Bürgermeister Wolfgang Gebing und Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch kamen schon am Morgen mit einem Blumenstrauß, um den neuen Betreiber der beiden großen Bekleidungsgeschäfte in der Innenstadt, die Sinn GmbH, zu begrüßen. Die Eingänge waren in beiden Häusern mit schwarzen und goldenen Luftballons geschmückt, und am Nachmittag machte sich dann Fachleute auch an der Fassade des „Herrenhauses“ in der Herzogstraße zu schaffen – zwei Spezialisten kratzen von der Gondel einer Hebebühne aus die Buchstaben des vormaligen Mieters Mensing von der Leuchtreklame ab, ein dritter Mann beklebte die Fassade mit dem Schriftzug des nunmehr aktiven Modehauses Sinn. Der Mut des Unternehmens aus Hagens, in diesen Zeiten mehrere Häuser eines insolventen Konkurrenten zu übernehmen, erstaunte zwar die Fachwelt, aber Kleve kann sich glücklich schätzen, dass in bester Lage zwei große Immobilien nicht leerstehen. Allerdings werden, so viel ist sicher, die neuen Corona-Bestimmungen dazu führen, dass die zaghafte Öffnung aus den vergangenen Tagen, mit der Floskel „click & meet“ beschrieben, wieder zurückgenommen werden und auch Kleves neuer Modehändler seine Kunden dazu auffordern wird, die Ware über digitale Kanäle zu bestellen.