10 Jahre HSRW: Die Hochschule, die sie nicht geworden ist

Das Prinzip Hochschule: Jeder bekommt ein Stück vom Kuchen, manche Stücke fallen sogar richtig groß aus (Torte, die zur Eröffnung des Campus Kleve am 21. September 2012 verköstigt wurde)

Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) feiert in diesen Wochen ihr zehnjähriges Bestehen, ein Ereignis, das kleveblog natürlich nicht unkommentiert stehen lassen kann und will, sodass die geschätzte Leserschaft in nächster Zeit den einen oder anderen Artikel zu lesen bekommen wird, der den vermutlich nötigen Kontrapunkt zu den Jubelarien bilden wird, die außerdem noch in anderen Medien veröffentlicht werden. Möge der Leser sich am Ende selbst ein Bild machen!

Zum Jubiläum lädt die Einrichtung unter anderem zu Tagen der offenen Tür, die an den beiden Standorten in Kleve (24./25. Mai) und in Kamp-Lintfort (14./15. Juni) abgehalten werden. Den HSRW-Verantwortlichen gelang es, als Moderator den 1LIVE-Reporter Daniel Danger zu verpflichten, der, wenn mich meine Hörerinnerungen nicht trügen, seinen Nachnamen Englisch ausspricht, sodass sich auch die Wortbedeutung Gefahr ergibt. Insofern ist der Mann gut gewählt: Auch wenn die Hochschule zwischen Donsbrüggen und Düffelward mittlerweile ein gewisses Ansehen genießt, ist der Ruf ab Düsseldorf und dahinter doch in einem Zustand, der sich irgendwo zwischen ramponiert und ruiniert bewegt.

Nach sechs Jahren jagte die schillernde Professorenschaft die Gründungspräsidentin Professor Dr. Marie-Louise Klotz vom Hof, nicht zuletzt infolge zahlreicher erratischer Entscheidungen und einer grassierenden Günstlingswirtschaft (zum Jubiläum wird die Dame übrigens wieder hervorgekramt). Dann quittierte nach einer Intrige der Vorsitzende des Hochschulrats den Dienst, ihm folgte zwei Jahre später die zweite Präsidentin, die sich ebenfalls düsteren Machenschaften ausgesetzt sah.

Der neue Vorsitzende des Hochschulrats, ein Professor aus Aachen, der schon einmal eine Anwaltskanzlei bemühte, um kleveblog die Verwendung des Wortes Dösbaddeligkeit in Zusammenhang mit seinem Agieren zu untersagen (natürlich vergebens), installierte als Interimspräsidenten einen 69 Jahre alten Professor der Elektrotechnik, der mit dieser gewissen Störrischkeit, zu der Menschen im Alter schon mal neigen, die These des vom Menschen gemachten Klimawandels negiert.

kleveblog versuchte dazu ein schriftliches Interview mit dem Interimspräsidenten zu führen. Bei manchen Antworten verwies Professor Menzel auf eine Präsentation, die er selbst zum Thema Klimawandel angefertigt habe. kleveblog erbat diese Präsentation, Menzel übersandte sie – und verbot unter drohender Anführung einiger Paragrafen, daraus zu zitieren. Man kann sich also etwa vorstellen, um welch krudes Machwerk es sich handelt. Kürzlich lud die Hochschule dann übrigens zu einem „Festival der Nachhaltigkeit“ – mit dem Bock als Gärtner.

Wie aber konnte es so weit kommen? Warum ist die Hochschule Rhein-Waal im Gegensatz zu den anderen Neugründungen in Nordrhein-Westfalen ein nie versiegender Quell des Staunens darüber, was in einer öffentlichen, vom Steuerzahler finanzierten Einrichtung des Landes so alles möglich ist?

Wer nach einer Antwort sucht, wird möglicherweise in einem Dokument fündig, das das Bild einer Hochschule zeichnet, die diese Hochschule dann nie geworden ist – es handelt sich um die Präsentation, mit der der Kreis Kleve sich im Mai 2008 erfolgreich um den Zuschlag für eine der neu zu gründenden Fachhochschulen beworben hat (Kreistag-Vorlage 24/406).

Wenn man dieses Dokument mit dem vergleicht, was sich in den vergangenen zehn Jahren zunächst in Emmerich, dann in Kleve und auch in Kamp-Lintfort entwickelt hat, drängt sich fast die Vermutung auf, dass die Gründungspräsidentin es nie gelesen hat. Klotz verfolgte auf jeden Fall von Anfang an andere Pläne.

Die Präsentation trägt die Überschrift: „Fachhochschule Kreis Kleve: Stärken der Region stärken!“ Darin heißt es, dass Kleve „wegen der urbanen Attraktivität, der Zentralität, der städtebaulichen Voraussetzungen und der Nähe zu den Niederlanden […] der am besten geeignete Standort im Kreis“ sei. Die Fachhochschule werde für eine Zielzahl von 2500 Studierenden konzipiert (aktuell: 7500, davon mehr als zwei Drittel in Kleve).

Wörtlich heißt es unter Punkt 4: „Dies ist ein zusätzliches, wohnortnahes Bildungsangebot für ca. 40.000 Einwohner im Alter von 18-30 Jahren im Kreis Kleve und für alle, die an Weiterbildung interessiert sind.“ Bekanntlich hält sich die Zahl der Studierenden aus den Kreisen Kleve und Wesel in engen Grenzen, dafür sind deutlich mehr aus den Provinzen Maharashtra, Rajasthan und Uttar Pradesh gekommen. 

Die Vernetzung mit der Region sollte sich laut Präsentation in den dominierenden Studienfächern widerspiegeln: Die Schwerpunkte des ursprünglichen Konzepts wurden in den Bereichen Agrobusiness/Ernährungswirtschaft, Logistik und Maschinenbau gesetzt, weil diese Branchen in der Region bedeutend sind. Zumindest in Teilen wurde dieser Plan verwirklicht, inzwischen aber gibt es an der Hochschule 36 Studiengänge, deren Sinn sich insbesondere Praktikern aus der Wirtschaft nicht immer unbedingt erschließt.

Großen Wert legte der Kreis Kleve in der Bewerbung auf die duale Ausrichtung: „Die Studierenden sind an der Fachhochschule immatrikuliert und gleichzeitig in einem Ausbildungsverhältnis mit einem regionalem Unternehmen engagiert.“ Studenten, auf die das zutrifft, sind aber weder ein Kleve noch in Kamp-Lintfort zu finden, und wenn doch, dann höchstens eine Handvoll. Dazu ist die englischsprachige Ausrichtung (die insbesondere internationale Studenten anlockt) offenbar zu weit entfernt von der Arbeitswirklichkeit der niederrheinischen Unternehmen. Möglicherweise sind auch nicht alle der Studiengänge dafür geeignet.

