Zu alt, zu schwach! Klever Sargträger fordern elektrische Unterstützung, kündigen Streik an

Deutliche Worte

(Aktualisiert, jetzt mit Stellungnahme der Stadt Kleve)

Es gibt nur noch wenige von ihnen, Nachwuchs ist schwer zu finden, und nun kündigen Sie für Ende Mai einen Ausstand an – aber wie soll es dann auf dem Klever Friedhof weitergehen? Sollen die trauernden Hinterbliebenen die Särge selbst zu den Gräbern tragen? Ein in den Niederrhein Nachrichten erschienener Leserbrief legt nahe, dass die Gemeinschaft der Klever Sargträger, die würdevoll den letzten Weg der verstorbenen Mitbürger begleiten, auf dem letzten Loch pfeift.

Acht von ihnen gibt es noch, und, so heißt es in dem von Gerd Barten unterzeichneten Brief: „Wir alle sind im Laufe der Jahre entsprechend älter geworden. Von der Kapelle zur Grabstätte müssen wir mit dem Wagen eine entsprechende Steigung überwinden. Es mag sein, dass es jüngeren Männern leichter fällt, unsere Altersgruppe ist damit auf Dauer überfordert. Jüngere Kollegen sind nicht oder [nur] schlecht zu finden.“

Zusätzliche Erschwernis bereitet in diesen Tagen die Pflicht, auf den Leichenbegängnissen auch noch aus Gründen der Pandemie Masken zu tragen. Gerd Barten: „Das Problem im Moment ist auch noch das Tragen der Masken, da wird die Luft knapp!“ Es wäre wohl kaum der Würde eines Begräbnisses angemessen, wenn dann auch noch einer der Sargträger zusammenbrechen würde.

Doch die Riege der alten Männer hatte eine Idee, das Problem konstruktiv zu lösen. Sie schrieben einen Brief an Bürgermeister Wolfgang Gebing (CDU), per Einschreiben, damit alles seine Ordnung hat. Sie baten darum, dass am Sargwagen eine elektrische Hilfe installiert werde, damit sie auch weiterhin ihre wichtige Aufgabe erfüllen können. Diesen Brief versandte Gerd Barten offenbar am 15. März 2021 – und selbst heute, mehr als zwei Monate danach, warten er und seine Mitstreiter auf eine Antwort aus dem Rathaus.

Durch Kontakte habe er in Erfahrung bringen können, dass sich der Bürgermeister „mit einigen Leuten“ bereits am 7. Mai mit dem Thema befasst habe, ohne dass die Sargträger darüber unterrichtet worden seien. „Das nennt man Bürgernähe!“, so Barten mit einem Anflug von Sarkasmus. Er schließt einen Brief mit den Worten: „Wir werden dann Ende Mai unsere Aufgabe nicht mehr weiter ausführen! So habe ich keine Perspektive, meine Männer zu motivieren. Schade.“

Um 15:09 Uhr erreicht die Redaktion eine Stellungnahme der Stadt Kleve – und die ist geeignet, den Streik der Sargträger abzuwenden. Aber sie müssen sich in Geduld üben. Jörg Boltersdorf, Sprecher der Stadt Kleve: „Es tut uns leid, dass Herr Barten erst mit Schreiben vom Freitag, 21.05.2021 eine Information über den aktuellen Stand der Anfrage erhalten hat, obwohl wir uns mit dem Thema befasst haben. Diese Info ist uns vorher leider durchgegangen. In Absprache mit den USK halten wir die Möglichkeit eines elektrischen Sargwagens für ein gute Lösung. Die notwendigen Mittel sollen daher auch kurzfristig zur Verfügung gestellt. Mit einer erstmaligen Nutzung kann Mitte/Ende III. Quartal gerechnet werden.“

Deine Meinung zählt:

148 Kommentare

  1. 147

    Neues vom Friedhofsfunk

    Elektrisch motorisierte Sargwagen kommen im Herbst,
    Bürgermeisterbrief angekommen,
    Sargträgerschaft geteilt: Ein Teil der Männer um Herrn B. haben sich von einen Bestatter einstellen lassen, der Rest bietet seine Dienste trotz fehlendem Elektro-Sargwagen, Hitzetemperaturen und Maske weiter an,
    Gesamtlösung entwickelt sich, gute Lösungen werden von caritativen Klever Einrichtungen beigesteuert…

     
  2. 146

    @144. D&m

    Soweit ich weiß, werden genau Esel in Ländern mit extremer Hitze, für alle Möglichkeiten eingesetzt.

     
  3. 145

    off topic

    @94 Stefan Schuster

    Nachdem nun Ruhe in die Diskussion gekommen ist, hätte ich Gelegenheit, die Dinge für mich in mehrfacher Hinsicht zu reflektieren – sowohl auf ironische Weise als auch auf strategische Weise. Weitergebracht hat es mich allerdings nicht wesentlich. ABER!!!!

    Deine formulierte Kritik und Darstellung zur „Denkweise, dass Mechanisierung automatisch und immer als Fortschritt gesehen wird“ beschäftigt mich seit dem – im positiven Sinne. Ich bin daher froh, dass der Thread hier für mich einen Impulse hervorgebracht hat, um deine Gedanken für weitere Ideen, Projekte etc. zu beherzigen. Danke dafür und ein schönes Wochenende gewünscht.

    Bleibt alle gesund!

     
  4. 144

    @Jac Wenn ich fies wäre, würde ich darauf hinweisen, dass Sargträger nicht ehrenamtlich tätig sind, sondern…
    Aber lassen wir das.

    And now for something comletely different. Ich bin dafür Esel als Ökoantrieb einzusetzen. Die sind kleiner und wendiger als Pferde. Das könnte aber am Tierschutz scheitern wegen Hitze und so…

     
  5. 143

    @140 stiller Leser. Danke für den bisherigen Dialog. Das meibe ich ernst, obwohl – wie du siehst – kann man manche Dinge leichter mit Humor annehmen.

    Allerdings, auch hier, manches scheint wohl so, wie es gar nicht ist, denn was ich wichtig finde, was wichtiger und was am wichtigsten, dass entscheide ich für mich grad nich selbst und nicht dein Herausgeber.

    Insofern ist es vielleicht tatsächlich besser der Abschied, wenn hier nicht mehr als irgendwelche Mutmaßungen über mich, meibe Motivation und Vorlieben vorgebracht werden. Wie gesagt, mein Dank ist ernst gemeint.

    @142 Jac
    Ich schließe mich gerne deinem Aufruf an. Es werden händeringend Sargträger gesucht. Der Interesse hat, darf sich auch gerne bei mir melden. Details zum Ehrenamt werde ich dann gerne erläutern.

     
  6. 142

    Helmuth Plecker oder HP.lecker. Lass dich doch von den Herrschaften nicht ärgern. Nix ist durch. Im Gegenteil. Es werden neue Träger gesucht. Wer sich also fit genug fühlt diese Arbeiten im Ehrenamt zu machen, kann sich gerne bei der Sekretärin vom Bürgermeister oder bei einen der Bestattet aus Kleve melden. Vielleicht kennen die Herrschaften hier ja auch Leute die für die Arbeit in Frage kommen. Bitte mit suchen und finden. Nicht kritisieren was man alles hätte machen können sondern mitmachen und helfen.

     
  7. 141

    Stefan! Du wolltest dich doch nicht mehr aufregen
    Stefan, jetzt bleib friedlich!
    STEFAN! Laß den Stuhl in Ruhe!
    STEFAAAN…

    [krach, splitter]

     
  8. 140

    Ich werde mich hier an dieser Stelle aus der Diskussion verabschieden.
    Es scheint ja wichtiger zu sein sich an anderer Stelle über diverse Kommentare zu belustigen.
    Danke für den Hinweis

     
  9. 139

    @137 stiller Leser

    „Und das Versäumnis bezieht sich darauf das jede „Gruppierung” (Sargträger,Bestattungsunternehmen)den Mangel bereits vor langer Zeit festgestellt hat “

    Wie kommst du darauf bzw woran machst du die Behauptung fest, dass der Mangel bereits vor langer Zeit festgestellt worden sei?

    Der Mangel würde erst vor einigen Wochen festgestellt und danach sind Herr B. und ich kurz darauf losgelaufen. Zunächst gab es vom Zeitpunkt der Feststellung und den Kontaktaufnahmen einigen Meinungsaustausch, die dann die ganze Tragweite erst deutlich gemacht hatte.

     
  10. 138

    @136: Peter Brückner

    Sie fordern es heraus. DAS THEMA. Der Teil des Themas ist durch, nämlich der Teil, in dem es um die Anschaffung von zwei elektrisch betriebenen Sargwagen geht. Das Schreiben an den Herrn B. würde zum 21. Mai 2021 verfasst und einige Tage danach auf den Postweg gebracht und wieder einige Tage später zugestellt. Das Anliegen des Herrn B., ein Antwortschreibens des Bürgermeisters zu erhalten ist durch.

    Auch durch ist die Grundsatzentscheidung, zwei elektrisch betriebenen Sargwagen zu ordern ist auch durch.

    Nicht durch ist die Förderung des Herrn B., dass diese beiden Geräte bereits Anfang Juni in Betrieb genommen werden können. Das wird nämlich nicht der Fall sein. Sie werden das auch wissen, werter Herr Brückner. Die Sargwagen sollen nämlich vorrausichtlich Mitte/Ende des III. Quartals in Betrieb genommen werden.

    Was passiert den nun in der Ãœbergangszeit? Wissen Sie das denn auch? Herr B. hatte in seinem Leserbrief klargestellt, dass er und seine Männer ab Anfang Juni nicht mehr tätig würden, wenn der Sargwagen nicht bis dahin in Betrieb genommen werde. Und nun? Was ist denn an dem Thema durch? Verraten Sie es mir doch bitte.
    Im Gegenteil, die Version „Sargträger 2.0“ muss nun auf den Weg gebracht werden. Da ist noch gar nichts durch. Es stehen noch diverse Gespräche, Prüfungen und Entscheidungen bevor. Wie können Sie da behaupten, dass das Thema durch ist?

    @

     
  11. 137

    Die USK hat bestimmt keine Probleme mit der Öffentlichkeit.
    Mit Öffentlichkeit ist das präsentieren in eben dieser gemeint.
    Und das Versäumnis bezieht sich darauf das jede „Gruppierung“ (Sargträger,Bestattungsunternehmen)den Mangel bereits vor langer Zeit festgestellt hat aber sich die eine „Gruppe“ auf die andere verlassen hat das sich etwas ändert. Da wohl keiner diesen Schritt gemacht hat, hat sich auch nichts geändert.

     
  12. 136

    @133 HP.Lecker

    Stellen Sie sich vor, Sie sind nicht der Einzige, der in der Angelegenheit unterwegs sind. Ich habe die verantwortlichen Personen direkt angesprochen und auch sofort eine konkrete Antwort bekommen. Das Ergebnis habe ich gestern hier mitgeteilt. (125)
    Das Thema ist durch.

     
  13. 135

    @134 stiller Leser

    „Wenn doch schon bekannt ist das die USK dafür verantwortlich ist, wieso wird und wurde dann nicht dort vorgesprochen?“

    Das wurde doch getan, durch den Bürgermeister Gebing.

    Aber auch das erkläre ich gerne wieder etwas ausführlicher. Aber nicht, dass sich wieder jemand beschwert.

    In der Angelegenheit „Sargträger“ am Friedhof Kleve gibt es zwei Baustellen. Die eine ist die Anschaffung eines elektrisch betriebenen Sargwagens zur Erleichterung der Bergauf-Fortbewegung der Särge auf dem Friedhofsgelände. Diese „Baustelle“ hätte man sicherlich unmittelbar mit der USK besprechen können. Die Zweifel daran, dass das so nicht getan wurde bzw. die Frage nach dem warum sind berechtigt. Man hätte da nicht dem Umweg über den Bürgermeister gehen müssen. Und btw., es ist überhaupt nicht mein Ansinnen, damit zu prahlen, dass ich in Kontakt mit Herrn Gebing stehe. Wenn jemand dennoch den Eindruck hat – er entspricht nicht der Tatsache.

    Der (Umweg) über den Bürgermeister wurde deshalb gewählt, weil es eben noch Baustelle 2 gibt. Beide Baustellen sind miteinander verknüpft, wenngleich aus Sicht der Verwaltung voneinander getrennt zu sehen.
    Für Baustelle 2 ist die USK außen vor. Hier geht es darum, u.a. die Stadt Kleve als Stakeholder einzubeziehen und die wird nunmal durch den Bürgermeister vertreten. Deshalb wurden beiden Baustellen in einem Gespräch mit dem Bürgermeister und anderen erörtert. Daraus resultierte die Zusage des Bürgermeisters, die u.a. die USK unmittelbar zu beteiligen am Prüfungsverfahren zur „Baustelle 1“.

    „Oder macht sich das nicht so gut in der öffentlichkeit?“

    Warum soll sich ein Kontakt zur USK in der Öffentlichkeit nicht gut machen? Eher im Gegenteil. Es gibt hier überhaupt keine Vorbehalte der USK und deshalb stehe ich dort auch gerne für den Dialog bereit. Wegen meiner auch öffentlich. Ob die USK ein Problem mit der Öffentlichkeit hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Um das herauszufinden, solltest Du dort unmittelbar nachfragen.

    Und was den Durchblick angeht: Ja, ich bin als unmittelbar Beteiligter ganz nach an der Entwicklung und am bisherigen Verlauf dabei und habe Kenntnis über Details, mit dem ich die Inhalte des Leserbriefs des Herrn B. in Teilen in Frage stellen kann. Und muss!!! Denn er sorgt nicht nur für Verstimmung und Irritationen bei Kunden und Kollegen, sondern auch zu allerhand Verdruss. Das sind keine guten Entwicklungen, denen ich gerne entgegne. Und deshalb schreibe und schreibe und schreibe… Und weil hier immer wieder Leute auftauen und Dinge einfach so ohne jedwede Erklärung falsch behaupten, sehe ich mich auch dazu, solche falschen Behauptungen richtigzustellen.

    So habe ich im Kommentar 126 nach Begründungen gefragt, worauf sich die wiederholte falsche Behauptung stützt, es habe Versäumnisse gegeben. Leider ist diese Frage immer noch nicht beantwortet worden. Falsche Behauptungen aufstellen geht leicht, sie allerdings zu untermauern, dazu fehlt es offenbar an Substanz. Oder macht sich das nicht so gut in der Öffentlichkeit?

     
  14. 134

    Es geht sich darum jedem mitzuteilen dass man alleine den Durchblick hat und weiß was zu tun ist.
    Alle anderen Kommentare hier sind eigentlich überflüssig und sowieso falsch.
    Außerdem soll jeder wissen dass man nunmal persönlich mit dem Bürgermeister in Verbindung steht.
    Ich frage mich immer noch was der mit der ganzen Sache zu tun hat.
    Wenn doch schon bekannt ist das die USK dafür verantwortlich ist, wieso wird und wurde dann nicht dort vorgesprochen?
    Oder macht sich das nicht so gut in der öffentlichkeit?

     
  15. 133

    @132 Peter Brückner: Der Antragsteller hat einen netten Brief erhalten?

    Nun habe ich doch den Sachverhalt breit genug getreten und immer noch gibt es falsche Wahrnehmungen. Es gibt überhaupt gar keinen Antragsteller.

    Es gibt zwei Engagierte, die nahezu gleichzeitig losgelaufen sind um dem Bürgermeister anzuregen, einen motorisierten Sargwagen für den Städtischen Friedhof in Kleve an der Merowingerstrasse zu organisieren.

    Der Eine hat einen Brief an den Bürgermeister und zugleich an den Rat der Stadt Kleve gesendet und der Andere das direkte Gespräch mit dem Bürgermeister ersucht.

    Alles nachzulesen in diesem Kommentarstrang.

    Das nur zur formalen Richtigstellung.

    Am 9. Juni 2021 wird die Bereitstellung der finanziellen Mittel in den Nachtragshaushalt gebracht und dann kann der Vorgang mit Ausschreibung, Vergabe, Bestellung, Lieferung und Inbetriebnahme abgeschlossen werden. Soviel zum Sargwagen.

    Die weitere Problemlösung hält weiter an, die Dialoge sind noch lange nicht alle geführt, deshalb rühre ich das Süppchen weiter. Die USK hat hierzu noch keine Entscheidung getroffen, wird sie wohl auch nicht, da sie hier nicht Partei sein wird.

    Der von Ihnen benannte Selbstzweck liegt in der Tat darin, den Irritationen, die der Herr B. mit dem Leserbrief ausgelöst hat, zu entgegnen. Es scheint wichtig zu sein, dass viele Menschen davon erfahren, dass auch in naher Zukunft Särge getragen und gefahren werden auf dem Friedhof in Kleve. Sie sehen sich offenbar nicht den Fragen der Menschen ausgesetzt. Ich wohl.

     
  16. 132

    @127. HP.Lecker

    Interessant, wie sie das (Ihr) Thema aufrecht erhalten wollen und weiter diskutieren, obwohl Sie in Beitrag 106. schon aus der Diskussion abgebogen sind.

    Geht es Ihnen noch um die Sache, oder darum, dem Bürgermeister in seiner unnahbaren Art beizustehen?

    In der Sache- ist die Angelegenheit durch die USK geklärt worden, eine Lösung ist eingeleitet (Lieferfristen sind leider nicht zu umgehen) und der Antragsteller Herr B. hat einen netten Brief erhalten. Alles, was Sie, Herr HP.Lecker hier noch schreiben ist in Ihren unzähligen und langatmigen Beiträgen schon breit getreten worden. Betreiben Sie Ihr Wording gerne weiter. Es ist jedoch nur noch Selbstzweck.

     
  17. 131

    Sie beleidigen sich selbst mit dieser angeblich satirisch gemeinten Generalabrechnung mit allen, die die Frechheit besitzen Dinge zu hinterfragen.

     
  18. 130

    Achtung, satirische Tendenz. Bitte nicht ganz so ernst nehmen

    Zu müde, zu unfähig! Kleveblog Kommentatoren suchen den Generalnachlässigen, kündigen Kommentar-Rekord an.

    Angefangen hat alles mit einem Leserbrief, der in nachvollziehbarer Weise die sich inzwischen geänderte Situation der Sargträger auf dem Städtischen Friedhof in Kleve erzählt und damit verbunden auch schon die Lösung eines sich abzeichnenden Problems skizziert. Damit aber nicht genug, denn so ist es ja in Kleve üblich: Einer Muss sein Fett wegkriegen. Einer muss an den Pranger gestellt werden und der hungrigen Bürgemeute zum Fraß vorgeworfen werden. Diesesmal war es der amtierende Bürgermeister der Stadt Kleve, Wolfgang Gebing.

    Was hat er gemacht? Warum er? Gebing hat in Schulbuchqualität gezeigt, wie man Distanz zur hungrigen Bürgermeute hält. Immerhin, so stellt ein Kommentator des kleveblogschen Zirkels fest, kommt man als einer von knapp 52000 nicht in Kontakt mit diesem Mann, wenn man nicht gerade einen Bekanntheitsbonus besitzt. Ohne dem kommt man über das Vorzimmer des Meisters nicht hinaus, wird bei Kleveblog erklärt. Dort wird gnadenlos selektiert – also im Vorzimmer.. Und so erging es dann auch dem Herrn B., dessen Anliegen diesem Auswahlverfahren ungeschönt zum Opfer gefallen sein muss.

    Anliegen? Das Anliegen, das sich abzeichnende Problem der Sargträger lösen zu lassen, kann nicht der Auslöser für den Leserbrief gewesen sein, der Grund für den grossen Knall in den Niederrhein Nachrichten. Denn damit war der Bürgermeister ja schon beschäftigt, wie dem Verfasser des Briefes unlängst bekannt war.

    Nein, es war dieses Verhalten des Bürgermeisters, sich einfach nicht zu melden, dem Herrn B. zu antworten. Anstatt sich zu fragen, ob es vielleicht einfach ein Versehen war – was es letztlich ja auch war – wird gleich mit der alles vernichtenden Rhetorik der mangelnden Bürgernähe geschossen. Auf zum grossen Knall – krabumm.

    Das schreckt die Menschen auf und so dauerte es nicht lange, und der Daute folgte den Wellen des Schalls und schickte gleich einen Knall hinterher. Einen Streik will er gesehen haben in den Worten des Herrn B. – so richtig mit Trillerpfeifen, bemalten Bettlaken und Törrröh-Megafon. Dabei brachte der Knall nun wahrlich nirgends die Ankündigung eines Streiks aus, sondern die pure Resignation der Sargträger, dass man ohne einen meisterlich geschriebenen Brief in den Händen sich nicht mehr in der Lage sehe, die Särge der Verstorbenen den steilen Berg des friedhöfschen Areals hochzuwegen. Krabumm!

    Kleveblog wäre nicht Kleveblog, wenn ein Bumm nach einem Krabumm nicht so ein ganzes Feuerwerk folgen ließe. Und so sollte es dann auch kommen.

    Wen sollen wir nun zum Mond schießen, fragte sich der kleveblogsche Zirkel? Die Suche beginnt. Der Bürgermeister war der erste. Denn er ist halt nicht wie der Alte – Brauer versteht sich. Brauer, der Macher, der alles, was er anpackte, zu Gold machte – ähm, zumindest zu einem Foto in den einschlägigen Blättern. Ein Mann, der die von Gebing wieder eingeführte gnadenlose Selektion des Bürgerwillens, abgeschafft hatte und sich um nahezu jedes Anliegen der knapp 52.000 Bürger*innen höchspersönlich gekümmert hatte.

    Fehlanzeige! Plecker macht den Strich durch die Rechnung und blässt die Zündung der Mondrakete einfach, aber mit vielen ermüdenden Worten, aus. Denn Gebing kümmerte sich. Er kümmerte sich, wie man es von einem Bürgermeister erwartet. Ganz der Amtsmann, den Blick gerichtet auf die Lösung. Und dabei den Brief des Herrn B. übersehen. Oh, je!

    Das veranlasste einige Kommentatoren, Plecker ins Zentrum der Kritik zu stellen. Plecker der kritische Aufklärer. Zu indiskret der auch noch in der Lage war, Retourkutschen zu satteln. Er war es also, der auch sein Fett weg bekommen muss. Zum Mond sollte er nicht geschossen werden, denn er war es, der nicht nur ermüdend lange Kommentare schrieb, sondern einige Kommentatoren für das Thema begeisterte und sich davon fesseln ließen.

    Nein, nein. Im Konsortium gibt es noch andere, die man zum Mond schießen kann. Man muss sie nur finden und irgendeine Fahrradkette…Und schon – krabumm, ab zum Mond.

    Natürlich, die Bestatter im Allgemeinen, sie sind es. Sie haben verpennt ihre Zuständigkeit ernst zu nehmen und gleich nach der Eiszeit, in der die Topografie des Klever Friedhofs entstand, dafür zu Sorgen, dass das entsprechende Gerät vorgehalten wird. Hätten die Bestatter dann auch noch dafür Sorge getragen, dass vierbeinige Rappen über die Wege des Friedhofs getrabt wären, so richtig nostalgisch, die USK hätte eine Vollzeitstelle für einen Hufschmied geschaffen. Aber so richtig konnte die Kleveblogsche Kommune den Bestattern ein Versäumnis nicht belegen. Kein Krabumm, kein Flug zum Mond.

    Es dauerte gar nicht lange und auch die USK wurde in den Fokus der Generalvernachläsdigenden gerückt. Es sei vom den Bediensteten nicht wahrgenommen worden, dass ein elektrischer Sargwagen von Nöten sei – alleine schon wegen der Berge. Oder irgendeiner der Teilverantwortlichen in den betrieblichen Instanzen blockiert hier einfach. Das geht ja mal gar nicht. Die USK ist alles in Schuld. Keine Visionen, keine Ideen. Dabei hätte man sich am Klever Friedhof mit Visionen und Ideen überschlagen können. Tunnel hätten gebaut werden können, Aufzüge, Seilbahnen, Senkomaten und und und. Nicht einmal auf die Idee der Anschaffung eines elektronischen Sargwagens sei man (früh genug) gekommen. Ein Fall für den Mond, diese städtische Gesellschaft.

    Noch nicht ganz zu Ende gedacht, Nachricht von Sam – ähm, aus dem SPD-Lager. Der Bürgermeister, ihr wisst schon, die Bastion gegen die Bürgernähe. Natürlich, dass er nichts getan habe im Sinne der Sargträger – der Bart ist ab. Niedergemacht durch die Pleckersche Gegenwehr. Das hat auch wohl der letzte Kritiker bemerkt – zumindest ermüdet. Aber, Opposition ist für das Haar in der Suppe bekannt, also fürs Finden. Und so wundert es nicht, dass dem Bürgermeister vorgehalten wird, dass er alles nur verzögert und verkompliziert hätte, hätte, Fahrradkette. Und mit dieser Ansage sollte nun auch Schluss gemacht werden damit, den Sargträgern mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem Einzelhandel und anderen Themen, über die sich die SPD mehr als nur 11 Kommentare bei Kleveblog wünscht. Sargträgerthema Ende, krabumm, oder wie es die Genossen formulieren: Basta!

