei, dass ihre Repräsentanten ganz ehrwürdige und bedeutende Persönlichkeiten sind. Einem Priester vertraut man doch, bringt man Ehrfurcht entgegen, oder fürchtet ihn auch, denn er urteilt über sündiges oder frommes Leben. Einen solchen Priester zu beschuldigen, bedarf einer ziemlichen Überwindung.

    Freistühler konnte bei seinen Vergehen auch auf das Phänomen der Scham setzen. Kinder, die seine sexuelle Gewalt erfuhren, wurden dadurch in ihrem Innersten beschämt; sie trauten sich nicht, andere zu fragen: Vielleicht ist es ja nur mir passiert? Was werden die Eltern sagen?
    Gab es den Kindern bekannte Instanzen, an die sie sich vertrauensvoll wenden konnten? Einen anderen Seelsorger in der Gemeinde? Einen Klassenlehrer, eine Klassenlehrerin? Ein Vertrauenslehrer, eine Vertrauenslehrerin? – Offenbar nicht! (Sozialarbeiter gehören erst in neuerer Zeit zum Kollegium.)
    Wenn innerhalb der Kirche etwas auf „höherer“ Ebene bekannt wurde oder als Verdacht ankam, war bekanntermaßen das Aufklärungsbedürfnis dort auch oft gebremst: Kein Schandfleck sollte auf die Kirche fallen und Zweifel wecken, denn sie ist doch wohl letzter „Halt“ in der ansonsten sündigen Welt?!

    Der Interventionsbeauftragte ermöglicht jetzt dankenswerter Weise anonyme Meldungen. Aber er wird mit seiner auf das Justiziable gerichteten Aufgabe, die Täter, Zeugen und Opfer „braucht“, an Grenzen der Erkenntnis geraten, die erst eine Religionssoziologie erweitern könnte. Wenn dann auch noch ein Lokalredakteur mit dazu beiträgt, den Fokus auf die Schule zu richten, die er ja meint gut zu kennen, stellt die Gesamtbetrachtung des kriminell benutzten Systems wohl eine inhaltliche Überforderung dar (In der Wissenschaft nennt man unreflektierte Einseitigkeit einen „Bias“).

    Es wird – hoffentlich – zu erheblichen Entschädigungszahlungen kommen, aber noch lebende Schuldige als Mittäter oder Mitwisser wird man kaum finden. (Vielleicht wird der eine oder andere, der mit Freistühler zu tun hatte, sich an Situationen erinnern, die ihm nun verdächtig vorkommen oder eine neue Interpretation erfahren; er wäre aber kein „Zeuge“!)

    Die „Öffentlichkeit“ muss sich wohl damit zufrieden geben, dass die damaligen Opfer eine gewisse Genugtuung und Respektierung erfahren, aber ansonsten die langwierige Aufgabe einer Systemreform übrig bleibt, und notwendige Konsequenz sein sollte!

     
  123. 72

    @70
    Genau wegen dieses Verdachtes, der sich aus den Briefen von Birtes Mutter ergibt (im Original stehen Klarnamen), ist die Klever Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden!

     
  124. 71

    An alle ehemaligen Lehrer und Sekretärinnen.
    Ich hatte soeben noch Kontakt zu Herrn Frings und möchte diesen gerne hier zitieren.
    ….
    „Es müsste uns gelingen, dass sich Lehrer hier melden, denen zugesagt wird, dass ich ihren Namen nicht nennen werde. Dann kann ich öffentlich berichten, was mir an Hinweisen vorliegt – aber der Lehrer, der sich vielleicht ja auch schuldig fühlt, käme nicht in die Öffentlichkeit und unter einen öffentlichen Rechtfertigungsdruck. Damit wäre niemandem geholfen.“

    Mit freundlichen Grüßen
    Peter Frings

    Sollten Sie als ehemaliger Lehrer oder auch als Sekretärin irgendwas mitbekommen haben, können Sie sich beim Interventionsbeauftragten melden und müssen nicht fürchten, dass Ihr Name in die Öffentlichkeit kommt.
    Die Vorgänge sind eh verjährt.

    Peter Frings |
    Interventionsbeauftragter(Syndikusrechtsanwalt)

    Horsteberg 11 | 48143 Münster
    Fon 0251 495-6031 | Fax 0251 495-76032
    Handy:01737057556
    Interventionsbeauftragter@bistum-muenster.de
    http://www.bistum-muenster.de

     
  125. 69

    Werte Mitleser, bezugnehmend auf das RP Zitat „Ein wichtiger Aspekt sei der Wunsch der Betroffenen, dass ehemalige Mitglieder des Lehrerkollegiums möglicherweise noch weitergehende Hinweise zum sexuellen Missbrauch durch den Priester beisteuern können,….“ Quelle RP vom 05.05.23 stellt sich mir als ehemaliger Stein Schüller aus den 80er Jahren folgende Frage: Möglicherweise hat es ja Seilschaften um Direktor Freistühler gegeben, die in der Rolle als Mitwisser, auch noch heutzutage noch Mitschuld tragen. Objektiv gesehen ein wertvoller Ansatzpunkt für Strafverfolgungsbehörden. Rein subjektiv betrachtet – blickt man auf die schon damals sehr fragwürdige, pädagogische Haltung einiger „Steinveteranen“ des Freistühler Kollegiums zurück – wären in diesem potenziellen Täterkreis Mitwisser zumindest nicht ausgeschlossen oder sogar wahrscheinlich……

     
  126. 68

    @67
    Ich gehe mal davon aus, dass nun die Staatsanwaltschaft mitliest und sowieso alle noch lebenden Lehrer (u.a. Lehreroderso, wir haben eine starke Vermutung, wer sich dahinter verbirgt), besuchen und befragen wird.
    Wenn jemand Adressen von ehemaligen noch lebenden Lehrer hat, soll er diese gerne an den Interventionsbeauftragten melden.
    In der Liste fehlt der Name Wunderlich. Wir hatten in Bio eine Frau Kuhnen oder Koenen oder Coenen

     
  127. 67

    Weil jetzt die ehemaligen Lehrkräfte (die noch leben???) zu weiteren Vorfällen der hier beschriebenen, ekligen Art befragt werden sollen, habe ich bschlossen, meine ansonsten kostenpflichtigen Profiler- und Gesichtserkennungsdienste im Folgenden ausnahmsweise kostenlos zur Verfügung zu stellen:
    Also, auf dem Foto von 1972 mit den Lehrkörpern stehen in der hinteren Reihe von links nach rechts die Herren:
    Rehm (der Jüngere), Kretschmann (alias Pampi), ???CRC-Fehler??? , Welbers (alias Schinderhannes) und Pouwen.
    In der mittleren Reihe stehen von links nach rechts die Herren:
    Kemper (als Chorleiter Charly), Teiwes, Christian Schmidt (Schmidt II), Riedel, Florian Schmidt (Schmidt I), Szipek und Mister Harper.
    In der vorderen Reihe sitzen von links nach rechts die Lehrkörper:
    Herr Linnartz, Herr Prüfer (der Jäger der verselbstständigten Quecksilberkugeln), Herr Klimke, Herr Cichon (Zebulon), Herr Dr. Alfons F., Herr Freutel (Fritz, der stellvertretende Direktor), Frau Hammerström (Mamaström), Missis Harper (Mimi) und Herr Diedenhofen.
    Nicht sichtbar, da sie sich vermutlich wegen Fotoscheue gerade hinter ihren Kollegen verstecken, sind die Herren:
    Wilhem Michels (alias Levi), Dr. Walter Froleyks, Rehm (der Ältere), Rust (sofern nicht ???CRC-Fehler???) und Stassen.
    Weitere Lehrkörper aus dem Zeitraum von 1970 bis 1980 mit wahrscheinlich Vielen noch geläufigeren Namen sind erst nach 1972 hinzugekommen. Vielleicht kann diem al jemand anders hier auflisten?

     
  128. 66

    @ 30 Birte
    Vielen Dank für Ihren erleuchtenden Blogbeitrag! Weil nicht zuletzt dadurch der Stein (des Steins) ins Rollen gekommen ist, ist jetzt noch etwas nachzubessern. Durch Ihren Blogbeitrag ist aus den tiefsten Tiefen des Langzeitgedächtnisses für sonderbare Beobachtungen wieder Gewahr geworden, dass die unter @10 beschriebenen Beobachtungen mit den Sextanern und Quintanern, die im Direktorzimmer Face-to-Face auf den Oberschenkeln des dicken Onkels saßen und dieser dabei zumindest haltende Hände anlegte, wohl folgende Ursache hatte: Der dicke Onkel hatte u.a. die Eigenart, den Religionsunterricht der unteren Klassen (d.h. vermutlich nur für deren römisch-katholischen Schüler*innen) statt wie üblich auf den harten Bänken in den Klassenräumen auf den Teppichen und weichen Sitzen in seinem Direktorzimmer abzuhalten. Möglicherweise wurde die Tür zu dem Zimmer also deshalb geschlossen, um zu vermeiden, dass allfällige Nachfragen im Vorzimmer nicht zu Störungen des „Unterrichts“ führten. Im Nachhinein war es daher wohl besser, wenn die Türe ansonsten etwas offen stand …

     
  129. 65

    zum RP-Artikel:

    Ein wichtiger Aspekt sei der Wunsch der Betroffenen, dass ehemalige Mitglieder des Lehrerkollegiums möglicherweise noch weitergehende Hinweise zum sexuellen Missbrauch durch den Priester beisteuern können, hatte es vom Bistum bei Bekanntwerden des Falls Freistühler geheißen. Dazu sei es bisher nicht gekommen.>

    Ein sehr nachvollziehbarer und berechtigt scheinender Wunsch.

