In den Supermärkten sind die Regale leergeräumt (Sonnenblumenöl, Mehl, Nudeln), die Preise steigen (bei der Rheinischen Post kurioserweise sogar der der papierlosen Online-Ausgabe um 3 Euro), und die bange Frage stellt sich: Wird es demnächst an allem fehlen? Beziehungsweise, da am Niederrhein allerorten sehr viele Äcker noch brachliegen, kann man jetzt noch auf den erwartbaren Mangel reagieren und schnell noch Weizen aussäen?
Doch was dem Laien so einfach vorkommen mag wie das Umlegen eines Schalters ist so einfach nicht. Experte Andreas Bergmann, Modellbetriebsberater bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Kleve, weiß, welche Hindernisse einem solchen Wechsel entgegenstehen. Bergmann: „Jetzt noch Weizen anzubauen, ist in vielerlei Hinsicht gar nicht so einfach. Auf den Feldern am Niederrhein wird fast ausschließlich Winterweizen angebaut, der im Oktober oder November ausgesät wird und nach einer Frostpause im Frühjahr weiterwächst. Etwas anders ist es mit dem Sommerweizen, der im März ausgesät werden kann. Der ist aber
nicht so ertragreich. Allerdings stellt sich dann die Frage, ob so schnell überhaupt noch in großen Mengen Saatgut beschafft werden kann.“
Bergmann geht davon aus, dass ein Wechsel höchstens in Einzelfällen möglich ist. Doch selbst wenn der Wille bestehen sollte, statt Kartoffeln oder Rüben nunmehr Getreide anzubauen, könnte es sein, dass den Bauern die Hände gebunden sind. Bergmann: „Viele Landwirte sind auch an Anbauverträge gebunden, aus denen sie nicht einfach aussteigen können. Dies gilt vor allem für den Zuckerrüben- und Kartoffelanbau, deren Aussaat und Pflanzung in diesen Wochen auf den Feldern ansteht.“
Hubert Reyers, als Wetterbauer bekannter Landwirt aus Kellen, ergänzt, dass es zudem Landwirte gibt, die Mais anbauen, um die eigenen Viehbestände zu ernähren. „Dann müsste natürlich erst einmal der Viehbestand verkleinert werden“, so Reyers.
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Thementag Ukraine am Mittwoch an der Hochschule Rhein-Waal
Der Krieg in der Ukraine betrifft die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) und ihre Angehörigen in vielfältiger Weise, da diese sehr international aufgestellt ist. Auch die Mitglieder der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie an der HSRW sind entsetzt über den Überfall der Ukraine. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit verschiedenen fachlichen Schwerpunkten diskutieren am 23. März 2022 ab 14:00 Uhr (Campus Kleve, Hörsaalzentrum Gebäude 01, Raum EG 005) mit den Studierenden ihre verschiedenen Sichtweisen auf die aktuelle Situation in der Ukraine. Die wissenschaftlichen Diskussionen und Vorträge (in englischer Sprache) stehen auch für eine Teilnahme von Interessierten außerhalb der Hochschule offen.
Nach einem Austausch der Studierenden organisiert durch den Fachschaftsrat der Fakultät zu aktuellen Initiativen zur Ukrainehilfe und einer Spendenaktion startet um 14 Uhr eine Diskussion von Professorinnen und Professoren unterschiedlicher Fachdisziplinen. Hier wird von Prof. Dr. John Henry Dingfelder Stone (Professor für Rechtswissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationales und Öffentliches Recht) eine rechtliche Beurteilung der Invasion Russlands aus Sicht des internationalen Rechts vorgenommen. Prof. Dr. Lempp (Professor für Politologie mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen) stellt die Akteure und deren verschiedenen Interessen vor und zeigt mögliche Perspektiven auf. Weiterhin analysiert Prof. Eva Maria Hinterhuber (Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Gender Studies) das autoritäre System Putin und Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine aus einer Geschlechterperspektive und rückt zivilgesellschaftlichen Widerstand dagegen in den Fokus.
Es schließen sich zwei Vorträge mit Diskussion an. Zuerst untersucht Dr. Niklas Rolf (wissenschaftlicher Mitarbeiter für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen) von 16-17 Uhr mit Hilfe einer Ereignisdatenanalyse den Konflikt in der Ukraine und anschließend präsentiert Prof. Dr. Hasan Alkas (Professor für Mikroökonomie mit dem Schwerpunkt Internationale Märkte) von 17-18 Uhr seine spieltheoretischen Überlegungen zum Ukrainekrieg.