Internationalität taucht indes schon auf – zumindest als Stichwort in der Bewerbung: „Die Fachhochschule Kleve wird sich international positionieren.“ Möglicherweise hatte die Gründungspräsidentin nur diesen Satz gelesen, nicht aber den folgenden: „Das betrifft nicht nur die Ausbildung (zum Beispiel verpflichtende Auslandssemester oder Auslandspraktika), sondern auch die grenzüberschreitende wissenschaftliche Zusammenarbeit (insbesondere mit niederländischen Hochschulen und Unternehmen).“

Die Niederlande mit der Ballungsregion Arnheim-Nimwegen direkt vor der Haustür sind für die HSRW immer noch terra incognita. Es gehen mehr junge Menschen von Kleve aus zum Studieren nach Nimwegen oder Arnheim als umgekehrt – und dies trotz der Studiengebühren, die im Nachbarland erhoben werden. Die Zahl der niederländischen Studenten in Kleve liegt trotz vielfältiger Bemühungen bei wenigen Dutzend. 

Die Bewerbung kalkulierte auch die Kosten für die Hochschule (das, was vom Steuerzahler getragen wird). In der Präsentation wird ein jährliches Gesamtbudget von „ca. 14 Mio. €“ prognostiziert. Wie so vieles andere auch, war auch diese Schätzung fern jeder Realität: Im Haushalt 2016 hatte das Land NRW tatsächlich bereits 38.986.500 Euro, also knapp 40 Millionen Euro, für die Einrichtung vorgesehen.

 So sieht es aus, wenn jeder sein Stück Kuchen bekommen hat
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48 Kommentare

  1. 46

    @43
    Hochschulen sind Spielwiesen; nutzbar zur Selbstverwirklichung und zur Verfolgung persönlicher Interessen auch wirtschaftlicher Art. Leider gibt es viele Ignoranten gerade unter den Studierenden, aber auch unter den Professoren selbst, die dies nicht verstehen und akzeptieren wollen. Besonders letztere machen den „richtigen“ Professoren das Leben schwer, weil sie bemüht sind, eine hochwertige, didaktisch kluge Lehre zu bieten. Diese Irrläufer unter den Professoren sorgen ständig für Ärger, da die Studierenden sich in ihrem Glauben bestätigt fühlen, Anspruch auf eine fachlich kompetente und didaktisch zumindest brauchbare Lehre zu haben.

     
  2. 45

    Quintessenz ? Muss ich als Klever Volksschüler,heute stolz auf die tolle Klever Hochschule akzeptieren das sie
    (Hochschule) qualitativ, NICHT in einem Atemzug mit der University of Cambrigde oder Stanford (Cal.) genannt wird ?🤣 😢 🍻

     
  3. 44

    @Düsseldorfer
    Was haben Sie denn gehört? Will NRW Kleve den Niederlanden schenken? Damit sich dann die Holländer mit den Unbeugsamen herumschlagen müssen?

     
  4. 43

    Alle, die die HSRW mehr oder weniger direkt kritisieren, haben eins nicht begriffen. Der eigentliche Zweck von Hochschulen ist nicht die Lehre. Nein, auch die Forschung ist es nicht.

     
  5. 42

    @Ein Leser Ist das Ihre einzige Sorge? Sonst alles im grünen Bereich? Alles richtig gemacht? Ganz sicher?

     
  6. 41

    an 39 ein leser.

    Ich gehe mit Ihnen ganz d’accord. Es zeigt eigentlich mal wieder wie schlau und flexibel die Entscheider (Umscheider vielleicht besser hier) in den Verwaltungen sind.

    Also da bauen die am unteren Niederrhein ein Kernkraftwerk, und nutzen es dann aber als Freizeitpark. Bitte. Einfach genial! Respekt.

    Ein Flughafen wird ein Solarpark mit Parkplätzen darunter, für die die Leute Preise wie bei uns in Düsseldorf an Schadowstrasse bezahlen. Wie schlau sind die Leute eigentlich! Unfassbar. Toll!

    Das tolle an Kleve ist, dass es keine Einbahnstrassen gibt. Und hier kannst du überall links und rechts abbiegen und einen neuen Weg fahren. Versuche das mal in Düsseldorf, da haste nur Feile geradeaus. Alles nach Plan. So eine hohe Schule wie in Kleve, ist nur in Kleve möglich.

    Wir dürfen gespannt sein, was als nächstes kommt? Ich habe schon was gehört hier in Düsseldorf, wir spannend.

     
  7. 40

    @Ein Leser OK, dann erklären wir es für die ganz Schlauen unter uns doch mal so: Sie bewerben sich auf eine Stelle als IT-Spezialist, stellen ihre Expertise dafür vor, bekommen den Job und eröffnen dann eine Metzgerei. Aber wo ist das Problem, die Wurst geht doch weg?

     
  8. 39

    Die Bewerbungspräsentation des Kreises Kleve hier mit der Umsetzung durch das Land zu vergleichen, kommt schon einer besonderen Art des Realitätsverzichts nahe… zumal sich der Kreis Kleve ja nun kaum um den Standort Kamp-Lintfort beworben haben dürfte, oder?
    (Das waren übrigen die vier Städte Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg. Kam auch nicht so, wie von denen gewollt.)

    Zumindest zeigen Sie mit diesem Text mal wieder eindrucksvoll, dass Sie von der Hochschulwelt in NRW keine Ahnung haben.

