Ist er der Richtige? Als Uwe Lottmann vor fast genau 20 Jahren die Leitung der damaligen Polizeinspektion Moers übernahm, eilte ihm der Ruf voraus, ein „Schutzmann von altem Schrot und Korn“ zu sein. Schon damals setzte er einen Schwerpunkt zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen. Wie man allerdings genau verhindern will, dass Autofahrer nachts bei Rot über viel befahrene Kreuzungen rauschen, dass sie im Porsche auf der Landstraße zu rasant in die Kurven gehen, dass sie die Leistungsstärke ihres Wagens beim Überholen falsch einschätzen und in den Gegenverkehr brettern, wird immer ein Geheimnis derjenigen bleiben, die als Politiker antreten, die Unfallzahlen zu senken und das Leben ein Stück weit sicherer zu machen. Im Kreis Kleve ist das der Landrat Christoph Gerwers, der im Wahlkampf auch die zahlreichen und oftmals schwerwiegenden Unfälle im Kreis Kleve zum Thema machte. Nun denn, kaum im Amt, starben die Menschen auf den Straßen wie früher die Fliegen an der Windschutzscheibe.
Dass der Trend, dessen vorläufiger Gipfelpunkt der dramatische Unfall auf der Kreuzung Emmericher Straße/Klever Ring war, bei dem ein mit vier Leiharbeitern besetzter Personenwagen von einem Lastwagen an eine Hauswand gequetscht wurde und zwei der Insassen starben, ein hoffentlich schnelles Ende findet, ist seit dem 25. April die Aufgabe von Uwe Lottmann. An diesem Tag wurde der bisherige Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz in der Kreispolizeibehörde Kleve, Polizeidirektor Uwe Lottmann, zum Abteilungsleiter Polizei ernannt. Verbunden mit der Ernennung ist die Beförderung zum Leitenden Polizeidirektor (LPD). Er ist der Nachfolger von LPD Georg Bartel, der zum 01. April dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde. LPD Uwe Lottmann ist damit jetzt Chef von 562 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den vier Direktionen (Gefahrenabwehr/Einsatz, Kriminalität, Verkehr und Zentrale Aufgaben) sowie dem Leitungsstab und untersteht direkt dem Landrat des Kreis Kleve, Christoph Gerwers.
Uwe Lottmann trat 1984 in den Polizeidienst ein. Nach Stationen im Mittleren und später im Gehobenen Dienst in Duisburg wurde er zunächst als junger Polizeirat Leiter einer Polizeinspektion in der Kreispolizeibehörde (KPB) Wesel. Es folgte die Zeit in Moers, bevor er für sechs Jahre die Leitung der Kriminalpolizei in der KPB Wesel als „Leiter der Zentralen Kriminalitätsbekämpfung“ übernahm und damit zuständig für die Bekämpfung der Schwerstkriminalität war. Anschließend wurde er ins Landesamt für Zentrale Polizeitechnische Dienste in Duisburg versetzt, wo er ab dem Jahr 2012 für Entwicklung, Planung und Steuerung polizeilicher Informationstechnik zuständig war und 2016 zum Polizeidirektor befördert wurde. 2019 wechselte er zur Kreispolizeibehörde Kleve und wurde Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz.
