Großrazzia in Unterkünften für Leiharbeiter: 17 von 18 Häusern sofort geschlossen

Razzia in Leiharbeiterunterkünften
„Riesensauerei“, sagte Laumann

Als Mitte Oktober in Emmerich eine Beratungsstelle für Leiharbeiter eröffnet wurde, ließ sich Karl-Josef Laumann (CDU), in Nordrhein-Westfalen der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, mit in der NRZ mit einem bemerkenswerten Satz zitieren: „Diese Leute [Leiharbeiter] arbeiten schwer, die Arbeitgeber betrügen sie, sie zahlen für überteuerte Übernachtungen, der Mindestlohn wird umgangen – das ist einer Riesensauerei!“, und ich weiß noch, wie ich bei der Lektüre dachte: Das ist aber interessant! Da zählt ein Minister eines deutschen Bundeslandes eine ganze Latte von Straftaten auf und sagt nur „Riesensauerei“, was ja wohl einer Kapitulationserklärung gleichkommt.

Ina Scharrenbach (Foto: Helber)

Nun, ganz so schlimm ist es offenbar nicht, denn am vergangenen Samstag und Sonntag zeigte eine Ressortkollegin von Laumann, die Bauministerin Ina Scharrenbach, mit einer großen Razzia in Kleve und Kranenburg, dass der Staat dem Treiben der Arbeitsverleihmafia offenboar doch nicht ganz hilflos gegenübersteht. 18 Sammelunterkünfte für Zeitarbeiter wurden in Kleve und Kranenburg kontrolliert – und 17 sofort geschlossen. Damit ist die Landesregierung nun auf dem Level der Menschen vor Ort, die seit langem registrieren, wie die Besitzer von größeren Immobilien wechseln und die neuen Eigentümer ohne Rücksicht auf Verluste Menschen aus Osteuropa darin zusammenpferchen. In Kleve gibt es solche Unterkünfte in der Hagschen Straße, Stechbahn, Waldstraße, Frankenstraße, Nimweger Straße, Heldstraße, um nur einige zu nennen.

Ziel der groß angelegten Kontrolle war es, den Schutz von Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern vor ausbeuterischer Unterbringung sicherzustellen sowie illegale Strukturen aufzudecken. Aufgrund der Zusammenarbeit mit der European Labour Authority konnten die Behörden dabei auf die Mithilfe des polnischen und rumänischen Arbeitsschutzes bauen. Die Kontrollaktion wurde vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen initiiert und koordiniert und in Zusammenarbeit mit der Arbeitsschutzverwaltung durchgeführt. Zuvor gab es bereits vier weitere großangelegte Kontrollaktionen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet.

„Im Land Nordrhein-Westfalen werden keine ausbeuterischen Arbeits- und Wohnverhältnisse geduldet: Mit der erneuten Kontrollaktion im Kreis Kleve ist es gelungen, rund 75 betroffene Leiharbeitnehmer in sicheren und angemessenen Wohnungen unterzubringen. Zum Teil wurden leib- und lebensgefährdende Zustände aufgedeckt, weshalb sie direkt geschlossen wurden. Mit und dem grenzübergreifenden Netzwerk hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen den Kommunen ein starkes Werkzeug gegeben, um schlagkräftig gegen menschenunwürdige Unterbringungen von Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern vorzugehen. Nur so kann auf Dauer ausbeuterischen Vermietern und Arbeitgebern das menschenfeindliche Handwerk gelegt werden. Wir lassen nicht locker und bleiben weiter dran – Hand in Hand mit den Kommunen“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Der nordrhein-westfälische Arbeitsschutz hat Leiharbeitsfirmen im Fokus, die ihre Beschäftigten durch menschenunwürdige Unterkünfte bei extrem hohen Mieten als Arbeitskraft ausbeuten. Gleich wo die Firmen ihren Sitz haben, ob in Deutschland, den Niederlanden oder in Polen, die Unterkünfte für Arbeitskräfte müssen den geltenden Arbeitsschutzbestimmungen entsprechen. Dafür werden wir weiterhin sorgen. Mit der konsequenten Überwachung der Arbeitsschutzbestimmungen in Unterkünften und der Anhebung des Kontrolldrucks sorgen wir dafür, dass ausbeuterische Strukturen beendet werden“, so Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Wohnung für Zeitarbeiter (Foto: MHKBD)

