Wir sind so frei und werfen träumend einen Blick ins Jahr 2028, also, wenn viele, die diese Zeilen lesen, schon Rentner sein oder es sich im Home Office gemütlich gemacht haben werden. Dann aber, frühestens in fünf und spätestens in sieben Jahren, werden sie als Bahnfahrer auf der Strecke Kleve-Düsseldorf einen Komfort genießen können, der eigentlich schon vor zehn Jahren zeitgemäß gewesen wäre!
Der Verkehrverbund Rhein-Ruhr berichtet auf seiner Homepage, dass es „mit Volldampf Richtung Verkehrswende“ gehe, stellt neue, großzügigere und modernere Züge vor (zumindest im Designentwurf), um dann irgendwann auf Zeile 100 zu berichten, dass diese Züge auf der Strecke des Niers-Express, wo derzeit schrammelige Dieseltriebwagen verkehren, erst in ferner Zukunft in Betrieb gehen. „Die Linien RE 44, RB 31 und RB 36 werden im Dezember 2025 mit neuen BEMU-Fahrzeugen den Betrieb aufnehmen, die übrigen Linien folgen sukzessive bis Dezember 2028“, heißt es auf der Homepage. Kleve-Düsseldorf gehört zu den „übrigen Linien“.
Die wichtigste Veränderung: Die neuen Züge verbrennen kein Diesel mehr, sondern sind batteriegetrieben. Insgesamt 63 batterieelektrische Fahrzeuge (sogenannte BEMU) der Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.) mit Sitz im spanischen Beasain wurden vom VRR geordert. Das Unternehmen wird die Züge nicht nur produzieren und liefern, sondern auch über ihren gesamten Lebenszyklus von rund 30 Jahren instand und verfügbar halten und ist somit für einen reibungslosen SPNV-Betrieb mit verantwortlich. Das heißt zum Beispiel, dass der geschätzte kleveblog-Redakteur, der gerne die Bahn für Fahrten nach Düsseldorf oder Köln nutzt, im Alter von 61-63 Jahren erstmals die neuen Züge nutzen kann – dann aber bis 91-93! (Natürlich nur, wenn es keine Verzögerungen gibt.)
Der Hersteller liefert die Fahrzeuge vom Typ „Civity BEMU“ in zwei Größen: 15 rund 45 Meter lange Fahrzeuge mit 120 Sitzplätzen sowie 48 rund 55 Meter lange Fahrzeuge mit 160 Sitzplätzen. Das bedeutet, dass die Kapazitäten auf vielen Linien des Niederrhein-Münsterland-Netzes deutlich ausgeweitet werden. Auch auf den Streckenabschnitten ohne Oberleitung sind die Fahrzeuge elektrisch unterwegs. VRR-Abteilungsleiter Georg Seifert: „Die neuen CAF-Züge sind klassische elektrische Fahrzeuge, die zusätzlich mit Batterien ausgestattet sind, um die nicht elektrifizierten Streckenabschnitte zu überbrücken. Auf den elektrifizierten Strecken entnehmen die Züge die Energie aus der Oberleitung, sowohl zum Fahren als auch zum erneuten Aufladen der Batterien.“
Bei der Beschaffung der Fahrzeuge standen laut VRR Qualität von Technik und Ausstattung im Fokus, um den Reisekomfort für Fahrgäste im Niederrhein-Münsterland-Netz zu verbessern. Die Züge verfügen über zwei bzw. vier großzügige Einstiegsbereiche, um einen zügigen Fahrgastwechsel zu ermöglichen. Die gepolsterten Sitze sind in Reihe bzw. vis-Ã -vis angeordnet und mit einem großzügigen Abstand zueinander verbaut, so wie es heute bereits in den RRX-Fahrzeugen und in den neuen S-Bahn-Zügen der Fall ist. Die räumlich getrennten Mehrzweckbereiche sind großzügig gestaltet und ermöglichen auch mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder Fahrrad einen niveaugleichen Ein- und Ausstieg. Klapptische, Steckdosen zum Laden von Laptops, Smartphones oder Tablets sowie ein für Fahrgäste kostenloses WLAN-Netz sollen vor allem Pendlern und Pendlerinnen das Arbeiten während der Fahrt erleichtern.
Um der überdurchschnittlich stark gestiegenen Fahrgastnachfrage gerecht zu werden, werden mit den neuen, längeren Zügen die Sitzplatzkapazitäten ausgeweitet. Mit der RB 41 wird eine zusätzliche Linie zwischen Geldern, Krefeld und Neuss eingerichtet. Insbesondere die Fahrgäste auf den stark nachgefragten Linien RE 10 und RB 31 werden von einem rund 25 Prozent höheren Sitzplatzangebot als heute profitieren.
