Überraschende Besetzung für den Posten des Klever Wirtschaftsförderers

Bekanntes Gesicht

Ganz starker Schachzug von Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing zum Jahresende. Bekanntlich gab es eine Vielzahl von Bewerbungen für den vakant gewordenen Posten des Klever Wirtschaftsförderers, mit unterschiedlichsten Lebensläufen und Qualifikationen. Doch, wie kleveblog erfuhr, hat keiner von ihnen Chancen gegen einen Überraschungskandidaten – einen charismatischen Mann, der sich noch nicht einmal beworben hat und dennoch auf ganz pragmatische Weise in den vergangenen zwei Wochen mehr für die Wirtschaft der Stadt getan hat als alle seine Vorgänger bis zurück zu Ronald Neswadba.

Die Wahl ist auf den niederländischen Premier Mark Rutte gefallen! Der Mann erfüllt die von der Stadt Kleve geforderten Sprachqualifikationen und spricht fließend Niederländisch und Englisch. Und er fährt Rad. Mit seiner Entscheidung, die Niederlande vom 18. Dezember bis zum 14. Januar abzuschließen, die Grenzen allerdings geöffnet zu lassen, hat Rutte der Klever Wirtschaft einen Impuls gegeben, den keine Corona-Hilfe und auch kein anderes Konjunkturprogramm übertreffen können.

Kein Regen und auch sonst nichts kann die Niederländer davon abhalten, Kleve zu besuchen

Wer wie heute, an einem relativ normalen Dienstag, durch die Fußgängerzone flaniert, könnte den Eindruck gewinnen, sich in einer niederländischen Einkaufsstadt zu befinden. Es gibt nur eine Sprache, in der man die Passanten reden hört – Niederländisch. Die Gäste kommen alleine, als Paar, als Familie, oder gleich in ganzen Gruppen. Und sie genießen das Gefühl, anders als in der Heimat in ein Geschäft gehen zu können und dort einzukaufen. Oder mal eben „een kopje koffie“ zu trinken.

Mark Rutte, so plant es die Stadt, soll sein zusätzliches Amt nur ehrenamtlich ausfüllen. Die eingesparten (geschätzt) hunderttausend Euro Jahresgehalt wird Kämmerer Klaus Keysers auf ein Sperrkonto einzahlen. Das Geld soll später einmal dafür verwendet werden, dem niederländischen Premierminister auf dem Koekkoekplatz ein Denkmal zu errichten. Es soll so groß werden, dass es sogar von den Niederlanden aus gesehen werden kann.

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16 Kommentare

  1. 16

    @15 Corona und (k)ein Ende

    Sie treffen den Nagel auf den Kopf.

    Es ist leider ein Problem, dass die Menschen die Pflegeberufe ergreifen, zuerst an andere denken und dann an sich.

    Was glauben Sie, was bei VW am Band los wäre, wenn der Konzern von oben herab beschließt: Mehrarbeit.
    Die 10-15k Sonderprämie die ich hier irgendwo genannt habe, da würde die Mitarbeitervertretung müde drüber lächeln. Ihr wollt Mehrarbeit? Dann greift in die Tasche.. und zwar tief in die Tasche.

    Diese Bereitschaft zur Auseinandersetzung gibt es in den Pflegeberufen nicht. Das schlecht bezahlt wird hat in meinen Augen einige Hauptgründe. Die zu Pflegenden sind halt keine Autos, daraus folgend ist das Verantwortungsgefühl ein anderes. Ein Auto das nicht produziert wird tut keinem weh, eine Pflege, die nicht stattfindet unter Umständen sogar im Wortsinne schon. Dem Konzernmitarbeiter ist klar, dass mit seinem Produkt Geld verdient wird. Und wir als Gesellschaft sind leider noch nicht so weit zu erkennen bzw. durchzusetzen, dass Arbeit mit Menschen ebenfalls einen (Geld)wert darstellt.

    Ein weiterer Hauptgrund ist, dass das Verantwortungsgefühl der Mitarbeiter von den Arbeitgebern eiskalt ausgenutzt wird. Bei den kirchlichen Trägern ist es beispielsweise so, dass per zweifelhaftem Gesetz, Arbeitskampf untersagt ist.

    Eigentlich schützt unsere Verfassung das Recht auf Streik. Leider schützt unsere Verfassung aber auch die Kirchen, hier auf Kosten hunderttausender Beschäftigter.

    Die deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht dazu wie folgt:
    „Weil die weltlichen Instrumentarien zur Regelung der Arbeitsvertragsbedingungen (Tarifvertrag, Streik…) mit dem Leitbild der christlichen Dienstgemeinschaft unvereinbar sind, hat die Katholische Kirche in Deutschland für sich und ihre Einrichtungen ein eigenes System zur Aushandlung von Arbeitsvertragsbedingungen geschaffen…“

    Übrigens, ein Bischof wird nicht von der Kirche bezahlt sondern von allen Steuerzahlern, ist sozusagen verbeamtet. Monatssold und lebenslange Pension ab 8.000€ Monat aufwärts.

     
  2. 15

    Manchmal habe ich den Eindruck, dass hinter der Diskussion um Pflegenotstand und Intensivbetten bei einigen die Auffassung steht, hätten wir nur genug Betten und entsprechendes Personal, wäre alles halb so schlimm und man könnte Maßnahmen lockern etc. oder bräuchte vielleicht kaum welche. Und jeder könne das Ansteckungsrisiko für sich selber einordnen.

    Wäre aber nichts so. Wenn nur genügend krankgemeldet sind, funktioniert vieles nicht mehr richtig, mit entsprechenden Auswirkungen.

    Es wäre sogar noch schwieriger, weil die Maßnahmen – so notwendig auch immer – noch schwieriger zu rechtfertigen wären.