Insgesamt haben die beteiligten Behörden in Kleve sowie Kranenburg in 18 Sammelunterkünften, die der Logistik- und Verpackungsindustrie sowie Fleischindustrie zuzurechnen sind, verschiedenste Verstöße festgestellt: Angefangen bei der Missachtung von Melderechtsvorschriften, Brandschutzregeln bis hin zum Verdacht von Mietwucher. Bei den Kontrollen der Unterkünfte fanden die Ordnungskräfte in alleine 17 Wohnungen der kontrollierten Sammelunterkünfte leib- und lebensgefährdende Zustände, weshalb sie direkt geschlossen wurden. Dies umfasste unter anderem offene Stromleitungen, nicht isolierte Stromverteiler, fehlende Brandmelder und Feuerlöscher, Ausfall der Wasserversorgung, defekte Sanitäranlagen und Ausfall der Zentralheizung. Die Arbeitgeber wurden verpflichtet rund 75 betroffenen Leiharbeitnehmerinnen und -nehmer in sichere und angemessene Wohnungen unterzubringen. In weiteren der kontrollierten Sammelunterkünfte wurden zudem erhebliche Missstände gefunden. Dies umfasste unter anderem die unzulässige Nutzung von Dachgeschossen als Schlafstelle ohne Rettungswese und Brandschutzvorkehrungen.

Fragwürdige Zustände (MHKBD)

Ein Teil der kontrollierten Sammelunterkünfte werden bauordnungsrechtlich zudem unzulässig genutzt, weshalb kurzfristig Nutzungsuntersagungen ausgesprochen werden. Insgesamt waren rund 180 rumänische und polnische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Leiharbeitsfirmen in diesen Unterkünften untergebracht. Die meisten wurden willkürlich, ohne sich zu kennen, einquartiert, abgeschottet und über ihre Mieterrechte in Unkenntnis gelassen. Die festgestellten Rechtsverstöße sollen nun ordnungsrechtlich geahndet werden. Eklatante Verstöße gegen das Arbeitsschutzrecht (Mindestlohn, Arbeitszeiten, Kündigungsschutz) werden die niederländischen Behörden zusätzlich ahnden. Dort, wo es einen Anfangsverdacht von Steuerstraftaten gibt, werden die Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet.

Christop Gerwers, Landrat des Kreises Kleve: „Die Fortsetzung der gemeinsamen Kontrollen sendet ein klares Signal an die Drahtzieher der organisierten Ausbeutung von Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern. Unwürdige Wohnverhältnisse müssen beendet werden. Wir wollen vernünftige, angemessene und menschenwürdige Unterkünfte sehen.“

Wolfgang Gebing, Bürgermeister der Stadt Kleve: „Mit der gemeinsamen Kontrollaktion machen wir deutlich, dass es in Kleve keinen Platz für menschenunwürdige Unterbringungsverhältnisse gibt. Auch künftig werden wir weiterhin entschlossen für die Würde und Sicherheit aller hier lebenden Menschen eintreten. Mein Dank gilt dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Koordinierung der Kontrollaktion und allen beteiligten Einsatzkräften und Behörden für die engagierte und gute Zusammenarbeit, die maßgeblich zum Erfolg der Maßnahme beigetragen hat.“

Ferdi Böhmer, Bürgermeister der Gemeinde Kranenburg: „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten der verschiedenen Behörden für diesen außergewöhnlichen Einsatz. Mit dieser Kontrollaktion helfen wir den Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern und sorgen damit für gute Wohnverhältnisse. Auch unsere Bürgerinnen und Bürger haben Gewissheit, dass wir uns gemeinsam mit allen Behörden der Problematik stellen.“

Cosmin Boiangiu, Exekutivdirektor der Europäischen Arbeitsbehörde (E-LA): „Einige Unternehmen versuchen, sich den Kontrollen der Behörden eines EU-Mitgliedstaats zu entziehen, indem sie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jenseits der Grenze in einem anderen EU-Land unterbringen, allerdings unter inakzeptablen Bedingungen. Durch grenzüberschreitende gemeinsame Kontrollen, die von den nationalen Behörden und der Europäischen Arbeitsbehörde ELA organisiert werden, kann jedoch gegen solche grenzüberschreitenden Verstöße gegen die Arbeitnehmerrechte vorgegangen und die Arbeitsmobilität in der EU fairer gestaltet werden.“

Hintergrund – Grenzübergreifende Zusammenarbeit als wichtiger Schritt zur Bekämpfung von organisierter Ausbeutung:

  • Die grenzübergreifenden Kontrollen gehen auf eine Initiative des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen zurück. Bereits viermal fanden erfolgreiche Kontrollen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet statt: am 12. und 13. Februar 2022 in Geldern und Emmerich, am 8. Mai 2022 in Goch, am 24. und 25. November 2022 in Gronau und Südlohn sowie am 11. Dezember 2022 in Nettetal und Brüggen.
     
