Zerstörte Steinmännchen: Was ist „gemeinschädliche Sachbeschädigung“?

Inmitten des Zerstörungswerks: Markus Gern

Im mysteriösen Fall der zerstörten Steinmännchen aus dem Tiergartenwald ermittelt jetzt die Klever Polizei in einem Fall von „gemeinschädlicher Sachbeschädigung“, nachdem eine unbeteiligte Person Anzeige erstattet hatte.

Was aber ist gemeinschädliche Sachbeschädigung? Es handelt sich um den Paragraphen 304 im Strafgesetzbuch. Wörtlich heißt es: „Wer rechtswidrig […] Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder des Gewerbes, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt werden oder öffentlich aufgestellt sind, oder Gegenstände, welche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ 

Damit ist klar: Ob es sich tatsächlich um Kunst handelt, spielt für die Ermittlungen der Polizei keine Rolle. Auch „Verschönerung öffentlicher Wege“ träfe ja zu. Die Polizei selbst bezeichnet das in zehnjähriger Stapel- und Klebearbeit durch den Donsbrügger Markus Gern (58) errichtete Ensemble am westlichen Ende dies Tiergartenwaldes als „Kunstobjekt“, das nun einem Akt von Vandalismus zum Opfer gefallen sei.

Das Kunstwerk, das aus Hunderten von gestapelten Steintürmen besteht, war in der Nacht zu Samstag von einer oder von mehreren unbekannten Personen zerstört worden. Gern selbst entdeckte die Trümmer seiner Schöpfung, als er am Samstag Morgen gegen halb acht wie gewohnt das Laub auf den Wegen inmitten des Ensembles entfernen wollte. 

Für die Tat muss eine immense Energie erforderlich gewesen sein, da die gestapelten Steine insgesamt zentnerschwere Gebilde ergeben haben. 

Eine verwirrt wirkende Frau hatte gegenüber Markus Gern vor zwei Wochen die Zerstörung angekündigt. Sie hatte einen Knüppel in der Hand, als sie auf Gern und Valentina Vlasic (Museum Kurhaus) stieß. Zeugenaussagen sind laut Polizei bisher noch nicht eingegangen.

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32 Kommentare

  1. 28

    @27. Anmerkung In wiefern falsch verstanden? Der Text wird wohl kaum wörtlich zu verstehen sein. Die Person hat zuvor auch schon mutmaßlich unter zwei anderen Nicknames gepostet und aus diesen Posts ging ganz klar hervor, welche Meinung diese Person zu diesem Thema hat und wie sie diejenigen sieht, die so „dreist“ sind sich nicht zu 100% auf die Seite des Herrn G. zu stellen.

    Der Auslöser für Post 23 war natürlich Kommentar 21 von Tembaco.
    „Ist der aktuelle, zu erwartende Kostenstand für den „einfachen“ Bürger, Steuerzahler für diese Untat schon zu ermitteln?“

    Worauf sich „verballert auch noch meine Kohle, weil sich vermutlich die UN demnächst mit dem Vorfall beschäftigt… “ aus Post 23 bezieht.

    Aber insgesamt ist es eine Abrechnung mit allen Bloggern, die in irgendeiner Form kritische oder „negative“ Kommentare (wie es jemand anders mal geschrieben hat) gepostet haben und das waren diejenigen, die diesem sehr bedauerlichen Vorfall nicht soviel Bedeutung beimessen und für sich selbst auch nicht die künstlerische, spirituelle oder sonstige Bedeutung der Steinmännchen sehen. Für viele Steinmännchen-Fans ist das offensichtlich ein Affront.

     
  2. 26

    @25. Anmerkung

    Zitat aus @23. MJ:
    „und so ein Lurch baut da für sich einen protzigen Palast in den Wald, in meinen Wald (dagegen ist die Immobilie Nimweger Str. 74, 47533 Kleve gar nichts!) aus Steinchen, ohne Ärger zu bekommen, verballert auch noch meine Kohle, weil sich vermutlich die UN demnächst mit dem Vorfall beschäftigt… und, jetzt kommt es ganz dicke, viele finden das Teil auch noch schön!? Ende der Diskussion!!!“

    Da gab es nichts misszuverstehen. MJ „mimt“ einen von diesen engstirnigen, neidischen und anderen Menschen keinen „fun“ gönnenden „Wichsern“ um auf diese Weise seine / ihre Missbilligung oder auch Verachtung (?) für diese „Wichser“ zum Ausdruck zu bringen. Der Sarkasmus in Post 23. war ja nicht zu übersehen.

