Kirschblütenfest: Mehr Bauzäune als Blütenblätter

Idyllisch, oder?

Was oben in der Stadt die Ringstraße ist, unten muss dafür das Kirschblütenfest herhalten. Es gibt jeden Tag was Neues zu schreiben. Der aktuelle Stand zu dieser wirklich schönen Idee eines neuen Volksfestes ist der, dass sich wirklich alle und alles gegen diese Veranstaltung, die am Samstag auf der Wiese am Kermisdahl stattfinden soll, verschworen haben.

Fangen wir mit dem namensgebenden botanischen Background an: Die Bäume hatten ja bekanntlich die Terminierung des Festes – darf man sagen: bewusst? – ignoriert und einfach viel zu früh mit der Blüte begonnen. Das Ergebnis lässt sich jetzt besichtigen. Nur noch vereinzelt sind an den Bäumen die pittoresken, pinkfarbenen Blätter zu sehen, sie halten sich an den Zweigen mit der gleichen Verzweiflung fest wie ein Zecher am Laternenpfahl. Es ist davon auszugehen, dass sie übermorgen aufgegeben haben.

Wer in Mitteleuropa ein Fest unter freiem Himmel plant, ist natürlich auch den Unbilden des feucht-gemäßigten westeuropäischen Klimas ausgeliefert, da kann man nun mal gar nichts machen. Nachdem wir zwei Wochenenden lang wirklich verwöhnt worden sind, sorgt nun ausgerechnet das dritte Aprilwochenende für eine Art Ausgleich, die einem zumindest verleiden wird, auf der Wiese zu sitzen und zu picknicken. Gemeldet sind maximal 10 Grad, und dazu Regen. Wetterbauer Hubert Reyers erwartet einen „kalten Nordwestwind“ mit einem Wechsel von Sonne und Quellwolken und einzelnen Schauern. Äußerst ärgerlich!

Der Weg zum Fest

Während die Natur entweder also schlapp macht oder aber passiv-aggressiv agiert, erwartet die Besucher zudem ein menschengemachtes Spektakel in voller Pracht. Wer den Weg zur Wiese am Kermisdahl findet, erblickt derzeit mehr Bauzäune als Blütenblätter! Die Straßenbaumaßnahmen und die Arbeiten zur Verschönerung des Uferumfelds an der Stadthalle sind in vollem Gange, und es steht zu erwarten, dass im kommenden Jahr das Setting für das Fest um einiges schöner sein wird als in den ersten beiden Jahren – dafür dürfen die Besucher am Samstag mit einem rustikalen Ambiente vorliebnehmen, das an eine Autobahnbaustelle erinnert. Der durch rot-weiße Bauzäune gesicherte Weg führt die Gäste des Festes vorbei an zwischengelagerten Paletten, aufgetürmten Randbausteinen und abgestellten Spundwänden. Ästhetisch eine Katastrophe, aber zum Glück halt nur eine vorübergehende.

Charme einer Autobahnbaustelle

Deine Meinung zählt:

6 Kommentare

  1. 6

    Man muss echt sagen, da hat das Team der WTM Kleve als Veranstalter ganze Arbeit geleistet. Trotz der widrigen Umstände wie der Baustelle direkt nebenan, die Brücke wurde zum Glück noch fertig, oder des Wetters, war das Fest aus meiner Sicht sehr gelungen.

     
  2. 5

    Das Wetter für Samstag lautet, laut Landwirtschafts-App, ganztägig bewölkt ab 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr Regenschauer mitunter auch starker Niederschlag, bei 7°C, dazu weht ein zeitweise frischer und kalter Nordwestwind.

     
  3. 3

    Aktueller Situationsbericht:
    Freitagmorgen, Tag X minus 2, um 08:30 Uhr.

    Die städtische USK ist mit einem 5-Mann-Trupp zugange. Ein Aufsitzrasenmäher gibt sich große Mühe, die Fläche von den unordentlich herumliegenden rosa Blütenblättern zu befreien, und dem Rasen ein entfernt englisch anmutendes Aussehen zu verpassen.

    Baufirma Loock ist nicht tätig, kein einziger Mitarbeiter auf der Streckenbaustelle zu entdecken.. Den Bauwagen habe ich nicht inspiziert. Es regnet leicht. Singetag?

     
  4. 2

    Also ich finde, dass die rot-weißen Bauzäune farblich doch ganz gut zu den lila-rosafarbenen, aber zumeist schon auf der Wiese liegenden Kirschblüten passen. Zumindest besser als grauer Straßenasphalt.

     
  5. 1

    Bitte mal nicht so kleinlich! In der Gazette vom 18.1.24 stand lediglich was von einer Fertigstellung der Wasserstraßen-Baumassnahme „in drei Monaten“. Heute früh sah es zwar gar nicht danach aus, aber wer weiss……bis zum Feierabend.?
    Hoffentlich weitet es sich nicht zu einem Blaumilchkanal aus.