Altes Landhaus am Forstgarten: Stadt sucht neuen Pächter (und zwar schnell!)

Schöner essen: Altes Landhaus in idyllischer Lage

An der Fassade hängt noch die Weihnachtsdekoration, und auch sonst wirkt das Alte Landhaus am Klever Forstgarten mit seiner rustikalen Atmosphäre ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. Die Speisekarte im Aushang neben der Tür ist zwar schon auf Januar aktualisiert, angepriesen werden gebratene Schweinefiletmedaillons mit Waldpilzen in Rahmsauce oder Zanderfilet auf Gemüserisotto, allerdings viele weitere Monatskarten wird es wohl nicht mehr geben: Gestern teilte die Stadt Kleve mit, dass sie für das Gastronomieobjekt in bester Lage spätestens zum 1. November, gerne aber auch schon früher, einen Nachmieter sucht.

Der nächste Gastronomieschock im in dieser Hinsicht gebeutelten Kleve. Kaum eine Woche, in der nichts zu hören ist, dass irgendein Lokal schließt, dass ein Nachfolger gesucht wird, oder dass es nicht so richtig gut läuft. Nun also auch das Alte Landhaus.

Das Restaurant in idyllischster Lage war ein beliebter Anlaufpunkt für Familienfeiern und andere größere Festlichkeiten, für die das urige Ambiente einen schönen Rahmen bot. Klassischerweise wählten die Gäste älteren Semesters ein Mittagsmenü, machten dann einen Gruppenspaziergang durch den Forstgarten, um zu Kaffee und Kuchen wieder einzukehren. Im Sommer saßen die Gäste in der historischen Umgebung des Landschaftsparks und konnten in der Sonne Speis und Trank genießen.

Klares Anforderungsprofil

Für den neuen Pächter hat die Stadt Kleve ein klares Anforderungsprofil formuliert, wobei der letzte der fünf genannten Punkte möglicherweise darauf hindeutet, was aktuell nicht so ganz rund gelaufen sein könnte. Der neue Mann oder die neue Frau soll also über die fachliche und charakterliche Eignung verfügen, einen Gastro- und Schankbetrieb zu führen, er oder sie soll eine mehrjährige Erfahrung in diesem Bereich mitbringen und eine positive Wirtschaftsauskunft gleich mit, ein klares Konzept zur Nutzung des Objekts soll bestehen, und während der Pacht ist ein regelmäßiger Austausch mit der Stadt erwünscht („Wie läuft’s?“ – „Ja, alles super.“).

Wenn man nun weiß, dass aktuell nur noch wenige Menschen die Neigung verspüren, in der Gastronomie tätig zu sein (hohe Kosten, kaum Personal zu finden, unsichere Aussichten), engt das Anforderungsprofil die Zahl der möglichen Bewerber doch erheblich ein. Umso mehr erstaunt, dass Interessenten gerade einmal 16 Tage Zeit gelassen wird, sich beim Gebäudemanagement der Stadt Kleve zu bewerben. Am 8. Februar ist Einsendeschluss.

Es wäre jedenfalls schade, wenn ausgerechnet in dem Gartenensemble, mit dem die Stadt Kleve Besucher aus nah und fern anlockt, die Gastronomie am Ende verwaisen würde.

Deine Meinung zählt:

20 Kommentare

  1. 20

    @17 Wäre ggf. eine gute Lösung.

    Der aktuelle Pächter befindet sich im Rentenalter. Von daher könnten der Ausschreibung Gespräche vorausgegangen sein. Offiziell bewerben muss sich dann jeder noch.

    Bei neu zu besetzenden Stellen werden in solchen Fällen ja die Ausschreibungen oft auf eine/n bestimmten Kandidaten/in zugeschnitten.

     
  2. 19

    @Kaugummi:

    Also so etwa, also so ungefähr, also quasi, so zu sagen, so was wie, äääh, unlauterer Wettbewerb?

     
  3. 17

    @ 16

    Oder aber es gibt schon längst einen Nachfolger, mit dem man eine Einigung erzielt hat. Und um den Grundsatz der Gleichbehandlung zu wahren veröffentlicht man das Gesuch mit einer möglichsten kurzen Frist, die ernsthafte Bewerbungen verhindert.

     
  4. 16

    @13 Was für eine „Vorlaufzeit“? Es muss ja erstmal offiziell bekannt gemacht werden. Früher als auf der Website der Stadt Kleve sollte das wo sein? Und warum sollte das woanders früher geschehen? Um Bewerber aus dem Kreis zu benachteiligen?

