Ende der Karriere: Ronald Pofalla hört als Bahnvorstand auf

Karriere endet am 30. April: Ronald Pofalla (Foto: DB)

Wir können diesen Tag nicht verstreichen lassen, ohne uns nicht noch einer überraschenden Personalie zu widmen, die einen ehemaligen Spitzenpolitiker und aktuellen Topmanager aus unseren Gefilden betrifft. Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, verlässt Ronald Pofalla den Konzernvorstand der Deutschen Bahn, und zwar, wie es heißt, auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen.

Was aber hat das zu bedeuten? Normalerweise ist die Lebensplanung in diesen Kreisen eine sehr ausgefeilte und verlässliche Sache, und wenn jemand im Alter von 61 Jahren einen Vertrag über die Laufzeit von fünf Jahren abschließt, dann kann man davon ausgehen, derjenige oder diejenige weiß, was er oder sie tut. Ronald Pofalla hat 2021 einen neuen Fünfjahresvertrag als Infrastruktur-Vorstand bei der Deutschen Bahn unterschrieben. Wenn das nicht einmal zwölf Monate später alles Makulatur ist, bleibt nur die Hoffnung, dass nicht eine fatale gesundheitliche Entwicklung oder eine private Malaise Auslöser dieses Vorgangs waren, sondern eine dann doch vielleicht etwas sprunghafte Lebensplanung, die sich etwas früher als gedacht den Vergnügungen des Ruhestands widmet.

Wie dem auch sei, damit endet eine weitere bemerkenswerte Karriere eines Politikers vom Niederrhein. Erst im vergangenen Jahr hatte Dr. Barbara Hendricks, aus Kleve stammende ehemalige Umweltministerin und SPD-Urgestein mit einem Abonnement auf ein Bundestagsmandat, einen Schlussstrich unter ihre Laufbahn gezogen. Ronald Pofalla stammt aus Weeze, hat Sozialpädagogik und dann auch noch Jura studiert, war als Nachfolger von Heinz Seesing der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve und errang insgesamt sechsmal das Direktmandat (von 1994-2013). Von 2009-2013 war er Chef des Bundeskanzleramtes und damit im engsten Machtzirkel um Kanzlerin Angela Merkel. Vier Jahre lang, von 2006-2009, bekleidete Pofalla auch das Amt des CDU-Generalsekretärs.

2014 wechselte er in den Vorstand der Deutschen Bahn. Dieser Schritt erfolgte offenbar vor dem Hintergrund von Familienplanungen. Um Vater zu werden, verzichtete er 2013 auf ein Ministeramt, so berichtete es die Wirtschaftswoche. Seit 2016 ist Pofalla in dritter Ehe mit der Rechtsanwältin Nina Hebisch verheiratet. Das Paar hat seit 2019 einen Sohn.

Aufsichtsratschef Michael Odenwald würdigte die Leistungen Pofallas und erklärte, „die Beweggründe“ Pofallas könne er „gut verstehen“. Dennoch sei die Entscheidung bedauerlich. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz: „Ronald Pofalla ist weit über die DB hinaus ein hoch geschätzter Kollege, der unsere Strategie ‚Starke Schiene‘ maßgeblich mitgestaltet hat. Auch wir als Vorstand danken ihm sehr für sein unermüdliches Engagement für eine bessere Eisenbahn. Früh hat er die Chancen der Digitalisierung für die Schiene erkannt und wichtige Weichen gestellt. Für sein künftiges Leben wünschen wir ihm ebenfalls nur das Beste.“

Pofalla erklärte sich in einer Pressemeldung der Deutschen Bahn wie folgt: „Aus persönlichen Gründen beabsichtige ich, mein Vorstandsmandat bei der DB AG zum 30. April dieses Jahres zu beenden. Nach mehr als sieben Jahren im Unternehmen ist es an der Zeit, zu meinem nächsten Lebensabschnitt aufzubrechen. Ich bin der DB AG unter Führung von Richard Lutz dankbar für die vergangenen Jahre, in denen wir Entscheidendes zur Umsetzung der ‚Starken Schiene‘ im Hinblick auf die Digitalisierung und die Schaffung zusätzlicher Kapazität haben umsetzen können.“

Im Vorstand am Rand: Ronald Pofalla
Pofalla als Gast bei einer Fernsehgala (2010)
Der Herkunft nach ist Pofalla ein schlesischer Name (wie Witalla u.a.)

Deine Meinung zählt:

37 Kommentare

  1. 37

    wie kann es sein, dass die DB von Kinderkrankheiten, wenn es auf der frisch digitalisierten Strecke die Technik (?) versagt, spricht? Diese Technik wurde doch nicht das erste Mal verbaut!
    Hier zwei Berichte aus der RP, leider hinter der Bezahlkschranke https://rp-online.de/nrw/staedte/geldern/probleme-mit-stellwerken-beim-niersexpresss-im-kreis-kleve_aid-67053025 & https://rp-online.de/nrw/staedte/geldern/kommentar-von-sebastian-latzel-zu-stellwerksproblemen_aid-67064441

    Am Mittwoch hatte ich mich kurz mit einem NWB-Lokführer unterhalten. Laut seiner Aussage wurde das Personal lediglich 14 Tage auf die neue Stellwerktechnik vorbereitet, obwohl eigentlich dafür länger vorgesehen ist.

