Wieviel Reichswald bleibt am Ende übrig?

Blau schraffiert, schwarz schraffiert, gelb schraffiert

Im vergangenen Jahr veröffentlichte das Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) eine Potenzialanalyse, die aufzeigte, welche Standorte überhaupt noch infrage kommen, um Windenergieanlagen aufzustellen. Fast das ganze Bundesland war ausgegraut, weil in NRW halt knapp 18 Millionen Menschen leben, und in deren Vorgärten sollen die Turbinen keinen Schatten werfen. Es gab noch ein paar Ausschlusskriterien mehr, und am Ende blieben halt vor allem das dünn besiedelte Sauerland als mögliches Gebiet für die Aufstellung von Windrädern übrig – und tief im Westen des Bundeslandes der Reichswald. Derzeit bearbeitet die Bezirksregierung die Stellungnahmen zum Regionalplan Düsseldorf, der letztlich über das Schicksal des Waldes entscheiden wird, wenn er denn nicht den Status eines Nationalparks erlangen sollte.

Potenzialflächen

Ingesamt 3271 Hektar Potenzialfläche machten die Planer im gesamten Kreis Kleve ausfindig – 1700 davon liegen im Reichswald. Die in der Karte blau schraffierten Flächen machen deutlich, dass die Bürokraten nahezu den gesamten Wald für geeignet halten. Lediglich der Tiergartenwald am Nordende des Terrains ist nicht blau schraffiert. Gelb schraffiert sind die Areale, in denen bereits das Flächennutzungsplanungsverfahren im Gange ist, und in diesen Bereichen wiederum liegen (schwarz schraffiert) die drei größeren Anlagen, die bereits konkret in Planung sind – am Kartenspielerweg, zwischen Nierswalde und Kessel sowie an der Doktor-Engels-Straße in Bedburg-Hau.

Schon diese Planungen greifen tief in die bisherige Struktur des Waldes ein, doch man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass natürlich, sobald die ersten Windenergieanlage errichtet werden, weitere Begehrlichkeiten geweckt werden dürften. Schon mit den bisher geplanten elf Anlagen wird sich im Falle einer Realisierung der Charakter des Waldes so ändern, dass selbst ein routinierter Spaziergänger wie Theo Brauer diesen nicht mehr wiedererkennen dürfte und bei seinen Runden mitunter auch den Baufahrzeugen ausweichen müsste, die tausende Tonnen von Beton in den Wald liefern, damit die Räder auf sicheren Fundamenten stehen.

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57 Kommentare

  1. 56

    Bitte auch ehrlich sein!
    Die Vorschläge zu den ursprünglichen sehr großen Flächen kamen vom LANUV, das als Landesamt dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW von Herrn Minister Krischer untersteht ‼️
    Im Ratsinformationssystem des Regionalrates Düsseldorf kann man aber nun sehen, dass die Bezirksregierung Düsseldorf dem Regionalrat zur Abstimmung als Windenergiebereiche nur die schwarz schraffierten Flächen vorgeschlagen hat. Also nicht den ganzen Reichswald, wie sie behaupten.
    Wenn Sie schon Karten aus öffentlichen Sitzungen hier einstellen, dann bitte auch zutreffend beschreiben.
    Auch wenn Ihnen das Ergebnis nicht gefällt!

     
  2. 55

    Hallo Ralf

    Wo findet man eigentlich diese Karte?
    Wollte wissen wo im Kreis Kleve noch Potentialflächen sind. Es kann ja nicht sein das bei einem so großen Kreis nur der Reichswald Platz für Windkraftanlagen hat.

     
  3. 53

    @50 parteilos
    „Noch mehr Wind“ wollte mit seinem Beitrag wohl zu Ausdruck bringen, das Herr Elverfeldt sich völlig uneigennützig und selbstlos gegen die Einrichtung eines Nationalparks ausspricht. Löblich. 🙂

    @49 Waldschrat
    Vielleicht kann ich dem Waldschrat etwas auf „die Sprünge“ helfen. Frau Pauls erwähnt eine Aussage von Frau Gorissen, das Rauch- und Grillverbot im Wald zu beachten und nicht auf unbefestigten Wegen zu parken, weil der Wald beschädigt werden könnte. Frau Pauls sieht wohl darin – meine Interpretation – einen krassen Widerspruch zu der Tatsache, das die Errichtung von Windkraftanlagen weit größere Schäden verursacht und Frau Gorissen dazu noch schweigt.