    Vielleicht ist Ihr Kommentar nicht auf der Höhe der Zeit…

     
  5. 15

    Das diese Lokalität inzwischen Geschichte ist, verwundert einen nach negativen Besuch nicht!

    Denn wir waren mit Freunden noch im September 2022 dort zum Mittagstisch essen. Der Außenbereich war um die Mittagszeit zu 80% besucht und es ging schon damit los das einige Gerichte die eigentlich auf der Speisekarte standen, zum Mittagstisch schon nicht mehr oder gar nicht (dann hätte man es ja ausstreichen können) nicht mehr laut genervten Kellner verfügbar waren.

    Am Brot vorab sollte man sich zwar nicht vorab satt essen, aber die damals 6 sehr kleine Brotscheiben in einem Brotkorb waren ein Witz bei 6 Personen.
    Die Gerichte kamen so sehr zeitversetzt, so das nicht alle Personen zusammen essen konnten, der Letzte von uns erhielt sein Essen erst 17 Minuten später.

    Die Gerichte, bestellte Steaks und Rahmschnitzel mit Champions waren sehr trocken und bestanden eigentlich aus 2x 5mm dicker Panade + 5mm Schnitzel, auch bei der Rahmsoße war Geizigkeit angesagt, 50% des Schnitzel lagen trocken auf dem Teller, einzig die Pommes Frites waren in Ordnung.

    Zwar hatte man uns vorgewarnt das die Qualität wohl nachgelassen hatte, aber wir waren vor 2 Jahren da, da war es noch in Ordnung!
    Aber das was uns an diesem Tag vorgesetzt wurde, ja das bekommt jede gute Fritenbude am Niederrhein mit wesentlich besser Qualität besser hin.
    Das vom Bekannten bestellte Steak sollte für ihn medium rear sein, war aber durchgebraten und furz trocken, wurde reklamiert, da hieß es dann sorry die Steaks sind aus!
    Wie bitte so kann man dem Problem auch aus dem Wege gehen, eine Alternative wurde dem Gast trotz Nachfrage nicht angeboten!
    Schade, um das Stück Fleisch, bei einem Gerichtpreis von um die 26€ erwartet man eine andere Qualität nicht trockene Schuhsohlen, aber die Pommes Frites waren wenigstens in Ordnung.

    Für eine Flasche Wasser musste wir genervt dreimal bei verschiedenen Bedienungen anfragen.
    Die Preise waren nun in einer gehobenen Preisklasse in diesem Restaurant die Qualität aber, zu mindestens als wir dort essen waren, war aber ehr auf Systemgastronomie Niveau.
    Das bekommt jede Fritenbude hier am Niederrhein zu einem günstigeren Preis und mit einer wesentlich besseren Qualität bei weitem besser hin.

    Es war wirklich schade, die Stimmung am Tisch war hinüber, wir hatten mehr erwartet und wurden rundherum enttäuscht, dreist es wurde natürlich der volle Preis von allen Gästen verlangt!

    Es verwundert also nicht nun zu lesen, dass diese Lokalität inzwischen geschlossen ist!

     
  6. 14

    @13: wenn der Bewerber nicht gerade viel Geld auf der hohen Kante liegen hat, ist er auf fremdes Geld angewiesen. Meinen Sie die Bank genehmigt mal eben einen fünfstelligen Kredit? Zudem, so meine Meinung, kann man ein schlüssiges Konzept nur bis zu einem gewissen Grad planen, danach sollte es auf die vorzufindenen Gegebenheiten vervollständigt werden.
    Und wir sollten auch nicht vergessen, wie lange jeder auf Handwerker zu Hause wartet…

    Benno

     
  7. 13

    Stimmt immer wieder ………. bei manchen Kommentaren verwirklicht es sich, dass in Kleve manchmal die Zeit stehen geblieben ist.
    Es könnte doch auch sein, dass die Vorlaufzeit schon länger ist, und außerdem haben realistische Interessenten ihre Finanzen täglich im Blick, um schnell reagieren zu können. Dazu gibt es auch noch viele nationale und internationale Netzwerke, usw., usw. ……….

    Nun ……… wieder die legendäre „kleveblog-Daumenparade“ …….. 🙂

     
  8. 12

    Das Landhaus hat nur eine Chance, wenn es ins 21.ste Jahrhundert geholt wird. Mit Hauruck nach dem Motto: So, wir hauen jetzt mal 3 Eimer Farbe an die Wand, den Rest besorgt die tolle Lage, wird es ein totgeborenes Pferd.

