Postangestellte aus Kellerverschlag befreit

„DHL startet Hilfseinsatz für Erdbebenopfer in Peru“, so ist die neueste Meldung auf der Homepage von „Deutsche Post World Net“, der „weltweit führenden Logistikgruppe“ überschrieben. Und wer dieses Bild sieht, könnte auf die Idee kommen, hier habe der Konzern auf die Schnelle eine provsorische Filiale im zerstörten Lima aus dem Boden gestampft, um der Bevölkerung wenigstens eine rudimentäre Versorgung gewährleisten zu können.

Filiale

Doch weit gefehlt, hier gilt es einen epochaler Fortschritt aus Kleve zu vermelden. Die Postangestellten, die seit Beginn des 21. Jahrhunderts im Keller des ehemaligen Hoffmann-Verwaltungsgebäudes in einem Verschlag arbeiten mussten, der Normalwüchsigen nicht einmal erlaubte, aufrecht zu stehen, sind eine Etage nach oben befördert worden. Sie arbeiten jetzt im „Wellness-Shop“, und einen Meter weiter links werden besonders gesunde Zwiebacksorten verkauft, einen Meter weiter rechts Kopfschmerztabletten und Kräutertees. Es soll übrigens kein Provisorium, sondern eine Dauerlösung sein, wie die Angestellte der ungläubigen Kundschaft versichert. Allerdings: Wer das professionell aufgestellte Schild rechts an der Treppe sieht, weiß, dass der Weltkonzern da ganz flexibel ist – und vielleicht ist die Post morgen auch schon bei Ihnen – mit Campingstuhl und -tisch unter einem Sonnenschirm im Vorgarten.

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