     
  4. 52

    @50 Haben Sie früher Monopoly gespielt? Eigentlich fehlten da Felder für Privatwald.

     
  5. 51

    Danke dass das mal so deutlich gesagt wird. Schon vor 8 Jahren wurde schon nur mit Mühe die Kuh von Eis geholt und die Potentialflächen in Reichswalde/Materborn und Co wurden gestrichen.
    Unfassbar dass der Kampf nun wieder von neuem begonnen hat.
    Leider werden sehr viele Unwahrheiten und polemische, politisch motivierte Hetze gegen den Nationalpark verbreitet, denn das wäre die einzige Möglichkeit den Reichswald und unser schönes Zuhause zu erhalten.
    Mal abgesehen von der Zerstörung der Natur und somit auch die noch größere Belastung für das Klima, verlieren auch die Immobilien enorm an Wert.
    Wenn einen schon das Klima, die Artenvielfalt und das Naherholungsgebiet nicht interessiert, dann vielleicht das.

    Man kann mit gesundem Menschenverstand nur FÜR den Nationalpark stimmen.

     
  6. 49

    @48 außer, dass Sie am Wald wohnen und pro Nationalpark stimmen, erschließt sich mir die Aussage ihres restlichen Beitrags gerade nicht ..

     
  7. 48

    Wie schön, dass dieser Blog auch 😉 viel zur Aufklärung beiträgt!! Danke für dieses Hintergrundwissen, zeigt es doch immer wieder wie Lobbyismus funktioniert. Natürlich habe auch ich einen Eigennutz!! Ich möchte weiterhin, da ich wie Theo Brauer in Waldnähe lebe, einfach den Wald incl. seiner tierischen Mitbewohner genießen. In Bezug auf Windränder…ach ja, wir hören doch alle die WDR oder Antenne Nachrichten…schon im Frühjahr…folgende Meldung: Silke Gorissen…sie appelliere an Waldspaziergänger, umsichtig und aufmerksam zu sein, das Rauch- und Grillverbot zu beachten und nur auf befestigten Flächen zu parken.
    Ich Stimme pro Nationalpark!

     
  8. 47

    Max von Elverfeldt, der engagierte Nationalpark-Gegner, ist auch hier dabei:

    Windpark Baaler Bruch Verwaltungsgesellschaft mbH, Weeze (Prokura: M. von Elverfeldt)
    Windpark Baaler Bruch Betriebs GmbH & Co. KG, Weeze (Prokura: M. von Elverfeldt)
    Windpark Kalbeck Betriebs GmbH & Co. KG, Weeze (Prokura: M. von Elverfeldt)
    Windpark Kalbeck Verwaltungsgesellschaft mbH, Weeze (Prokura: M. von Elverfeldt)

    https://www.northdata.de/Windpark+Kalbeck+Verwaltungsgesellschaft+mbH%2C+Weeze

     
  9. 46

    @45 Versehentlich ist in meinem Kommentar 45 der Zusatz „deren GF von Elverfeldt ist“ nicht bei der entsprechenden GmbH gelandet.

    Er ist nicht GF der Windenergie Niers Betriebs GmbH & Co. KG, sondern der Windenergie Niers Verwaltungs GmbH, Weeze.

     
  10. 45

    Übrigens ist einer der aktivsten Gegner eines Nationalparks Reichswald Max von Elverfeldt, der in Weeze wohnt. […]

    Von Elverfeldt ist Waldbesitzer und 1. Vorsitzender des Vereins „Unser Reichswald – Nein zum Nationalpark“. (Besonders dürfte ihn freuen, das er auf Michael Bay, der Beisitzer des Vereins ist, zählen kann.)

    Von Elverfeldt betreibt den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb Kalbeck in Weeze (Kalbecker Busch). 2019 wurde der Freiherr Bundesvorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst.

    Und laut Northdata er ist Geschäftsführer der Windenergie Niers Verwaltungs GmbH, Weeze. Von dieser GmbH gibt es eine Verbindung zu einer Windenergie Niers Betriebs GmbH & Co. KG, Weeze.

    Gegenstand der Windenergie Niers Betriebs GmbH & Co. KG/b>, deren GF von Elverfeldt ist: Die Planung, die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, insbesondere Windenergieanlagen.