     
  3. 24

    @23. M…J… Sehen Sie das tatsächlich so? Als Neid? Ich bin nicht neidisch auf jemanden, der sich seit fast 10 Jahren damit abmüht Steine aufeinander zu legen. Und ich habe auch kein Interesse daran den Wald für mich zu nutzen. Des Weiteren ist es mir egal, ob jemand zum Steine stapeln in den Wald geht und auch das Fleckchen Erde, das geharkt wird und auf dem die Steinfiguren stehen, ist nicht so groß, dass ökologisches Ungemach droht. Interessant ist das Spiel, das hier gespielt wird:
    Auf der einen Seite die toleranten aufgeschlossenen kulturell Interessierten und auf der anderen Seite die typisch deutschen, engstirnigen Paragrafenfuzzis, die so gemein sind, Dinge in Frage zu stellen und Anerkennung für ein Kunst- und Lebenswerk verweigern.

    Wissen Sie was? Ich mag Steinmännchen, aber nicht so viele auf einmal. Ist aber auch vollkommen egal, weil ich dort sowieso nicht spazieren gehe. Aber selbst wenn, dann würde mich dieses Meer von Steinmännchen nicht stören. Im Gegenteil. Es ist schön, wenn es anderen gefällt. Aber was ich nicht leiden kann, ist die pauschale Verurteilung aller, die nicht wegen der Steinmännchen vor Freude aus dem Häuschen sind. Für mich ist es keine Kunst und es ist auch keine innovative Idee. Schon vor Jahrtausenden haben Menschen Steinmännchen gebaut. Warum müssen alle das für Kunst halten und bedeutsam finden? Für manche ist es das und für andere eben nicht.

    Was für ein Problem haben Sie damit? Sie können doch soviel „fun“ haben wie Sie wollen. Damit Sie den „fun“ haben können, muss nicht ganz Kleve die Steinmännchen toll finden. Warum knöpfen Sie sich nicht die unbekannte Person vor, die alles verwüstet hat? Ob die den Kleveblog ließt, weiß man nicht. Aber hier wäre Platz für einen offenen Brief an Mr. X. oder Mrs. X. Warum reagieren Sie sich statt dessen quasi stellvertretend an diesen „Wichsern“ ab, die keinen Bock haben alles toll zu finden, was irgendjemand Kunst nennt? Und die dann auch noch so unsensibel sind und mit den Schultern zucken anstatt betroffen zu sein.

     
  4. 23

    Also ich lebe nun schon seit geraumer Zeit zu meinem Missfallen ohne Lebenspartnerin, habe dementsprechend keinen befriedigenden Sex, bin darüber – vorsichtig ausgedrückt – ziemlich erbost, weil das nicht sein kann– und zudem sollen die sich ihre Steinmännchen sonst wo hinstecken, die Dinger kann man in der Dunkelheit doch sowieso nicht sehen, denn wenn man einer ordentlichen Arbeit nachgeht, morgens in der Dunkelheit aufsteht und nicht vor der Dunkelheit wieder von der Malloche zurückkommt, dann auch noch mit dem Gefühl, nicht ordentlich entlohnt zu werden, bringen die Dinger mich in Rage! Ich darf gar nichts, noch nicht einmal 5 Stunden in der Einfahrt des Krankenhauses parken, und so ein Lurch baut da für sich einen protzigen Palast in den Wald, in meinen Wald (dagegen ist die Immobilie Nimweger Str. 74, 47533 Kleve gar nichts!) aus Steinchen, ohne Ärger zu bekommen, verballert auch noch meine Kohle, weil sich vermutlich die UN demnächst mit dem Vorfall beschäftigt… und, jetzt kommt es ganz dicke, viele finden das Teil auch noch schön!? Ende der Diskussion!!!

    Sorry, musste mich anonymisieren.

    NO FUN FOR YOU!

     
  5. 22

    @21. Tembaco Falls es Spuren gegeben hat, sind sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vernichtet worden bevor die Polizei mit den Ermittlungen begonnen hat. Spätestens bei der Aufräumaktion sind die letzten Spuren sofern vorhanden zerstört worden. Wie bereits erwähnt, wenn es keine Zeugen gibt, dann wird der Schuldige nicht zu ermitteln sein. Aber ich denke, dass das allen Beteiligten auch klar gewesen ist. Die Anzeige hat wohl eher symbolischen Charakter. Das führt natürlich trotzdem zu einem gewissen Aufwand bei der Polizei.