  • Die Leiharbeitsfirmen nutzen für ihre dubiosen Machenschaften bei der Unterbringung der Arbeitsmigranten die länderspezifischen Gesetze aus. Ein Bundesgesetz verkompliziert die Angelegenheit noch einmal. Denn durch eine Sonderregelung müssen sie sich erst nach drei Monaten beim Einwohnermelderegister anmelden. Doch auch nach Ablauf dieser Frist erfolgt meist keine offizielle Anmeldung.
     
  • Hinzu kommt noch der Schichtbetrieb in der Fleischindustrie, sodass nicht alle Bewohner in den Unterkünften angetroffen werden können. Die Faktoren erschweren es den nordrhein-westfälischen Behörden, die Einhaltung der Brandschutzvorschriften, Bauordnungsvorschriften, des Wohnraumstärkungsgesetzes Nordrhein-Westfalen oder die Arbeitsschutzbestimmungen in Gemeinschaftsunterkünften zu überprüfen. Hinzu kommt, dass Betroffene berichtet haben, dass ihnen Lohn nicht vollständig ausbezahlt wurde, in Krankheitsfällen vereinzelt sogar gar nicht. In den Niederlanden sind allerdings Lohnabzüge für Miete und Gesundheitsfürsorge nur bis zu 25 Prozent zulässig, und auch nur, wenn den Arbeitnehmern angemessene Wohnbedingungen vom Arbeitgeber geboten werden. Durch die Unterbringung der Arbeitsmigranten und die arbeitsvertraglichen Unterlagen in Deutschland haben die niederländischen Behörden Schwierigkeiten, ihre Gesetzesvorschriften zu überprüfen.
     
  • Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass niederländische Arbeitsverleiher den auf deutscher Seite günstigeren Wohnraum ankaufen oder anmieten, Leiharbeitnehmer aus Südosteuropa in ihren Heimatländern oft mit falschen Versprechungen anwerben und in menschenunwürdigen Unterkünften einquartieren. Daher ist es umso wichtiger, dass die grenzübergreifende Zusammenarbeit in diesem Bereich intensiviert wird.

Für die NRZ habe ich im vergangenen Jahr über ein Symposium an der Hochschule berichtet, das sich mit der Situation der Leiharbeiter im Grenzgebiet beschäftigte. Hier der Bericht: Leiharbeiter im Kreis Kleve: krank, obdachlos, gefeuert (online frei verfügbar)

Deine Meinung zählt:

20 Kommentare

  1. 20

    @19 Und alle haben da ein eigenes kleines Bad. Davon können die Menschen in den meisten anderen Leiharbeiterunterkünften nur träumen…

     
  2. 19

    Zu 9: Das Waldschlösschen ist ein Paradebeispiel, wie es auch gehen kann (soll !). Top saniert, Hausmeister im Haus, super in Schuss. Nicht überfüllt, nicht verdreckt oder vermüllt, kein arger mit Bewohner und Anwohner.

     
  3. 18

    @14. Benno Zumindest nach eigener Angabe „aus eigener Schlachtung“
    Es gibt zum Schlachten im Schlachthof die Alternative genannt Weideschlachtung. Es muss also möglich sein, dass was vom Tier nicht genutzt werden kann zu entsorgen. Wobei dass eigentlich nicht viel sein sollte was da übrig bleibt. Jäger haben auch keinen Schlachthof zur Verfügung und zerteilen das erlegte Wild für den privaten Verzehr.

     
  4. 17

    Es sind niederländische Leiharbeitsunternehmen mit Büros in Deutschland, die Verträge mit niederländischen Unternehmen schließen. Fällt also unter niederländisches Recht.

