Land schließt Schwanenturm, Klever Wahrzeichen bis auf Weiteres für Besucher gesperrt

Seit einem knappen Jahrtausend thront die Schwanenburg über der Stadt. Der Anblick des 54 Meter hohen Schwanenturms mit dem goldenen Schwan auf der Spitze vermittelt den Klevern das Gefühl von Heimat und Geborgenheit. In seiner jetzigen Form steht der Turm seit 1953. Als der Wiederaufbau vollzogen wurde, spielte ein Gedanke vermutlich keine Rolle – der Brandschutz.

Der Anblick lässt das Herz eines jeden Klevers höherschlagen

Die Massivität des Gebäudes ließ es eigentlich undenkbar erscheinen, dass darin ein Feuer ausbrechen würde. Ca. 13.000 Besucher besichtigten Jahr für Jahr vor allem in den Sommermonaten das Wahrzeichen der Stadt (der Turm ist ganzjährig geöffnet, in den Wintermonaten allerdings nur am Wochenende). In manchen Jahren waren es sogar 20.000 Menschen, die die 183 Stufen bis zum obersten Geschoss erklommen und von dort den herrlichen Ausblick über Stadt und Land genossen. Selbst alteingesessene Klever besichtigten von Zeit zu Zeit das Wahrzeichen – auf dass der Ausblick ihre Liebe zur Heimat neu entflamme.

Doch dann kam ein Besucher, mit dem keiner gerechnet hatte. Die Immobilie, die dem Land NRW gehört und vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) verwaltet wird, wurde von einem Vertreter der Behörde inspiziert – und der hatte nicht Heimatgefühle im Gepäck, sondern die Bauordnung (BauO )NRW 2018, die seit dem 1. Januar 2019 gilt und deren Vorschriften im wesentlichen den Brandschutz beinhalten. „Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind“, heißt es darin.

Man muss nun kein ausgewiesener Brandschutzexperte sein, um zu wissen: Wenn es unten brennen sollte, kommt oben keiner mehr raus, außer ein Hubschrauber nähert sich den Eingeschlossenen an. Es gibt, und zwar schon seit Herzog Adolf, keine Fluchtwege. Aber soll nun eine Feuertreppe um den Turm gebaut werden? Nicht auszudenken!

Wie dem auch sei, der Beamte verfügte die Schließung des Turms. Besucher kommen nicht mehr, an der Tür hängt ein Schild: „Wichtige Hinweise: Aus technischen Gründen ist der Schwanenturm bis auf Weiteres geschlossen“.

Kalt erwischt wurde insbesondere der Klevische Verein, der die touristischen Geschäfte des Turms seit vielen Jahren in zuverlässiger Manier besorgt. Rainer Hoymann, der Vorsitzende des Vereins, teilte kleveblog mit, dass der Vorstand beschlossen habe, Ende Juni/Anfang Juli die Öffentlichkeit zu informieren.

Betroffen sein könnten vor allem die Pläne des Vereins, im Turm, dessen Etagen zur Zeit eine etwas angestaubte, aber dennoch eindrucksvolle geologische Sammlung beherbergen, ein modernes Heimatmuseum unterzubringen. In der soeben erschienenen neuen Ausgabe der Vereinszeitschrift „Rund um den Schwanenturm“ (sehr lesenswert übrigens) schreibt Hoymann: „Wesentlich schwieriger erweisen sich unsere Bemühungen, in der Schwanenburg ein modernes stadthistorisches Museum anzubieten. Wir hoffen jedoch, in diesem Jahr noch einen entscheidenden Schritt voranzukommen. Drücken Sie uns die Daumen!“

Diese Zeilen wurden allerdings verfasst, als noch niemand etwas von den Auswirkungen der BLB-Inspektion ahnte. So ist es derzeit so, dass der Schwanenturm in den ersten sechs Monaten des Jahres wegen des Corona-Lockdowns exakt 0 Besucher hatte, und jetzt, da der Zugang wieder möglich wäre, machte die Bauverwaltung des Landes dem Verein einen Strich durch die Rechnung. So droht dem Verein erstmals seit 1953 ein Jahr, in dem nicht ein einziger Besucher das Wahrzeichen der Stadt betreten kann.

