Die Nächste, bitte! Erneut legt eine Weltkriegsbombe das öffentliche Leben in der Stadt lahm.
Entwarnung an der Hoffmannallee! Die Bombe wurde um 19:59 Uhr erfolgreich entschärft.
Die Evakuierung konnte um 19:28 abgeschlossen werden. Der Kampfmittelräumdienst beginnt nun mit der Entschärfung der 10-Zentner-Bombe.
Um 16 Uhr begann die Evakuierung, eine Stunde später als geplant. Alle Personen, die sich zum aktuellen Zeitpunkt noch im Sperrbereich befinden, wurden dringend gebeten, diesen umgehend zu verlassen. Eine Notunterkunft für Betroffene der Evakuierung wurde in der Mehrzweckhalle Materborn, Dorfstraße 28, 47533 Kleve, eingerichtet. Dort werden auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Alten- und Pflegeheims Evangelische Stiftung Kleve untergebracht. Es müssen voraussichtlich 120 Personen aus der Einrichtung evakuiert werden, darunter auch Liegendtransporte. (Die benachbarte Altenpflegeeinrichtung Herz-Jesu-Kloster musste nicht geräumt werden – eine Sache von Metern…) Eine Versorgung soll vor Ort durch das Deutsche Rote Kreuz gewährleistet werden.
Zur gleichen Zeit begannen die Einsatzkräfte, die Sperrpunkte für den Straßenverkehr zu besetzen. Insgesamt arbeiten aktuell mehr als 200 Einsatzkräfte Hand in Hand, um die Evakuierung so schnell und reibungslos wie möglich abzuwickeln:
- 37 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kleve
- 47 Mitarbeitende der Stadt Kleve
- 80 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte
- 80 Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen
Schon um 14:15 Uhr mussten alle Supermärkte (EOC Edeka Schroff, EOC Aldi, Netto am Markt Linde) schließen. Danach begannen die Straßensperrungen. Die Stadt Kleve informierte am Mittag: „Am heutigen Freitagvormittag wurde an der Hoffmannallee in Kleve auf dem Gelände der Baustelle der Joseph Beuys Gesamtschule und somit unweit des EOC-Einkaufszentrums, bei Bauarbeiten eine Weltkriegsbombe gefunden. Nach aktuellem Kenntnisstand soll die Bombe heute entschärft werden.“ Das Verzeichnis der von der Evakuierung betroffenen Straßen findet sich am Ende des Textes.
Der geplante Start der Evakuierung musste um eine Stunde nach hinten verschoben werden. Für die anstehenden, umfangreichen Evakuierungen werden Einsatzkräfte aus dem näheren und weiteren Umkreis zusammengezogen. Neben der Feuerwehr Kleve unterstützt uns der Bereitschaftsdienst der Polizei aus Bochum und Mönchengladbach sowie Personentransportzüge aus Krefeld und Wesel.
Die Entschärfung der Bombe kann erst nach abgeschlossener Evakuierung starten. Nach aktueller, grober Planung könnte dies gegen 19 Uhr der Fall sein. Die Uhrzeit steht jedoch nicht fest und hängt maßgeblich davon ab, wie schnell die notwendigen Evakuierungen voranschreiten!
Um 18 Uhr meldete die Stadt, dass die Einsatzkräfte gut vorankommen und informierte darüber, dass möglicherweise Detonationen zu hören sein werden: „Die Bombe wird im Anschluss an die Evakuierung unmittelbar entschärft. Eine kontrollierte Sprengung des Kampfmittels ist nicht geplant. Dennoch kann es je nach Methode der Entschärfung sein, dass in unmittelbarer Nähe zur Fundstelle bis zu zwei kleinere Detonationen zu hören sind. Diese sind kein Grund zur Beunruhigung, sondern je nach Vorgehensweise notwendig, um den Zünder der Bombe zu entfernen und unschädlich zu machen. Über das genaue Vorgehen zur Entschärfung der Bombe entscheiden die Fachleute des Kampfmittelräumdienstes.“
Unmittelbar nach der erfolgreichen Entschärfung des Kampfmittels wird die Stadt Kleve Entwarnung geben. Mit der Signalisierung der Entwarnung ist der Sicherheitsbereich unmittelbar aufgehoben und darf wieder betreten werden. Ein Betreten des Sicherheitsbereiches während der Entschärfungsarbeiten ist strengstens untersagt!