    Nein, auch der Bürgermeister bleibt mit den Bestattern und den Sargträgern auf dem Boden der Erde, und auf dem Boden der Tatsachen.

    Also, im Kleveblog ist nun einige Munition verpufft. Der grosse Knall ist ausgeblieben, kein beeindruckendes Feuerwerk, nur ein paar Rohrkrepierer, und so lösen sich – auch ohne Bumm-Bumm-Bumm – so manche Probleme im stillen Dialog zwischen den Beteiligten. Und wer immer noch nach der Schlafmütze sucht, dem sei gewiss, das Sandmännchen kommt und auch der elektrisch betriebene Sargwagen…

     
  19. 129

    @128 Seebär: Stimmt. Ich nehme den Bezug zu Kom. 124 zurück.

    Und du hast Recht damit, dass die USK selbst offenbar nicht die Weitsicht hatte und rein vorsorglich einen solche hier in Rede stehende Investition in Erwägung zu ziehen. Aber – auch für den Fall, dass ich mich wiederhole – es war ja bis kürzlich auch nicht erkennbar, dass eine solche Anschaffung nunmehr akuter denn je werden sollte.

    Es ist gut, dass der Knoten nun durchtrennt ist und sich eine (Neu)Ordnung anbahnt.

    Was bis dato übrigens bei aller Bertichterstattunf vernachlässigt wurde von mir ist, dass die Sargträger nach der Beisetzung des Sarges wieder den Berg hinunter müssen um dann an der Kapelle alle Trauerfloristik abzuholen und mit dem Sargwagen (der dann ein Kranzwagen ist) dann wieder den Berg hinauf um die Floristik dann zur Grabstelle zu bringen.

    Im Ãœbrigen, das nur ganz am Rande, las ich gerade die Kurzgeschichte „Die große Blamage“ von Werner van Basten, in der ein hinter zwei Rappen gespannter Leichenwagen beim Trauerzug über die Emmericher Strasse ein Rad verlor, das zweite zerbarste, der Sarg hinunter fiel der Trauergemeinde vor die Füsse und der Leichnam auf der Straße, die damals noch als Allee ausgebaut war, liegen blieb. Hier war es in der Geschichte technisches Versagen. Wollen wir für die Zukunft der Gefahr von menschlichem Versagen zuvorkommen.

     
  20. 128

    @126. Helmuth Plecker
    Steht in Post 124 irgendetwas von Versäumnis oder unterstelle ich irgendwem etwas? Ich habe etwas festgestellt mehr nicht. Die USK ist von sich aus nicht auf die Idee gekommen, dass bei einer stetig steigenden Temperatur in den letzten 20 Jahren im Sommer Werte von 30 Grad Celsius und mehr längst gang und gäbe sind und anstrengende körperliche Arbeit für alle an die Grenzen der Belastbarkeit geht. schweren Wagen bergauf schieben + Anzug + hohe Temperatur (+ Maske) = im günstigsten Fall großer Durst und im ungünstigsten Fall ist die Erdanziehungskraft stärker als man selbst.

     
  21. 127

    @125 Peter Brückner: Das Thema ist leider noch nicht beendet. Entschuldigen Sie bitte, dass der Drop noch nicht gelutscht ist und deshalb noch etwas Aufmerksamkeit verlangt.

    Der elektrisch betriebene Sargwagen wird zwar angeschafft, aber erst Mitte/Ende des III. Quartals 2021 in Betrieb genommen. Bedeutet – es werden noch einige Monate, vermutlich heisse Sommermonate, vergehen, in denen die Särge mit nicht elektrisch unterstützen Sargwagen den Berg hinaus geschoben werden müssen. Und ein Ende der Maskenpflicht ist auch noch nicht absehbar. Also alles das, was der Herr B in seinem Leserbrief erwähnt hat als Begründung, warum die Sargträger ihre Dienste seit heute nicht mehr erbringen können.

    Es ist also Handlungsbedarf festzustellen und die letzten Kommentare zeigen ja deutlich auf, wie schnell man mit dem Begriff der Versäumnis zur Stelle ist.

    Deshalb möchte ich es nicht versäumen, das Thema der Sargträger weiter zu diskutieren, bis es eine Lösung gibt. Nehmen Sie es mir also bitte nicht übel, dass dieses Thema entgegen ihres Wunsches weiterhin eine hohe Priorität besitzt. Lassen Sie sich aber nicht aufhalten, sich für Ihre „Lieblingsthemen“ einzusetzen.

     
  22. 126

    @123 + 124: ich verstehe nicht, warum hier ein Versäumnis vermutet bzw unterstellt wird.

    Es gab solche Gespräche nicht. Vielmehr gab es Gespräche, dass einige Särge sehr schwer seien und das beim Beisetzen ins Grab sehr mühevoll sei. Da würde ganz schnell eine Lösung gefunden.

    Es gab ansonsten keine Versäumnisse. Erst mit den Masken, dem warmen Wetter und den schweren Sorgen kamen Gespräche zustande. Und dann dauerte es nicht lange, an dem sich einerseits der Herr B als auch ich für das Bestattungsunternehmen meiner Partnerin losgelaufen sind. Wenngleich wir beide nicht den Weg unmittelbar zur USK gesucht haben, so war auch der Weg zum Bürgermeister nicht der falsche.

    Es gab deshalb keine Versäumnisse, weil die Träger zuvor keine Beschwerden beim Tun ihrer Dienste beim Bergaufweg bemerkt haben. Vielleicht haben sie diese Aufgabe als sportliche Aufgabe betrachtet.

    Es ist mit schleierhaft, weshalb hier nun ein Versäumnis vermutet bzw unterstellt wird. Vielleicht erklärt ihr mir mir (und den anderen Lesern) eure Vermutung.

    Und nun? Herr B sieht sich nun doch noch in der Lage, mit Maske, warmen Temperaturen und ohne elektrisch motorisierten Sargwagen seine Dienste durchzuführen, wie ich heute von der örtlichen Friedhofsverwaltung erfshren habe!!! Alles doch nicht so schlimm, wie in Leserbrief geschrieben? Wie würde sich nun ein Versäumnis begründen?

     
  23. 125

    @all: Gute Nachrichten, das Thema ist erledigt. Es wird ein elektrisch betriebenes Fahrzeug beschafft und Herr B. hat ein Schreiben erhalten, in dem ausdrücklich bedauert wird, dass er keine Rückmeldungen bekommen hat.

    Beschäftigen wir uns nun mit notwendigen Impfkampagnen, Impfpriorisierungen und-reihenfolge, Impfstoff der fehlt, ein nicht umsetzbares Impfangebot für Jugendliche u.a., Terminchaos, übriggebliebenem Impfstoff, nicht wahr genommen Terminen, nicht funktionierender Impfhotline, fehlende (elektronische) Impfnachweise, Bürokratiemonster für impfwillige Hausärzte …
    Die Pandemie läuft ja erst seit 16 Monaten- da kann noch nicht alles funktionieren. 😉

     
  24. 124

    Im Prinzip müsste die Institution also Friedhofsverwaltung und somit USK, die die Sargwagen zur Verfügung stellt, auch Ansprechpartner sein für die Personen, die mit diesem Gerät arbeiten müssen und auf deren Anregungen oder Beschwerden eingehen. Das wären dann Bestattungsunternehmen und Sargträger. Dass die USK von selbst darauf kommt, dass in Zeiten von einem Hitzesommer nach dem anderen elektrisch betriebene Sargwagen sinnvoll sind, wäre gut, ist aber offensichtlich nichts worauf sich Bestatter und Sargträger verlassen können.

     
  25. 123

    Der Zeitpunkt ist wahrscheinlich über Monate (Jahre?) versäumt worden.
    Die Leute die am engsten auf diese Hilfsmittel angewiesen sind (Bestatter,Sargträger).
    Wahrscheinlich war es doch wohl so, dass in Gesprächen (vor,während und nach einer Beerdigung) des öfteren von dieser Anstrengung (Bergauf,das Alter etc) gesprochen wurde. Zunächst beiläufig und dann immer öfter.
    Dann fiel bestimmt irgendwann mal die Idee einer Arbeitserleichterung. Spätestens dann wäre wohl der Zeitpunkt gewesen. Und in meinen Augen sehe ich hier die Bestattungsunternehmen in der Pflicht zumindest die dementsprechenden Anfragen zu stellen. Denn die Sargträger stehen ja in keinem Arbeitsverhältnis, sie sind (Gott sei Dank) schon immer da gewesen. Aber sie können ja auch mal plötzlich nicht mehr da sein und dann?

     
  26. 122

    @120 stiller Leser

    Hätte, hätte…Fahrradkette. Die blutigen Finger stammen wohl meist aus der „Hätte-Hätte-Fahrradkette-Mentalität“ mancher Kommentatoren. Wie dem auch sei.

    Es ist ja schön, dass du hier so hervorhebst, dass man sich hätte viel früher darum kümmern müssen und damit nicht die Stadt meinst.

    Dann doch mal Butter bei die Fische: Wann war denn deiner Meinung der Zeitpunkt, an dem die Notwendigkeit des Kümmern eingetreten war und wer hätte sich denn deiner Meinung nach kümmern müssen. Kürzen wir das Ratespiel mal ab und du gibst direkt deine Antworten. Vielen Dank im voraus.

     
  27. 121

    @117 – 120 Seebär & stiller Leser: Ja, eine Teilung der Investition wäre sicher eine Möglichkeit gewesen, den Verwaltungsweg einzukürzen.
    Ob sich diese Möglichkeit allerdings aus Sicht der Verwaltung als machbar ergeben hätte oder ob es Argumente gibt, die dagegen sprechen, vermag ich nicht zu beurteilen.

     
  28. 120

    @Seebär
    Die Idee finde ich ja auch gut, erst mal einen zu beschaffen damit es schneller geht.
    Die Anschaffung ist ja auch wichtig.
    Was mich an der ganzen Sache stört ist dass jetzt erst der Mangel so aufkocht.
    Es hätte sich doch schon viel früher um eine solche Anschaffung gekümmert werden müssen.
    Das Problem ist doch bestimmt nicht neu.
    Und mit um „hätte sich schon früher kümmern müssen“ meine ich nicht die Stadt.
    Ich bin davon überzeugt hätte sie, die Stadt, schon eher davon erfahren würden wir uns jetzt hier nicht die Finger blutig schreiben.

     
  29. 119

    @118. stiller Leser
    Hier wird kein Schuldiger gesucht. Es ist einfach nur die Frage ob es in Anbetracht der Jahreszeit und der steigenden Temperaturen vielleicht schneller geht, wenn man die Investition in zwei Etappen macht. Nicht mehr und nicht weniger war gemeint. Die Kosten für einen neuen Sargwagen ist keine Kleinigkeit, aber im Vergleich zu anderen Fahrzeugen, Maschinen und Geräten keine riesige Investition (siehe Fuhrpark USK). Insofern finde ich die Frage von Herrn Brückner in Ordnung. Mir persönlich ist es egal ob zwei Wagen gleichzeitig oder nacheinander gekauft werden. Es ist einfach nur eine logische Ãœberlegung, wenn das Geld knapp ist, erstmal mit einem anzufangen.

     
  30. 118

    Die Problematik ist doch bestimmt nicht erst jetzt aufgetreten,oder?
    Warum ist nicht schon viel früher eine anfrage erfolgt?
    So wie es aussieht hat die Stadt erst „jetzt“ Kenntnis davon erhalten und dafür, finde ich, reagiert sie sehr schnell.
    das eine solche Investition nicht aus der Handvorschusskasse bezahlt wird sollte klar sein.
    Auf der Suche nach einem Schuldigen,wenn man das so sagen kann, sehe ich hier nicht die Stadt an erster Stelle.
    Sie soll jetzt aber ruckzuck einen oder zwei solcher Wagen aus dem Hut zaubern.

     
  31. 117

    Zwei Sargwagen mit Antrieb machen Sinn. Keine Frage. Aber wenn die Summe von 20.000 bis 30.000 EUR ein Problem ist und deshalb ein großer Aufwand mit Nachtragshaushalt usw. nötig ist, warum nicht erstmal einen Wagen anschaffen? Das würde schon Erleichterung bringen und bei geschickter Organisation würden bis zum Anschaffen des zweiten Wagens ein Großteil der Bestattungen mit dem neuen Sargwagen erledigt werden können. Wenn ich das richtig sehe ist es wichtig, dass schnell Hilfe kommt. Egal wer den Sargwagen die Steigung hinaufschieben muss bei Temperaturen wie in den letzten Sommern, letztes Jahr mit Hitzerekord, können auch Jüngere zusammenklappen. Dazu kommt dann noch die Maske.

     
  32. 116

    @107 Peter Brückner:

    „Mal im Ernst: Hätte diese Frage (motorisierter Transportwagen) nicht als Geschäft der laufenden Verwaltung vom Bürgermeister zeitnah und unbürokratisch erledigt werden können?“

    Das kann ich nicht beurteilen, da mir hierzu die verwaltungsrechtlichen bzw -technischen Hintergründe nicht bekannt sind. Können Sie die Frage als Genosse nicht beantworten?

    Ich kann allerdings mit einem Bericht ein Stück zur Beantwortung beitragen:

    Nach dem ersten Gespräch mit Bürgermeister Gebing gegen Ende März sollte eine Prüfung des Anliegens, einen motorisierten Sargwagen anzuschaffen, innerhalb der zuständigen Amtsstellen und der USK AöR auf Veranlassung des Bürgermeisters durchgeführt werden. Ich hatte das in meinem vorausgegangen Kommentaren wiederholt dargelegt. Am 7. Mai, beim Folgegespräch mit dem Bürgermeister, berichtete er mir von den Ergebnissen dieser Ãœberprüfung: Es sollen zwei Sargwagen angeschafft werden (was durchaus Sinn macht – auch das habe ich bereits in den letzten Tagen begründet) und von der Kämmerei wurde die hier in Rede stehende Vorgehensweise vorgegeben. Der Bürgermeister kann und darf sich darüber dann doch nicht hinwegsetzen, oder? Ich denke, die Opposition in den politischen Gremien würde poltern….

     
  33. 114

    @113 Seebär: Es stehen zwei dieser Sargwagen zur Investition an. Also, die Summe mal zwei.

     
  34. 113

    @107. Peter Brückner
    „Hätte diese Frage (motorisierter Transportwagen) nicht als Geschäft der laufenden Verwaltung vom Bürgermeister zeitnah und unbürokratisch erledigt werden können?“

    Das habe ich mich auch schon gefragt, zumal ca. 10.000 EUR für eine Stadt wie Kleve zwar kein Klacks ist, aber auch keine so große Sache, um ein halbes Jahr zu benötigen um so ein Gerät anzuschaffen. Muss für ungefähr 10.000 EUR tatsächlich so ein Aufwand betrieben werden mit Nachtragshaushalt usw. oder könnte das mit der Haushaltssperre zu tun haben? Ehrlich gesagt fällt es mir auch ein bisschen schwer zu glauben, dass die USK mit der Anschaffung von einem Gerät für 10.000 bis 15.000 EUR überfordert ist. Bei dem Fuhrpark der USK ist das jetzt nicht unbedingt eine Investition die wer weiß wie zu Buche schlägt.

     
  35. 112

    @111 iVm. 105

    In der Tat. Suggerieren war tatsächlich die von mit falsch verwendete Vokabel. Ich tausche es hiermit aus mit: „Zum Ausdruck bringen“.

     
  36. 111

    Mal leicht off-topic:
    Ich sehe mit Unbehagen, dass neuerdings hier Duden-Exegese betrieben wird. Sowas ist hinderlich und überdeckt den Inhalt. Wenn ich jedesmal korrigierend eingreifen wollte – ach herrje!

    Nur ein Beispiel: Hier im Thread wurde mal das Sprachbild bemüht „dass der Bock zum Gärtner gemacht wird“. Das machte überhaupt keinen Sinn. Richtig und im Sinne wäre des Verfassers wäre gewesen, das Sprachbild umzudrehen und den Gärtner zum Bock zu machen, nur dann hätte der Rest seines Betrags einen Sinn ergeben.. Mein erster Reflex: Das muss ich anmeckern. Nach ein paar Sekunden Ãœberlegung: Lass es lieber, das lenkt vom Thema ab.

    Ein ähnliches Unbehagen habe ich schon vor 50 Jahren verspürt, wenn eine Diskussion über den Inhalt von Anträgen per Geschäftsordnungsdebatte abgewürgt wurde. Sowas liegt zwar auf einer anderen Ebene, aber das Unbehagen ist das Gleiche.

    Ich erwarte keine Antwort auf diesen Beitrag.

     
  37. 110

    @107 Peter Brückner: Guten Tag Herr Nachbar. Ich denke nicht, dass es am Thema alleine liegt, sondern an der Beherzheit derer, die für das jeweilige Thema brennen, die sich daran festbeißen oder es schlichtweg spannend finden. Das Thema der Sargträger und des Sargwagens und sämtliche damit verbundenen Hintergründe sind offenbar dazu in der Lage, Dialoge auszulösen. Das ist doch nicht zu verurteilen. Es wäre vielmehr interessant, warum das Einzelhandelsthema weniger Feuer auslöst.

    @108 Justin: Wegen meiner interpretiere das genährt durch dein Misstrauen als Retourkutsche. Von meiner Seite wsr es jedenfalls nicht als Retourkutsche gemeint. Es sollte nur deutlich machen, dass man im Glashaus sitzen nicht unbedingt mit Steinen werfen sollte….

     
  38. 109

    @ Kommentar Nr. 106

    “ Ich denke, an dieser Stelle ist zur Sache selbst alles gesagt …“
    Ja, dann sind wir aber gespannt… ermüdend zu lesen sind Ihre überaus überbordenden Kommentare schon …

    …in der Kürze liegt die Würze

     
  39. 108

    @106., Helmuth Plecker

    „Ich glaube nicht, dass es die Absicht des Herrn B. war, den Bürgermeister zu drohen, wie du es hier suggerierst.“

    Retourkutsche?!

    Ich gehe nicht davon aus, dass Herr B. irgendjemanden bedrohen wollte und auch nicht dass er irgendwem schaden wollte. Letzteres sieht Jac eindeutig anders (siehe 101.).

    Sie hatten mit Ihrem ersten Kommentar (5.) viele Leute mich übrigens eingeschlossen bereits auf Ihrer Seite. Aus Erfahrung, weil ich erlebt habe wie Menschen subtil und gezielt diskreditiert werden, weil sie jemandem nicht ins Konzept passen, bin ich, was das angeht, hellhörig und vielleicht auch manchmal etwas zu misstrauisch.

    Ich wünsche Ihnen bei Ihrem Vorhaben viel Erfolg. Das meine ich ehrlich.

     
  40. 107

    Mir gehen gerade einige sehr düstere Gedanken durch den Kopf. Ist Kleve denn schon so tot, dass der Beitrag über Sargträger die Leser zu 106 Kommentaren (Stand 31.05. 12:00 Uhr) hinreißen lässt, während der Einzelhandel gerade mal zu 11 Beiträgen animiert?
    Habe wir in der Kommunalpolitik die falschen Themen?

    Mal im Ernst: Hätte diese Frage (motorisierter Transportwagen) nicht als Geschäft der laufenden Verwaltung vom Bürgermeister zeitnah und unbürokratisch erledigt werden können?

     
  41. 106

    @104 Justin

    „Wenn der Bürgermeister sich von diesem Leserbrief ernsthaft bedroht gefühlt hätte, dann hätte es in der RP einen Artikel gegeben in dem hervorgehoben worden wäre, dass der Bürgermeister das Problem ernst nimmt und das Problem so zügig wie möglich angegangen wird.“

    Steht das in irgendeinem Handbuch über das Schaffen und Handeln eines Bürgermeisters?

    Was suggerierst du hier? Weil es also einen RP-Artikel gibt, dann lässt der Leserbrief den Bürgermeister kalt? Und was soll die Verwendung des Begriffs „bedroht fühlen“? Du selbst nutzt doch die gleichen rhetorischen Instrumente wie ich, die mir dann aber als „indiskret“ um den Hals gehangen werden sollen. Ich glaube nicht, dass es die Absicht des Herrn B. war, den Bürgermeister zu drohen, wie du es hier suggerierst.

    Ich denke, an dieser Stelle ist zur Sache selbst alles gesagt. Alles andere sind jetzt nur noch Ausübung von Kritik über die Kritik. Das hilft der Sache nicht weiter und deshalb werde ich mich aus dieser Abbiegung der Diskussion verabschieden. Ich bin gerne bereit, mich auch weiter zur Sache selbst hier zu erklären und über die weiteren Abfolgen der Lösungsfindung bzw -umsetzung zu berichten.

    Der Leserbrief hat schon Schaden genug verursacht, ebenso wie er die Kugel wieder ins Rollen gebracht hat. Machen wir den Schaden hier nicht noch grösser, sondern halten die Kugel im Spiel.

     
  42. 104

    @102., Helmuth Plecker

    Jemand hat vermutlich aus dem Gefühl heraus ausgebootet und verarscht zu werden einen Leserbrief geschrieben. Es wäre besser gewesen, wenn der Leserbrief nicht geschrieben worden wäre. Wenn der Bürgermeister sich von diesem Leserbrief ernsthaft bedroht gefühlt hätte, dann hätte es in der RP einen Artikel gegeben in dem hervorgehoben worden wäre, dass der Bürgermeister das Problem ernst nimmt und das Problem so zügig wie möglich angegangen wird. Das der Brief von Herrn B. versehentlich nicht beantwortet wurde, kann passieren. Niemand hätte sich darüber aufgeregt und die Leserschaft wäre mehrheitlich zu dem Schluss gekommen, dass Herr B. über`s Tor hinausgeschossen hätte. Ende der Geschichte.

    Die „Wortklauberei“ kann ich gerne heute Abend näher aufdröseln, wenn es gewünscht wird.

    Herrn B. zu diskreditieren geht natürlich auch weniger subtil wie Kommentar 101 von Jac beweist. Und wieder haben die Leser nur die Darstellung von einer Seite und weder von der anderen noch von neutraler Seite. Die beiden zuletzt genannten Seiten werden das wohl auch nicht mehr tun.

    Im Endeffekt kann niemand dabei gewinnen.

     
  43. 103

    @100., Helmuth Plecker

    Der Grund, weshalb ich mich in dieses Thema verbeiße, ist einzig und allein der, dass bei mir alle Alarmglocken läuten, weil ich den Eindruck habe, den ich anhand von Textstellen belegen kann, dass den Lesern mehr oder weniger subtil klar gemacht werden soll, dass der Autor des Leserbriefs sich in mehrfacher vom Leser nicht überprüfbarer Weise falsch oder zumindest zweifelhaft verhalten hat und gemeint ist damit nicht das Schreiben des Leserbriefs selbst.

     
  44. 102

    @98 stiller Leser

    Es ist einerseits gut, dass die Worte geschrieben sind, denn so lassen sich Miiverständnisse, die auf flüchtiges Lesen von vorausgegangen Kommentaren entstanden sind, rückwirkend heilen. Ist ja hier schon wiederholt vorgekommen.

    Andererseits ist es richtig, dass es bei dieser Form der Diskussion immer wieder zu Sender-Empfänger-Inhaltsverlusten kommt.

    Tatsache ist und bleibt aber, dass an einer Lösung gearbeitet wird. Genauer gesagt an zwei Lösungen.

    Lösung 1: Anschaffung eines elektrisch betriebenen Sargwagen

    Lösung 2: Schaffung einer seriösen Organisation für die Zuständigkeit der Gestellung von Sargträger-Diensten, die das derzeitige Konstrukt ablöst oder ergänzt.

    Solange diese Diskussion hier bei Kleveblog.de geführt wird über Pflichten, Zuständigkeiten u a. geht ganz nebenher die Arbeit an beiden Lösungen gut voran. Hier sind diese Fragen der Zuständigkeiten schon längst miteinander geklärt. Ãœber den Punkt sind wir bereits hinaus und sehen daher zwei erforderlichen Lösungen entgegen.

    Und wenn sich diese Diskussion hier nun nur noch vorwiegend um Wortklauberein dreht, wie solche im Kommentar Nr. 97 von Justin: „…Bemerkungen wie „am Fiskus vorbei“ bedurft. „steuerfrei“ hätte es wohl auch getan.“, dann sind wir falsch abgebogen. Denn ich wähle meibe Worte, um etwas zu suggerieren. Und „steuerfrei“ suggeriert nicht das, was ich ausdrücken wollte.

    Ein Bestatterkollege hatte vor einigen Jahren die ganze Härte der Finanzbehörden erfahren wegen dieser Thematik. Und das nicht, weil eine Steuerbefreiung vorlag, sondern deshalb weil eben zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war, wie komplex und gefährlich es ist wenn Zahlungen an die Träger geleistet werden aber „am Fiskus vorbei“ und das nicht mal vorsätzlich, sondern schlichtweg aus Unwissenheit. Sowas soll in Zukunft nicht mehr möglich sein, dass irgendjemand aus der „Mannschaft auf dem Spielplatz“ (Ich bleibe mal bei diesem Bild) in der Weise belangt werden kann. Deshalb soll Lösung 2 nun kommen.

