Dornröschen reloaded: Janes Warnke übernimmt Alte Post in Moyland

Gastronomisches Kleinod: Alte Post in Moyland (Foto: Günter van Meegen)

(Aktualisiert, jetzt auch mit der Pressemitteilung der neuen Betreiber am Ende des Textes) Vor mehr als vier Jahren, im Oktober 2018, schloss Marion Nellessen ihr Restaurant Alte Post in Moyland. In einem Fenster hing damals ein Zettel, in dem die Geschichte der Lokalität mit der des Märchens Dornröschen verglichen wurde. Als Nellessen das Objekt 2015 entdeckte, hatte es bereits drei Jahre lang leer gestanden. Ihr Eindruck: „Die [Alte Post] sah so traurig aus. Wie Dornröschen schlief sie einfach und war so wunderschön.“

Sie machte daraus wieder ein Restaurant, das weithin geschätzt wurde. Doch nicht genug, sodass sie drei Jahre später wieder aufgab: „Mit allen Mitteln haben wir versucht, die Dame wieder zum Lachen zu bringen. Aber es war ein mühsames Lächeln … Zu wenig, um am Leben zu bleiben, zu viel Kosten, zu viel Ärger, zu viel Herzblut, zu viel Kapital, zu viel Kraft. Zu wenig Zuneigung von Gästen, zu wenig Einnahmen, zu wenig Lebensmut für Dornröschen… Nun lassen wir sie einschlafen. Sie stirbt nicht, sie wird da sein. Aber welches Leben in sie gehaucht wird, steht in einem anderen Märchen.“

Eine Zeit lang schien es so, als hätte das neue Märchen den etwas prosaischeren Titel „Ferienwohnungen“, denn der Umbau des Objekts war wohl ein Gedankenspiel. Nun aber steht fest: Es wird Dornröschen reloaded. Die alte Dame wird nach mehr als vier Jahren Tiefschlaf erneut aufgeweckt.

Gestern Morgen postete Marion Nellessen auf Facebook: „Dornröschen wacht auf! Leise haben wir abgeschlossen und sie behütet, unseren Schatz. Nun ist es soweit. Mit dem Erblühen der Natur wird auch Dornröschen aus dem Schlaf erwachen. Die Retter sind schon ganz nah im Wald! Janes und Katja befreien sie und werden sie aufleben lassen. Es wird grandios… Ein Gaumenschmaus.“

Retter aus dem Wald

Retter nah im Wald? Janes und Katja?? Das wird doch nicht etwa … Doch! Genau das: Koch Janes Warnke und seine Frau Katja van der Louw übernehmen die Alte Post Moyland!

Beliebter Betreiber des Restaurants am Aussichtsturm: Janes Warnke

Klever Feinschmeckern und Juristen ist Warnke seit langem ein Begriff. In der Kreisstadt führte er das Restaurant am Aussichtsturm (jetzt: Zum Turm unter Leitung von Jürgen Gietmann), und eine Zeitlang betrieb er gleichzeitig die Gerichtskantine an der Schwanenburg. Dann wechselte Warnke nach Moyland, wo er die Restauration des Golfclubs übernahm. Doch kürzlich postete eines der Mitglieder des Vereins, dass ein neuer Pächter für das Restaurant L’echalote (Zwiebel) gesucht werde, und man wusste also, dass Janes Warnke zu neuen Ufern aufbrechen würde. Dass diese allerdings in unmittelbarer Nachbarschaft liegen, damit hatte niemand gerechnet.

Was Warnke und van der Louw mit der Post Moyland, wie das Restaurant nun offenbar heißen soll, vorhaben, werden sie auf einer Pressekonferenz im Februar mitteilen. Klar ist: Die Lokalität ist ideal geeignet für Familienfeste und andere größere Gesellschaften. Bei der Ausrichtung der Küche wird Janes Warnke wohl bei dem bleiben, wofür er bekannt ist und geschätzt wird – regionale Spezialitäten neu und frisch interpretiert.

kleveblog wünscht viel Feuer im Herd!