    Gegenstand der Windenergie Niers Verwaltungs GmbH: Die Planung, die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, insbesondere Windenergieanlagen sowie der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Handelsgesellschaften sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und Geschäftsführung bei diesen.

    https://www.northdata.de/Freiherr+von+Elverfeldt-Ulm,+Max+Augustinus+Hubertus+Maria,+Weeze/7a3

    Vor diesem Hintergrund ist auch das Video interessant:
    https://www.youtube.com/shorts/aHEzI3gqzq8

     
  11. 44

    Als Ergänzung zu den Kommentaren 41 Stand der Dinge & 22 Chewgum

    “ … Bei den Windkraftanlagen handelt es sich um extrem schallemissionsstarke Industrieanlagen die weder in Gewerbe- noch in Industriegebieten baurechtlich-emissionstechnisch zulässig sind. Es müssen spezielle Industrieparks hierzu geplant werden. Diese Anlagen in die Ruhe- und Erholungszonen unserer Waldgebiete zu errichten, zerstört den Erholungswert zu 100 %. …“
    Quelle: https://www.waldhueterin.de/der-waldbrief/windraeder-in-unseren-waeldern/stadt-kleve/

    Im verlinkten Schreiben stehen weiter interessante Punkte wie „… Zubringertrassen mit mindestens 10 m Breite und entsprechenden Kurvenradien, die für den XXL-Schwerlast-verkehr mindestens 1m tief mit Schotter ausgekoffert werden müssen… [ … ], Will man hier den XXL-Schwerlastverkehr durch den Wald führen, müssen Schluchten überbrückt werden, steile Forstwirtschaftswege überwunden und künstliche Plateaus für die meisten Windräder geschaffen werden… [ …] Durch die vielen Fragmente der Konzentrationzonen für Windräder und die hierfür erforderlichen Zubringertrassen mutiert der Wald insgesamt zu einer industriellen Großbaustelle und wird in seiner Ganzheit zerstört.“

    Wer wird dann, sollten diese Windkraftanlagen dort stehen, seinen Erholungsspaziergang dort machen wollen? Wird dadurch nicht die „Erholungsfläche Reichswald“ dadurch verkleinert?

    Benno

     
  12. 42

    Großkoffernde zerstören durch ihre Profitgier Heimat und Natur!!!
    Und da soll ich als kleiner Hansel noch meine Umwelt schützen???

     
  13. 41

    Auf einer Informationsveranstaltung der Initiative Internationalpark Reichswald im April 2024 bestätigte das Windpark-Unternehmen ABO Energy, dass das Unternehmen bereits an Unterlagen für einen neuen Bauantrag arbeitet. 11 jeweils gut 250 Meter hohe Windkraftanalagen sollen entlang des Kartenspielerwegs errichtet werden. Ein entsprechender Vorvertrag mit Wald & Holz NRW als Flächeneigentümer wurde bereits im Oktober 2023 geschlossen.

    Die 2023 im Auftrag des LANUV erstellte Potenzialstudie weist große Teile des Reichswalds als mögliche Standorte (Potenzialflächen) für Windkraftanlagen aus. (Die 2022 erstellte Studie zeigte ihn noch als Ausschlussfläche.) Ein erster Teil der Flächenausweisung soll nun also über das Regionalplan-Änderungsverfahren besiegelt werden. Dazu konnten bis Ende August Stellungnahmen von Bürgern eingereicht werden.

    Ein Nationalpark Reichswald ist wohl die letzte Möglichkeit, das Vorhaben zu verhindern, egal wie bedeckt die Politik sich gerade gibt.

    Aber es gibt viele weitere Gründe für einen Nationalpark. Nationalpark-Gegner stellen es ja gerne so dar, als gäbe es für Befürworter nur diesen Grund.

    Die WKA-Planung macht die Sache nur dringlicher.

    Wir brauchen den Reichswald als Teil unserer Lebensgrundlage. Bei zunehmendem Klimawandel mehr denn je. Und zwar mit einem Baumbestand, der nicht die Interessen der Holzwirtschaft zufrieden stellen muss.

    Unsere Kinder und Enkelkinder werden es uns danken.

    „Zum Vergleich: Der Kölner Dom ist 160 Meter hoch.