     
  6. 21

    Gibt es eigentlich von der Soko „Steinmännchen“ neue Erkentnissse? Ist der aktuelle, zu erwartende Kostenstand für den „einfachen“ Bürger, Steuerzahler für diese Untat schon zu ermitteln?

     
  7. 20

    ? Tod “ Exitus letalis “ ? wird, wie ich das hier sehe, schlicht überbewertet. Wer seine wertvolle Lebenszeit gut zu nutzen wusste hat damit weniger Probleme. By the way ?? Helau ! 11.11 ??

     
  8. 19

    @18. SpoyBoy

    Jeder Mensch mag eigene Gedanken dazu haben, und auch individuell für sich entscheiden.

    Meine Betrachtungsweise für „Seele“:
    „Seele“ hat vielfältige Bedeutungen.
    Philosophisch gesehen – immateriell, was nicht stofflich existiert. z.B. „Seele“
    Philosophisch und psychologisch betrachtet: Gesamtheit von Gefühlen und Vorgängen des Geistes im Menschen. „Seele“ – „Psyche“ (griech. für Seele)
    Ein weiteres mögliches philosophisches Beispiel kann der Tod, als Vorgang der Trennung von Seele und Körper, gedeutet werden.

    Gedanken zur „Ewigkeit“:
    Weder ein zeitlicher Anfang noch ein zeitliches Ende.
    Philosophisch: Platon nahm die „Ewigkeit“ als wahrhafte Form des Seins, unendlich oder auch anfangslos.

    Es sind Betrachtungen, die für meine Gedanken zutreffen………

     
  9. 18

    @17
    Woher wissen Sie dass Seelen in die Ewigkeit gehen.
    Und was sind Seelen und was ist die Ewigkeit?

     
  10. 15

    Was lehrt uns die Geschichte? Nur die Seelen gehen in die Ewigkeit, alles irdische ist endlich.

    Selbst nach dem Tod von Amenhotep IV. (Ach-en-Aton, Echnaton) wurden seine Tempel bis auf die Grundmauern abgetragen, und die Steinblöcke, für andere neue Bauten, verwendet.

     
  11. 14

    Wenn es nicht zufällig Zeugen gibt, was nachts im Wald nicht wahrscheinlich ist, wird die Person nicht zu ermitteln sein. Eventuell vorhandene Spuren wie z.B. Schuhabdrücke sind mittlerweile sicher zertrampelt worden.

     
  12. 13

    Wem Gehört der Wald dort?

    Der Besitzer hätte dort auch mit einem Bulldozer die Steine wegräumen können, ist sein Wald. Lag eine Genehmigung seitens des Besitzers vor da Steine aufzustellen? Wenn nicht, ist das Steine dort hinschleppen selbst eine Sachbeschädigung.

     
  13. 11

    @8. Spurensuche
    Ist es wirklich zielführend darüber zu spekulieren wer ein Motiv haben könnte und was das Motiv über die Person aussagt? Wenn wir im Kleveblog öffentlich darüber spekulieren und alle Möglichkeiten durchgehen, könnte das u.U. ziemlich häßlich werden und ich glaube damit ist niemandem geholfen.

     
  14. 9

    …das ist gut, dass die Polizei endlich eine sinnvolle Aufgabe gefunden hat & ich in Ruhe meinen Tätigkeiten wie Kinderschändung, Frauenmisshandlung, Drogenanbau- & Vetrieb, etc. nachgehen kann ?.

    Geht’s noch? Da sind ein paar Steine umgefallen!!!

    Jeder Fahrraddiebstahl verläuft bei Anzeige im Sande….

    Was sagt denn der Bund der Steuerzahler zu so einer Aktion???

    Stelle mal eine Frage in den Raum:
    Welcher Landrat*in würde meine Ansicht teilen??

    Mache mich jetzt mal auf den Weg in die Unterstadt, Ecke Flutstrasse: Hatte heute morgen 2 Steine aufeinander gelegt (nicht geklebt!) Die waren nach 10 Stunden Arbeit nicht nur umgefallen sondern auch weg!!!!

    Sachdienliche Hinweise bitte in dieses Forum!

    Danke Euch

     
  15. 8

    Die Sache ist jetzt also offiziell ein Fall, in dem ermittelt wird.

