Es ist, mit einem Wort, unfassbar! Die Post am Bahnhof, die letzte verbliebene Filiale des Konzerns im Stadtgebiet, die in Eigenregie geführt wird, hatte am Montag Nachmittag geschlossen. Am Mittag brachte ein Mitarbeiter des Unternehmens improvisierte Schilder am Eingang an, die auf die Schließung hinwiesen, die sich zudem fortsetzen wird: Auch am Freitag Nachmittag und am Samstag hat die Filiale nicht geöffnet.
Man denkt an einen schlechten Scherz oder aber an Corona, doch weder das eine oder das andere ist der Fall. Das Unternehmen, das in ganz Deutschland 155.000 Mitarbeiter unter der „Marke Deutsche Post“ beschäftigt (37.000 DHL-Mitarbeiter also nicht eingerechnet), leidet in der Kreisstadt an einem so akuten Personalmangel, dass die Filiale am Bahnhof derzeit nicht mehr verlässlich für den Publikumsverkehr zugänglich ist.
Welch ein Niedergang, wenn man bedenkt, dass es früher drei große Postämter in Kleve (Bahnhof, Hagsche Straße) und dazu eines in Materborn gab. Von den Poststellen in den umliegenden Orten gar nicht erst zu reden, allein in Hau (Alte Landstraße) und Schneppenbaum (Uedemer Straße) hatte das Unternehmen Niederlassungen, die Felsen der Verlässlichkeit in einer turbulenten Welt waren. Es hieß ja auch Postamt, der Staat garantierte, vielleicht etwas verschnarcht, aber immerhin das störungsfreie Funktionieren des Betriebs. Mittlerweile gibt es allerorten Postagenturen, die einen Großteil des Geschäfts abwickeln, aber für die komplizierteren Besorgungen ging der Klever beispielsweise immer gerne noch zum „Original“, wo es zwar wie früher eine Mittagspause gab und auch stete Schlangen von Kunden, aber dann eben auch eine verlässliche Abwicklung.
All das scheint nun nicht mehr garantiert werden zu können. Oliver Rittmaier, Sprecher der Postbank (die für die Filiale am Bahnhof verantwortlich ist) teilte kleveblog in einer Stellungnahme mit: „Die Filiale ist heute am Nachmittag geschlossen. Der Grund dafür waren kurzfristige Personalausfälle. Eine Infektion mit dem Corona-Virus war allerdings nicht dabei. Personalausfälle können unter Normalbedingungen oft durch Maßnahmen in der Personalplanung aufgefangen werden. So zum Beispiel durch „Springer“ oder eben durch Vertreter*innen aus anderen Filialen. Dies ist derzeit wegen des erhöhten Infektionsrisikos und der damit verbundenen Regelungen zum Schutz vor einer Infektion mit dem Corona-Virus und deren Ausbreitung, nur mehr eingeschränkt möglich. Die Personalsituation im Filialgebiet ist derzeit insgesamt angespannt, auch weil Kolleg*innen im Team längerfristig erkrankt sind.“
Kunden seien durch einen Aushang in der Filiale und den Filialfinder im Internet informiert worden, um ein Mindestmaß an Planbarkeit zu gewährleisten. Unter www.postbank.de/filialen sei tagesaktuell abrufbar, ob eine Filiale regulär geöffnet hat. Irreguläre Öffnungszeiten sind mit einem roten Ausrufungszeichen gekennzeichnet. Dort finden Kunden neben Informationen zur Filiale in Kleve auch eine interaktive Karte, auf der man sich den Weg zur nächsten Filiale zeigen lassen kann. Sie zeigt auch Partnerfilialen der Deutschen Post, die neben Postdienstleistungen auch Bankdienstleistungen der Postbank anbieten.
