Sieben Jahre war Anita Tönnesen-Schlack die Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik, doch zum Jahresende ist Schluss, zumindest in Bedburg-Hau: Die LVR-Klinik (950 Betten, 1700 Mitarbeiter) muss sich einen neuen Leiter oder eine neue Leiterin für das Ärzteressort suchen. Der LVR teilte kleveblog in einer kurzen Mail auf Anfrage mit: „Frau Tönnesen-Schlack hat ihr Arbeitsverhältnis zum 31.12.2024 gekündigt. Sie verlässt die LVR-Klinik Bedburg-Hau damit aus eigenem Antrieb.“
Als die Medizinerin in ihr Amt eingeführt wurde, war dies auch eine Erfolgsmeldung für das interne Programm des Landschaftsverbands Rheinland, Führungskräfte heranzuziehen. „Der LVR [ist] mit seinem Mentoringprogramm für Führungskräfte auf dem richtigen Weg ist“, sagte die LVR-Dezernentin für den Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen, Martina Wenzel-Jankowski. Sie zeigte sich überzeugt, dass Tönnessen-Schlack in ihrer Funktion als Ärztliche Direktorin als treibende Kraft für die LVR-Klinik Bedburg-Hau tätig wird und auch künftig neue Impulse zur Weiterentwicklung der Qualität für Menschen in der psychiatrischen Versorgung setzen wird.“
Das allerdings rumpelte zeitweise. Anlässlich von Umstrukturierungen im Klinikbetrieb eskalierte die Situation vor vier Jahren. Ärzte und Therapeuten gingen oder wurden versetzt und wurden aufgefordert, „Patienten auszusortieren“. Patienten erhielten Anrufe, dass sie fortan nicht mehr behandelt werden können. „Es ist ein Trauerspiel“, sagte damals ein Mitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden wollte. 2500 Menschen wurden pro Quartal in der Sternbuschklinik behandelt.
Der LVR wehrte sich damals gegen die Kritik. In einer Stellungnahme hieß es: „Wir bestätigen gerne noch einmal, dass die LVR-Klinik Bedburg-Hau mit ihren Ambulanzteilen, so auch dem in der Sternbuschklinik in Kleve, auch in Zukunft ihrem Versorgungsauftrag nachkommt.“ Man sei derzeit dabei, Verbesserungen und innovative Konzepte in den Psychiatrischen Institutsambulanzen einzuleiten und umzusetzen, hieß es stattdessen.
Die gebürtige Niederrheinerin Tönnesen-Schlack kannte die LVR-Klinik Bedburg-Hau bereits als Chefärztin der Gerontopsychiatrie von 2005 bis 2012. In dieser Funktion bewies sie laut LVR Leitungsverantwortung und entwickelte neue Behandlungsangebote, zum Beispiel durch den Aufbau einer Memory-Klinik und die Ausweitung der ambulanten Angebote im Südkreis Kleve. Nach ihrem Studium der Sozialpädagogik absolvierte Tönnesen-Schlack ihr Anerkennungsjahr in Bedburg-Hau und nahm schließlich ein Medizinstudium auf. Zuletzt war sie als Chefärztin im Verbund der Katholischen Kliniken in Düsseldorf tätig.
Anita Tönnesen-Schlack trat 2017 die Nachfolge von Dr. Marie Brill an, die 2016 nach 32 Dienstjahren als Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Bedburg-Hau in den Ruhestand verabschiedet worden war.
@16. rd
Ehre, wem Ehre gebührt! Kleveblog war erneut der Erste, der über diese Neuigkeiten berichtete. Herzlichen Glückwunsch, exzellenter Journalismus!
Außer Kleveblog nehme ich die lokalen Medien am Niederrhein schon längst nicht mehr ernst. Sophie hat Recht, dass die lokalen Medien seit Jahren über die großen Probleme innerhalb der Klinik bestens informiert waren, es sollte aber nur Positives über die Klinik berichtet werden. Das Problem ist, dass, wenn man als lokale Presse so arbeitet, man die positiven Nachrichten auch nicht mehr ernst nimmt. „Alles nur Propaganda“ [meine persönliche Meinung]. „Ich möchte aber betonen, dass es auch einzelne Journalisten dort gibt, die auch über negative Entwicklungen berichten möchten und ihren Beruf sehr wohl ernst nehmen, aber sie scheinen keine journalistische Freiheit zu bekommen“ [auch meine persönliche Meinung].