    Zudem war wieder eine Weiche um Kempen herum defekt. Wurde uns Pendler nicht erzählt, es würde alles besser?
    So wird bestimmt nicht ÖPNV attraktiver.. es ist einfach nur peinlich…

    Benno

     
  2. 34

    @ rd: ja, die Welt hat zur Zeit andere Probleme. Aber inhaltlich haben Sie Recht. Es ist schon oberpeinlich. Sind wir Deutschen zu stolz, mal über den Tellerrand zu schauen?
    Der Ausbau der Schnellstrecke an Rhein entlang ist auf schweizer Seite schon lange fertig. Nur der deutsche Anschluss fehlt. In der Schweiz z.B. fährt die Bahn wie ein schweizer Uhrwerk etc.
    Ich habe das Gefühl, dass der ÖPNV überall in Europa, ausser in Deutschland, gut läuft.

    Dem Feinstaub den Kampf ansagen, aber es nicht schaffen, dass der ÖPNV attraktiv und zuverlässig ist und dadurch der CO2-Ausstoß weniger wird. Fahren Sie mal morgens auf der A57 Richtung Krefeld/ Düsseldorf…

    Benno

     
  3. 33

    @Benno & andere Wer z. B. heute Abend mit dem Zug nach Düsseldorf fahren wollte (17:21 Uhr), erlebte Folgendes (Live-Ticker, der bei mir einging):
    17:43 Uhr: Fahrt schon beendet. Weichenstörung. Zug fährt nur bis Geldern. Und dann könnte es um 19 Uhr weiter gehen. Ich hätte es nicht mit Kleve probieren sollen. Es funktioniert einfach nie.
    17:49 Uhr: Ich werde jetzt mal schauen, ob ich den Bus in Geldern nach Duisburg bekomme…
    17:50 Uhr: Wie willst du Leuten ernsthaft den ÖPNV empfehlen?! Geht nicht.
    17:53 Uhr: Gerade Durchsage in Kevelaer: Wir warten hier auf Zugkreuzungen. 15 Minuten lang. Damit ist der Bus in Geldern weg.
    18:20 Uhr: Ich fahre jetzt mit dem Bus nach Alpen. Und sehe dort schon meinem nächsten Scheitern entgegen…
    18:59 Uhr: Es ist saukalt, 50 Leute stehen seit einer Stunde am Busbahnhof. Und der Busfahrer will die Tür nicht aufmachen, weil er seine Pause machen will.
    19:12 Uhr: Ich habe ihm gesagt, dass er asozial sei, wenn er uns nicht reinlässt. Er hat die Tür aufgemacht.

    (Fahrt dauert noch an. Gut, man kann natürlich sagen, die Welt hat andere Probleme zurzeit. Aber es ist schon eine Schande.)

     
  4. 32

    @ Nasenbär:

    jo, dat tut Not. Heute morgen gab es eine Weichenstörung in Weeze, die zum Glück relativ schnell behoben werden konnte.
    Jetzt fahren die Züge nur zwischen Düsseldorf und Krefeld sowie, meine Vermutung, auch nur zwischen Kleve und Niew- oder Aldekerk. Eine Weiche ist im Bereich Kempen defekt und legt voraussichtlich bis gegen 21:00 Uhr den Bahnbetrieb zwischen Krefeld und Kleve lahm (Zuginfo.NRW), und das im Feierabendverkehr, begonnen ab 17:08 Uhr ab Krefeld.

    Die Fahrgäste wurden um 17:08 Uhr, 17:38 Uhr und 18:08 Uhr immer wieder vertröstet. Ich glaube, sinnvolle und informative Fahrgastinformation schaut anders aus.

    Benno

     
  5. 31

    Vielleicht wäre es einfach mal eine Maßnahme die bestehende Strecke so auf Vordermann zu bringen und dort dann zu pflegen, dass sie gut bleibt, bevor man über sicher auch sinnvolle de facto Neubauten redet. Ohne richtige Elektrifizierung und Zweigleisigkeit sind Akkutriebwagen auch nur ein Alibi. Wir brauchen nicht nur 100 Mrd. für die Bundeswehr, sondern auch noch mal 100 Mrd. für die Bahn und zwar für Gleise, Weichen und Oberleitungen und nicht für den Herrn der da gerade geht oder Ähnliche. Nebenbei: Autowerke kann man schließen und nach Asien verlagern, die Wartung von Gleisen, Weichen, der Bahnbetrieb von Kleve nach Krefeld oder auch irgendwann mal in die andere Richtung muss von Arbeitenden hier vor Ort jeden Tag erledigt werden. Schafft Arbeitsplätze, Ausbildungspläzte und damit dauerhaft stabile Verhältnisse. Auch eine Art von strategischer Sicherung. Und wenn es dann noch mit inländischem Ökostrom (dessen Produktionsanlagen ja auch im Inland gewartet und betrieben werden müssen) läuft, umso besser.

     
  6. 30

    Fake ? Profalla soll bei Heckler & Koch ( ☝? die meine G3 produziert hatte die ich gerne zurück hätte ?) in den Vorstand. Es stehen 100 Millionen Euronen Aufrüstung zur Debatte und schon säß das Glückskind der CDU wieder mit dem A…. in der Butter.??

     
  7. 29

    @ 26 Mitleser

    Hab mir die Mühe gemachte die Studie zu lesen.

    Überzeugend is anders.
    Weder erfährt man wie der angebliche Bedarf zustande kommt [Umfragen oder Verkehrserhebungen] noch sind die beteiligten Städte/Gemeinden sich einig in der Art und Weise wie die Strecke dann befahren werden soll. Tram,Zug, in Groesbeek gar nicht durch die Innenstadt einig..