Das Niederrhein-Münsterland-Netz umfasst sieben SPNV-Linien und jährliche Verkehrsleistungen von über sechs Millionen Zugkilometern:
- RE 10: Kleve – Geldern – Krefeld – Düsseldorf
- RE 14: Essen – Bottrop – Dorsten – Borken / Coesfeld
- RE 44: Kamp-Lintfort – Moers – Duisburg – Oberhausen – Bottrop
- RB 31: Xanten – Moers – Duisburg
- RB 36: Oberhausen – Duisburg-Ruhrort
- RB 41: Geldern – Krefeld – Neuss
- RB 43: Dortmund – Herne – Dorsten
Wichtige Info am Rande: Die Strecke der Niederrheinbahn von Rheinkamp bis nach Kamp-Lintfort wird für den SPNV reaktiviert, sodass ab Ende 2026 auch der Hochschulstandort Kamp-Lintfort an den Regionalverkehr angebunden wird – dann ca. 17 Jahre nach Gründung der Hochschule!
Sind wir mal ehrlich, man bekommt in der aktuellen Zugfolge der RB31 während der Hauptverkehrszeiten bereits ab Alpen, spätestens ab Rheinberg keinen Sitzplatz mehr. Ab Rheinberg können oftmals nicht einmal mehr alle Wartenden in den Zug steigen.
Zuhr Hauptverkehrszeit werden idR. Lint41 in Doppeltraktion eingesetzt. das bedeutet, die Triebwagen haben eigentlich jeweils eine Zulassung für die Beförderung von etwa 250 Fahrgästen und ist rund 42m lang . Also schafft ein Zug 500 Fahrgäste mit etwa 80m länge. Bei einer Kapazitätssteigerung von 125 Passagieren..ist aller Spätestens ab rumeln trotzdem der Zug überfüllt.. Vmtl. nur aus finanziellen gründen.. Ich mein die Zustände waren mindestens seit 2010 bekannt. (Gut, lassen wir mal meine damalige Berufschulklasse aus Alpener außen vor, wir sind 2011 dann nach und nach allesamt aufs Auto umgestiegen.. Man kam ja sonst nicht pünktlich zur Schule.., So gesehen waren ab dem Zeitpunkt ca 20 Plätze wieder mehr in der Kiste frei)
Die Bahnsteige, in Alpen (und Rhein-Kamp) haben eine nutzbare Länge von 120m,
Xanten, (Menzelen-West), Millingen und Rheinberg weisen 200m auf
Jetzt bleibt natürlich auch die Frage, warum man nicht von vorne rein die Linttriebzüge auf 3-Fachtraktion gesetzt hat? Dann wären die Probleme vom Tisch gewesen.. Ab und zu machte die NWB dies ja aus Kulanz trotzdem, bzw. vmtl. aus Angst, dass das Personal bei den ganzen Anfeindungen kündigt..
Allerdings sind die Bahnsteige entsprechend auf den letzten 40 Metern zugewachsen
Oh ja neue Züge. Vielleicht schaffen Sie es ja das zwischen Kleve und Goch es keinen Verzögerung von 20 Minuten gibt. Mit den gesparten Diesel könnte man dann ja einen Bahnsteigheizung in Goch befeuern damit der wartende Fahrgast keine Frostbeulen bekommt.
@Äskulapnatter {4}, „Schönheit wird die Welt retten“, soll Dostojewski prophezeit haben.
So geht das jedenfalls nicht! Die Sitze sehen genau so aus wie die Polyester-Sitzbezüge für mein erstes Auto, die ich im Kaufhof bei Hans Poth in den Achtzigern kaufte.
Das Design ist doof. Nehmt einfach die roten Doppelstöcker von DB Regio und baut die Strecke so, dass die dort fahren können.
Die Bilder sind doch nicht echt, oder?
Das sieht aus als wäre es von einem 10-jährigen Pikachu-Fan designt worden.
Solange es weiterhin eine eingleisige Streckenführung gibt und zu wenig Kapazitäten wird sich an den chaotischen Zuständen nicht viel ändern… ach ja überhaupt fahren müssten die Züge dann und pünktlich sein wäre auch mal was. Aber wahrscheinlich wird das dann so teuer, dass man sich Bahn fahren nicht mehr leisten kann.
@ 2 Messerjocke = Meckerjocke?
Menschen über 1,80m Körpergröße können -wenn überhaupt- nur noch unten im RRX vernümftig sitzen, oben unmöglich.
Im Gegensatz zu den „alten“ DoSto-Waggons, die waren wesentlich komfortabler.
Und in den „ganz alten“ n-Wagen war sogar das Mitführen von grossen Koffern möglich, im RRX null Chance.
Wobei man die Möglichkeit der Gepäckmitnahme zu Zeiten der n-Wagen nicht nutzen musste, denn da gab es noch eine Gepäckaufgabe an jedem Bahnhof, die dafür mit Personal ausgestattet waren.
Aus. Vorbei. Geschichte.
Geht wohl heute alles per Äpp…. 😀
Ich scheine zum Opa geworden zu sein. (*1972)
Die Sitzbezüge sehen doch scheiße aus!
😂😂Vor allem sollte er überhaupt Mal fahren, und wenn es dann noch geht, wäre pünktlich auch ganz super