     
  14. 39

    @38
    Zumindest vor zehn Jahren waren wohl viele Bewohner von Ven-Zelderheide gegen Windräder im Reichswald – siehe hier:
    https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/gegenwind-hart-an-der-grenze_aid-19937303
    Aber ob die damaligen Windräder-im-Reichswald-Gegner deshalb heute zur Abwehr Windräder tolerieren würden, die noch näher an ihren (zum Teil recht wenigen Häusern) stehen würden, darf stark bezweifelt werden.
    Möglicherweise weiß aber jemand (oder kann das recherchieren), ob und welche Windenergieplanungen es für den Raum Noord-Limburg gibt. Nur zu!
    Vielleicht führen eventuelle Planungen in NL ja zur Einsicht bei den Reichswald-Gierigen …

     
  15. 38

    Wenn irgendein Windkraftplaner weit weg allein schon die obige Karte mit den Potentialflächen in die Hand bekommt, ist klar was passiert (habe ich schon einmal vor ein paar Monaten geschrieben): Es entsteht sehr starke, rücksichtslose, nur ganz schwer zu bekämpfende Gier. Denn aus rein technischer Sicht sind die in der obigen Karte gezeigten, potentiellen Standorte an den südwestlichen Waldrändern nahezu ideal für Windräder – freie, nahezu ungehinderte Windanströmung aus der Hauptwindrichtung Südwest und eine Anhöhe, die die Windradrotoren bezogen auf NN um bis zu 20 m in windertragreichere Schichten verschiebt.
    Eine Möglichkeit, diese Gier pfiffig zügeln, gäbe es aber dennoch:
    Einfach in die obige Karte dick hineinschreiben, dass sich dort links bzw. links unten von Kranenburg, Kleve und Goch die Landesgrenze zu den Niederlanden befindet. Und da haben deutsche, besonders Windgierige keine Planungshoheit. D.h., man könnte den Schutz des Reichswalds vor Windrädern massiv fördern, wenn man es hinbekäme, mit niederländischen (limburgischen) Gleichgesinnten (also Anti-Reichswaldwindräder-Gesinnten) eine Windparkgesellschaft nach niederländischem oder europäischen Recht zu gründen, die dann ihrerseits Windräder entlang der Straßen Langehorts und Ringbaan (oder N 291 und N 271) zu errichten versucht.
    Keine Ahnung, ob so etwas bei unseren Nachbarn in Fortsetzung der Windmühlentradition in Ven-Zelderheide, Ottersum oder Milsbeek vielleicht sogar geplant (und zulässig) ist. Aber wenn, dann würden die Windräder an den vorgenannten Straßen den potentiellen Windrädern im Reichswald so viel Windenergie entziehen, dass sich ihr Bau nicht mehr rechnen würde (eben weil dort den Windrotoren dann der Wind aus den „Segeln“ genommen werden würde).
    Also, Ihr rücksichtslosen Gierigen, merkt Euch: Plant besser keine Windräder, die betreffend ihrer Hauptanströmungsrichtung direkt an einer Landesgrenze stehen sollen, hinter der andere die Planungshoheit haben!

     
  16. 37

    So sieht es aus, wenn eine Windkraftanlage brennt und die Feuerwehr nicht viel ausrichten kann:

    https://www.youtube.com/watch?v=mFdBW2kk17c

    „Immer wieder fielen brennende Teile des Windrades aus 130 Metern Höhe auf den Boden.“

    Dort auf freier Fläche konnte die Feuerwehr die herabgefallenen Teile löschen. Aber wie sähe es in einem Wald (in einem trockenen Sommer) aus?

     
  17. 35

    @30 Nationalpark und Windkraftanlagen schließen sich nun mal per defintionem aus.

    Außerdem ist Ihr „Argument“ ziemlich verdreht.

    Ich gehe übrigens auch sehr gerne in den Wald. Das Gebiet entlang des Kartenspieler Wegs würde mit den geplanten WKA nie wieder so sein, wie viele es lieben. Das wäre vorbei.

    Die Leute, die sich für einen Nationalpark aussprechen, wollen niemanden ärgern, sondern ihre Heimatregion vor Ausbeutung und Zerstörung schützen. Um nicht weniger geht es.

     
  18. 32

    @27 Am Kartenspieler Weg gibt es kaum Anwohner. Es würde mich wundern, wenn einer der Kommentatoren dort in der Nähe wohnen würde. Ich wohne dort nicht.

    Mir geht es um den Reichswald und das ganz grundsätzlich.

    Hier wurden genügend Gründe für die Befürwortung eines Nationalparks aufgeführt.