LPD Lottmann war auch hier von Anfang an wieder mit schweren und schwersten Verkehrsunfällen konfrontiert. Bisher war er neben den anderen Direktionensleitern an dem behördenstrategischen Ziel, die Anzahl dieser Unfälle deutlich zu verringern, beteiligt, jetzt trägt er die polizeiliche Gesamtverantwortung. „Diese Verantwortung ist mir zwar aufgrund meines neuen Amtes übertragen, aber ich fühle mich auch persönlich der Aufgabe verpflichtet.“
Ein Patentrezept hat er dabei auch nicht, sieht sich aber sehr gut aufgestellt, was seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Direktionen angeht. Lottmann: „Was uns alle in der Kreis Klever Polizei antreibt, nämlich die dringende Notwendigkeit, die Zahl der schweren und schwersten Verkehrsunfälle deutlich zu verringern, müssen wir in die Köpfe der Verkehrsteilnehmenden bringen. Nur so haben wir eine Chance, das Leid der Opfer, zu denen insbesondere auch die Angehörigen zählen, weitgehend zu verhindern. Dies wird uns als Polizei sicherlich nicht alleine gelingen, daher wurden schon im vergangenen Jahr unter Schirmherrschaft von Landrat Christoph Gerwers verschiedene Akteure der Verkehrssicherheitsarbeit zusammengebracht, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Hier sehe ich schon sehr gute Ansätze und hoffe, dass wir die noch ausbauen können.“
Dabei wird er auch die vielen anderen Aufgaben der Polizei im Kreis Kleve nicht aus den Augen lassen. Die zunehmenden Einsatzzahlen im Bereich des Wachdienstes gehören ebenso dazu wie die immer umfangreicheren Ermittlungsaufgaben der Kriminalpolizei, angefangen von Fahrraddiebstahl über Computerkriminalität bis hin zur Kinderpornografie. Lottmann: „Darüber hinaus liegt mir die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit sehr am Herzen. Mit einer 137 Kilometer langen Grenze zu den Niederlanden hängt es bisweilen vom Zufall ab, ob sich eine Straftat oder ein Gefahrenereignis auf deutscher oder niederländischer Seite der Grenze ereignet. Mit den grenzüberschreitenden Polizeiteams, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundespolizei, der Königlichen Marechaussee, der Politie Oost-Nederland und Limburg sowie aus den Polizeibehörden Viersen, Düsseldorf und Kleve und auch mit unserem ‚Gemeinsamen Donnerstag‘ im Bereich Emmerich/Zevenaar haben wir hier schon gute Formen der Zusammenarbeit gefunden.“
Uwe Lottmann gilt bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als verlässlicher Vorgesetzter und Kollege, der seinen ihm anvertrauten Bereich kompetent, gradlinig und zielorientiert führt, ohne dabei das Menschliche aus den Augen zu verlieren.
@ 17
Versöhnlicher Nachtrag:
Umgekehrt: Ich – ich(!) würde das Nichterscheinen bedauern, und würde diese sehr vermissen – die vielen Beiträge, die Sie hier abliefern/posten!
Ich wüsste ja anderenfalls, dass da Meinungen existieren – bei „uns“: Sie gehören ja zu Deutschland! -, von denen ich dann aber keine Kenntnis hätte. Zwar haben mich Ihre Argumente bisher nicht überzeugen können, aber diese geben ja trotzdem einige Einblicke in die Seelenlandschaft unseres Volkes, deren Wunden man einzig durch Diskussion Heilung oder Schmerzminderung angedeihen lassen könnte.
Besonders wenn tatsächlich Argumente kommen, und nicht nur abwertende Bemerkungen, führt dies zu Aha-Erlebnissen. Die sind manchmal nachdenklich machend und verstörend, aber: Nur eine Medizin, die bitter schmeckt, kann wirken.
Also: SpoyBoy, alter Junge, machen Sie weiter!
@ 17
„(Auch wenn keiner Ihre Kommentare vermissen würde… 🙂 )“
Oh, jetzt sind Sie eingeschnappt?! Was für eine dünne Haut!
Ratschlag: Raus aus der Blase, an die frische Luft (mit Fahrrad oder zu Fuß), wo Argumente hin und her fliegen!
@16
Wie gut dass wir Sie haben.
(Auch wenn keiner Ihre Kommentare vermissen würde… 🙂 )
@ 15
Danke für diese wertvolle Einsicht!
Ich muss mich in der Tat zerknirscht korrigieren:
Manche denken NUR an „ausländische“ Gangs!
Jeder trägt sein Scherflein zur Statistik bei, wenn er sie auch nicht versteht!
@5
DAS hier sind nur die Meldungen von heute(!!!) in der RP :
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/klever-schlaegt-messer-diebe-mit-regenschirm-schalter-im-kopf-umgelegt_aid-111981463
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kranenburg-schon-wieder-anhaenger-im-hammereisen-gestohlen_aid-112250015
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/diebe-stehlen-kinderspielzeug-von-klever-schulhof_aid-112249055
Aber wahrscheinlich sind es wieder mal nur die bösen Medien.
13 .) Die großzügige ( gerne von Deutschen 00 als „tolerant“ bezeichnet ) Drogenpolitik hat die Niederlande zum Weltweit größten produzierende Ecstasy (MDMA ) befördert, mit aller passender abartiger Kriminalität . Die US „DEA“ ( Drug Enforcement Administration ) hat die Niederlande zu einem NARCO STAAT erklärt wie etwa KOLUMBIEN + z.B. SINALOA, SOLIMA ,MICHOACANA MEX.
