Der eine ist Herr über mittlerweile 18 Geschäfte, der andere Chef von mehr als 500 Bediensteten in elf Fachbereichen und zwei Eigenbetrieben. Zwei Alpha-Männer, die sich in der vergangenen Woche unter vier Augen trafen: Unternehmer Ingo Marks, Bürgermeister Wolfgang Gebing.
Der eine kam mit einer geballten Ladung Zorn, die sich in der Woche zuvor in einem Aushang an seinem Automatenkiosk in der Großen Straße entladen hatte. Darin war von „schwachsinnigen [Vorgaben]“ der Stadtverwaltung die Rede, die dazu geführt hätten, dass er seinen kurzzeitig geöffneten Betrieb wieder habe schließen müssen. Der andere, gelernter Jurist und bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister praktizierender Rechtsanwalt, kam mit einer gebündelten Sammlung von Vorschriften, die einzuhalten sind, wenn man in der Stadt gewerblich tätig sein möchte.
So war für das Ladenlokal in der Großen Straße beispielsweise eine Nutzungsänderung erforderlich – und je nach neuer Nutzung müsste ein Notausgang vorgehalten werden. Dieser aber müsste im Falle des Automatenkiosks in der Innenstadt direkt in den Burgberg gegraben werden. Solche Dinge kamen zur Sprache, und, wie aus der Verwaltung zu hören war, sei dem Unternehmer der Weg gewiesen worden.
Ingo Marks sah es ähnlich. Das Treffen „war sachlich, vernünftig und zufriedenstellend“, schilderte der Geschäftsmann kleveblog. Und mit welchem Ergebnis? „Ich denke, die Verwaltung sollte zeitnah alles haben, und dann wird der Laden wieder offen sein.“
In manchen Punkten konnte jedoch keine Übereinstimmung erzielt werden. Marks: „Der Bürgermeister ist der Meinung, die Gestaltungssatzung ist gut, ich habe gesagt, dass es keine gute Satzung ist. Darüber werden wir noch einmal sprechen. Alles andere wurde sonst geklärt, das war in Ordnung, damit war ich sehr zufrieden. Aber die Gestaltungssatzung müssen wir einmal angehen, die hat mit der aktuellen Zeit nicht viel zu tun.“
Zu den Punkten, die die Verantwortlichen der Stadt am Kiosk bemängelten, gehörte auch die Leuchtreklame mit der Aufschrift „Snackomore“ an der Fassade des Gebäudes. Nach Ansicht der Stadt sind die Buchstaben zu groß. Nach Ansicht von Marks sind sie genauso groß wie die der Leuchtreklame des zuvor dort ansässigen Geschäfts „GameStop“.
Am heutigen Donnerstag war das Geschäfts allerdings noch geschlossen, und etwas Geduld ist noch erforderlich: „Die Bearbeitung zieht sich noch mindestens drei Wochen hin“, so Ingo Marks. „Danke, Stadt!“
Ich finde es sehr dreist dass man nicht die produkte oder das geld zurück bekommt.
Xxx
„Und vielleicht macht er ja noch richtig Karriere in der Verwaltung.“
Warum musste ich gerade an den neuen technischen Beigeordneten denken?
Wie schön, dass Herr Marks die Satzung überarbeiten wird. Da hat die Stadtverwaltung endlich einen Mitarbeiter mehr. In Zeiten wo sowieso fast nur noch Quereinsteiger eingestellt werden und zu wenig studierte Verwaltungskräfte zu finden sind, wird das ein Hilfe sein. Und vielleicht macht er ja noch richtig Karriere in der Verwaltung. Wenn er auf der anderen Seite des Schreibtisches sitzt ist die Einhaltung und Umsetzung von Rechtsvorschriften vielleicht doch nicht mehr so überflüssig 😉 es fehlt bestimmt nur an solch kompetentem Personal damit der Laden mal läuft
[…] Dieses „HB Männchen“ verhalten geht absolut gar nicht. Hoffentlich lässt sich der Sachbearbeiter der Stadt Kleve schön viel zeit, gerne auch 6 oder 8 oder 20 Wochen, vielleicht findet sich ja noch was wenn man genau guckt…
Wer (leider) die angestrebte Zielgruppe ist, spiegelt folgende Artikel der NRZ wieder:
https://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/emmerich-automatenkiosk-areamat-wird-anlaufstelle-fuer-jugend-id239254243.html
https://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/emmerich-automat-in-huethum-bietet-suesses-rund-um-die-uhr-an-id241398426.html
Auch wenn man sich die angebotenen Artikel in den Automaten anschaut…. Kein (hoffentlich) über 35 Jähriger würde sich so etwas kaufen…. und generell fällt mir beim Anblick solcher Automaten(kioske) spontan der Begriff „Grenzdibilität“ ein.
„Aber die Gestaltungssatzung müssen wir einmal angehen“
Ah ja…
@ Spoyboy
Das mag ja alles sein – ist aber hier nicht das Thema!
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass diese Automatenkioske wirklich profitabel funktionieren.
Wer geht denn da hin?
Mit dem Auto kommt man nicht hin bzw. wenn man eins hat fährt man eh zur Tanke.
Funktioniert dieses Geschäftsmodell wirklich?
Der Artikel bestätigt nur meinen Eindruck
zum vorangegangenen Artikel in der Sache „Snack’o’kalypse“.
…Ingo Marks sah es ähnlich. Das Treffen „war sachlich, vernünftig und zufriedenstellend“, schilderte der Geschäftsmann kleveblog.,..
um wenige Stunden später einen Aushang mit dem Wortlaut: ..
„Die Bearbeitung zieht sich noch mindestens drei Wochen hin“, so Ingo Marks. „Danke, Stadt… ins Schaufenster zu kleben.
Ungeachtet der Tatsache, dass Vorschriften & Genehmigungspflichten auch für Herrn M. gelten.
Vergleichbar mit dem Moment wenn dein 12 jähriges Kind sich beschwert dass du ihm/ihr die Schachtel Kippen abgenommen hast, obwohl er/sie die Kippen ja vom eigenen Geld bezahlt hat.
#geltendes_Recht und so#
Die Gestaltungssatzung hat das gleiche Problem wie eine Reihe von Vorschriften und Verkehrsregelungen in Kleve! Unabhängig von Inhalt sollte man bereit sein, Vorschrift auch durchzusetzen – ansonsten kann man sich die Vorschrift gleich ersparen. An dieser Bereitschaft aber mangelt es in vielen Fällen.
Ich persönlich habe wenig Sympathie für Ingo Marks. Er zeigt sich in der Öffentlichkeit als jemand der „niemals meckert“ (siehe Youtube Video), dabei habe ich ihn zahlreich meckern sehen. […]