Corona: Klever Krankenhaus cancelt Kreißsaal

Wer in den nächsten Tagen geboren wird, könnte Wesel als Geburtsort in seinem Personalausweis stehen haben – Kleve jedenfalls nicht

Die Zahlen sind so hoch wie, und die Lust, sich damit überhaupt noch auseinanderzusetzen ist so gering wie – bis dann plötzlich eine Meldung wieder einmal klar macht, wie nahe wir am Rande einer Katastrophe stehen. Im Kreis Kleve gab es in den vergangenen 24 Stunden wieder einmal knapp tausend neue (erkannte) Infektionen (exakt: 976); die Inzidenz liegt bei 1600; 80 Menschen werden wegen der Infektion in den Krankenhäusern des Kreises behandelt – und in Kleve griff jetzt das St.-Antonius-Hospital zu einschneidenden Maßnahmen, um die angespannte Lage überhaupt noch bewältigen zu können: Der Kreißsaal wird geschlossen, planbare Eingriffe werden verschoben. Die Notfallversorgung sei aber sichergestellt, teilt das Krankenhaus mit.

Der Aufwand, den das Katholische Karl-Leisner-Klinikum (mit Krankenhäusern in Kleve, Goch, Kalkar und Kevelaer) betreibt, um die Pandemie einzuhegen, ist immens: In allen Krankenhäusern werden separate Stationen oder Bereiche betrieben, in denen Corona-Patienten mit maximalem Infektionsschutz behandelt werden. Allein im St.-Antonius-Hospital Kleve sind das heute mehr als 20 Patienten.

Gleichzeitig fallen aktuell so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus wie zu bisher keinem Zeitpunkt der Pandemie. Standortübergreifend befinden sich aktuell mehr als hundert Beschäftigte in Isolation oder Quarantäne – Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und weitere Beschäftigte in den nicht-medizinischen Bereichen. „Ein Regelbetrieb ist in den Krankenhäusern vor allem wegen der angespannten Personalsituation derzeit nicht möglich“, so Christian Weßels, Sprecher des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums.

Das führt dazu, dass wegen fehlenden Personals der Kreißsaal im St.-Antonius-Hospital Kleve in der Zeit von Mittwoch (23. März) um 16 Uhr bis Montag (28. März) um 8 Uhr geschlossen wird. Geburten sind in dieser Zeit im St.-Antonius-Hospital nicht möglich, geplante Einleitungen müssen abgesagt werden. Werdende Mütter werden gebeten, sich zur Geburt an die geburtshilflichen Abteilungen der Krankenhäuser in Bocholt (02871-200), Geldern (02831-3900) und Wesel (0281-1040) zu wenden und bei weiteren Rückfragen ihre betreuenden Hebammen zu kontaktieren.

Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu sichern, werden auch planbare Eingriffe und Untersuchungen verschoben. Dies geschehe sehr individuell – und nur wenn es medizinisch vertretbar sei, heißt es. Dort, wo es sinnvoll ist, werden vereinzelt Stationen zusammengelegt. Die Teams können sich so gegenseitig und stationsübergreifend unterstützen. Beispiele: Pflegepersonal aus dem OP unterstützt die Zentrale Notaufnahme, Pflegepersonal der Kinderstation unterstützt auf anderen Stationen.

Auch auf den Intensivstationen ist die Personalsituation angespannt, die Notfall-Versorgung ist aber zu jeder Zeit gesichert.

Abschließend teilt das Klinikum mit: „Wir weisen auch jetzt natürlich keine Patient*innen ab. Aber wir bitten um Verständnis, wenn bei weniger dringenden Behandlungen längere Wartezeiten entstehen. Ambulante Behandlungen wie Sprechstunden finden weiterhin regulär statt. Die Besuchsregelung in den Krankenhäusern des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums ist unverändert: Besuche sind unter Einhaltung der 2G-Plus-Regel möglich.“

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26 Kommentare

  1. 24

    @23. Chewgum Eine neue Variante die hochansteckend ist und schwer krank machen kann. Der Supergau wäre dann wenn diese Variante über das ganze Jahr so ist und nicht wie bisher wenigstens in der warmen Jahreszeit etwas gehemmt wird.