@15. Sophie
Dem stimme ich voll und ganz zu!
Nun auch in der Rheinischen Post, nach dem bewährten Lektoratsprinzip:
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/aerztliche-direktorin-verlaesst-lvr-klinik-bedburg-hau_aid-116803947
@14. Hans
Die großen Probleme innerhalb der LVR-Klinik Bedburg-Hau waren sowohl Politikern als auch Journalisten seit Jahren bekannt! Außer Herrn Daute (Kleveblog) und einem Artikel in den Niederrhein Nachrichten wollte darüber einfach niemand berichten. Man muss nur die Kommentare unter den Kleveblog-Artikeln (2020 https://www.kleveblog.de/innere-unruhe-in-der-sternbuschklinik-patienten-verunsichert-aerzte-und-therapeuten-frustriert-lvr-kuendigt-innovative-konzepte-an/#comments und 2024 https://www.kleveblog.de/lvr-klinik-bedburg-hau-patientin-84-mit-kopfkissen-erstickt-mitpatientin-55-in-haft/#comments) lesen, um zu wissen, was dort alles schiefgelaufen ist. Es ist alles ein großer Skandal! Sicher ist aber auch, dass das alles keinerlei Konsequenzen haben wird. Niemand wird zur Rechenschaft gezogen. Aus alten Fehlern nichts gelernt. Noch immer herrscht ein Klima vor, in dem man oft lieber wegschaut, schweigt und auf seinen eigenen Gehaltsscheck schaut, als sich für Patienten und Mitarbeiter positiv zu engagieren. Wenn das so weitergeht, wird es für die LVR-Klinik Bedburg-Hau nur noch weiter Bergab gehen. Daran kann leider selbst ein guter neuer Direktor oder Direktorin nichts ändern.
[…]
Dies sollte eigentlich auch Konsequenzen für die Führungsebene in Köln haben. Nach vier Jahren war nämlich längst klar, dass in der Klinik fast alles schieflief (dramatische Personalpolitik, finanzielles Chaos, usw.), doch Köln wollte immer noch stur bleiben […]. Wie sich jetzt herausgestellt hat, war das ein sehr großer Fehler und hatten die Kollegen und Ex-Kollegen in Kleve und Bedburg-Hau leider recht! Für die Führungsebene in Köln wird dies natürlich keine Konsequenzen haben (sie haben die politische Unterstützung) und die großen Verlierer sind wie immer die Patienten und (ehemaligen) Mitarbeiter im Kreis Kleve!
Auf jeden Fall hat T.-S. viel verbrannte Erde zurück gelassen. Bleibt abschließend zu hoffen, dass sich künftig die Lage für die vielen Patienten und die Angestellten der LVR Bedburg-Hau verbessert!
Ich glaube jede ärztliche Person hat auch so etwas wie ein moralisches Gewissen; gerade im Bezug auf den Hippokrates Eid, den jede ärztliche Person am Beginn ihrer Laufband ablegen muss. Vielleicht hat T.-S. diesbezüglich die Reißleine ziehen müssen. Leider aus meiner Sicht viel zu spät, bei allem, was sie schädliches angerichtet hat.
Für mich und viele andere Patienten, die in der SBK Ambulanz behandelt wurden, ist das eine wunderbare Nachricht. Schlimm, wie mit uns umgegangen wurde, nachdem die besagte Person das Sagen hatte. Schade, um die ganzen Therapeuten/innen, die inzwischen vergrault und versetzt wurden. Ich hoffe nun, daß „Qualität für Menschen“ nun auch wieder gelebt wird und nicht nur ein toter Slogan ist.
Es kann für alle Beteiligten- auch für die Mitarbeiter- nur besser werden.