     
  9. 38

    In der Aufbauphase der jungen HSXY (eine fiktive Fachhochschule) wurde von den zuerst berufenen Professorinnen und Professoren genau analysiert, welche Fachkompetenzen notwendig sind, um eine gute Lehre in den geplanten Studiengängen bieten zu können. Gerade bei Studiengängen, die sehr stark mit anderen Fachbereichen/Studiengängen verzahnt sind wie z.B. Studiengang A, der zusammen mit den Studiengängen/Fachbereichen B und C im Berufsalltag eine untrennbare Einheit bildet, haben die früh berufenen Professorinnen und Professoren darauf geachtet, dass nicht nur weitere Professorinnen und Professoren berufen und Mitarbeiter eingestellt werden, die zum eigenen Fachbereich gehören, sondern, dass die Personalplanung/-politik eine sinnvolle Abdeckung aller benötigten Fachkompetenzen ermöglicht. So hat beispielsweise ein Professor des Studiengangs/Fachbereichs A sich auch dafür eingesetzt, dass die Fachbereiche/Studiengänge B und C personell vernünftig ausgestattet sind und profitiert davon.
    Warum ich von der HSXY schreibe? Weil träumen nicht verboten ist. Vielleicht mutiert ja das „R“ zum „X“ und das „W“ zum „Y“.:-)

     
  10. 37

    @35., Chewgum

    Ein Klassiker sind Klagen von deutschen Unternehmen, die die miserabelen Englisch-Kenntnisse der Absolventen von Ingenieurstudiengängen beklagen. Viele Hochschulen arbeiten zweigleisig indem sie deutschsprachige Bachelorstudiengänge und englischsprachige Masterstudiengänge anbieten, um deutsche Studenten auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Gerade Maschinenbaufirmen, die im Sondermaschinen- oder Anlagenbau tätig sind, benötigen Ingenieure, die sehr gut Englisch sprechen und mit verschiedenen Kulturkreisen zurecht kommen, um beim Bau, der Inbetriebnahme und bei Revisionen der Anlagen im Ausland arbeiten zu können. Ich glaube schon, dass die Bedürfnisse der potentiellen Studenten aus der Region/aus Deutschland und die Bedürfnisse von Unternehmen aus der Region/aus Deutschland gut befriedigt werden können, ohne gleich sämtliche englisch-sprachigen Studiengänge platt zu machen. Wenn deutschsprachige Studiengänge eingeführt und bei einigen Studiengängen die Unterrichtssprache in Deutsch umgewandelt wird und einige englisch-sprachige Studiengänge beibehalten werden, wäre das meiner Meinung nach eine gute Lösung. Ein Aspekt wird allerdings häufig übersehen. Insbesondre bei Ingenieurstudiengängen ist die Zahl der Interessierten relativ gering, so dass sich Kleve quasi mit den Hochschulen/Universitäten in Krefeld, im Ruhrgebiet usw. um die potentiellen Studenten schlagen muss. Um in dem Konkurrenzkampf bestehen zu können, müssten die Ingenieurstudiengänge an der HSRW qualitativ besser sein als die der konkurrierenden Hochschulen.

     
  11. 36

    @ 34., Chewgum

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie aus Kommentaren das herauslesen was Sie dem Kommentator unterstellen. In Kommentar 32 habe ich das Problem durchaus von mehreren Seiten betrachtet. Auch glaube ich nicht, dass ich ein Hardliner bin, der starr auf seiner Meinung beharrt. Es wird Sie vielleicht überraschen, dass ich ein Studium in deutscher Sprache bevorzuge. Ich habe aber hier in Kleve die internationale Studierendengemeinschaft kennen und schätzen gelernt und erkannt, dass dies auch einen Wert hat. Ich stimme der Aussage von Träumer in Kommentar 18 „[Die Hochschule] verfolgt das Ziel den Studierenden eine möglichst gute Lehre zu bieten und den Unternehmen insbesondere in der Region verwurzelten Firmen gut ausgebildete Hochschulabsolventen zu liefern“ vollkommen zu. Wenn ich mit dem Vorschlag im letzten Absatz von Kommentar 32 aus Ihrer Sicht auf der falschen Seite stehe, dann habe ich bei meinen Bemühungen alle Aspekte des Themas/Problems zu erkennen und entsprechende Lösungsansätze zu finden wohl nicht erkannt, dass „hellgraue“ Lösungen in einem binären Weltbild (schwarz/weiß) keinen Platz haben.

     
  12. 35

    Nachtrag: Mir ist eine weniger internationale Studentenschaft in Kleve lieber, wenn es dafür mehr Kandidaten für Arbeitgeber in der Region gibt. Und wenn Abiturienten hier sich ohne Wenn und Aber auf ein Studium auf Deutsch an der HSRW freuen könnten.

    Was mir übrigens auch immer wieder auffällt, dass in Stellenangeboten der HSRW meistens Englisch-Kenntnisse gewünscht oder vorausgesetzt werden, aber in der Regel keine Niederländisch-Kenntnisse.

    Die Grenzregion wächst immer weiter zusammen und die HSRW setzt auf Studenten aus Asien und China, die eh nicht bleiben.

     
  13. 34

    @Justin Es ist viel einfacher: Wir bilden durch die englischsprachigen Studiengänge vor allem für’s Ausland aus, unabhängig von Studiengebühren. Gleichzeitig können junge Menschen aus der Region nicht in ihrer Muttersprache, der Amssprache unseres Landes, studieren.

    Selbst wenn es Studiengebühren für Studenten z.B. aus dem Nicht-EU-Ausland gäbe, würde sich an der Grundproblematik nichts ändern. Es würde dann nur eher Richtung Nullsummenspiel laufen. Aber auch eher nicht, weil die Studiengebühren die Kosten ja nicht decken würden.

    Es geht um etwas Grundlegenderes: Wie bilden wir nachhaltig für unseren Arbeitsmarkt aus? Stichwort: Fachkräftemangel. Der ist jetzt schon in manchen Bereichen eklatant.

    Und in der Folge: Wie setzen wir unsere Steuermittel – auch vor dem Hintergrund dieser Problematik – sinnvoll ein?

    Nicht, indem wir Bildungstransitland werden/sind für Leute, die (kostenlos) auf Englisch studieren und dann mit einem weltweit anerkannten Abschluss weiterziehen. JA, KLAR finden diese Englisch als Unterrichtssprache attraktiv.

    Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz.

    In Kommentar 14 (der übrigens nicht von mir ist) wurde natürlich indirekt auf dieses Problem aufmerksam gemacht.

     
  14. 33

    @21. KleverCompliance
    Was Sie sich wünschen, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Sachliche und analytische Bestandsaufnahmen in Form von Berichten oder Stellungnahmen, die aus den verschiedensten Gremien, etc. kämen, wären ein Indikator der Selbstreflexion und der Fähigkeit zur Selbstkritik. Keine Hochschule würde Zeugnisse (Berichte, Stellungnahmen) der Selbstreflexion für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Was veröffentlicht würde, wären wenig aussagekräftige Mitteilungen a la „Wir sind toll!“ Ob in einer Hochschule eine Kultur der Offenheit und Selbstreflexion gepflegt wird, hängt von den Personen in den Führungspositionen ab. Die Fähigkeit zur sachlichen Analyse der eigenen Leistungen ist eine Voraussetzung, um Leistungen auf hohem Niveau zu erbringen.
    Auf Selbstkritische Analysen von welcher Hochschule auch immer werden Sie vergeblich warten. Sie hatten vor allem auch nach Fakten gefragt, so dass eine Analyse auch durch nicht zur Hochschule gehörenden Personen erfolgen könnte. Sie können sicher sein, dass folgende „Gesetzmäßigkeit“ gilt: Je aussagekräftiger Daten und Fakten sind, umso kleiner ist der Kreis der Personen, die an diese Daten und Fakten herankommen.

