Wir schreiben den 28. Oktober, 22 Uhr, Rheinpegel Emmerich, Stromkilometer 852, Stand:
8 Zentimeter!
Das ist rhein gar nichts mehr! Tendenz: fallend. Was der Fluss außer Wracks und Einkaufswagen sowie Phosphorbomben noch alles preisgeben wird – man mag es gar nicht wissen wollen. An der so genannten NATO-Rampe, einer bisweilen für Schwertransporte genutzten Zufahrt zum Rhein östlich der Brücke, warnt ein improvisiertes Schild: „Kampfmittel gefunden! Betreten auf eigene Gefahr! Kampfmittelräumdienst ist informiert“, was ein wenig nach „Techniker ist informiert“ klingt. Die Menschen lassen sich davon auch nicht abhalten und spazieren fröhlich durch eine Wüstenei, die einmal ein Flussufer gewesen war. Am Sockel der Brücke mahnt ein Graffito: „Never regret anything, because at one time it was exactly what you want.“ Wirklich, Vater Rhein?