Sehen wir auf diesem Foto den übernächsten Landrat mit seinem Vorgänger? Scherz beiseite, David Kerkenhoff , eine der Nachwuchshoffnungen der CDU am Niederrhein, postete gestern, nachdem die Nachricht durchgesickert war, ein Selfie mit Christoph Gerwers auf Facebook. Gerwers ist der Bürgermeister von Rees, und am Freitag hat der Kreisvorstand der CDU ihn einstimmig zum Kandidaten für die anstehende Landratswahl gekürt.
Die Rheinische Post kam am Freitag als erstes Presseorgan mit der Nachricht um die Ecke, und, wie es bei kleveblog gerne gemacht wird, Ehre, wem die Ehre der exklusiven Meldung gebührt, während die Kollegen selbst ja einfach irgendwas ab- und umschreiben, ohne je irgendeine Quelle für ihre Meldung zu vermerken, aber so hat halt jeder seinen eigenen Stil.
Gerwers, Diplom-Verwaltungswirt Jurist, befand sich auch auf der Liste der Kandidaten, die kleveblog in den vergangenen Tagen in Erfahrung gebracht hatte. Dazu gehörte allerdings nicht viel Fantasie, der Name fiel in aller Regel als erstes. Interessant waren die beiden anderen Namen, zum einen der Bürgermeister von Geldern (Sven Kaiser, seit 2015 im Amt und 2020 mit beachtlichen 65,7 % der Stimmen wiedergewählt) und der Kreisschatzmeister der CDU, Max von Elverfeldt (Schloss Kalbeck, seit 2019 Bundesvorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst).
Christoph Gerwers ist 59 Jahre alt , verheiratet, Vater zweier Kinder und wird, so er denn gewählt werden sollte, voraussichtlich für acht Jahre (den Rest vom Gorissens Amtszeit und die darauf folgende) im Kreishaus residieren. Danach wäre er reif für die Rente.
Ein Gegenkandidat ist noch nicht in Sicht. Bekanntlich loten die Parteien der Listenverbindung im Kreis (SPD, Grüne, FDP, Freie Wähler) die Perspektiven für einen gemeinsamen Kandidaten aus. Die Personalie Gerwers dürfte die Auswahl erheblich vereinfachen, denn die Kriterien weiblich und jünger könnten nun entscheidend für den Erfolg eines gemeinsamen Kandidaten sein.
Warum muss ein 59-jähriger für acht Jahre antreten ? Und dann noch ein Selfie mit einem möglichen Nachfolger. Der übliche Filz in der CDU. Die Listenverbindung sollte einen jungen Kandidaten nominieren. Die Kompetenz ist natürlich erforderlich. Wie sollen anders jüngere Wahlberechtige motiviert werden, wählen zu gehen ?