Unterstadt: Sicher ist, sie wird unterirdisch

Vier Lose, aber wieviele Hauptgewinne?

In kleiner Runde informierte das Triumvirat der visionären Vordenker an der Spitze unseres Gemeinwesens kürzlich die Fraktionsspitzen darüber, wie es um den Investorenwettbewerb zur Neugestaltung der Unterstadt steht (allerdings noch ohne Zahlen und Namen). Das heißt aber nichts…

So viel lässt sich schon jetzt sagen: Nachdem die europaweite Ausschreibung beendet wurde, weil die Investoren anders als erwartet nicht direkt Schlange standen, hat sich in lokaler Nachbearbeitung eine wenig überraschende Konstellation ergeben – für die drei Lose gibt es sage und schreibe fünf – fünneff!! - Bieter, von den drei trotz anonymisierter Informationen nicht sonderlich schwer zu erraten sind.

Leser Konfuzius orakelte schon Mitte September: „Beim Blick in die Glashugel sehe ich 2 x Mom-Bauten (da gibt es nur noch ein Finanzproblem), 1 x T-Center II, 1 x Bürgerbank und 1 x Überraschung, die keine Überraschung ist.”

Hier das geheime Ergebnis, über das am 19. Januar in einer Sondersitzung des Rates entschieden werden soll:

  • Los 2 (ehemals Minoritenplatz): Zweimal Angebote für Wohn- und Geschäftsbebauung (davon einmal „T“)
  • Los 3 (ebenfalls ehemals Minoritenplatz): Einmal Wohn-/Geschäftsbebauung und einmal Bank (wer hat sich da doch gleich noch via Arbeitsbühne auf Geschosshöhe hieven lassen?)
  • Los 4 (Wiese auf der Ostseite des Spoykanals, grenzt an die Herzogstraße): 1 Investor, der ein Hotel bauen will, vielleicht Trojano oder Rilano? Dazu hieß es in der Rheinischen Post zu den Plänen von Bernd Zevens: „Wo das künftige Hotel Cleve steht oder ob es bald mit „K“ oder weiter mit „C“ geschrieben wird, ist auch noch nicht klar.“

Besonders interessant ist die Vorstellung, dass die Gewinner der Lose 2 und 3 (die auf jeden Fall verschiedene Investoren sein werden) dazu gezwungen werden sollen, auf der Fläche gemeinschaftlich eine Tiefgarage zu errichten. Ein unterirdischer Plan, der sicherlich Freude aufkommen lässt! (Tiefgaragen gehen in Kleve gut, vor allem im Sumpf.)

Deine Meinung zählt:

8 Kommentare

  1. 8

    @Rainer Hoymann
    In Kleve will man halt nicht den dürren Spatz in der Hand sondern die dicke fette Taube auf dem Dach (in Anlehnung und Umkehrung eines alten Sprichwortes). Vermutlich waren die Investoren von der Verwaltung auch nicht so beliebt wie die dicken Tauben. Man munkelt, dass in Klever Taubenzüchterkreisen die Tauben jetzt vermehrt Willi, Mom oder Frank gerufen werden.

     
  2. 7

    Solange die Tiefgarage etwa auf dem heutigen Parkplatzniveau bleibt, müsste es noch halbwegs erträglich bleiben, sollten da mehrere Geschosse gebaut werden, wird es schwierig.

    Man erinnere sich noch an den peinlichen Moment für Variante 1, als die Planer des Rathausneubaus nach der Gründung gefragt wurden….

     
  3. 6

    @Jemand

    Du meinst bestimmt den ehemaligen Wendehafen gegenüber von Dorsemagen. Der wurde mit Trümmerschutt aufgefüllt.

    @Ralf
    Ich werfe ebenfalls einen Blick in die Glaskugel und sehe, wie Rolf Hoffmann bei dem Gedanken eine Tiefgarage auf dem Minoritenplatz innerlich zusammenzuckt.

     
  4. 5

    @ jemand

    Das inzwischen mit Bauschutt aus den kriegszerstörten Häusern zugeschüttete Hafenbecken lag weiter nördlich. Heute ist dort der Parkplatz vom Baumarkt Swertz.
    Hier ein Foto: http://www.heimat-kleve.de/impressionen_I/impressionen_I/klever_hafen/011895.jpg .

    Die Entwicklung dieser Klever Ecke seit 1900 stellt der Klevische Verein in einer Internetpräsentation dar. Auf Firefox funktioniert die Darstellung m. E. nicht, daher IE probieren: http://www.klevischer-verein.de/vortraege/unterstadt_1900_1935/cleve_unterstadt-Dateien/frame.htm.

     
  5. 4

    …hmm los zwei und drei, tiefgarage…hmmm. ist da nicht da alte hafenbecken…?…was man da wohl alles findet wenn man das mal aushebt…oder vertue ich mich da und das war doch woanders…hmmm

     
  6. 3

    Ãœbrigens: es gab (sic!) eine seriöse Investorengruppe, die in 2009 der Stadt ein reizvolles Bauvorhaben für die Unterstadt vorgestellt hat.

    Es sollte eine Ãœberbauung des Kermisdahls entlang der Herzogbrücke entstehen, die eine „Klammer“ zwischen den neu zu bauenden Objekten auf dem Minoritenplatz und der unteren Herzogstraße ermöglicht („Laufweg“). Durch diesen Bau, genannt „Kellener Tor“ der durch das Architektenteam Schramm, Mönchengladbach, geplant wurde und auch im Netz noch zu finden ist (Link: http://www.schrammen.info/?/151-0-neubau-wohn–und-geschaeftshaus-kellener-tor.htm ) wäre ein reizvoller Platz rund um die Herzogbrücke entstanden. Das Projekt ist im Rahmen der Unterstadt-Planung untergegangen. Die Investoren haben inzwischen andere Projekte im Stadtgebiet verwirklicht.

     
  7. 1

    Als Link die Los – Zuordnung, wie sie in der Grenzland Post vom 16.10.2009 zu sehen war: http://www.heimat-kleve.de/geschichte/pressemitteilungen/unterstadt_ab_13.12.2008/rp_16.10.2009/Bild1.jpg

    Demzufolge ist
    „RDs“ Los 1 => Los 2
    „RDs“ Los 2 => Los 3
    „RDs“ Los 3 => Los 4

    Ich erwähne dies nur, um Verwechselung bei den nachfolgenden Meldungen – das Thema könnte 2011 dominieren – von vorne herein zu verhindern.

    Bei der Wohnbebauung frage ich mich, wie hoch der Quadratmeterpreis (kalt) sein muss, damit der Investor noch eine Rendite erzielen kann? Alleine die Unterwasser-Tiefgarage wird ein Vermögen kosten.