     
  15. 32

    @ Chewgum

    Der Ausgangspunkt war Kommentar 14.

    Kommentar 14: „… sodass jetzt der deutsche Steuerzahler die Ausbildung indischer und chinesischer Ingenieure bezahlt. Jeder, der kleveblog liest, weiß, dass ich an der Internationalisierung Kleves Vieles begrüßenswert finde, aber es muss schon erlaubt sein, die Sinnfrage zu stellen: Was hat Kleve/NRW/Deutschland von der HSRW, außer dass einige Stellen für Professoren und in der Hochschulverwaltung geschaffen wurden?“

    In Kommentar 14 wurde nicht kritisiert, dass die Unterrichtssprache Englisch ist, sondern keine Aussage zur Unterrichtssprache gemacht.
    Es wurde kritisiert, dass aus China und Indien junge Menschen hierher kommen, hier an einer staatlichen (mit Steuergeldern finanzierten) Hochschule studieren ohne selbst etwas für das Studium bezahlen zu müssen und anschließend in den meisten Fällen ins Heimatland zurückkehren und dort arbeiten. NRW, Deutschland haben zunächst einmal außer Kosten nichts davon. Allerdings ist die internationale Studentenschaft an sich bereits ein Wert. Eine Ausnahme sind diejenigen, die in Deutschland bleiben und dem hiesigen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
    Da mir die Kritik durchaus logisch erscheint, habe ich den Vorschlag mit den Studiengebühren für alle, die nicht EU-Bürger sind, gemacht. Damit stünden nach wie vor die meisten Studenten aus Nicht-EU-Ländern dem deutschen Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, jedoch wäre deren Studium an der HSRW für die Steuerzahler kostenneutral.
    Der letzte Satz in Kommentar 14 kann darauf abzielen, dass der Region, NRW, Deutschland teilweise nur ein geringer Teil der Absolventen der HSRW als potentielle Arbeitnehmer zur Verfügung stehen. Das Problem würde durch die Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Länder nicht gelöst werden. Das Problem wäre zu lösen, wenn mehr junge Menschen aus der Region oder mit deutschen Sprachkenntnissen an der HSRW studieren würden.
    Mögliche Maßnahmen um die Attraktivität zu steigern sind folgende:
    Sehr hohe Qualität in der Lehre (bessere Qualität als andere Fachhochschulen, die aufgrund ihrer Nähe (z.B. in Krefeld) in Konkurrenz zur HSRW stehen.
    Einführung von Deutsch als Unterrichtssprache. Wobei das ein zweischneidiges Schwert ist, weil es durchaus auch deutschsprachige Menschen aus der Region oder anderen Teilen Deutschlands gibt, die gerade Englisch als Unterrichtssprache attraktiv finden.

    Bei einer Änderung der Unterrichtssprache wäre die Folge, dass die Studentenschaft kaum noch international sein würde.

    Nun zu den Studiengebühren:
    Eine potente Volkswirtschaft wie z.B. China kann es sich leisten die Ausbildung des Nachwuchses selbst zu finanzieren. Dafür müssen keine hiesigen Steuergelder ausgegeben werden. Bei Studierenden aus Entwicklungsländern wäre es meiner Meinung nach in Ordnung, wenn die Kosten für das Studium an der HSRW mit hiesigen Steuergeldern finanziert werden. Man kann das als eine Form der Entwicklungshilfe ansehen. Mit Kommentar 28 wollte ich darauf hinweisen, dass in Deutschland Fachkräfte wie z.B. Ärzte arbeiten, für deren Studium ein anderes Land bezahlt hat und das dies durchaus auch Entwicklungsländer sein können. Es wäre also ein Geben und Nehmen.
    Zu der Frage ob es möglich wäre bei den Studiengebühren für Studenten aus Nicht-EU-Ländern auch Ausnahmen zuzulassen, warum sollte das nicht möglich sein? Das wird wohl kaum gegen internationales Recht verstoßen.

    Was die Sprache angeht kann ich Ihre Argumente sehr gut verstehen. Gäbe es in Kleve aber nur noch deutschsprachige Studiengänge, dann wäre die internationale Studierendengemeinschaft nicht mehr vorhanden. Eine ausgewogene Mischung von deutsch- und englisch-sprachigen Studiengängen und sowohl fachbezogenes als auch allgemeines Deutsch als zusätzliches Unterrichtsfach in englisch-sprachigen Studiengängen wären eine gute Möglichkeit Internationales mit regionalen Bedürfnissen zu verbinden.

     
  16. 31

    @29. Niederrheinstier
    S.F. wie Scientific Fischer, das bin doch ich! Aber ich habe niemandem 20.000 € abgenommen! Niederrheinstier, Du verwirrst mich!

     
  17. 30

    @28 Justin Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass wir hier deutsche und ausländische Studenten zu Ärzten und Ärztinnen ausbilden, auf Deutsch. Das Problem, dass Ärzte, die in Entwicklungsländern arbeiten, abgeworben werden, ist ein anderes Thema.

    Man sollte hier jetzt nicht alles vermischen.

    Es ging darum, dass ausländische Studenten, die an der HSRW studieren, nicht Deutsch lernen müssen und damit per se nur sehr, sehr eingeschränkt für den deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Für die Region so gut wie gar nicht.

    Es ging um Kritik an den englischsprachigen Studiengängen (siehe unten).

    Fakt ist: Wir zahlen für alle, die hier studieren, egal woher. Und wenn es eine Unterscheidung geben könnte, dann nur EU oder Drittland. Aber im Grunde war davon jetzt erstmal gar keine Rede.

    Die jungen NiederrheinerInnen sollen hier auf Deutsch studieren können!!! In ihrer Muttersprache.

