Es gibt zwei geradezu paradigmatische Situationen im Leben von jüngeren erwachsenen (in der Regel: männlichen) Menschen. Die eine, noch kurz vorher, geht so: Man schlenderten Gesellschaft von Freunden abends nach Geschäftsschluss durch die Stadt und denkt sich: Jetzt ein Kasten Bier, das wäre doch was Feines! Die andere, jetzt kurz nachher, geht so: Man sitzt abends gemütlich zu Hause vor dem Fernseher, und plötzlich flüstert einem die Liebste ins Ohr: Schatzi, wir haben keine Windeln mehr! Und man denkt sich: Jetzt Windeln holen und dazu noch einen Kasten Bier, das wäre doch was Feines!
Auf diese Wechselfälle des modernen Erwachsenenlebens, hier natürlich klischeehaft verdichtet, muss Multi-Unternehmer Ingo Marks – Inhaber von Dutzenden „…&-more“-Geschäften – spekuliert haben, als er Anfang des Jahres seinen Automatenkiosk Snackomore in der Stadt in Betrieb nahm. Das Wirrwarr um die Eröffnung machte den Laden sogar bundesweit bekannt. Ausdrücklich als einen Beitrag zur „Nahversorgung“ wollte Marks das Ladenlokal in der Großen Straße, das an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr geöffnet hat, verstanden wissen. Allerdings gehörten zum Angebot auch Greifautomaten, Airhockey und ein Boxautomat.
In der vergangenen Woche allerdings schlossen sich die Lücken zwischen den Automaten auf der linken Seite des Geschäfts – mit weiteren, nagelneuen Automaten. Dank der neuen Geräte dürfen die Kunden nun eine beträchtliche und nicht uninteressante Erweiterung des Sortiments bestaunen: In einem Automat kann ein ganzer Kasten Bitburger Pils erworben werden. Ebenso ist nun ein ganzer Kasten oca-Cola erhältlich, außerdem lassen sich einige Sixpacks Bier ziehen. Weitere Ausgabefächer von ebenfalls beträchtlicher Größe sollen für andere Dinge des täglichen Bedarfs wie zum Beispiel Windeln bereitgehalten werden.
@23
In einem anderen Tread habe ich mal geschrieben: „Da wird sich wohl niemand finden, der sich für eine geplatzte Tüte Gummibärchen krumm macht und ihnen den Betrag erstattet. Pech gehabt, dumm gelaufen!“
Mein Tipp für die Zukunft: Augen auf beim Pringelkauf!
Der Betreiber wird dies mit Sicherheit erstatten. Der Vorgang lässt sich ja rekonstruieren.
(…)! Gerade 2x Pringles mit EC-Karte bezahlt, wurden nicht ausgegeben. Verarschen kann ich mich alleine.
Wie gesagt: Feldversuch starten: Grosse Str. beschränkt für ein 1-2 Jahre für den Autoverkehr öffnen (der wird nämlich auch nicht verschwinden) wie früher, und mal schauen was sich dann bzgl. Einzelhandel tut.
@20
„prekärer Personenkreis“ Was ist den ein prekärer Personenkreis? Ich musste das echt googeln.
Da ist dann von unterschichtigem Milieu die Rede mit konsumorientierter Grundhaltung. Also kaufsüchtige Assis….
Ich habe nicht von „kaufsüchtigen asozialen“ Bürger:innen gesprochen. Im übrigen ist Google nicht zitierfähig. Da müssen Sie sich schon ein wenig mehr anstrengen. Hier das Zitat aus dem Duden:
pre|kär [französisch précaire = durch Bitten erlangt; widerruflich; unsicher, heikel < lateinisch precarius, zu: precari = bitten, anrufen] (bildungssprachlich):
in einer Weise geartet, die es äußerst schwer macht, die richtigen Maßnahmen, Entscheidungen zu treffen, aus einer schwierigen Lage herauszukommen; schwierig, heikel, misslich:
eine prekäre [wirtschaftliche, finanzielle] Situation;
die Lage wurde immer prekärer.
Vielleicht wird Ihnen meine Meinungsäußerung jetzt etwas deutlicher.
@8 Skeptischerr Bürger
„So Schnell die wie die Automaten kommen, desto schneller ……“
Die Automaten kommen um zu bleiben. Die werden genausowenig verschwinden wie Nagelstudios oder Barbershops.
@14 Gier
„prekärer Personenkreis“ Was ist den ein prekärer Personenkreis? Ich musste das echt googeln.
Da ist dann von unterschichtigem Milieu die Rede mit konsumorientierter Grundhaltung. Also kaufsüchtige Assis….
Denke mal diesere Kundenkreis ist inzwischen finanziell recht gut ausgestattet, geht aber weit über diesen Personenkreis hinaus. Die Entwicklung die wir hier sehen, ist nur ein Anfang. Ich fange an mich damit als Geschäftsidee zu beschäftigen. Es scheint einer der seltenen Trends zu sein, die in der richtigen Gegend und Aufmachung funktionieren.