So zeichnete Jan de Beijer 1745 die Stadt und ihr Wahrzeichen (Foto: B. C. Koekkoek Haus)

Info Schwanenturm: Der Schwanenturm ist der dominierende Bau des nördlichen Schlossteils. Er besteht aus Tuffsteinmauerwerk und Eckquaderungen aus Trachyt und erhebt sich auf einem viereckigen, 180 Quadratmeter großen Grundriss. Die Mauerstärke im Erdgeschoss beträgt 3,25 Meter. Die Wendeltreppe hat 89 Stufen, bis zum Obergeschoss führen 94 weitere Stufen. Der Zugang zum Speicher, in dem die Glocken hängen, führt dann zusätzlich über 23 Stufen.

Der erste Turm, um 1100 errichtet, stürzte am 7. Oktober 1439 ein. Der daraufhin von Herzog Adolf errichtete Turm, 1453 vollendet, hielt 491 Jahre, bis wiederum an einem 7. Oktober (diesmal 1944) ein britischer Bomber in den Turm krachte und ihn in den Wirren des Zweiten Weltkriegs zum Einsturz brachte. Nach Kriegsende engagierten sich viele Klever Bürger in der „Bauhütte Schwanenburg“ und besorgten von 1948 bis 1953 den Wiederaufbau des Turms. Der „Klever Heimatbund“, der den Turm wiederaufbaute, wurde übrigens zum Klevischen Heimat- und Verkehrsverein, der seit 2004 als Klevischer Verein firmiert.

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22 Kommentare

  1. 22

    Wir sollen uns um die richtige Prioritäten kümmern. Brandschutz ist ja wichtig… Aber wir sollen uns nicht in diese lähmende Bürokratie und Regeln verlieren – jetzt wir wissen, dass auch die Beamten selber die Regeln nicht wirklich ernst nehmen. Das ‚berühmte‘ „Sonderkontigent“ ist uns allen bekannt!

     
  2. 21

    Unser weltfremder Bürokratie- und Sicherheitswahn schlägt mal wieder zu. Die Abteilung Tunnelblick, ich udn nur ich bin wichtig, am Werk. Niemand, ich wiederhole niemand, durchschaut diesen Sicherheitswahnsinn noch bis ins Detail. Ist es nicht der Brandschutz ist es das Tragwerk, ist es nicht das Tragewerk ist es der Schallschutz, ist es nicht der Schallschutz hat der Arbeitsschutz was zu pupen…

    Wir ersticken in Regelwerken, die gar nicht mehr umsetzbar sind. Es gibt kein Bauvorhaben, KEINS, das den tausenden Seiten Anforderungen der Berufsgenossenschaften, Bezir,sregierungen und weiteren Behörden vollständig genügt. Irgenwas wird immer gefunden und wenn es die fehlenden Lux am Büroarbeitsplatz sind, auch dafür gibts nen Fachidioten der dann mit dem Zeigefinger fuchtelt und dem Unternehmer und Malocher erklärt, wir schlimm doch sein Vergehen ist und das es ja schließlich um die Gesundheit gehe und da dürfe Geld doch keine Rolle spielen.

    Ich übertreibe? Wenn das doch alles kein Problem und so einfach und übersichtlich ist, wie ist dann zu erklären, dass erst nach 40 Jahren einem Fachidioten auffällt, dass Brücken in Kleve keine Leitplanken haben und deshalb Geschwindigkeitsbegrenzungen her müssen? Warum ist seit 1984 keinem der Experten aufgefallen, dass ein 2. Fluchtweg fehlt?…. So viele studierte, wichtige Leute und trotzdem fällt es noch nichtmal bei den landeseigenen Straßen und bei den landeseigenen Gebäuden auf, wenn Fluchtweg oder Leitplanke fehlen? Ich meine, wir reden hier nicht von irgend ner versteckten Schraub die irgendwo fehlt sondern von elementaren Dingen. Es ist überbordende Wichtigtuerei in einem Land, in dem niemand mehr Verantwortung übernehmen möchte und immer jemand Schuld sein muss. Apropos.. wer übernimmt denn in den beiden Fällen die Verantwortung für 40 Jahre übersehen? Ach niemand^^ … warum wundert mich das nicht…

    Ich würde laut lachen wenn ich nicht wüsste, dass mich der nächste Besuch der Abteilung Ichhöremichgerneredenundbinwichtig wieder so aufregen wird. Man ist so machtlos gegen diese Bande die man selbst auch noch bezahlt ….