    Es existiert ein von Historikern angefertigtes Dossier zu dem Fall, das jedoch bislang nicht öffentlich zur Verfügung gestellt worden ist. Die Stadt Kleve hat bereits angekündigt, sich für für die Herausgabe dieses Dossiers einzusetzen.>

    Wenn die Anonymität der Opfer gewahrt bleibt, etc.:

    Als ein tieftrauriges und schockierendes Dokument der Stadtgeschichte, hier der „führenden“ Bildungsinstitution, gehört es auch aus meiner Sicht an die Öffentlichkeit.

    Das zumindest ist man den jahrzehntelang alleingelassenen Opfern schuldig.

     
  130. 62

    @60
    Keine Sorge. Morgen muss wieder was in der Presse stehen!
    Heute wurde eine Pressemitteilung heraus gebracht, dass man die Staatsanwaltschaft Kleve eingeschaltet hat.
    Es gibt Verdachtsmomente gegen mindestens einen Theologen, der in den Briefen mit Klarnamen genannt wird.

     
  131. 60

    Die dröhnende Stille der örtlichen Printmedien wie der Rheinische Post und NRZ

    Will man den pädophilen Vorwürfen gegen den ehemaligen Direktor Freistühlers des Freiherr-von-Stein-Gymnasium Kleve vielleicht keine größere Plattform bieten oder warum sind die örtlichen Printmedien wie die Rheinische Post mit Klever Hofberichterstatter Grass und Mitbewerber Neue Ruhr Zeitung NRZ / Zeitungsgruppe WAZ, die sonst nicht schnell genug über Lokales berichten können, denn auf einmal so still?

    Es ist kein Mucks in der Printwelt der Printverlage über die erhobenen Vorwürfe zu vernehmen oder zu lesen?

    Soll vielleicht damit erreicht werden das es so ein lokal begrenztes Thema, ohne große negative Wellen für die Kreisstadt Kleve bleibt? So dass das Problem wiederum vielleicht wieder schneller in der Senke der Vergessenheit verschwindet und sich so das Tuch des Todschweigens wieder darüber ausbreitet?

    Man darf mal gespannt sein, wann denn in den Print Blättern der Region drüber Zeilen zu lesen sind!!!

     
  132. 59

    @ 2, 5, 7, 10, 13, 21, 22, 25, 30, 43, 44 und weitere Beiträge aus den beiden zugehörigen, nachfolgenden Kleveblog-Themen mit dem Bild von dem Gymnasium-Portal:
    Wenn ich Ihre Beitäge so lese und mir dazu das Stein-Gymnasium als Klosterschule im Sinne des Beitrags 54 vorstelle, der sich auf eine düstere Ahnung im Frühjahr 1978 bezieht, dann kriecht in mir irgendwie eine Assoziation mit dem weltberühmt gewordenen Roman von dem Umberto mit der zeitlosen Kurzformel für Ökonomie und Ökologie als Nachnamen hoch. Vielleicht lag ja auf dem Gehweg vor dem alten, aufgemalten Hauptportal des Stein-Gymnasiums auf der Rückwand des Karnevalswagen noch eine Rose? Ja? Dann wäre die Herkunft meiner Assoziation klar. Dann hätte dieser Umberto die Inspiration für seinen seitdem geschriebenen und 1980 erschienenen Roman über die Abtei des Bösen möglicherweise gar nicht aus Italien und den dortigen, von dem Herrn Pius für seine üblen Taten aufgesuchten Klöstern sondern genausogut von ebendieser Klever Klosterschule als Nabel der Welt mit dem bösen Abt an der Spitze und den tiefen Abgründen zwischen den Lehrern als Mönche haben können. Nichts scheint hier mehr so zu sein, wie es scheint. Voll misteriös!

     
  133. 58

    Ohne die Geschehnisse im geringsten herunterspielen zu wollen, aber ich erinnere mich dass zu dieser Zeit die Befürwortung von Pädophilie durchaus zum guten alternativen Ton gehörte. Einige linke Politiker, Parteien und Zeitschriften haben Sex mit Kindern deutlich propagiert. Sehr viel später hat man dann sozusagen erklärt, man sei einer kleinen Randgruppe auf den Leim gegangen…. Ich erwähne dies nur, weil sich hier über das Wegsehen der Lehrer gewundert wird, aber damals junge Lehrer sind ja gerade in diesem Kontext aufgewachsen.
    Kann man sich heute vielleicht nicht mehr vorstellen. Die Übergänge sind halt fließend, z.b. hingen in vielen Wohnungen Bilder von David Hamilton mit halbnackten Mädchen, war ganz normal, heute ein No-Go.
    Wie gesagt, ich möchte nur versuchen zu erklären, warum das damals von der Umwelt vielleicht anders wahrgenommen wurde als es heute der Fall wäre und damit nichts herunterspielen.

     
  134. 57

    @53 Lehreroderso
    In jeder Ihrer Antworten auf meine Kommentare verwenden Sie den Begriff „Populismus“.
    Ein Begriff der von links, rechts oder von wo auch immer, gerne verwendet wird um eine Diskussion oder eine abweichende Meinung im Keim zu ersticken und abzuwerten.

    Genau diese Geisteshaltung ist der Grund dafür, das solche Auswüchse und Geschwüre entstehen und sich über Jahrzehnte entwickeln konnten.

     
  135. 55

    Die Sache wühlt mich auf, macht traurig und wütend – wissend, dass das keine sinnstiftenden Gefühle sind. In meiner Schulzeit an einem anderen Ort war wie sich hinterher herausstellte eine Mitschülerin von Missbrauch – ich habe kein anderes Wort dafür- betroffen. Der Täter bekommt bis heute eine ordentliche Pension. Hätte ich damals was sehen müssen, was tun müssen und können? Warum habe ich nicht? Klar, ich war auch nur ein Teenager, aber reicht das als Entschuldigung? Und war da nicht der andere Junge, der in diese Mitschülerin verliebt war und dann auf einmal nicht mehr war? Und war da nicht dieser andere Lehrer der immer auf die Philipinen flog “ um sich die Haare preiswert schneiden zu lassen“, war da nicht der völlig verstörte Religionslehrer, der alkoholkranke Lateinlehrer, der von „Knabenchören“ und den „reinen Knabenstimmen“ schwärmte? Gibt es sowas wie Betroffne der zweiten und dritten „Reihe“? Wenn ich darüber nachdenke schäme ich mich gewaltig: Was wenn das so klar sein sollte? (Oder auch Täter der zweiten und dritten „Reihe“?) Wie durchbricht man das alles? Wann können und müssen Eltern, andere Lehrkräfte, andere Geistliche, Mitschüler, Freunde usw. einschreiten? Freistühler ist sicher ein extremer Fall, aber gefühlt ist Kleve überall. Traurig. (Ich bitte um Verzeihung, dass mein Post etwas konfus geraten ist.) Nachtrag: Schulen sind Abbilder der Gesamtgesellschaft, erklärt das was oder soll einem das aus der kleinen Welt der Schule hochgerechnet in die Gesamtgesellschaft noch mehr Sorgen bereiten?

     
  136. 54

    Eigentlich hätte es doch spätestens seit dem Frühjahr 1978 auch die BREITE Masse in Kleve ahnen können, dass am Stein-Gymnasium offensichtlich etwas nicht stimmte. Zumindest bei etwas weniger Alkoholkonsum und mehr Wokeness:
    Am Klever Rosenmontagszug 1978 (also zu Zeiten, als die Große Straße zu diesem Anlaß noch pickepackevoll mit feierwütigen Gecken gefüllt war) hat doch – wie ich es mal auf entsprechenden Fotos gesehen habe – eine Schülergruppe vom Stein-Gymnasium mit einem Karnevalswagen eigens zum Thema teilgenommen. Denn zumindest einer der Kameraden dieser Schülergruppe war wohl ein paar Jahre zuvor mehrfach ein „Zielobjekt“ des besagten Direktors Pius gewesen. Und mit fortschreitendem Alter machte das diese Schüler wohl zunehmend stutzig. Laut den Fotos warnte das Motto des Karnevalswagen ausdrücklich vor einer angeblich kurz bevorstehenden Umwandlung des Stein-Gymnasiums in eine Klosterschule – offensichtlich ein recht deutlicher Fingerzeig auf die eigenartigen internen Vorgänge dort. Mitten auf dem Karnevalswagens stand zudem ein Kirchturm mit zwei Uhren, die beide die Zeit „Fünf nach Zwölf“ anzeigten. Über diesen Uhren stand – wie es sich seinerzeit für Schüler eines humanistischen Gymnasiums gehörte – auf Latein und im Vokativ: „Dominie Pie, id est …“ = Herr Pius, es ist Fünf nach Zwölf! Und auf der Rückwand des Karnevalswagen war für das hinterherlaufende Fußvolk das alte Hauptportal des Stein-Gymnasiums zur Kreuzung Ringstraße, Stechbahn und Römerstraße hin aufgemalt – mit irgendeiner, davor auf den Gehweg gemalten Parole aufmüpfiger Schüler.