    Zwar wurde nach dem besagten Vorfall eine geringfügige Änderung vorgenommen, aber es ist immer noch kein zufriedenstellendes Ergebnis herausgekommen. Der Leserbrief hat es wieder hervorgebracht: Es kann nicht sein, dass die Trägerschaft per Leserbrief ankündigt, ihre Dienste innerhalb von weniger als zwei Wochen einzustellen, den Bestattern und den dereinstigen Trauernden die Sache vor die Füsse wirft und somit erheblichen Druck ausübt. In diesem Fall als Druckmittel für die Durchsetzung eines Anliegens, das bereits auf dem Weg gebracht ist. Das ist unseriös und nicht kollegial. Da können wir es drehen und wenden, wir wir wollen.

     
  45. 101

    Antwort auf Nr 97. Der einzige der indiskret war ist der Herr B. Es ist gut daß Herr Plecker ausführlich und detailliert geschrieben hat denn so wird erkennbar wie verlogen der Leserbrief von Herr B. ist. Er schadet damit. Wie soll sich der Bürgermeister fühlen? Er wird massiv unter Druck gesetzt durch den Leserbrief für eine Sache für die er gar nicht zuständig ist und für die er sich trotzdem dank Herr Plecker gekümmert hat. Das pervide daran ist daß Herr B. das alles schon wußte als er den Leserbrief schrieb. Das kann ja wohl nicht angehen. Der Herr B. Wollte dem Herrn Gebing einen einschenken und hat sich hinter den Bahrwagen versteckt.

    Es ist richtig daß Herr Plecker so offen und ausführlich geschrieben hat. Wie soll er sich denn fühlen dabei was der Herr B. mit dem Leserbrief verursacht hat. Ich könnte es sogar verstehen wenn Herr Plecker angepisst ist. Das was Herr B. Da gemacht hat,hat weder was mit einer Mannschaft zu tun noch mit einem wir. Das war ein böses Foul für das die gelbe Karte geben muss.

     
  46. 100

    @88 Justin

    Beinahe hätte ich deinen Kommentar übersehen. Nur kurz dazu: ich kann in meinen Berichten nichts indiskretes erkennen. Ich habe nichts Geheimes und/oder Vertrauliches öffentlich geschrieben sondern die Sachverhalte in der selben Tiefe dargestellt, wie Herr B. es in seinem Leserbrief getan hat. Während Herr B. die eine Seite der Medaille beschrieben hat, habe ich die andere Seite beschrieben. Während Herr B seine Wahrheit beschrieben hat, habe ich meine Wahrheit beschrieben. Dass dadurch erhebliche Unterschiede zu Tage gekommen sind, könnte daran liegen, dass eine der beiden Wahrheiten stimmt.

    Ich kann ihren Vorwurf der Indiskretion nicht teilen und auch gar nicht nachvollziehen

     
  47. 99

    @93., Jac

    „Herr Barten hat hier ein falsches Spiel gespielt auf Kosten der Bestatter.“

    Was hindert Sie daran sich andere Sargträger zu suchen? Bestatter haben keine Verträge mit Sargträgern und sind völlig frei jeder Zeit mit anderen Sargträgern zusammenzuarbeiten. Wie hätte denn dann ein „falsches Spiel“ aussehen sollen? Und noch etwas. Wenn irgendwer raus aus dieser Sache ist, dann sind es die bisherigen Sargträger und sonst niemand.

    „Die anderen Bestatter haben wohl keine Lust oder keine Zeit oder kochen bereits ihr eigenes Süppchen.“

    Diese Aussage passt nicht zu der Behauptung Herr Barten habe ein falsches Spiel auf Kosten der Bestatter gespielt.

     
  48. 98

    Ist aber auch ein schwieriges Thema.
    Hinzu kommt und das ist wohl das schlimmste, dass hier nur das geschriebene Wort steht.
    In einer persönlichen Diskussion sieht das schon anders aus. Der Leser liest es anders als der Schreiber es ausdrücken wollte.
    Nichts desto trotz muss eine Lösung her mit der alle Leben und zufrieden sind.

     
  49. 97

    @93., Jac

    Wie gesagt, es kann sein, dass meine Ansicht antiquiert ist. Ich bin so erzogen worden, dass es sich nicht gehört nachzutreten. Wenn jemand etwas gemacht hat, was man nicht richtig findet, kann man das sagen. Es kann ruhig klar und deutlich gesagt werden. Es ist aber ein Unterschied ob jemand immer und immer wieder das Verhalten eines anderen beschreibt und zwar aus seiner eigenen subjektiven Sicht und in einer Art und Weise, die für denjenigen dessen Verhalten beschrieben wird unabhängig vom Wahrheitsgehalt negativ ist. Aus meinen Kommentaren geht hervor, dass ich weder etwas gegen das Engagement von Herrn Plecker habe noch ein Problem damit habe, dass die Stadt Kleve einen oder zwei motorisierte Sargwagen finanziert. Somit unterscheidet sich meine Meinung in der Sache im Prinzip nicht von Herrn Pleckers Meinung. Herrn Bartens Meinung teile ich übrigens nicht. Außerdem finde ich, dass der Bürgermeister zunächst einmal gar nicht für die Beschaffung von motorisierten Sargwagen, die es netto auch schon für unter 10.000 Euro gibt, zuständig ist und es somit nicht sein Versäumnis ist, dass es bisher keine motorisierten Sargwagen auf dem städtischen Friedhof gibt. Der Rat der Stadt würde möglicherweise oder vermutlich in einem späteren Stadium des Beschaffungsprozesses darüber abstimmen müssen ob die motorisierten Sargwagen gekauft werden sollen oder nicht. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich weder Herrn Barten noch Herrn Plecker kenne. Ich habe Herrn Pleckers Namen im Zusammenhang mit der Schleuse gelesen. Das ist aber auch schon alles. Ich habe mit niemandem der namentlich oder nicht namentlich genannten Beteiligten ein Hühnchen zu rupfen, mal abgesehen, dass ich keine Beteiligten kenne. Das einzige zu dem ich abgesehen von der Sache selbst eine Meinung habe, ist das, was ich als indiskret im 88. Kommentar beschrieben habe und im 71. Kommentar im unteren Teil bereits angedeutet habe. Im 5. Kommentar hat Herr Plecker bereits seine Darstellung der Ereignisse geschrieben. Diese Darstellung hätte sachlicher sein können, ist aber in Ordnung. Das hätte voll und ganz genügt um die meisten Menschen davon zu überzeugen, das Herrn Bartens Sichtweise vermutlich der Sache nicht gerecht wird. Dazu hätte es nicht der Worte „aggressiv“, „unkollegial“ oder auch Bemerkungen wie „am Fiskus vorbei“ bedurft. „steuerfrei“ hätte es wohl auch getan.
    Jac, machen Sie mal den Selbsttest und setzen bei den Beschreibungen Ihren Namen statt Herrn Bartens Namen ein und beantworten Sie sich dann ehrlich und unabhängig davon ob oder in welchem Maß das zutrifft ob Sie das als fair Ihnen gegenüber empfinden würden.

     
  50. 96

    @89 stiller Leser

    „Was mir nicht so in den Kopf will, ist dass sich die Stadt um einen Sargwagen mit Antrieb o.ä. kümmern muss bzw in der Pflicht steht diesen anzuschaffen. Das sie es nun wohl macht ist ein entgegenkommen ihrerseits.“

    Das hat hier niemand behauptet. Die Pflicht des Friedhofträgers beschränkt sich ausschließlich auf die Bereitstellung von Sargwagen. Eine Pflicht, einen elektrisch betriebenen Sargwagen anzuschaffen gibt es nicht. Allerdings in der Frage der Zuständigkeit ist der Friedhofsträger der, der an erster Stelle genannt wird, wenn es um eine solche Investition geht. Nicht die Bestatter.

    @90 + 92 stiller Leser

    „Es wirkt auf mich als wenn Herr B. auf einen Missstand aufmerksam gemacht hat und nun als Buhmann dargestellt wird und andere sich nun auf kosten des Herrn B provillieren möchten.“

    „Einer ist immer der Initiator. (…)
    Mir fehlt in der Thematik das „wir”.“

    Wenn du meine Kommentare noch etwas aufmerksamer gelesen hättest, wäre die folgendes sich aufgefallen.

    Der Herr B. ist nicht der Buhmann, weil er auf einem Misstand aufmerksam gemacht hatte, sondern deswegen, weil er sich auf dem Spielfeld unfair verhalten hat. Das „Wir“ bestand nämlich zunächst aus Herrn B. Und mir. Wir sind beide losgelaufen um ein und den selben Misstand zu beseitigen und wir haben permanent im Kontakt gestanden. Herr B. Hätte ausdrückliche Kenntnis darüber, als er den Leserbrief schrieb, dass der Bürgermeister schon längst an der Lösung arbeitet. Er hat das schlichtweg ignoriert.

    Und noch eins: ich habe immer geschrieben, dass ich an einem Konzept arbeite für eine ordentliche Struktur für die Träger. Ich bin mithin der Initiator. Und ich habe immer geschrieben, dass es schon bald zusammen mit allen Bestattern, den beiden Kirchenvertretern und dem Bürgermeister zur Diskussion stellen werden und darauf hoffe, dass wir es dann solidarisch umsetzen. Mehr „wir“ geht wohl kaum.

     
  51. 95

    @94. Stefan Schuster

    Vielen Dank für Ihre Worte, und das meine ich grundehrlich!!!

    Seit eh und jeh trete ich für mich, aus innerster Ãœberzeugung und Erfahrungen, für meine, möglichst menschliche, körperliche Arbeitskraft und Betätigungen des Alltagslebens ein. Ich finde, so kann man nicht nur seinen Körper fit halten, sondern auch die mentale Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit, sowie eigene Kreativität fördern. Und man kann auch als Nebeneffekt den Stromverbrauch einschränken.

    Das heißt aber auch nicht, dass andere Menschen keine andere Auffassung haben können.

     
  52. 94

    An der Sache ‚Bestattungen‘ stört mich etwas ganz gewaltig. Das ist meinerseits keine generelle Ablehnung technischer Lösungen. Es sind auch weder Fragen von Zuständigkeit, Arbeitssicherheit, Arbeitsabläufen, oder steuerlicher Korrektheit. Damit sind erwachsene Leute beschäftigt, und wenn die sich wie Erwachsene verhalten, wird schon etwas Zufriedenstellendes dabei herauskommen.

    Mich stört die Denkweise, dass Mechanisierung automatisch und immer als Fortschritt gesehen wird. Das ist die Denkweise der ersten Nachkriegsgeneration, aber keine in Stein gemeisselte ‚Wahrheit‘. In meinen Augen ist das rückschrittlich, wir sollten heutzutage eigentlich weiter sein.

    Der Mechanisierungsgrad wurde erster Linie gesteigert um die Produktion zu erhöhen, nicht aus Gründen der Arbeitserleichterung oder Arbeitssicherheit. Und das hat dann ausgestrahlt in alle privaten Lebensbereiche. Erst die mechanisierte Küche, jetzt die intelligente Haustechnik. Erst weg mit den Fahrrädern und her mit den Autos, jetzt elektronische Einparkhilfen mit dem Ziel selbstfahrender Fahrzeuge.

    Es ist nicht das erste Mal, dass ich eine solche Diskussion führe. Das erste Mal war vor 20 Jahren, als meine Eltern sich automatisch hoch- und runterfahrende Sonnenblenden an die Außenfassade des Hauses montieren ließen, per Fernbedienung gesteurt. Siehste (bzzzzt), jetzt ist der Wintergarten schattig. Und jetzt (bzzzzt) liegt er wieder in voller Sonne. Dieser Stolz darauf, nicht mehr aus dem Sessel aufstehen zu müssen, obwohl keine körperliche Behinderung vorlag. Ich war entsetzt.

    Um es klarzustellen: Ich bin nicht gegen Waschmaschinen und programmgesteurte Backöfen, auch nicht gegen Autobusse, Bagger, intelligente Ampelsteuerungen, und moderne Kommunikationstechnik. Aber ich halte es für eine schädliche Tendenz, körperliche Anstrengung zum Erreichen eines Ergebnisses als unzeitgemäß und/oder erniedrigend anzusehen. Diese Tendenz haben wir seit vielen Jahrzehnten, ohne gegenzusteuern. Das ist für mich konservativ und rückwärtsgewandt, so gedankenlos können wir als Gesamtgesellschaft nicht weitermachen.

    Der motorgetriebene Bahrwagen ist nur ein unbedeutendes und winziges Mosaiksteinchen, aber Teil dieses Wahns, sich nur noch möglichst wenig körperlich einbringen zu wollen.

    Wenn schon unbedingt bei den Bestattungen in Kleve menschliche Muskelkraft teilweise ersetzt werden soll, dann doch bitte nicht durch Elektromotore. Ich bleibe dabei: Spannt ein Pferd vor den Bahrwagen. Das passt auch viel besser zur hier häufig erwähnten Bestattungskultur.

     
  53. 93

    Ich lese schon die ganze Zeit mit. Ich wollte mich heraus halten. Aber jetzt möchte ich doch mal was sagen.
    Ich finde es richtig wie Herr Plecker die Sache hier erklärt. Er ist nicht indiskret sondern erklärt die Sache so wie sie ist. Es kann nicht angehen daß der Herr Barten mit einem Leserbrief Herrn Gebing verunglimpft obwohl der sich schon für Herrn Barten eingesetzt hat. Herr Barten bringt mit seinem Verhalten eine ganze Berufsbranche im Misskredit. Wie man hier sieht bekommt jeder sein Fett weg. Als letzter jetzt Herr Plecker. Hier wird solange nach einem Sündenbock gesucht.

    Herr Barten hat hier ein falsches Spiel gespielt auf Kosten der Bestatter. Ich finde es richtig daß Herr Plecker das so macht. Ansonsten hat sich ja wohl niemand gekümmert wie man aus den Kommentaren lesen kann. Mehr als Bestatterfrühschoppen gab es ja nicht. Nur deshalb hat Herr Barten Kontakt zum Bürgermeister aufgenommen. Herr Plecker ist dann der einzige Bestatter der sich gekümmert hat. Warum also soll er eine gemeinsame Lösung machen? Die anderen Bestatter haben wohl keine Lust oder keine Zeit oder kochen bereits ihr eigenes Süppchen.

    Ich ertrage es nur schwer daß derjenige der etwas unternimmt jetzt also Soloprogramm abgewertet wird. Besserwisser gibt es an jeder Ecke und die die Herrn Plecker jetzt wegen seiner Vehemenz kritisieren sind auch nur Besserwisser .

     
  54. 92

    Der Bock soll hier nicht zum Gärtner gemacht werden. Einer ist immer der Initiator.
    Aber in diesem Fall betrifft es mehrere Gruppen die sich zusammen setzen sollten um gemeinsam eine Lösung zu suchen.
    Der „Anpfiff“ Scheint ja erfolgt zu sein.
    Aber ab jetzt spielt die Mannschaft und so sollte es kommuniziert werden. Jeder einzelne Spieler ist wichtig aber nur als Mannschaft stark.
    Mir fehlt in der Thematik das „wir“.

     
  55. 91

    Es war eine Frage der Zeit, dass der Bock zum Gärtner gemacht wird. Nun gut. Das ist nunmal so, wenn man wie ich Position bezieht, aufklärt und kritisch auf Kommentatoren eingeht. Ich kann damit gut umgehen. Letztlich ist es nur wichtig, dass das Problem gelöst wird. Und wenn bei einigen der Eindruck entsteht, dass ich mir hier hervorheben möchte, dann ist das eben so. Faktisch sind Herr Barten und ich vorangegangen. Wir haben uns hervorgehoben. Und das ist gut so – im Sinne der Sache.

     
  56. 90

    @Justin
    Da stimme ich zu.
    Es wirkt auf mich als wenn Herr B. auf einen Missstand aufmerksam gemacht hat und nun als Buhmann dargestellt wird und andere sich nun auf kosten des Herrn B provillieren möchten.
    Nach dem Motto „Er hat es verbockt aber ICH bin ja da und mache es besser da es sonst keiner kann“
    In diesem Fall haben sich mehrere „Gruppen“ fehl verhalten bzw der eine sich auf den anderen verlassen und nichts ist passiert. Der Leserbrief war also der tropfen der das Faß…..
    So und nun sollten sich alle mal treffen, miteinander reden dann finden sich auch Lösungen.
    Was nicht passieren sollte ist das sich einzelne in den Vordergrund schieben und als Ideengeber präsentieren.
    Es ist und sollte eine gemeinsame Lösung präsentiert und kommuniziert werden, als GANZES und nicht als Soloprogramm.

     
  57. 89

    Je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt, ich weiß immer noch nicht wieso mich das so fesselt im Moment,desto verzwickter wird die Sachlage, zumindest für mich.
    Es gibt sogar Gerichtsstreitigkeiten darüber :https://www.iww.de/quellenmaterial/id/199658
    Auch das hier verlinkte Dokument :https://www.service-ekiba.de/media/download/integration/98294/gbg___sicher_arbeiten_auf_friedhoefen.pdf&ved=2ahUKEwj-xN7Yl-_wAhXKhqQKHSljCjEQFjATegQICBAC&usg=AOvVaw2UdsaeLJuMeeszQNfq2KW3
    scheint sich hauptsächlich um die Arbeitssicherheit zu handeln.
    Hier nochmal meine Sicht:

    Ich habe einen Sterbefall und beauftrage somit ein Bestattungsunternehmen mit der Durchführung der Beerdigung,hier auf dem Friedhof in Kleve.
    Nach dieser Beauftragung ist es doch nicht mehr meine Aufgabe jemanden zu suchen der den Sarg von der Aussegnungshalle zum bzw. ins Grab „trägt“ dafür habe ich doch das Bestattungsinstitut ausgewählt.
    Soweit die Aufgabe des Hinterbliebenen.

    Der Bestatter kümmert sich um die Beerdigung und leitet alles in die Wege und somit „sucht“ er sich doch Unterstützung/Mitarbeiter/freiwillige die ihn zur Durchführung der nötigen Wege helfen.

    Die Stadt hingegen als Friedhofsträger stellt den Platz (Grab) zur Verfügung und bereitet dieses vor (Aushebung der Grube) sie stellt weiterhin die Aussegnungshalle zur Verfügung. Weiter hält sie Gerätschaften vor die zur Ausübung der Arbeiten erforderlich sind.(Bagger,Schüppe,Schubkarren etc,Grubenabsicherung)
    Was mir nicht so in den Kopf will, ist dass sich die Stadt um einen Sargwagen mit Antrieb o.ä. kümmern muss bzw in der Pflicht steht diesen anzuschaffen. Das sie es nun wohl macht ist ein entgegenkommen ihrerseits.
    Ebenfalls die Gruppe der Sargträger ist meiner Meinung nach nicht die Aufgabe der Stadt.
    Das es in der Vergangenheit eine solche Gruppe gab (wie in fast jedem Ort, ist natürlich super und eine Tradition.
    Das war in den letzten Jahren (Jahrhunderte?) ein Selbstläufer und Selbstverständlich. Leider ist das in der heutigen Zeit nicht mehr der Fall.
    Ganz schön Aufregend das Thema, auch jetzt bin ich noch auf der Suche warum mich das so fesselt.

     
  58. 88

    @86., Helmuth Plecker

    Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob anonyme Kommentatoren bezogen auf Herrn Barten etwas von „nölen“ schreiben oder sich anderweitig unsachlich äußern. Sie kennen Herrn Barten und Sie sind als Bestatter ein Beteiligter. Deshalb haben Ihre Äußerungen zu diesem Problem ein ganz anderes Gewicht. Tatsache ist, dass Ihre Beschreibungen von Herrn Bartens Verhalten indiskret sind. Zumal wir nur Ihre Version kennen. Sie nennen das Dinge beim Namen nennen. Alleine schon die Verwendung von Worten wie „aggressiv“, „starrsinnig“, „unkollegial“ und anderes, was Sie über Herrn Barten geschrieben haben, hat nicht nur nichts mit einer sachlichen Diskussion zu tun, sondern rückt Herrn Barten in ein schlechtes Licht. Herr Barten musste mit einer Reaktion von Seiten des Bürgermeisters und/oder der Stadt und von unbeteiligten Klevern, die in sozialen Medien ihre Meinung kundtun, auf den Leserbrief rechnen. Des Weiteren musste er mit Reaktionen von Beteiligten wie z.B. Bestattern im direkten Gespräch oder per Telefon, E-Mail oder Brief rechnen und auch damit klar kommen, das diese Reaktionen möglicherweise alles andere als positiv sind. Und natürlich hätte er mit öffentlichen Äußerungen von Beteiligten wie z.B. Bestattern, die dann aber ein Mindestmaß an Diskretion und Fairness gewahrt hätten, rechnen müssen. Bis zu dieser Diskussion im Kleveblog hätte Herr Barten m.E. auch damit rechnen können, dass Äußerungen, die persönlich werden und wenig schmeichelhaft sind, nicht in Kommentaren von Menschen mit denen er jahrelang zusammengearbeitet hat auftauchen. Wie erwähnt hätte er mit Empörung und ähnlichem im Gespräch mit Kollegen oder per E-Mail oder Brief von Kollegen rechnen müssen. Es wäre möglich gewesen Kommentare mit dem gleichen sachlichen Inhalt ohne Indiskretionen zu diesem Thema zu schreiben. Es sind die Indiskretionen, die ich kritisiere nicht den sachlichen Teil des Inhalts. Es ist nachvollziehbar, dass Sie an einer Lösung des Problems interessiert sind, da Sie davon als Bestatter betroffen sind.

    P.S.: Vielleicht bin ich was Fairness unter Kollegen angeht etwas „altmodisch“. Wenn Sie aber alle vom Problem betroffenen Personen als Teil einer Gruppe sehen Zitat: „Ich sehe mich überhaupt nicht als Kontrahent des Herrn Barten. Im Gegenteil. Ich habe uns immer als Teil einer Gruppe gesehen, die für einen würdevollen Abschied Verstorbener verantwortlich ist.“
    dann wäre die Annahme, dass in dieser Gruppe Werte wie Fairness etwas bedeuten, nicht zu vermessen.

     
  59. 87

    @80 stiller Leser

    …Ich könnte sogar noch einen Schritt weitergehen: Nach den Ausführungen der Broschüre zur (Arbeits)Sicherheit auf Friedhöfen, die ich zum Download in meinem Kommentar 79 eingestellt habe, ist der Friedhofsträger nicht nur für das Gerät des Sargwagens zuständig, sondern auch für die Auswahl und die Gestellung der Sargträger.

    Aufgrund der konkreten Erklärung des Herrn Barten in seinem Leserbrief (stellvertretend für alle „seine“ Sargträger) werde ich wohl oder übel eine Ãœberprüfung des Sachverhalts veranlassen.

    Denn – wenn sich die Träger, auf die sich der Leserbrief bezieht, wohlgestimmt durch die inzwischen erfolgte Zustellung des Antwortschreibens des Bürgermeisters nun doch entscheiden, ohne elektrisch motorisierten Sargwagen ihre Dienste ab Juni fortzuführen, dann wäre eine Duldung durch Friedhofsträger und durch die Bestatter m.E. fahrlässig. Denn der Leserbrief sagt klar und deutlich aus, dass die Träger sich nicht mehr in der Lage sehen, aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters die Trägerdienste in der bisherigen Weise (also ohbe elektrisch betriebenen Sargwagen) durchführen zu können. Ein Antwortschreiben eines bzw. des Bürgermeisters ist wohl aus Sicht des Unfallschutzes und der Arbeitssicherheit keine Verjüngungskur noch ein Zaubertrunk.

     
  60. 86

    @83 Justin

    „Ich habe das vollste Verständnis für sachlich gehaltene Auseinandersetzungen. Die Kontrahenten bei dieser Auseinandersetzung sind allerdings sehr ungleich. In Zukunft wird sich jemand sehr genau überlegen, ob es nicht besser ist keinen Leserbrief zu schreiben.“

    Wer einen Leserbrief schreibt und damit einen Schverhalt damit in die Öffentlichkeit bringt, der hat damit zu rechnen dass der Sachverhalt auch öffentlich diskutiert wird. Das ist die Konsequenz und die mache ich nicht an Herrn Barten fest.

    Von den Niederrhein Nachrichten hat Ralf Daute das Thema öffentlich multipliziert, in dem er es hier im Kleveblog und auch bei Facebook auf der Kleveblogseite publiziert hat. Von dort wurde der Artikel auch noch von Dritten geteilt – die virale Maschinerie läuft. Und es haben dort an verschiedenen Stellen wie hier öffentlich lesbare Diskussionen gegeben. Dieser Tragweite muss man sich bewusst sein, wenn man einen kritischen Leserbrief veröffentlicht.

    Mehr noch, rd hat in den Ausführungen des Leserbriefe sogar eine Streikankündigung gesehen, wo keine ist und sie dann auch noch in der Headline seines Kleveblog-Artikels hervorgehoben. Auch solche redaktionellen wirksamen „Spielchen“ muss jetzt nicht nur der Herr Barten über sich ergehen lassen..

