Desaster mit Ansage: Wer heute Vormittag mit dem Auto von Kleve nach Emmerich fahren wollte, tat gut daran, Nerven wie Tragseile zu haben. Ab Warbeyen ging, wie schon in den letzten Wochen des vergangenen Jahres, nichts mehr!
Die Instandhaltungsarbeiten an der Rheinbrücke – die Hängeseile werden ausgetauscht – sorgten für das angekündigte Chaos. „Das hat doch alles keinen Sinn mehr“, entfuhr es einem genervten Busfahrer der Schnellbuslinie 58. Er öffnete auf offener Strecke die Türen und ließ die Fahrgäste aussteigen, die es eiliger hatten. Laufend gelangten sie schneller an ihr Ziel im Bus. Auf dem Weg waren mehrere Busse im Stillstand zu besichtigen.Â
Die Fahrzeit von Emmerich nach Kleve betrug zwei Stunden. Das heißt, die nur zehn Kilometer entfernte Nachbarstadt ist im Augenblick verkehrstechnisch weiter entfernt als Bonn oder Amsterdam!
Die Behörde Straßen.NRW rechnet offenbar mit der unbegrenzten Leidensfähigkeit der hiesigen Kraftfahrer, die noch bis Ende des kommenden Jahres mit Beeinträchtigungen aufgrund der Bauarbeiten zu rechnen haben. 17.000 Autos passieren pro Tag die Brücke.
Wer jetzt eine Fähre übrig hätte, könnte vermutlich aus der Not der Pendler ein gutes Geschäft machen. Verkehrstechnisch wäre der Niederrhein dann zwar wieder in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts angelangt, aber es ginge immerhin voran. Also: Reedereien, die im Besitz von derzeit nicht genutzten Fähren sind, oder Bundeswehrpioniere mit zu viel Tagesfreizeit, bitte schnell melden – es winkt Instanterlöserstatus!
Ich ging und gehe davon aus, dass es nicht die einzigen Arbeiten an der Brücke sind ………..
Vielleicht weiß jemand, ob noch Folgearbeiten geplant sind, die noch nicht veröffentlicht wurden?
Hallo Herr Böll,
ich verstehe nicht, wieso sie sich mit diesem Post an mich wenden? Ich habe doch eine Behelfsbrücke mit meinem Post auch ablehnen wollen.
Zitat:
Wie soll die aussehen? Denn der Schiffsverkehr muss ja auch beachtet werden!
Zitat Ende.
Insofern: erst lesen, dann losschreiben 😉
@??? und Jens
ihnen beiden ist schon bewusst das es sich bei der Konstruktion der Rheinbrücke Emmerich um die längste Seilspann-Hängebrücke Deutschlands überhaupt handelt und das mit einer 803m langen Seilspann-Hängebrücke und dabei auch noch die größte Stützweite einer Brücke mit 500m in Deutschland überhaupt hat.
Wie also bitte, wie sollte man hier eine Behelfsbrücke dann einsetzen können?
Die technischen Daten der Brücke sind dazu offiziell einsehbar, erst informieren dann losschreiben 😉
@??? Sie kennen aber die Emmericher Rheinbrücke oder?
Wenn Sie sich mal die Brücke von der Konstruktion her genauer angeschaut hätten, dann würden Sie sehen das die zu auszuwechselnden Tragseile 100 Stück je Brückenseite sich zwischen dem Anfahrschutz auf der Fahrbahn und dem außen montierten Schutzgeländer der Brücke befinden.
Um nun an die Tragseile heranzukommen muss also auf der jeweiligen Fahrspur der sich immer rechts befindliche Anfahrschutz abgebaut und entfernt werden. Also werden und müssen die Arbeiten auf der jeweiligen Fahrbahnseite auf und im Brückenkörper dann stattfinden
Was soll also bitte ihre Lösung einer Behelfsbrücke dann bitte schön bringen?
Foto Brücke: https://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/die-rheinbruecke-emmerich-wird-im-januar-zweimal-gesperrt-id216035369.html
@???
Eine Behelfsbrücke für zwei mal 2,5 Tage?
Wie soll die aussehen? Denn der Schiffsverkehr muss ja auch beachtet werden!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich eine Behelfsbrücke rechnet.
Ich denke, bei den Bauten im Ruhrgebiet oder bis Köln reden wir noch von ganz anderen Zahlen, die dort die Rheinseite wechseln, und von ganz anderen notwendigen Baumaßnahmen, die erforderlich sind.