    Wir können das Gesundheitswesen nicht auf den Bedarf bei solchen Katastrophenfällen wie eine Pandemie abstellen. Das wäre erst recht unbezahlbar.

    Was aber dringend geschehen muss: bessere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Das wird schon teuer genug. Aber das muss es uns wert sein und das war es bisher nicht. Das hat auch etwas damit zu tun, dass Care-Arbeit über Jahrtausende vor allem von Frauen geleistet wurde und diese immer noch keine angemessene Lobby haben in einer Welt, in der Männer lieber Geld an der Börse machen (Achtung, zugespitzt) als anderen Menschen beim Duschen zu helfen oder im Krankenbett von einer Seite auf die andere zu drehen. (Natürlich gibt es Kranken- und Altenpfleger, aber viel zu wenige). Frauen im Gesundheitswesen machen meist dort ihre Arbeit und gleichzeitig die Care-Arbeit zu Hause. Es hat sich schon etwas geändert, aber nicht genug.

    Ich wäre auch für solche Lösungen: Wer eine Mindestanzahl an Jahren beruflich pflegt, dem/der wird selber ein vorrangiger Anspruch auf Pflege bzw. Pflege mit geringeren Eigenanteilen gewährt.

    Auch das Finanzierungssystem mit Fallpauschalen etc. muss verändert werden.

     
  3. 13

    Wenn ich aus 2 Jahren Pandemie etwas gelernt habe, dann das: Wer sich auf die Eigenverantwortung der Menschen verlässt, ist unfassbar naiv.

    Und das gilt natürlich nicht nur für die Niederländer. Die Deutschen toben an Allerheiligen genauso durch Nijmegen, Venlo und Roermond. Da können die Bürgermeister beiderseits der Grenze appellieren wie sie wollen.

     
  4. 12

    Wer übernimmt eigentlich die Kosten für die aktuellen kostenlosen Corona-Bürgertests, die unsere niederländischen Nachbarn, hier im Gebiet, für sich in Anspruch nehmen?
    Gestern und heute war es sehr auffällig.

     
  5. 11

    Wenn denn alle die Coronaschutzmaßnahmen einhalten würden, wäre es halb so schlimm.
    Es interessiert mindestens die Hälfte der Besucher nicht.
    Kleinere Einzelhändler achten darauf, aber die großen Supermarktketten wie Kaufland überhaupt nicht. In Kellen kann man mit Stoffmaske einkaufen, seine Maske abziehen und selbst an der Kasse braucht man keinen Abstand halten. Wenn man als Kunde den anderen Kunden bittet Abstand zu halten wird man vom Personal noch schief angesehen.
    Es dürfte momentan ein riesen Umsatz sein, auch wenn der Feuerwerksverkauf wegfällt. Der Laden ist gerammelt voll. Schade, dass man nicht wie beim Feuerwerksverkauf auf zusätzliches Personal oder einen Sicherheitsdienst setzt um zumindest für etwas Ordnung zu sorgen. Da geht es wohl nur um das große Abkassieren.
    Und als Deutscher wird der Einkauf in diesem Wahnsinn zur Beherrschungsprobe.

     
  6. 10

    Ja, es ist unglaublich, mit welcher Ignoranz der grenznahe Niederländer die Bitten des Klever Bürgermeisters,
    zur Zeit nicht ins nahegelegene Kleve zu kommen, erhört hat.
    Auf jedem Parkplatz lauert die gelbe Gefahr, es ist unglaublich, wo soll das hinführen?
    Tagsüber die gelbe Gefahr, abends im Dunkeln der „Karnevalszug“… Es wird immer verrückter!!!

     
  7. 9

    Holland ist auch heute wieder leer. Auf dem Weg von Kleve nach Kranenburg in der Gegenrichtung schon mehr als hundert gelbe Nummernschilder gezählt.

     
  8. 4

    Hoffentlich lehnt Rutte ab!
    Der Mann ist ja so Pöstchengeil, der würde das liebendgern annehmen, und ganz Holland wäre überglücklich, bliebe ihnen doch ein erneutes Kabinett Rutte 4 erspart.
    Aber es gäbe noch einen passenden Ausweichkandidaten.
    Andreas Antonius Maria (Rufname Dries) van Agt.
    Er war von 1977 bis 1982 schon niederländischer Premier und kennt als ehemaliger Einwohner von Groesbeek unsere Region wie seine Pobacke, auf der er auf seinem Rennrad sitzend oft im Klevischen unterwegs war.
    Das Beste aber ist, er behauptet,“Ich spreche überhaupt kein Deutsch“.
    Mit diesem Ausdruck versuchte er, der oft genug bei offiziellen Anlässen komplette Reden in Deutsch feilgeboten hat, sich bei einer ertappten Lüge aus der Affaire zu ziehen.
    Als guter Katholik darf er das aber auch, ein mal Beichten und Alles ist wieder gut.
    Besser kann doch kein Kandidat zur klever Politiklandschaft passen.
    Das Beste noch zum Schluss: Mit seinen 91 Jahren ist er nicht mehr Sozialabgabenpflichtig, schöner kann Kleve es doch nicht haben !

     
  9. 3

    Wenn der hier einmal mit seiner Koga durch Kleve fährt, ist der blitzschnell wieder zurück in den Haag. So schnell wird kein gepflegtes Pils gezapft. Ob die Niederländer so traurig wären ist ne andere Sache.

     
  10. 2

    Wenn der feine Herr Mark Rütte wenigsten seinen Landleuten mitgeteilt hätte, dass man in Deutschland auch Masken tragen muss und eine Abstand von mindestens 1,5 m einhalten sollte. (Es gibt viele sehr viel NL Menschen die sich nicht daran halten.und provozieren.)