     
  137. 53

    @ Insider

    Ergänzung: Die Umstände der Versetzung Freistühlers zeigen, wie intransparent und umdemokratisch es damals zuging, und dass Kollegien offenbar alleine gelassen wurden mit solchen „Vorgesetzten“ (oft erschließt sich die Wahrheit eines Begriffes erst später)! Ist es heutzutage besser?! Schulleiterbesetzungen, die ich miterlebt habe, liefen unter Beteiligung der Schulkonferenz und des Gemeinderates, die jeweils ein Votum abgeben konnten…..

    @ Hans (Kommentar 50)

    „Alles wird zerredet“ – Es geht bei Urteilen über Schuld und Verantwortung um Genauigkeit, Sachangemessenheit und Gerechtigkeit! (Gerade auch um zukünftiges Unheil möglichst zu verhindern oder unwahrscheinlicher zu machen!) Nur Populisten befriedigen sich mit und begeistern sich an rasch gefällten Urteilen, insbesondere, wenn es „das Volk“ schon „immer so“ gewusst hat!

     
  138. 52

    @Lehreroderso Die Aktenlage gibt es nicht her, das stimmt. Die Aussage der beiden Studienräte scheint auch so gefallen zu sein. Nicht alle Widersprüche werden sich noch aufklären lassen. Aktuell gibt es offenbar eine Anzeige aus Brilon. Gegen Tote wird jedoch nicht ermittelt. Immerhin scheint dies auf Geschehnisse auch in Brilon hinzudeuten (mit aller Vorsicht, sei hier betont).

     
  139. 51

    @ Insider

    „Am Ende meines Beitrags 25 habe ich von 2.Oberstudienräten berichtet, die sagten, dass jedem im Kollegium klar war, warum Freistühler aus Brilon nach Kleve versetzt wurde.“

    Nach dem, was Herr Jerzimbeck über die Umstände der Versetzung Freistühlers herausgefunden hat (Kommentar 44), kann dies „jedem.. klar… warum“ so – insbesondere bezüglich des „Warums“ – nicht stimmen!?
    Ein nachträglich formuliertes „Wir haben uns so etwas gedacht, denn er war ja strafversetzt (Jerzimbeck: War er nicht!) worden…“, wäre auch kein Beweis oder Indiz für Mitwissertum!

     
  140. 50

    @Lehreroderso, 49
    Die Ausführungen sind das beste Beispiel für das Kernproblem. Alles wird zerredet, viele verschachtelte Worte mit sehr wenig Handlung. Ein probates Mittel der Selbst-Rechtfertigung oder geeignet um das Gewissen (seines Berufstandes) zu beruhigen.

    Die Ursache für das atemberaubende Ausmaß des sexuellen Missbrauchs ist meines Erachtens von Seiten der katholischen Kirche auf das Zölibat und von Seiten des Staates auf die Bereitstaft das Gewaltmonopol (Gerichte ) mit der Kirche zu „teilen“ zurückzuführen.
    Beides gehört abgeschafft; sofort.

     
  141. 49

    @34 „Hans“

    Sie bestätigen meine Kritik an der „offiziellen“ Kommunikation auf das Schrecklichste!

    „….waren zahlreiche Lehrkräfte am Gymnasium beschäftigt“ – In der Tat, das hat eine Schule so an sich!

    „… für mich schwer vorstellbar, das alle diese klugen Köpfe…“ – Wie stellen Sie sich denn Gelegenheiten und Situationen vor, in denen es im Schulalltag, in der Schule, zu sexuellen Übergriffen kommen kann?!
    Von welchen Situationen berichten denn bisher die Betroffenen?!

    „…Wenn Lehrer dieser Schule es vorgezogen haben zu schweigen, um Nachteile in Ihrer beruflichen Laufbahn zu vermeiden, sind Sie nicht Täter aber Mitwisser …“
    – Nein, wer etwas beobachtet, aber nicht das Möglichste tut, um dem Opfer zu helfen, macht sich auch mitschuldig und juristisch strafbar („unterlassene Hilfeleistung“, schulisch: „Instichlassen von Schutzbefohlenen“)! Wenn ich beobachte, wie jemand an Leib und Leben bedroht wird, muss ich mich nicht selbst gefährden, aber ich muss mindestens um Hilfe rufen!
    – Karrieristen und Opportunisten gibt es überall, aber wer von denen würde auch eine notwendige Hilfe nicht leisten?! (Gerade dies könnte sehr, sehr nachteilig für eine Karriere werden!)
    Im Konkreten: Meines Wissens war Freistühler bei allen (allen!) Kollegen (und Kolleginnen!) unbeliebt (auch und gerade bei den „schwarzen Pädagogen“!) Es gab keinem, der ihm die Tasche hinterher trug! (Hatte er überhaupt eine? Das Kreuz um den Hals, Bibel und/oder Buch unter dem Arm….) Man beobachtete Faulheit, Inkompetenz, Vorteilsnahme und Bigotterie. Das Gegenteil des Verschweigens wäre also eher der Fall gewesen: Wenn etwas beobachtet und bemerkt worden wäre, wäre dies eine Gelegenheit gewesen, ihn loszuwerden!
    – Ich kann Ihnen versichern, dass es Lehrer gab und gibt, die hohe fachliche und pädagogische Maßstäbe an sich anlegen, die moralisches und ethisches Bewusstsein haben, und also von ihrer umfangreichen Verantwortung für die heranwachsende Generation wissen!

    „Meines Erachtens haben damit zahlreiche ehemalige Lehrkräft dieser Schule eine Mitschuld auf sich geladen. Ich möchte damit nicht Leben müssen.“
    Nach den „Wenns“ und anderen Konjunktiven (Möglichkeitsformen), die aus meiner Sicht auf wenig nachvollziehbaren Spekulationen basieren, wie es an „einer Schule so“ aussieht (Spielen da Pauschalurteile über Lehrer eine Rolle?), kommen Sie zu einem „haben damit“, also zu einer Tatsachenbehauptung, die sie auch noch auf „zahlreiche“(!?!) Lehrkräfte ausweiten.
    Dann folgt nach dem „schuldig, schuldig!“ ein Verdammungsurteil…. Sie könnten Theologe sein (oder eine populistische Karriere anstreben)?!

    Es muss und dürfte nicht so spekulativ wie bei Herrn „Hans“ sein, sondern „solide“: Könnte jemand über Strukturen, Abhängigkeiten, Verhaltensweisen und Einstellungen berichten, die im kirchlichen Kontext, eventuell auch in Klever Gemeinden, beobachtbar zum Vertuschen sexuellen Missbrauchs beitragen und beitrugen?

     
  142. 48

    @43 und all
    Es gibt ganz aktuell eine Anzeige aus Brilon, Bistum Paderborn!

    Am Ende meines Beitrags 25 habe ich von 2.Oberstudienräten berichtet, die sagten, dass jedem im Kollegium klar war, warum Freistühler aus Brilon nach Kleve versetzt wurde.

    @42 Okay, Sie weigern sich den Film anzusehen.
    Darin wird ein Pfarrer aus Berlin als Intensivtäter mit ca. 100 Missbrauchsopfern durch ein Kirchengericht entlarvt.
    Einzige Strafe: Versetzung nach Hildesheim. Keine Weiterleitung der Erkenntnisse an die Staatsanwaltschaft!
    In Hildesheim vergreift sich dieser Mann wieder.
    Muss wieder vor ein Kirchengericht. Das missbrauchte Mädchen wurde nicht mal als Zeugin aufgerufen. Erfuhr nicht einmal etwas über das Urteil. Bekam keine Entschädigung.
    Erst nach 10 Monaten informierte das Kirchengericht die Staatsanwaltschaft. Verschwieg dabei relevante Details, wie z.B. dass der Priester in Berlin als einer der schlimmsten Missbrauchstäter in Deutschland bekannt war.
    Diese Taten waren mittlerweile verjährt.
    Die Staatsanwaltschaft Hildesheim ermittelte, aber stellte das Verfahren gegen eine Zahlung von 4.000 € von dem Priester an eine caritative Einrichtung ein.

    Ein Täter, dem vor einem Kirchengericht bzw. durch eine Missbrauchsstudie über 100 schwerste Missbrauchstaten nachgewiesen worden sind, genießt den Schutz der mutwillig herbeigeführten Verjährung bei den ersten mehr als 100 Taten und lacht vermutlich sich einen ins Fäustchen, mit welchem Trinkgeld er in dem weltlichen Verfahren davon kommt.

    Und jetzt verraten Sie mir bitte Ihre Intention!

     
  143. 47

    Danke für Ihre Antwort Benno. Das „Warum“ bezieht sich nicht auf die Institution Kirche, sondern auf das Szenario der Staatsanwalt, welches bei Kindesmissbrauch für die Kirche und deren schwarz gekleidete Schützlinge wohl „desöfteren“ ausbleibt.

     
  144. 46

    @Spoyboy
    Schauen Sie sich endlich den verlinkten Film an!
    Ihre Äußerungen sind haarsträubend und irreführend!

     
  145. 45

    Der Wunsch der Betroffenen, dass ehemalige Lehrkräfte Hinweise zum sexuellen Missbrauch beisteuern können, wird wohl nicht in Erfüllung gehen. Denn dann müssten die Lehrkräfte ja zugeben, dass sie was gewusst haben. Und wer wird das freiwillig tun?

