Welcome back, Kiebitz!

Feuchtgebiete bevorzugt: Kiebitz am Niederrhein (Foto: (NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V./Otto de Zoete)

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten! Die Kiebitze kehren an den Niederrhein zurück. Im Frühjahr kommen sie einer nach dem anderen zurück an ihre Brutplätze am Niederrhein. Nach der Balz, während der er bei akrobatischen Flügen zu beobachten ist, legt der Kiebitz als Bodenbrüter sein Nest in Wiesen und Äckern an. Er bevorzugt offene Landschaften, damit er potenzielle Feinde frühzeitig erkennen kann. Zudem ist er zur Nahrungssuche auf feuchte Böden angewiesen, wo er nach Regenwürmern und Insektenlarven sucht. Die Küken ernähren sich vor allem von kleinen Insekten, die sie aus der niedrigen Krautschicht picken. Für sie ist es daher besonders wichtig, dass sie Wiesen voller Blüten und somit auch Insekten vorfinden, die nicht zu dicht bewachsen sind und erst später im Jahr gemäht werden. 

Gelege am Wegesrand (Foto: NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V./Ulrich Manuel Fiebrich)

Deutschlandweit ist der Bestand des Kiebitzes über 90 Prozent zurückgegangen. Umso wichtiger ist es den Kiebitz dort, wo er noch vorkommt, zu unterstützen. Die NABU-Naturschutzstation Niederrhein hat darum, unterstützt von Ehrenamtlichen und Freiwilligen (FÖJler/BFDler), im Winter kleinere Pflegemaßnahmen in den Kerngebieten durchgeführt, damit die Kiebitze im Frühjahr attraktive Brutflächen vorfinden. Dazu gehört z. B. das Freischneiden von kleinen Flachgewässern und der Rückschnitt von Gehölzen zur Verbesserung des Offenlandcharakters.  Größere Schutzmaßnahmen können über Projekte wie z. B. das LIFE-Projekt „Wiesenvögel NRW“ (https://www.life-wiesenvoegel.nrw.de/) umgesetzt werden

„Wir hoffen auf eine erfolgreiche Brutsaison in diesem Jahr. Die Witterungsbedingungen sind aktuell günstig. Bedingt durch den vielen Regen in der letzten Zeit, sind die Böden gut durchfeuchtet und bieten den Vögeln somit gute Bedingungen zur Nahrungssuche“, sagt Stefanie Heese, Naturschutzreferentin der NABU-Naturschutzstation Niederrhein. „Feuchtwiesen sind selten gewordene Lebensräume und entsprechend sind auch ihre Bewohner gefährdet. Dass wir hier noch einigermaßen hohe Kiebitzbestände haben, spricht für den Artenreichtum der Region. Aber der Kiebitz war auch hier einst viel flächiger verbreitet und in deutlich größerer Anzahl anzutreffen. Daher ist es umso wichtiger Maßnahmen zum Schutz dieser Vögel zu ergreifen, damit sich auch noch künftige Generationen an der hiesigen Artenvielfalt erfreuen können.“

Auf zur Kiebitzwiese – den Vogel des Jahres live erleben

Am Samstag, 27.04.2024 von 9:30 bis 11:00 Uhr, bietet die Station eine geführte Exkursion zu einer Fläche an, wo es möglich ist, Kiebitze bei ihrem Brutgeschäft von öffentlichen Wegen aus zu beobachten, ohne sie dabei zu stören. Treffpunkt ist der Parkplatz am Kranenburger Bruch (Kreuzung B9/Kurze Hufen/Tüthees). Interessierte können hier mehr erfahren über den Lebensraum des Kiebitzes und die Maßnahmen, die umgesetzt werden, um die Bestände zu fördern. Die Teilnahme ist im Rahmen des LIFE-Projekts „Wiesenvögel NRW“ kostenlos, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Gerne kann ein eigenes Fernglas, falls vorhanden, mitgebracht werden. Besonderes Schuhwerk ist nicht erforderlich, da wir auf asphaltierten Wegen bleiben. 

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