    Ich sehe mich überhaupt nicht als Kontrahent des Herrn Barten. Im Gegenteil. Ich habe uns immer als Teil einer Gruppe gesehen, die für einen würdevollen Abschied Verstorbener verantwortlich ist.

    Insbesondere der Tatsache geschuldet, dass der Leserbrief Unwahrheiten suggeriert (denn Herr Barten hätte seinen Männern berichten können, dass er Kenntnis davon habe, dass der elektrische Sargwagen nicht bis Ende Mai in Betrieb genommen werde), hat er damit zu rechnen, dass er damit auch andere Akteure bzw. Stakeholder, die die Wahrheiten kennen, auf den Plan ruft. Und redaktionelle Spielchen mindern das sicher nicht ab.

    Insofern ist es schon richtig, dass man sich vorher die Tragweite überlegt, wenn man beabsichtigt, einen Leserbrief zu schreiben.

     
  61. 85

    @75., Kreuzotter

    Ich hatte den Kommentar (63.) gerade abgeschickt als ich mir auch dachte, dass ich statt 1950er besser 1960er oder 1970er Jahre geschrieben hätte. Beim Schreiben habe ich an den technischen Stand im Allgemeinen in den 1950er Jahren gedacht, was mir als passender Vergleich erschien, um deutlich zu machen, dass alte Technik bis heute funktionieren kann, aber dass das kein Argument ist die Technik nicht über größere Zeiträume zu erneuern.

     
  62. 84

    @82 Justin

    Das ist mir alles zu hypothetisch. Ich gehe nicht davon aus, dass ich einen Bekanntheitsbonus hatte.

    Ich gehe eher davon aus, dass ich gleich die richtigen Worte gefunden habe und somit den ersten Filter durchdrungen habe.

    Ich gehöre nicht zu der Kategorie Menschen, die anruft und direkt zu fördern beginnt. Vielmehr habe ich mich auf das Telefonat vorbereitet und nicht nur die „Forderung“ formuliert, sondern auch ein Szenario einer Refinanzierungsmöglichkeit vorgebracht.

    Ich verstehe die Technik der Diplomatie

     
  63. 83

    @72., Helmuth Plecker

    „Aber erlaube mir dennoch meine Neinung und nochmalige Berichterstattung zu der Vorgehensweise des Herrn Barten. Denn ich habe nunmal einen etwas anderen Blickwinkel als du.“

    Den haben Sie allerdings.

    „dennoch hat er [Herr Barten] sich namentlich und den Sachverhalt mit dem Leserbrief öffentlich gemacht. Und das hat Konsequenzen, nämlich u.a. solche, dass nun Menschen, die sich einer dereinstigen Erdbeststtung gegenübersehen, verunsichert sind, ob solche Bestattungen in Zukunft auf dem Klever Friedhof mangels Sargträger überhaupt noch möglich sind. Du kannst sicher gehen, dass es solche Reaktionen bereits in meine Richtung gab.“

    Es ist nachvollziehbar, dass Sie und alle anderen Bestatter eine Störung des Geschäfts – sei es durch einen Leserbrief oder den Ausfall von Sargträgern – nicht gebrauchen können. In Ihrem Kommentar (Nr. 72) bemühen Sie in den oberen Absätzen um einen sachlicheren Tonfall bezüglich Herrn Barten als in einigen Ihrer früheren Kommentare. Ich möchte Ihre Worte hier nicht zitieren, um das über Herrn Barten Geschriebene nicht auch noch breitzutreten, aber jeder kann es nachlesen. Ich habe das vollste Verständnis für sachlich gehaltene Auseinandersetzungen. Die Kontrahenten bei dieser Auseinandersetzung sind allerdings sehr ungleich. In Zukunft wird sich jemand sehr genau überlegen, ob es nicht besser ist keinen Leserbrief zu schreiben.

     
  64. 82

    @72., Helmuth Plecker

    „Während Herr Barten also die Schriftform bevorzugte, präferierte ich den „direkten” Weg zur selben Zielstelle, nämlich dem Bürgermeister, per Telefon. Und so Griff ich Miite März – noch ohne Kenntnis des Briefs von Herrn Barten – zum Telefonhörer und rief im Vorzimmer des Bürgermeisters an, schilderte die Dringlichkeit meines Anliegens und bat um einen kurzfristigen Gesprächstermin mit dem Bürgermeister, der sodann auf dem 24. März avisiert wurde. (Btw.: Es wurden mir auch frühere Terminsvorschläge abgeboten, die jedoch mit meinen bestehenden Terminen kollidierten)“

    Die Stadt Kleve hat mehr als 50.000 Einwohner. Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit für einen Durchschnittseinwohner, der innerhalb Kleves und der Klever Kommunalpolitik nicht vernetzt ist, einen Termin beim Bürgermeister zu bekommen? Es wird Sie vielleicht überraschen, aber die meisten Menschen haben keine Kontakte zu Kommunalpolitikern in ihrer Gemeinde. Möglicherweise sind da auch Vorbehalte, man könnte es auch Berührungsängste nennen. Dazu kommt noch die ziemlich realistische Einschätzung als völlig unbekannter Klever Bürger nicht mal eben so bei der Sekretärin des Bürgermeisters einen Termin vereinbaren zu können, mag der Grund noch so triftig sein. Ich gehe davon aus, dass der Bürgermeister sowie andere Klever Kommunalpolitiker Sie kennen oder zumindest mit Ihrem Namen etwas anfangen können. Andernfalls wären Sie nicht am Vorzimmer vorbeigekommen.

     
  65. 81

    @80 stiller Leser

    Wenn du dir den Link in meinem Kommentar 79 anschaust, wirst du vielleicht nachvollziehen können, weshalb der Friedhofsträger für die Bereitstellung der Sargwagen verpflichtet ist.
    Das hat u.a. etwas mit Haftpflichtsachverhalten zu tun. Denn es ist nicht der Bestatter, der für die Sicherheit auf den Friedhöfen verantwortlich zeichnet.

    Für den hier in Rede stehenden Friedhof in Kleve an der Merowingerstrasse, in Reichswalde, Kellen und Griethausen ist die Stadt Kleve der verantwortliche Friedhofsträger. In Materborn die Pfarrgemeinde Zur Heiligen Familie und in den Niederungen ebenfalls die jeweilige Pfarrgemeinde.

    Jeder hält mindestens einen Sargwagen vor, gleiches gilt für Bedburg-hau, Goch usw. Nirgens ist der Bestatter dazu verpflichtet.

     
  66. 80

    Die Stadt hält die Sargwagen vor und unterhält sie. Das ist nun seit vielen Dekaden so. Warum? Weil sie sich verpflichtet sieht.

    Okay,das ist sicherlich gut. Dennoch ist sie grundsätzlich nicht dafür verpflichtet.
    Es ist ein „gut“ das es so ist.
    Und wer ist jetzt für die Friedhofsträger zuständig?
    Sorry für meine Nachfragen,welche keinen angreifen sollen.
    Aber warum auch immer beschäftigt mich dieses Thema

     
  67. 79

    @77:

    Zitat aus dem später folgenden Link:

    „Der Friedhofsträger muss die technischen, organisatorischen und persönlichen Voraussetzungen für einen sicheren Arbeits-
    ablauf schaffen.

    Dazu gehört:
    – Bereitstellen von geeigneten Maschinen und Geräten, Verbaumaterial, persönliche Schutzausrüstung.
    – Ordnungsgemäße Einrichtung und Ausstattung
    der Arbeitsstätten.“

    Quelle:
    https://www.service-ekiba.de/media/download/integration/98294/gbg___sicher_arbeiten_auf_friedhoefen.pdf&ved=2ahUKEwj-xN7Yl-_wAhXKhqQKHSljCjEQFjATegQICBAC&usg=AOvVaw2UdsaeLJuMeeszQNfq2KW3

     
  68. 78

    @77 Stiller Leser

    Zuständigkeiten, Begrifflichkeiten, Definitionen…

    Obschon der Bestatter für die Beerdigung zuständig ist, obliegt ihm nach den Regelungen in Kleve nicht die Pflicht, Sargwagen zu stellen bzw. vorzuhalten. Da können wir diskutieren, solange wir wollen. Es ändert nichts. Die Stadt hält die Sargwagen vor und unterhält sie. Das ist nun seit vielen Dekaden so. Warum? Weil sie sich verpflichtet sieht.

     
  69. 77

    Das wird wohl „offiziell“so sein und hat ja auch sehr gut funktioniert bisher. Dennoch ist doch das Bestattungsunternehmen für die Durchführung der Beerdigung verantwortlich.
    Und nicht die Stadt.

     
  70. 76

    @74 stiller Leser:
    Irrtum, die Sargträger arbeiten NICHT auf Anforderung der Bestatter, sondern auf Anforderung der Hinterbliebenen. Würden die Bestatter die Träger anfordern, käme das einem bescgäftigungsähnlichem Verhältnis gleich und würde sich dann wieder steuerrechtlich auswirken.

     
  71. 75

    @ 63 (Justin)
    Justin in 63: „Krematorien … sind technisch schließlich auch nicht mehr auf dem Stand der 1950er, obwohl diese Technik sicherlich auch heute noch funktionieren würde.“
    Ich hoffe inständig, dass diese Technik von 1950 nie, wirklich nie wieder auch nur ansatzweise noch einmal auf ihre Funktion überprüft wird! Weder hier noch sonst wo!
    Oder glauben Sie tatsächlich, dass diese Technik von 1950 in den direkten Nachkriegsjahren von 1945 (ab Mai) bis 1949 in irgendeiner Weise von dem grausamen J. A. Topf & Söhne-Stand der vierziger Jahre aus (weiter-) entwickelt wurde?

     
  72. 74

    Meiner Meinung nach ist hier nicht die Stadt in der Verantwortung sondern vielmehr die Gruppe Sargträger in Verbindung mit den Bestattungsunternehmen. Hauptsächlich finde ich das hier die Bestattungsunternehmen handeln hätten müssen. Die Träger arbeiten ja schließlich auf Anforderung der Unternehmen.

     
  73. 73

    @71 Justin

    Zitat: „Möglicherweise werden mehr als ein Sargwagen benötigt, so dass es sich insgesamt um eine höhere Investitionssumme handelt.“

    Vielleicht hierzu auch noch ein paar erklärende Worte

    In Kleve sind die jeweiligen Beerdigungstermine in gründlicher Routine vorgeben und zwar beginnend um 9.00 Uhr und endend um 13.00 Uhr arbeitstäglich.

    In der Praxis geht das also so, wie in diesem Beispiel: An irgendeinem Dienstag, der Bestatter A hat die Bestattung des Herrn H. Um 10.00 Uhr anberaumt. Bestatter B um 11.00 Uhr die Bestattung der Frau K.

    Bestatter A bereitet die Kapelle vor, schmückt sie aus, drapiert die Blumen und schiebt den Sargwagen mit dem Verstorbenen H in die Mitte. Um 10.00 Uhr geht es los. Der Pastor beginnt um 10.00 Uhr mit dem Wortgottesdienst. 10.25 Uhr – Äussegnung. Dann verlässt die Trauergemeinde die Kapelle und zieht im letzten Geleit zur Grabstelle. Voran die Sargträger, die im Spalier den Sargwagen schieben….

    Um 10.30 Uhr, fliegender Wechsel, Deko des Bestatters A raus, Deko des Bestatters B hinein, Trauetflorstik und der Sargwagen mit dem Sarg der verstorbenen Frau J. Um 11.00 Uhr geht es los. Die freie Trauerrednerin beginnt mit der Abschiedsfeiet, 25 Minuten, dann geht’s hinaus zum letzten Geleit zur Grabstelle. Vorweg, die Sargträger im Spalier,schieben den Sargwagen…

    Natürlich ist es nicht die Regel, dass gleich zwei Sargbestattungen aufeinander folgen, bei de Vielzahl an Urnenbestattungen, aber es kommt immer mal wieder vor. Zumal in Kleve die ordnungsbehördlichen Bestattungen als Sargbestattungen durchgeführt werden.

    Jetzt kann jeder für sich einschätzen, ob 1 odet 2 Sargwagen sinnvoll sind.

     
  74. 72

    @71 Justin:

    Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen: Mit der Vokabel „Bürgermeister-Bashing“ war NICHT der Inhalt des Leserbriefes des Herrn Barten gemeint. Ich bezog das auf die Kommentare Nr. 3 und 4.

    Aber erlaube mir dennoch meine Neinung und nochmalige Berichterstattung zu der Vorgehensweise des Herrn Barten. Denn ich habe nunmal einen etwas anderen Blickwinkel als du.

    Es ist vollkommen in Ordnung und richtig, dass sich Herr Barten mangels Kenntnis über die Zuständigkeiten schriftsätzlich an den Bürgermeister gewandt hatte.
    Bevor er den Brief versandte, wies er mehrfach sowohl die diversen Bestatter als auch den örtlichen „Friedhofsverwalter“ auf die zunehmende Erschwernis der Arbeit wegen der Masken und der steilen Wege des Friedhofs hin. Die Folge: Es entwickelte sich zu einem Gesprächsthema am Friedhof, zu mehr jedoch nicht. Insofern kann ich es durchaus nachvollziehen, dass Herr Barten schliesslich diesen Weg gegangen ist. Daran gibt es überhaupt nichts auszusetzen oder zu kritisieren.

    Auch ich habe letztlich Mitte März festgestellt, dass sich keiner auf den Weg macht, um eine Problemlösung anzustoßen. Während Herr Barten also die Schriftform bevorzugte, präferierte ich den „direkten“ Weg zur selben Zielstelle, nämlich dem Bürgermeister, per Telefon. Und so Griff ich Miite März – noch ohne Kenntnis des Briefs von Herrn Barten – zum Telefonhörer und rief im Vorzimmer des Bürgermeisters an, schilderte die Dringlichkeit meines Anliegens und bat um einen kurzfristigen Gesprächstermin mit dem Bürgermeister, der sodann auf dem 24. März avisiert wurde. (Btw.: Es wurden mir auch frühere Terminsvorschläge abgeboten, die jedoch mit meinen bestehenden Terminen kollidierten)

    In diesem Gespräch mit dem Bürgermeister, an dem auch die leitende Standesbeamtin, Frau S. Jansen, teilnahm, schilderte ich die Bestandssituation und die Schilderungen des Herrn Barten verbunden mit meinen eigenen Beobachtungen und Eindrücken und schlug die Anschaffung mindestens eines eklektisch betriebenen Sargwagens vor. Der Bürgermeister erkannte, dass mein Anliegen die Qualität besaß, sich dem anzunehmen und die entsprechenden Amtsstellen (Kämmerei, Standesamt etc) sowie die USK in die erforderliche Sachprüfung einzubeziehen. Der Bürgermeister erklärte, diese Sachprüfung veranlassen zu wollen und zudem, dass wir uns Anfang Mai wieder terminieren sollten, damit wir über die Ergebnisse dieser Sachprüfung sprechen könnten.

    Einige Tage später begegnete ich Herrn Barten am Friedhof und er berichtete mir von seinem Brief an dem Bürgermeister und erklärte, dass er jedoch noch keine Antwort erhalten habe. Ich habe Herrn Barten von meinem Gespräch mit dem Bürgermeister berichtet. Herr Barten nahm davon Kenntnis.

    In der Folge beschwerte sich Herr Barten wiederholt bei mir, dass er noch keine Antwort vom Bürgermeister aufgrund seines Schreibens erhalten habe. An einem Zeitpunkt gab ich ihm den Rat, beim Vorzimmer des Bürgermeisters anzurufen und nach dem Stand der Dinge zu fragen, was Herr Barten allerdings überhaupt nicht einsah, zu tun.

    Anfang Mai rief ich sodann wieder beim Vorzimmer des Bürgermeisters an, um den Termin für das verabredete 2. Gespräch mit dem Bürgermeister zu vereinbaren. Es wurde der. 7. Mai festgelegt. Ich berichtete Herrn Barten von dieser Terminvereinbarung und versprach ihm, dem Bürgermeister auch nach dem Brief zu fragen.

    Bei dem Gespräch mit dem Bürgermeister am 7. Mai berichtete der BM von den Stellungnahmen der Herren Hass (Kämmerei) und Koppetsch (GF der USK AöR), mit der Tendenz, dass von dort aus der Anschaffung von zwei motorisierten Sargwagen zugebilligt worden sei. Der Bürgermeister erklärte mir darauf den weiteren Verlauf und stellte seine Einschätzung anheim, dass frühestens Ende 2021/Anfang 2022 mit der Inbetriebnahme der elektronischen Sargwagen zu rechnen sei, wenn die finanziellen Mittel im Haushalt bereitgestellt würden.

    Nun war dann auch der Moment gekommen, an dem ich dem Bürgermeister auf den Brief des Herrn Barten ansprach und ihm berichtete, dass Herr Barten sehr verärgert darüber sei, noch keine Antwort von ihm erhalten zu haben.
    Der BM konnte sich in diesem Moment an einen Brief von Herrn Barten nicht erinnern. Es sei vom 15. März, erklärte ich, wonach er dann seine Handakte durchblätterte, die inzwischen für den Vergang „Sargwagen Friedhof“ angelegt wurde. Und tatsächlich war der Brief des Herrn Barten dort abheftet. Herr Gebing las ihn sich durch und erklärte, dass er den Brief übersehen habe und dass er Herrn Barten selbstverständlich antworten werde.

    Wieder zuhause, rief ich Herrn Barten an um ihm über das positive Zwischenergebnis meines Gesprächs mit dem Bürgermeister zu berichten und auch ausdrücklich von dem Versehen des Bürgermeisters, den Brief übersehen zu haben und die Information, dass ihm der BM selbstverständlich antworten werde. Herr Barten erwiderte jedoch nur, dass er es eine Unverschämtheit fände, dass der Bürgermeister seinen Brief nicht beantwortet habe. Der Brief sei schon vom 15. März. Das Versehen gestand er dem Bürgermeister nicht zu und wirkte dabei sehr starrsinnig.
    Zielgerichtet habe ich Herrn Barten deutlich hervorgehoben, dass die elektrischen Sargwagen wohl erst zum Ende des Jahres in Betrieb genommen werden könnten und nicht wie von Herrn Barten gefordert, kurzfristig. Herr Barten erklärte mir, dass er und seine Mannen dann Mitte Mai ihre Dienste einstellen würden. (Herr Barten hatte die Einstellung der Dienste bereits vorher angekündigt und zwar zum Ende April, verlängerte diese Frist allerdings im Hinblick auf die Ergebnisse meines Gesprächs am 7. Mai, die er zunächst abwarten wollte).
    Herr Barten machte die Einstellung der Sargträgerdienste offenbar von der nun angekündigten Antwort des Bürgermeisters abhängig. Obschon Herr Barten durch meine Berichte Kenntnis darüber hatte, dass die neuen Sargwagen erst zum Ende des Jahres in Betrieb genommen würden.
    In den Folgetagen fragte mich Herr Barten wiederholt, ob ich wüsste, wann der Bürgermeister ihm antworten würde, was ich selbstverständlich mangels konkreter Kenntnis stets negieren musste. Und dann entschied sich der Herr Barten für den Leserbrief….

    Und genau das kritisiere ich. Herr Barten erklärte in dem Leserbrief, dass ihn seine Männer immer wieder ansprechen würden um zu erfahren wie es weitergehe. Dies vor dem Hintergrund, dass sie die Arbeit ohne einen elektrisch betriebenen Sargwagen körperlich nicht mehr leisten können, was ich durchaus nachvollziehen kann. Aber was soll denn bitteschön in dem Antwortschreiben des Bürgermeisters anderes geschrieben stehen, als das, was Herr Barten schon längst von mir per Berichterstattung wusste??? Was soll also der Antwortbrief des Bürgermeisters noch vorbringen, dass die Männer sich dazu entscheiden, von der Entscheidung abzurücken, Ende Mai ihre Dienste nun endgültig einzustellen????

    Der Leserbrief war einzig und alleine ein Ausdruck der Enttäuschung und Verärgerung des Herrn Barten darüber, dass der Bürgermeister kein Lebenszeichen in seine Richtung angegeben hatte. Natürlich, ich gestehe Herrn Barten diese Enttäuschung bzw Verärgerung ein. Ich verstehe ihn. Kein Verständnis habe ich jedoch für den an den Tag gelegten Starrsinn, indem er dem Bürgermeister sein ausdrücklich erklärtes Versehen nicht zubilligt.

    Der Brief des Bürgermeisters hat nun tatsächlich das bestätigt, was Herr Barten schon von mir wusste: „Entschuldigung für die verspätete Antwort, Sargwagen wird voraussichtlich Mitte/Ende III. Quartal 2021 kommen, wäre schön, wenn sie Ihre Dienste nicht einstellen und weitermachen“ – so im Telegrammnstil von mir wiedergeben. Herr Barten hat es leider bis heute nicht für nötig, sinnvoll oder kollegial angebracht gehalten, mich über die Zustellung des Antwortschreibens des Bürgermeisters zu informieren. Ich habe es letztlich über Dritte erfahren, dass der Antwort Brief am vergangenen Donnerstag bei ihm zugestellt wurde. Am Mittwoch Abend davor um 20.15 Uhr rief der Herr Barten zuletzt bei mir an mit der Frage, ob ich wüsste, wann der Bürgermeister sein Schreiben beantworten würde. Leider erreichte er zu dem Zeitpunkt nur meine Mailbox.

    Das ist nun ein Bericht von und über der Abfolge der Dinge, wie sie sich aus meiner Sicht zugetragen hatten. Es geht mir überhaupt nicht darum, Herrn Barten in unangemessener Schärfe zu kritisieren und ja, Herr Barten ist keine öffentliche Figur und dennoch hat er sich namentlich und den Sachverhalt mit dem Leserbrief öffentlich gemacht. Und das hat Konsequenzen, nämlich u.a. solche, dass nun Menschen, die sich einer dereinstigen Erdbeststtung gegenübersehen, verunsichert sind, ob solche Bestattungen in Zukunft auf dem Klever Friedhof mangels Sargträger überhaupt noch möglich sind. Du kannst sicher gehen, dass es solche Reaktionen bereits in meine Richtung gab.

    Und deshalb sehe ich es für unabdingbar, öffentlich über viele Kanäle aufzuklären, die Dinge beim Namen zu nennen und auch mit Stolz zu garnieren, dass ich mich für eine gute Lösung für die Zukunft stark gemacht habe und erste Früchte schon bald reif werden.

    Noch ein paar weniger Worte zu deiner Einschätzung zu der Investition als solches. Der von dir recherchierte Preis für einen motorisierten Sargwagen ist auch mir bekannt. Ich kenne allerdings auch Preise von Anbietern, die etwa 2 bis 3 Tausend Euro höher sind. Das mag durchaus der Qualität und der Verarbeitung der Sargwagen geschuldet sein. Man kennt solche Preisspannen ja schon von Fahrrädern etc. Also durchaus realistisch, dass es Spannen in solchen Grössenordnungen gibt. Es obliegt letztlich dem Besteller, die Maßgaben festzulegen für die Kostenschätzung, die dann in den Nachtragshaushalt einfließen wird.

    Ich finde, dass es sich bei der Investition um eine wenig problematische Größenordnung handelt. Das ist meine persönliche Meinung.

     
  75. 71

    Noch mal zum Thema Investition und viel Geld:

    https://staweli.de/index.php?route=product/product&product_id=575

    „Das Sargwagen Modell „5550 E“ besitzt einen elektrischen Motor, mit dem Sie Friedhöfe mit langen, steilen oder schwierigen Wegen problemlos befahren können.

    Der Transport des Sarges zum Grab erfolgt ohne Kraftaufwand.“

    Zu haben ist dieses Modell für 7965,00 Euro netto. Natürlich weiß ich nicht wie gut dieser Sargwagen ist, ich habe einfach das erste angeklickt, was zu „Sargwagen mit Antrieb“ erschien. Es ist eine Investition weit unterhalb eines Preises für einen Feuerwehr-LKW, einen Mülllastwagen oder dem Truxor, der auf der Spoy Wasserpflanzen rupft. Der Truxor kostete 99.000 Euro

    https://www.kleveblog.de/hms-truxor-neue-allzweckwaffe-der-usk-im-kampf-gegen-den-vegetationsterror/

    Vor diesem Hintergrund finde ich unabhängig von der Fitness der Sargträger ein Infragestellen dieser Investition mit dem Argument es seien hohe Investitionskosten merkwürdig. Gäbe es Zweifel an der Nützlichkeit eines Sargwagens mit Antrieb, sähe die Sache anders aus. Möglicherweise werden mehr als ein Sargwagen benötigt, so dass es sich insgesamt um eine höhere Investitionssumme handelt.
    Nehmen wir an, der oben erwähnte für steile und schwierige Wege als geeignet angepriesene Sargwagen, der alles andere als pietätlos aussieht, hält, was er verspricht und nehmen wir außerdem an, es würde erstmal ein Sargwagen mit Antrieb genügen, da es sowieso nur acht Sargträger gibt und pro Begräbnis und somit pro Sargwagen sechs Sargträger benötigt werden. Also derzeit sowieso nur ein Begräbnis zur Zeit stattfinden und auch nur ein Sargwagen mit Antrieb zur Zeit genutzt werden kann.