Hier die Pressemitteilung von Janes Warnke und Katja van der Louw:

Nach knapp drei Jahren im L‘echalote übernehmen Janes Warnke und Katja van der Louw zum 01.03.2023 das Restaurant „Post Moyland“ an der Moyländer Allee 16 in Bedburg-Hau.

Der Betrieb startet am Wochenende um den 17. & 18.03.2023 mit einem Soft Opening. An beiden Tagen wird den Gästen ab 17 Uhr ein schönes Kreuzmenü zur Auswahl geboten. Eine frühzeitige Reservierung wird empfohlen.
Am 19.03.2023 lädt das Team der Post zum Tag der offenen Tür. Bei einem Glas Sekt können sich interessierte Besucher ab 14 Uhr die Räume ansehen und so vielleicht schon die passende Lokalität für ihre Feier finden. Die letzten Tage im März und die erste Aprilwoche stehen dann weiter ganz unter dem Motto Soft Opening. Do bis So gibt es ab 17 Uhr ein wechselndes Speisenangebot a la carte.

Die weitere Planung: Ab Ostern geht es dann richtig los. Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag gibt es von 9 bis 11:30 Uhr ein buntes Frühstücksbuffet. Ab 12 Uhr geht es weiter mit leckeren, saisonalen Menüs, abgestimmt auf das Osterfest. Und natürlich wird auch der Osterhase die Post besuchen: Kleine Gäste können Ostersonntag zwischen 10 und 11 Uhr im Biergarten nach Eiern suchen (nur bei gutem Wetter). Im Anschluss an das Osterwochenende geht die Post Moyland in den normalen Betrieb über.
Geöffnet ist dann: Mo, Mi, Do, Fr ab 11 Uhr sowie Sa und So jeweils ab 9 Uhr. Sa und So wird zum Langschläfer-Frühstück von 9 bis 11:30 Uhr geladen. Selbstverständlich wird es auch täglich leckeren Kuchen und andere süße Köstlichkeiten geben. Di ist Ruhetag.

„Uns ist wichtig, dass wir eine Atmosphäre schaffen, in der sich jeder wohlfühlen kann. Wir sind gerne Gastgeber und bieten unseren Gästen nicht nur kreatives Essen a la carte sondern auch eine bodenständige, aber handwerklich gut gemachte Auswahl an“, so Janes Warnke. Zwischen 12 und 17 Uhr wird es eine spezielle Mittagskarte geben, z. B. mit leckeren Schnitzeln, knusprigen Flammkuchen, bunten Salaten und Pasta-Gerichten. Ab 17 Uhr kommt dann die Abendkarte zum Einsatz. „Gerade mittags möchten Radfahrer, Spaziergänger und andere Gäste nicht unbedingt ein Drei-Gänge-Menü zu sich nehmen. Abends darf es dann aber doch mal etwas aufwändiger sein. Durch die Unterteilung in Mittags- und Abendkarte wollen wir möglichst allen Wünschen entgegenkommen“, erklärt Katja van der Louw. Ergänzt wird das Angebot um saisonale Specials wie z. B. Spargel und Wild.

Deine Meinung zählt:

10 Kommentare

  1. 10

    @9 Vielleicht ist Petrus kein Muttersprachler…

    Das mit der Work-Life-Balance ist in der Gastronomie ja schwierig oder man muss viel Personal haben… auch schwierig

     
  2. 9

    @4:
    Ich schenke Petrus mal einen Rechtschreibkurs bei der VHS. Ironie aus

    Was das Lokal angeht, drücke ich Katja und Janes mal die Daumen.
    In der Vergangenheit hatte ich häufiger den Eindruck, Janes hätte nicht nur ein gutes Verhältnis zum gesunden Essen, sondern auch eine Priorität für seine persönliche Work-Life-Balance (… nur nicht überarbeiten …)

     
  3. 8

    @7. Michael Janßen Dort war ich noch nie zu Gast gewesen, kann mir also kein Urteil erlauben. Ganz allgemein bin ich aber skeptisch ob Gäste ein Konzept verstehen müssen, das über das übliche „Speisen, Getränke & Service gegen Geld“ (Respektvolles Benehmen auf beiden Seiten eingeschlossen) hinaus geht, es sei denn es ist verständlich und klar kommuniziert worden und ergibt einen Sinn.