    DieKosten je nach Version, 44 – 80 Millionen Euro übersteigen nebenbei das komplette Investitionsvolumen der Fördermittel aus dem Sintropher Projekt ..

    Ihre Maximalforderung pro Bahn ist zwar schoön aber utopisch.
    Leider haben mir 7 Jahre tägliches Pendeln mit Bus und Bahn (Krbg – Krefeld) gezeigt dass man dafür leidensfähig und flexibel sein muss..
    Ich bin mehr als froh seit dem Jahreswechsel in Kleve zu arbeiten und fahre die Strecke Krbg – Kle jetzt täglich mit dem Rad. Sie dürfen sich daher sicher sein dass mir die Umwelt sehr am Herzen liegt
    Man muss auch nicht immer bequem von Goch nach Utrecht fahren können, mit Bedacht gemachte Fahrten oder Mal verzichten auf ne Fahrt ( die nicht notwendig ist).
    Wer solche Strecken berufsbedingt bewältigen muss, hat entweder nen verdammt seltenen Job,
    oder nimmt die Anfahrt für mehr Geld in Kauf.
    In Zeiten von Homeoffice und Klimawandel sehr egoistisch.
    Leider wird es zur Zeit noch vom Staat gefördert, Erhöhung Pendlerpauschale über 21km Anfahrt ,
    Förderung (Kaufprämie) für Hybridfahrzeuge die über 50kmh rein vom Verbrennungsmotor angetrieben werden, aber gefühlt retten wir alle bequem das Klima.

     
  8. 28

    Und bei der Bahn wird gefeiert das die lobbyisten inkompetenz in Person endlich weg ist…

     
  9. 27

    @17 Chewgum – ich bin Ihnen noch eine Antwort schuldig. Stimmt… ich selber bin noch nie mit dem SB58 von Kleve nach Nimwegen gefahren. Ein guter Freund fährt aber mehrmals die Woche mit dem SB 58 von Nütterden nach Nimwegen und ja SB für Schnellbus ist naja… Glückssache… wenn die Strecke frei ist geht das laut seiner Ausage nach manchmal in 25 Minuten… es kann aber auch 45 Minuten dauern… Einfache Fahrt von Nütterden nach Nimwegen soll € 7 kosten…
    Mit einem Zug würde das sicherlich schneller gehen… ob es dann günstiger wird kann ich nicht beurteilen.

    @19 Benno – Trennung Radweg / Schiene… im Bereich Klever Beahnhof wird dafür aber subjektiv viel Platz benötigt, der meiner Meinung nach an der Euro-Radbahn nicht zur Verfügung steht… natürlich könnte man den Euro-Radweg rückbauen oder verlegen was dann mal wieder so ein typischer Schildbürgerstreich auf Kosten der Steuerzahler wäre.
    Ich teile aber Ihre Meinung, dass es sinnvollen (!) Ausbau und bezahlbaren (!!!) ÖPNV nicht viel wird mit der Klimawende.

     
  10. 26

    Hallo Zusammen,

    seit Tagen „juckt“ es mir, angesichts des hier teilweise vorgebrachten Unfugs zu Kleve – Nimwegen, in den Fingern, zum Thema Stellung zu nehmen. Leider komme ich erst heute dazu. Als Einheimischer (Jahrgang 1958), Bahnnutzer und verkehrspolitisch Interessierter erlaube ich mir die folgende Betrachtung

    Warum Niedergang der Strecke?

    Es handelte sich um eine von internationalen Zügen genutzte Hauptbahn. Durchgehende Züge wurden gut genutzt. Bedingt durch den Zeitgeist („Autowahn“) in den 1960/1970 er Jahren, entwickelte sich bei Teilen von Politik und Bahn die Idee des wirtschaftlichen „Kernnetzes“ der Bahn, d.h. hier handelte es sich i.d.R.um elektrifizierte Hauptstrecken. Alle anderen Strecken wurden als langfristig unwirtschaftlich betrachtet und sollten stillgelegt werden.

    Umweltschutz, Euro, Energiekosten, Verkehrswende usw., usw. waren nicht bekannt bzw. als Gedankengut von Spinnern betrachtet. So wurde am Niederrhein massiv der Rotstift angesetzt. Der Verkehr mit schweren Dieseln, personalintensive Rangierarbeiten in Krefeld, Kleve, Nimwegen bzw. Arnheim wurden wegrationalisiert und ersatzlos gestrichen. Der Klever Güterbahnhof machte noch in den 1980er Jahren, dank des Einsatzes der örtlichen Mitarbeiter, z.B. mehr Umsatz, als der wesentlich größere in Krefeld. Der Güterverkehr wurde eingestellt.

    Ein probates Mittel von Politik und Bahn waren seinerzeit „Salamitaktik“ und „Alibizüge“. Salamitaktik = siehe Unterbrechung der durchgehenden Züge in Kleve. Einrichtung eines Inselbetriebes in Form eines Pendelzuges Kleve – Nimwegen (meist 1 Wagen und eine 2500 PS starke Diesellok! – also bewußt „sehr“ wirtschaftlich). Alibizüge in der Form, dass diese 1-Wagen-Züge fahrplantechnisch für Berufspendler und Schüler nicht nutzbar waren. Teilweise fehlten die weiterführenden Anschlüsse in Kleve und Nimwegen. Logisch, dass die Züge nicht mehr genutzt wurden. Also – hurra – geschafft – lohnt sich nicht!