    Das zum Thema ob die Arbeitserleichterung durch einen Sargwagen mit Antrieb zu diesem Preis gerechtfertigt ist. Ich meine ja.

    Und nun zum Thema sachliche Diskussion, Bashing usw.

    Ich kenne Herrn Barten nicht. Es mag durchaus oder auch wahrscheinlich so sein, dass weder der Brief mit dem Ultimatum noch der Leserbrief angemessen waren. Ich kann nur vermuten, dass Herr Barten nicht mit den Zuständigkeiten oder der Art und Weise wie eine Kommune Beschaffungen macht oder Investitionen tätigt vertraut ist und vor allem auch nicht wusste an wen er sich mit dem Problem der Sargträger wenden könnte. Ich denke, die Sargträger werden sich mit dem Problem alleine gelassen gefühlt haben und dadurch wird sich auch eine Menge Frust angestaut haben. Das ist keine Rechtfertigung für nicht angemessene Reaktionen. Herr Barten hat im März einen Brief geschrieben, der nicht an die Öffentlichkeit gegangen ist, sondern an den Personenkreis, den er für zuständig in dieser Sache hilt und wohl immer noch hält. Nachdem auch nach mehreren Wochen keine Reaktion auf seinen Brief kam und aus seiner Sicht auch sonst nichts passierte, hat er einen Leserbrief geschrieben. Wer den Leserbrief im Original oder oben auf dem Foto gelesen hat, wird feststellen, dass Herr Barten das Problem aus seiner Sicht darstellt und offensichtlich der Auffassung ist, der Bürgermeister und der Rat der Stadt Kleve seien dafür zuständig bei diesem Problem Abhilfe zu schaffen. Diese Annahme ist nicht korrekt. Des Weiteren hat er seinen Unmut über die ausbleibende Reaktion zum Ausdruck gebracht. Bashing kann man das aber nicht nennen. Herr Barten hat in dieser Diskussion im Kleveblog einiges über sich lesen müssen, was alles andere als schmeichelhaft ist und wovon wir auch nur die Information von einer Seite und weder von Dritten oder ihm selbst haben. Ich glaube es wäre jetzt an der Zeit keine weiteren Details über das angebliche oder tatsächliche Verhalten von Herrn Barten zu verbreiten. Herr Barten ist keine öffentliche Figur, die mit einer öffentlichen Auseinandersetzung rechnen und umgehen können muss. Ich glaube es ist nachvollziehbar, dass niemand über sich selbst so etwas lesen möchte wie hier über Herrn Barten zu lesen war.

     
  76. 70

    @69 stiller Leser: Jepp. Der Link ist mir nicht nur hinlänglich bekannt, sondern dahinter verbirgt sich bereits ein Geschäftspartner, wenngleich wir dessen Sargträger-Dienste noch nicht in Anspruch genommen haben. Das Unternehmen aus Voerde stellt diverse Lohnleistungen im Bestatterbereich zur Verfügung.

    Wenn man so will, kann man dieses Träger-Service-Modell auch in Kleve übertragen.

    Und geht es letztlich darum, dass in Kleve ein ganz eigenständiges Angebot erschaffen wird.

    Ach ja, übrigens, der Trägerservice NRW bringt keine eigenen Sargwagen mit, da es über die Stadtgrenzen von Kleve hinaus in der Regel so üblich ist, dass die Friedhofsträger Sargwagen vorhalten. Selbst die kleinen Dorf-Friedhöfe halten regelmäßig ihre eigenen Sargwagen vor.

     
  77. 69

    Okay,das Problem mit dem Hilfsmittel wird gelöst in dem die Stadt einen oder zwei solcher Wagen erwirbt. Meiner Meinung nach ist das nicht die Aufgabe der Stadt. Aber egal das so etwas angeschafft werden muß ist unstrittig.
    Es geht also nun Personal oder vielmehr einen Personalpool aufzustellen.
    Wäre das in etwa so was wie in diesem Link?:
    https://trägerservice-nrw.de/

     
  78. 68

    @64 stiller Leser

    Ihre Meinung bzw. Einstellung bleibt dir unbenommen. Keine Frage. Wir bleiben dann halt unterschiedlicher Meinung. Ist alles nix schlimmes. Wichtig ist nur, dass auch weiter in Zukunft Erdbestattungen auf dem Klever Friedhof würdevoll durchgeführt werden können. Da ist mir die Zuständigkeiten-Diskussion zweitranging – erst Recht deshalb, weil diese Diskussion zwischen den Stakeholdern ja gar nicht mehr geführt wird bzw. werden braucht.

    @65 Stefan Schuster.

    Vielen Dank für den herrlichen Beitrag. Ich finde es gut, wie sich der Dialog inzwischen entwickelt. Nachdem nun einige anfangs ihr „Bürgermeister-Bashing“ abgelassen haben und auch meinten, mich zu attaktieren, weil ich für den Bürgermeister lobende Worte gefunden habe, stellt sich nun eine erwachsene Diskussion ein. Das macht Hoffnung!

    Derzeit eruiere ich diverse Kanäle und Stellen, mit denen mögliche Kräfte akquiert werden können. Für deine Tipps und Anregungen bedanke ich mich ganz herzlich. Auch mein Horizont erweitert sich seit einigen Tagen in einem erheblichen Maß. Es soll sich eine Mannschaft bilden, die zuverlässig und würdevoll die Sargträger-Dienste erbringen können. Dafür soll eine Plattform/Organisation geschaffen werden, die die Dienstleistung professionell beheimaten und von allen Bestattern im Auftrag der dereinstigen Hinterbliebenen beigezogen werden kann – auch auswärtigen Bestattern. In welcher Form diese Organisation ihr Honorar abrechnen wird, das sind Details, die es noch im Rahmen eines Kollektivs zu erörtern gibt. Letztlich sind es die Hinterbliebenen, die diese Leistungen zu vergüten haben – mittelbar oder unmittelbar.

    Zur Technik des elektrisch betriebenen Sargwagens: Im wesentlichen unterscheidet sich das Fahrwerk nicht von den bisher genutzten Sargwagen. An einer Seite zwei „Fahrradreifen“ und an der anderen Seite zwei lenkbare „Schubkarren-Reifen“. Diese Bereifung hat auf den Wegen des Klever Friedhofs bislang keinerlei Schäden verursacht. Insofern ist deine Sorge unbegründet. Bei der Elektrifizierung der Wagen wird ein Motor den Vortrieb des Sargwagens vornehmen. EIner der sechs im Spalier neben dem Sargwagen herlaufenden Träger drückt auf einem Knopf und der Wagen setzt sich in Bewegung. Wird der Knopf losgelassen, bleibt der Wagen stehen und wird gebremst.
    Ich habe mich inzwischen bei einigen ReferenZ-Friedhöfen bzw, dessen Personal kundig gemacht und positive Rückmeldungen und Hinweise erfahren. In Kürze werde ich mir so ein Gerät im Kreis Wesel im laufenden Betrieb auch mal ansehen. Besonders hingewiesen wurde lediglich darauf, dass es bei der Richtungsänderung beim Fahren des Sargwagens einige Dinge zu beachten gebe.

    Die Anschaffungskosten für einen elektrisch unterstützten Sargwagen liegen nach erster Recherche von mir bei etwa 12.000 Euro brutto. Zwei solcher Sargwagen sind aktuell im Gespräch. Diese Zahlen können aber abweichen von den von der Stadt resp. der USK recherchierten bzw ermittelten Ergebnissen. Die Wagen werden an einer 220-V-Steckdose angeschlossen. Die Akkus haben eine Haltbarkeit von mindestens 10 Jahre, wie mir von einem Betreiber eines solchen Wagens kürzlich berichtet wurde. Besondere Wartungen sind bei normaler Handhabung und Pflege nicht erforderlich. Hin und wieder muss mal ein platter Reifen repariert werden, wenngleich das auch bei herkömmlichen Sargwagen der Fall ist.

    Die Bereitstellung der finanziellen Mittel wird im Nachtragshaushalt im Juni behandelt, wenngleich der Kämmerer bereits erklärt haben soll, wie der Bürgermeister mir berichtete, dass er dieser Position zustimme, weil auch er die Sinnhaftigkeit dieser Investition erkannt habe.

    Nun noch zum letzten Absatz deines Kommentars: Es geht hier nicht um die Absenkung (!) des Sargs. Die wird auch nach der Anschaffung des elektrischen Sargwagens entsprechend der werten Bestattungskultur händisch mit Tauen durchgeführt. Es geht bei der Investition aussschließlich darum, dass das Verbringen des Sargs den steilen Berg hinauf mit einem technischen Mittel unterstützt wird. Alle anderen Tätigkeiten der Sargrräger bleiben wie sie sind und da wird es erforderlich sein, dass die Träger dazu körperlich in der Lage sind.

     
  79. 67

    Anhand des Themas in diesem Thread musste ich mal wieder an Gute Alte Zeiten denken, als Alles noch besser war. Deshalb hier ein Döneken von Früher, als Randbemerkung, zur allgmeinen Motivation oder meinetwegen auch zur Belustigung. Auch auf das Risiko hin, dass wahrscheinlich ein Aufschrei durch die Leserschaft geht, niemand sowas hören will, und ich verbale Prügel beziehe.

    Als Aufsichtsperson im Bergbau unter Tage wollte ich mal ein Team ermuntern, etwas zügiger zu arbeiten. Die Tätigkeit: Eine ebenerdig stehende Europalette entladen, die darauf gestapelten Säcke mit Anhydrit (ähnlich Zement) von jeweils 30 kg Gewicht auf eine Höhe von ca 1,5 m heben, aufschlitzen, und in den Fülltrichter einer Mischanlage entleeren.

    Als Antwort erhielt ich die Bemerkung, ich solle das doch mal vormachen. Challenge accepted. Ich habe es als damals 40-jähriger geschafft, ohne dass der Fülltrichter leerlief. Selbstverständlich mit der vorgeschriebenen Staubschutzmaske, baugleich zu den heutigen FFP2 Masken. Anschließend war ich völlig fertig, aber egal. „Und jetzt bist DU dran. Wenn DU das nicht schaffst, stehst DU morgen mit ner Schüppe neben ner Bandübergabe“. Das wäre nur anders gewesen, aber genauso schlimm. Seitdem hatte ich Ruhe vor solchen Frechheiten.

    Ok, ich will ja keine Arbeitswilligen unnötig quälen, wenn es auch auch einfacher mit technischer Unterstützung geht. Das liessen aber damals – anders als auf dem Klever Friedhof – die engen Platzverhältnisse nicht zu.

    Dass Vieles geht, wenn man sich nur anstrengt, weiß ich seitdem aus eigener Erfahrung. Zuletzt habe ich 69-jährig mit den am Friedhof mietbaren Krüjkarren 40-Liter Gebinde mit Graberde, plus Blumentöpfe plus Werkzeug zum Grab meiner Eltern gekarrt. Ich habe Glück und bin gesund, das Glück hat nicht Jeder. Aber ich bewohne nur eine normale Figur, bin kein Muskelmann. Gesunde Menschen mittleren Alters muss es doch noch am Niederrhein geben, die können doch nicht plötzlich ausgestorben sein!

    Wie solches Personal rekrutiert werden könnte, habe ich schon in Beitrag #65 geschildert. Auch aus meiner Wahrnehmung heraus, dass in Kleve gerne versucht wird, dringende Probleme durch Einsatz von überraschend viel Geld zu erschlagen, ohne stattdessen vorher mal den Hernekast zu bemühen.

    Kleefs Platt: Hernekast –> Kopf oder wörtlich übersetzt ‚Gehirnskasten‘.

     
  80. 66

    Inzwischen entwickelt sich dieser Kommentarstrang zu einer guten ausgewachsenen Unterhaltung. Danke an der Stelle an die Kommentaren und an rd resp.Kleveblog.de für die Bereitstellung der Plattform dafür.

    @63 Justin

    Ja, Wir bewegen uns nun so langsam zum Themenfeld der Wahrnehmung und der Interpretation dieser Wahrnehmungen der unterschiedlichen Beteiligten.

    Aus Sicht der USK resp. der Stadt Kleve, die sich für das körperliche Befinden bzw. dessen Leistungsfähigkeit der Sargträger nicht zuständig sieht, weil dieser Dienstleister nicht dessen Angestellte sind, ist ein Stück weit nachvollziehbar, dass von dort kein akuter Bedarf festgestellt und mithin zur Prüfung in die Verwaltung geleitet wird.

    Auch aus Sicht der Bestatter kann das durchaus gesehen werden, denn die Träger sind für sich ein Dienstleistungsorgan und für sich selbst verantwortlich. Und wenn von dort Verbesserung an der städtischen Infrastruktur erwartet oder gewünscht wird, könnten sich diese Mannen ja auch selbst auf dem Weg machen.

    Letztlich ist das ja auch passiert, denn der Verfasser des Leserbriefs, der Herr Gerd Barten, wandte sich zunächst schriftsätzlich an den Bürgermeister und an den Rat der Stadt Kleve. Allerdings wählte er die Form, den Adressaten die sprichwörtliche Pistole auf die Brust zu setzen und unter Setzung einer unangemessenen Frist einen elektrisch betriebenen Sargwagen einzufordern verbunden mit der Ankündigung, bei fruchtlosen Ablauf der Frist die Dienste einzustellen. So geht das nunmal nicht.

    Also, von der USK wurde zwar das Bedürfnis eines elektrisch betriebenen Sargwagens nicht negiert aber auch zunächst nicht weiter nachverfolgt, dies wohl mangels Zuständigkeit. Das ist Sache der Träger und/oder der Bestatter, war wohl einhellige Meinung.

    Um den gordischen Knoten der ungelösten Antwort der Zuständigkeit zu durchschlagen, habe ich mich im Interesse der dereinstigen Hinterbliebenen, der Sargträger, der Bestatterkollegen und auch der Stadt Kleve auf den Weg gemacht und das „Verfahren“ angestoßen. Und sie da: Auch die Frage der Zuständigkeit hatte sich damit geregelt, denn die Stadt Kleve sah sich in der Zuständigkeit und hat das Verfahren ausgerollt.

    Da aber mit der Anschaffung eines elektrisch unterstützten Sargwagens das Problem der abnehmenden körperlichen Leistungsfähigkeit der derzeit tätigen Sargträger nicht gelöst ist, geht die Lösung der Aufgabe weiter. Hier wird es auch wieder um Zuständigkeiten gehen. Derzeit ist hier ein Vakuum zu sehen. Weder die Stadt Kleve noch die USK als auch die Bestatter sind dafür zuständig, das Loch, dass innerhalb der Sargträgergemeinschaft entsteht, zu flicken. Auch da wäre die Verantwortung bei den Sargträgern selbst zu suchen, für die Aufrechterhaltung ihrer Dienste zu sorgen. Immerhin hatte der Herr Barten diese Aufgabe bis dato stets übernommen und der Fluktuation begegnet. Er war derjenige, der neue Leute rekrutiert hatte, wenn der eine oder andere aus Altersgründen ausgeschieden sind. Jetzt sieht es wohl anders aus. Plötzlich lässt er per Leserbrief erkennen, dass binnen kurzer Zeit ein Loch entstehen wird, dass nicht unerhebliche Auswirkungen auf das Bestattungsgeschehen haben könnte.

    Es brökelt also insofern an der Verlässlichkeit der Sargträgergemeinschaft.

    Um diese Unwägbarkeiten auszuräumen, bedarf es eine institutionelle Neuordnung. Aber wer ist zuständig? Wir drehen uns wieder im Kreis und auch deshalb habe ich den gordischen Knoten durchschlagen und engagiere mich für ein Konzept. Ob dieses Konzept letztlich umgesetzt wird, hängt auch am good-will der Bestatterkollegen, der Stadt, den Kirchen etc. ab. Bald wird sich das entscheiden.

     
  81. 65

    Ich stelle eine erfreuliche Tendenz fest: Die Debatte hier ist mit den letzten Beiträgen sachlicher geworden. Dass sie es zu Anfang nicht immer war, ist auch u.a. auch meine Schuld – siehe mein Beitrag in #2. Amüsiertes Kopfschütteln ob des Themas war keine angemessene Reaktion. Hier bitte ich alle Leser um Verzeihung. Zu meiner Entschuldigung: Ich konnte und kann nicht begreifen, wie durch Einsatz modernster Technik eine alte Tradition und damit auch ein Stück Kultur de facto abgeschafft wird. Da bin ich konservativ.

    Mittlerweile scheint sich in einem Punkt ein Konsens gebildet zu haben: Auch nach Anpassung der Arbeitsabläufe (Zugpferd versus modernste Technik) müssen Sargträger körperlich durchschnittlich fit sein. Da besteht Handlungsbedarf, und zwar schnell. Herr Plecker hat geschrieben, dass es bereits einen Versuch gab, welcher jedoch gescheitert ist. Die Zuverlässigkeit des neuen Personals war angeblich nicht zufriedenstellend – und es gab wohl auch andere Gründe, über die ich hier nicht spekulieren möchte.

    Zum Personal sehe ich zwei mögliche Lösungsansätze. Erstens das Jobcenter und (sehr vielversprechend) die Nutzung der Erfahrung des BBZ (ehemals Theodor-Brauer-Haus). Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass bei den Wiedereingliederungsmaßnahmen des BBZ immer wieder Personen auftauchen, die trotz körperlicher Leistungsfähigkeit, Motivation und Zuverlässigkeit keine Chance auf dem Ersten Arbeitsmarkt haben. Ãœbrigens: Dem BBZ ist eine eigene Zeitarbeitskräftevermittlung angegliedert – nennt sich ‚Perspektive Personal‘ und residiert neben der Stadthalle. Und zweitens wäre das holländische Modell möglich, also Studenten der HSRW als Sargträger. Während meines Studiums habe ich oft und gerne Tätigkeiten übernommen, die mir von den ‚Heinzelmännchen‘ oder der ‚TUSMA‘ vermittelt wurden. Google-Suchbegriff: “Studentenwerk Berlin TUSMA“. Das wäre ebenfalls versicherungstechnisch und steuerlich.eine saubere Lösung mit klaren Verantwortlichkeiten für die zu erbringende Leistung.

    Jetzt zur Technik: Wenn Muskelkraft technisch unterstützt werden soll, dann stellen sich natürlich Fragen zur Durchführbarkeit. Ein paar Beispiele: Will ich eine Sargabsenkvorrichtung einsetzen, benötigt das Gerät entweder Stützstempel damit es im weichen Boden nicht umkippt, oder muss ungewöhnlich breite Achsen haben, um direkt über das Grab fahren zu können. Auch einfachere motorisierte Fahrlafetten haben ihre Tücken. Ich habe Youtube-Clips gesehen, wo bereits bei elektrischen Rollstühlen zur reinen Personenbeförderung auf Schotteruntergrund die Räder durchdrehen. Welche Folgeschäden mögen dann wohl am Klever Friedhof entstehen? Als Ingenieur empfehle ich für den Einsatz in geneigtem Gelände und bei einer vor allem nach Regen schlüpfrigen Grasoberflläche dringend eine elektronische Schlupfregelung der Räder. Wird aber in den technischen Beschreibungen aller mir bekannten Friedhofsgeräte nirgendwo erwähnt. Internetlnks dazu in Beitrag #45.

    Nun zur Wirtschaftlichkeit: Hier fehlen mir einfach Zahlen. Beschaffungskosten, Betriebskosten, Folgekosten im Vergleich zur Lösung per Muskelkraft? Alles unbekannt, jedenfalls uns Laien. Worüber reden wir hier eigentlich?

    Zuletzt einige Bemerkungen zur Zuständigkeit. Ãœbersteigen die Gesamtkosten für eine technische Lösung das geplante Budget und/oder den Investitionsrahmen der USK? Dann muss der Stadtrat in einer Debatte über den regulären Haushalt oder einen Nachtragshaushalt darüber entscheiden. Hier prognostiziere ich eine interessante Auseineindersetzung mit Herrn Haas in seiner Funktion als Stadtkämmerer (Oder vielleicht doch nicht? Gibt es Fördermittel für Friedhofstechnik? Mir egal, sind eh alles Steuergelder).

    Oder die USK stemmt das Projekt aus eigener Kraft. Und hier kommt Herr Gebing ins Spiel. Als Oberster Dienstherr der Stadtverwaltung kann er natürlich bis in die ausgegliederten Städtischen Betriebe hineinregieren. Und auf welche Weise kann er das tun? Entweder per Seelenmassage in Richtung USK, oder hart und konfliktfreudig per Verfügung. Letzeres wäre ein Novum in der Klever Stadtgeschichte, aber dringend mal nötig. Nur halt nicht an dieser Stelle und zu diesem Problem.

    Ich habe mich widerstrebend zu einer pessimistischen Sichtweise durchgerungen. Wahrscheinlich steht uns eine geräuschlose, aber unnötig teue ‚Lösung‘ ins Haus. Also eine reine Verwaltungsentscheidung zu Lasten einer alten Tradition. Und ein erheblicher Teil der Trauergäste wird ihre pietätvolle Selbstversenkung sausen lassen und stattdessen das Wirken moderner Technik bestaunen.

     
  82. 64

    Dennoch meine ich das hier die Bestattungsunternehmen dafür verantwortlich sind wie der Sarg von der Aussegnungshalle zum Grab befördert wird somit auch für die dementsprechenden Hilfsmittel.
    Das die Tradition der Sargträger (Nachbarschaften etc) weggefallen ist bzw. nachläst ist natürlich schade.

     
  83. 63

    @57., Helmuth Plecker

    Absichtlich habe ich den technischen Aspekt des Problems herausgepickt und betrachtet. Das liegt daran, dass ich mich nicht mit den Gepflogenheiten rund um eine Bestattung auskenne. Die Fragen bezüglich Nachwuchssargträger und deren Rekrutierung, Versicherung und ggf. auch Entlohnung und deren Versteuerung habe ich deshalb außen vor gelassen.

    Was die Frage, ob motorisierte Sargwagen eine notwendige Investition sind, angeht, sehe ich die Sache etwas anders als Sie. Fakt ist, dass Bestattungen mit den bisher zur Verfügung stehenden Gerätschaften durchführbar sind. Ebenso klar ist, dass Sargträger ein gewisses Maß an körperlicher Belastbarkeit benötigen, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Nachvollziehbar ist auch Ihre Argumentation eine zu große oder gar vollkommene Mechanisierung und Motorisierung der Arbeit der Sargträger sei eine Störung der Zeremonie. Motorisierte Sargwagen werden von mehreren Seiten als hilfreich ohne die Zeremonie zu stören angesehen. In den von EKO verfassten Kommentaren (47., 48.) wird darauf hingewiesen, dass eine Vermeidung von großer körperlicher Belastung sinnvoll ist. Es ist im Berufsleben üblich zu große körperliche Belastungen mit Hilfe von technischen Hilfsmitteln oder z.B. auch kleineren Gebinden siehe Zementsäcke zu vermeiden und das wissen Sie natürlich auch. Warum sollte das dann für Arbeit, die ohne ein ordentliches Beschäftigungsverhältnis und ohne Versicherungsschutz ausgeführt wird, nicht gelten? Die Motorisierung der Sargwagen ist m.E. eine gerechtfertigte Investition und keinesfalls als nice to have aber im Grunde genommen nicht notwendig anzusehen. Krematorien auf städtischen Friedhöfen sind technisch schließlich auch nicht mehr auf dem Stand der 1950er obwohl diese Technik sicherlich auch heute noch funktionieren würde. Selbstverständlich ist in städtischen Krematorien die technische Ausstattung erneuert und verbessert worden. Mit anderen Worten es wurde nicht in Frage gestellt, dass Investitionen gerechtfertigt und notwendig sind. Von daher ist die Frage wer den Bedarf hätte erkennen und dementsprechend handeln müssen nicht etwas, was man unter den Teppich kehren kann. Wie bereits erwähnt gibt es mit Sicherheit Wichtigeres. Wenn man sich aber vorstellt, das in anderen Bereichen ähnlich nicht vorausschauend gearbeitet wird, ist das alles andere als harmlos. Wie soll sich dann der Bürgermeister darauf verlassen, dass von der Verwaltung mitgedacht wird? Er kann sich ja schließlich nicht um alles selbst kümmern.

     
  84. 62

    @58 Justin
    Die Gebühr würde von der Stadt erhoben werden, da von dort die Leistung erbracht wird. Dafür bedarf es allerdings zuvor formal einer Änderung der Friedhofsgebührensatzung durch die politischen Gremien.

    Eine Gebührenanpassung oder eine Gebührenposition hielte ich für legitim. Es wird sich zeigen, ob der Finanzausschuss und der Rat diese Option auf die Agenda setzen wird.

    Ãœbrigens: Gebührenschuldner aller Leistungen des Friedhofsträgers im Zusammenhang mit einer Bestattung sind immer die gesetzlich bestattungspflichtigen Angehörigen oder im Einzelfall andere, die für die Ãœbernahme der Kosten vorher verantwortlich zeichnen. Diese Kosten tauchen nicht in der Rechnung der Bestatter auf, oder lediglich als durchlaufende Posten als Auslage. Dieses Instrument wird gerne von den Bestattern angeboten, um die Angehörigen vor einer Flut von Rechnungen und Gebühren zu bewahren. Ein Service eben!

