Ordnungsamt schließt Kneipe in der Innenstadt

Heute… geschlossen

(Aktualisiert, mit weiteren Informationen) Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Kleve gingen diskret vor, aber ihre Botschaft an diesem Samstag Abend war eindeutig: Zapfenstreich! Die Gäste durften ihre Getränke noch leeren und bezahlen, dann mussten sie das Etablissement in der Innenstadt verlassen und die Kneipe schloss ihre Türe.

Es ist auch für Kleve schon ein außergewöhnlicher Fall, dass eine Kneipe im laufenden Wochenendbetrieb stillgelegt wird, aber genau dies passierte im Fall Marställchen am vorletzten Samstag. Die Kneipe, die seit Jahresanfang unter neuer Führung läuft, musste von hier auf jetzt den Geschäftsbetrieb einstellen – und eine Wiedereröffnung ist noch nicht in Sicht.

Was aber ist passiert? Berti Vettorel hatte sein Lokal zum Jahreswechsel an ein Pärchen Jenny und Jürgen übergeben, doch am 1. Februar war schon eine Nachfolgerin der beiden im Einsatz. Diese Entscheidung fiel offenbar so spontan, dass alle erforderlichen Dokumente zu diesem Zeitpunkt nicht vorgelegt werden konnten. Als Betreiber einer Gastwirtschaft muss man im Besitz einer Schanklizenz sein („Konzession“), für die eine Menge Papierkram beigesteuert werden muss, beispielsweise ein polizeiliches Führungszeugnis und die Bescheinigung über eine Lebensmittelhygiene-Schulung („Frikadellenschein“). Bestandteil der Konzession, die immer für ein bestimmtes Objekt vergeben wird, ist auch die bauordnungsrechtliche Abnahme der Gaststätte. Eine Konzession kann auch vorläufig vergeben werden, in manchen Fällen ist halt Eile geboten.

Aber beim Marställchen waren laut Auskunft der Stadt Kleve die Betreiber gestartet, ohne im Besitz einer wie auch immer gearteten Konzession zu sein. Stadtsprecher Niklas Lembeck: „Die Ordnungsbehörde der Stadt Kleve hat am Samstag, 1. Februar 2025, die Schließung der Gaststätte ,Marställchen‘ veranlasst, da sie ohne eine notwendige gaststättenrechtliche Erlaubnis betrieben wurde. Die verantwortliche Person hat die Erlaubnis zwar bei der Stadt Kleve beantragt, allerdings selbst eine vorläufige Genehmigung nicht abgewartet. Für die vorläufige Genehmigung muss noch eine bauordnungsrechtliche Überprüfung der Lokalität erfolgen.“

Laut Vermieter war die Frau zum Zeitpunkt der Kontrolle allerdings noch bei dem vorigen Pächterpärchen angestellt, das selbst im Besitz einer vorläufigen Konzession gewesen sei. Demnach habe das Ordnungsamt einen Fehler gemacht. Wie dem auch sei, jedenfalls fand in den Tagen danach eine Überprüfung des Objekts durch einen Bauingenieur statt. Dabei wurden, so der Vermieter, schwere Mängel bei der Elektrik festgestellt, die nun erst einmal behoben werden müssen, bevor die Gaststätte wieder eröffnet wird.

Deine Meinung zählt:

18 Kommentare

  1. 18

    @16 Krbg
    Genau. Das Bananas war der Name!
    Bananas Dancing Club und das ganze ist wohl im Sommer 2004 gewesen, den da verschwindet die Webseite im Interntarchiv.

    Mit der „Klever Elite“ hatten die da wohl immer Probleme.