     
  9. 10

    Wie im letzten Absatz des Berichtes beschrieben, finden sich immer weniger Menschen in einem gastronomischen Betriebes wieder. Wer soll dann innerhalb von 14 Tagen eine Bewerbung mit Business- und Personalplan erstellen können? On Top noch mit einem schlüssigen Servicekonzept?
    Es bringt nichts, dass entweder der Service zuvorkommend und freundlich ist und die Küche grotten schlecht ist oder umgekehrt.
    Apropos Küche: ich war einmal zum Frühstück dort und muss sagen, dass es im Landgasthof Westrich oder im Café Lindenhof mir es besser gefallen hat. Das Angebot im alten Landhaus hat mich nicht gerade vom Hocker gehauen.

    Benno

     
  10. 9

    Eigentlich kann man davon ausgehen, dass bei der Stadt Kleve, Gebäudemanagement, Fachleute arbeiten, die wissen, wie man ernsthafte Interessenten aufspürt.

     
  11. 8

    Evtl. sollte man das ehemalige Waschhaus des *Altenheim (☝? *auf dem vorgelagertem ? der neo Nassau Gartengestaltung ) zu neuen Ufern + Verwendung führen. ?

     
  12. 7

    Haben da schon einige Familienfeste gefeiert. Frau Scheidtweiler führt den Service mit Stil. Zuletzt war ich zwischen den Jahren dort. Gänsekeule, Rotkohl, Knödel und Bratapfel für 15,90 Euro (das Preisniveau ist aber meist höher). Herr Angelahr kocht gut. Auch wenn die Knödel nicht selbst gemacht waren, war es sehr lecker. Zum Abschluss Herrencreme für 5,90 Euro.

    Ich hoffe, das besondere Flair dieser Location wird nicht wegmodernisiert. Bloß keine Systemgastronomie.

    @Stadt Kleve</b Ist die Bewerbungsfrist nicht zu kurz, um geeignete Pächter zu finden? Erstmal muss so was durchdacht werden, die Finanzen etc. überprüft, um dann einen Entschluss zu fassen… Und wird das Pachtangebot auch weit genug verbreitet? Viele hervorragende Köche gibt es ja auch in Süddeutschland. Dass eine Kommunalverwaltung verpachtet, finden vielleicht einige aus anderen Regionen interessant.

     

  13. 6

    @Spoyboy (#3) Der Honeck-Grill auf der Materborner Allee (Ecke Hornstege) liegt aber Zentraler 😉

    Geschäftsaufgabe: Kleve: Imbiss Horneck-Grill schließt nach 50 Jahren…
    Traditions-Imbiss wird von den Energiekosten aufgefressen, sagt der Geschäftsführer. Am 29. Januar ist Schluss. … 20.01.2023 – 15:59h | Autor: Astrid Hoyer-Holderberg | Quelle: NRZ

     
  14. 5

    Einige Male habe ich dort gespeist. Die Qualität der Deutschen Küche beurteile ich hier nicht. Als Freund und Kenner asiatischer Küche kann ich jedoch sagen: Die fernöstlichen Gerichte waren für meine Zunge eher auf Tütensuppenniveau.

    Während der Mittagszeiten gut gefüllt. Etliche Stammgäste, und immer wieder größere Tische mit ‚besseren‘ Damen und Herren, oft bis zu einem Dutzend Personen. Lokale Unternehmer und ihre Sekretärinnen, sowie Personen aus lokalen und regionalen Verwaltungen und der Politik – von Kleve bis Düsseldorf.

    Offenbar gab/gibt es Bedarf an einem Speiselokal als Treffpunkt und zur Diskussion von Themen, die nicht in eine Behördenkantine gehören.

     
  15. 2

    Wie schade!
    Schöne Location, Sonntags nach dem Spaziergang Kaffee und Kuchen oder auch das Abendessen in netter Atmosphäre.
    Im Sommer ein schöner Biergarten…
    Einzig störend sind die zuschauenden 4-beinigen, langschwänzigen Nager, die sich da auf der Wiese tummeln.
    Bekommt man bei der Stadt wohl nicht wirklich in den Griff…

     
  16. 1

    Dass Kleve nahe der Grenze liegt, ist uns Allen klar. Aber dass die Speisekarte neben der Tür bereits im Ausland hängt, halte ich doch für eine Ente (die auf der Karte gar nicht angepriesen wird) 🙂