     
  18. 29

    @14, 24 und 26
    Stop, mmuuuuh, stop, jetzt komm ich nicht mehr mit, mmuubuuh!
    An anderer Stelle war doch hier im Blog schon mehrfach zu lesen, dass gerade die angehenden chinesischen Ingenieure einen Obulus von beinahe 20000.- Euro zahlen müssen, mmuuuuh. Nur nicht direkt an die Hochschule, sondern an die mit der Hochschule verbundenen, privatrechtlich organisierten Scientology Fresser (S.F.), mmuuubuuh. Aber wegen des dicken Profits, den S.F. mit diesen Obuli macht, muss S.F. doch aller Voraussicht nach (also vermmuuuuuhtlich) Steuern zahlen, mmuuujuhh. Dann kommt doch über diesen Weg ein ganz erkleckliches Sümmchen im Steuersäckel an, mmuujuuuh. Nicht wahr, mmuuuuh? Und je nach der umsatzsteuerlichen Behandlung des gesamten S.F.-Konstrukts sogar noch etwas mehr, mmuuujuuh. Naja, zumindest wenn nicht zuviel für die Privat- oder sonstwie umsatsteuerfreie Nutzung von unter Abzug von Umsatzsteuer erworbener betrieblicher Gegenstände wie Autos verloren geht, mmuubuuh. Mmuuubuuh ist das alles verstrickt, kompliziert und verflochten, mmuubuuh! Vermmuuuhtlich sollte ich mich da besser einfach nicht dran stören und lieber Gras fressen gehen, mmuuuuuh. Aber irgendwie stösst mein Pansen „das“ leider immer wieder auf, mmuuubuuuh! Dumm halt, wenn jemand so wie soetwas wie ein Gewissen im ersten Magen hat, mmuuauuh.

     
  19. 28

    @ 26., Chewgum

    Es werden Fachkräfte z.B. Ärzte aus dem Ausland in Deutschland beschäftigt. Es ist für Deutschland natürlich billiger Ärzte, deren Ausbildung andere Staaten bezahlt haben, zu rekrutieren, um Versorgungslücken zu schließen. Wenn das Herkunftsland des Arztes ein Entwicklungsland ist, kann das verheerende Folgen für das Herkunftsland haben.
    „Dieter Hampel vom Ärzteprogramm der Universität Heidelberg für Medizinstudierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika, sagt dazu: ,,Angesichts der katastrophalen Lage des Gesundheitswesens in vielen Ländern des Südens ist die Rekrutierung von Ärzten aus Entwicklungsländern ein Skandal.“
    Welche Ausmaße die Abwanderung angenommen hat, zeigt sich besonders deutlich in Ghana. 1990 praktizierten dort 2000 Ärzte, 2004 waren es nur noch etwa 800. Dafür hat die Zahl der ghanaischen Ärzte in Großbritannien die 2000er-Marke überschritten. In Sambia arbeiten nur noch 50 der 600 Ärzte, die seit der Unabhängigkeit unter hohem Finanzaufwand im Lande ausgebildet worden sind.““

    https://www.sueddeutsche.de/leben/afrika-kontinent-ohne-aerzte-1.863303-2

    Insofern finde ich, dass der deutsche Steuerzahler das Ingenieursstudium an der HSRW für Studenten aus Entwicklungsländern bezahlen kann. Indien und China sind keine Entwicklungsländer, so dass die deutschen Steuerzahler für deren Studenten das Studium an der HSRW nicht zahlen würden.

     
  20. 27

    @25.

    Das Thema ist einfach: Auffallender Alkohol- und Drogenkonsum der Studentenschaft HSRW (hat nichts mit Spoykanal usw. zu tun)

     
  21. 26

    @24 Justin Dann möchte ich hier rd’s Aussage erweitern:
    … sodass jetzt der deutsche Steuerzahler die Ausbildung indischer, chinesischer und afrikanischer Ingenieure bezahlt.

    Sie sollten in die Entwicklungshilfe gehen. Da werden immer Leute gebraucht.

     
  22. 25

    @22 richtig, ich bin nur etwas genervt, weil Sie immer wieder den Alkohol- und Drogenkonsum der Studierenden thematisieren. Es gibt wohl niemanden hier im Forum, der den Alkohol- und Drogenkonsum gut findet. Nur was kann dagegen unternommen werden? Die Polizei befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft; die Campusaufsicht verscheucht alkoholtrinkende Jugendliche, die anscheinend keinen geeigneteren Aufenthaltsort als den Campus oder die Draisine-Station haben.

     
  23. 24

    @14., rd
    „sodass jetzt der deutsche Steuerzahler die Ausbildung indischer und chinesischer Ingenieure bezahlt.“
    Ich denke, dass Studenten aus aller Welt nach Kleve kommen positiv ist und Kleve gut tut. Meiner Meinung nach sollte das Studium an der HSRW für alle EU-Bürger gebührenfrei sein. Es wäre sicher legitim Studenten von außerhalb Europas an der Finanzierung ihres Studiums in Form von Studiengebühren zu beteiligen. Von dieser Regel sollten Länder, die zu den sogenannten Entwicklungsländern gehören ausgenommen werden. Dann wäre das Studium beispielsweise für Studenten aus einem der afrikanischen Staaten gebührenfrei. Studierende aus Staaten, die eindeutig keine Entwicklungsländer sind wie z.B. USA, Kanada, China, Australien etc. müssten dann Studiengebühren zahlen. Die Studierendengebühren sollten niedrig sein und die Kosten möglichst decken, jedoch keinesfalls Gewinn abwerfen.

     
  24. 23

    Wenn sich Jungseebären meinen Fischschnaps, Grätenjoints etc. reinziehen zu müssen damit sie cool sind, dann reagieren erwachsene Seebären gar nicht oder fragen ob sie was abhaben dürfen. Wenn die zweibeinigen Jungtiere ähnlich ticken, dann wäre es ein Versuch wert die Bullen, äh Ordnungshüter aus der Nachbarschaft zu fragen, ob sie nicht mal mit den Jungs und Mädels ein Bierchen zischen wollen.

    P.S. Bei Seebären funktioniert das. Alkohol- und Drogenprobleme sind auf Sandbänken praktisch unbekannt.

     
  25. 22

    @20.
    Das Thema ist hier nicht der Spoykanal, sondern die Studentenschaft der HSRW.

     
  26. 21

    „Möge der Leser sich am Ende selbst ein Bild machen!“ – Finde ich gut.

    Aber, soll dieses Bild auf reiner Stimmungsmache fußen? Was ist mit Fakten?
    So eine Hochschule, wird nicht durch eine Person, wenn auch ein Klimatroll, zu ihrer Reputation geführt.
    Um mir ein tatsächliches Bild machen zu können, bedarf es etwas mehr als den Personalien Klotz, Krieg, Mentzel und Naderer, allesamt mit ihren Unwägbarkeiten im Amt oder der Bestellung dazu. Das Projekt dieser Hochschule verdient etwas mehr Respekt, als eine Fokussierung auf diese teilweisen Verfehlungen der Vergangenheit. Klotz und Brauer, samt ihrer leckeren Hochschulpralinen und allem anderen unwürdigen Firlefanz, sind Vergangenheit – Gott sei Dank.