     
  5. 16

    Kein Wort davon, die Leiharbeit an sich einzustellen und die Menschen zu anständigen Löhnen fest anustellen.

    Christlicher Niederrhein….

     
  6. 15

    300,– pro Matratze (kein Bett!). D. h. aber nicht dass ich die alleine nutze (Schichtarbeit). 3 Nutzer: 900,– € pro Monat. Make more money…🐷

     
  7. 14

    @11 schwarzer Kater:
    eine ehrliche Frage: können Sie mir sagen, welcher Metzger noch selbst schlachtet? Ich weiß wohl, dass früher Metzger zum örtlichen Bauer gefahren sind, sich dort das Rind ausgesucht haben und dann damit zum Schlachthof gefahren sind, um es zu schlachten (lassen). Aber Kleve und Kalkar gibt es keinen Schlachthof mehr.
    Und in dem eigenen Betrieb kann ich mir es schlecht vorstellen. Schon alleine wegen der „Entsorgung“ der ganzen Innereien…

    Benno

     
  8. 13

    @6 Niederrheiner
    Und was noch dazu kommt, das diese Arbeiter da sie oft nicht gemeldet sind auch nicht in die Sozialsysteme einzahlen und dann in Deutschland auch keinen Anspruch auf Unterstützung haben.
    Wie dass auf der Niederländischen Seite aussieht kann ich nicht sagen.
    Wenn Sie dann aus irgendwelchen Gründen den Job verlieren fliegen Sie am selben Tag aus der Wohnung und sind instant Obdachlos meist ohne irgendwelche Deutschkenntnisse.
    Und wenn der Arbeitgeber dann auch noch den Lohn nicht auszahlt stehen Sie komplett Mittellose da.

    So sind viele Obdachlosen in Berlin solche Menschen, die hier so gearbeitet und ihren Job verloren haben nun in Deutschland gestrandet. Sie haben keinen Anspruch auf Hilfe und keine Mittel für eine Rückkehr in ihr Heimatland.
    Wenn Zuhause eine Familie wartet schaffen Sie es schon zurück aber für die Ohne wird es schwierig….

     
  9. 12

    Ist in Goch nicht anders, da hab ich zu meiner Ausbildung zu hauf solche Häuser gesehen die runtergewirtschaftet wurden, in einem war ich sogar drin und staunte nicht schlecht wie es dort aussah.

     
  10. 11

    @6. fleischlos Es kommt darauf an wo man Fleisch kauft, zu welchem Preis und indirekt auch wieviel Fleisch man konsumiert. Wer bei der örtlichen Metzgerei mit eigener Schlachtung und ausschließlich von Tieren aus dieser Region Fleisch und Fleischprodukte kauft, unterstützt nicht die industrielle Schlachtung mit ihren menschen- und tierverachtenden Produktionsverhältnissen.
    Desweiteren werden Arbeitskräfte auch in der Logistikbranche und vor allem in Branchen mit schmutziger und/oder gefährlicher/gesundheitsgefährdender Arbeit ausgebeutet.

     
  11. 10

    Es sollte etwas ähnliches wie das Lieferkettengesetz (Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz) für die Beschäftigung von Arbeitnehmern geben. Wenn ein Unternehmen (ab einer bestimmten Größe) bezüglich Menschenrechte und Umwelt bei seinen globalen Lieferketten eine Sorgfaltspflicht hat, warum haben dann Unternehmen insbesondere die, die über Leiharbeitsfirmen Arbeitskräfte in ihren Betrieben beschäftigen nicht ebenfalls eine gesetzlich verankerte Sorgfaltspflicht bezüglich Menschenrechte und Umwelt für alle für sie arbeitenden Arbeitnehmer unabhängig davon ob es sich um Leiharbeitskräfte oder direkt Beschäftigte handelt? Es ist offensichtlich sehr naiv und realitätsfern zu glauben Verletzungen der Menschenrechte gäbe es nur in Entwicklungsländern oder allenfalls in Schwellenländern.

     
  12. 9

    Rückblick ! 🙄 Mein Kommentar und der anderer vom14 Mai 2018. „WALDSCHLÖSSCHEN VERKAUF“ passt evtl. zum Thema ? 🤔

     
  13. 7

    Was mir heute aufgefallen ist: Am Leiharbeiterhaus Heldstr. 21 standen bis zum Wochenende abends in der Regel mehrere Autos mit den Aufklebern einer Leiharbeitsfirma, mit denen die Leute zur Arbeit fuhren. Heute Abend sind es nur noch zwei Autos, eins mit Aufkleber ganz hinterm Haus und eins ohne vorne. Es ist sehr ruhig.

