Konzern adé: Astrid Vogell wechselte vom Kaufhof zum Theodor-Brauer-Haus

An neuer Wirkungsstätte: Astrid Vogell

(Dieser Artikel entstammt der neuen Ausgabe des Magazins Der KLEVER, die im Buch- und Zeitschriftenhandel erhältlich ist.) Die Zeit, sagt Astrid Vogell, sei reif gewesen für eine neue Aufgabe. Seit 1996 war sie im Kaufhof-Konzern beschäftigt, und auch da habe sie stets mit den Hufen gescharrt, wenn sie das Gefühl hatte, dass etwas Neues her musste. So stieg sie innerhalb des Unternehmens auf, arbeitete als Filialleiterin in Wesel und zuletzt seit 2015 in Kleve. „Es war eine tolle Zeit“, so Vogell, „in der ich viel bewegen konnte.“

Doch im Oktober verkündete die Managerin – für Außenstehende überraschend – ihren Ausstieg. Sie werde eine neue Aufgabe übernehmen, und sie werde Kleve verbunden bleiben, schrieb sie in ihrer Abschiedsmail an die Mitstreiter aus dem Handel. Welche Aufgabe, das aber blieb offen. Und so reich bestückt ist der Arbeitsmarkt in Kleve nun mal nicht für hoch qualifizierte Kräfte.

Eine Stelle gab es allerdings, die niemand auf der Rechnung hatte: Das Berufsbildungszentrum Theodor-Brauer-Haus, das sich um die Qualifizierung junger Menschen bemüht, hatte eine Vakanz: Bernd Pastoors, der langjährige Geschäftsführer, geht auf den Ruhestand zu und wollte den Übergang geordnet bewerkstelligen. Davon hatte Pastoors der Kaufhof-Filialleiterin berichtet, und die erkannte die Chance, in ihrem beruflichen Leben den nächsten spannenden Schritt zu gehen.

Kontakte zu Berufsbildungszentren gab es schon früher, allerdings war Astrid Vogell da noch auf der anderen Seite. Die Mitarbeiter dieser Einrichtungen traten an sie heran, wenn es darum ging, Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen zu suchen, deren Leben nicht so geradlinig verlaufen war, wie Eltern und Lehrer dies gerne gehabt hätten. „Schon bei diesen Begegnungen habe ich gemerkt, wie sehr ich für diese Themen gebrannt habe“, sagt Astrid Vogell.

Nun sitzt sie nicht mehr in der Großen Straße mit Blick vom Büro auf die Schwanenburg, sondern an der Briener Straße. Wenn sie aus dem Fenster schaut, sieht sie die Überreste des alten Industriestandorts Kleve. Statt glitzernder Konsumwelt Besinnung auf die grundlegenden Werte: „Wir verstehen Arbeit und soziale Handlungsfähigkeit als unabdingbare Bestandteile eines sinnvollen Lebens“, so lautet eine der Leitlinien der Einrichtung.

Vorgaben eines auf einem anderen Kontinent agierenden Managements, das war einmal. Jetzt ist Vogell gewissermaßen ihr eigener Chef. Sie führt 110 Mitarbeiter und ist verantwortlich für rund 330 junge Menschen, die in Werkstätten und Einrichtungen wie dem Stadthallen-Restaurant ans Berufsleben herangeführt werden. „Ich freue mich sehr, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe“, sagt Astrid Vogell.

Und Kleve kann sich freuen, einen Menschen mit Elan, Energie und Ideen für diese Aufgabe gewonnen zu haben. Gutes Gelingen!

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4 Kommentare

  1. 4

    Falls es Frau Vogell im Theodor-Brauer-Haus langweilig werden sollte, gäbe es in Kleve auch noch eine andere Bildungseinrichtung, die immer mal wieder neue Führungspersönlichkeiten brauchen wird. Das wäre dann auf jeden Fall eine Herausforderung. Ansonsten viel Erfolg im Theodor-Brauer-Haus!

     
  2. 3

    @rd
    Mmuuuuh, ok, mmuuuuh! Dann halt so, mmuuuuh:
    Mittagspause, aufgewacht
    und erkenne Deine Macht!
    Alle Drehbänke stehen still,
    wenn Dein Zeitfenster es will!
    Mmuuuuh, jetzt aber wieder an die Arbeit, mmuuuuh!

     
  3. 1

    Mmuuuuuh, mit dem Halstuch darf Frau Vogell aber nicht an die (ohnehin nicht so gut geschützte, etwas betagte) Drehbank, mmuuuuh! Das sieht die Fachkraft für Arbeitssicherheit/der oder die Sicherheitsbeauftragte gar nicht gerne, mmuuuuuh!