    Aber, was sind die Fakten?
    Stellungnahmen der Gremien? (Studienbeirat, Fakultätsräte, Qualitätsverbesserungskommissionen, Rektorat etc.)
    Stellungnahmen der administrativen Abteilungen? (Studiengangskoordinatoren, Evaluierungsbeauftragte etc.)
    Selbstverständlich auch Stellungnahmen von Studierendengremien? (AStA, Studierendenparlament, Fachschaftsräte)
    Stand von laufenden Akkreditierungsverfahren? (Ich hoffe wirklich, es gibt sie! Andernfalls wären meine Ideen hier ad absurdum geführt.)

    Inhalt der Ausführungen müssten die Qualität der Lehre, der Stand von Anerkennungen, die Aktualität und die Genehmigung von Prüfungsordnungen durch die Landesministerien und ein Querschnitt über die besetzten Lehrstühle und deren Reputation im wissenschaftlichen Umfeld sein.

    Das wären interessante Fakten, welche es erlauben würden, sich am Ende ein belastbares Bild über die Arbeit und auch den Erfolg der Hochschule zu machen. Ich will hier keinesfalls etwas fordern, gerne biete ich sogar mein Zutun an und versuche diese Daten zu beschaffen. Wenn die Hochschule die Berichterstattung an dieser Stelle, m.E. etwas zu unrecht, so ablehnt, sollte sie an der Aufarbeitung eines tatsächlichen Bildes, unter Zugrundelegung von nachprüfbaren Fakten, sehr interessiert sein und entsprechende Nachfragen auch beantworten.

    Sollte die Bewertung einer wissenschaftlichen Einrichtung nicht nicht, zumindest im Grundsatz, wissenschaftlichen Betrachtung erfolgen?

     
  27. 20

    @19 Zum Glück erinnern Sie uns bei jeder Gelegenheit an das Drogen- und Alkoholproblem am Spoykanal. Die Menschen schmeißen Fahrräder, Einkaufswagen und Müll in meine Fluten, aber dass an meinem Ufer Bier getrunken geht gar nicht. Dagegen ist der Opschlag eine Lappalie.

     
  28. 19

    Man sollte Augen und Ohren auf eine ganz andere lebensbeeinträchtigende Richtung wenden ……….

    Ich denke, dass Alkohol- und Drogenprobleme in der Studentenschaft größer sind. Vielleicht auch wegen der Grenznähe zur gewissen, leichten Beschaffung?

     
  29. 18

    Die vielseitigen Anforderungen wie z.B. Sport- und Musikangebote, Marketing, Alumni, Angebote für Schulen, Controlling, etc., die an Hochschulen gerichtet werden und die gerade in den letzten 10 Jahren massiv angestiegen sind, erfordern selbstverständlich Personal. Die aufgeführten Dinge haben natürlich einen Sinn. Die HSXY (eine fiktive Hochschule) unterscheidet sehr genau zwischen Aufgaben, die unbedingt von einer Hochschule mit einem gewissen Qualitätsstandard erfüllt werden müssen, und Dingen, die hilfreich, aber zur Erfüllung der eigentlichen Aufgaben nicht unbedingt notwendig sind. Die HSXY, die eine Fachhochschule ist, definiert die Lehre als die Kernaufgabe einer Fachhochschule mit oberster Priorität. Die Forschung, die unmittelbar nach der Lehre die zweithöchste Priorität hat, wird personell zum größten Teil über Drittmittel finanziert, so dass im Idealfall für die Forschung keine hochschuleigenen unbefristet beschäftigt Mitarbeiter herangezogen werden. Die Personalpolitik der HSXY trägt den oben erwähnten Prioritäten Rechnung, so dass vor allem Personal für die Lehre eingestellt wird. Die Aufgaben, die nicht zur Kernaufgabe einer Fachhochschule gehören, werden so gut es geht und mit möglichst wenig Personal erledigt. Die HSXY ist sich bewusst, dass bei Fachhochschulen im Gegensatz zu Universitäten die Lehre die Hauptaufgabe ist und verfolgt das Ziel den Studierenden eine möglichst gute Lehre zu bieten und den Unternehmen insbesondere in der Region verwurzelten Firmen gut ausgebildete Hochschulabsolventen zu liefern.

     
  30. 17

    @ 4., Dietmar Shields

    „Da stellt sich doch die Frage gibt es rechte Tendenzen an dieser HS in Kleve?“

    Bei den Beschäftigten (Professoren, Mitarbeitern wissenschaftl. / Technik, Verwaltung) spiegeln sich aktuelle politische Strömungen, wie sie in der Gesellschaft zu finden sind, wider. Es ist wahrscheinlich kein repräsentativer Querschnitt, der die Verhältnisse in der Gesellschaft genau abbildet. Dennoch würde das bedeuten, dass Rechtspopulismus auch bei den HSWR-Beschäftigen zu finden ist. Tatsächlich geben sich zwei Personen öffentlich als AfD-Mitglieder zu erkennen. Mein persönlicher Eindruck ist, dass eine große Mehrheit der HSRW-Beschäftigten eine aufgeschlosse, unvoreingenommene Haltung gegenüber Menschen verschiedener Kulturkreise und Religionen hat und die Studierenden ungeachtet ihrer Nationalität/Religion etc. gleich behandelt. Sollte es Hinweise auf Rassismus, Ressentiments gegenüber bestimmten Religionen o.ä. geben, dann darf das keinesfalls ignoriert werden.
    In dem von Ihnen genannten Bewertungsportal habe ich einige von Ihnen genannte (nicht gekennzeichneten) Zitaten wiedergefunden. Das folgende Zitat allerdings nicht:
    „… der auch keine Vorurteile gegen ausländische Studenten wohl insgeheim hatte und das diese Studenten auch spüren ließ.“
    Können Sie bitte angeben an welcher Stelle z.B. auf der wievielten Seite dieses Zitat zu finden ist.