    Der gesamte Niedergang der Bahn gipfelte unter dem heute über 80-jährigen Bahnchef Mehdorn Anfang der 1990er Jahren und seinem Programm „Mora C“, wo z.B. Bahnmitarbeiter belohnt wurden, wenn sie Bauteile (z.B.Weichen) benennen konnten, die angeblich verzichtbar waren. Es gibt Belege zu Bahnhöfen und Strecken die danach nicht mehr sinnvoll nutzbar waren…

    Für die Jüngeren: auch in den 1970/1980 er Jahren hatten die Leute schon „dicke“ Autos und Zweitwagen. Der „Sprit“ kostete ja fast nix und das Auto war die heilige Kuh schlechthin.

    Wirtschaftlichkeit einer Reaktivierung:

    Die Sintropher Studie (bitte googlen – man kann die kpl. Studie lesen) bewies schon vor mehr als zehn Jahren eine hohe Wirtschaftlichkeit der Reaktivierung. Und das VOR der Verkehrswende, FFF und dem heute allgemeinen (außer in Kleve, Kranenburg und Groesbeek) Umdenken in der Verkehrspolitik.Entgegen der Denkweise aus den 1960 bis 1980er Jahren, haben sich die Bedingungen heute völlig verändert.

    Es ermüdet fürchterlich, ständig an dieser oder anderer Stelle die Meinungen absolut uninformierter Menschen zur Wirtschaftlichkeit der Strecke zu lesen. Die Wirtschaftlichkeit steht fest! Alles andere kommt so rüber, wie die Meinung mancher Leute, dass es keinen Klimawandel gäbe.

    Leute die meinen, dass ein Bus besser als eine Bahnverbindung sei, benutzen M.E. keinen ÖPNV.

    Beispiel: Ein Fahrgast möchte von Goch nach Utrecht. Der fährt per Bahn von Goch nach Kleve, muss umsteigen, das Bahngelände verlassen, auf den Bus warten, dann alle 25 Bushaltestellen (1 Stunde Fahrzeit) bis Nimwegen besichtigen, dort wieder umsteigen, das Bahngelände betreten, dann nach Utrecht weiterfahren.

    Glaubt hier auch nur einer der Busfetischisten, dass das ernsthaft jemand macht? Da fahre auch ich lieber mit dem Auto und zahle in Utrecht 25,– Euro Parkgebühren z.B. am Messegelände. Jede Wette, diejenigen, die das Busfahren hier so toll finden, kennen Bus und Bahn nicht von innen. Bei einer Bahnstrecke muss man nicht den Verkehr von Kuhdorf/Kirchturm zu Kuhdorf betrachten. Eine Bahn dient der möglichst schnellen, lokalen und überregionalen Verbindung mit vielen Relationsmöglichkeiten. Ein Bus ist maximal ein Zubringer (z.B. Kleve Oberstadt – Bahnhof).

    Alle reaktivierten Bahnlinien erleben in kurzer Zeit hohe Fahrgastzuwächse. Inzwischen gibt es sogar Studien, dass der Gebäudewert in der Nähe von reaktivierten Bahnhalten steigt, sobald die Einwohner erkennen, daß man für den Trip in die nächste Großstadt das Auto nicht mehr braucht usw., usw.

    Irgendwer schrieb hier was von 60,– Euro für eine Fahrt nach Aachen. Einfach mal informieren. 5 Personen! fahren z.B. mit dem Tagesticket NRW für 45,70 Euro beliebig weit in NRW herum. Mit Parkgebühren schafft man das heute mit keinem Auto.

    Bahnlärm?

    am Niederrhein (und somit potentiell auch nach Nimwegen) sind Diesel-Triebwagen des Typs LINT =leichter, innovativer Triebwagen eingesetzt. Die Fahrzeuge sind 120 km/h schnell und bereits jetzt sehr leise. Künftig werden noch leisere Akku-Fahrzeuge eingesetzt, die ihre Energie in elektrifizierten Bereichen (z.B. eine Elektro-Insel im Bahnhof Kleve) aus der Fahrleitung beziehen und gleichzeitig die Akkus nachladen.

    Jedem, der den angeblichen „Höllenlärm“ der Bahn erfahren möchte (meist Leute, die weitab der Bahn wohnen), empfehle ich einen Besuch im Friedwald an der Bahnstrecke zwischen Bedburg-Hau und Pfalzdorf. Züge Richtung Goch fahren beschleunigend dort mit ca. 100 km/h vorbei, solche Richtung Kleve mit 120 km/h. Es kommen 4 Züge in der Stunde (2 in jede Richtung) = Maximalkapazität bei eingleisigen Strecken.

    Liebe Bahngegner, Sie werden alles hören. Das Rauschen und Singen der LKW-Reifen von der gut 2,5 km entfernten B9. Das Vorbeirauschen von PKW auf der benachbarten Straße. LKW und Busse. Und das Zwitschern der Vögel. Nur, wenn ein Zug vorbeifährt, werde ich Ihnen sagen müssen, dass da gerade ein Zug gefahren ist. Sie werden es selbst nicht bemerken.

    Der heutige Straßenverkehrslärm ist schlichtweg lauter, ständig und ohne Pause.

    meint

    Mitleser

     
  11. 25

    @20 Chewgum

    Ich tippe ,dass die von Ihnen beschriebene Zeit der gute Auslastung des Zug zwischen Kle /Nij, in den Siebzigern liegt?
    Die darauf folgende Fahrplanausdùnnung kann ich nicht beurteilen da Baujahr 82..