     
  2. 17

    Vorher war auch eine Kneipe drin und die hatte auch eine Konzession. Da hat sich die Elektrik von einem zu anderen Pächter wohl dramatisch verschlechtert. Ist ja in Ordnung, dass es Vorgaben und Regeln gibt. Keine Ahnung, wie lange man aber warten muss, während die Miete schon läuft und man den Betrieb schon starten möchte und auf Einnahmen angewiesen ist. Kann mir vorstellen, dass Papier da geduldig ist, im Büro des Ordnungsamtes ist es schön warm und das Geld kommt pünktlich aufs Konto. Schade, wenn es den Leuten schwierig gemacht wird, die in Kleve etwas unternehmen möchten.

     
  3. 16

    @13

    Das hat sich aber auch danach nicht wirklich gebessert..
    Weder als Bananas , noch als Oberbayern, usw..
    Gefühlt war es zu der Zeit so, dass man dort durchaus gut feiern konnte aber auch immer die gesamte Klever Prominenz am Start war…
    Hausverbot für die Prominenz war ja mit jedem Neustart wieder aufgehoben, trotz der steht’s gleich bleibenden (zwielichten) Security.

     
  4. 14

    Nur weiter so! Dann haben wir nächstes Jahr an der Stelle einen „Pils&More“ – Laden und wir treffen uns dann hier im Blog wieder zusammen zum kollektiven Traditionsverfall-Beweinen 👍

     
  5. 13

    @11 Andre Gerritzen
    Sie meinen sicher das „Heck Meck“ von 1997-2002 am Tönnissen-Center.
    Dort gab es immer wieder jede Menge Polizisten, Blaulicht vor dieser Lokalität.
    An einem schönen Abend gab es sogar eine besonders große Polizeiaktion mit Lichtmasten und gleißenden Scheinwerfern vor dem „Heck Meck“, zahlreichen Einsatzwagen, aus dem heraus die Gäste gefilmt wurden, die das Lokal betraten.
    Der Grund für den damaligen Aufgalopp. war laut damaliger Medien, wohl ein „Treffen von Personen aus dem Rockermilieu“.
    Jedenfalls war das damals die Interpretation der Kreis Klever Polizei von einer Festivität, die der damalige Wirt der Gaststätte aber als eine ganz normale Geburtstagsfeier im Nachgang beschrieben hatte.

     
  6. 11

    Witzig. Ist dem Radhaus vor Jahrzehnten so ähnlich auch mal passiert. Irgendwann um das Jahre 2000 musste das Radhaus für 2-3 Wochen immer um 1:00 schliessen, weil es ein Problem mit der Gestattung gab.

    Nicht ganz so heftig wie hier. Das Radhaus hatte eine Konzession bis 1:00 und zusätzlich eine Gestattung zu diese Konzession bis 4:00 zu verlängern.
    Bei der Gestattung war damals noch vorgesehen dass sie immer für 1 Jahr gilt und dann erneuert werden muss. Bei der Stadt wurde aber im Schreiben der Stadt mit der Gestattung das Feld bis wann Sie gültig ist leer gelassen, so das wir im Radhaus davon aus gegangen sind sie ist unbefristet.
    Fehler bei der Stadt das dort vergessen wurde das Datum einzutragen und bei denen nur 1 Jahr vorgemerkt war.
    Das ganze gab dann fast 10 Jahte lang kein Problem weil keiner es bemerkt hat.
    Irgendwann gab es mal um 3:00 eine Schlägerei und da bemerkt jemanden beim Ordnungsamt das die Schlägerei 2 Stunden nachdem das Radhaus schliessen sollte stattgefunden hat.
    Da gab es dann direkt Post vom Amt und bis das geklärt war, waren die Samstag Abend im Radhaus etwas kürzer als sonst.
    Jetzt ist es wirklich unbefristet und das Gesetz in NRW wurde auch komplett geändert.