    Dafür quillt die Mülltonne über…

     
  14. 6

    @3. S. Müller

    Man kann nun nicht verallgemeinern! Nicht ALLE tragen die Mitschuld ………. es gibt mittlerweile sehr viele Vegetarier/innen und Veganer/innen!
    Das sind meistens keine günstigen Nahrungsmittel.

     
  15. 5

    Das oben gezeigte Mehrfamilienhaus liegt auf dem Friedrich Ebert Ring jeder der durchfährt kann es leicht finden, in diesem leben nach Männern und Frauen getrennten Wohnungen Leiharbeiter/innen. Diese Wohnungen haben 1 Wohnzimmer, 1 Küche, 1 Badezimmer mit Toilette, 1 Eltern Schlafzimmer, 1 Kinderzimmer, circa 75qm.

    Die Räume waren vor einigen Jahren zurück mit je 3 Stück 2×fach Etagenbetten also 12 Personen in Eltern und Kinderzimmer sowie im Wohnzimmer waren auch schon mal 4 2xfach Bettentürme aufgestellt. Macht also bestenfalls nur 12 Personen, wenn das Wohnzimmer mit hinzukam dann waren 20 Personen in einer Wohnung einquatiert.

    Die Leiharbeiter berichten das sie obwohl sie nur eine gewisse Zeit in Deutschland sich aufhalten dürften, sie einfach in einen anderen Kreis umgesiedelt wurden und damit für die Behörden nicht mehr greifbar waren.

    So waren manche Männer und Frauen schon 2 Jahre durchgängig in Deutschland ohne auch nur einmal in der Zeit Urlaub gehabt zu haben oder in ihr Heimatland gewesen zu sein.

    Auf den Briefkästen stapeln sich die Namensaufkleber, wobei diese wohl kaum mit den Bewohnern übereinstimmen dürften.

     
  16. 4

    Endlich. Wie man sieht, haben wir genug Handhabe gegen solche Zustände.

    Früher waren es die Subunternehmen, die Ärger machten, jetzt sind es die Leiharbeitsfirmen.

    Wohnraum diesseits der Grenze ist ja schon viel preiswerter, aber das reicht ihnen noch nicht.

    @3 Schuld haben allein die Leiharbeitsfirmen, die die Leute ausbeuten. Und vielleicht noch eine NRW-Regierung, die (bisher) nicht genug dagegen gemacht hat.

     
  17. 3

    Warum kommen so viele aus Südosteuropa? Ein Grund ist, dass kein Niederländer, oder Deutscher die Arbeit in der Fleischfabrik machen möchte. Wir alle tragen eine Mitschuld an dieser Misere, weil wir fast alle so günstig wie möglich Nahrungsmittel (in diesem Fall, billiges Fleisch) haben wollen. Die Arbeitgeber wollen soviel Gewinn, wie nur irgend möglich erwirtschaften. Man sollte sich bei seinem Konsum immer vor Augen halten, dass am Ende immer einer dafür bezahlt. Meist ist es der Arbeiter
    Geiz ist nicht geil!!!

     
  18. 2

    Warum werden die Leiharbeits-Firmen, in deren Unterkünften
    derart schlimme Zustände festgestellt wurde, nicht mit
    Namen und Sitz genannt?

    Warum wird diesen Unternehmen und den dahinterstehenden
    verantwortlichen Personen nicht jede weitere geschäftliche
    Tätigkeit in dieser Branche schnellstmöglich EU-weit untersagt?

     
  19. 1

    Da gibt es noch etliche weitere Unterkünfte im Klever Stadtgebiet und Umland wo Leiharbeiter eingepfercht untergebracht sind. Wo in fast wöchentlichen Abständen die Polizei aufschlagen muss um dort Streitigkeiten unter den Leiharbeitern zu schlichten wie z.B. auf der Materborner Allee 71, Mittelweg 101, Hagsche Str. 13-15, Marktstr. 25, Karlstr. 2-6, Griethausen Oberstraße 34-38, Bedburg-Hau B57 Kalkarer Straße 96 um nur einige zu nennen.