    Trotzdem sollte man den Faktor des steigenden Individualverkehrs ( Auto 80/90er Zweitwagen um 2000, dicker SUV ab 2010) nicht unterschätzen..
    Im Sinne dass es auch bei gleichem Fahrplanangebot der (fiktiv) noch aktiven Bahnstrecke durch den erhöhten Individualverkehr zu einer geringeren Nachfrage gekommen wäre.

    Die Unzuverlässigkeit des ÖPNV & unattraktiven Preisen/ Staffelung der Preise tun oft ihr übriges..

    Ein Beispiel: Die Fahrt von Krbg nach Kleve, Preisstufe B 6,10€ (teuer). Fürs gleiche Geld kann ich auch von Krbg bis nach Emmerich fahren, was preislich in Ordnung ist…
    Beispiele für die Unzulässigkeit , siehe neuester Thread ?

     
  12. 24

    UPDATE: Das defekte Stellwerk im Raum Kleve wurde repariert. Die Züge fahren wieder auf der geplanten Strecke mit allen geplanten Halten. Der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Bedburg-Hau und Kleve endet in Kürze. In der Folge kann es noch vereinzelt zu Verspätungen und ggf. zu Teilausfällen kommen.

    NWB AKTUELL: Erneut behindert ein defektes Stellwerk im Raum Kleve den Zugverkehr auf der Strecke des RE10. Nach Angaben von ZuginfoNRW können im betroffenen Streckenabschnitt derzeit keine Züge fahren. Verspätungen und Teilausfälle seien die Folge. Die Züge des RE10 enden und beginnen bis auf weiteres in Bedburg-Hau. Ein Busnotverkehr sei zwischen Kleve und Bedburg-Hau eingerichtet worden. Quelle: ZuginfoNRW

     
  13. 23

    @22 Das kommt mir bekannt vor. Seit Jahren. Ich lege diese Strecken nur noch mit möglichst leichtem Gepäck und mit Schuhen zurück, in denen man ganz schnell von einem Bahnsteig zum nächsten rennen kann (und zurück).

     
  14. 22

    aktueller Nachtrag zu (1) und (2):
    Tochter möchte heute von Kleve nach Duisburg über Krefeld fahren. Ein Zug steht am Gleis, der fährt aber nicht zur Abfahrtszeit. Es gibt keine Infos (wozu das Digitalband?), keine Durchsage. Eine Frau telefoniert, erfährt, dass der Zug nicht fährt, mal wieder eine Stellwerksstörung (auf der im letzten Jahr monatelang modernisierten Strecke). Ob der Zug eine halbe Stunde später kommt, weiß keiner.
    In der App (die von der NWB auch nicht immer mit den geltenden Änderungen gespeist ist, leider) findet Tochter den bald abfahrenden Bus nach Xanten. Von Xanten geht es weiter mit der Bahn nach Duisburg. Sie ist verspätet, aber immerhin doch noch dorthin gekommen. So würde man aber ggfs. den ICE-Anschluss wieder nicht schaffen….
    @Peter: Glückwunsch zum gut funktionierenden Pendeln, sie scheinen ein Glückspilz zu sein!

     
  15. 21

    Die „Pofalla-Wende“ ist mittlerweile auch bei Regionalzügen auf längeren Strecken üblich.

     
  16. 20

    @19 Benno „Die Frage, die gestellt werden sollte: warum war früher die Strecke so ausgelastet?“

    Es gab mal eine Zeit (die ich noch kenne), als Schüler/innen mit dem Zug von Kranenburg Richtung Kleve fuhren. Ebenso Pendler zwischen Nimwegen, Kranenburg und Kleve. Es war mit dieser Verbindung wirklich einfach und angenehm.

    Dann hat man den Fahrplan nach und nach so ausgedünnt, dass die Verbindungen weder von Schülers noch von Pendlern genutzt werden konnten. Außer sie hatten verschlafen.

    Schließlich konnte man sagen: Es fahren nicht mehr genug Leute mit den Zügen, also gibt es auf der Strecke keinen signifikanten Bedarf mehr, der die Kosten rechtfertigen würde.

    So funktioniert das.

    Die ICE-Strecken sind keine Prestigestrecken. „Früher“ (vor Corona) war ich noch regelmäßig (und gerne) mit ICEs zwischen Bonn, Köln, Düsseldorf und Münster unterwegs und auf anderen Strecken. Die ICEs sind mittlerweile voll, sie werden gebraucht. Und wenn sie auch noch die innerdeutschen Flüge ersetzen sollen, werden noch mehr bzw. längere ICEs gebraucht. Die sind ja auch schon bestellt.

     
  17. 19

    Die Frage, die gestellt werden sollte: warum war früher die Strecke so ausgelastet?
    Und wie eine bauliche Trennung zwischen Radweg und Bahnstecke aussehen kann, sehen wir im Bereich Klever Bahnhof. Güterverkehr auf die Schiene, warum nicht. Betuwe durch Emmerich sollte verdeutlichen, dass Strecken benötigt werden.

    Alles in allem, ohne den sinnvollen Ausbau und bezahlbaren ÖPNV ist die Klimawende nicht zu schaffen.
    Das heißt, der zukünftige Infrastukturvorstand der Bahn sollte die Strecken für den ÖPNV besser ausbauen als die Prestigestrecken für den ICE. Ich glaube kaum, dass sich die Prestigestrecken groß Gewinn abwerfen.

    Benno

     
  18. 17

    Ich vermute, Zugreister ist noch nie mit dem SB58 von Kleve (A) nach Nimwegen (Z) gefahren

    Wenn man nur von A nach Z will, bleibt vom „unschlagbaren Vorteil“, dass auch B, C, D, E, F … angefahren werden, nicht mehr viel übrig.