     
  4. 7

    Schön, dass es bald wieder ein Lokal mehr in der Umgebung gibt. Bei den letzten Betreibern gehöre ich wohl zu den Gästen mit wenig Zuneigung. Nach dem Reinfall meines Lebens an einem sommerlichen Donnerstag hatte ich gewagt, mich per E-Mail zu beschweren und bekam den vollen Frust der Gastronomin mit. Ich hätte das Konzept nicht verstanden… scheinbar war ich damit nicht alleine.
    Dem neuen Inhabern geben wir bestimmt die Chance, uns zu gewinnen.

     
  5. 6

    Btw: Für das Alte Landhaus werden zum Ende des Jahres neue Pächter gesucht.

    Bewerbung bis 08.02. – etwas kurzfristig …

     
  6. 5

    „Zu wenig, um am Leben zu bleiben, zu viel Kosten, zu viel Ärger, zu viel Herzblut, zu viel Kapital, zu viel Kraft. Zu wenig Zuneigung von Gästen, zu wenig Einnahmen, zu wenig Lebensmut für Dornröschen…“

    Ich komme nicht aus der Branche, kann es mir aber lebhaft vorstellen. Nur bei einer Sache bin ich mir unsicher. Was genau ist mit „Zuwenig Zuneigung von Gästen“ gemeint?

    Sind nicht genug Gäste gekommen? Gab es unter den Gästen öfters mal unangenehme Leute ? Oder sind Stammkunden nicht häufig genug gekommen?

    Ein Restaurant im Allgemeinen und mit einem gehobenen kulinarischen Angebot im besonderen muss sich zwangsläufig an Menschen richten, die das Geld für Restaurantbesuche haben, weil sie über ein entsprechend hohes oder höheres Einkommen verfügen. Gutes Essen hat seinen Preis und eine schöne Location und gutes Personal ebenfalls. Daraus folgt natürlich auch, dass die Zahl der potenziellen Gäste sinkt. Falls das mit „Zu wenig Zuneigung von Gästen“ gemeint sein sollte, ist die Formulierung zumindest etwas verwirrend.

     
  7. 4

    Respekt.
    Für denn neue Pächter.
    Es ist eine schwere Aufgabe. Das kann ich aus Erfahrung sagen.
    Ich habe das Objekt mal geliebt.
    Damals ( zur alten Post. ) Restaurant am Schloss.
    Man muss diesen Job lieben .und auch kämpfen was davon zu machen.
    Mir ist es damals gelungen dieses Objekt wieder groß zu machen ( aber es war nicht leicht.) Denn unser vorbesitzer hatte es damals sehr runter gefahren.
    Wichtig ist das man gutes Essen und guten Service für alle Schichten anbietet.
    Also…nur mit gutes Personal schaft man es.
    Auch ich würde mich sehr freuen das es wieder los geht.
    Es war mal mein Baby.
    Und wünsche den beiden sehr viel viel Erfolg.

    Gruß P.

     
  8. 3

    Bei all den Meldungen über Schließungen ist das mal eine richtig gute Nachricht.
    Die Location in Moyland ist einfach viel zu schade, um ungenutzt zu bleiben.
    Ich hoffe auf ein kulinarisches Angebot, das nicht nur die gehobene Küche abbildet, sondern auch etwas für den Radfahrer, Wanderer oder Reiter , der einfach eine kurze Rast machen will, bietet.
    Ich wünsche allen Beteiligten einen erfolgreichen Start und einen langen Atem .