    Jetzt fällt mir auch noch fast 15-20 Jahre alt Geschichte zu einer Diskothek an der Albersallee ein wo jetzt eine Fahrschule ihre Räume hat. Da waren über die Jahre soviele Discotheken drin so das mir der Name nicht mehr einfällt. Müsste irgendwann so zwischen 2005 – 2010 gewesen sein.
    Da gab es auch eine Interessante Entwicklung zu Konzesion. Der Club lief wohl sehr gut und war Freitag & Samstag gut besucht, aber leider war das Publikum sehr speziell, so das es jeden Abend Krawall gab und die Polizei mindestens 1 Mal pro Abend vor der Tür stand.
    Das Ordnungsamt bekam am Montag immer einen Bericht über die Einsätze der Polizei am Wochenende und natürlich ganz vorne mit dabei dieser Club.
    Angeblich soll das Ordnungsamt geplant haben die Konzession wegen der brisanten Lage dort nicht zu verlängern und der Betreiber hat davon Wind bekommen.
    Als Folge davon hat er in den letzten Monaten so richtig Gas gegeben und Parties ohne Ende organisiert. Bekannte teuere DJs geholt, die viel Publikum ziehen und viel Eintritt verlangt. Parties mit Bier für 1€ usw. Also richtig Umsatz gemacht aber seine Rechnungen nicht mehr bezahlt.
    Und kurz vor Ende der Konzession war er und die Kohle weg und untergetaucht.
    Jahr später ist wohl bei einer Grenzkontrolle an der Grenze zu Polen geschnappt worden, weil Nachts zu einer Tankstelle in Deutschland wollte um Zigaretten zu holen.
    Kleine Anekdote zu Konzessionen in Kleve.

     
  7. 10

    Wenn es zum 01.01. eine Übernahme gab, muss da doch bereits eine Abnahme stattgefunden haben – scheinbar ohne schwere Mängel an der Elektrik festzustellen. Und jetzt einen Monat später ist die so mangelhaft, dass das Lokal deshalb nicht betrieben werden kann? Oder wurde das damals einfach nicht vernünftig geprüft?

     
  8. 9

    Ohne Genehmigung den Betrieb aufnehmen, hui. Aber nur so konnten die Mängel der Elektronik festgestellt werden. Besser so, als das bei einem vollem Abend die Elektrik einen Brand auslöst… Muss man echt nicht haben.

     
  9. 8

    Also wenn dem Ordnungsamt der eigene Fehler auffällt, gibts keine Gnade (gegenüber alles und jedem)!
    Aber Route 66 hat jetzt wieder offen, ist jetzt glaub ich eine Art Shishabar, ohne Shishas. Nur Warsteiner und Bitburger 🙁

     
  10. 7

    „Schwere Mängel bei der Elektrik“ scheinen ja sönne Allzweckwaffe der Klever Verwaltung zu sein – siehe Herrnhuter Sterne in der Gasthausstraße.

     
  11. 5

    Vom Finanzamt bekomme ich ja immer eine Frist genannt, bis zu der ich liefern muss… ist aber wahrscheinlich eine Einbahnstrasse… 😁

     
  12. 3

    @Joe Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es einiger – durchaus Zeit in Anspruch nehmender –Papierkram ist, aber im Sinne der Gäste kann ich daran nichts Schlechtes finden. Die Tatsache, dass es „vorläufige“ Genehmigungen gibt, zeigt ja auch, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamts nicht die Augen vor der Realität verschließen. Aber ganz ohne Genehmigung aufzumachen, wie kann man auf so eine Idee kommen?

     
  13. 2

    Es lebe der deutsche Bürokratismus! Herr Daute, hinterfragen sie doch bitte einmal im Klever Rathaus, wann die Konzessionen beantragt wurden. Ich weiß von einem anderen Gastronomiebetrieb, dass das Betreiberunternehmen schon vor drei Monaten entsprechende Konzessionen beantragt hat und bis heute kein positiver Bescheid vorliegt. Beim Hinterfragen im Klever Rathaus hieß es, der Sachbearbeiter sei langfristig erkrankt, weshalb eine Bearbeitung nicht möglich sei. Noch Fragen?

     
  14. 1

    Wie dumm muss man sein ein Lokal ohne Konzession zu betreiben? Sry, aber sowas regt mich einfach auf.