     
  19. 31

    … und es war auch erklärter politischer Wille der Landes- und Bundesregierung, die Energiewende massiv zu fördern und auszubauen… passt wohl irgendwie nicht…

     
  20. 30

    Warum soll ein Nationalpark den Bau von Windkraftanlagen verhindern?
    Wie naiv muss man sein das zu glauben?
    Wenn es der Umsetzung grüner Energiepolitik hilfreich erscheint, spielen weder Nationalparks noch Naturschutzgebiete eine Rolle. Ich erinnere an den Bau der LNG Terminals in Wilhelmshaven oder Mukran. Weder der Nationalpark Wattenmeer, noch die Naturschutzgebiete auf Rügen konnten den Bau verhindern. Wieviel Gift ins Meer geleitet wird bleibt unter Verschluss, schließlich geht es um übergeordnete Ziele.
    Die Stellungnahmen der örtlichen NaBu sind eindeutig!
    Für den grünen Wirtschaftsminister Habeck ist Naturschutz ein Dorn im Auge.
    Wer glaubt mit einem Nationalpark den Bau von Windkraftanlagen im Reichswald verhindern zu können glaubt an Märchen, geschrieben von Dr. Habeck und seinem Gefolge in NRW.
    NEIN zum Nationalpark Reichswald!

     
  21. 29

    @ 28 rd Wir sind beide alt genug, um uns noch an die Anfänge der Grünen erinnern zu können. Inzwischen haben die Grünen so gut wie alles, wofür sie mal standen (teilweise aus ihrem Verständnis für die Realität, grösstenteils aber aus Machtgeilheit) verraten und verkauft. Ich bin nicht mehr erstaunt.

     
  22. 28

    @Whatamess Es war erklärter politischer Wille der Landesregierung, in NRW einen zweiten Nationalpark zu schaffen. Schriftlich im Koalitionsvertrag festgehalten. Auf Wunsch der Grünen, steht zu vermuten, die auch ungefragt den Reichswald ins Spiel gebracht haben. Dass die Umweltlobby für Ort versucht, eine solche Jahrhundertchance für den Naturschutz in der Region zu nutzen, dürfte niemanden erstaunen. Erstaunen wiederum macht die Haltung eines Michael Bay, der ja genau aus dieser Bewegung kommt und nun das mit Füßen tritt, wofür er und seine Mitstreiter jahrzehntelang gekämpft haben.

     
  23. 27

    @ 26 Anmerkung: ich denke, das ist ein gewichtiger Faktor. Wenn Sie mal die Presse verfolgen, egal wo ein Windpark geplant wird, ruft es umgehend Bürgerinitiativen auf den Plan, die alle Gründe haben, warum es gerade da nicht geht… und ich gehe davon aus, das der „Naturschutz“ oft nur vorgeschoben wird – macht sich halt besser, als „ich möchte nicht im Schlagschatten wohnen und damit verliert der Wert meines Hauses“ o. ä.. Der Reichswald war ohne Probleme jahrelang kein Naturpark – jetzt wird diese Diskussion von Vielen als Vehikel genutzt, über die Umwidmung zu versuchen, WEA zu verhindern.

     
  24. 25

    Wenn man bedenkt, was eine Zigarette in einem trockenen Wald anrichten kann, braucht man nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was der Funkenflug bei einem brennenden WKA auslösen kann.

    Man setzt hier anscheinend schlicht auf die geringe Wahrscheinlichkeit von WKA-Bränden. Das ist unverantwortlich, da in der Vergangenheit Brände vorgekommen sind. Dass es noch glimpflich ausgegangen ist, lag wohl daran, dass diese WKA nicht im Wald standen.

     
  25. 24

    Dann sollte man mal schauen ob die „Nationalparkgegner“ nicht zufällig mit irgendwelchen Investoren zusammenhängen. Die zufällig den Wald mit Windkraftanlagen zubauen wollen. Warum Jäger natürlich keinen wollen ist klar. In Nationalparks ist ihr Blut“Sport“ noch stärker limitiert als sonst. Würd mich nicht wundern wenn das so wäre, sind immerhin CDUler als Gegner dabei und das C in CDU steht für Clankriminalität

    Ich bin ja absolut für Windkraft, aber doch nicht im Wald? Das ist die denkbar schlechteste Idee, und das kann man doch keinem als Umweltverträglich verkaufen dann.