Ich find das eine gute Idee mit den Automaten. Das dient der nächtlichen Belebung Innenstadt. Wenn mal der Kaufhof weg sein sollte is da eh nix mehr. Wohn in der Oberstadt (is eh besser wg. Hochwasser und Starkregen fließt nach unten und so), stand letztens bei meinem Nikotindealer in zweiter Reihe und beobachtete wie Menschen aus dem benachbartem Königreich Tabakwaren für 620€ einkauften. So ändern sich die Zeiten. Früher schmuggelten auch die Zöllner und Speditionsmitarbeiter, Kaffee, Genever, Tabak
@17: Das finde ich auch vergleichsweise günstig.
Die Kiste kostet 22,00 €, was ich nicht überteuert finde……..ansonsten war mein Kommentar mit der Männerbiergruppe natürlich nicht ernst gemeint, da wir selbstverständlich lieber die entsprechenden Lokalitäten in Kleve aufsuchen, um ein gezapftes Bier trinken zu können……
Wie teuer ist denn eine Kiste Bier? Da im Handel eine Kiste (sofern nicht im Angebot) mitunter € 16,99 kostet, würde ich einen Automatenpreis von € 20,- vermuten….
@14: „Diese Automaten dienen nur dem Zweck, einem prekären Personenkreis auch noch den letzten Euro aus dem Kreuz zu leiern“ Das ist sicher richtig! – Aber für Jugendliche haben solche Automatenläden zudem einen „Eventcharakter“, der reichlich Geld in die Kasse spült, wie ich finde. Das Angebot richtet sich also nicht nur alleine an einen prekären Personenkreis, sondern ist strategisch sehr ausgeklügelt an diverse Zielgruppen adressiert.
Diese Automaten dienen nur dem Zweck, einem prekären Personenkreis auch noch den letzten Euro aus dem Kreuz zu leiern.
Stoff zum Nachdenken:
In Berlin haben solche Automaten keine Chance gegen die Konkurrenz der Spätis. Warum wohl?
@11
Wenn ich Leute treffen will gehe ich auf Konzerte, da sind gleichgesinnte.. Beim Einkaufen will ich nur möglichst schnell wieder raus.
Wir schaffen UNS ab, nicht nur die Einkaufskultur, sondern auch uns selbst – die Konversation untereinander. Vom Tante Emma Plausch früher, bis zum Supermarkt des Vertrauens, den man wahrscheinlich über Jahre aufsucht und Mitarbeiter kennt – bis heute – Internet/Automat – wobei beim Internet kommt später wenigstens der Postbote (wenn ich etwas kaufe).
Ich finde diese „Zeiten“ echt k…..e
Nein, sie machen mir Sorgen – machen das Leben irgendwie seltsam langweilig/dahin dümpelnd
Wobei mein Leben eigentlich nicht langweilig ist, nein bestimmt nicht aber irgendwie bedrückt mich dieser ganze MIST um mich herum oder macht zumindest etwas mit „einem/mir“.
Vielleicht bin ich mental aber auch in den 80/90/00 er‘n „hängengeblieben“ oder habe in der Erinnerung eine mächtige Verblendung.
So what…das beste daraus machen
Ob man diese Art von Betriebe mag oder nicht; Fakt ist: Alles ist besser, als einen Leerstand zu haben! Und es bringt auch Geld in die Kasse! Das kann man schliesslich, nicht wegdiskutieren! Meine Meinung!
Kein Wunder, dass die Fußgängerzonen aussterben. Sowas braucht keiner und lockt nicht in die Innenstadt. Das gilt ebenfalls für den x-ten Barbershop, Handyladen sowie die Nagelstudios.
So Schnell die wie die Automaten kommen, desto schneller verschwinden sie aus der Großstadt Kleve, auch wieder?
Darauf hat unsere Männerbiertruppe schon lange gewartet, wenn wir von unserem Lieblingsgriechen an der Gruft aus durch die Stadt schlendern, um noch das ein oder andere Lokal aufzusuchen. Wir gehen davon aus, dass der Kasten Bit gekühlt ist.
Mal ernsthaft: Wer schleppt denn eine Kiste Bier oder Cola durch die Fußgängerzone?
……… wer füllt z.B. nachts nach, wenn nun der eine oder andere Kasten gezogen wurde? 😉
@2 Tyskie an der Tanke 2,08…. Mal 20 plus 1,50.
Da braucht es den orangenen …. 😉
@2 und die heulen dann rum das ja wegen „Der Ampel“ alles sooo teuer wurd.
Und zudem, einfach zur Tanke? Die haben auch auf, und mehr Auswahl…
Wer es bis 21-22 Uhr nicht schafft einen Kasten Bier/Cola, was weiß ich, in einem Supermarkt zu kaufen, der tut mir leid…immer wieder wundere ich mich, wieviel Geld Leute haben müssen, die einen überteuerten Kasten oder Flasche oder Dose an der Tanke oder sonst wo kaufen ab 22 Uhr…daher wäre die interessanteste Frage, was kostet da so ein Kasten
…ok, aber bitte anders bestücken : Cola Zero statt der Cola „vollfett“ und zum leckeren Bitburger Pils zusätzlich noch ein alkoholfreies Pilsener. Ja, und natürlich Mineralwasser Medium….