Auch zu dem abschießenden Augenzeugenbericht um 18 Uhr lädt die Fakultät die Öffentlichkeit herzlich ein. Prof. Dr. Natalia Shyriaieva ist mit ihrer 8-jährigen Tochter aus Charkiw über Polen an den Niederrhein geflüchtet. Sie wird auf Englisch von ihren Erlebnissen und ihrer Flucht berichten. Prof. Dr. Gregor van der Beek, der sie aufgenommen hat, wird ihren Bericht auf Deutsch übersetzen. Weitere ukrainische Wissenschaftler*innen sollen per Video zugeschaltet werden.
Um 13 Uhr wird es in Kamp-Lintfort einen weiteren Vortrag geben. Prof. Dr. habil. Khrystyna Dyakiv, Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw (Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation und Translationswissenschaft) berichtet zur Lage in der Ukraine. Der Vortrag findet auf Deutsch statt, Rückfragen sind auch auf Englisch möglich. Die Professorin wurde als „Junge Gelehrte des Jahres 2020 der Ukraine“ ausgezeichnet und ist seit kurzem u. a. im Rahmen eines Stipendiums in Deutschland.
Wo? Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort, Gebäude 1 | 1.OG | Raum 110. Eine Anmeldung ist nicht nötig. In den Gebäuden der Hochschule gilt 3G-Nachweis- und Maskenpflicht.
Im Prinzip müsste die Vernichtung von Ackerflächen gestoppt oder wenigstens drastisch verringert werden. Aber der Flächenfrass geht in Deutschland unvermindert weiter.
@4 GH „SENF wird auch knapp 80 % SENFSAATEN kommen aus Russland + Ukraine“
https://www.gewuerzkarawane.de/senf.html
Een keer over de jokkebrug en je valt er door. joh, zit niet te ijlen!
6.) Inshallah ☝?…So Gott will. ?? ? ?
@6 Taschenbier ???
Mein Vater (Kriegskind) überlegt, bereits vor einiger Zeit stillgelegte Flächen im Garten wieder zu reaktivieren. Besser als ängstlich die Nachrichten zu verfolgen, finde ich. Habe jetzt auch erstmals ein Garten-Annäherungsbuch („Bin im Garten“ von Meike Winnemuth) gekauft. Wer weiß, wofür’s gut ist…
@4 solange Du noch Deinen Senf zu allem abgeben kannst ist die deutsche Knackwurst sicherlich noch nicht in Gefahr!
Was sagte mein Opa damals mal zu mir – „Lieber trocken Brot und Wasser, als nochmal Krieg“ – er war an der West, als auch an der Ostfront und in Gefangenschaft.
Mal weniger Brötchen und Öl, na und…wenn ich recht überlege – geht es uns zu gut und es wird nur gejammert.
Solange uns keine Kugeln und Bomben um die Ohren fliegen, ist für mich jedenfalls alles gut.
☝? SENF wird auch knapp 80 % SENFSAATEN kommen aus Russland + Ukraine. Ich hoffe das damit nicht auch das ruhmreiche Ende der deutschen Knackwurst mit Senf eingeläutet wird. ? ?
meine Güte, was für ein Aufstand verwöhnter Irrer unnd welche Ehre für einen minütlich rezidiven Massenmörder und Kriegsverbrecher.
Fragt mal eure Grosseltern die den Krieg noch mitgemacht haben, Weizen, Mais, Kartoffeln, ist doch egal, haupsache es gibt etwas Sättigenes zwischen die Zähne. Kein Sonnenblumenöl? Pflanzenöl (meist Raps, Kohlsaat ist so viel verfügbar, dass er als P-Öl in Generatoren zu hochsubventioniertem Strom umgewandelt wird. Ich garantiere, hier besteht erst mal kein Mangel, USA und Kanada produzieren genug , vielleicht müsste man auf ein paar Steaks verzichten und somit Futter das der menschlichen entzogen wird , umbiegen.
Wozu Professoren des internationalen Recht u. andere bemühen, wo jede/r Teenie erzählen kann, was im russischen Heer und ihrem obersten Verbrecher falsch läuft ?
Nur, solange ich mir stets vorhalten muss, dass die Auswirkungen auf die Wirtschaft so hart sind, nehmen wir doch in Kauf, dass wir unseren Wohlstand mit zigtausend Leben bezahlen müssen, hauptsache es sind keine Deutschen.
Wenn es nach mir ginge, würde die Nato mal einen Versuch starten, einfach mal eine Reihe Raketen auf die russischen Fregatten im Schwarzen Meer abfeuern und sich dann artig bei Putin entschuldigen , sorry , foutje …
und dann das Gleiche mit Ziel Kremel, und natürlich wieder eine diplomatische Note der Entschuldigung, leider technische Panne.
Sich blöd stellen kann doch nicht nur ein Russe ?
@1 Stefan Schuster Für‘s Kartoffelnplanzen ist es aber noch nicht zu spät. Lecker Kartoffelbrot ?
Den „Bur van denn Hau“ het vöör twee Wäke Sommerweizen ütgesäjt. Guje Mann!