     
  146. 44

    @ Hans Kommentar 34
    Die moralische Schuld in diesen Fällen wird scheinbar nicht im Strafgesetz aufgegriffen. Es gibt wohl nach dem Strafgesetzbuch keine Anzeigepflicht im Falle des Missbrauchs.
    Sicherlich ist es bei den Dienstpflichten im Rahmen des Beamtenverhältnisses etwas anderes.

    @ Lehreroderso Kommentar 25
    Es gab keine Strafversetzung Freistühlers. Freistühler hat sich einen Rechtsanwalt genommen, um sein Recht auf einen Direktorenposten durchzusetzen. Seine Freistellung vom Dienst aufgrund der scheinbar unerträglichen Konfliktsituation in Brilon geschah ab Oktober 1968 für das ganze restliche Schuljahr1968/69 – vermutlich bei vollem Direktorengehalt Dann wurde er nach Paderborn für das Schuljahr 1969/70 – mit der Aufteilung auf drei Gymnasien – versetzt. Diese Maßnahmen waren keine Strafversetzung, sondern eine Notlösung, damit das Briloner Gymnasium wieder „funktionieren“ konnte. Freistühler und sein Rechtsanwalt pochten darauf, dass Fr. nicht Schuld an den Problemen in Brilon hatte. Alle angebotenen Alternativen zu einem Direktorposten wurden von ihnen abgelehnt.
    An der „völligen Zerrüttung der Zusammenarbeit zwischen dem Direktor [Freistühler] und einem großen Teil des Kollegiums“ war auch ein Amtsrichter aus Brilon beteiligt, der Fr.s grundsätzliche Unfähigkeit, eine Schule zu führen, an einer Analyse seiner Ausdrucksweise (grammatische und stilistische Fehler) festmachte und alles ausgenutzt hätte, um ihn loszuwerden. Der Verdacht eines Missbrauchs hätte für die Gegner Freistühlers ins Bild gepasst. – Freistühler hat übrigens die Erlaubnis, Direktor zu werden, durch eine amtlich intern zugegebene Fehlentscheidung erhalten und war im Unterrichten schlecht, wie aus den Akten zu entnehmen war. (Ich habe diese Feststellungen in dem Buch „… Archiv-gesetze …“ nicht notiert.)

    1964 gab es schon einen Fall von Missbrauch am Klever Gymnasium durch einen Lehrer. Werner Theis, 1922 geboren, wurde im April 1964 vom Dienst suspendiert, nachdem er aus dem Klassenraum heraus verhaftet wurde. Dies schilderte mir ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums, der dies erlebte und mich bewogen hat, mit ihm zusammen dazu zu recherchierten. Ein Urteil fanden wir nicht mehr, obwohl wir die Klever Gerichte und die Staatsanwaltschaft um Hilfe baten. Ein anderer ehemaliger Schüler sagte, dass Lehrer den Schülern das plötzliche Verschwinden von StRat Theis so erklärt hätten: Er sei „zu nett“ zu Schülern gewesen. (womit die Schüler im Alter von 10/11 Jahren aber nichts hätten anfangen können).
    Im Landesarchiv Duisburg fand man keine Personalakte über Werner Theis. Doch liegt dort eine Akte des Prüfungsamts Düsseldorf (Zweite Staatsprüfungen – Laufzeit 1954-1955) vor. Darüber hinaus ist er in einer Akte der Generalstaatsanwaltschaft Köln aus dem Jahre 1939-1940 wegen „widernatürlicher Unzucht und Unzucht mit Kindern“ (mit Anklageschrift) genannt worden. Er hatte sich u.a. als Fähnleinführer des Deutschen Jungvolks an ihm unterstellten sog. Pimpfen „in sittlicher Hinsicht vergangen“. Das Jugendgericht Köln hatte u.a. aufgrund „des Gnadenerlasses des Führers“ vom 09.09.1939 das Verfahren am 03.10.1939 eingestellt. Diese Akte ist bis 2028 gesperrt.
    Nach der Einschätzung des Archivars bzw. Historikers des Landesarchivs, mit dem ich Kontakt hatte, wäre er nicht zum Schuldienst zugelassen worden, wäre die Anklageschrift dem Prüfungsamt bekannt gewesen.

    Nachdem ich in Brilon in den letzten Tagen im Netz nichts von einer Zeitungsmeldung zur Pressemitteilung des Bistums Münster gelesen hatte und auch das Anschreiben von der dortigen Regionalzeitung bisher nichts erbrachte, habe ich mich an „Brialog“ gewandt, damit dort die Pressemitteilung und der Blogbeitrag samt Kommentaren bekannt wird. Leider kann ich als jemand, der nicht aus Brilon kommt, den Kommentar auf „Brialog“ nicht lesen. Trotzdem kann der Hinweis wirken.
    Wenn „Kleveblog“ auch in Brilon zu einer Ermutigung führen würde, wäre das ein wichtiger Schritt.

     
  147. 43

    @rd

    Danke für den die Medien betreffenden Hintergrund.
    Hat man denn neben der Bemerkung, Lehrer hätten doch eigentlich etwas „sehen“ müssen, auch die formuliert, dass es in der Gemeinde oder Gemeinden (es war doch nicht nur eine?) oder anderen kirchlichen Systemen (Übernachtungen in Klöstern….!?!) auch „Wissende“ geben müsste, an die man appelliere?!

    Der damalige Brief von Freistühler an das Schulkollegium, man möge ihm noch mal die „Gelegenheit“ geben sich positiv zu beweisen, hätte doch neben dem „Wir gewähren es ihm“ auch eine Formulierung dessen, was er nicht noch mal tun dürfe und die Androhung regelmäßiger Beobachtung und Überprüfung durch die Schulaufsicht zur Konsequenz haben müssen?!

    Es ist wohl deutlich, dass der Schulleiter (unter Ausnutzung von Sekretariat – eventuell auch Haushaltsmitteln?!) nicht die Spur eines Skrupels hatte, Privates, Schulisches und Kirchliches miteinander zu „verknüpfen“!

     
  148. 42

    @26
    Widerlegen Sie mich hier im Blog, ansonsten unterlassen Sie bitte Ihre Falschbehauptungen mir gegenüber.

     
  149. 41

    @28

    Das ein Kirchengericht auch darüber entscheidet, ob eine katholische Sportlehrerin, die mit einem geschiedenen Mann verheiratet ist, wie im verlinkten Film auch zu sehen ist, an einer katholischen Schule angestellt wird- damit befasst sich das Gericht auch.

    Das hat aber mit Strafrecht nix zu tun, sondern mit (zivilem) Arbeitsrecht. Letztlich ist auch da nicht das Urteil des Kirchengerichtes entscheidend, sondern dass eines weltlichen Arbeitsgerichtes, wenn z.B. die Lehrerin dagegen klagt.
    Aufgrund der Stellung der Kirche als Tendenzbetrieb hätte die Klägerin da aber auch vor einem weltlichen Gericht wenig Chancen.

     
  150. 40

    @ 35 Steez: Sie fragen warum? In der Kirche gibt es die Mauer des Schweigens. Und solange die Missbrauchsfälle nur innerhalb der Kirche bearbeitet werden und nicht nach Außen dringen, bleibt es für die Öffentlichkeit nicht sichtbar.
    Daher mein Gedankenanstoß, den Art.140 des GG, der das Selbstbestimmungsrecht der Kirche regelt, dahin zu ändern, dass Mitwisser strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden sollten, wenn Sie einen Verdacht oder Tat des Missbrauches nicht melden.

    Benno

     
  151. 39

    @27

    Das Kirchengericht befasst sich auch mit Missbrauchsfällen, spricht Strafen nach Kirchenrecht aus.

    Ja, das ist aber letztlich PillePalle. Ich weiss nicht, ob die Nichtbeachtung einer Kirchenstrafe für einen Würdenträger überhaupt Konsequenzen hätte. Ich denke nicht, dass es zulässig wäre in dem Fall z.B. die Altersversorgung zu streichen. Das würde nur aufgrund eines Urteils im weltlichen Recht möglich sein.

    Ausserdem hat die Kirche keine Exekutivhandhabe zur Überwachung oder Durchsetzung der von ihr verhängten Strafen oder Anweisungen. Wer kann schon überprüfen, ob ein kirchlicher Mitarbeiter der mit entsprechenden Anweisung zur Unterlassung belegt ist, sich doch wieder Kindern nähert.

    Problem war aber in der Vergangenheit oft, dass Kirchenvertreter dafür gesorgt haben, dass die Öffentlichkeit nichts erfuhr und es keine Ermittlungen staatlicher Strafverfolgungsbehörden gab.

    Das ist richtig, hier muss man fragen, ob Strafvereitelung vorlag.

    Das Problem: Ich gehe davon aus, dass bei „echten“ Missbrauchsfällen seitens der Kirche das Angebot gemacht wurde: Wir schweigen alle drüber und bezahlen (einen ordentlichen Batzen) Geld, ein Angebot, dass Sie nicht ablehnen können.

    Und viele der Erziehungsberechtigten werden den Verlockungen des Geldes nicht haben widerstehen können und haben lieber das Geld genommen, statt unbequeme strafrechtliche Ermittlungen zuzulassen. Das eigentlich Opfer wurde wahrscheinlich oft gar nicht befragt.