    Themawechsel.. die Sonne kommt raus..ohmmmm… die Kneipen machen wieder auf .. ohmmmm das Leben ist schön! 🙂

     
  3. 20

    @Werhatsgesehen O, ich wusste gar nicht, dass Frau Raadts verstorben ist. Sie war die gute Seele des Turms, ich erinnere mich an viele nette Gespräche zwischen Tür und Treppe. Sie verstarb überraschend am 9. Juni 2020 an ihrem Geburtstag. Mein Beileid den Hinterbliebenen.

     
  4. 19

    Brigitte Raadts, Ewigkeiten die gute Seele am Eingang des Turms, wäre sehr, sehr traurig… R.I.P.

    Vielleicht lässt sich ähnlich wie am Schloss Moyland eine Aufstellfläche für einen Leiterwagen realisieren. Vorausgesetzt Kleve hat ein entsprechend großes Fahrzeug, um diese Höhen zu erreichen.

     
  5. 17

    Brandschutz hat seine ganz eigenen Stilblüten – nicht immer logisch!

    Ich hatte vor einigen Jahren den Neubau eines Kindergartens zu betrauen. Der Entwurf stammte von einem „hiesigen“ Architekten, die GU-Ausschreibung wurde durch den Träger des Kindergartens ausgearbeitet.

    Es gab zwei Auflagen, die ALLE vor Probleme stellte, nachdem ich darauf hingewiesen hatte.

    Zum Einen sollten die Fenster der Gruppenräume als 2. Rettungsweg klassifiziert werden. Soweit, so gut und nachvollziehbar.
    Währe da nicht die zweite Maßgabe, dass alle Fensterflügel mit abschließbaren Drehsperren ausgestattet werden soĺlten. Dies vor dem Hintergrund, dass die Kids die Fenster nicht unkontrolliert öffnen können.

    Und nun?

    Nachdem der Träger zunächst versuchte, diesen Fehler in der Ausschreibung auf den GU abzuwälzen und sich somit meinem Widerstand ausgesetzt sah, lenkte er ein und „erfand“ eine Lösung, für die er sodann auch alleine verantwortlich zeichnete.

    Was glaubt ihr – wie sah diese Lösung aus? Kleiner Tipp: Die Drehsperren und Rettungswegeklassifizierung würden nicht abgeändert…

     
  6. 16

    @6

    Was ich über Rauchmelder schreibe ist richtig. Sie haben es nur nicht verstanden.

    Lesen Sie sich mal etwas durch Risikobewertungen und Schadensfallanalysen. Das Risiko einer Rauchvergiftung in der eigenen Wohnung ist marginal. Insbesondere verglichen mit weinger beachteteten oder allgemein unterschätzen Gefahrenpotentialen.

    (Kleiner Hinweis: Wir hatten auf Arbeit gerade in einem Fahrzeug im Tunnel einen Brandschaden, bei dem der Rauchmelder nicht anschlug. Aber der Mensch, der glücklicherweise eingreifen konnte. Auch Technik kann versagen. )

     
  7. 15

    @12

    Auch Leute wie Sie, die nicht durch Sachlichkeit in der Birne aber durch inhaltsleere und beleidigende Polemik auffallen, muss man hier im Blog ertragen. Der Admin mag es wohl so.
    Das ist Demokratie.

     
  8. 13

    Geht es im Kern nicht um den fehlenden (geeigneten) sog. zweiten Rettungsweg?

    In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie dieses Problem bei anderen Burgen gelöst ist, die auf Bergkuppen gebaut sind.