    Alles eine Frage der Perspektive.

     
  19. 16

    Zugereister beschreibt die Situation sehr treffend,

    Nein, tut er nicht. Hatte heute mittag keine Zeit das alles zu schreiben und habe ehrlich gesagt auch keine Lust mehr das ständig zu wiederholen. Die Potentiale einer solchen Bahnstrecke werden zu eng auf regionale Aspekte hin gesehen, klar, dass dann die Auslastung nicht optimal ist. Das gilt aber auch für Strassen wie die B9(n)/B504 die von der Auslastung her eigentlich „stillgelegt“ und rückgebaut werden müssten, wenn man die gleichen strengen Masstäbe wie an die Bahn anlegen würde.

    die Europaradbahn müsste baulich (teuer) von der Bahnstrecke getrennt werden

    Ob da was baulich muss oder wie oder nicht ist mir nicht bekannt, bitte bringen sie Belege wenn Sie meinen das wäre so. Meiner Ansicht nach reicht ein normaler Zaun, die Abstände müssten für einen Parallebetrieb bereits ausgelegt sein.

    Aber selbst wenn, – sorry, das ist das Problem derer die die Europa-Radbahn angelegt haben. Das war denen vorher bekannt und die Bahnstrecke ist nach wie vor im GEP als Bahnstrecke ausgewiesen. Was anderes kann da nicht hin.

    die eine sonst erfolgte Autofahrt
    Das ist sehr verkürzt gedacht, denn auf der Strecke kann auch Güterverkehr statfinden. Aber Güter von der Strasse auf die Schiene ist sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik mehr Geschwurbel als Substanz. Wäre aber zur Klimarettung notwendig.

    Wenn man noch bedenkt das der Bus den unschlagbaren Vorteil hat auf der Strecke Kleve -Nijmegen 25-30 Mal zu halten,

    Ein Super-Vorteil ! Genau das brauche ich als Pendler von Kleve nach Nijmegen. Oder von Krefeld nach Arnheim. Das ging nämlich früher mit genau 3 Zwischenhalten (Kleve, Kranenburg, Nijmegen). Heute gar nicht mehr.
    Wie gesagt, die verengte Sichtweise auf regionale Aspekte schöpft das Potential einer Bahnstrecke leider nicht aus. Aber das ist leider eine unselige Konsequenz der Regionalisierung des Bahnverkehrs, die im Grunde nur das Kirchturmdenken von Lokalpolitikern befördert hat.

    In blinder Ideologie alle möglichen Bahnstrecken , vorbei am tatsächlichen Bedarf, zu reaktivieren halte ich für dagegen für Blödsinn

    Das gälte natürlich konsequenterweise auch für Strassen. Ein Ende des Strassenfetischismus (und Flughafenwahns) ist aber insbesodnere in der niederrheinischen Politik nicht erkennbar.

     
  20. 15

    @ 7 SpoyBoy

    Weil nicht sein kann was nicht sein darf ?

    Zugereister beschreibt die Situation sehr treffend,
    Die Auslastung wäre zu gering, die Europaradbahn müsste baulich (teuer) von der Bahnstrecke getrennt werden oder würde zu Euronengrab( bei Schließung aufgrund der Reaktivierung der Bahnstrecke), falls die bauliche Trennung nocg teurer wäre.

    Mir ist bewusst dass viele Menschen die Reaktivierung begrüßen , aber einen Nutzen für die Umwelt haben ja nur die Fahrten die eine sonst erfolgte Autofahrt ersetzen..Also Pendler @ Studenten, aber nicht Mutti&Vati die weil ja ein Zug fährt, shoppen/winkelen gehen und die Bahn nutzen würden.

    Außer in Stoßzeiten ist selbst der sb58 selten komplett ausgelastet (normaler Bus mit ca 45 Sitzplätzen + ca 50 Stehplätzen), Also es sind noch nicht mal alle Sitzplätze belegt ,bzw spätestens ab Nütterden nicht mehr…
    Nutze die Linie regelmäßig und wohne quasi an ner Haltestelle davon.

    Wenn man noch bedenkt das der Bus den unschlagbaren Vorteil hat auf der Strecke Kleve -Nijmegen 25-30 Mal zu halten, Der Zug 2 Mal , wird sich die regelmäßige Nachfrage auf ein sehr überschaubares Maß beschränken.
    Wie gesagt, Fahrten die eine regelmäßige Autofahrt ersetzen , nicht der Shoppingausflug weil parken in Nijmegen so teuer ist.

    Dann lieber die Buslinie fördern und das bereits gute Angebot noch Bedarfsgerecht ausbauen/anbieten.

    Oder die Kohle stattdessen in subventionierte Bürgerticktets für jeden stecken. Jeder der unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient bezahlt nur die Hälfte des regulären Ticketpreis und Alle unter 18 fahren 4free..

    In blinder Ideologie alle möglichen Bahnstrecken , vorbei am tatsächlichen Bedarf, zu reaktivieren halte ich für dagegen für Blödsinn

     
  21. 14

    Die Deutsche Bahn ist ein hervorragendes Beispiel, wie privatwirtschaftliche Interessen ein funktionierendes Staatsunternehmen ruiniert haben. Kosten sparen – um jeden Preis; sei es am Personal, am Zustand der Bahnhöfe, an der technischen Ausstattung… den Todesstoss hat der Bahn dann der geniale Manager Mehdorn mit seiner Priorisierung auf die ICE’s auf Kosten des Regionalverkehrs versetzt… zum Dank wurde er dann noch fett abgefunden weggelobt – zum nächsten Opfer, welches er heruntergewirtschaftet hat – Air Berlin. Und auch am Flughafen Berlin hat er ganze Arbeit geleistet… solche Top-Manager braucht Deutschland!