    Ich weiss nicht, welche Rechtskraft ein beiderseitiger Stillschweigensvertrag bzgl. der Verdeckung von Straftaten hat, also ob man den trotz Unterschrift ohne Konsequenzen aushebeln kann. Auch die Eltern würde man in dem ein oder anderen Fall wegen Strafvereitelung möglicherweise zur Anzeige bringen können.

     
  152. 38

    Um noch mal auf die Staatsanwaltschaft bzw. unsere gesetzlichen Grundlagen in Sachen Strafverfolgung zurück zu kommen:

    Die Kirche hält deren eigene Ermittlungen s. g. Beweismaterial zurück, was sie tatsächlich hergibt und was nicht, läßt sich nicht überprüfen. Die Staatswanwaltschaft kann angeblich dkeine Einsicht in die Unterlagen verlangen und angeblich weiter nichts machen. Aha.

    Man stelle sich mal vor, im Tennisverein „Fummelball aus Schandhausen“ werden mehrere Missbrauchsfälle mit Kindern bekannt. Der Verein macht erst mal selbst internen Untersuchungen (macht man ja so wenn Kinder betroffen sind, das hat sich ja schon seit dem Mittelalter bewährt). Mit denTätern wird das eine oder andere „konstruktiv“ geklärt.
    Und dann …. wird dieser Fall schließlich als offensichtlicher Missbrauchsfall mit hunderten Zeugen bei der Staatsanwaltschaft bekannt.

    Könnte die Chancen hoch stehen, dass die Staatsanwaltschaft bei dem Verein morgens um 5:30 Uhr mit wehenden Fahnen, mit vielen Polizisten und einem schwer bewaffneten Sondereinsatzkommando hereinplatzt? Schriftmaterial und andere Beweismittel würden beschlagnahmt, Verdächtige und involvierte Personen würden festgenommen werden, verhört und ggf. erstmal in U-Haft sitzen.

    Ist es nicht immer so oder so ähnlich, wenn schwerwiegende Vorwürfe wie Kindesmissbrauch im Raum steht?

    Warum passiert was bei den Pfarrern, den Bischhöfen, den Kardinlälen und der Instutition Kirche denn nicht ??? WARUM, WARUM, WARUM???

     
  153. 37

    Also, nicht falsch verstehen!!! Ich finde das alles furchtbar. Es kann nicht sein, dass sich solche kranken Leute an Kindern vergehen und nichts passiert!

    Aber die Kirche bzw der Glauben ist für viele Menschen (nicht für mich) ein Halt in ihrem Alltag. Was macht man für diese Menschen denn dann am besten?

     
  154. 36

    Etwas offtopic, aber wo stand das Haus denn auf dem Gelände des Klosters am Rinderschen Deich?

    Das Freiherr-von-Stein wollte ich damals nicht besuchen, obwohl es näher an meinem damaligen Wohnort lag. Als ich in der Oberstufe einige „Ko-op Kurse“ dort hatte wusste ich einmal mehr, wieso. Die Schüler dort hielten sich für etwas besseres und waren sehr eingebildet und von sich selbst überzeugt.

    Müssen wir uns nicht fragen, wie viel da NOCH ist? Das langsam aber sicher Menschen an die Öffentlichkeit gehen ist gut! Aber wie hoch ist die Dunkelziffer? Und wie kann man den Imageschaden den ausgewählte Pädophile angerichtet haben, wieder beheben?

     
  155. 35

    @Lehreroderso Zum Zustandekommen der Veröffentlichungen noch einige Informationen: Am Tag vor der Herausgabe der Pressemitteilung hielt das Bistum in der Stiftspfarre ein Hintergrundgespräch ab, in dem die Pressemitteilung vorgestellt und der Kontext erörtert wurde. Anwesend waren der Interventionsbeauftragte Peter Frings und der Pressesprecher des Bistums, Dr. Stephan Kronenburg. Zu wesentlichen Teilen gibt es nur die Inhalte der Pressemitteilung, die deshalb von allen Medien nahezu komplett übernommen worden ist. Es ist natürlich in diesem Fall nicht mehr möglich, die andere Seite zu hören, da der Beschuldigte 1991 verstorben ist. Vielleicht existieren noch einige Akten, oder, wie im Kommentar von Birte nachzulesen, Abschriften von zumindest verdächtig wirkenden Briefen. In dem Hintergrundgespräch wurde noch auf die Existenz eines zwölfseitigen Dossiers hingewiesen, das aber noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden ist. Der Teil meines Artikels vor der Übernahme der Pressemitteilung beruht auf eigener Erfahrung bzw. auf den Recherchen von Hans Bernd Jerzimbeck, der sich 2019 intensiv mit dem Wirken des „schwarzen Pädagogen“ Wilhelm Michels auseinandergesetzt hat, dessen Laufbahn die von Freistühler kreuzte. Die Meldungen an das Bistum erfolgten in verschiedenen Jahren und unabhängig voneinander. Das spricht dafür, dass die Vorwürfe zutreffend sind. Welche Stellen etwas gewusst haben könnten zu Freistühlers aktiver Zeit als Lehrer, ist eine spannende Frage: Kollegium und Aufsichtsbehörden in Brilon, Kultusministerium inkl. des damaligen Kultusministers Holthoff (immerhin gab es nach seiner Entscheidung, Freistühler in Kleve einzusetzen, nachträglich Warnungen aus seinem Hause), dann das Kollegium in Kleve, die Mitarbeiter im Sekretariat, die Pflege- und/oder Adoptivkinder, die Gemeindemitglieder in Rindern – das sind die ersten, die mir einfallen.

     
  156. 34

    Während der Amtszeit des Schuldirektors Freistühler waren zahlreiche Lehrkräfte am Gymnasium beschäftigt. Es ist für mich schwer vorstellbar, das alle diese klugen Köpfe nicht wussten was da vor sich ging.

    Es stellt sich die Frage der Mitschuld. Wenn Lehrer dieser Schule es vorgezogen haben zu schweigen, um Nachteile in Ihrer beruflichen Laufbahn zu vermeiden, sind Sie nicht Täter aber Mitwisser und ihr Versäumnis ist moralisch verwerflich und niederträchtig.

    Meines Erachtens haben damit zahlreiche ehemalige Lehrkräft dieser Schule eine Mitschuld auf sich geladen. Ich möchte damit nicht Leben müssen.

     
  157. 33

    Heute Journal von gestern.
    Und ja, es sollte eine Petition geben zur Abschaffung der Kirchengerichte. Diese Verträge zwischen der BRD und der Kirche stammen noch aus dem vorletzten Jahrhundert!
    Aber die meisten Opfer haben weder die Energie noch das juristische Wissen, wie man sowas gestaltet.
    https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal
    Ab ca. 21.47

     
  158. 32

    Bezüglich des Direktorenzimmers:
    Ich habe das Stein ab Sommer 1980 besucht. Durch den Neubau kam es dann wohl auch zu einer Verlegung des Sekretariats und des Direktorenzimmers in den Flügel an der Römerstraße.
    Jedenfalls habe ich als evangelischer Schüler meine gesamte Schulzeit über den evangelischen Religionsunterricht in diesem Raum gehabt (Zuerst bei Manfred Schmidt und später bei Herrn Grubert). An der Tür kommen man noch die Abdrücke der Buchstaben sehen, dass das Zimmer vorher das Büro des Direktors war. Dieser Raum hatte natürlich eine eigene Tür, aber auch eine Tür ins Nebenzimmer (dem Sekretariat). Daneben war übrigens das Büro der SV…
    Außerdem ist rechts neben dem Raum eine Toilette, damit der Direktor wohl nicht zu weit fürs Klo laufen musste…

     
  159. 31

    Nachtrag zu meinem Post 28: heute-Journal von heute, 7.Mai. 2023 – Thema u.a. Missbrachsskandalin der Kirche. Wann wird der Staat bei der Aufklärung aktiv.

    Benno

     
  160. 30

    Meine Mutter war in den 70ern dort als Schulsekretärin tätig. Sie hat wohl einige Briefe für Herrn Freistühler geschrieben. Kurz vor ihrem Mutterschutz im Jahr 78 (und dem darauf folgenden unabwendbaren Beschäftigungsende – wie es damals so war) hat sie von zwei Briefen Abschriften gefertigt. In den Briefen an die Klosterschwestern Germara, Hermina etc. geht es vor allem um die Raumaufteilung bei Besuchen dort (ein Kloster in Italien?), dass die Jungen nicht zusammen im Zimmer schlafen, sondern einer besser mittags und nachts bei ihm, weil sie sonst zu unruhig sind, oder auch beide bei ihm … es schüttelt mich, wenn ich daran denke.

    Die Briefe habe ich heute abend dem Interventionsbeauftragten gesendet.

    Das Ganze war wohl vielen in der Schule bekannt und ich kann nicht ausschließen, dass meine Mutter, wie in Kommentar 10 beschrieben, auch mal die Tür zum Direktorenzimmer in so einer Situation zuzog, auch wenn das schwer vorstellbar ist. Fragen kann ich sie leider nicht mehr, da sie vor 3 Jahren gestorben ist. Sie hat uns davon aber einige Male erzählt und in ihrem Nachlass konnte ich die Briefe auch sofort finden.

     
  161. 29

    @ 25

    Ja, richtig und unbestreitbar: Für einen Betroffenen ist es letztlich unerheblich, wo ihm der Missbrauch angetan wurde; er hat schlimmstes Leid erfahren, und wird dies wohl ein Leben lang mit sich herumtragen!