    Was das sich anstecken angeht, meine ich nicht pauschal alle sondern solche Leute die keinen Risikoberuf wie beispielsweise Ärzte, Krankenpfleger, Lehrer und im Einzelhandel Tätige ausüben und es trotzdem irgendwie schaffen sich bei so ziemlich jeder Welle das Virus einzufangen. Ich arbeite nicht im Homeoffice und habe beruflich Kontakt zu Menschen. Entweder sind Schelltests nicht sensibel genug oder ich habe mich bis jetzt tatsächlich noch nicht infiziert. Schnelltests mache ich von Montag bis Freitag. Bis jetzt glücklicherweise immer negativ. Natürlich ist nicht jeder an seiner Infektion schuld, ungünstige Umstände an denen wir nichts ändern können usw. und schon ist es passiert.

     
  2. 23

    Erstmal müssen wir uns eingestehen, dass wir die Corona-Pandemie noch nicht unter Kontrolle haben (und vielleicht nie haben werden).

    Wenn dieses Omikron für schwerere Verläufe sorgen würde, wären wir ganz schön verratzt. Und es ist ja nicht ausgeschlossen, dass noch so eine Mutation kommt, die beides kann: hochansteckend und schwerere Symptome.

    Nächsten Winter wird es heißen: Oh, wir dachten, Corona ist vorbei.

    Wir öffnen und lockern, obwohl die Zahlen weiter in die Höhe gehen und der Personalausfall sich überall bemerkbar macht. Keiner spricht mehr von Impfpflicht oder habe ich was verpasst?

    Ich bin weiterhin im Homeoffice, weil mein Arbeitgeber der Sache nicht traut und es mehr Fälle denn je gibt. Bin auch dreimal geimpft und insgesamt vorsichtig. So richtig ins Bewusstsein ist mir Corona aber erst wieder gekommen, als sich zwei nahe Familienmitglieder als Corona-infiziert (mit leichteren Symptomen) meldeten, beide auch dreifach geimpft. Sie haben keine Ahnung, wo sie sich angesteckt haben könnten, haben beruflich viel mit Leuten zu tun.

    @Storch „einige Zeitgenossen es fertigbringen sich zum wiederholten Mal zu infizieren“ – das halte ich für einen unzulässigen Vorwurf. Omikron ist nun mal sehr ansteckend.

    Aber Ihre Frage ist natürlich nachvollziehbar. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Operationen verschoben werden etc.

    Meine Eltern haben jetzt einen Termin für die zweite Booster-Impfung. Darauf wird es wohl über kurz oder lang für uns alle hinauslaufen. Am besten bis nächsten Winter.

    Dann spätestens ist auch das Thema Impfpflicht wieder auf dem Tisch. Und wird wieder vertagt.

     
  3. 22

    @20. MK Das Problem ist doch offensichtlich dass der Anteil derjenigen an der Bevölkerung denen die eigene Gesundheit und die der anderen sche…egal ist groß genug ist so dass das Virus sich stark ausbreiten kann. Wie wollen Sie diese Leute dazu bringen die Bemühungen der großen Mehrheit die sich vernünftig verhält nicht zu nichte zu machen? Impfpflicht? Aufklärung im Unterricht, an den Hochschulen, im öffentlichen Dienst und Unternehmen? Es ist wohl nicht zu vermessen von Berufspolitikern zu erwarten dass sie sich Gedanken machen und Konzepte ausarbeiten.

     
  4. 21

    @20. MK Klar, erstmal gehen das Schienbein treten und dann genauer hinschauen.
    Ich frage deshalb, weil ich seit es die Pandemie gibt noch nie mit dem Coronavirus infiziert war. Desweiteren bin ich dreimal geimpft und halte mich zurück so wie viele andere Leute auch. Trotzdem habe wir eine irre hohe Inzidenz und trotzdem müssen viele wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden. Wenn Sie erlauben würde ich Sie gerne fragen wie wir das in Zukunft geregelt kriegen sollen, wenn die Mehrheit geimpft ist und sich vernünftig verhält und viele von ihnen noch nie infiziert waren und andererseits einige Zeitgenossen es fertigbringen sich zum wiederholten Mal zu infizieren und ein größerer Teil von ihnen sich einfach mal um nichts schert und weder geimpft ist noch sich an die Regeln hält? Soll das jedes Jahr so weitergehen? Für Vorschläge bin ich offen.

