Hier räumt Stephan Haupt sein Landtagsbüro aus

Das war's (vorerst)

Sich in einer Demokratie zu engagieren, bedeutet immer auch das Risiko, am Ende einen Posten zu verlieren, und ihn womöglich sogar zu verlieren, obwohl man mit einigem Stolz auf das Erreichte zurückblicken kann. Doch alle paar Jahre gibt man sein Schicksal in die Hand des Souveräns, also des Wählers, und der blickt möglicherweise mit ganz anderen Augen auf das, was der Abgeordnete gemacht hat oder auch nicht, oder er interessiert sich überhaupt nicht dafür, weil ganz andere Themen die Entscheidung bestimmten, wo am Ende das Kreuz auf dem Wahlzettel gemacht wurde.

Womit wir bei Stephan Haupt angelangt wären, der fünf Jahre für die FDP im nordrhein-westfälischen Landtag saß und somit neben Dr. Günther Bergmann (CDU) die Interessen des Kreises Kleve in Düsseldorf vertrat.

Seine Partei setzte ihn allerdings vor der Wahl nur auf Listenplatz 25 (zwei Plätze schlechter als 2017), was bei einem halbwegs ordentlichen Abschneiden der Freidemokraten immer noch zu einem Mandat gereicht hätte. Doch die FDP schrumpfte von mehr als 12 Prozent der Wählerstimmen auf 5,9 Prozent, was gerade einmal für ein Dutzend Sitze im Landtag reichte. Damit war auch die politische Karriere von Haupt beendet, zumindest vorerst beendet (den Kreisvorsitz seiner Partei hatte er schon vorher abgegeben). Aber Haupt zeigte auch in der Niederlage Größe.

Auf Facebook postete er ein Bild, wie er sein Büro ausräumte und schrieb dazu: „Demokratie heißt immer nur Macht auf Zeit, und das ist auch gut so. Der Wähler hat entschieden das ich dem neuen Landtag nicht mehr angehöre, daher wird nun das Büro für die neu gewählten Abgeordneten geräumt. Wir sollten alle stolz darauf sein, dass ein Regierungswechsel in unserer Demokratie regelmäßig möglich ist und das friedlich. Ein Wert, um den uns viele Menschen in anderen Ländern beneiden. Ich habe mein Mandat immer sehr gerne ausgeübt und versucht den Wählerauftrag auch so gut wie möglich zu erfüllen. Nun heißt es aufräumen und den neuen Abgeordneten viel Erfolg bei ihrer Tätigkeit wünschen. Ich bedanke mich bei allen welche mich auf meinem bisherigen Weg begleitet haben. Für den Zuspruch, die Anregungen aber auch für so manche Kritik.“

Und damit beendete er die Aktivität auf seinem Account Stephan Haupt MdL, künftig gibt es ihn in den sozialen Netzwerken nur als Privatperson, und da gehe es, so kündigte er an, nicht um Landespolitik, sondern um Kommunalpolitik, um Radfahren und um Fußball…

Die Aussicht auf Düsseldorf wird fehlen, obwohl die aus dem LVR-Haus in Köln ist auch nicht zu verachten…

Deine Meinung zählt:

4 Kommentare

  1. 2

    Mmuuuh, kein Gemmuuuhe gegen Herrn Haupt! Vermmuuuhtlich hat sich aber der Schlingerkurs der FDP in Sachen Klimawandel und so heftig zu seinen Ungunsten ausgewirkt, mmuuuh FDP rein in die Kar- (oder gar Pan-?) toffeln und wieder raus:
    Tempolimit zum Sprit- und Emissionssparen, Lärm vermeiden, Autoposer einbremsen uns so, mmuuuh nicht mit der FDP! Sich immer als fortschrittlich, liberal und vermmuuuhtlich auch klug darzustellen, aber dann als FDP sich nicht dran erinnern wollen, dass Kfz- und vor allem Kraftstoffsteuern zur – zumindest teilweisen – Internalisierung der immens hohen Straßenverkehrsbegleitkosten erhoben werden, mmuuuhbbuuh, aber sofort bei etwas Gegenwind alle Anreize zum verantwortungsvollen Umgang mit der Energie und Umwelt über Bord werfen. Hand aufs Herz, Herr Haupt, vermmuuuhtlich sind Sie doch selbst nicht davon überzeugt, mit einem solchen Verhalten möglichst viele Wähler zu einem FDP-Kreuz zu mmuuuhtivieren, mmuuuh, der Straßenverkehr in seiner althergebrachten Form hat doch vermmuuuhtlich längst seinen Zenit überschritten. Mmuuuhaua, Vollcrash (wie der FDP-Stimmenabsturz)!

     
  2. 1

    Bester Mann im Kreis! Wirklich schade! Er, wir Niederrheiner hätten es verdient, dass Haupt uns weiter im Landtag vertritt. Aber so ist das, die CDU kann einen Lattenzaun aufstellen, der Lattenzaun wird gewählt, bekommt die meisten Erststimmen. Falsche Partei auf der Stirn stehen? Wird nicht gewählt, gleichgültig wie gut der Mann ist. Das ist an dem Wahlsystem echt zu bemängeln.

    In dem Sinne, auf ein Neues, andere Projekte warten!