Die gerade in Kleve neu verteilte Gelbe Tonne lässt sich zwar mitunter dekorativ neben die Wohnzimmercouch platzieren, doch beim Anblick der monströsen 240-Liter-Ungetüme wirkt es fast so, als ob eine der Hauptaufgaben eines normalen Haushaltes in Deutschland die Massenproduktion von Verpackungsmüll ist.
Alles und jedes wird in der Warenwelt verpackt, einmal Plastik drum, zweimal, dreimal. Wer kennt nicht das Foto einer offenbar in irgend einem asiatischen Supermarkt offerierten, bereits geschälten Banane in einer transparenten Plastikschale?
Zum Glück gibt es mittlerweile eine Gegenbewegung, zu erkennen beispielsweise an einer Sektion im neuen Edeka-Schroff-Supermarkt am EOC, wo es eine ganze Abteilung gibt, in der die Kunden ihre Verpackungen selbst mitbringen und sich ihre Müslis darin abfüllen können.
Doch es kommt noch besser: In der Gasthausstraße – in dem Ladenlokal, in dem bis Ende vergangenen Jahres das GastHaus war – bereitet Kleves erster Unverpackt-Laden seine Öffnung vor. Für Kleve und die gesamte Region eine echte Innovation, und natürlich eine Bereicherung des (Lebensmittel-)Angebots im Herzen der Stadt.
LoLa soll das Geschäft heißen, das ist die Abkürzung für „Loser Laden“. Das Konzept ist ganz einfach: Lebensmittel und Non-Food-Produkte werden in mitgebrachten Behältern abgewogen. Gekauft wird nur soviel, wie tatsächlich benötigt wird.
Wann soll es losgehen? „Wir hoffen, dass wir nach Ostern starten können“, sagt Jenny Schürmann aus Emmerich, die das spannende Projekt gemeinsam mit dem bekannten Klever Ferdi Schumacher, Inhaber der Fun-Sport-Studios, (bei dem sie als Prokuristin arbeitet) initiiert hat. Ob es klappt, ist natürlich angesichts der vielfältigen Unwägbarkeiten, die es derzeit so gibt, nicht garantiert.
Entstanden ist die Idee gewissermaßer aus dem Anblick des Müllbergs, den jeder von uns täglich produziert. Schürmann machte sich Gedanken, wie sich Müll vermeiden lässt und stieß auf die Unverpackt-Idee. Vor einiger Zeit tauschte sie sich dann mit der Inhaberin eines Geschäfts mit diesem Konzept in Bocholt aus, und danach stand ihre Idee fest: „So etwas mache ich auch.“
Es geht um eine umweltbewusste Lebensweise. Schürmann: „​Wir bieten eine Möglichkeit, die es jedem sehr einfach macht, Verpackungsmüll zu reduzieren, Nahrungsmittel in den Mengen zu kaufen, die man auch verzehren kann und CO2 einzusparen, in dem die meisten Produkte regional und mit Blick auf Nachhaltigkeit produziert und /oder geliefert werden.“
Alle Produkte werden selbst eingekauft, LoLa ist ein unabhängiges Geschäft ohne Anbindung an irgend eine große Kette. Das heißt, die angebotenen Waren werden mindestens bio, fair, nachhaltig oder regional eingekauft. „Beim Einkauf bevorzugen wir möglichst klimaneutrale und kurze Transportwege“, so Schürmann. „Unsere Lieferanten beliefern uns in Mehrwegbehältern oder biologisch abbaubaren Verpackungsmaterialien.“
Das Angebot ist mehr als reichlich: Neben Lebensmitteln (Pasta, Reis, Müsli, Süßwaren, Getreide) soll es beispielsweise auch Zahnbürsten aus Bambus geben, Seifen am Stück oder auch Produkte aus recycelten und ausrangierten Textilien. Später sind auch Verkostungen und weitere Veranstaltungen angedacht.
kleveblog wünscht: Viel Erfolg!