    Aber, wenn es um Fragen der Schuld und der Verantwortung geht, sollte und muss man präzise sein!
    Wo und unter welchen Umständen ist es zum Missbrauch gekommen? Wer hat etwas mitbekommen, hätte etwas mitbekommen müssen?! Wer hat weggeschaut, und so eventuelle Schutzbefohlene in Stich gelassen?! Gab es Hinweise, denen nicht nachgegangen wurde?!

    M.W. wusste man im Kollegium (in der „Schulgemeinde“?) von der Strafversetzung Freistühlers. Aber warum genau, weshalb?!
    Wenn diese Versetzung wegen schon vorgekommener sexueller Übergriffe an der alten Schule erfolgt wäre!?! Wenn gar die neue Schule dann nicht gewarnt worden wäre?! Wenn es für den Strafversetzten Auflagen gegeben hätte, die regelmäßig überprüft gemusst hätten?! – Wenn all dies oder nur ein Punkt der Fall gewesen wäre, müsste man doch von einer schlimmen Mitschuld der Schulaufsichtsbehörde sprechen!

     
  162. 28

    @ Insider: Die Schuldigen im Kirchengericht haben sich der Mitwisserschaft schuldig gemacht und hätten sofort nach Bekanntwerden sexueller Übergriffe von einem Pastor an Minderjährigen die Staatsanwaltschaft einschalten müssen, satt ihn in eine andere Gemeinde zu versetzen. Und da liegt der Fehler.
    Das ein Kirchengericht auch darüber entscheidet, ob eine katholische Sportlehrerin, die mit einem geschiedenen Mann verheiratet ist, wie im verlinkten Film auch zu sehen ist, an einer katholischen Schule angestellt wird- damit befasst sich das Gericht auch.

    Meiner Meinung nach müsste der Art.140 des GG …(„Staatskirchenrechtliche Grundlage kirchlicher Gerichtsbarkeit ist das Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, das in Deutschland durch das Grundgesetz (Art. 140 GG i. V. m. Art. 137 Abs. 3 WRV),….gewährleistet wird…. Quelle Wikipedia) dahin angepasst werden, dass Verschleppung und Verschleierung von Straftaten wie Mord, sexuelle Übergriffe etc. davon ausgenommen werden sollen und ausschließlich mit „weltlichem“ Recht geurteilt werden soll.
    Wer sich dem widersetzt muss mit einer Anzeige rechnen… (Ich weiß, ich bin kein Rechtsanwalt).
    Vielleicht sollte man eine Petition dazu initiieren?

    Benno

     
  163. 27

    Das Kirchengericht befasst sich auch mit Missbrauchsfällen, spricht Strafen nach Kirchenrecht aus.

    https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/kirchengericht-befindet-ruhestandspriester-aus-bistum-trier-des-missbrauchs-fuer-schuldig-100.html

    Ein Verfahren vor dem Kirchengericht ersetzt aber – wie der verlinkte Beitrag oben auch zeigt – grundsätzlich keine strafrechtlichen Ermittlungen staatlicher Organe. Wenn keine Verjährung vorliegt, käme es auch zu Anklagen.

    Problem war aber in der Vergangenheit oft, dass Kirchenvertreter dafür gesorgt haben, dass die Öffentlichkeit nichts erfuhr und es keine Ermittlungen staatlicher Strafverfolgungsbehörden gab. Und wenn es welche gab, muss sich der Staat fragen lassen, ob sie ggf. zu schnell eingestellt wurden. Dazu liegen auch Erkenntnisse vor.

     
  164. 26

    @23
    Sie haben den Film immer noch nicht gesehen. Nehmen Sie sich bitte die Zeit dafür.
    Darin werden Ihre Behauptungen als falsch entlarvt.

     
  165. 25

    @19
    Antworten auf Ihre Fragen.
    Ich hatte Religionsunterricht bei Herrn Freistühler. Nach dem Unterricht hat er mich gefragt, ob ich mit ihm in den Ferien in Urlaub fahren wolle.
    Ich war ziemlich perplex, konnte spontan nicht nein sagen.
    Ich hatte keine nähere Beziehung zu Freistühler. Aber er hatte offensichtlich ein Auge auf mich geworfen.
    Danach hat er dann meine Eltern gefragt. Die fühlten sich geehrt.
    Er hat dabei offensichtlich seine Autorität als Religionslehrer, als Schuldirektor und Priester genutzt. Die Frage, ob es eine schulische Veranstaltung war oder innerhalb einer Ferienfreizeit stattgefunden hat, ist mir als Missbrauchsopfer völlig schnurz.
    Aus Details die mir mittlerweile vorliegen, u.a. Kommentaren hier im Blog, aber auch aus dem Dossier, weiß ich mittlerweile, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass niemand etwas bemerkt hat.
    Ich habe für zwei Oberstudienräte gearbeitet, die in dieser Zeit am Stein unterrichteten. Ich habe dabei den Missbrauch angesprochen. Sie sagten: „Jedem im Kollegium (des Freiherr vom Stein Gymnasium) war klar, warum Freistühler aus dem Sauerland nach Kleve versetzt wurde!“
    Dann hätte man streng auf den Schutz der Schüler achten müssen!

     
  166. 24

    Kann und darf ich das „kommentieren“, kann und darf ich dazu eine Meinung haben? Ich bin – glücklicherweise- nicht katholisch, nie gewesen, kein Steiner. Insoweit habe ich wohl viel Glück gehabt. Es sind drei „Seiten“, die Opfer, die Täter aber auch die Gesellschaft. Die Aufarbeitung muss für die Opfer, soweit möglich zur Linderung des Leids geschehen, für die Täter zum Zweck der Verhinderung weiterer Taten und für die Gesellschaft für zum Zwecke des Lernens aus dem Geschehenen und der Verhinderung neuer Taten.
    Für die Opfer ist es egal, ob die Taten juristisch verjährt sind und ob es auch in anderen Bereichen ähnliche Taten gegeben hat. Das eigene Trauma steht im Raum bzw. der Biographie.
    Für die Täter kann und darf die Zeit („War damals halt anders“) oder der gesellschaftliche Rahmen keine Entlastung darstellen. Rahmen und Zeit taugen meiner Meinung nach nur als Erklärung, dürfen aber nie als Entschuldigung verwendet werden, auch wenn das dann etwas kalt wirkt.
    Für die Gesellschaft sind die Mechanismen und Strukturen zu hinterfragen und anzupassen. Dass es hier um Kinder und Schutzbefohlene und um den sehr verletzungsgefährdeten Bereich der Intimität geht macht die Sache dramatisch, dahinter aber steht für die Gesellschaft eine Machtfrage: Wer darf, kann, sollte oder auch nicht Macht über andere Menschen haben? Wo sind da die Grenzen zu setzen und wie kann die Einhaltung dieser Grenzen gewährleistet werden? (z.B. Eingnungsprüfungen, Mehraugenprinzip, Transparenz der Prinzipien und Handlungen/Handlungsschritte.) Dies wiederum bezieht sich dann nicht nur auf die Kirchen, sondern auf alle Ebenen von der Zweierbeziehung bis zur Großorganisation in Größenordnungen von Millionen Menschen. Für die Kirchen und entsprechende Organisationen stellt sich die zusätzliche Problematik und Verschärfung der Sache, als dass diese Organisationen moralisch/ethisch unterwegs sind und mindestens Reden und Handel, Anspruch und Wirklichkeit nicht übereinstimmen. Hier geht es letztlich um „Gerechtigkeit“ und eben nicht nur um „Recht“. (Das Fass, dass es sich die juristische Sphäre ein wenig einfach macht auf Verjährung hin zu weisen, andererseits aber jeden „Pups“ zur juristischen Frage macht, damit Alleinzuständigkeit beansprucht, mache ich hier nicht weiter auf, da das ablenkt.)
    Zusätzlich ist die Gesellschaft – also wir alle – damit „konfrontiert“, dass Traumatisierte aus den Konflikten Europas und der Welt zu uns kommen, wir also anhand unserer eigenen Aufarbeitungen Strukuren erarbeiten sollten, die uns den Umgang mit solchen Geschehnissen ermöglichen und in eine Zukunft weisen, die besser wird. Leider habe ich keine Patentlösung. Auch nicht, für das was ich in den letzten Tagen im Nachbarschaftskreis schon erlebt habe: „Der und der war doch in den 70ern auch Steiner, was der wohl erlebt hat und ob das mit diesem und jenem an Verhalten/Einstellung dieser Person zu tun hat?“
    Da ich davon ausgehe, dass Betroffene hier lesen, hoffe ich, dass ich eine angemessene Wortwahl gefunden habe, leider sind meine Formulierungskünste begrenzt.

     
  167. 23

    @20

    Etwas genauer bitte, anstatt plumper Beleidigungen. Meine Äusserungen sind faktisch korrekt. Bitte weisen Sie hier im Detail nach was daran nicht stimmen sollte.

     
  168. 21

    „Bereits im Rahmen der MHG-Studie hatte das Erzbistum Paderborn für den umfangreicheren Zeitraum von 1946 bis zum Jahr 2014 die gesamte Aktenlage in den Blick genommen und die Daten zur Verfügung gestellt. Zudem hatte im Gefolge der MHG-Studie die Staatsanwaltschaft uneingeschränkten Zugang zu den Akten erhalten und vor Ort im Erzbischöflichen Generalvikariat Einsicht in die Aktenbestände genommen.“ zu finden unter dem letzten Link des Blogbeitrags (https://www.erzbistum-paderborn.de/beratung-hilfe/hilfe-bei-missbrauch/)

     
  169. 20

    @18
    Sie haben den Film offensichtlich nicht gesehen. Sonst würden Sie nicht so einen Unsinn schreiben.
    Welche Intention verfolgen Sie hiermit?

