Sternbuschbad: Irgendwo hier muss der Fehler liegen

Die Wassertemperaturen sind aus Kostengründen leicht gesenkt gewesen, doch dem Zulauf im vor fünf Jahren neu eröffneten Sternbuschbad tat die überschaubare Komfortminderung keinen Abbruch – schon 8000 Menschen stürzten sich im Januar in die dezent gechlorten Fluten des Freizeitbades mitten im Wald. Doch seit Freitag ist damit Schluss. Die letzten fünf Tage des Monats musste das Bad komplett schließen. Der Grund: Die Heizung der Einrichtung ist defekt. „Wir hatten einen Komplettausfall“, berichtet Stadtwerke-Chefin Claudia Dercks.

Nicht nur zahlreiche Freizeitschwimmer, die früh und spät ihre Bahnen ziehen, guckten in die Röhre, auch der Sportunterricht verschiedener Schulen musste ausfallen, zudem saßen auch die Aktiven des Clever Schwimmvereins auf dem Trockenen, ebenso die Teilnehmer von Schwimm- und Wassergymnastikkursen.

Ein Ausfall, der verblüfft

Der Ausfall an sich verblüfft, denn im Sternbuschbad wurde damals modernster Technik verbaut. Das Schwimmbad wird über ein äußerst leistungsfähiges, gasgetriebenes Blockheizkraftwerk im Keller beheizt. Die Anlage erwärmt sowohl das Wasser wie auch die Luft. Sie hat die Größe eines Kleinwagens und produziert mehr Energie, als für das Schwimmbad selbst benötigt wird. Auf diese Weise können die Betriebskosten für das Sternbuschbad, die (vor den Energiepreissteigerungen) bei rund zwei Millionen Euro pro Jahr gelegen haben, um sechshunderttausend Euro gemindert werden.

Für die Reparatur des Kastens muss eine externe Firma herangezogen werden. Die Spezialisten haben natürlich auch nicht immer sofort Zeit, und was genau kaputt ist, ist auch noch nicht ergründet. Weil die Reparatur nicht sofort ausgeführt werden konnte, musste die ursprünglich geplante Wiedereröffnung gestern ausfallen. Als neuer Termin für die Wiederinbetriebnahme der Becken wird nun der Samstag, 4. Februar, genannt.

Deine Meinung zählt:

12 Kommentare

  1. 12

    Warum auch immer mein Beitrag über die Verblüffung der Preisgestaltung nicht veröffentlicht wurde.. ich versuche es einfach leicht abgeändert nochmal. Zitat Stadtwerke Kleve:

    „Die Stadtwerke Kleve GmbH hat mit dem Unternehmensgegenstand im Gesellschaftsvertrag die öffentliche Zwecksetzung vorgeschrieben. Gegenstand des Unternehmens ist eine

    möglichst günstige, sichere und umweltgerechte Versorgung mit Energie [!]

    aller Art und Wasser sowie die Bereitstellung von Infrastrukturdienstleistungen, um eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu erwirtschaften.“

    Das gezeichnete Kapital beträgt 12 Mio der Gewinn immer so ca. 4 Mio

    Ich bin verwundert, 4Mio die an den Gesellschafter Stadt Kleve abgeführt werden sind eine sehr kräftige Verzinsung. Ich würde es sogar Wucherverzinsung nennen.

    Noch verwundernder ist aber die derzeitige Preispolitik. Die Einkaufspreise für Gas und Strom sind an den Spotmärkten mittlerweile wieder dauerhaft auf Vorkriegsniveau bzw. bei Gas sogar darunter.

    Die Stadtwerke Kleve bleiben mit Ihren 45ct/kwh Strom in der Grund- und Ersatzversorgung aber historisch überteuert.

    Verstoßen die Stadtwerke damit gegen den Gesellschaftsvertrag? Falls nicht müsste doch sehr überteuert und langfristig Strom eingekauft worden sein, das kann ich mir bei den umsichtigen Stadtwerken eigentlich nicht vorstellen.

    Irgendwie werde ich zur Zeit das Gefühl nicht los, die staatliche Strompreisbremse von 40ct/kwh ist kontraproduktiv und führt zu Mitnahmeeffekten.

    JA ja, ich weiß, dass es für Bestandskunden (Clever Strom) deutlich günstiger ist und ich über Vergleichsportale günstigere Anbieter incl. Preisgarantie und Insolvenzschutz finde… darum geht es mir nicht. Was ist aber mit den armen Teufeln die in der Ersatz- / Grundversorgung festsitzen und nicht fit genug sind, mal ebkes so zu Wechseln? Sich selbst überlassen?

    Vielleicht kann der Bolgbetreiber beim Nachfassen zum Sternbuschartikel ja mal in einem Nebensatz erfragen warum es bei der Preisschraube in Richtung oben so schnell ging und es in Gegenrichtung so klemmt.