     
  9. 12

    @5 Lohengräm
    „Genau die gleiche Sache mit der Rauchmederpflicht, – ein prima staatliches Subventionspprogramm für die Rauchmelderindustire.“
    Und ein schädliches Einmischen aus Sicht der Beerdigungs-Branche.
    Heute haben Sie wohl besonders viel Unsinn in der Birne, und klar, der muss ´raus.

     
  10. 11

    @9. Stefan Schuster

    Sehr gute und nachvollziehbare Empfehlungen.

    zu (Humor ON) ……..

    🙂

    Schon die bildliche Vorstellung ist sehr interessant ……….. 🙂

    Es könnte in etwa an „Toboggan“, die älteste Holzrutsche der Welt, erinnern ……..

     
  11. 10

    @6

    Die Kabel haben die letzten 70 Jahre nicht gebrannt und können zudem durch nicht brennbare ausgetauscht werden -> Reduzierung der Brandlast.

    Da auch das Geschrei bei Fussgänger/Radfahrerunfällen gross ist, könnte man zur Reduzierung des Unfallsrisikos die Ampeln an einer Kreuzung sofort alle auf Rot schalten sobald sich ein Radfahrewr oder Fussgänger nähert. Nachdem dieser die Kreuzung passiert hat, ist wieder freie Fahrt für KFZ.

    Wär das nicht ne prima Lösung? Warum kommen die Beamten vom Land da nicht drauf?

     
  12. 9

    Die größte Gefahr ist kein Brand innerhalb des Turm, sondern das Eindringen von Rauchgasen bei einem Brand der umliegenden Gebäude des Landgerichts. Eine Brandlast innerhalb des Turms ist schon jetzt kaum vorhanden.

    Erste Maßnahme: Notabschottung der Etagen untereinander und Installation einer Zwangsbelüftung im Turm mit dem Ziel, eingedrungene Rauchgase nach außen abzuleiten und Frischluft zuzuführen.

    Zweite Maßnahme: Eine Sprinkleranlage innerhalb des Turms installieren. Das wäre nicht nur naheliegend, sondern auch ohne große Verschandelung der Bausubstanz möglich.

    Dritte Maßnahme: Jeder Besucher wird vor dem Betreten des Turms mit einem gelben Bauarbeiterhelm und einem Filterselbstretter-Gürtel ausgestattet. Hat sich im Bergbau bewährt. Geringste Kosten aller Gegenmaßnahmen.

    [Humor ON]
    Warum so engstirnig denken? Ich persönlich favorisiere als aufsehenerregendes Leuchtturmprojekt eine aussenliegende Wasser-Wendelrutsche bis runter zum Kermisdahl.
    [Humor OFF]

     
  13. 8

    Hachja, das Land NRW, was zu blöd ist Impfzentren zu betreiben, aber mit ihrgendwelche Bauvorschriften um die Ecke gerollt kommen, das kann man immer.

    Wir brauchen weniger Bürokratie und Vorschriften, nicht noch mehr

     
  14. 7

    Warum ist der Turm nach dem Krieg eigentlich nicht wieder in seiner ursprünglichen Form aufgebaut worden?

     
  15. 6

    Bauvorschriften sind nicht umsonst da. Sollte es mal brennen (auch Kabel können brennen) und Menschen kommen zu Schäden ist das Geschrei groß. Deshalb lieber Sperren und ne Lösung suchen. Eine Sprinkleranlage wäre eventuell eine Alternative zur Feuertreppe.
    Und @Lohengräm: im Schlaf setzt der Geruchssinn aus, deshalb ist das was Du über die Rauchmelder schreibst, Nonsens 🙂

     
  16. 5

    Ist es nicht möglich, die Freigabe über eine Beschränkung der Brandlast zu erreichen?

    Der Turm an sich besteht aus unbrennbarem Mauerwerk. Wenn im Turm nix drin ist was brennen kann, kann auch kein Brand ausbrechen, – und schon gar nicht den gesamten Turm erfassen.