     
  170. 19

    Wer den Artikel in der RP und den in den Niederrhein-Nachrichten gelesen hat, könnte die starke Ähnlichkeit bemerken, viele Formulierungen sind identisch.
    (Es ist ja auch davon auszugehen, dass der RP-Redakteur – übrigens auch ein ehemaliger „Steiner“ – unter den heutigen ärmlichen Strukturbedingungen für Redaktionen leidet, die aufgrund des Mangels an Zeit und Geld kaum auf eigene Recherchen zurückgreifen können. Der NN-Artikel nennt weder Autor noch Quelle.)
    Es ist – mein Gefühl, also nicht „evidenzbasiert“ – davon auszugehen, dass beide Artikel die gleiche Grundlage habe: eine bischöfliche Pressemitteilung und/oder eine Mitteilung des Missbrauchsbeauftragten.

    Mich stören einige Aspekte dieser Mitteilung, und einige Kommentatoren bestätigen mich in meiner negativen Beurteilung!
    Warum wird nicht deutlich darauf eingegangenen und getrennt, in welchen Veranstaltungen oder Zusammenhängen die (bisher bekannten) sexuellen Missbräuche stattgefunden haben?! Waren diese kirchlicher oder schulischer Art?! (oder: „und“?)

    Es gibt nichts zu beschönigen, aber das wurde auch schon mehrmals (im Heimatkalender u.anderswo) berichtet, und ist nicht mehr so „geheim“: Am Stein gab es eine gewisse Zeit Vertreter der „schwarzen Pädagogik“ – Lehrer – z.T. „Kriegsteilnehmer“ – die körperliche Züchtigung in gewissem Maße demütigend als pädagogisches Mittel einsetzten, weil sie es „so“ gelernt hatten, und nie reflektieren lernten. Aber deren Protagonisten sind spätestens Anfang der 80erJahre pensioniert worden, und seitdem hörte ich diesbezüglich keine Klagen mehr. (Dass „psychisch“, aber dies nicht nur an einer speziellen Schule, manchmal was „falsch“ läuft, wäre ein eigenes Thema.)

    Aber sollte man Phänomene einer reaktionären pädagogischen Ideologie nicht deutlich von einem sexuellen Missbrauch abgrenzen, bei dem ein Mensch seinen Trieb mit Gewalt oder unter Ausnutzung von Abhängigkeiten „ausgelebt“ hat?!

    In der Schule oder in der Kirche/Gemeinde?! – Eine nicht ganz so einfache Frage, denn in Deutschland haben wir keine strikte Trennung zwischen Kirche und Staat: Wer Religion unterrichten will, bedarf kirchlicher Genehmigung („Vocatio“); große Teile bischöflicher „Haushalte“ werden aus Steuergeldern (auch nicht-religiöser Menschen) finanziert uswusf.. Dass jemand Schulleiter und(!) Priester war, hat offenbar dazu beigetragen, dass man sich von gewissen Einladungen geehrt fühlte, dass man ihm besonderes Vertrauen schenkte, und dieser dies „gnadenlos“ ausnutzen konnte?!

    Es wäre jetzt ein Treppenwitz der Geschichte, wenn ein bischöflicher Missbrauchsbeauftragter diese unselige („unselig“ – mal von einem Atheisten wertend benutzt!) Verquickung von Staat und Kirche benutzen würde, um – sowieso schon immer irgendwie verdächtige(?) – Lehrer in den Verdacht einer Mitverantwortung zu stellen: „Ihr wollt nichts gemerkt haben?!“

    Bis jetzt lese ich von einer kirchlichen „Freizeit“-Unternehmung (offensichtlich in „unterrichtsfreier Zeit“), in der sexuelle Übergriffe stattgefunden haben: Eine relativ kleine Gruppe – wohl aus der Gemeinde – , die auch mit einem Priesteranwärter unterwegs gewesen war!

    Hat dieser Anwärter nichts bemerkt?! Warum, Herr Frings, kommt hier nicht die doch zunächst auf der Hand liegende Frage, ob in der Gemeinde bzw. den Gemeinden (mit ihren Strukturen, mit ihren „Helfern“ – Freistühler galt als faul!) niemanden etwas aufgefallen sei?! Haben Kinder dort nie ihre Eltern in’s Vertrauen gesetzt; und diese dann – in kirchengläubiger Demut – geschwiegen?! Warum ein nur undeutlicher Aufruf in diese Richtung? Soll „der Blick“ von der Kirche und ihrer Verantwortung weggelenkt werden?!

     
  171. 18

    @16

    Es ist ein Riesenskandal, dass es neben dem rechtsstaatlichen Gerichten parallel Kirchengerichte gibt!!!

    Das ist -mit Verlaub gesagt- im Privaten jedermanns eigene Sache. Ein Kirchengericht ist seiner Funktion vergleichbar mit einem Vereins- oder Parteischiedsgericht. Nix besonderes also. Hat mit dem weltlichen Recht überhaupt nix zu tun. Schon gar nicht mit der Bewertung und Verarbeitung von Missbrauchsfällen. Da haben die Kirchengerichte nie was mit zu tun gehabt. Die Kirchengerichte bewerten kirchliche Sachen, z.B. wann ist eine Taufe oder kirchliche Ehe aus ihrer Sicht rechtmässig. Oder: Werden die, die keine Kirchensteuern mehr zahlen wollen, dem Teufel zum Frass vorgeworfen in der ewigen Verdammnis der Hölle. So Sachen halt. Etwas frech gesagt: Privater Kinderkram.

     
  172. 17

    @ Insider: wo kein Kläger, da kein Richter.
    Wenn die Misbrauchsopfer zur Polizei gegangen wären und Strafanzeige erstattet hätten, wäre die Staatsanwaltschaft tätig geworden. Aber wer der Opfer ging aus Scham zur Polizei?

    Benno

     
  173. 16

    @8 Spoyboy
    Haben Sie das Video, das Benno geteilt hat, angesehen?
    Es besteht in Deutschland eine Parallelwelt, wo Kirchenvertreter Staatsanwaltschaften, wenn sie diese denn informieren, nicht vollumfänglich alle bekannten Fakten mitteilen.
    Es ist ein Riesenskandal, dass es neben dem rechtsstaatlichen Gerichten parallel Kirchengerichte gibt!!!

    Kritik an diesem System ist kein Blödsinn, sondern gut begründet.

    Die Staatsanwaltschaft München hätte aufgrund des Missbrauchsgutachten des Bistums München längst Kardinal Ratzinger/Papst Benedikt vorladen müssen.

     
  174. 15

    Leider gibt es nicht nur in der Katholischen Kirche solche Fälle, woanders werden sie einfach, heimlich, intern als „Psychose behandelt“. Früher nannte man das „Teufelsaustreibung“, „kleiner oder großer Exorzismus“. Es bleibt also in der „Familie“, weil es geheime Abmachungen sind.
    Übrig bleiben menschliche „Scherbenhaufen“ ……… das ist das komplette „Satanische Werk“ ……..

     
  175. 12

    Die verstorbene Erna, die übrigens von Freistühler mit 6 Jahren adoptiert wurde, hatte mit Freistühler und einer Haushälterin unter einem Dach in dem Haus auf dem Gelände am Spyck Klösterchen gelebt. Nach Berichten von Erna hatte die Haushälterin soviel totgeschwiegenen, wie man nur totschweigen kann, nämlich alles.

    Unbegreiflich, wie viele Mitwisser es damals gegeben hat und – in ähnlichen Fällen es vielleicht heute nich gibt? Warum sollte das heute anders sein? Nix sehen, nix hören, nix sagen, das gibt es leider überall. Und dieseTypen kommen einfach davon, ggf. solange, bis sie sich in den Staub machen.

    Auch wenn nun 1000 Dislikes kommen:

    Bei der ungerechten Verjährung von Missbrauch und somit Straffreiheit dieser Kinderseelenzerstörer, bin ich für Hausbesuche mit einem 2 kg Hammer als Geschenk für die ntensive Handpflege. Zuendeangefasst.