     
  26. 23

    @20 Anmerkung: Nein. Ich gehe davon aus, dass es durchaus Menschen gibt, die nicht grundsätzlich gegen Windkraftanlagen sind – nur gegen Windkraftanlagen vor der eigenen Haustür… ich hatte bereits auf das „St.-Florians-Prinzip“ hingewiesen.

     
  27. 22

    Auch nach dem Bau von Windkraftanlagen müssten die Zufahrtswege für Schwertransporter befahrbar sein, für Wartungsarbeiten und ggf. zur Lieferung von z. B. Ersatzrotorenblättern.

    Für die Verankerung der Großanlagen im Waldboden müsste dieser mehrere Meter tief und breitflächig ausgehoben und mit Beton gefüllt werden. Dieser Boden ist damit langfristig irreversibel geschädigt.

    Brandschutzfragen sind aus meiner Sicht nicht vollständig geklärt. Das wurde hier auch schon erläutert. Windkraftanlagen brennen selten, aber wenn, können sie von der Feuerwehr wegen der Höhe nicht gelöscht werden. Man kann sie dann nur „kontrolliert abbrennen“ lassen. Und hoffen, dass nichts schief geht.

     
  28. 21

    Der schöne Kartenspielerweg mit einer Breite von 3,5 bis 4 Metern wird ausgebaut zu einer Bundesstraße (Bundesstraße mit Begegnungshäufigkeit muss 7 m breit sein). Selbst das wird wohl kaum für die Schwertransporte ausreichen, da sie bis zu 7 m breit sein können. Alleine die Gondel (ohne Rotor) einer 2,0 MW Anlage wiegt 70 Tonnen! Gondel mit Rotor zusammen, getriebelos wiegt 109 Tonnen! Das Rotorblatt einer 3 MW Anlage ist rund 45 Meter lang! Ein Selbstfahrer mit Rotorblatt kommt auf 170 Tonnen! Dementsprechend muss der Untergrund hergerichtet werden. Zum Abbiegen auf die Standort-Parzelle muss auch ausreichend Platz und sicherer Untergrund geschaffen werden. Und wer da glaubt, nach dem Aufbau wird alles zurück gebaut – nein – das wird so bleiben. Dies gilt nur für die Windanlagen am Kartenspielerweg. Für die anderen Anlagen müssen natürlich auch Zuwege gebaut werden.
    Nur so neben bei: Der Kartenspielerweg ist uralt. Breits in der Karte von Tranchot/Müffling 1801/1828 steht „Karl Speelders Weg“. Das „l“ bei Karl war ein Schreibfehler. Richtig „Kart Speelers Weg“ Um 1840 wurde er eingedeutscht – Kartenspielerweg. Angeblich haben an dem Weg die Waldarbeiter ihren Sammelplatz gehabt – und Karten gespielt.
    Die Initiative „Internationalpark Reichswald“ hat ein Spendenkonto eingerichtet um den Wahlkampf zu finanzieren. Darf ich die KontoNr. hier bekanntgeben?

     
  29. 20

    @17 Sie gehen davon aus, dass jemand, der gegen Windkraftanlagen im (Reichs-)Wald ist, generell ein Windkraftgegner sein muss.

    Das ist falsch.

     
  30. 19

    @ 17:

    Ich kann nur das Zitat aus der NRZ wiedergeben.
    Aber ungefähr 1.500ha Potenzialfläche hätte der Kreis Kleve noch übrig, wenn der Reichswald ausgenommen würde.

    Benno

     
  31. 18

    @3
    „Windräder bringen keine Touristen und damit keinen Umsatz in die Stadt. Ein großes Waldgebiet dagegen schon.“

    Windräder dagegen bringen Umsatz für ein paar ganz wenige, sowieso schon ihre Schäfchen im Trockenen habende Leute. Bürgermeister Steins war beispielweise im Vorstand der EVK, welche Teilhaber an den Windkraftanlagen zum ersten Planungsbeginn vor einigen Jahren gewesen wäre. Und welcher Bürgermeister hat nochmal die drei WKA in Frasselt Jahre zuvor mit einem Gutachten aus einem Sonderetat im Interesse einer Bürgerinitiative verhindert aber dann im Reichswald Werbung dafür gemacht und die Planungen vorangetrieben?

