Aus der Rubrik: Finde den Fehler!

Sie halten sich dezent im Hintergrund

Sie waren alle gekommen, die neue Präsidentin des Landgerichts, Katrin Jungclaus (übrigens ohne „h“ im Vornamen), die Landrätin Silke Gorißen, Kulturmanagerin Sigrun Hintzen, Alexia Meyer, Fachbereichsleiterin beim Caritasverband Kleve.

Sogar der Volksbank Kleverland, die das von der Rheinischen Post „Zukunftswerkstatt“ genannte Event mit ausrichtet, gelang es, nicht den Boss Frank Ruffing (oder einen der anderen Männer aus der Riege der Geschäftsleitung) zu entsenden, als über das Thema „Die Zukunft ist weiblich – Frauen in Spitzenpositionen“ diskutiert werden sollte, sondern die Abteilungsleiterin Heike Liebeton, die, wie es im Text heißt, nach dem Mutterschutz wieder zu ihren Bedingungen [bei der Volksbank] aufgenommen worden sei. „Mit Homeoffice, als das Arbeiten zuhause noch gar nicht diesen Namen führte“, wird weiter ausgeführt. (Ein bisschen Eigenwerbung darf sein.)

Da wäre es doch eine schöne Sache, wenn angesichts dieser Umwälzungen in der Gesellschaft auch die ausrichtende Rheinische Post eine Frau in die Runde hätte entsenden können – aber so weit wollte der Stellenplan der Rheinisch -Bergischen Druckerei- und Verlagsgesellschaft es dann doch nicht kommen lassen. Die Gesprächsrunde im Hause der Bank wurde geleitet von Ludwig Krause (Redaktionsleiter) und Matthias Graß (Redakteur), den Artikel schrieb in bester paternalistischer Diktion – Typ: Ihr seid so tough, liebe Frauen!, und dafür habe ich euch ganz doll lieb – Matthias Grass.

Kleine Auswahl der vom einfühlsamen Mann erkannten „Kernthesen“:

„[Frauen] wählen mit Blick auf die Familienplanung aber auch den sicheren Job, der mehr Flexibilität und damit die Vereinbarkeit von Arbeit und Beruf ermöglicht – aber in der Regel nicht den großen Karrieresprung verspricht.“ Sind’s halt selbst schuld.

„Männer akzeptieren heute, beruflich eine Zeit zurückzustecken und den Haushalt mit Kind zu „schmeißen“. Selbst mit dem Risiko, immer noch der Quotenmann auf dem Spielplatz zu sein und das Obst in Spalten geschnitten zu bekommen.“ Weißt heißt das, das Risiko das Obst in Spalten geschnitten zu bekommen?!

„Männer und Frauen hätten unterschiedliche ,warm-ups‘ vor Gesprächen: ,Hier die Bundesliga, dort Taschen oder Schuhe‘, sagt [Alexia Meyer] – und lacht über die Verkürzung als These.“ Sogar das Lachen mit eingebaut, die modernen Frauen können sogar über ihre eigenen Klischees lachen, so süüüß.

Deine Meinung zählt:

10 Kommentare

  1. 10

    Es gibt mehr als 150.000 Frauen im Kreis Kleve. Einige zehntausend davon sind im erwerbsfähigen Alter. Davon wiederum haben tausende die nötige Qualifikation. Warum muss sich so ziemlich jeder Arbeitnehmer im Kreis Kleve über einen Vorgesetzten ärgern? Warum nicht mal zur Abwechslung über eine Vorgesetzte?

     
  2. 9

    Fünf Frauen. Ist das alles, was der Kreis Kleve zu bieten hat?

    To carry the havy havy load

     
  3. 8

    Finde es immer niedlich, wenn Männer für zwei Monate Elternzeit beklatscht werden (wollen).

    Und Alexia Meyer transportiert Stereotype, obwohl sie jobbedingt eigentlich genug Gelegenheit haben müsste, diese zu reflektieren.

     
  4. 5

    @rd
    Oh.
    Trennkost?

    Du zerstörst gerade mein Bild von der (pseudo)christlichen Klever Familie mit EFH in Materborn, Sharan (und Lupo für T<ochter&Sohn) und Doppelgarage.

    🙂

     
  5. 3

    Wieso Fehler ?
    Die Präsidentin in vorderster Reihe, links, mit wenig Abstand die Landrätin (re) , dann das feminine Fussvolk, und ganz hinten 2 Männer unter ferner liefen.
    Wenn das nicht dezent im Hintergrund ist, weiss ich es nicht.

     
  6. 2

    @rd
    Wie ist das denn bei Dir so?
    Du wickelst und kochst, Deine Frau leitet den Siemens-Konzern?

    🙂

     
  7. 1

    „„Männer und Frauen hätten unterschiedliche ,warm-ups‘ vor Gesprächen: ,Hier die Bundesliga, dort Taschen oder Schuhe‘, sagt [Alexia Meyer] – und lacht über die Verkürzung als These.“ Sogar das Lachen mit eingebaut, die modernen Frauen können sogar über ihre eigenen Klischees lachen, so süüüß.“

    Männer reden über alles mögliche. Darunter sind z.B. Gesprächsthemen wie Photovoltaikanlage, Autos, Politik, Freizeitaktivitäten und ganz oben auf der Liste sind die Familie insbesondere die Kinder. Gesundheit natürlich auch. Die warm-Up-Themen sind im Prinzip sehr ähnlich nur dass persönliche Themen wie Familie nicht tiefergehend erörtert werden. Mit Taschen und Schuhen als Gesprächsthema können wir nicht dienen, aber Frau Meyer kann sicher sein, dass ganz normale Männer, die keine Führungsposition haben, ganz normale Alltagsgesprächsthemen haben die sich mit denen der Frauen zu einem Gutteil überschneiden. Ach, Haustiere natürlich, die Gott sei dank kleineren Gesundheitsprobleme der Hündin meines Kollegen kenne ich natürlich auch, genau so wie ich weiß wie sie mit dem Nachbarhund klar kommt (gut, die beiden mögen sich).