Weitere Informationen auf der Website: lola-unverpackt.com
Gerade lese ich auf Facebook, dass nun auf der Hoffmannallee sogar ein zweiter Unverpackt-Laden seine Eröffnung vorbereitet. Grundsätzlich sehr gut!
Habe letztens ein Geburtstagsgeschenk unverpackt überreicht. Nach einem schiefen Blick von meiner Mutter (das Geburtstagskind, mein Vater hat es nicht gestört) meinte ich, das Geschenk hätte ich im neuen Unverpacktladen gekauft. „Das wüsste ich aber! Der hat noch gar nicht auf!“ mauzte meine Mutter. Wenn also demnächst nach Ostern eine Katze in den LoLa spaziert, könnte das meine Mutter sein.
PS: Ihr Einkaufszettel ist lang und das Portmonee ist voller Mäuse, Solvenz ist also vorhanden.
Liebes Lola-Team,
bis vor kurzem gab es bei uns in Straelen auch noch einen wunderschönen Unvepacktladen, weshalb wir schon seit einiger Zeit Verpackungsmaterial sparend leben. Jetzt hat ihn leider „Corona erwischt“ und er musste schließen. Wir sind also auf der Suche nach einer schönen Alternative. Da mein Freund aus Kleve kommt, bietet es sich natürlich an Mal bei euch reinzuschauen. Ich freue mich schon sehr auf euch.
Super Idee ðŸ‘:-)
Ich freue mich sehr, das wir so einen Laden bekommen.
Mal ne Frage zum obersten Bild. Dieses Ungetüm in der rechten Bildhälfte ist das eine Getreidemühle?
Hallo LoLa-Inhaber,
als künftiger Kunde wäre ich an Spülmittel, Duschgel, Zahnpasta, Rasierschaum und Deo zum Abfüllen interessiert, denn das sind bei mir die Sachen, die am meisten Plastik bzw. Aluminium für ihre Verpackung benötigen. Ist zwar Non-Food, aber vielleicht habt Ihr das? Ich vermute zwar, dass das nicht so ganz in Euer Portfolio passt, aber mein Vater möchte gerne wissen ob Ihr auch lose Socken habt. Ich hab ihm zwar gesagt, dass mit „lose“ etwas anderes gemeint ist als lose sitzende Socken, aber er bat mich trotzdem zu fragen. Seine alten Katerpfoten sind in letzter Zeit zu dick für normale Socken, die man so im Laden kaufen kann. Lose handgestrickte Socken wären die Lösung. Z.Zt. läuft mein Papa ohne Strümpfe, aber dann ist nix mit Spazierengehen draußen in der Kälte 😿
Viel Erfolg, großartig und sinnvoll
VIEL ERFOLG!!! 😉
Da warte ich schon seit langen Zeiten drauf. Super! Ich wünsche den Ladenbesitzern viel Erfolg und gutes Gelingen, ich werde auf jeden Fall vorbeikommen.
Auch das GastHaus wünscht viel Erfolg!!! und freut sich über diese nicht nur großartige sondern auch sinnvolle Geschäftsidee im „alten GastHaus“…demnächst LoLa. Für uns als Geschäftsnachbarn, für eine interessante Seitenstraße, für Umwelt und Zukunft, für Kleve, für uns alle…einfach eine Bereicherung. Einen guten Start und natürlich viele Kunden…das „neue GastHaus“ ist auf jeden Fall dabei!!
Keine Anbindung an Einkaufsorganisation, das verspricht interessant zu werden.
Dann ist man eventuell sogar noch offen, um Partien aus Versicherungsfällen mit Transportschaden einzukaufen.
Im Speditionswesen gilt ja eine Delle in der Grossverpackung gleich schon als Totalschaden, und wird durch den Versicherunggsmakler regelrecht verramscht, hauptsache man hat die Partie aus den Augen.