     
  5. 20

    @ 7 Hat sich eigentlich schon mal irgendein Mensch seines gesunden Menschenverstandes (sofern vorhanden) bedient, und sich selbst gefragt, was jede einzelne Person tun kann, um durch die Corona- und Grippesaison zu kommen? Das Problem verschwindet ja nicht einfach von alleine, und schon gar nicht wenn so viele Dummpfbacken meinen, man brauche keinen Abstand, keine Masken und auch keine Hygiene mehr. Packen wir uns doch an die eigene Nase und tun was Sinnvolles! Es ist immer so billig Andere dafür verantwortlich zu zeichnen.

     
  6. 19

    @18. Jean-Baptiste le Rond d‘ Allembert
    Im Nachhinein sehe ich das auch so. Leider bin ich manchmal etwas infantil. Oft aus Übermut aber häufig auch wenn ich mich hilflos fühle wie z.B. bei diesem Thema. Ich gelobe Besserung.

     
  7. 16

    @12. NL Millingen Nein, ich finde die Situation nicht lustig. Der Post ist sarkastisch. Er bezog sich allgemein auf Engpässe in Kliniken und nicht speziell auf Entbindungsstationen.

     
  8. 14

    @8 Thomas Meier „Aus freien Stücken und aus Freude“ – Wer hat sich denn hier so geäußert? Keiner hat dem Personal einen Vorwurf gemacht.

    Aber man wird noch die Auswirkungen sprechen dürfen, die das für die Betroffenen hat. Und die gibt es nun mal.

    Und auch diese Frage darf sein: Könnten Corona-Patienten, die nicht auf der ITS betreut werden müssen, nicht anders verteilt werden?

    Was sprach für die vorübergehende Schließung dieses Bereichs statt ggf. eines anderen?

    Das sind sachliche, ernstgemeinte und berechtigte Fragen.

     
  9. 13

    Wurde nicht, als die hochansteckende Omikron-Variante aufkam, darauf hingewiesen, daß bei diesem „Impftempo“ wir damit rechnen müssen, daß es zu stärken Personalausfällen in systemrelevaten Berufen kommt?
    Nun haben wir den Schlamassel. Es liegen Corona-Patienten zwar nicht so viele zum Glück auf der Intensivstation, aber dafür auf der Normalen, die auch mit erhöhtem Aufwand versorgt werden müssen.

    Es wurde auch hier das Klatschen für die Leistung der Pflegekräfte erwähnt. Wäre es nicht besser, statt Klatschen, sich impfen zu lassen und eine finanzielle Anerkennung? Der Todimpstoff steht nun auch zur Verfügung und es wäre damit allen geholfen.

    Benno

     
  10. 12

    @2 steve bay „Oder Maartenkliniek in Ubbergen “
    en wat moeten de vrouwen daar ? nieuwe heup of wat ?
    mensen, roep toch niet zomaar wat, maar ga eens op onderzoek af eer je wat oppert.
    @3 Schwarzer Kater vindt jij dat nu grappig, ga dan gewoon naar de creche, daar zal juf wel wat weten om jouw verveling tegen te gaan.
    Overigens, in Nededrland is het gebruikelijk zonder dat er complicaties een verloskundig centrum te bezoeken,een ziekenhuis kommt daar niet aan te pas.
    Googel maar zelf, maat in Nijmegen krioelt het van deze praktijken, en ook hier http://www.verloskundigenbergen-gennep.nl kun je dicht bij huis terecht .

     
  11. 11

    @10. Ob Pflegekräfte einen Bonus bekamen?

    Boni sind nichts für das Fußvolk. Geld fließt nicht zu denen, die es ehrlich verdienen.

     
  12. 10

    Das ganze Thema ist noch lange nicht durch – das Personal geht weiter auf dem Zahnfleisch. Bekommen die Pflegekräfte mehr Geld (monatlich ?) – bekamen Sie einen Bonus ? , dass würde mich mal interessieren ! In fast allen Läden/Geschäften/Rathäusern/Versicherungen/Banken haben die „Arbeitenden“ Scheiben vor der Nase (als Schutz), Zeiten reduziert/angepaß/Homework usw. – das alles geht beim Dienst am Menschen nicht !