Rittmaier weiter: „Die Kolleg*innen vor Ort setzen alles daran, diese Schließungen zu vermeiden oder sie zumindest frühzeitig durch Aushänge in der Filiale und über den Filialfinder im Internet anzukündigen und so einzurichten, dass unsere Kund*innen sich darauf einstellen können. Leider wird die Filiale in Kleve aufgrund der Personalsituation in dieser Woche nur eingeschränkt geöffnet sein. Die Filiale ist morgen wieder regulär geöffnet. Am Freitag, den 25.6.2021 wird die Filiale nur vormittags von 09.00 – 13.00 Uhr geöffnet sein, am Nachmittag ist sie geschlossen. Am Samstag bleibt die Filiale ebenfalls geschlossen.“
Eine Prognose über die weitere Entwicklung könne man mit Blick auf kurzfristige Personalausfälle im Moment nicht geben. Bei Sendungen, die in der Filiale zur Abholung bereit liegen, werde die Lagerfrist verlängert. Rittmaier bat für die Unannehmlichkeiten, die durch die kurzfristige Schließung von heute und die eingeschränkten Öffnungszeiten entstehen, um Entschuldigung.
Wir sparen, koste es was es wolle…
@ 9 (JB plus Buchstabensalat)
Mmuuuh, Jean-Baptiste p. B., die NordWestBahn hat doch schon so oft einfach so reihenweise Züge ausfallen lassen, als nicht genug Triebwagenführer vorhanden waren, mmuuuh aber die Konzession hat die NordWestBahn noch immer.
@ 12 (RD)
Mmuuuh, RD, wenn die Hauptpoststelle zur Postbank gehört und die Postbank ihrerseits wiederum zur Deutschen Bank, warum kann dann nicht einfach die Deutsche Bank temporär einen Mitarbeiter für die Hauptpoststelle abstellen, bis dort wieder alle an Bord sind, mmuuuh lieber Deutsche Bank zu als die Hauptpoststelle?
So ist es eben, wenn nur noch gespart wird oder evtl. die Erlöse in andere Kanäle laufen! Wenn ich die Filiale in Bedburg-Hau wahr nehme, sehe ich Mitarbeitende die alleine die ganzen Kunden stemmen müssen!
Kurz und knapp, ich wundere mich keineswegs! Unter diesem Umstellen sollte sich gar keiner mehr dort bewerben! Villt wird dann die eine oder der andere endlich mal wach!
Es handelt sich dabei um ein Finanzcenter der Postbank der auch Dienstleistung der Deutschen Post DHL anbietet. Die Deutsche Post betreibt keine eigenen Filialen sondern arbeitet mit Partnern zusammen.
Geht da noch die Post ab ?
Ein Mitarbeiter/in alleine kann den Betrieb nicht aufrecht erhalten. 2 sind also krank! Öffnet die Poststelle
sobald sie gesund sind?
@Dennis Bitte keine zu revolutionären Ideen in die Runde werfen 😉
Wieso stellt man nicht eine Stellenanzeige. Für die Postfiliale. Man muss auf sich aufmerksam machen gute Bezahlung dann kommen auch neue angestellte hinzu
Die Hinweise stimmen: Die Mitarbeiter der Postfiliale am Bahnhof gehören zur Postbank. Die hat insgesamt 14.758 Mitarbeiter in Deutschland.
hat das nicht vielleicht auch mit dem neuen Besitzer des Postgebäudes zu tun, der das wohl irgendwann einmal vollständig renovieren und zum Teil auch einer anderen Nutzung zuführen will ?
7 .) Contenance â˜ðŸ½ „Das beste Deutschland aller Zeiten“ 😂 Zitat von einem der, hochdotiert, so 🙈🙉🙊 rum rennt. 🤫😎
@1 Ralf „Da die Postbank zur Deutschen Bank gehört, hat die die Deutsche Post in Personalangelegenheiten da überhaupt nix mehr mit zu tun.“
Und da liegt auch der Schlüssel zur Lösung.
Der Post-Betrieb ist nicht als völlig Privatwirtschaftlich zu sehen.Postident-Verfahren und andere Dienste haben eine semi-öffentliche Funktion.
Deshalb passt es, dass in nicht einmal 100 Tagen die Bundestagswahl ansteht, da sind Politiker immer ganz besonders offen für Problemfälle in der Gesellschaft.
Hier kann Herr Laschet einmal demonstieren, dass er Bundeskanzler kann, und ist aufgerufen hier kurzfristig einzugreifen.