In den letzten Jahren sind Führungspersonen (e.g., Herr Lahr, Herr Seeber, usw.) auf unerklärliche Weise aus der LVR-Klinik Bedburg-Hau „verschwunden“. Alles ganz, ganz leise, keine Pressemitteilung, ohne Abschiedsparty, usw. Natürlich gab es dafür sehr gute Gründe! Dass Herr Höhmann, als neuer kaufmännischer Direktor, plötzlich auftauchte, war auch kein Zufall. Es gab finanzielle Ungereimtheiten in der Klinik (siehe auch die Kommentare (39, 57, 74, usw.) zu https://www.kleveblog.de/lvr-klinik-bedburg-hau-patientin-84-mit-kopfkissen-erstickt-mitpatientin-55-in-haft/#comments) und Köln stand unter Zugzwang. Und, nun haben wir auf einmal die plötzliche Einsicht und sehr kluge Entscheidung von Frau Tönnesen-Schlack? Wir können nur hoffen, dass der neue Direktor bzw. die neue Direktorin die Klinik wieder auf die richtige Spur bringt. Am besten fängt er oder sie ab 2017 wieder ganz von vorne an!
Es hat mich erleichtert diesen Bericht zu lesen !
Es lässt hoffen das die verwaisten Patienten im Klever Umland wieder auf Hilfe hoffen können !!!!
Gespannt auf das was da kommt !!!
Ich wollte mal fragen, ob ich jetzt Hausverbot habe in der Verwaltung, Bahnstrasse 6.
In der fristlosen Kündigung zu meiner Wohnung stand nämlich:
Besucheradresse Südlicher Rundweg 2.
In der Verwaltung Bahnstrasse 6 möge man denn auch bitte die Verantwortung übernehmen
für den ganzen Schwachsinn, der in der fristlosen Kündigung stand.
Ich habe schon 35 Jahre mit der Klinik zu tun und drei Zwangseinweisungen hinter mich. Egal,
wie verhärtet die Fronten waren und egal wie aussichtslos die Lage war, von der Verwaltung und
vom ärztlichen Bereich war der Ton immer angemessen, und man hat versucht doch noch irgendwie eine Lösung zu finden. Aber mit Herrn Höhmann scheint sich in dieser Hinsicht der Wind in der Klinik vollkommen gedreht zu haben.
Ausnahmsweise stimme ich der ärztlichen Direktorin voll und ganz zu. Ihre Kündigung ist eine kluge Entscheidung!
Viele Mitarbeiter der LVR Bedburg-Hau nehmen das Ausscheiden von Frau T.-S. wohl zumindest temporär als eine Art „Erlösung“ von den Zuständen der letzten Jahre wahr. – Da der Fisch aber bekannterweise am Kopf (in Köln) stinkt, wird sich durch eine Neubesetzung der Stelle wohl nichts an der Marschrichtung in Bedburg- Hau ändern.
Auch mal zur Historie des LK..
Dr. Eckert als Ärztlicher Direktor hat sich vor 35 Jahren mal in seiner Suite (im Rollstuhl) eine
dreiviertel Stunde mit mir unterhalten, obwohl ich kein Pharmavertreter war. Das fand ich
sehr nett von ihm.
Ganz eben zur Historie der LK ,es fallen mir da ganz besondere Menschen ein. Es waren sogenannte „Displaced Persons“ sogenannte „HIWIS“ Hilfsfreiwillige ( meist Weißrussen, Russen Ukrainer, Balten) der Wehrmacht, die Heimat los 1945 mit in den Westen gespült wurden. Es landeten viele als Heimatlose Vagabunden ,“Streuner“ Obdachlose ,Klein Kriminelle in „Bedburg“ wo sie mit ihrer billigen Arbeitskraft den Laden viele Jahre “ Mit am Laufen hielten“ Diese heute völlig vergessenen Menschen haben ☝🏼, soweit mir bekannt, KEINEN Platz in den „Aufzeichnungen“ der LKH Historie gefunden .(Mehr dazu sprengt hier den Rahmen )
Frau Dr. Bril(ova) reaktivieren. Die war immer freundlich gewesen.
„Frau Tönnesen-Schlack hat ihr Arbeitsverhältnis zum 31.12.2024 gekündigt. Sie verlässt die LVR-Klinik Bedburg-Hau damit aus eigenem Antrieb.“
Wer’s glaubt, wird selig 😉!
Und das Herr Lahr einfach in den Ruhestand geschickt wurde und der bereits berentete Herr Holger Höhmann aus der Klinik Langenfeld nun alle Mitarbeiter in der Klinik vergrault ist wohl vergessen worden…..