    Da wäre zunächst das Motiv. Die Tat spricht für eine erhebliche Aversion gegen die Steinmännchen. Es musste offenbar auch das letzte Steinmännchen dran glauben. Und das war so wichtig, dass jemand dafür bei Dunkelheit einen Wald aufsucht. Es ging nicht einfach darum, mal richtig um sich zu schlagen. Umstehende Bäume waren ja offenbar nicht betroffen.

    Dass alle Steinmännchen zerstört wurden, könnte darauf hindeuten, dass sich jemand bedroht gefühlt hat oder sich als ausführende Person eines Auftrags begriff. Das würde für eine psychisch kranke Person sprechen. Die nicht schuldfähig wäre. Wer sich so getrieben fühlt, leidet und bräuchte ebenso Mitgefühl wie Markus Gern, dessen schöpferische Arbeitsergebnisse – ob nun Kunst oder nicht – zerstört wurden.

    Die ganze Sache könnte ein sehr tragischer Fall sein.

     
  16. 7

    Jetzt wird es aber schräg und peinlich!

    Hat man sich jahrelang über die „Steinwüste am Opschlag“ brüskiert, wird jetzt ein überdimensional wiegender STEINBERG im öffentlichen, historischen WALD hochgejubelt und sogar sortiert!.
    Dieser Personenkult auch um die Augenzeugin einer „Verdächtigen“, ist erschreckend. In welcher Zeit leben wir, dass Menschen öffentlich geächtet werden???
    Wer gibt jemandem das Recht, einen anderen Menschen als „verwirrt“ zu betrachten, nur weil diese Steinansammlungen nicht jedem/r gefallen?

    Tipp: Vielleicht wäre es besser die Steine im Museum Kurhaus aufzubauen? Dort wären sie geschützt, und ausschließlich von „Kunstbegeisterten“ als „Kunst“ zu erkennen.

    Nun bin ich für mich froh, dass ich diese Steinansammlungen nie besucht und gesehen habe!
    Diese Steine und dieser angebliche Kult, bringen nur Unruhe und Spaltung in die Gesellschaft.

    Ich werde weiterhin den geschützten Wald genießen. ………

     
  17. 5

    Unglaublich, welche Dynamik dieser Vorgang hat.
    Weiterhin ist es doch eine subjektive Betrachtung, ob hier Kunst zerstört wurde.
    Vielleicht ist ja auch der entstandene Steinhaufen Kunst? Man könnte ja einen Teil des Haufens so belassen und mit „Vergänglichkeit“ betiteln?
    Wann und wo darf Kunst entstehen – wenn es denn welche ist – und wer bewertet das ?
    Was ist mit Graffiti zum Beispiel? Schmiererei oder ist es ok, wenn es eine Banane von Herrn Banksy ist?

     
  18. 4

    @ „Ermittlungen der Polizei“
    Es ist immer hilfreich, wie auch in diesem Fall geplant, erst einmal richtig aufzuräumen, und die Sache wieder in einen geordneten Zustand zurückzuversetzen.
    Das erspart der Polizei sehr viel Arbeit..

     
  19. 3

    Für die Tat muss eine immense Energie erforderlich gewesen sein, da die gestapelten Steine insgesamt zentnerschwere Gebilde ergeben haben.

    Das bestreite ich.
    Wenn die nicht festgeklebt waren, wird das nicht so schwer gewesen sein.
    Wenn sie festgeklebt waren wird wohl eher der Schöpfer dieser ‚Kunstwerke‘ belangt. Was hat Klebstoff im Wald zu suchen?

     
  20. 2

    @rd

    Ob es sich tatsächlich um Kunst handelt, spielt für die Ermittlungen der Polizei keine Rolle.

    Für die Ermittlungen der Polizei spielt erstmal gar nix eine Rolle, sofern extern Anzeige erstattet wurde und die Polizei nicht selbst von Amts wegen ermittelt. So scheint es ja wohl hier der Fall zu sein.

    Die Polizei stellt die Fakten zusammen und leitete diese an die Staatsanwaltschaft weiter. Ob der dann tätig wird, zeigt sich erst noch.

    Von daher ist die kleveblog-Meldung der Polizeiermittlungen alarmistischer als der Sachverhalt selbst. Ich glaube nicht, dass der Staatsanwalt das ernsthaft verfolgt. Bei den sehr geteilten Meinungen hier im Blog gehe ich davon aus, dass daran auch gar kein öffentliches Interesse besteht -> ad acta.

    Wenn jetzt H.Timmer damit befasst wäre, würde mich der Ausgang wiederum sehr interessieren…. 🙂