    @11

    „Da möchte ich die Feuerwehr sehen wie sie so ein Windrad im Wald löschen möchten! Geht gar nicht, man sieht ja das die Windräder dann einfach abbrennen weil die ja viel zu hoch sind!! Na klar ist die Feuerwehr vor Ort aber ich glaube das die dann genug zu tun hat um drum herum alles zu löschen!“

    Die löscht gar nicht. Da bekommt man gar kein Wasser hoch und genau genommen muss man sogar die 1,5-Fache Höhe des Windrades im Radius drum herum als Sicherheitsbereich absperren. Da wird dann auch nicht gelöscht. Das wäre übrigens Nadel- und Mischwald. Also genau das, was dann sehr gut oder gut von alleine brennt. Empfehlungen des Deutschen Feuerwehrverbandes zufolge sollten Windkraftanlagen nur im Laubwald oder höchstens im Mischwald gebaut werden.

    In WKA kann man auch fest installierte Löschanlagen einbauen, welche aber vor einiger Zeit den finanziellen Aufwand zum Bau einer Anlage so erhöht hätten, dass es unwirtschaftlich gewesen wäre. Wie es heute ist, weiß ich leider nicht. Der damalige Wehrführer Feuerwehr Kranenburg und gleichzeitige hochrangige Mitarbeiter des Rathauses antwortet mir auf Nachfrage ob diese Löschanlagen zur Auflage (bei den ersten Planungen) gemacht werden, dass er dachte die seien Pflicht. Seine Reaktion deutete ich, als wenn er überhaupt keine Ahnung hatte oder sich bewusst unwissend stellte. Nunja, er stand auch m.W.n. hauptberuflich direkt unterm Bürgermeister…

    Ist jetzt aber aus meiner bescheidenen Sicht nur eine laut gedachte Vermutung, wo die Hintergründe gelegen haben könnten.

     
  32. 17

    @15 Benno: Was den jetzt – „Meines Wissens gibt es genügend Flächen…“ gegen „Fast das ganze Bundesland war ausgegraut“… ist wahrscheinlich mal wieder so, dass für die Windradgegner genügend ANDERE Flächen (nur nicht vor deren Haustür, versteht sich) und für die Windradbefürworter KAUM GENÜGEND Flächen vorhanden sind. Und was die Prüfung der Regionalräte angeht: da kann man drauf wetten, dass es jede Menge Flächen gibt – in der Region des jeweils anderen Regionalrates. Vielleicht sollten wir einfach ein Bundesland (z. B. Thüringen 🤣) komplett evakuieren und komplett mit Windrädern zustellen.

     
  33. 16

    @Kleefse
    Potenzialflächen (Windenergie) sind mit den Sondierungsflächen (Sand und Kies), die im Regionalplan ausgewiesen sind, gleichzusetzen. Es fehlt bei beiden Flächen nur noch die endgültige Genehmigung. Besitzer/Pächter der Flächen haben dann einen Anspruch, unter Berücksichtigung aller Auflagen, auf Durchführung. Da der Besitzer des Reichswaldes das Land ist, kann man sich ausrechnen, wie das ausgeht. Zumal die Landesregierung bereits 2023 ein Beschluss gefasst hat die 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie ausweisen, von 2032 auf 2025 vorzuziehen.
    Die Ausweisung von Potenzialflächen macht ja nur Sinn, wenn man auch vor hat dort bauen zu lassen.

     
  34. 15

    @ 9 Whatamess:

    Wenn es darum geht, alternativen Strom zu produzieren, gibt es nach Aussage des Regierungspräsidenten NRW genügend Flächen außerhalb des Reichswaldes, siehe hier: „… Regierungspräsident Thomas Schürmann wies darauf hin, dass derzeit die Regionalräte prüfen, wo in NRW der Bau von Windkraftanlagen möglich sei. „Meines Wissens gibt es genügend Flächen außerhalb des Reichswaldes, wo Anlagen entstehen können“, sagte er. …“
    Quelle: https://www.nrz.de/staedte/kleve-und-umland/article242073058/Nationalpark-Reichswald-AboWind-plant-seit-Monaten-Windpark.html

    Benno

     
  35. 13

    Es ist eine Schande, was da geplant wird. Nur der Barbarossa kann helfen. Bitte alle für den Nationalpark stimmen, ihr seht ja, was sonst passiert.

     
  36. 12

    @ 4:
    Genau, keine Windrädchen, sondern Industrieanlagen, die so hoch wie der Kölner Dom sind.