     
  2. 11

    Wenn ich mir hier anschaue, mit welch einer Larmoyanz das Thema Temperaturreduzierung im Sternbuschbad bearbeitet/kommentiert wird, dann frage ich mich, was machen all diese Zeitgenoss*innen, wenn mal so richtig was passiert. Ich möchte fast sagen: „Trink aus, wir gehen.“

     
  3. 10

    @9:
    Ist doch genauso falsch wie @Delphin, lieber Thomas

    Meiner Tochter ist die Temperatur herzlich egal. Aber auch wenn die sich bewegt, hat die nach einer Zeit im Wasser blaue Lippen. Und das geht nunmal schneller, wenn es kälter ist. ZU kalt für Spaß ist es nicht.

    Es ging mir um den Vorschlag von Costello, der noch immer sinnvoll ist: aussenbecken ausmachen und die gesparte Energie für drinnen nutzen. Das Außenbecken ist nunmal wie eine Heizung für außen… das geht auch ohne höheren Eintritt.

    Es geht um Vorschläge, was man verbessern kann. Die Antwort ist ein „sei nicht so weich“. Gute Argumentation. Ein „Ich will aber mein Außenbecken behalten“ hätte ich ja verstanden, aber energetisch ist das nunmal Quatsch!

     
  4. 9

    @5 / 7: Auch kleine Kinder bewegen sich im Wasser. Aus eigener Erfahrung mit 2 Kindern (beide noch nicht in der Schulpflicht) kann ich fehlenden Spaß aufgrund der Wassertemperatur nicht bestätigen. Manchmal sind einfach die Eltern verweichlicht und die Kinder ziehen unbewusst mit. Mit Eintritt in den Kindergarten wurden wir gewarnt, dass in der Regel die Eltern das Problem darstellen. Hat sich leider bewahrheitet. Mir persönlich wäre es auch egal mehr Eintritt zu bezahlen, aber es gibt durchaus Leute die es sich dann nicht mehr leisten können, also ist der Vorschlag „höherer Eintritt, für warmes Wasser“ eher Gemeinschaftsschädigend. Wer aber gerne wärmeres Wasser haben möchte sein an andere Hallenbäder im Kreis verwiesen, da ist dann nur leider die Raumluft kühler (war bereits vor dem Energiesparwahn so)

     
  5. 7

    @6:
    Ok, boomer.
    Wenn meine Tochter eine Wassertiefe von 1,5m erreicht, ist sie leider ertrunken.
    Ich kann mich auch nicht an die Temperaturen von 1960 erinnern, weil das 30 Jahre vor meiner Geburt war. Ich kann mich an Temperaturen von vor ein paar Woche erinnern, und da war es nunmal kalt. Ganz schön läpsch, sinnvolle Vorschläge wie von Costello (aussenbecken aus, um Energie zu sparen) einfach so abzutun mit Verweis auf alte Zeiten.

     
  6. 6

    Sobald sie das Schwimmbecken betreten und eine Wassertiefe von 1,50 m erreicht haben, sollten sie selbständig mit Schwimmbewegungen beginnen, damit sie nicht frieren müssen. Können sie sich noch an die Wassertemperaturen des Klever Hallenbades mitte der 60er Jahre erinnern?

     
  7. 5

    Wir würden auch gerne, mit unserer Tochter mal wieder schwimmen gehen.
    Erst die Corona Pause, dann die niedrigen Wassertemperaturen.

    Schade.

    Würde lieber ein paar Euro mehr Eintritt zahlen, als komplett drauf verzichten müssen.

     
  8. 4

    Das was Costello sagt !!
    Seitdem die Becken kälter sind, mag ich nicht mehr schwimmen gehen. Und allen meinen Bekannten und Freunden geht es ähnlich!

    Zumal das Außenbecken sowieso nicht genutzt wird, seitdem es kälter ist. Der Reiz dieses Beckens lag ja eben daran, dass man dort super entspannen konnte – mit wirklich warmen Wasser, Sprudel und über einem die Sterne, dabei mit der Begleitung reden – toll. Aber so friert man dort nur. Das macht keinen Spaß. Schließt es doch, solange es weiterhin niedrigere Temperaturen geben soll.

     
  9. 3

    Das was Costello sagt.

    Grundsätzlich schade, dass im Jahr 2017 noch ein Schwimmbad geplant wurde, ohne Wärmepumpenheizung und großflächig Solarkollektoren auf dem Dach. Leider ja auch bei dem neuen Verwaltungsgebäude. Chance(n) vertan.

     
  10. 2

    Bitte Daumen drücken. Die DLRG Kleve wollte am Sonntag nach der langen Corona Pause endlich wieder Vergleichswettkämpfe durchführen. Hoffentlich klappt das, damit die gesamte Organisation nicht umsost war. :-/ auch das der Ausbildungsabend Montag nicht möglich war, ärgerlich aber nicht zu ändern.

     
  11. 1

    Ich gehe regelmäßig ins Sternbusch und muss sagen, dass es ein schönes Schwimmbad ist. Allerdings ist meiner Meinung nach das Wasser -seit dem man die Temperatur reduziert hat- zu kalt. Ich verstehe, dass wir alle Energie einsparen sollten. Wäre es unter diesem Gesichtspunkt nicht sinnvoll, dass Außenbecken komplett zu schließen (die ganze Wärme verpufft in den Himmel) und dafür die Wassertemperatur in den anderen Becken wieder um ein paar Grad zu erhöhen?