     
  22. 13

    @Zugereister: die Strecke Amsterdam, Nimwegen, Kleve und weiter war eine gute Strecke, bis der damalige Bahnvorstand die gut besetzen Züge nicht mehr über Kleve fahren ließ. Von da an ging es erst mit der Strecke bergab. So erzählten es mir die schon pensionierten und zum Teil verstorbenen Bahnmitarbeiter.

    Benno

     
  23. 12

    Ich melde mich aus dem Ruhestand. Pofalla & Co. sollte die Black Mamba entzogen werden. Dafür ein Interrail-Ticket 2. Klasse.

     
  24. 11

    @8 rd – leider schon selbst erlebt… da steht man dann „irgendwo“ in der Pampa und darf selber sehen wie man nach Hause kommt…

    @7 SpoyBoy – inhaltlich „sehr wertvolle“ Mitteilung…

     
  25. 10

    @6 TEE „Was hat der eigentlich sonst so für uns Niederrheiner an Nutzen gebracht?“ Müsste die Frage nicht eigentlich lauten: „Was hat der an Nutzen gebracht?“ Wäre aber genau so rhethorisch: NIX. Aber Ex-Politikern für teures Geld „Pöstekes“ (wie der Niederrheiner zu sagen pflegt) zuzuschanzen, ist ja inzwischen Usus geworden – schliesslich müssen die als „Volksvertreter“ mit ihren mageren Diäten zumindest danach für ihren Einsatz mit gutdotierten Gehältern (bei fehlender Kompetenz) entschädigt werden. Und wenn diese dann ihre Kontakte als Lobby für das Unternehmen nutzen können – um das Versagen desselbigen schön zu reden – win-win Situation… ausser für die Bürger…

     
  26. 9

    Die SZ sieht das grundsätzliche Problem: „Es lief also schon einige Zeit nicht nach Fahrplan für den karrierebewussten 62-Jährigen. Zuletzt knirschte es offenbar auch noch zwischenmenschlich im Bahnvorstand. Vertraute berichten über ein angespanntes Verhältnis zur aufstrebenden Chefin der Güterverkehrssparte, Sigrid Nikutta. Und auch dass seine CDU in der neuen Regierungskoalition nichts mehr zu sagen hatte und ihm Rückhalt und Einfluss fehlte, machte Pofalla zu schaffen.“

     
  27. 8

    Interessant, was man so alles findet. Aus der Wirtschaftswoche: „Bleiben wird die berühmt-berüchtigte Pofalla-Wende, eine neue Philosophie im Verspätungsmanagement der Bahn. Die simple Idee: Ein verspäteter ICE dreht früher um, damit er auf dem Rückweg wieder in den Fahrplan kommt. Die 2018 eingeführte Maßnahme war ein radikaler Bruch mit der damals geltenden Maxime, Züge bis zum Endbahnhof durchfahren zu lassen.“

     
  28. 6

    Das passt hier vielleicht nicht in den Kontext, aber angesichts der aktuellen Umstände, wäre es nicht eine Idee für einige Wochen kostenlosen ÖPNV anzubieten? Das wäre aktuell eine gute Gelegenheit, es einmal zu testen, weg vom PKW, weg von den fossilen Brennstoffen, die ohnehin nur Putins Panzer finanzieren? F*** Spritpreise!

    Die mit jeder Spritpreiserhöhung ebenfalls ansteigenden Steuereinnahmen müssten das finanziell locker decken.

    Vielleicht kann Herr Pofalla hier etwas initiieren? Was hat der eigentlich sonst so für uns Niederrheiner an Nutzen gebracht? Ich will jetzt nicht meckern, aber mir fällt nichts, gar nichts ein, sorry.

     
  29. 5

    Ich kann @1 und @ 4 nur zustimmen…. heutzutage ist Bahn fahren extrem teuer geworden… im Verkehrsverbund hat mich schon vor Corona eine Hin-u. Rückfahrt z.B. von Kleve nach Aachen über € 60 gekostet (2. Kl wohlgemerkt), während ich für € 39 in der 1. Kl nach München fahren kann. Die ganzen Entschuldigungen der Bahn (im Sommer ist es zu warm, im Winter zu kalt, usw.) sind einfach nur nervend… früher… ganz früher… fuhr die Bahn einfach… Sommer wie Winter… da gab es kein „Wetter“ als Entschuldigung.

    Hoffentlich hat sich mit dem Weggang von P. nun endlich auch mal die völlig unnütze und ungewollte (okay von den Politikern vielleicht gewollte) „Reaktivierung“ der Bahnstrecke Kleve – Nijmegen erledigt. DAS Geld sollte man besser in die Strecke Kleve – Düsseldorf investieren…

    Hat mal ernsthaft jemand eine Verkehrszählung über einen längeren Zeitraum auf der Busverbindung Kleve – Nijmegen vorgenommen? Also über Monate??? Auch in den Semesterferien ??? Wieviele Menschen fahren zu welcher Urhzeit und an welchen Tagen tatsächlich von Emmerich bzw. Kleve nach Nijmegen und/oder zurück???