     
  85. 61

    @60 stiller Leser

    Das ganze stammt doch aus der Historie. Damals schon wurde die Trägerschaft nicht von dem Bestttern zur Verfügung gestellt, sondern es waren die Nachbarn oder Vereinskameraden, die die Särge getragen haben. Das ist nun nach und nach weggebrochen bzw weggefallen.

    Die Lücke wurde in Kleve dann nicht von den Bestattern geschlossen, sondern von einer Gruppe Herren, die ihre Dienste anbieten. Der Bestatter war und ist da aussen vor und lediglich in der Position, die einzelnen Dienstkomponenten terminlich abzustimmen.

    Es ist jetzt auch nicht automatisch Pflicht des Bestatters bzw der Bestatter, die neu entstehende Lücke zu schließen, sondern lediglich sein Interesse und das Interesse der dereinstigen Hinterbliebenen.

     
  86. 60

    Zitat:“Gibt es also den Bedarf nach neuen Sargträgern,!
    Wer müsste den dann wo anmelden?

    Der Bedarf liegt doch bei dem Bestattungsunternehmen, oder nicht?

     
  87. 59

    @56 stiller Leser

    Du hast nicht Unrecht, wäre da nicht die bereits bestehende Zuständigkeiten-Struktur, die jahrelang praktiziert wurde und bis heute wird, in denen die Zuständigkeiten jedes einzelnen Akteure abgegrenzt sind. Die Stadt stellt die Sargwagen zur Verfügung, weil es zu irgendeinem Zeitpunkt so als Zuständigkeit beschlossen wurde.

    Anderes Beispiel zur Erklärung: Es gehört regelmäßig zu den Leistungen, des Bestatters beim Standesamt des Sterbeortes die Sterbeurkunden zu bestellen. Das Standesamt ist sozusagen eine Drittstelle. Es sind Bestattungsnebenleistungen. Es ist also eive Organisationsleistung des Bestatters. Es liegt mithin an der jeweiligen Drittstelle, ihr Arbeitsgerät vorzuhalten. Beim Standesamt ist das der PC mit Schnittstelle zum kommunalen Rechenzentrum, Kugrlschreiber, Stempel usw. Es ist nicht Sache des Bestatters, sich um diese Sachen bzw Geräte zu kümmern, obwohl es Sache des Bestatters im Rahmen seiner vertraglichen Gesamtschuld ist, die Urkunden anzufordern, die dafür erforderlichen Unterlagen einzusammeln und beizubringen und die Urkunden dann abzuholen und die Gebühr zu bezahlen.
    So auch auf dem Friedhof. Auch er ist eine Drittstellle, die Leistungen aufgrund der Zuständigkeiten zu erbringen hat. Und dazu gehört auch das Vorhalten von Sargwagen.

    Man kann sicher darüber nachdenken, diese Struktur auf dem Friedhof zu verändern. Das aus dem Verständnis heraus, was Leistungen eines Bestatters sein können. Warum nicht. Aber der Status quo ist der, wie ich ihn beschrieben habe.

    Aber eins kann ich vorwegschicken: Was die Sargträger angeht ,wird sich etwas verändern. Ja und auch der Sargwagen. Hier wird es ja seitens der Stadt Kleve jetzt eine Verbesserung geben. …

     
  88. 58

    @56., stiller Leser

    Zumindest stellt sich die Frage, ob es nicht gerechtfertigt ist für die Nutzung eines teuren Hilfsmittels eine Gebühr zu verlangen. Diese Gebühr würde wahrscheinlich als Posten auf der Rechnung der Bestattung auftauchen und somit von den Hinterbliebenen zu entrichten sein.

     
  89. 57

    @54+55 Justin: Zu unserer differierenden Meinung.

    Definiere „Bedarf“. Ich denke, dass wir hier unterschiedliche Assoziationen haben.

    Faktisch gibt es keinen Bedarf für die Investition in einem motorisierten Sargwagen. Denn auch ohne diese Investition kann der Betrieb des Friedhofs weitergeführt werden. Die Stadt hält dort ausreichend viele normale Sargwagen vor, damit die Bestattungen etc durchgeführt werden.

    Würde also lediglich die Sargträger-mannschaft hegen jüngere leistungsfähigere Mannen ausgetauscht, gäbe es überhaupt keine Diskussion über Bedarf und Bedürfnis.

    Der Verfasser des Leserbriefes hat es ja selbst so gesagt: Entweder ein Elektroantrieb, oder die Mannen stellen ihre Arbeit Ende Mai ein, weil sie die Arbeit nicht mehr schaffen.

    Gibt es also den Bedarf nach neuen Sargträgern,!
    Wer müsste den dann wo anmelden?

    Wenn es keine Sargträger mehr gibt (Was natürlich utopisch ist), dann liegt es nicht an der Stadt Kleve, dass der Bestattungsbetrieb gestört ist. Denn sie hält ja seit Jahr und Tag die erforderliche Infrastruktur vor.

    Wir sind jetzt inzwischen angekommen an der Situation des Scheidewegs. Die Träger haben durch Herrn Barten per Leserbrief erklären lassen, dass sie ihre Dienste Ende Mai einstellen werden. Dies vor dem Hintergrund, dass die elektrische Lösung nicht kommt.
    Nun kommt sie, aber erst Mitte/Ende III. Quartal 2021. Also ab Herbst. Der ganze Sommer muss also noch von Hand geschoben werden. Herrn Barten würde gestern das heiss ersehnte Antwortschreiben des Bürgermeisters zugestellt. Ich habe es über Dritte erfahren. Mich hat Herr Barten nicht unmittelbar in Kenntnis gesetzt. Sehr unkollegial. Die Sache mit dem Glashaus und den Steinen….Das nur am Rande!

    Wie sollen sich die Bestatter denn nun verhalten? Etwa Herrn Barten bitten, bis zur Lieferung des elektronischen Sargwagens weiterzumachen, immer mit dem Risiko im Rücken, dass einer der Herrren während des Dienstes kollabiert – vor der gesamten Trauergemeinde? Oder neue Lösungen, neue Mannen suchen und diese in welcher Form verpflichten?

    Wir sprechen hier über Bedarf. Ich hatte es ja bereits ganz ausführlich geschildert: Auch mit elektronischen Sargwagen werden Arbeitsgänge anfallen, denen die Träger körperlich gewachsen sein müssen. Deshalb, der Bedarf einer Gesamtlösung ist da und darin enthalten ist das Bedürfnis, einige Arbeitsschritte infrastrukturell zu erleichtern. Dieses Bedürfnis hsbe ich dem Bürgermeister geschildert in Verbindung mit dem Bedarf der Gesamtlösung. Für die Gesamtlösung gibt es keine einzelne Zuständigkeit. Und es ist auch niemand verpflichtet, sich um eine Gesamtlösung zu bemühen. Allerdings sehe ich die Notwendigkeit, solidarisch eine Gesamtlösung zu schaffen und da sind es mehrere Stakeholder, die darin einbezogen werden sollten, so auch die Stadt.

     
  90. 56

    Zitat:“Gegenfrage: Warum sollen die Bestatter für den „Transport” der Särge auf dem Friedhofsgelände zuständig sein?“

    Jeder kommt ja nun mal leider in die Lage ein solches Begräbnis zu organisieren als Hinterbliebender.
    Zu diesem Zweck kontaktiere ich ein Bestattungsunternehmen und beauftrage dieses mit der Durchführung.
    Aus meiner, ich gebe zu Laienhafter Sicht, ist es so dass ich davon ausgehe, dass die dazu notwendigen „Werkzeuge“ usw dem beauftragten Unternehmen vorliegen. Ist es denn nicht so dass die Stadt zwar Eigentümer des Friedhofes ist und somit den Platz und die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, für alles weitere aber das Beerdigungsinstitut? Somit auch das „Werkzeug“ welches es für diese Durchführung benötigt. Ich möchte das mal Unpassenderweise mit einem Bauunternehmen vergleichen welches ich beauftrage ein Haus zu bauen. Da bin ich als Auftraggeber auch nicht in der Pflicht einen Schubkarren zu stellen. Das ein solches Hilfsmittel sinnvoll ist , ist unstrittig. Mir geht es Hauptsächlich um die Zuständigkeit. Wäre es nicht richtig das die Bestattungsunternehmen gemeinsam ein solches Gerät anschaffen da ja sie Nutzer dieses Hilfsmittel sind?
    Das ist nicht böse gemeint aber mir erschließt sich die Verantwortung der Stadt in diesem Thema nicht so ganz.
    Das jetzt durch die Stadt gehandelt wird finde ich natürlich gut aber ist es ihre Pflicht?

     
  91. 55

    @53., Helmuth Plecker

    Sorry, ich war beim dritten Absatz im 53. Kommentar hängen geblieben und habe direkt angefangen einen Kommentar zu schreiben ohne den Rest gelesen zu haben, was mir aber erst nach Absenden des Kommentars aufgefallen ist. Unstrittig ist demnach, dass die Stadt als Trägerin des Friedhofs für Investitionen im Bereich des Friedhofs zuständig ist. Weiterhin sind wir einer Meinung, dass es nicht Aufgabe der Bestatter ist, die Investition zu initiieren. Wo sich unsere Meinungen definitiv unterscheiden, ist die Beantwortung der Frage wer den Investitionsbedarf hätte melden sollen oder zumindest die Klärung, ob eine Investition notwendig ist, initiieren sollen. Fakt ist, dass dies unterlassen wurde. Mag sein, dass es schlimmeres gibt als das Problem mit den Sargwagen. Da bleibt nur zu hoffen, dass in anderen, wichtigeren Bereichen vorausschauend gearbeitet wird.

     
  92. 54

    @52. und 53., Helmuth Plecker

    Herr Plecker, Sie widersprechen im 53. Kommentar Zitat:

    „Der Friedhofsträger, also die Stadt Kleve, hat nunmehr seit Jahr und Tag die Zuständigkeit inne, die Sargwagen vorzuhalten, zur Verfügung zu stellen, sie zu warten und instandzuhalten. Warum das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich würde dies bereits schon vor mehreren Dekaden bei der Frage der Zuständigkeiten so beschlossen. Mithin ist die Bereitstellung der Sargwagen, dessen Unterhaltung etc. nicht Sache des Bestatter.“

    eindeutig dem Inhalt des von Ihnen verfassten 52. Kommentars, Zitat:

    „Es geht bei der Investition eines motorisierten Sargwagens gegenständlich nicht um die Unterhaltung, Pflege oder Instandhaltung des Friedhofs. Insofern braucht die Initiative nicht von der „unteren” Verwaltung des Friedhofs ausgehen und von unten durch die höherliegenden Entscheidungsinstanzen gebracht werden. Der von mir im Kommentar 28 genannte „Verwalter” ist mE nicht derjenige, der einen Antrag mit Begründung einzureichen gehabt hätte.

    Vielmehr geht es hier um eine Investition, die eine Verbesserung der Infrastruktur anstrebt.“

    Entweder die Stadt Kleve ist für die Bereitstellung der Sargwagen zuständig und zwar mit allen Konsequenzen wie Reparatur der Sargwagen, Ersetzen defekter Sargwagen oder eben auch die Investition in neue Sargwagen mit verbesserter Technik wie z.B. einem Antrieb oder sie ist für nichts davon zuständig.
    Irgendjemand muss den Bedarf melden und dadurch den Beschaffungsprozess in Gang setzen. Wer auch immer diese Person sein mag, eines ist sicher. Die Person, die den Bedarf hätte melden müssen, ist Angestellte/r bei der Stadt Kleve oder bei der USK, die ein kommunales Unternehmen der Stadt Kleve ist. Es ist zweifellos nett, dass Sie sich als Bestatter darum kümmern, aber das ist nicht die Aufgabe eines privatwirtschaftlichen Unternehmens. Das Problem liegt anscheinend woanders. Entweder wurde der Bedarf eines oder mehrerer Sargwagen/s nicht gemeldet oder der Bedarf wurde von der nächst höheren „Instanz“ bei der USK oder Stadtverwaltung ignoriert. Es gäbe noch eine dritte Möglichkeit und die scheint die wahrscheinlichste zu sein. Die Bestimmung des Bedarfs an teureren Geräten oder ganz allgemein das Kümmern um Investitionen für den städtischen Friedhof wird von jemandem bei der USK/Stadt gemacht, der/die die direkt Betroffenen und auf dem Friedhof Tätigen nicht nach deren fachlicher Meinung fragt oder sich vor Ort auf dem Friedhof ein Bild von den Gegebenheiten macht, um eine sachlich fundierte Entscheidung treffen zu können.

     
  93. 53

    @51 stiller Leser: Jetzt kommt das beliebte „Behörden-Spielchen“: Die Klärung der Zuständigkeiten.

    Gegenfrage: Warum sollen die Bestatter für den „Transport“ der Särge auf dem Friedhofsgelände zuständig sein?

    Der Friedhofsträger, also die Stadt Kleve, hat nunmehr seit Jahr und Tag die Zuständigkeit inne, die Sargwagen vorzuhalten, zur Verfügung zu stellen, sie zu warten und instandzuhalten. Warum das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich würde dies bereits schon vor mehreren Dekaden bei der Frage der Zuständigkeiten so beschlossen. Mithin ist die Bereitstellung der Sargwagen, dessen Unterhaltung etc. nicht Sache des Bestatter.

    Insofern liegt es nahe, dass dann auch die Stadt als bisher stets zuständige Stelle auch Ansprechpartner ist für Verbesserungen an dieser Infrastruktur. Eins ist klar: Die Stadt ist nicht verpflichtet, diese Verbesserung vorzunehmen. Es ist ihre Sache, diesen Schritt zu gehen. Und zwar aus einer Ãœberzeugung und nicht aus einer rechtlichen Pflicht.

    Es ist auch gar nicht Sache des Bestatter, den Weg zu gehen, den ich nun gegangen bin. Die Sache ist nur die: Wenn keiner losläuft, dann wird sich nichts verbessern, sondern alles bleibt wie es ist. Ich denke und handele im Sinne der Hinterbliebenen und im Sinne der Sargträger und wollte mich für sie solidarisch zeigen und den Weg gehen, diese Verbesserung anzustoßen. Denn ich bin ein Teil eines zusammenhängenden Gefüges, das verantwortlich zeichnet für würdevolle, pietätvolle Beerdigungen. Die nun angestrebte Verbesserung war in erster Linie der Wunsch der Sargträger und entsprach meinem Qualitätsanspruch aufgrund der sich inzwischen ergebenen Rahmenbedingungen. Die Stadt hat sich diesem Anspruch angeschlossen.

     
  94. 52

    @50 Justin: Es geht bei der Investition eines motorisierten Sargwagens gegenständlich nicht um die Unterhaltung, Pflege oder Instandhaltung des Friedhofs. Insofern braucht die Initiative nicht von der „unteren“ Verwaltung des Friedhofs ausgehen und von unten durch die höherliegenden Entscheidungsinstanzen gebracht werden. Der von mir im Kommentar 28 genannte „Verwalter“ ist mE nicht derjenige, der einen Antrag mit Begründung einzureichen gehabt hätte.

    Vielmehr geht es hier um eine Investition, die eine Verbesserung der Infrastruktur anstrebt. Die Begründung einer Notwendigkeit oder besser gesagt, Sinnhaftigkeit, wurde von mir als Vertreter eines lokalen Bestattungsunternehmens vorgebracht. Zudem habe ich unmittelbar die Interessen der Sargträger und mittelbar die Interesse der Bestatter im Allgemeinen und nicht zuletzt der Stadt Kleve vertreten.

    Nachdem ich dem Bürgermeister das zuvor von mir aufbereitete Ansinnen vorgetragen hatte, holte er sich selbstverständlich auch eine Stellungnahme der USK AöR, der Kämmerei und des Standesamt ein. Ich kann ja schließlich viel erzählen, wenn der Tag lang ist.

    Alle diese Stellen haben sich meiner Auffassung über die Sinnhaftigkeit so einer Investition offenbar angeschlossen, so dass nun die politischen Entscheidungswege durchlaufen werden sollen.

    Letztlich würde keine Verwaltungs- bzw. Amtsstelle übergangen, sondern beteiligt.

    Die Einbeziehung des von mir im Kommentar 28 genannten „Verwalters“ in den Gesprächsprozess war lediglich als Abgleich der jeweiligen Meinungen über die Sinnhaftigkeit zu verstehen. Es war kein Ausdruck einer Aufforderung, einen Antrag für eine Investitionsanbahnung einzureichen.

     
  95. 51

    Eine Frage habe ich noch:
    Warum ist die Stadt den für den „Transport“ verantwortlich? Bzw für den Kauf des Hilfsmittel
    Ist das nicht die Leistung des Bestattungsunternehmen?

     
  96. 50

    @Helmuth Plecker

    Wie Sie im 28. Kommentar geschrieben haben, hat der „Verwalter“ des Friedhofs oder die bei der Stadt bzw. USK angestellte Person, die auf dem städtischen Friedhof arbeitet und dort für den Betrieb des Friedhofs zuständig ist und vermutlich auch als Vorgesetzte/r für die Friedhofsgärtner und andere dort Beschäftigte fungiert auch an Gesprächen, bei denen es um das Problem mit dem Sargwagen ging, teilgenommen und war somit über das Problem und mögliche Lösungen informiert. Wenn irgendwas, was über die Reparatur eines Wasserhahns, den Kauf eines Spatens oder ähnliches hinaus geht wie z.B. Beschaffung von Maschinen (Mini-Traktor und dessen Geräte) oder bauliche Veränderungen an Gebäuden, die die Funktionalität des Friedhofs verbessern, muss sich jemand darum kümmern. D.h. die vor Ort tätige und für den Friedhof zuständige Person („Verwalter“) muss der für den Friedhof zuständigen Abteilung der USK bzw. dem zuständigen Sachbearbeiter bei der USK schriftlich mitteilen bzw. einen Antrag stellen, dass Gerät xy benötigt wird und es entsprechend begründen.

    Die Frage ist jetzt, ob der Bedarf eines motorisierten Sargwagens angezeigt wurde und wenn ja warum daraufhin nichts unternommen wurde. Es wäre ungewöhnlich, wenn der Bürgermeister und der Stadtrat sich mit der Beschaffung von Maschinen o.ä. im frühen Stadium des Beschaffungsprozesses befassen. Bürgermeister und Stadtrat kommen erst später ins Spiel, wenn darüber entschieden wird, ob die Stadt Kleve eine Maschine, ein Fahrzeug oder sonstiges, deren/dessen Beschaffung kostspielig ist und einen bestimmten Wert überschreitet, so dass die Verwaltung nicht alleine über diese Beschaffung entscheiden kann.

     
  97. 49

    @48 EKO: Sie haben mit alledem aus technischer Sicht und aus Sicht der Vorbeugung nicht Unrecht.

    Die „Grösse“ des Aufwands ist immer relativ. Deshalb ist es müßig, das hier weiter zu diskutieren.

    Natürlich ist es faktisch möglich, das letzte Geleit und die Besetzung eines Sargs zu technisieren. Es gibt ausreichend technisches Hebezeug, mit dem Särge mit Verstorbenen angehoben und herabgelassen werden können. Aber das geht auf Kosten der Bestattungskultur. Dieses wichtige Gut sollte bei aller Ãœberlegung nicht gänzlich aufs Spiel gesetzt werden.

    Insofern gilt es, den Grat zwischen Bestattungskultur und körperlich leistbaren zu finden. Als die Sargträger noch jünger waren, würde das Leistbare nicht in Frage gestellt. Es war körperlich leistbar, die Särge in der klassischen nicht technisierten Weise zu bewegen. Das Problem entsteht erst jetzt so allmählich, weil die körperliche Leistungsfähigkeit der Sargträger aufgrund des zunehmenden Alters immer mehr abnimmt. Und dadurch sehen wir uns nun erforderlichen Veränderungen ausgesetzt.

    Doch wie sollen solche Änderungen aussehen? Alles technisieren und die Bestattungskultur über Bord werfen oder damit beginnen, die Leistungsfähigkeit der Sargträgergemeinschaft wieder herzustellen durch eine Verjüngung? Während früher beinahe jede Beerdigung eine Erdbestattung war, sind heute etwa nur noch jede 4. Bestattung als Erdbeststtung gewünscht. Früher war das alles machbar ohne besonderen technisierten Aufwand. Heute gibt es viele Möglichkeiten, die trotz deutlich zurückgegangen er Zahl der Erdbestattungen, in Erwägung gezogen werden können.

    In den Niederlanden werden die Sargträgerdienste häufig von Studierenden durchgeführt. Angeleitet von einem „Vormann“, der den Kontakt zum Bestatter hat. Insofern sollte es nicht überraschen, dass auch wir schon längst auch unseren Blick in Richtung Hochschule gewandt haben. Eine gesunde Altersdurchmischung wäre wünschenswert. Wir werden sehen, wo und wie unsere derzeitigen Lösungsbemühungen enden. Vielleicht wird es ja kein grosser Aufwand sein 🙂

     
  98. 48

    @Stefan Schuster
    Man sollte an die komplette Entlastung denken.
    Es gibt elektrische Wagen um den Sarg zum Ort zu transportieren genauso wie es mobile Hebekrane mit Schwenkvorrichtungen gibt.
    Natürlich kostet alles Geld.
    Kein Arbeitnehmer hat einen wirklichen Gewinn durch Unfallversicherungen.
    Das, was ganz oben stehen sollte ist Vorbeugung.
    Für das Gewicht eines Sarges braucht man weder einen riesigen noch unhandlichen oder unmöglich zu transportierenden Kran.
    Was ich allerdings allgemein bevorzugen würde ist eigentlich die Verbrennung.
    Zum einen wegen des Platzes und zum anderen aus Hygienischen Gründen.
    Eine Urne nimmt nur so wenig Platz weg. Auch diese Stätten kann man für sich genauso schön und würdig für den Verstorbenen gestalten.
    Kein Mensch braucht nach seinem Tod noch seinen kranken Körper.
    Was zählt ist in den mir bekannten Religionen die Seele.
    Aber das ist ein anderes Thema.

     
  99. 47

    Das ist eine sehr gute Sache.
    Das ist ja wirklich ein Knochenjob. In vielen Arbeitsbereichen ist es Gang und gebe mit Hebe und Transportmitteln zu arbeiten. Sollte unbedingt auch in dem Bereich was für getan werden. Da braucht man eigentlich nicht viel Zeit für.
    Wie sagt man so schön, „Problem erkannt, Problem verbannt“.
    Kann ja wohl kein großer Aufwand sein das umzusetzen.
    Ich drücke allen Sargträgern die Daumen das da eine schnelle Lösung her kommt. Jeder sollte das Recht haben wo es möglich ist Techniken zu nutzen um sich selber vor Berufsbedingten Schäden zu schützen.

     
  100. 46

    @45 Stefan Schuster: „Herr Plecker, wir brauchen jetzt Ihr detailliertes Fachwissen!“

    Ich gebe dann mal mein Bestes! 😉

    Die Leistung der Sarfträger besteht aus mehreren Teilschritten (bezogen auf eine Bestattung auf dem Städtischen Friedhof in Kleve an der Merowingerstraße):

    Nach der Trauerfeier ziehen die Sargträger den Sargwagen, auf dem der Sarg aufgebahrt ist, aus der Kapelle. Der Sarg wird vor der Trauerfeier durch die Bestatter auf den Sargwagen gestellt und in die Kapelle gefahren.

    Von der Kapelle aus wird der Sarg auf dem Sargwagen zum letzten Geleit über das Friedhofsgelände zu der entsprechenden Grabstelle gefahren. Der Sargwagen wird händisch bewegt, die Sargträger – jeweils drei an jeder Seite – laufen dabei im Spalier neben dem Sarg/Sargwagen und schieben ihn an.

    Da der hier in Rede stehende Friedhof an einer Moränenkuppe liegt, sind die Wege teils recht steil. Wer schonmal einen Angehörigen, der in einem Rollstuhl sitzt, dort hochgeschoben hat, weiss, wie anstrengend das ist. So auch das Fahren des Sargwagens durch die Sargträger. Wenn der Verstorbene und/oder der Sarg besonders schwer sind, fällt den Trägern das Fahren des Sargwagens den Berg hinauf entsprechend schwerer. Auch die Masken erschweren das alles noch zusätzlich.

    Am Grab angekommen, heben die Sargträger den Sarg an – an jeder Seite des Sargs befinden sich drei Träger. Der Sarg wird dann vom Sargwagen heruntergehoben und zur Grabstelle getragen. Links und rechts neben der Graböffnung befinden sich Gitterroste und quer über die Graböffnung liegen zwei Kanthölzer. Auf diese beiden Hölzer wird der Sarg dann abgestellt. Er „schwebt“ dann über der Graböffnung.

    Dieser „Vorgang“ ist sehr mühsam, weil die Träger eine Stufe hinauf treten müssen, um auf die Trittroste zu kommen.

    Nachdem dann der Geistliche oder freie Trauerredner die letzten Worte gesprochen hat, wird der Sarg angehoben, vier Träger tun das mit den Tauen und zwei ziehen dann die beiden Kanthölzer zur Seite. Danach wird der Sarg gleichmäßig herabgelassen.