Die ( Kleine ? ) CANNABIS Freigabe ??des Herrn Lauterbach feiert besonders die Marokkanische / Niederländische Kriminellen Gemeinschaft die mit den bekannten Automaten Sprengungen (QUELLE
„de Gelderlander „) Geschäft mit Marokko Haschisch nach Europa finanziert. ?? ?
Das fällt unter „In Holland ist alles besser“. Was völliger Quatsch ist.
In Holland wird nicht durchgegriffen, im Gegenteil. (Außer bei Autofahrern, die ohne Handzeichen abbiegende Radfahrer nicht haben kommen sehen.)
Die Niederlande wird mit der Drogenmafia nicht fertig. Selbst die Königstochter musste schon zurück in den Palast, weil sie bedroht wurde. Das gab es bisher noch in keinem anderen europäischen Land. Der Investigativjournalist Peter de Vries wurden mitten in Amsterdam auf offener Straße erschossen.
Man könnte auch sagen: Die Niederlande nimmt die Gefahr nicht ernst genug bzw. nahm sie lange nicht ernst genug.
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/Niederlande-Kokain-Mafia-gegen-den-Staat-100.html
https://www.brisant.de/royals/prinzessin-amalia-mafia-114.html
@10 die Fackeln da halt nicht lange, so mein Eindruck. Du machst das JETZT weil ich dir das so sage. Da wird nicht diskutiert.
Als Normalbürger würde mich das nicht tangieren, wer sich benimmt hat ja nichts zu befürchten, oder sehe ich das falsch?
@11 ein Kreisverkehr an der Stelle ist nicht gut glaube ich. Die Ampelschaltung müsste angepasst werden, zu Stoßzeiten kommt die Hagebau-McDonalds-Tangente nicht von der Stelle, da die Linksabbieger der Emmericher Straße entweder bei rot noch in die Kreuzung fahren oder es da andere Probleme gibt. Jedenfalls kommt es regelmäßig dazu, dass nur 2 Autos es schaffen über die Kreuzung zu kommen bevor die nächste Rotphase wartet, da in der Kreuzung noch 4-8 Fahrzeuge stehen.
Wer kennt noch die ersten genialen Staffeln der inzwischen völlig heruntergekommenen ehemaligen Kultserie „Mord mit Aussicht“?
Jedenfalls, für den Polizisten Dietmar Schäffer, gespielt von Bjarne Mädel, gab es nichts Größeres, als „Verkehrskontrollen“ zu machen, sich hinter einer Hecke zu verstecken, währenddessen an seinem von „Muschi“ geschmierten Wurstbrot knabbern und bei jedem Blitz den Sprung des Dopaminspiegels genießen…
Lange Rede, Hauptproblem sind und bleiben eine unterirdische Verkehrsinfrastruktur, einhergehend mit der irrigen Vorstellung, dass freie Bürger freie Fahrt benötigen, eigenverantwortlich handeln. Ihr versteht, was ich meine? Die Infrastruktur ist nicht primär darauf ausgelegt, dass der Mensch Fehler macht, sondern es wird regelrecht provokativ davon ausgegangen, dass alle Menschen alles richtigzumachen haben/müssen/werden.
Als Beispiel, der Unfall Emmericher Straße wäre mit einem Kreisverkehr vermeidbar gewesen.
Ich hoffe jedenfalls, dass hier die nicht ohnehin strapazierten Ressourcen der Polizei sinnlos in Kontrollen verbraten werden, während z.B. das Sicherheitsgefühl (Einbrüche, Kriminalität) abnimmt, somit Populisten wie der AfD in die Hand gespielt wird. Ich hoffe auch, dass die Polizei beratend Druck auf die Politik, auf die Planung von Infrastruktur ausübt, um die eigentlichen Ursachen zu bekämpfen. Da beißt sich dann ggf. wieder die Katze selbst in den Schwanz, dass Kritik an den handelnden Behörden aus politischen Gründen unerwünscht ist, usw. Wir werden sehen.
@9
Keine Ahnung, – ist das so dass in den Niederlanden durchgegriffen wird?
@8 so wie nebenan in den Niederlanden?
@7
Da haben Sie sicherlich recht.
Natürlich befürworte ich keinen Polizeistaat, aber vielleicht wäre eine Strategie in Richtung ‚Durchgreifen statt Deeskalieren‘ seitens der Polzei inzwischen manchmal angebracht.