Alle aktuell bekannten und bestätigten Informationen finden Sie in der beigefügten Presse-Info. Wie üblich wird die Stadt Kleve alle offiziellen Neuigkeiten stets aktuell auf www.kleve.de/bombe im Liveticker bereitstellen sowie über die sozialen Medien informieren. Die Internetseite wird aktuell noch vorbereitet und gleich freigeschaltet. Ein erster Beitrag in den sozialen Medien folgt dann ebenfalls.“
Für Personen, die sich nicht aus eigener Kraft evakuieren können und somit auf einen Krankentransport angewiesen sind, steht die folgende Rufnummer zur Verfügung: 02821/73646101. Bitte melden Sie sich hier, falls Sie oder eine Ihnen bekannte Person per Krankenwagen evakuiert werden muss.
Insgesamt sind von der Evakuierung rund 4.500 Personen betroffen, zusätzlich zu den Personen, die in den umliegenden Gewerbebetrieben arbeiten.
Hier das Verzeichnis der Straßen, deren Bewohner die Häuser verlassen müssen:
- Ackerstraße ab Görresstraße – Thaerstraße
- Arnulfstraße komplett
- Backermatt ab Hagsche Straße – Graf-John-Straße
- Beatrixstraße komplett
- Beuthstraße komplett
- Borselstege komplett
- Brahmsstraße ab Hoffmannallee – Hausnummer 52
- Dietrichstraße komplett
- Feldmannstege komplett
- Flandrische Straße ab Arnulfstraße – Hausnummer 18
- Fleischhauerstraße komplett
- Flinckstraße komplett
- Flurstraße komplett
- Frankenstraße ab Backermatt – Hausnummer 44
- Fritz-Pannier-Straße komplett
- Gabriele-Münter-Straße komplett
- Gartenstege komplett
- Gärtnergasse komplett
- Görresstraße ab Hoffmannallee – Hausnummer 20
- Graf-Otto-Straße komplett
- Hagsche Poort ab Casinostraße bis Nassauermauer
- Hagsche Straße ab Lindenallee – Hausnummer 43
- Haydnstraße komplett
- Hoffmannallee ab Lindenallee – Hausnummer 69b
- Holbeinstraße komplett
- Jägerstraße ab Siegertstraße – Hausnummer 26
- Kapitelstraße Hausnummer 1 – 6
- Kasinostraße komplett
- Kleine Rembrandtstraße ab Rembrandtstraße bis Jägerstraße
- Kleiststraße komplett
- Klombeckstraße Hausnummer 2 – 6
- Kockstege komplett
- Kolpingstraße ab Hagsche Poort – Hausnummer 30
- Krohnestraße ab Siegertstraße – Hausnummer 26
- Liesegangstraße Hausnummer 10 – 60
- Lindenallee ab Hausnummer 8 – Mittelweg
- Mausgarten ab Weyerstege bis Rubensweg
- Mittelweg ab Lindenallee – Mozartstraße
- Mozartstraße komplett
- Nassauerallee Hausnummern 2, 6, 24, 26, 30
- Nassauermauer ab Hagsche Poort – Hausnummer 14
- Rembrandtstraße Hausnummer 8 – 22
- Richard-van-de-Loo-Straße Hausnummer 1, 3
- Ringstraße ab Lindenallee bis Hausnummer 13
- Rubensweg Hausnummer 2 – 9
- Sackstraße ab Triftstraße bis Hausnummer 82
- Schlußgasse komplett
- Siegertstraße komplett
- Thaerstraße komplett
- Triftstraße ab Hoffmannallee – Hausnummer 74a
- Von-Galen-Straße Hausnummer 3
- Wagnerstraße Hausnummer 1 – 2
- Weyerstege komplett
Mmuuuh, Bombenwetter heute (07.10)!? Warum habe ich nur ausgerechnet heute deshalb so ein mmuuuhlmiges Gefühl im Pansen, mmuuuh massive Unruhe!? Vermmuuuhtlich gibt es Tage, an dem tiefhängende Wolken und ausgiebiger Regen doch das gesündere Wetter gewesen wären/sind, mmuuuh, trotz des anschließenden Mmuuuh-Hhaaadschis.