    Benno

     
  37. 11

    Jetzt hab ich mal was anderes !! Das ist ja schön und gut das man so was bauen möchte !! Na Klar Erneuerbare Energie! Aber wir stellen uns vor die Dinger stehen!! Es ist Sommer sehr sehr heiß und es hat 2 Monate oder auch länger nicht geregnet (passiert ja immer wieder) Der Reichswald sagt ja schon der Name Reichs und Wald und mitten drin so ein paar Windräder und schwupps ein Gewitter oder ein technische defekt oder was auch immer, so ein Windrad fängt auf einmal an zu brennen! Da möchte ich die Feuerwehr sehen wie sie so ein Windrad im Wald löschen möchten! Geht gar nicht, man sieht ja das die Windräder dann einfach abbrennen weil die ja viel zu hoch sind!! Na klar ist die Feuerwehr vor Ort aber ich glaube das die dann genug zu tun hat um drum herum alles zu löschen! Hat da mal irgendeiner dran gedacht? Und schwuppss das war es mit dem Reichswald und den Windrädern!!

     
  38. 10

    Wie man immer wieder von Nationalparkbefürwortern lesen und hören kann, geht es um Tourismus und daraus folgende hochgradige, finanzielle Einnahmen für Kleve.
    Wird es dann so sein, dass viele private Wohnungen als Ferienwohnungen ausgewiesen würden, anstatt für wohnungsuchende BürgerInnen und Studentenschaft zur Verfügung zu stellen?
    Mit möblierten Ferienwohnungen erzielt man natürlich mehr Einnahmen.

     
  39. 9

    Ich habe in Kommentaren zu vorherigen Artikeln zum Thema immer wieder gelesen, es gäbe in Deutschland genug andere Freiflächen. Das scheint lt. diesem Artikel für NRW nicht so („Fast das ganze Bundesland war ausgegraut“). Gibt es denn in Kleve/im Kreis Kleve noch genug Potenzialflächen ausserhalb des Reichswaldes? Oder sieht es eher so aus: „Kein Bau von Windkraftanlagen im Reichswald, kein Bau in Kleve, kein Bau im Kreis Kleve, kein Bau in NRW – kein Bau in meinem Vorgarten – aber im Rest von Deutschland, bei „den Anderen“ brauchen wir die Anlagen dringend, damit wir genug Strom haben?

     
  40. 7

    Und genau um solche Potenzialflächen werden sich Investoren, die mit dem Reichswald sonst nichts am Hut haben, immer wieder bemühen, um ein Riesengeschäft zu machen.

    Mit der großflächigen Zerstörung von Wald.

     
  41. 5

    In dem Artikel wird suggeriert, dass alle Potentialflächen zu Windenergieflächen umgewandelt werden und am Ende kein Wald übrig bleibt- einzige Rettung ein Nationalpark! Das hat kaum mit seriösem Journalismus zu tun.

     
  42. 4

    Leider haben viele eine falsche Vorstellung von den im Reichswald geplanten Windkraftanlagen. Es sind keine „harmlosen Windrädchen“, sondern industrielle Großanlagen.

    @Otto Dann käme irgendwann der nächste Anlauf und alles ginge wieder von vorne los.

     
  43. 3

    Kleve hat mit dem Reichswald ein so wunderbares Stück Natur zu bieten. Seit Jahren hört man von Bestrebungen, die Wälder eher zu vergrößern und wieder (für das Wild ) zu verbinden. Warum will man dieses Alleinstellungsmerkmal der Stadt zerstören? Und weshalb für Windräder? Warum geht man in Kleve so wenig strukturstärkende Wege? Windräder bringen keine Touristen und damit keinen Umsatz in die Stadt. Ein großes Waldgebiet dagegen schon. Wieso wird ein Windpark höher gewertet als ein Jahrhunderte alter Wald – der meines Wissens nach noch voller Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg steckt…

     
  44. 2

    Tja wenn man das so liest und sich die blauen Flächen so in der Darstellung ansieht, dann wäre es doch noch umso wichtiger dort einen Nationalpark einzurichten!!!
    Wenn wir denn hier in Kleve auch das wirkliche Bestreben haben, unseren Reichswald auch schützen zu wollen, ohne das wirtschaftliche Gründe im Vordergrund stehen, wie die Holzwirtschaft und Jagd und Reiterei.