    Der hölzerne Dachstuhl brennt ggfs. nach oben hin ab und blockiert keine Fluchtwege nach unten.

    Deutschland, – Deine Probelme möchte ich haben…seufz

    Letztlich finanziert der Steuerzahler die Profite der Versicherungen. Denn deren Schadenhaftungsrisiko wird durch solche Vorschriften gesenkt, bei gleichbleibenden oder sogar steigenden Beiträgen.

    Genau die gleiche Sache mit der Rauchmederpflicht, – ein prima staatliches Subventionspprogramm für die Rauchmelderindustire.

    Die Gefahr, (… als Radfahrer in Kleve 🙂 … ) vom Auto überfahren zu werden, war, ist und wird immer höher (sein) als in der eigenen Wohnung duch eine unbemerkte Rauchgasvergiftung verletzt zu werden. Die ist nämlich gleich Null.

     
  17. 4

    Ich hatte mich vor einigen Monaten mit Herrn Hoymann getroffen und mich von Vereinsvorsitzenden zu Vereinvorsitzenden sehr gut unterhalten. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde die Problematik des baulichen Brandschutzes deutlich im Kontext mit den Plänen des Klevischen Vereins. Dass diese Situation sich allerdings in der jetzt berichteten Weise verschärfen würde, war nicht absehbar.

    Der Klevische Verein tut so viel für die Burg insbesondere für den Schwanenturm (die Umstellung der illuminierenden Beleuchtung auf LED ist ein dickes Brett). Ich bedauere es wirklich zu tiefst, dass den Engagierten nun derartige Steine in den Weg gelegt werden und hoffe von Herzen, dass es gelingt, im Sinne aller Beteiligten und Stakeholder schon bald eine geeignete Lösung zu finden und umzusetzen.

     
  18. 3

    Die Entscheidung des BLB kann ich fachlich nachvollziehen.

    Zum Artikel wäre zu ergänzen:

    Die BauO NRW wurde 2018 an die Musterbauordnung der ARGE Bau angenähert, mit dem wesentlichen Ziel, die Baukosten zu senken und das Bauen (insb. Die Erteilung von Baugenehmigungen) zu beschleunigen.
    Ob das Gelungen ist, ist sicherlich fraglich. Wichtig ist, dass die Anforderungen an den Brandschutz mit der neuen Bauordnung – aus o.g. Grund – nicht erhöht wurden und die BauO NRW nicht vorrangig wegen des Brandschutzes geändert wurde. Besonders im Bereich der Anforderungen an die tragenden und ausstreifenden Bauteile, wurden diese durch die Einführung der Gebäudeklassen, sogar gesenkt.

    Im Artikel wird der Paragraph 14 BauO NRW angeführt. Dieser definiert lediglich die allgemein Anforderungen ans Bauen (sog. Öffnungsparagraph). Ähnliche Paragraphen gibt es auch bsp. Bzgl. der Statik.
    Korrekter wäre der Bezug zum Paragraph 33 BauO NRW: Dort wird die Anforderung nach zwei unabhängigen Rettungswegen je Geschoss festgeschrieben. Diese Anforderung war bereits im Paragraph 17 der BauO NRW von 2000 sowie 1984 festgelegt – also nichts Neues.

    Wie im Artikel beschrieben, ist es auch für Laien erkennbar, das diese nachvollziehbare und bekannte Anforderung nicht erfüllt wird.

    Jetzt hat der Vermieter den Turm scheinbar ersteinmal geschlossen und es bleibt abzuwarten, wie es weiter geht.
    Hoffentlich wird eine Lösung gefunden, damit der Turm auch weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich beleibt.

     
  19. 2

    Wenn jetzt der Brandschutzbeauftragte der Stadt Kleve auch noch den Klever Aussichtsturm mit der gleichen Begründung sperrt, werden sich manche wohl eine Drohne anschaffen, um auch weiterhin Fernblicke genießen zu können. Oder Bruno Schmitz & Co. spannen rechtzeitig ein paar Seile von der Aussichtsplattform zum Boden und hängen da Seilrutschen wie im Kletterpark als Fluchtgelegenheit dran.