    Jetzt haben wir durch den motorisierten Sargwagen den Weg beim letzten Geleit erleichtert. Dadurch werden schon erste Kräfte der Träger „aufgespart“, die sie brauchen, um die weiteren schweren Leistungen durchführen zu können.

    Nun kann natürlich der „Vorgang“ des Herablassens des Sargs auch automatisiert werden. Dafür wird auf die seitlichen Trittroste ein sogenannter Absenkautomat montiert, der dann per Knopfdruck den Sarg in das Grab herabfährt.

    Ãœbrig bliebe der „Vorgang“, den Sarg vom Sargwagen bis über die Graböffnung zu tragen. Diese Leistung kann keine Maschine übernehmen. Dafür braucht es Sargträger, der dieser Aufgabe körperlich gewachsen sind. keine Frage!

    Alternativ gibt es auch Sargwagen, die besitzen integriert einen Absenkautomaten. Der Sargwagen wird auf die beiden Trittroste gefahren und auf Knopfdruck wird der Sarg hinunter gelassen. Solche Sargwagen haben allerdings keinen Motor zur Unterstützung der Fortbewegung.

    Nun kommt das Individuelle. Das was ich bis jetzt geschrieben habe, war recht allgemein. Der Friedhof hat eine geneigte Topgrafie. Und dadurch sind natürlich auch die Gräber an der Grasnarbe abfällig. Sodenn ist weder die Montage eines Absenkautomaten nicht ohne Weiteres möglich und auch der besondere Sargwagen mit integrierter Absenkautomatik würde schief stehen.

    Das sind nun also die Rahmenbedingungen und die Antwort auf Ihre Fragen.

    Deshalb arbeite ich derzeit daran, eine neue Lösung zu finden, in der sich auch neue, jüngere Sargträger wiederfinden können. In der die Honorierungsfrage sauber beantwortet werden kann und in der die Träger auch gegen Unfallschäden versichert sind. Das alles gibt es in Kleve nicht. Und ich bin froh darüber, dass der Bürgermeister der Stadt Kleve auch diesem Engagement sehr zugewandt ist.

    Sie sehen, wir haben die Porbleme alle erkannt, Lösungsansätze gefunden und bringen das nun alles in einen guten neuen Guss.

     
  101. 45

    Ein motorgetriebener Bahrwagen ist ja nur eine halbe Lösung. Sowas würde nur den Bergauftransport erleichtern, der Be- und Entladevorgang (wer mag, kann mir jetzt zum wiederholten Mal Pietätlosigkeit vorwerfen) und das Absenken in die Grube müssten mit so einem Gerät weiterhin manuell erfolgen. Es führt hier kein Weg daran vorbei: Die Sargträger müssen der Aufgabe körperlich gewachsen sein. Stimmt jemand zu? Dann bitte ich um Handzeichen.

    Wenn also das Problem trotzdem und zur Gänze technisch gelöst werden soll (tz tz tz… wie pietätlos…), dann geht das nur durch Anschaffung und Kombination mehrerer Geräte, wie in den folgenden Links beispielhaft gezeigt:

    https://hopf-online.com/kategorie/bahr-und-transportwagen.html
    https://hopf-online.com/produkt/sargversenkapparat-senkamat.html
    Leider hier ohne Bild, aber ebenfalls mit zu bestellen: Die „patentierte Sargaufschiebevorrichtung als Zusatzgerät“ (Zitat aus dem letzten Link). Der Berliner Zentralfriedhof arbeitet ebenfalls damit.

    Nach Anlieferung der Geräte wäre dann ein Zustand erreicht, der es den bisherigen Sargträgern ermöglicht, auch weiterhin ihr Amt auszuüben. Was ich bei meiner oberflächlichen Internetrecherche nicht gefunden habe: Ein All-In-One Fahrzeug, vielleicht ist sowas ja erhältlich? Herr Plecker, wir brauchen jetzt Ihr detailliertes Fachwissen!

    Solange hier keine technisch überzeugende und kostengünstige Lösung vorgestellt wird, wiederhole ich meinen Vorschlag aus Beitrag #15: Löst das Problem pietätvoll auf die niederrheinische Art und spannt ein Pferd vor den bereits jetzt vorhandenen Lafettenwagen.

    P.S.
    Aus der Abteilung unnötiges Wissen: Der Sarg von Prinz Philip, Duke of Edinborough, würde kürzlich auf der Ladefläche eines LandRover Pick-ups von der Aufbahrungsstätte zum Grab gefahren. Hatte er sich selbst so gewünscht.

     
  102. 44

    @42: vielleicht noch ergänzend: Sargträgerkosten sind in keinen Gebühren enthalten: Der Bestatter rechnet seiben Werklohn ab (ein Bestattungsvertrag ist im rechtlichen Sinne ein Werkvertrag bzw. Werkdienstvertrag) und Darüber hinaus noch als sogenannte durchlaufende Posten eine belegbare Auslagenpositionen. Die Sargträgerkosten sind keine belegbaren Positionen. Könnten sie zwar werden, aber dazu muss sich konzeptionell etwas verändern.

    In den Gebühren der Stadt Kleve als Friedhofsträger sind die Sargträgerkosten auch nicht enthalten, weil es einerseits gar keine Position in der Friedhofsgebührensatzung gibt und andererseits die Sargträger ja auch gar nicht von der Stadt entlohnt werden.

    Ich hoffe, mit meinen beiden ausführlichen Erklärungen die Frage ausreichend beantwortet zu haben.

     
  103. 43

    @42: In Kleve läuft es nicht, wie in dem verlinkten Artikel geschrieben steht. In Kleve erhalten die Sargträger eine Summe in Höhe von derzeit 150 Euro – Cash. Das Bargeld erhält der Herr Barten, der Verfasser des Leserbriefe, in die Hand und verteilt die Summe nach einem hier nicht bekannten Verteilerschlüssel an die einzelnen Träger.

    Diese Vorgehensweise liegt daran, weil die Beträge steuerfrei gezahlt werden.

    Würde der Betrag über die Buchführung der Bestatter geführt, wäre das Finanzamt wohl schnell zur Stelle. Die Bestatter würden sich aus steuerrechtlicher Sicht strafbar machen.

    Es muss also eine andere Version gefunden werden, eine legale, ordentliche und seriöse, die dem Beschreibungen in dem verlinkten Artikel nahekommt.

    So könnten die Sargträger als geringfügig Beschäftigte bei einem Bestatter angestellt werden, sodann auch unfallversichert werden usw. Dieses Einkommen dürfte dann allerdings bei den Rentenansprüchen aufgerechnet werden. Das ist nicht die Präferenz der Sargträger.

    Oder es gibt ein anderes Modell. Und genau dafür habe ich die Initiative ergriffen und erarbeite aktuell ein Konzept – mit Rückendeckung der Stadt, der katholischen und der evangelischen Kirche. Der fertige Kobzeptentwurf wird dann mit allen interessierten Bestatterkollegen besprochen und im besten Fall solidarisch umgesetzt. Dann wirf die Situation befriedigend sein.

     
  104. 42

    Zitat aus meinem Link (33): „Was kostet ein Sargträger?

    Wenn ein Sargträger entlohnt wird, erhält er im Durchschnitt 20 bis 30 Euro pro Beerdigung. Bei sechs Sargträgern belaufen sich die Kosten also auf 120 bis 180 Euro. Diese Kosten sind in den Beisetzungsgebühren allerdings schon enthalten und werden über den Bestatter abgerechnet.“

    Was stimmt denn nun? Müssen die Sargträger nun von den Hinterbliebenen direkt bezahlt werden oder nicht?
    Ich meine hier in der Diskussion etwas gelesen zu haben dass diese Zahlungen nicht über die Bestattungsfirma läuft.
    In dem verlinkten Artikel steht dieses jedoch anders. Wird da diese Position doppelt abgerechnet?

     
  105. 41

    @39: Stimmt. Wer garantiert dabei die Zuverlässigkeit? Frag mal die Friedhifsgärtner, die haben da einschlägige Erfahrungen.

    @40 Scootie Angel: Schreibe mir bitte per Email deine Telefonnummer, dann rufe ich dich an und erkläre dir die Ausstattung der Sargwagen. helmuth.plecker@bestattungen-winters.de

     
  106. 40

    @ 22 (Helmut Plecker)
    Also, für den temporären Vorspanneinsatz auf dem Friedhof empfehle ich dieses Scootmobiel-Modell mit 700 W (fast eine Pferdestärke) Dauerleistung und 2700 W (entspricht etwa der Leistung eines Pferde-Vierergespanns) Kurzzeitleistung:
    https://www.youtube.com/watch?v=K0wAK__OJio
    Leider hat sich die verantwortliche Bedarfsstelle der Stadt hier nocht nicht mitgeteilt, wie die Barrwagen ausgestattet sind und wohin genau das Scootmobiel um Ausprobieren und ggf. zum vorübergehenden Verbleib gebracht werden soll. Aber vielleicht möchte diese Bedarfsstelle den Job ohnehin gerne dem kleinen Elektrokipper der USK selbst ausführen?

    @ 29 (Neu)
    Barwagen (von nackt wie das letzte Hemd hat keine Taschen), Bahrwagen (von wie auf einer Bahre tragen) oder Barrwagen (von Aufbarren)? Was ist richtig? Laut dem Link von @ 10 (Klau es) heißt es Bahrwagen. Aber trifft das wirklich zu? Was sagen all die hier mitlesenden Germanist*innen?

     
  107. 39

    @ 30_Helmut Plecker

    Zitat: „Insofern ist es wohl auch erstrebenswert und sinnvoll, rechtzeitig auch junge Menschen beizuholen, damit rechtzeitig vorgebeugt werden kann.“

    Es gibt so viele junge Menschen die Sozialstunden abzuleisten haben …

     
  108. 38

    @34: Nun, sie haben Recht. Ein Absenkautomat würde lediglich das Herablassen des Sarges unterstützen und erleichtern. Wenngleich sich die Installation eines solchen Gerätes als schwierig darstellt, wie mir die örtliche Friedhofsverwaltung erklärte. Das habe etwas mit der Topografie des Friedhofs zu tun. Deshalb steht dieses Gerät auch gar nicht im Vordergrund aller weiterer Ãœberlegungen zur Verbesserung der Infrastruktur des Friedhofs. Vielmehr stand auch einmal ein Sargwagen im Gespräch, der einen Absenkautomaten integriert hat. Bei einem solchen Sargwagen bräuchte der Sarg gar nicht mehr von heruntergezogen werden. So ein Gerät würde direkt über die Graböffnung gefahren und dann öffnet sich der Wagen nach unten und der Sarg wird direkt herabgelassen. Aber wie gesagt, die Topografie ist ein Hindernis.

    Jetzt haben wir erstmal das geschafft, was sich die Sargträger gewünscht haben, nämlich einen Sargwagen mit elektrisch unterstützen Vortrieb. Nur die utopische Forderung, dass dieser Sargwagen binnen weniger Wochen zur Verfügung steht, konnte aus verwaltungstechnischen Gründen nicht erfüllt werden.

    Die Sinnhaftigkeit, dass aufgrund der trotz alledem verbleibenden schweren Arbeitsschritte der Träger, auch Träger rekrutiert werden sollten, die dieser schweren Aufgabe körperlich gewachsen sind, ist natürlich gegeben. Die Gedanken werden gedacht und auch mit den Sargträgern besprochen. Ich schrieb ja wiederholt, dass ich mit den Jungs in Kontakt stehe und die weiteren Ãœberlegungen gemeinsam geführt werden. Ich bin da guter Dinge, dass schon bald eine gute Lösung gefunden wird.

     
  109. 37

    @36:

    Also, Sie richten Ihre Frage bezüglich der „politischen Suppe“ ja nicht direkt an mich, aber da sie mich ja nun unmittelbar meinen, gebe ich Ihnen gerne eine Antwort, damit Ihre Wissbegierigkeit befriedigt wird: Tatsache ist, dass hier keine politische Suppe gekocht wird, sondern ein akutes Problem gelöst wird. Nicht mehr, und nicht weniger. Interpretieren Sie gerne Ihre Fantasien hinein, dass ich voll des Lobes bin über unseren derzeitigen Bürgermeister. Es scheint Ihnen wohl nicht zu schmecken. Aber das ist Ihr Problem, nicht meines.

    Wo wir dann angekommen sind bei meinen vermeintlichen Problemen: Wie viel Zeit nimmt bei mir wohl ein Kommentar in der durchschnittlichen Länge der hier von mir verfassten Kommentare zu diesem Artikel in Anspruch? Was denken Sie? Schätzen Sie mal! Sie haben sich ja schon ihre Meinung dazu gebildet. Immerhin sehen Sie sich in der Lage, Rückschlüsse über die Qualität unserer Arbeit zu ziehen. Ich bin wirklich gespannt, ob Sie richtig liegen. Oder war dieser Hieb mehr warme Luft, um mich in ein schlechtes Licht zu rücken?

    Ich sehe auch nicht, an welcher Stelle der Urheber des Leserbriefe „gnadenlos niedergemacht“ wird. Sie scheinen da wohl die selbe verzerrte Wahrnehmung zu haben wie bei der zeitlichen Länge meiner Kommentare.

    Ãœbrigens, man kann es in Kleve drehen und wenden, wie man will. Im Umgang zwischen den Bestattern und den Sargträgern gibt es keine Unterschiede, auch wenn der eine mehr kommentiert als der andere. Die Abwicklung am Friedhof ist immer die selbe, solange die Hinterbliebenen keine besonderen Wünsche haben, die wohl jeder Bestatter zu erfüllen in der Lage ist.

    Und was die Verantwortung angeht. Sie teilen ja gut aus ohne irgendeinen Plan zu haben: Was glauben Sie, welches Maß an Verantwortungsbewusstsein mich getrieben hat, das aufkeimende Problem schnellstmöglich zu lösen? Sie liegen mit ihrer diffamierenden Einschätzung, ich sähe die Verantwortung bei anderen, ganz falsch. Ich sehe mich tatsächlich als ein Teil derer, die die Verantwortung haben.

     
  110. 36

    @33
    Danke für den Link.
    Es gibt wahrscheinlich viele gute Bestatter die so arbeiten lassen, wie dort beschrieben.
    Der Bestatter hier, der soviel Zeit hat lange Kommentare zu verfassen, gehört wohl nicht dazu.
    Er sieht die Verantwortung bei allen anderen.
    Und der Freiwillige, der mal einen Leserbrief schreibt, wird gnadenlos niedergemacht.
    Ich würde gerne mal wissen, welche politische Suppe er hier kochen will.

     
  111. 35

    @32.

    Nichts Bestimmtes ……….. man kann, wenn man möchte, sich eigene, freie Gedanken machen ……..

     
  112. 34

    @30 Helmuth Plecker
    Ihren Ausführungen zufolge ist der anstrengendste Teil das Tragen des Sarges bis zum Grab und das Herablassen des Sarges mittels Tauen. Selbst wenn man sich mit einer Sargabsenkautomatik helfen würde, müsste der Sarg mit sechs Händen vorher aufs Grab gestellt werden.
    Dabei hilft aber kein elektrifizierter Sargwagen, der den betagten Trägern das Bezwingen von Steigungen erleichtert.

    Vielleicht sollte man sich ein Team zusammenstellen, das der Arbeit körperlich gewachsen ist?

     
  113. 31

    So wird aus einer Mücke ein unnötiger Riesenelefant gemacht.

    Da es in Kleve und Umgebung auffallend, einige Senioreneinrichtungen gibt, könnte man sich vorstellen, dass dann am Ende eines Lebens, auch die Bestatter nicht zu kurz kommen?

    Eine Hand wäscht die andere ………

    Am besten, man lässt sich vielleicht nicht in Kleve beerdigen?

     
  114. 30

    @27 Digger: Was Sie so alles zwischen den Zeilen „hören“ (wollen). Interessant.

    Damit Sie aber mal meine tatsächliche Meinung hören (und zudem auch lesen):
    Die Herren haben ihre Dienste bis dato sehr gut, würdevoll und verlässlich gemacht und sind bis dato auch weiterhin bemüht, das zu tun. Auch (!) an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön von mir.
    Einige der Herren haben sogar bereits erklärt, dass sie ihre Dienste noch weiter zur Verfügung stellen werden, solange sie es gesundheitlich noch können. Offenbar gibt es hier unter den Männern differierende Meinungen. Das nur am Rande.
    Hier ist niemand froh, wenn die Herren ihre Dienste an den Nagel hängen. Warum auch? Wie gesagt, zu der Qualität habe ich ja schon einige Zeilen oben was zu „Hören“ gegeben.

    Und dennoch wächst die Sorge, dass einer der Herren am Grab plötzlich zu schwächeln beginnt. Keiner kann das mehr ausschließen. Herr Barten schreibt es in seinem Leserbrief ja selbst, wie schwer und wohl fast unmöglich die Leistung inzwischen geworden zu sein scheint. Die Sorge, dass einer der Herren die Last nicht mehr tragen kann oder gar stolpert etc.- wer möchte das schon bei einer Beerdigung erleben? Es ist immerhin eine erhebliche körperliche Anstrengung, den Sarg mit den sterblichen Ãœberresten vom Sargwagen herunterzuheben und dann bis zur Grabstelle zu bringen, ihn dort zunächst abzusetzen und danach mit Tauen herabzulassen. Wenngleich der Teil der Leistung, den Sarg tragend an die Graböffnung heranzubringen, wohl der mühsamste ist. Insofern ist es wohl auch erstrebenswert und sinnvoll, rechtzeitig auch junge Menschen beizuholen, damit rechtzeitig vorgebeugt werden kann.

     
  115. 29

    @21 Scootie Angel
    Barwagen oder Bahrwagen? Beide fahren ins Grab, letztgenannter nur direkter.

     
  116. 28

    @23 Justin
    Guten Morgen. Vielleicht kann ich mit den folgenden Worten auch deine Vorbehalte ausräumen:

    Der Herr Barren hatte, bevor er den Brief an den Bürgermeister schrieb, wiederholt mit den vor Ort tätigen Bestattern*innen gesprochen, und auf das entstandene Problem hingewiesen. Auch mit dem am Friedhof tätigen „Verwalter“ hatte er darüber gesprochen. Und so kam es, dass die Bestatterkollegen immer mal wieder über Lösungsmöglichkeiten sprachen. Auch der Friedhofsverwalter wurfe in diese Gespräche einbezogen, wenn sich die Gelegenheit ergab. Im Ergebnis dieser flüchtigen Ãœberlegungen kam heraus, dass ein elektrisch betriebener Sargwagen eine Lösung des Problems sein könnte. Auch Herr Barren stimmte dem zu.

    Allerdings ging bis dato keinerlei Initiative hinaus, die die Problemlösung voranbringen sollte. Es blieb bei sich immer wiederholenden flüchtigen Gesprächen.

    Mitte März übernahm Herr Barren die Initiative und schrieb den Brief (nach meiner neuesten Kenntnis nicht alleine an den Bürgermeister gerichtet war, sondern auch an den Rat der Stadt Kleve). Mit diesem Brief forderte Herr Barren einen elektrisch betriebenen Sargwagen und zwar offenbar bis Ende April und kündigte an, die Dienste einzustellen, wenn bis dahin keine Lösung umgesetzt sei.

    Etwa eine Woche später wurde ich initiativ, nahm den Teleflnhörer in die Hand, rief beim Bürgermeister an, erklärte die Situation und erbat ganz kurzfristig um einen Gesprächstermin. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Kenntnis von dem Brief des Herrn Barten. Denn diesen Schritt hatte er bis dato unter Verschluss gehalten. Warum? Das weiss keiner.

    Nachdem ich das erste Gespräch mit dem Bürgermeister führen könnte, war ich erstaunt darüber, wie problemlos und pragmatisch der Bürgermeister mit dem Ansinnen umging und wie zugewandt er der Thematik war. Er erklärte mir den weiteren Ablauf, den er nun veranlassen werde und wir avisierten schon gleich einen neuen Gesprächsterminszeitraum, nämlich Anfang Mai.

    Unverzüglich informierte ich Herrn Barten über den Verlauf und die ersten Ergebnisse dieses Gesprächs.

    Herr Barten erklärte mir, dass er einen Brief an den Bürgermeister geschrieben habe und noch keine Antwort erhalten habe.

    In der Zwischenzeit, immer wieder am Friedhof, erklärte Herr Barten, noch keine Antwort erhalten zu haben. Einmal rief er mich sogar dazu an, um mir das mitzuteilen. Ich habe ihm gesagt, dass er ruhig beim Vorzimmer des Bürgermeisters anrufen könne und sich in Erinnerung bringen könnte. Das wäre nichts Schlimmes. Zudem habe ich ihm angeboten, bei meinem nächsten Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Kleve nach dem Brief zu fragen.

    In der Zwischenzeit, so habe ich inzwischen erfahren, hat sich ein Ratsmutglued der CDU mit Herrn Barten in Verbindung gesetzt und ihm erklärt, dass es sich hier um eine Investition imit einer fünfstelligen Summe handele und deshalb nicht mal eben angeschafft werden könne. Man sei damit dran. Herr Barten sei sehr aggressiv gewesen und erklärte, dass er die Dienste einstellen werde.

    Auch mir gegenüber erklärte er wiederholt, die Dienste zum Ende April einstellen zu wollen. Da dies sehr kurzfristig war, galt es für uns Bestatter, nach temporären Zwischenlösungen zu suchen und so kam es, dass ich mit einem Kollegen sprach und nach seinem Lösungsansatz fragte. Er erklärte mir, dass Herr Barten offenbar seine Dienste für eine Beerdigung in der ersten Maiwoche zugesagt habe. Zu meiner Irritation.

    Bei der nächsten Gelegenheit stellte ich Herrn Barten zur Rede und fragte, ob er die Einstellung der Trägerdienste nun aufgegeben habe. Herr Barten erklärte, da ich ja Anfang Mai ein weiteres Gespräch beim Bürgermeister habe, wolle er erst einmal gucken. Es wäre gut gewesen, wenn Her Barten offensiver und verbindlicher mit uns Bestattern gesprochen hätte.

    Bei meinem nächste Gespräch mit dem Bürgermeister am 7. Mai erklärte er mir, dass er nun alle Stellen angehört habe und es einhelligen Zuspruch für die Investition eines neuen Sargwagen gab und nun die Sache in den Haushalt ginge. Im Juni käme es schon in den Nachtragshaushalt. Herr Gebing stellte vage in Aussicht, dass der Wagen frühestens Ende des Jahres/Anfang des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden könnte. Auch sprach ich Herrn Gebing auf das Schreiben des Herrn Barten an. Er zeigte sich überrascht, da er sich an ein solches Schreiben nicht erinnere. Ich habe ihm erklärt, dass es wohl aus Mitte März 2021 stammen würde und Herr Barten sehr echauffiert sei, dass er bis heute keine Antwort erhalten habe. Der Bürgermeister suchte noch während des Gesprächs mit mir nach dem Schriftsatz und fand ihn dann in der Handakte des Vorgangs. Er erklärte, dass ihm das wohl „durchgegangen“ sei und er Herrn Barten natürlich antworten werde.

    Auch nach diesem Gespräch informierte ich Herrn Barten unverzüglich über Verlauf, Inhalt und Ergebnis. Hervorgehoben habe ich, dass der Sargwagen nicht kurzfristig in Betrieb genommen werden könne, es aber gut aussehe, dass zum Jahreswechsel ein solcher Wagen zur Verfügung stünde. Auch habe ich Herrn Barten berichtet, dass der Bürgermeister sein Schreiben versehentlich durchgegangen sei und er ihm nun Antworten werde. Herr Barten erwiderte darauf nur mit den Worten: Dann gucken wir mal.

    Und dann sehe ich den Leserbrief in den Niederrhein Nachrichten. Ich habe sofort eine Email an das Vorzimmer des Bürgermeisters geschrieben und nachgefragt, ob der Bürgermeister noch nicht geantwortet hätte. Einige Tage danach erhielt ich die Antwort, dass ein Schreiben ausgefertigt worden sei.

    Nun, der Bürgermeister hat einen Fehler gemacht, in dem ihm ein Schreiben eines Bürgers durchgegangen ist. Nicht gut, aber heilbar. Dieser Fehler wird nun in der Weise aufgebauscht, dass er die Sache selbst leider überschattet. Die Sache selbst wurfe nämlich sehr sauber gelöst und vorangebracht. Da darf die Frage erlaubt sein, ob es inzwischen nur noch um die verletzte Eitelkeit geht oder um die Sache selbst. Bis jetzt habe ich von Herrn Barten keinen Anruf erhalten, ob er Post vom Bürgermeister bekommen habe. Anständige Kommunikation Stelle ich mir anders vor.

    Noch ein paar Worte zur Entlohnung, Justin: Es wurde an keiner Stelle geschrieben, dass die Herren ihre Dienste nur wegen des Geldes anbieten. Darüber kann und will ich mir auch gar kein Urteil erlauben. Es ist mir hier nur wichtig, richtigzustellen, dass nicht wie in einem Kommentar falsch dargestellt, die Bestatter der Herren bezahlen. Das wird sich niemand unter die Füße holen. Letztlich ist mir deshalb die Höhe der Bezahlung egal. Wir Bestatter sind nicht für die Versteuerung zuständig.