Bei Brückenbauarbeiten werden anderswo Behelfsbrücken eingesetzt. Dann kann man in Ruhe die nötigen Arbeiten durchführen.
@???
Dann machen Sie doch bitte einen Vorschlag für eine bessere Planung.
Vielleicht ist diese Sperrung das Ergebnis einer langen Ãœberlegung, so dass bei dieser Variante die wenigstens Menschen von der Vollsperrung betroffen sind.
Wie so oft: jeder Betroffene meckert, und fordert für sich eine bessere Lösung, nicht bedenkend, dass es sein kann, dass jede andere Lösung vielleicht mehr Menschen Nachteile bringt.
Als SR einer Sportart mit einem roten Ball könnte ich auch davon betroffen sein, je nachdem, ob auf der anderen Rheinseite Spiele umzubesetzen sind. Dann fahre ich halt am Wochenende, wo ja der weitaus größte Teil des Berufsverkehrs entfällt, über Rees. So what?
Jaja das klagen des Bürgers hierzulande auf hohem Niveau.
Das man es nicht allen Autofahrer von Seiten Straßen NRW recht machen konnte, war ja zu erwarten. Aber es sind 4x Vollsperrungen an verschiedenen Wochenenden von Freitagabend bis Montagmorgen, also zu Zeiten in denen die meisten Pendler dann eh Zuhause sind.
@??? wie sollte Straßen NRW es denn das ansonsten lösen ohne nur einem einzigen Autofahrer auf die Füße zu treten.
Was wäre denn die Alternative man lässt die Brücke so, tauscht die Tragseile dann nicht und in 3-7 Jahren sperren wir die Emmericher Brücke dann wegen Baufälligkeit für immer und reißen sie ab und bauen komplett neu, den Aufschrei möchte ich dann mal sehen.
Und es kommt ja noch schlimmer, die Brücken in Kleve auf dem Klever Ring über den Spoykanal und der Spyckstraße müssen definitiv abgerissen werden und zwar sobald die Umgehung Bundesstraße 220N in den Kellner Niederungen dann fertiggestellt ist und das wird dann erst recht ein Chaos in Kleve werden 😉
Diese Situation ist eine totale Fehlplanung. So etwas darf doch in diesen Zeiten nicht geschehen. Denkt man nicht an die Menschen, die auch am Wochenende jeweils auf die andere Rheinseite zur Arbeit müssen?
Der (Fast-)Ausfall der Emmericher Rheinbrücke eröffnet mir als linksrheinisch angesiedeltem Neu-Anwohner unerwartet gewohnte Perspektiven. Die letzten Jahre habe ich direkt am Meer gelebt und dort feststellen müssen, dass das Leben an der Küste keineswegs die große Freiheit oder Horizonterweiterung darstellt, die man sich so gemeinhin vorstellt, sondern im Gegenteil eine Horizonthalbierung, denn der eigene Aktionsradius, jedenfalls was die Bewegungsfreiheit zu Lande angeht, wird ja schlicht halbiert (wenn wir mal einen geraden Küstenverlauf annehmen): Wenn man an einer Nordküste wohnt, kann man nur noch nach Süden fahren, im Norden ist ja alles nass, und umgekehrt. Im Inland dagegen kann man sich in alle Richtungen ausbreiten. In dieser Hinsicht hielt ich bislang Kleve für Inland. Die nahe Grenze zu den Niederlanden stellt keine Horizontverkleinerung dar, jedenfalls solange es keinen Nexit oder Dexit gibt, denn kulturell und wirtschaftlich wirkt der problemlos mögliche grenzübergreifende Kontakt ja sogar bereichernd.
Aber jetzt plötzlich ist die Brücke dicht!!! Das bedeutet, der Rhein wirkt horizontmäßig wie ein Meer. Alles, was drüben ist, wird unerreichbar. Das Leben ist geographisch halbiert. — Aber komisch (und jetzt beginnt der heikle Teil dieses Blogbeitrags): Daran gemessen, fehlt einem eigentlich wenig. In der Rückschau muss ich feststellen: Etwa 95% meines ganzen in Kleve stationierten Lebens fand auch bisher linksrheinisch statt. Und damit meine ich nicht die Stadt Kleve selbst, sondern alles, was es so an Dingen außerhalb der Stadt am Niederrhein zu tun gibt. Fast alles ist diesseitig nach Westen und Süden orientiert, aber wenig jenseitig nach Norden und Osten. Nach Kranenburg, Nimwegen, Gennep, Venlo, Xanten, Goch kommt man ständig, aber nach Rees und Emmerich selten. Wie gesagt, ich bin mir bewusst, das ist heikel, aber warum ist es rechtsrheinisch weniger interessant? Liegt das am Menschenschlag oder an der eintönigeren Landschaft da drüben? (Jetzt ist mir mal wieder der Pegasus durchgegangen; oh hätte ich nur nichts geschrieben…)
Ãœbrigens: Vergangenen Sommer war der Rhein ja bekanntlich kaum vorhanden. Wenn aber der ganze jetzt in Süddeutschland und den Alpen gefallene Schnee schmilzt, dann sehe ich höhere Pegelstände auf uns zurollen als im vergangenen Winter… normale, mittlere Wasserstände kommen wohl aus der „Mode“.