@6.
Ihr Tipp ist nicht wirklich hilfreich.
Selbsternannte, unorganisierte, unvorbereitete und nicht vorher unterwiesene, „Helfer“ können auch Chaos verbreiten.
Also, überlässt man besser alles, den gut vorbereiteten, professionellen Helfern, und ob man, als Laie, zur akuten Hilfe aufgefordert wird!
So funktionieren Bombenentschärfungen woanders .
In anderen Ländern mit ihren anderen Verwaltungsstrukturen wird die Kommunalverwaltung die Nachricht inclusive aller Sperr- und Evakuierungsempfehlungen auf möglichst vielen Kanälen veröffentlichen. Nachbarschaften übernehmen per Mundprogaganda die Weiterbreitung, jeder kümmert sich um seine hömmeligen Mit- und Nebenbewohner, Eltern passen auf ihre Kinder auf, niemand wird vergessen. SO funktioniert soziales Zusammenleben in den meisten Ländern der Welt. Personenschäden sind möglich.
So funktionieren Bombenentschärfungen in Deutschland .
Schon lange vorher wird von ‚Entscheidern‘ generalstabsartig der Ablauf aller Tätigkeiten verbindlich geplant, am Tag x wird die Durchführung zentral überwacht. Praktischer Nutzen des hohen Aufwands: Kein Rechtsanwalt kann nach einem eventuell katastrophalen Ausgang irgendeine juristische oder natürliche Person wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht vor den Kadi zerren – alle sind fein raus und können ruhig schlafen. Personenschäden sind nicht ausgeschlossen, werden aber zusammen mit eventuellen Sachschäden von Versicherungen reguliert. Dienstverpflichtete Kommunalangestellte und registrierte ehrenamtlich Tätige erhalten bei einer körperlichen Schädigung 100% ihrer nachgewiesenen Schäden erstattet und werden schnell bedient, bei allen übrigen Bürgern dauert es länger. Kein Normalbürger muss sich beteiligen, er ist ausschliesslich ein Objekt der Behördenmassnahmen.
Frage eines Ahnungslosen .
Da ‚Freiverantwortliche Selbstgefährdung‘ für Juristen ein feststehender Begriff ist, ist aber keinen gesetzlich geregelten Straftatbestand darstellt – wie sieht die EntschädigungsPRAXIS der Versicherungen heutzutage in Deutschland aus – wieviel % der Forderung werden bei Personenschäden durchschnittlich beglichen? Oder sind es immer 100%, nur für nichtregistrierte Helfer endet der Nachweis vor Gericht regelmaßig in einem Gutachterstreit (mit entsprechender Zeitdauer)?
Bei uns in der Ecke gab es die Unsicherheit auch. Wir waren irritiert und haben dann kurzerhand einfach einen Ausflug unternommen. Man sollte sich auf die Meldungen der Stadt eigentlich verlassen können. Nur unsere Meinung. Aber Hut ab vor allen Ehrenamtlichen.
@6: Sie haben dankenswerterweise richtig beschrieben bis wo geräumt wurde. Wenn sie oben in den Text von RD gehen, dann erkennen sie sehr rasch, dass von der Stadt Kleve angekündigt wurde, dass bis Hagsche Straße 43 die Leute die Häuser verlassen mussten. Von ihrer zitierten Absperrung bis Nr. 43 sind es mal eben 70 Meter. Das passt absolut nicht zusammen. Und ich glaube nicht, dass Ehrenamtler die Planung machen oder die Infos auf der HP erstellen. Von daher jetzt die Frage an sie, was stimmt nicht mit der Stadt Kleve? Wenn alle dort so arbeiten, dann „Gute Nacht“.