    Da die Gesamtsituation dennoch „weder Fisch, noch Fleisch“ ist, arbeite ich zur Zeit an einem Konzept, mit dem die Situation einen ordentlichen Rahmen bekommen soll. Auch die beiden Kirchen und die Stadt sind hier im Dialog einbezogen. Wenn der Entwurf des Konzeptes steht, wird der Dialog ausgeweitet, die Träger und auch die Bestatterkollegen sowie der Bürgermeister werden dann weiter einbezogen werden.

    Bis dahin wird Herr Barten wohl weiter gucken, wenngleich bis dato „amtlich“ ist, dass die Dienste Ende Mai eingestellt werden. Wir haben deshalb schon vorgesorgt und eine temporäre Alternative bereit.

     
  117. 27

    @14. und 20. Es hört sich fast so an, als wäre die ein oder andere Person froh, wenn die Alten ihren Hut nehmen und Jüngere für den Job rekrutiert werden.

     
  118. 26

    Als meine Großmutter vor zehn Jahren gestorben ist, haben die sechs Enkel den Sarg getragen. Das Bild ist eine schöne Erinnerung.

     
  119. 25

    @ 5 (Helmut Plecker)
    Mmuuuh, ein SARG aus EICHENholz, mmuuuhDaWarDochWas?
    Genau, mmuuuht Opa Niederrheinstier, da war doch einst das Gedicht in der Titanic über Freddy, mmuuuhÃœberDenFreddy,DerAufDeutschMitNachnamenQuecksilberHieß. Das ging so, mmuuuhUngefähr:
    Mit 45 war schon Schluß, das kam vom vielen Koitus …
    Wär‘ er nicht gleich in jedes Bett, könnte er noch leben, unser Fred …,
    stattdessen trägt man ihn jetzt aus dem Haus,
    im EICHENSARG, die Füsse voraus, …
    Und was ist die Moral von der Geschicht?
    Ohne Kondom treibe es besser nicht!“
    Mmuuuh, klaro?

    Postmmuuuhtum:
    Inzwischen habe ich auch das ganze Gedicht mit dem EICHENSARG (aus der Titanic) gefunden, mmuuuhHIerIstEs:
    „Mit fünfundvierzig war schon Schluß.
    Das kam von vielen Koitus.
    Der Fred war schwul als wie die Nacht,
    drum hat er`s auch net lang gemacht.
    Dabei kontt` der doch so schön singe!
    Was muss er da noch Kerls bespringe!
    Wär er net rein in jedes Bett,
    könnt` er noch leben, unsän Fred.
    Am Samstag fragt man: Fred, wie geht`s?
    Am Sonntag sagt er: Isch hab` Ehds.
    Am Montag kommt er aus dem Haus:
    Im EICHENSARG. Die Füß voraus.
    Am End`hätt er noch gerrn gesunge.
    Hätt` er halt net die jungs besprunge!
    Leut`! Sagt Ihr: Ehds, des krieg`isch nie.
    dann denkt an Freddie Mercury.“

     
  120. 24

    Das ist fast zu schön um wahr zu sein. Acht ältere Männer, denen es ums Geld geht (steuerfrei!), die jüngere Männer aus der Gruppe der Sargträger geekelt haben und den Bürgermeister mit Dreck bewerfen. Dank des einen oder anderen Posts bin ich voll im Bilde und vor allem voll eingenordet. 😂

     
  121. 23

    Es wird angedeutet, die Herren, die sich als Sargträger betätigen, täten dies möglicherweise vor allem deshalb, um ungefähr 4000 bis 5500 Euro im Jahr steuerfrei einzustreichen, um z.B. die Urlaubskasse aufzubessern. Ich glaube, es wäre nicht nötig gewesen diese „Information“ den Lesern in dieser Art zukommen zu lassen. Die Information hätte auch völlig wertfrei geschrieben werden können. Wem es darum geht an Geld zu kommen, der kann sicher auch einfachere Wege wählen, um das zu erreichen.

    Anscheinend wurden die Sargträger über die Entwicklung bei der Suche nach einer Lösung indirekt informiert. Sicher ist jedenfalls, dass es keine direkte Kommunikation von der Stadtverwaltung oder der USK mit den Sargträgern gegeben hat. Dies ist den Kommentaren von Herrn Plecker zu entnehmen. Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen die Sargträger bei den von Herrn Plecker angesprochen Erneuerungen und Verbesserungen mit einzubeziehen, da es dabei um sie geht? Ob es angemessen war diesen Leserbrief zu schreiben oder nicht, weiß ich nicht. U.a auch deshalb nicht, weil noch nicht alle Details bekannt sind. Offensichtlich ist aber, dass Herr Barten versucht hat auf das Problem der Sargträger aufmerksam zu machen und dabei mit Hilfe eines Briefes im März direkt kommuniziert hat. Ob der Adressat dabei korrekt gewählt worden ist oder ob die USK statt des Rats der richtige Ansprechpartner gewesen wäre, könnte Herr Barten gewusst haben oder auch nicht. Zumindest ist der Brief vom März ein ernst gemeinter Versuch gewesen zu kommunizieren. Die Reaktion auf diesen Brief war eine indirekte Kommunikation von Seiten der Stadt über eine dritte Person. Das kann man in den falschen Hals bekommen. Man kann auch darüber stehen. Es würde mir allerdings schwerer fallen darüber zu stehen, wenn ich von der Person, die die Kommunikation zwischen den beiden Parteien übernommen hat, mich zu Rede stellt, weil die Sargträger ihre Arbeit im Mai fortgeführt haben.

     
  122. 21

    Sofern bis zur Lieferung und Inbetriebnahme eines elektrisch angetriebenen Barwagens Interesse an Vorspanndiensten als Ãœberbrückungshilfe bis in den Herbst bestehen sollte, bin ich als Mitglied des Groesbeekse Scootmobielclub „Scootie Angels“ gerne bereit, ein entsprechend stark elektromotorisiertes (und versichertes) Scootmobiel als Zugtraktor kostenlos und leihweise als Soforthilfe für Bestattungszwecke zu organisieren. Am besten, die entsprechende Bedarfsstelle gibt hier schon einmal an, ob und ggf. welche Zugvorrichtungen (Zugösen) die vorhandenen Barwagen haben und ob die auch schon mit einer Auflaufbremse ausgestattet sind. Wenn nichts dergleichen vorhanden ist, wäre immerhin noch ein Bergan-Schleppen mit einem Abschleppseil möglich. Bitte auch angeben, wann und wohin genau das Scootmobiel um Ausprobieren und ggf. zum vorübergehenden Verbleib gebracht werden soll. Helfen tue ich als Scootmobiel Angel doch gerne!

     
  123. 20

    @17 Günther Hoffmann: Hierzu gilt es festzustellen, dass auf dem Friedhof Kleve durchaus junge Leute in der Gruppe tätig waren. Sie waren allerdings wohl nicht kompatibel mit der bestehenden Riege. Ich selbst bin da guter Dinge, dass auch junge Leute zu aktivieren sein werden, wenn die geplante Neuordnung kommt.

    @18 Alles neu: Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Variante weitestgehend „ausgestorben“ ist.

     
  124. 19

    Zitat Messerjocke: Das wäre unter Brauer nicht passiert!

    Wo kann man die Glaskugel erweben, mit der man Ereignisse aus der Vergangenheit im Voraus sehen kann?

    Bei „Zurück in die Zukunft“ ? 😉

     
  125. 18

    Gibt es eigentlich noch die Variante, dass z.B. die Nachbarschaft/Bekannte/Freunde als Sargträger fungieren?

     
  126. 17

    Nur mal so ☝🏽 Nachwuchs ?🤔 Bitte nicht vergessen ,es ist nicht gerade jedermans Sache so direkt mit Tod + Trauernden konfrontiert zu werden besonders wenn die “ Sargträger Aspiranten“ jung sind und sich noch nicht im Laufe des Lebens abgeschliffen haben.😎

     
  127. 16

    @13 Klaus: Vielen Dank.

    Ja, die Unterstützung seitens des Bürgermeisters und mittelbar durch die weiteren Verwaltungs- und Gesellschaftsstellen der Stadt Kleve war erkenntbar und spürbar. Am 24. März führte ich das Kick-Off-gespräch mit Bürgermeister Gebing, Danach ging alles ganz schnell und alles, wie schon an diesem Gespräch weiter verabredet.

    Auch der Propst, Herr Johannes Mecking und der für die ev. Kirche Verantwortliche, Herr Georg Freuling, gaben auf unkonventionelle Weise ihre zustimmende Meinung für dieses Engagement.

    Die Sargträger waren von Beginn an skeptisch. Zuletzt am vergangenen Samstag antwortete Herr Barten, als ich ihm wieder berichtet hatte, dass es gut stünde mit der Anschaffung der elektrischen Sargwagen, dass das wohl noch fünf Jahre dauern würde, wenn man sieht, dass der Bürgermeister es nicht für erforderlich halte, ihm zu antworten. Resignation war der Tenor. Herr Barten, so mein Eindruck, ging es schon längst nicht mehr um den Sargwagen, sondern vielmehr darum, sich über das Verhalten des Bürgermeisters zu echauffieren. Das ist schade, da die Zeichen schon kurz nach Absenden seines Schreibens an den Bürgermeister/Stadtrat in eine positive Richtung standen und er durch mich stets tagesaktuell informiert wurde.

    Es ist schade, dass solche Dinge nicht mit einem Anruf beim Bürgermeister (oder zumindest bei der Sekretätin) aus der Welt geschafft werden können. Der Leserbrief war ein schlechtes Mittel im Anbetracht der Kenntnis, die Herr Barten hatte, dass an der Sache gearbeitet wird…

     
  128. 15

    Hmm, hochernstes Thema, da kommt nur die Große Lösung in Frage. Zwei Ösen an die alte Lafette geschweißt und ein Pferd davor gespannt geht nicht, weil es am Niederrhein bekanntermaßen keine Pferde mehr gibt. Und auch keine Pferdehalter mit Bock auf 5000 € jährlich steuerfrei. Schade.

     
  129. 14

    @rd: Eine Sache sollte richtig gestellt werden: Der Leserbrief des Herrn Barten stellt keinen Streik in Aussicht, sondern die endgültige Einstellung des Sargträgerdienstes.

    Herr Barten erklärte nicht nur mir, sondern auch gegenüber der örtlichen Friedhofsverwaltung als auch den anderen dort regelmäßig tätigen Bestattern bereits, dass er uns seine Männer den Dienst zum Ende April einstellen würde, wenn bis dahin ein elektrischer Sargwagen angeschafft worden sei. Nachdem ich Herrn Barten erklärt habe, dass ich wegen dieser Investiition den Dialog mit dem Bürgermeister gesucht habe, erklärte er lediglich, dann wollen wir mal sehen.

    Durch einen Berufskollegen erfuhr ich, dass die Träger trotz der Erklärung des Herrn Barten in der ersten Mai-Woche tätig würden, stellte ich Herrn Barten zur Rede. Auch hier erhielt ich keine verbindliche Antwort.

    Tatsache ist, dass Herr Barten ein endgültiges Ende der Sargträgerdienste und kein Streik verfolgte. Herr Barten wurde auch seitens eines Ratsmitglied darüber informiert, dass die Anschaffung eines Sargwagens nicht in so kurzer Zeit möglich sei. Das Ratsmitglied erklärte mir zudem gegenüber, dass sich das Schreiben des Herrn Barten nicht an den Bürgermeister unmittelbar gerichtet habe, sondern an den Rat der Stadt Kleve bzw. dessen Mitglieder.

    Wie dem auch sei… Schnee von gestern. Ich bin jedenfalls froh darüber, dass meine Initiative nun Früchte trägt und entsprechend der heutigen Stellungnahme der Stadt sogar noch schneller als bisher grob in Aussicht gestellt wurde. ich bedanke mich an Herrn Bürgermeister Gebing und allen Entscheidungsträgern, die sich unserem so sinnvollen Anliegen, das wir wohl durchaus im Namen aller Kollegen und Kollegen bei der Stadt angeschoben haben, positiv zugewandt haben.

    Mit der Anschaffung und Inbetriebnahme des elektrischen Sargwagens ist unser Engagement allerdings noch nicht zu Ende. Vielmehr steht die Umsetzung des Projektes an, mit dem die Organisation der Sargträgerdienste in Zukunft auf ein sicheres Fundament gehoben werden kann.

     
  130. 13

    @12. Helmuth Plecker

    Ein großes Lob für ihr konstruktives Engagement und ihre transparente Darstellung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie die volle Unterstützung von allen Seiten erhalten werden, vielleicht sogar von den Sargträgern.

    P.S.
    Bei den genannten Beträgen werden sich in Zukunft vielleicht auch wieder mehr junge Kräfte als Sargträger melden. Jede Woche zwei Beerdigungen und schon ist die jährliche Urlaubskasse gut gefüllt ,-)

     
  131. 12

    @11 Messerjoche: Die Belege kommen. Kleveblog hat bereits nach eigener Auskunft bei der Stadt Kleve eine Anfrage platziert. Bis dahin gilt mein Wort.

    @10 Klaus: Auf meine Initiative und dem daraus resultierenden Erstgespräch mit Bürgermeister Gebing hat er inzwischen nicht nur mir der USK darüber gesprochen und dessen Stellungnahme eingeholt. Auch die Kämmerei wurde beteiligt….

    @9 Peter: Ich gehe davon aus, dass Sie auf einen Kommentar reagiert haben, der vor der Freischaltung meines Kommentars, der jetzt die Nummer 5 trägt, diese laufende Nummer trug. Dennoch kann ich aber aufklären:

    Die Sargträger machen das nicht ganz ehrenamtlich. Vielmehr bekommt die Trägerschaft in Kleve für jeden Dienst eine Summe von 150 Euro ausgehändigt. Herr Barten kennt den Verteilerschlüssel, wie die Herren sodann entlohnt werden. Der Betrag wird auch nicht von den Bestattern bezahlt, sondern von den Hinterbliebenen selbst. Bei 160 – 220 Erdbestattungen im Jahr würde jeder Träger nach Ihrer Rechnung bei einem angenommenen artithmetischen Mittel von 25 Euro ein Betrag zwischen 4.000 und 5.500 Euro – vorbei am Fiskus – vereinnamt. Wo sollen diese schwarzen Anzüge, schwarze Krawatte und weisses Hemd (und den Hut, den Sie vergessen haben) denn her kommen?

    Nicht zuletzt sollte auch mal deutlich werden, dass die Herren keinerlei Versicherungsschutz für Unfallschäden haben, sollte ihnen bei ihrem Dienst etwas zustoßen.

    All dass muss geändert werden und deshalb arbeite ich daran, ein Kozept auf die Beine zu stellen, in dem die Stadt Kleve ebenso wie die Kirchen involviert werden und eine ordentliche Organisation des Ganzen umgesetzt werden kann. Die Gespräche laufen sehr gut und ich darf an dieser Stelle die Stadt resp. Bürgermeister Gebing ein Lob aussprechen für die unbürokratische Hilfe und (zunächst ideelle) Förderung des Projekts.

     
  132. 11

    @Helmuth, 5, bemüht hat er sich? Dazu fehlen mir Belege wie z.B. Kundgebungen mit Aufmarsch von Blaskapellen.

     
  133. 10

    Kein Wort darüber, ob die Herren den Vorschlag vorher mal mit der USK besprochen haben. Die ist nämlich für den Betrieb der kommunalen Friedhöfe zuständig und nicht die Verwaltung.

    Informationen zur USK und Ansprechpartner dort:

    https://www.kleve.de/C12577F30028F6E5/files/2019-03-12_usk_allgemein.pdf/$file/2019-03-12_usk_allgemein.pdf?OpenElement

    https://www.kleve.de/de/dienstleistungen/friedhofsverwaltung/

    Und hier noch eine konstruktive Idee: https://hopf-online.com/produkt/bahrwagen-elektro-futura.html

    Ist sowas schon mal bei der USK vorgetragen worden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Koppetsch (Vorstand USK) eine solche Anschaffung ohne triftige Gründe ablehnen würde. Nölen, Leserbriefe schreiben und die Arbeit einstellen ist kein konstruktiver Weg.

     
  134. 9

    @2
    In keinem Satz,weder im Bericht des KleveBlog, noch im Leserbrief ist von der Anschaffung eines Spezialfahrzeugs mit Hebetechnik die Rede.
    Es geht um einen Elektroantrieb für die Räder, um die Berganfahrt zu erleichtern.
    Im übrigen finde ich den 2. Absatz Ihres Kommentars pietätlos.

    @5
    Sargträger in Kleve machen dies Ehrenamtlich, sie sind keine Angestellten der Stadt.Für Ihren Aufwand bekommen sie zwischen 20€ und 30 € vom Bestatter ausbezahlt.Dies dient der Deckung ihrer Unkosten, wie z.B.Anschaffung eines schwarzen Anzugs, eines weißen Hemdes, einer Krawatte usw.
    Wären Sargträger in Kleve bei der Stadt angestellt, hätten sie bei weitem das Rentenalter überschritten.Deswegen gibt es diesen Hilferuf in die Öffentlichkeit. Das Verhalten des Bürgermeisters passt ins Bild,das von der Stadt hier abgegeben wird

     
  135. 8

    Bei z.B. 3 x XL nachvollziehbar 😁 Eine Lösung 🤔😳 wird in dem Film (1973 )* „Soylent Green“ Jahr 2022 ..die überleben wollen angeboten .😎..🍻 (*google)

     
  136. 7

    Es ist anzunehmen, dass die meisten Mitglieder der Stadtverwaltung und des Rates ihr normales Fahrrad gegen ein Fahrrad mit Elektroantrieb eingetauscht haben. Sie wissen also die Erleichterung zu schätzen. Es ist doch kein Hexenwerk und kein großer Finanzaufwand, einen Wagen mit Elektroantrieb zu beschaffen. Wo bleiben die üblichen Grosssprecher der Parteien? Leider ist es mir aus altersbedingten Einschränkungen tätig zu werden. Was denkt sich eigentlich der Bürgermeister der christlichen Partei? Hoffen wir mal, dass er aufwacht. Er hat jetzt 2 1/2 Monate verpennt. Glück auf!

     
  137. 6

    Es gibt keinen Nachwuchs für diesen Beruf? Ich nehme mal an, dass die Bezahlung der Sargträger miserabel ist. Zudem ist es eine körperlich anstrengende Arbeit und auch davon abgesehen eine wenig attraktive Arbeit.

    Da hilft nur: Gehalt erhöhen und technische Erleichterungen nutzen wo es möglich ist.
    Wenn es sich um einen städtischen Friedhof handelt und die Sargträger Angestellte der Stadt sind, wäre es nicht nur ein Zeichen von Bürgernähe, sondern auch ein Zeichen von guter „Unternehmenskultur“, wenn der Bürgermeister als Chef direkt mit den betroffenen Mitarbeitern reden würde. Wenn er die Zeit dazu nicht hat oder sich nicht nehmen will, dann einfach die elektrische Hilfe für den Wagen ordern. Kann ja nicht so schwer sein.

    Respekt, Herr Barten und viel Erfolg!

     
  138. 5

    Diesmal melde ich mich als unmittelbar „Beteiligter“ zu diesem Thema, denn ich arbeite im Bestattungsunternehmen meiner Partnerin in Kleve und bin daher sehr nah an dem Problem und an der Sachlage und bin derjenige, der mit Herrn Barten in dieser Sache permanent in Verbindung steht.

    Es ist für niemand aus der Branche hier eine Ãœberraschung, dass die Sargträger zunehmend älter und die Aufgaben zunehmend erschwerlicher werden. Dies betrifft insbesondere die Ãœberbrückung der steilen Steigungen auf dem Städtischen Friedhof an der Merowingerstraße. Manche Verstorbene sind adipös und auch die Särge, insbesondere die aus massivem Eichenholz, sind sehr schwer. Sie müssen durch händisches Schieben von sogenannten Lafettenwagen (Sargwagen) von der Friedhofskapelle zu den Grabstellen fortbewegt werden. Insbesondere die durch die Corona-Pandemie verordnete Pflicht zum Tragen von Masken macht die Arbeit für die Herren noch ein weiteres Maß erschwerlicher. Mein vollstes Verständnis dafür, dass die Herren unter der „Leitung“ des Herrn Barten um Abhilfe bitten.

    Mithin wurde deutlich, dass der Handlungsbedarf zunimmt und nun Lösungen geboten sind. Während sich Herr Barten entschied, dem Bürgermeister einen Einschreiben-Brief zuzusenden, indem er ihm die Pistole auf die Brust setze und ankündigte, dass die Sargträgergemeinschaft schon zum Anfang Mai ihre Dienste einstellen würden, wenn die von ihm vorgeschlagene Lösung bis dahin nicht umgesetzt sei, bevorzugte ich den unmittelbaren Dialog mit dem Bürgermeister Gebing. Während ich von dem Brief des Herrn Barten nichts wusste, konnte er auch von meinem Vorstoß nichts wissen. Ich bat also telefonisch um ein Gespräch mit dem Bürgermeister, das auch sehr kurzfristig zustande kam.

    Ich konnte Herrn Gebing die Situation ausführlich erläutern und er sah ein, dass es tatsächlich Handlungsbedard gibt. Herr Gebing sicherte mir zu, dass er sich zunächst kurzfristig um die weiteren zuständigen Stellen (Friedhofsverwaltung, Standesamt und Kämmerei etc.). Schon zu diesem Zeitpunkt avisierten wir ein weiteres Gespräch, in dem dann die Ergebnisse diese Ämterbeteiligung dargelegt werden sollten.

    Hierüber informierte ich Herrn Barten, dass es also Gespräche gebe und der Bürgermeister einer Lösung positiv zugewandt sei. Herr Barten berichtete mir von seinem Schreiben an den Bürgermeister und erklärte, dass er es niocht verstehe, weshalb der Bürgermeister ihm nicht antwortete. Ich sagte Herrn Barten zu, dass ich Herrn Gebing hierauf gerne ansprechen wolle.

    Inzwischen konnte ich ein Gesamtkonzept erarbeiten, mit dem die Zukunft der Sargträger in eine ordentliche Organisation untergebracht werden könne. Auch die beiden leitenden Vertreter der Kirchen habe ich damit einbezogen als Interessensvertreter, die dieses Engagment auch zustimmten.

    Bei meinem Folgegespräch mit dem Bürgermeister Gebing erklärte er mir, dass die Beteiligten der Notwendigkeit einer Anschaffung eines Sargwagens mit elektrischer motorisierter Unterstützung zustimmen würden. Die Lösung ist nämlich nicht, die vorhandenen in die Jahre gekommenen Sargwagen nachzurüsten, sondern solche Produkte neu zu erwerben. Herr Gebing stellte nun in Aussicht, dass der Vorgang nun in den Nachtragshaushalt eingestellt werde und auch die USK AöR unter Umständen den Haushalt ergänzen müsse. Sobald diese Entscheidungen „durch“ seien, könnte die Anschaffung eines oder zweier solcher motorisierten Sargwagen angeschoben werde.

    Auch auf das Schreiben des Herrn Barten habe ich den Bürgermeister angesprochen und in diesem Zusammenhang erklärte der Bürgermeister, dass er die Beantwortung schlichtweg versäumt habe und er das natürlich nachholen werde. Hierüber habe ich Herrn Barten in Kenntnis gesetzt. EInige Tage später rief mich der Herr Barten an und erklärte mir, dass er immer noch keine Antwort vom Bürgermeister erhalten habe. ich habe ihm erklärt, dass der Bürgermeister die Beantwortung angekündigt habe, er allerdings – so wie ich auch – dort gerne anrufen könne. Herr Barten bevorzugte allerdings, den Leserbrief zu verfassen.

    Wie dem auch sei:

    @3 Messerjoche & @4 Jemand: Der Bürgermeister Gebing hat sich sehr bemüht, die Anschaffung einer Lösung voranzubringen.

    Und auch die weiteren Schritte für die Gesamtlösung bringt der Bürgermeister sehr engagiert vorwärts.

    Ich darf an dieser Stelle auch nicht unerwähnt lassen, dass ich bereits zu einem früheren Zeitpunkt (März 2020) bei der Bürgermeisterin Northing Veränderungsanregungen für die Infrastruktur des Klever Friedhofs an der Merowingerstraße postalisch zugestellt hatte. Frau Northing antwortete schriftsätzlich und erklärte, dass sie mein Schreiben an das zuständige Dezernat weitergeleitet habe. Danach wurde es still, sehr still.
    Inzwischen konnte ich Herrn Bürgermeister Gebing anregen, meine Vorschläge wieder aufleben zu lassen. Er sicherte mir eine Prüfung meiner Anregungen zu.

     
  139. 2

    Als Alternative zur Anschaffung eines neuen Spezialfahrzeugs mit elektrischer Hebehilfe:
    Die Särge vor den Bestattungen mit Helium füllen. (duck und weg…)

     
  140. 1

    Tja, so sind die Verhälnisse heute. Und es scheint immer noch eine Steigerung zu geben …