In diesem Sinne: Auf ein schönes 2019 auf beiden Seiten des Rheins!
@rd
Mmuuuuh, rd, kann es sein, dass Sie mit Ihrem Blogbeitrag hier die zwei Vermessen(d)en auf dem Emmericher Boot namens „Konz“ dazu angestiftet haben, mal eben auf die Schnelle eine Fähre mit dem stolzen Namen „Niederrhein“ zu organisieren, mmuuuuh? Siehe hier, mmuuuuh:
https://rp-online.de/nrw/staedte/dormagen/dormagen-faehrkapitaen-rettet-manoevrierunfaehiges-schiff_aid-35594997
Nicht ungeschickt, diese Vermessen(d)en, mmuuuuh! Stromauf fahren, den Motor abstellen und dann listig auf hilflos machen, mmuuuuh. So haben die beiden Vermessen(d)en das mit der unverdächtigen Annäherung an die begehrte Fähre und dem Längsfähregehen immerhin tadellos hinbekommen, mmuuuuuh. Und beinahe hätte es ja wohl auch mit dem listigen Kapern der Fähre und dem unauffälligen Stromabtreiben der beiden Schiffe bis an den Emmericher Fähranleger geklappt, mmuuuuh. Aber dann hat der Fährenkapitän wohl Lunte gerochen und gemerkt, dass es sich um einen Trick handeln könnte, die beiden Vermessen(d)en mit ihrer „Konz“ an den Fähranleger manöveriert und Hilfe gerufen, mmuuuuh. Vermmuuuuhte mal, dass das Hotelzimmer, das die beiden Vermessen(d)en dann noch bekommen haben, mit Möbeln und Gardinen der schwedischen Firma Ikea ausgestattet war, mmuuuuh…
Was nun, mmuuuuh? Wo soll die begehrte Fähre nun herkommen, wenn auch dieser listige Versuch nicht geklappt hat, mmuuuuuh? Ja, was nun, mmuuuuh?
@rd
Mmuuuuh, wer war eigentlich in den fünfziger Jahren der Betreiber der Fähre, mmuuuuh?
Auch schon die Stadt(werke) Kleve, mmuuuuh?
Dann wäre ja klar, warum das mit der Fähre nicht klappen kann und warum auch keine Fähre mehr verfügbar ist, mmuuuuh …
1984 hat der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion im blauen Salon der Stadthalle Kleve das Zusammenwachsen der Städte Kleve und Emmerich hervorgehoben. War damit das augenblickliche Bild im Bereich der Rheinbrücke, die inzwischen 53 Jahre alt ist, gemeint? Zusammenwachsen des Verkehrs in beide Richtungen durch Stillstand. Planung von Großprojekten ist hier ein Fremdwort. Vergl. heutigen Bericht in der RP zum Thema Schulbau.
Weiß jemand, ob der ICE wegen Bauarbeiten noch in Emmerich hält?
@rd Okay, danke.
@Chewgum Noch bis Ende 2020. Aber nicht immer. Gerade war zum Beispiel alles frei.
Wie lange dauert die aktuelle Beeinträchtigung durch den Austausch der Hängeseile noch? Morgen auch?
Und so kam der Tag an den Niederrhein, wo du met de Fiets schneller in Emmerich ankamst, als mit jedem anderen Fahrzeug! Der Satz ‚es dürfte nicht zu Behinderungen kommen!‘ könnte aus dem Pofalla’schen Worthülsen- Arsenal stammen…Ist schon schlimm, das ab Warbeyen demnächst zahlreiche schnöde zurückgelassenene PKW traurig auf die Rückkehr ihrer entnervten Halter warten. Ein Trauerspiel!