     
  176. 11

    Meine Güte. Ich weiß gar nicht, was schlimmer ist: Die Gewalttaten oder vielmehr das System von verschweigen, verdecken und sich anpassen. Das macht mich alles sprachlos.. Wir reden doch von den 70er und 80er-Jahren und nicht von 33/45…

     
  177. 10

    Nicht nur im Nachhinein immer noch erschütternd, was da Mitte der Siebziger am (ehemals staatlichen) Freiherr-von-Stein-Gymnasium so alles abging. Wenn man z.B. als Tertinaer oder Sekundaner und gewählter Schülervertreter, als potentieller Informant oder Mitwisser (oder gar Verdächtiger) von Aktionen und Streichen der seinerzeit recht aktiven und gut organisierten Widerstandsbewegung gegen das Stein-Establishment oder aus irgendwelchen sonstigen Gründen mal wieder zum Direx (= A. Freistühler genannt Pius) kommen musste und dabei flinken Schrittes in das Vorzimmer platzte, konnte es vorkommen, das die diensthabende Vorzimmerdame (= eine der beiden Sekretärinen) schnell die halboffene Tür zum Direktorzimmer zuzog. Dennoch konnte man drinnen noch kurz ein oder zwei Sextaner oder Quintaner auf den Oberschenkeln des dicken Onkels sitzen sehen. Weiter ging es dann erst nach ein paar Minuten, wobei nicht (mehr) klar ist, ob die Sextaner und Quintaner das Direketorzimmer durch das Sekretariat verlassen mussten oder ob das Direktorzimmer auch noch eine Fluchttüre (für solche Fälle?) direkt auf den Flur zu dem Zugang hatte, vor dem das oben gezeigte Lehrerfoto mit all den Rehms, Schmidts, Hapers und so aufgenommen wurde. Die vorgenannten Sextaner und Quintaner kamen im Übrigen auffällig oft aus Reichswalde. Sie wurden nicht nur im Direktorenzimmer sondern öfter auch mal so betätschelt und waren auch sonstigen Annäherungsversuchen durch den dicken Onkel ausgesetzt, mitunter sogar im Unterricht. Nicht nur die Sekretärinnen, sondern auch viele Schüler haben über dieses Verhalten des dicken Onkels und den auffällig häufigen „Besuch“ von Sextanern und Quintanern im Direktorzimmer immer wieder getuschelt …

    Das Direktorzimmer lag im Übrigen im Erdgeschoss in dem Querflügel, der an der Ringstraße und rein zufällig am nächsten zur Staatsanwaltschaft – früher Finanzamt – hin liegt. Zufall??? Zum Diektorzimmer konnte man von innen über den parallel zur Ringstraße verlaufenden Flur oder eben durch die Tür im Hintergrund des Lehrerfotos kommen (wenn diese Tür offen war). Der Name der oben genannten Widerstandsbewegung gegen das Stein-Establishment, das auch in anderen Formen immer weider gegenüber Schülern übergriffig war, hatte einen Namen, der so ähnlich klang wie die Namen der Terroristengruppen, die ein oder zwei Jahre später die Attentate im deutschen Herbst (1977) verübt haben. Aber das war wohl tatsächlich Zufall.

     
  178. 9

    @Spoyboy: Sie haben vollkommen Recht, dass habe ich missverständlich und total falsch formuliert:

    Welche Chance hat die Staatsanwaltschaft überhaupt noch, wenn Taten verjährt und Täter tot sind?
    Die Verjährung bei Missbrauch gehört endlich geändert, beim sterben stellt sich diese Aufgabe schon schwieriger dar…

    Auffällig ist dass s.g. Geistliche auch ohne v. g. Umstände selten veruteilt werden. Damit ist nicht gemeint dass die Justiz Tätern nicht nachgehen würde, als vielmehr, dass die Vertuschung von Missbrauchsfällen durch das göttliche Bodenpersonal lange funktioniert hat. Belegt ist dies u.a. durch die „Ermittlungen“ der Kirche selbst, was ihre frommen Werwölfe im Schafspelz angeht.

    Schlimm ist dass, was diese Institution welche eigentlich Menschlichkeit und Liebe beinhalten sollte, wissentlich hat gewähren lassen und weiter bezahlt beheimatet.

     
  179. 8

    @7

    Der nächste Hohn ist, dass für solche Typen die Kirche bzw. der Vatikan zuständig und somit die Staatsanwaltschaft aussen vor ist.

    Das ist Blödsinn, es gibt keine kirchliche Immunität. Jede/r unterliegt bei Verdacht auf eine Straftat im Sinne des stattlichen Rechts der Strafverfolgung durch die entsprechenden Behörden.

    Allerdings müssten diese auch eine Tat handfest nachweisen können um jemanden zu verurteilen. Das ist bei den Missbrauchstaten oft nur schwer möglich weil jede Tat einzeln nachgewiesen werden muss, die Taten weit zurückliegenden und es in der Regel nur einen Zeugen gibt, der glaubwürdig sein muss. Zunächst mal gilt im Strafrecht bis zu einer Verurteilung für jeden die Unschuldsvermutung.

    Den Sachverhalt schwer aufdeckbarer Straftaten gibt es ja nicht nur bei den Missbrauchsfällen in der Kirche, sondern z.B. auch bei Familienangelegenheiten, z.B. Kindesmisshandlung. Ich möchte da nicht Strafverfolger sein, das sind Angelegenheiten, die manchmal schwer erträglich sind.

    Aber die schön öfter geäusserte These, kirchliche Würdenträger seien vor Strafverfolgung sicher, ist schlicht und einfach falsch.

    Bei berürndetem Verdacht werden Polizei/Staatsanwaltschaft in Deutschland von sich aus (Ermittlung von Amts wegen) tätig, da muss nicht mal eine Anzeige vorliegen.

     
  180. 7

    @6: Erna lebt nicht mehr, sie hat sich nach langem Leid das Leben genommen.

    Nach Ihren Erzählungen war der Begriff „Pflegetochter“ der Hohn schlechthin.

    Der nächste Hohn ist, dass für solche Typen die Kirche bzw. der Vatikan zuständig und somit die Staatsanwaltschaft aussen vor ist.

     
  181. 6

    @4 und 5
    Erna und weitere Betroffene mögen sich bitte an den Interventionsbeauftragten Peter Frings wenden. Der ist wirklich gut!
    Hört zu. Regelt meine ich auch psychologische Unterstützung und, wenn man will, auch eine Entschädigungszahlung durch das Bistum.
    Mir ging es nicht um das Geld, das ist eh nur ein Almosen, sondern darum, dass die causa Freistühler endlich öffentlich gemacht wird.
    Bei aller Scham, die hatte ich auch, hilft es tatsächlich mit Peter Frings zu reden. Der behandelt jeden Fall anonym.
    Wir wissen, dass es andere Fälle gibt, aber die Betroffenen haben untereinander keinen Kontakt.

     
  182. 5

    Der hatte auch eine Pflegetochter, die ich gekannt habe. Erna…… was die erzählt hat 🙈🙈🙈

     
  183. 4

    @3 Insider Viele Kinder haben noch nicht die persönliche Stärke, sich in Situationen mit Machtgefälle so zu widersetzen wie Sie es getan haben. Gut, dass Sie es konnten.

    Betroffene empfinden oft so viel Scham, dass sie sich jahrelang nicht an jemanden wenden können. Deshalb kommt es häufig erst viel später zu Ermittlungen und bestenfalls Anklagen.

    Viele bleiben auch lieber „unter Wasser“, leiden aber oft auch Jahrzehnte später noch darunter.

     
  184. 3

    14 heute bekannte Betroffene sind nur die Spitze des Eisberges. 90 % befinden sich noch unter Wasser.
    Die Struktur der Kirche beschützt die Täter. Heute werden Missbrauchsgutachten erstellt und werden eine Reihe prominenter Bischöfe und Kardinäle entlarvt, die schützend die Hand über diese Schwerstkriminellen gehalten haben und, wenn in einer Gemeinde etwas aufflog, diese Priester in eine andere Gemeinden versetzt haben. Die wussten nicht, welche Schwerstkriminellen ihnen dort untergeschoben wurden.
    Wölki, Lettmann, Ratzinger (Papst Benedikt) und auch der aus Rindern stammende Bischof Heinrich Maria Janssen sind einige prominente Namen, die nachweislich ihre schützende Hand über ihre missbrauchende Schäfchen hielten.
    Für sie ist juristisch der Vatikan in Rom zuständig. Deutsche Staatsanwaltschaften haben keine Handhabe. Und so entwickelte sich ein Netz von pädophilen Straftätern.
    Man stelle sich vor in der Hierarchie von Polizeibeamten vor, wo ein Vorgesetzter von Missbrauchstraftaten eines Untergebenen erfährt und anstatt ihn bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen, ihn in eine andere Stadt versetzt. Dann macht er sich selbst strafbar und greift die deutsche Justiz zu.
    Bei Bischöfen und Kardinälen hat die deutsche Justiz keine Handhabe!
    Ich weiß übrigens inklusive mir von 8 Missbrauchsopfern.
    Meine Eltern waren so stolz, dass Freistühler mich zu einer 4,5,wöchigen Ferienreise einlud. Als weiterer Fahrer diente ein Priesteranwärter, sodass 8 Jugendliche transportiert werden konnten.
    Freistühler hielt jeden Nachmittag Mittagsschlaf. Nie alleine. Nach dem ersten Mal habe ich mich fortan geweigert.
    Aber die anderen waren reihum an der Reihe.
    Nach den Ferien wurde ich in sein Direktorenzimmer geladen. Er lud mich in sein Haus im Klösterchen ein. Er bat mich „Onkel Alfons“ zu ihm zu sagen.
    Ich blieb auf Distanz.
    Meinen Eltern habe ich davon erst als ca. 25jähriger erzählt.
    Da war Freistühler längst tot.

     
  185. 1

    Bin sehr froh, am Sebus gewesen zu sein. Dort gab es damals eine andere Atmosphäre, auch durch viele junge Lehrer/innen.

    Mein Bruder war ein sensibler 10-Jähriger, als er 1974 aufs Stein kam. Er hat unter der Atmosphäre dort gelitten, aß nicht mehr und eine Heilprakterin gab den Rat, ihn von der Schule zu nehmen, was meine Eltern dann auch taten. Das Essproblem war kurze Zeit später nicht mehr vorhanden.