Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?

Dem niederländischen Investor Herman Buurman gehören 99 Prozent der Anteile am Airport Niederrhein in Weeze, der in den letzten Monaten eine Erfolgsmeldung nach der anderen („100 Prozent Wachstum“) rausgehauen hat. Das klang immer ein wenig danach, als ob es nun langsam losgeht mit dem großen Geldverdienen, was zur Folge hätte, dass die Anschubfinanzierung in Höhe von 24,5 Millionen Euro, die der Kreis Kleve dem Unternehmer gewährte, vielleicht doch wie vertraglich vereinbart 2010 (es handelt sich um das Jahr, das in zwei Monaten und 18 Tagen beginnt) komplett zurückgezahlt werden könnte.

Aber, ach!, was schreibt die NRZ Kleve heute:

Buurman (überrascht) mit neuen Plänen: Er ist einer von drei Interessenten, die den Regionalhafen Lübeck kaufen möchten. „Wir haben uns den Flughafen angesehen”, bestätigt Flughafensprecher Holger Terhorst. Weil Vertraulichkeit vereinbart wurde, enthält er sich jeder weiteren Kommentierung. Selbst die Frage, ob denn nun Buurman oder der Flughafen sich für den Lübecker Airport interessieren, bleibt unbeantwortet. Klarer formuliert das Oliver Groth, persönlicher Referent des Lübecker Bürgermeisters: „Wir sind mit dem Flughafen Niederrhein und Herrn Buurman in Gesprächen”, bestätigte er auf NRZ-Nachfrage. Ob und wann diese abgeschlossen seien, hänge vom Verlauf ab.

In Lübeck muss bis Ende Oktober (noch 17 Tage) ein Investor gefunden werden, weil der bisherige Besitzer aus Neuseeland sich zurückzieht, nachdem die erforderlichen Passagierzahlen nicht erreicht wurden. Die Rückabwicklung kostet die Stadt Lübeck laut NRZ 25 Millionen Euro – genau die Summe, die nun als Kaufpreis für den norddeutschen Provinzflughafen in Rede steht. Und, ein Narr, der das Schicksal für Zufall hält, fast genau die Summe, die Buurman demnächst eigentlich an den Kreis zurückzahlen muss. Spannende Wochen im Kreishaus sind garantiert…

(Mein Tipp: Der Kreis gewährt Buurman (bzw. dem Flughafen Niederrhein) weitere 25 Millionen Euro wegen der „besonderen strategischen Option“ oder so ähnlich, die Rückzahlung der kompletten 49,5 Millionen Euro wird auf 2015 vertagt und dann vergessen.)

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