    Vielleicht sollte man erstmal die Taktung der Busse erhöhen, ggf. auch mal die Preise subventionieren bevor man Millionen Euros in die Hand nimmt für ein Prestigeprojekt was viele in der Bevölkerung entlang der Strecke gar nicht wollen…

    Okay, die Grenzland-Draisine kann man unter „Kollateralschaden“ verbuchen… was ist mit dem Euro-Radweg? Darf der noch benutzt werden? Muss das ggf ein Zaun gezogen werden? Was ist mit den Anwohnern entlang der Strecke? Der Wert der Häuser und Grundstücke dürfte um einiges abnehmen…

    Diese Bahnverbindung wurde nicht ohne Grund aufgegeben… Jetzt vehement an einer Reaktivierung arbeiten ist rausgeschmissenes Geld auf Kosten der Steuerzahler und Anwohner… viele in Donsbrüggen, Nütterden und Kranenburg sind GEGEN eine Reaktivierung der alten Bahnstrecke… aber wahrscheinlich und leider interessiert es „die da oben“ mal wieder nicht was die Bevölkerung denkt.

     
  30. 4

    Die erste bewusste Erfahrung mit Eisenbahnen habe ich vor dem Eintritt in den Kindergarten gemacht. und die Holzeisenbahn von meinem Bruder war sicherlich mit ein Grund weshalb ich schon früh von der Umweltfreundlichkeit der Bahn überzeugt war. Auch war die freundschaftliche Verbundenheit mit der Bundesbahn in meiner Familie tief verwurzelt. Onkel Max der kleine Bruder von meiner Oma begann die damals noch relativ junge Bundesbahn in einem großen Instandsetzungswerk der DB tatkräftig als Schlosser zu unterstützen. In der entfernteren Verwandtschaft bedauerte ein anderer Onkel bereits in den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts die Vernachlässigung der Bahntechnik und fehlende wichtige Investitionen in das Schienennetz wie z.B. die Elektrifizierung von stärker frequentierten Stecken. Das machte mir damals noch nicht viel aus, fuhr doch meine Lego-Eisenbahn mit Strom. Die Eigenwilligkeit eines großstädtischen ÖPNV habe in Kindertagen durch meine Mutter kennengelernt, was einen diesellokbetriebenen Vorort-DB-Zug mit einschloss. Ich bin immer gerne Zug gefahren, weil es immer viel zu sehen gibt egal ob der Zug durch eine Landschaft oder eine Stadt fährt. Viele Jahre hielt ich der Bahn die Treue und hatte trotz Führerschein kein Auto. Heute, Jahre später fahre ich nicht mehr mit der Bahn oder nur noch sehr selten. Der Grund ist einfach. Ich kann es mir nicht mehr leisten.

     
  31. 3

    Ich hoffe für den Herrn Profalla ☝? dem CDU Schmuckstück ( unter vielen ? ) ,der die DB AG mit erfolglos i.d. Zukunft geführt hat das er entspechend seiner „Leistung“ gut honoriert wird wie es bei diesem Klientel usus ,egal wieviel S…… ? gebaut wird. ?? Als evtl. kleines Zubrot bietet sich immer noch die Connection zu dem Gocher Müllsammler an, falls die zig tausende Euronen „Rente“ mal nicht reichen sollten.?

     
  32. 2

    @Sigrud Ich pendel täglich nach Kleve und habe eine Verbesserung des Taktes festgestellt seit der Sanierung ab Dezember. 5 Minuten Verspätung ist für mich okay, mehr als 20 Minuten seit Dezember nicht mehr erlebt. Ich bin sehr zufrieden-das Autofahren ist mir wirklich auf den Nerv gegangen.

     
  33. 1

    Interessanter Zeitpunkt. Vielleicht hat er geahnt, dass ich ihm gerade einen Brief schreiben wollte. Dass ich, obwohl überzeugter Rad- und Bahnfahrer, in der nächsten Zeit einfach nicht mehr Bahn fahren werde. Weil der Niederrhein bahntechnisch einfach abgehängt ist, seit Jahren. Als Studentein bin ich viel Bahn gefahren und eigentlich immer – vielleicht mal mit etwas Verspätung, zuverlässig von A nach B gekommen bin. Jetzt sind Zugausfälle, Oberleitungsstörungen, Umleitungen an der Tagesordnung.
    Steigt man in Kleve in den Zug, gleicht es – auch nach der teilweilsen Überholung und Digitalisierung der Strecke – einem Krimi, ob und wenn ja, wann man am Zielort angekommt, an welchem Bahnhof man unverhofft eine Stunde Aufenthalt hat, ob man ungeplant in eine S-Bahn umsteigen muss etc. p.p.
    Die ganze Familie macht diese Erfahrungen. Wir haben einfach keine Lust mehr auf das Debakel. Vier Stunden Fahrzeit von Kleve nach Köln sind einfach zuviel….
    So ist die Klimawende nicht zu schaffen. Die „starke Schiene“ ist in den letzten Jahren zumindest hier in der Region nicht umgesetzt. Stattdessen Mangelverwaltung auf allen Ebenen, personell, technisch, logistisch.
    Natürlich darf kein Bahn-Vorstand seine Heimatregion bevorzugen. Aber ich wünschte mir, Herr Pofalla kommt mal zurück an den Niederrhein und testet das Bahnfahrspielchen einmal selber. Ich weiß nicht, was der Mann in der ganzen Dienstzeit bei DB gemacht und bewirkt hat. Aber ab RE10 bis Düsseldorf/Köln ist davon nicht viel angekommen. Oder ist hier jemand anderer Meinung?