     
  31. 16

    Bei der Neugründung einer Hochschule ergibt sich in der Aufbauphase eine für die zu Beginn berufenen Professorinnen und Professoren, die Gründungsdekane und die Gründungspräsidentin oder den Gründungspräsidenten die reizvolle Situation die Studiengänge, die Fakultäten und die Hochschule stark prägen zu können. Es müssen Weichen für die Zukunft gestellt werden: Welche Studiengänge soll es geben? Wie sollen die Studiengänge gestaltet werden? Welche Fachkompetenzen müssen die Professorinnen und Professoren und die an der Lehre Beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben? Usw. Die Frage ist, ob Professorinnen und Professoren tatsächlich gut dafür geeignet sind eine Hochschule zu gründen und aufzubauen. Die Freiheit von Forschung und Lehre gewährt den Professorinnen und Professoren auch als Arbeitnehmern Freiheiten, die in keinem Vergleich zur den üblichen Freiheiten abhängig Beschäftigter stehen. Man braucht nicht all zu viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass sich von dieser großen Freiheit gerade jene Menschen angezogen fühlen, die sich nicht gerne unterordnen, etwas vorschreiben lassen oder sich zu Gunsten einer guten Zusammenarbeit und eines gemeinschaftlichen Erfolgs in einer Sache bereitwillig auf Kompromisse einlassen. Mit anderen Worten Professorinnen und Professoren sind eher nicht die geborenen Teamplayer. Bei alteingesessenen Universitäten und Hochschulen ist ein Rahmen vorgegeben in den sich neu berufene Professorinnen und Professoren mehr oder weniger gut einfügen müssen, aber ihren eigenen Bereich selbst gestalten können. Beim Aufbau einer so komplexen Sache wie z.B. einer Hochschule ist eine gute Zusammenarbeit notwendig, was ein relativ hohes Maß an Teamfähigkeit zusätzlich zur Fachkompetenz erfordert.

     
  32. 15

    Die zehnjahres Krönung der Hochschule ist eine gute Sachen.

    Wie man sich selbst feiert ist wirklich durch nichts zu toppen, ausser durch den jährlichen Hochschulpreis der KK-Wirschaftsförderung.
    Ich erinnere mich an die vorletzte Preisverleihung. Also, da sitzte ich gezwungener Weise in der ersten Reihe. Oben auf der Bühne, redet sich die Prominenz, Innungsmeister und Flughafen Chef um Kopf und Kragen, indem die Selben erklären, dass bei unseren Nachbarn, den Holländern irgenwie alles besser ist.
    Hier ist jedem im Publikum mal wieder live klar gemacht worden, dass die Ausrichtung der Hochschule keinem klar ist und auch niemanden wirklich interessiert.
    Dafür konnte man sich selbst feiern und im Anschluss gab es Freibier und leckeres Essen für mehrere hundert Leute.
    So funktioniert das hier.
    Alles sponsort vom lokalen Maurern, Krankenpflegern, LKW Fahrern, Strassenarbeitern, Einzelhandelsuntrnernehmern usw.. Oder kurz gesagt, bezahlt von den Steuerzahlern aus dem Kreis Kleve.

    Ich freue mich schon auf den nächsten Hochschulpreis im Herbst, Prost!

     
  33. 14

    @Ein ehemaliger Student Wir leben hier ja nicht in einer Bananenrepublik, in der eine Gründungspräsidentin einfach machen kann, was sie will, wohl aber in NRW, wo das Wissenschaftsministerium derlei durchgehen lässt, sodass jetzt der deutsche Steuerzahler die Ausbildung indischer und chinesischer Ingenieure bezahlt. Jeder, der kleveblog liest, weiß, dass ich an der Internationalisierung Kleves Vieles begrüßenswert finde, aber es muss schon erlaubt sein, die Sinnfrage zu stellen: Was hat Kleve/NRW/Deutschland von der HSRW, außer dass einige Stellen für Professoren und in der Hochschulverwaltung geschaffen wurden?

     
  34. 13

    @11 Ein ehemaliger Student Die deutschsprachigen Studiengänge an der HSRW muss man derzeit mit der Lupe suchen.

     
  35. 12

    @5 Eine ehemaliger Student Kennen Sie die Mietpreise in den üblichen Hochschulstädten? In Großstädten finden manche zum Semesterstart nicht mal gleich eine Bleibe.

    Für viele junge Niederrheiner (und deren Eltern) ist das Studium in Kleve auf jeden Fall eine preiswertere Variante. Auch Kosten für Heimfahrten fallen nicht ins Gewicht.

    Problematisch ist dann aber für manche interessierten Niederrheiner die Studiensprache Englisch. Es kommt nicht von ungefähr, dass Leute, die sich für MINT-Studiengänge interessieren, meistens auch dort eine stärkere Begabung haben als im sprachlichen Bereich. Das erschwert leider die Entscheidung, z.B. den englischsprachigen Studiengang Maschinenbau vor der Haustür zu studieren. Gerade diese Chance sollten Abiturienten vom Niederrhein aber haben. Und auch die Unternehmen vor Ort sollten davon profitieren.
    Mir hat übrigens trotz Sprachbegabung in meinem Studium schon gereicht, dass die englischsprachige Fachliteratur einen Umfang von ca. 80 Prozent hatte.

     
  36. 11

    @ rd
    Ja, da haben Sie recht. Trotzdem denke ich, dass der Schritt prinzipiell richtig war, sich für mehr Studenten attraktiv zu machen als die paar hiesigen. Es ist ja auch keine „entweder oder“-Entscheidung. An der Life Science Fakultät gibt es sowohl Studiengänge die für lokale Studenten attraktiv sind, als auch eher international ausgerichtete Studiengänge. Ich zum Beispiel bin aus Schleswig-Holstein nach Kleve gekommen, weil das es das Fach in dieser Form nur an der HSRW gibt und ich das Studium auf Englisch sehr reizvoll finde.

    Noch einmal, ich finde es ist richtig und wichtig, dass Sie die Hochschule daran erinnern, dass sie ihren lokalen Verpflichtungen nachkommen muss. Es werden Studiengänge gebraucht, die die lokale Bevölkerung anspricht und mit denen man später auch etwas anfangen kann. Aber das wird doch gemacht. Ein Beispiel: der etwas sperrige Studiengang „QUSH – Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene“ ist ein Paradebeispiel für einen Deutschsprachigen Studiengang, der sich fast ausschließlich aus lokalen Studenten speist und sehr gut von der lokalen Wirtschaft aufgenommen wird.

     
  37. 10

    @Auditor Wohl aber der recht unwissenschaftliche Ansatz, die Veröffentlichung seiner Präsentation zu untersagen. So weit ich mich erinnere, lebt die Wissenschaft vom Austausch von Argumenten. Professor Menzel aber sagt: Ich weiß was, aber ich sage euch nicht, wie ich es herausgefunden habe. Kein Student käme damit durch. Nun gut, der Mann ist eh bald weg, da kann er dann in seiner Bastelstube weiter Klimaforschung betreiben, bis es ihm darin zu heiß geworden ist.