( Selbstverständlich nur dann wenn ich selbst nicht betroffen bin 🙂 egomode off )
Mal so ! Ein Beruf der nicht nur als Verteidiger + Beschützer der Demokratie höchsten sozialen Wert haben sollte wird heute von einer zunehmend gleichgültigen egoistischen, degenerierten ,auch gewalttätigen Gesellschaft, + max. + – politische Rückendeckung (☝?..wie ich das so sehe ) z.Z. nicht unbedingt zu empfehlen. ?
@5
‚Wie realistisch ist angesichts vorhandener Kräfte der Eindruck bei Vorfällen, die Polizei müsse schneller vor Ort sein, und könnte doch sofort alle möglichen Fluchtwege abriegeln?!‘
Ich tät ja mal wenigstens gerne ein Konzept dazu sehen, auch wenn es dann aussagen würde, dass es nicht realistisch wäre (was ich allerdings nicht glaube, – schon gar nicht solange keine Studie dazu auf dem Tisch liegt)
Die Praxis, nach einer Sprengung ne halbe Stunde später am Tatort aufzutauchen, bringt aber auf jeden Fall schonmal so was von überhaupt gar nix. Das hat die Realität bisher eindrucksvoll gezeigt.
‚Die Unfallstatistik zeigt, dass „jeder“ brave Bürger hier eine sehr viel stärkere Wahrscheinlichkeit besitzt, als Verursacher oder Opfer in einen Unfall verwickelt zu sein!‘
Die Statistik zeigt auch, dass durch Radfahrer verusachte Unfälle in der Klever Fussgängerzone ziemlich genau gleich 0 sind.
Trotzdem wird seitens der Polizei gegen die von ihr offensichtlich gefühlte Bedrohung vorgegeangen. Also tagsüber.
Werktags.
Zur Bürozeit.
Die problematische Sicherheit nachts auf den Strassen halte ich persönlich jedenfalls für sehr viel realer.
Was sagt denn die Statistik des Kreises Kleve über die Notwendigkeit polizeilicher Konzepte und Präsenz?!
Es ist oft der psychologische „optimistic bias“, der Gefahren und Bedrohungen weniger bei sich selber oder für sich selber sieht, als „woanders“: in anderen Gegenden und Ortschaften.
Wie realistisch ist angesichts vorhandener Kräfte der Eindruck bei Vorfällen, die Polizei müsse schneller vor Ort sein, und könnte doch sofort alle möglichen Fluchtwege abriegeln?! So wie manche dabei oft an „ausländische“ Gangs denken, ist auch die Geschichte von Frauen, die nachts in dunklen Straßen überfallen oder bedroht werden, häufig verbunden mit der Vorstellung gewaltbereiter männlicher „Asylanten“, die sich tagsüber auch noch auf Kosten ehrlicher deutscher Steuerzahler „hier“ die Zähne vergolden lassen.
Die Unfallstatistik zeigt, dass „jeder“ brave Bürger hier eine sehr viel stärkere Wahrscheinlichkeit besitzt, als Verursacher oder Opfer in einen Unfall verwickelt zu sein!
Interessant! Bisher hatte ich immer vermutet, dass Niederrheinstier der Leitbulle am Niederrhein sei …
Ach so: Hätte nix dagegen wenn es statt 562 Polizistinnen und Polizisten doppelt so viele wären. Meiner Meinung ist auch die Polizei chronisch unterbesetzt.
Müsste natürlich politisch entschieden wwerden.
Ist VErkehr echt ein Schwerpunkt der Polizei?
Was ist mit Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung?
Z.B. dass man nach einer Geldautomatensprengung nicht nach Eingang des Alarms gemütlich zum Tatort dackelt und dort 20 Minuten später eintrifft, sondern dass man vielleicht mal ein Automantenstandort- und Fluchtwegekonzept für den Kreis Kleve parat hat und nach einer ausgeführten Tat statt (nutzlos) sich zum Tatort zu begeben mal die neuralgischen Punkte der Fluchtwege besetzt und den Tätern die Fluchtwege abschneidet?
Gibts da jetzt mal was?
Und dass man sich in jedem Stadtteil einer niederrheinsichen Stadt auch als Frau nachts gefarhlos bewegen kann? Setzt man da Schwerpunkte?
Da kann man nur, allzeit gute Fahrt, wünschen.
In diesem Sinne::
Bleiben sie sicher!
Einen schönen „Tanz in den Mai“.