Mal eben ! ? Je mehr Zeit vergeht desto gefährlicher wird die ,☝? nicht hoch zu bewertende Arbeit
( noch reichlich ) der Kampfmittelräum Dienste.?? Wer auch nur ?? Materie kennt weis ,das die für Laien bekannt „locker flockigen“ ablaufenden Entschärfungen bis jetzt ,wohl mit der Zeit nicht immer so problemlos verlaufen werden.
@4 & 5
Auf dem Weg zu Fuß aus dem Gefahrenbereich sind zwei Räumungsteams in meiner Nähe mit mir mit gelaufen. Das hat sich so ergeben. Die Räumung endete an der Hagschen Straße an der Absperrung. Diese war auf der Karte genau dort verortet.
Ich sehe da kein Fehlverhalten.
Tipp für die nächste Entschärfung:
Schnell zur Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt, mithelfen und es besser machen. Da freuen sich alle Ehrenamtler!
Sich beschweren, was alles „falsch“ gelaufen ist, kann jeder…
Ehrenamt ist wertvoll!!! Die Leistungen in Frage zu stellen, steht keinem zu, der ebenso hätte helfen können!!!
@3: es geht nicht um die Wertschätzung der Ordnung-und Rettungskräfte.Die haben einen tollen Job gemacht! Aber wenn der 500 Meter Radius veröffentlicht (inkl. Straßen mit Grenzhausnummern) wird mit der Aussage, dass darin die Räumungspflicht besteht, und dies hinterher absolut nicht deckungsgleich mit der Umsetzung ist, bringt Kartenlesen nix. Der Radius verkleinerte sich quasi, d.h. die Kräfte der Stadt und die Polizei haben bei weitem nicht bis zur geometrischen Grenze geräumt. Das sollten sie einfach einsehen. Mehr nicht. So etwas bekommen 10 Klässler besser hin.
@3.
Na ja, dann darf man doch fragen, wieso Sie dann an Ort und Stelle waren, während alles geräumt wurde? 😉
@2
Wer (Karten) lesen kann ist klar im Vorteil.
Ich habe die Räumungsteams live vor Ort gesehen, wie gewissenhaft an jedem Haus geklingelt wurde. Wenn dann jemand meint, er müsse so tun, als sei er nicht da, haben die Leute vom Ordnungsamt keinerlei Möglichkeit/ Handhabe.
Abgesehen davon ist das schon eine sehr starke Leistung, in den paar Stunden all so etwas zu organisieren!
Über 4000 Anwohner + Altenheim, Rettungsdienste, Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt, Kampfmittelräumdienst, Straßensperrungen, Personal… und das auch noch vor einem (langen) Wochenende.
Zum Glück ist nichts passiert.
Vielen Dank an alle Beteiligten!
Es wäre schön gewesen, wenn die Angabe der Sicherheitsbereiche auf der HP der Stadt Kleve auch gestimmt hätten. So gab es in der Ankündigung der Stadt Kleve zahlreiche Fehler, im Bezug auf die Notwendigkeit Häuser verlassen zu müssen. In einigen Strassenabschnitten musste man raus; gleichzeitig standen während der Entschärfung zahlreiche Leute auf der Straße. Schlechte Vorbereitung Stadt Kleve!
Es ist entschärft!
29.09.2023 – 20:03 Uhr – Abschlussmeldung:
Mit der erfolgreichen Entschärfung der Bombe endet auch dieser Liveticker. Wir bedanken uns herzlich bei allen Einsatzkräften vor Ort und allen Bürgerinnen und Bürgern, die von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen waren.
Rettungskräfte aus Duisburg und Oberhausen sind weiterhin im Einsatz und sorgen für den sicheren Rücktransport aller Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Alten- und Pflegeheimes sowie aller Personen, die nicht aus eigener Kraft in ihre Wohnungen zurückkehren können.
Quelle: https://www.kleve.de/bombe