     
  38. 9

    Bei studycheck.de erreicht die HSRW mit der Bewertung 3,7 einen recht normalen Platz und mit 94 Prozent eine hohe Weiterempfehlungsrate. Vergleichs-Beispiele: Die TH Köln bekam eine 3,5 und erreichte 88 Prozent Weiterempfehlung, die Hochschule Niederrhein 3,8 und 93 Prozent. Die Kritikpunkte ähneln sich nachlesbar von Hochschule zu Hochschule.

    Bei Bewertungsportalen ist außerdem zu beachten, dass sie nicht repräsentativ sind.

     
  39. 8

    @Ein ehemaliger Student „Damit überzeugt man vielleicht ein paar Niederrheiner, die hier bleiben möchten, aber sonst wird es wohl keinen anlocken“: Auch wenn Sie das nicht begeistern mag – genau das aber war die Idee hinter der Gründung, die dann aber (aus Egomanie?) nicht ansatzweise verwirklicht wurde.

     
  40. 7

    Die Ablehnung einer These erscheint mir kein geeigneter Indikator zur Bewertung der Arbeit eines Interimspräsidenten zu sein.

     
  41. 5

    Ich finde es richtig, dass die Hochschule daran erinnert wird, dass sie eine Verantwortung für die Region hat, in der sie beheimatet ist. Mir scheint es aber, dass für viele Kommentatoren die HSRW gleichbedeutend mit der Fakultät Technologie und Bionik ist. In den anderen Fakultäten gibt es sehr wohl Studiengänge, die überwiegend von Studenten aus dem Niederrhein angenommen wird.

    Aber wie hätte sich die HSRW entwickelt, wenn sie den in der Kommentatorenschaft favorisierten Weg eingeschlagen hätte? Studiengänge auf deutsch die man überall sonst auch studieren kann. Damit überzeugt man dann vielleicht ein paar Niederrheiner an, die hier bleiben möchten, aber sonst wird es wohl keinen anlocken. Als junge Hochschule hat die HSRW kein Renommee, die Stadt Kleve ist für junge Menschen nicht attraktiv. Da hatte die Hochschule gar keine andere Wahl als auf interdisziplinäre Studiengänge zu setzen und eben auf englische Unterrichtssprache. Sonst wäre die HSRW wahrscheinlich wirklich ein Rohrkrepierer gewesen.

    Jetzt, 10 Jahre nach der Gründung, ist es wichtig sich zu konsolidieren. Die HSRW sollte nicht weiter wachsen und stattdessen ihr Ausbildungsniveau verbessern. Dafür brauch man vor allem genügend (unbefristete) Mitarbeiter in den Fakultäten und nicht in der Verwaltung oder im Marketing.

     
  42. 4

    Im Internet gibt es ja zahlreiche Bewertungsportale für Hochschulen und Universitäten, da ist auch die HSW Kleve vertreten, zahlreiche Studenten bemängeln die schlechte Organisation und die menschliche Qualität an der Hochschule in Kleve.
    Teils sei die HSWR wirklich interessant, teils eher weniger. Die Fachhochschule verfügt über modernes Equipment, was wirklich 1A ist. Allerdings sind ein Großteil der Dozenten/Professoren nicht 100% englisch tauglich, gerade wenn man bedenkt das die Hochschule international sein soll, was wohl für viele Studenten ein echtes negativ Manko ist.
    Bemängelt wurden auch vielfach die mangelhafte und schlechte Organisation der Schule, ebenso verstärkt alles menschliche an der Hochschule, also Dozenten, Fachpersonal usw. wurde als nur mangelhaft bezeichnet und man bräuchte laut der schreibenden Studenten viel Glück und vor allem Geduld um mal an jemanden an der HS zu geraten, der wusste was er an dieser Hochschule tat und der auch keine Vorurteile gegen ausländische Studenten wohl insgeheim hatte und das diese Studenten auch spüren ließ.

    Also, so toll scheint das selbstgezeichnete Bild der HSRW dann doch nicht zu sein, wie die HSRW sich nach außenhin darstellt.

    Da stellt sich doch die Frage gibt es rechte Tendenzen an dieser HS in Kleve?

    https://www.studycheck.de/hochschulen/hs-rhein-waal/bewertungen

     
  43. 3

    Die fiktive Hochschule XY (nachfolgend HSXY genannt) pflegt in ihren Fakultäten eine Personalpolitik, die vor allem darauf ausgerichtet ist, die für die Studiengänge benötigte Fachkompetenz durch die Professorenschaft und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzudecken und die Studierenden auf einem fachlich hohen Niveau zu betreuen.

     
  44. 2

    Würden die Verantwortlichen die finanzielle Planung ernst nehmen, würden diese auf die Einhaltung  der 14.Mio Euro/Jahr Steuergelder pochen.
    Die Wirklichkeit sieht jedoch so aus, dass wir genau jetzt Mitte Mai schon das geplante Budget überschritten haben. Das ist als Bürger in keinster Weise nachvollziehbar.
    Noch weniger glaubwürdig ist es, dass genau diese Luftschloss-budgetplaner, dann wie Oberlehrer andere hier im Kreis belehren. Als Bürger kann man hier nur mit dem Kopf schüttel.

    Hier die aktuelle Belehrung aus der Presse, vom Luftschloss-budgetplaner:


    https://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/landrat-ermahnt-emmerich-haushalt-weiter-konsolidieren-id217621257.html

     
  45. 1

    Es wäre damals schön gewesen, wenn ich an der HSRW hätte studieren können, aber auch nach Durchsicht aller Studiengänge käme kaum einer in Frage. Das Problem ist doch, dass man mit manchen Abschlüssen der Hochschule bei einem Bewerbungsgespräch erstmal erklären muss, was man da studiert hat und vor allem: was man kann bzw. wie die Kenntnisse praktisch zu verwerten ist. Während das potenzielle Studenten vom Niederrhein doch nach Köln, Münster, Bonn, Aachen etc. treibt, werden aus dem asiatischen Raum dafür die angelockt, die vor allem auf Englisch studieren wollen, und für die es mehr zählt, einen Abschluss aus Germany zu haben als welchen (wobei ich Maschinenbau da jetzt ausnehmen würde).

    Die Hochschule in Kleve ist/war eine Jahrtausendchance. Hoffentlich haben das alle begriffen. Und es funktioniert nur mit der Region.