    Jetzt sind Stationen dicht, die nicht erkrankten müssen aushelfen, auf anderen Stationen (Fachgebieten) usw.-wenn jemand in der Autowerkstatt ausfällt, liegt der Verkäufer auch nicht unter dem Motorblock-oder?
    In der Pflege läuft das anders-da müssen die im „Grunde Mädchen für alles spielen“.
    Das wird zu wenig honoriert.

    Ach ja, bitte klatschen – wäre ja wieder mal angebracht.

     
  13. 9

    @8. Thomas Beler
    Laut Vertretern der Corona-ist-harmlos-und-alles-ist-Panikmache-Fraktion ist das doch kein Problem: Infiziertes Personal einfach weiterarbeiten lassen. So wird dann auch sichergestellt, dass möglichst viele Patienten, die das Virus noch nicht haben, im Krankenhaus infiziert werden.

     
  14. 8

    Gleich einmal eines vorweg, niemand macht aus freien Stücken und aus Freude eine Stadtion dicht, erst recht nicht eine notwendige Entbindungsstation.

    Aus dem Umfeld der Familie deren Mitglieder im Klever Krankenhausverbund sowie in Kleve arbeiten weiß ich, dass die coronabedingten Ausfälle im Augenblick auf allen Stationen enorm sind. Teilweise werden Stationen nun dicht gemacht um das Personal auf anderen Stationen zusammen zu ziehen und um wenigstens auf diesen Stationen eine ausrecihende Versorgung zu gewährleisten und so am Laufen zu halten.

    Es gibt zwar inzwischen weniger schwere intensivmedizinische Coronafälle die im Krankenhaus auf der Intensivstation betreut werden müssen, dafür gibt es aber eine hohe Anzahl an Corona-Patienten die trotzdem im Krankenhaus stationär betreut werden müssen und das frist Ressourcen, neben der erhöhten Ansteckungsgefahr für das Personal im Krankenhaus, was wiederum dazu führt das Kollegen und Kolleginen längere Zeit ausfallen!.
    Und das neben der ohnehin schon sehr angespannten Personaldecke im Krankenhaus.

    Die Krankenpfleger und Ärzte sind in Kleve am Limit und Besserung ist nicht in Sicht.
    Also bitte mehr Verständnis für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen aufbringen, denn die geben wirklich alles was möglich ist.

     
  15. 7

    @6. Aus diesem Grund wurde früher häufig auf meinen Lieferservice zurückgegriffen.

    Hat sich eigentlich schon mal irgendein Gesundheitspolitiker überlegt wie wir künftig durch die Corona- und Grippesaison kommen sollen? Das Problem verschwindet ja nicht einfach von alleine.🙁

     
  16. 6

    Es ist natürlich ziemlicher Stress, wenn man nicht ins heimische Krankenhaus kann. Geldern geht vielleicht gerade noch so, wenn sich das Kind nach den ersten Wehen noch Zeit lässt (was auch nicht wirklich vorhersehbar ist), aber Wesel oder gar Bocholt? Auf der anderen Rheinseite auch noch.

    Wenn man gerade, zufällig, noch ein paar Babyklamotten in Nimwegen shoppen war (und die Grenze nicht mehr erreicht hat), kann man sich natürlich dort in die Klinik begeben, im Falle eines Falles…

    Aber wenn dann was nicht funktioniert, ist der Weg zum nächstmöglichen deutschen Krankenhaus lang.

     
  17. 5

    @1. Steve Bay „Kann man als Patient aus Kleve, nicht zur Klinik in Nimwegen, ausweichen ?“ Ich will ja nicht kleinlich sein, aber der Kreissaal ist dann doch eher etwas für die weibliche Hälfte der Bevölkerung. 🙃

     
  18. 4

    @1 und 2
    Mmuuuh, Herr Bay, vermmuuuhtlich gibt es dann auf Wunsch sogar noch die niederländische Staatsangehörigkeit obendrauf, wenn die Niederkunft in den Niederlanden stattfindet, mmuuuh oder ist das bei den Menschen anders?

     
  19. 3

    Wer Hilfe braucht, kann sich gerne an mich wenden. Habe noch ein bisher unbelegtes Lego-Krankenhaus zu Hause. Personal ist reichlich vorhanden. Sind zwar nur ein paar Minifigs in weiß aber Bauarbeiter, Piraten und Ritter etc. sind zahlreich. Eine Versichertenkarte ist nicht nötig.