Stets nur Rosinenpickerei betreiben ist in der Sparte von semi-öffentlichem Gewerbes nicht angesagt.
Immerhin gibt es ja auch eine Genehmigungsstruktur in diesen Sektoren.
Man stelle sich vor, die Nordwestbahn entscheidet sich, ihren Fahrplan nach Personalstruktur zu gestalten, sprich unrentable Züge aus ihrem Fahrplan zu streichen, dann wäre sie auch ganz schnell ihre Konzession los.
Im vorliegenden Fall betrifft das halt den Mutterkonzern der Filialbetreiberin, die Deutschen Bank.
Denen wäre es ein leichtes, und auch zumutbar, einige Mitarbeiter aus der Herrzogstrasse an den Bahnhofsplatz abzutreten, da fallen nicht einmal Fahrtkosten an, die können das Stückchen locker zu Fuss bewältigen.
Es wäre eine Katastrophe für die Hochschul- und Kreisstadt Kleve, wenn diese wichtige Poststelle, man nennt sie auch „Hauptstelle“ oder auch „Hauptpost“ , schließen würde. Wenn etwas Wichtiges zu versenden ist, gehe ich selber immer zur Hauptpost in Kleve.
Ich kann nur schreiben, dass man dort immer sehr freundlich willkommen ist und immer kompetent beraten wird, egal wohin die Post verschickt werden muss.
Würden wir dann wieder im Zeitalter der Postkutsche landen?.
Bananenrepublik – schon seit Jahren.
Ene Aufzählung von zahlreichen anderen Fällen erspare ich mir,
denn dazu hätte eigentlich sowieso jeder genug Beispiele parat !
Warum die Aufrregung ??
„Wir“ -bzw. die Mehrheit der deutschen Wähler- haben das so gewollt :
Die blösen Linken die alles verstaatlichen wollen waren und sind des Teufels.
Stattdessen haben die etablierten Parteien die „wir“ immer gewählt haben insbesondere die „Christen“, uns etwas von Globalisierung und Marktwirtschaft erzählt und eine Bahn- und Postreform durchgesetzt. Dort haben sie „faulen“ Beamten durch Mitarbeiter des freien Marktes ersetzt (im Bildungsbereich war und ist das offensichtlich nicht notwendig, interessant) , d.h. auch duch Leiharbeiter, 400-Euro-Jobs und befristete Verträge.
Und man hat die Eisenbahner- und Postwohnungen an die Deutsche Annington verscherbelt (der erlös ist ungefahr das was für für den sinnlosen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ausgegegeben haben).
Und jetzt bekklagen wir uns über diese Zustände?
Die Ãœberschrift müsste doch lauten:
„Post am Bahnhof zu! Es gibt keine Mitarbeiter * innen“
Ich bin immer gerne dort, ein Hauch von Nostalgie, und immer wieder aufkommene Kindheitserinnerungen.
Habe ich mich als Kind immer über die Berge von Briefen und Packeten gewundert, so wundere ich mich heutzutage immer wieder über die Freundlichkeit, die die Beschäftigten ihren Kunden gegenüber bringen.
So etwas erlebt man selten heutzutage, selbst im heftigsten Rüsel die Freundlichkeit zu bewahren……Respekt
Ich hoffe den Erkrankten geht es bald besser, wünsche gute Besserung.
Wenn man Kundinnen, Kolleginnen und Vertreterinnen schreibt, muss es dann nicht auch Springerinnen, Mitarbeiterinnen und Kleverinnen heißen?
In Goch war die Hauptstelle auch des öffteren ganztäglich geschlossen.
„Das Unternehmen, das in ganz Deutschland 155.000 Mitarbeiter unter der „Marke Deutsche Post“ beschäftigt (37.000 DHL-Mitarbeiter also nicht eingerechnet), leidet in der Kreisstadt an einem so akuten Personalmangel, dass die Filiale am Bahnhof derzeit nicht mehr verlässlich für den Publikumsverkehr zugänglich ist.“
Da die Postbank zur Deutschen Bank gehört, hat die die Deutsche Post in Personalangelegenheiten da überhaupt nix mehr mit zu tun.