Klever Wochenblatt stellt Erscheinen ein – Ende Juni ist Schluss

28 Ausgaben folgen noch

(Aktualisiert, mit weiteren Informationen zu Klaus Schürmanns) Ein weiteres Stück des Klever Pressewesens steht vor dem Aus: Nach Informationen von kleveblog stellt das Klever Wochenblatt zur Jahresmitte sein Erscheinen ein!

„Mut für Neues“, überschrieb Redakteur Franz Geib seinen Kommentar auf der Seite 1 der jüngsten Ausgabe des Wochenblatts. In seinem Text zu Corona und den Folgen hieß es: „Und es dürfte nicht wenige gegeben haben, denen aufgrund der langandauernden Pandemie kaum der Sinn nach Schmunzelhasen im Osternest stand. Wie sich der langanhaltende Stillstand für den Einzelnen anfühlt, wer weiß. Klar ist, dass nach der Pandemiemut folgen muss, und zwar zum Neu-Anfang.“

Nur wenige Leser dürften geahnt haben, dass dies wohl auch Worte in eigener Sache waren. Um die Ostertage hatte die Klever Redaktion von den Plänen der Funke Mediengruppe, zu deren Portfolio das Anzeigenblatt gehört, erfahren. Die Zusteller hatten Kündigungen erhalten, einige weitere Ausgaben stehen ebenfalls vor dem Aus (zum Beispiel Goch). Die Ausgabe Emmerich allerdings soll weiterhin erscheinen.

Von der Pressestelle der Funke Mediengruppe war am Freitag nichts zu den Plänen zu erfahren. Klar aber ist, dass auch dem lange florierenden Genre der Anzeigenblätter eine Marktbereinigung bevorsteht (bzw. bereits im Gange ist). Es ist noch nicht so lange her, dass es in Kleve drei Anzeigenblätter mit insgesamt fünf Ausgaben pro Woche gab.

Als erstes erwischte es den Kurier am Sonntag (Auflage: 80.000 Exemplare, hier der Link zum damaligen kleveblog-Artikel: Aus-kurier-t). Die Ausgabe des Klever Wochenblatts (Auflage 33.700), die am Mittwoch, 30. Juni, erscheinen wird, soll die letzte dieser Zeitung werden. 28 Ausgaben sind es noch bis dahin. Übrig bleiben dann die Niederrhein Nachrichten aus dem Gelderner NN-Verlag, die ebenso wie das Wochenblatt mittwochs und samstags erscheinen. Die Klever NN-Ausgabe hat eine Auflage von 37.200 Exemplaren.

Die Geschichte des Klever Wochenblatts begann mit der ersten Ausgabe am 8. Mai 1980, in der Anfangszeit noch belächelt von den Redakteuren der ortsansässigen Tageszeitungen. Doch Helmut Schomaker sorgte mit seinen mitunter bissigen und bisweilen derben Kommentaren, die er unter der Rubrik „Van de Prüm gespejjt“ veröffentlichte, dass das Blatt als Stimme des Volkes wahrgenommen wurde. In den letzten Jahren war es Redakteur Klaus Schürmanns, der das vertraute Gesicht der Zeitung war und dessen Kommentare dem Wochenblatt viel Respekt verschafften.

Sogar die Wochenzeitung Die Zeit widmete seinem Wirken einen lesenswerten Artikel, der Glanz und Elend des Lokaljournalismus umreißt. „Schürmanns folgte [dem Rat einer Düsseldorfer RP-Redakteurin, zurück nach Kleve zu gehen]“, heißt es in dem 2008 erschienen Beitrag (Link unten), „fortan füllte er den Platz zwischen den Anzeigen mit Journalismus. Er deckte auf, dass ein großes Klever Unternehmen Plastikmüll auf einer Deponie entladen hatte, anstatt ihn ordnungsgemäß zu entsorgen. Er dokumentierte den Verfall einer Kapelle in Bedburg-Hau und wetterte gegen die Stadt, die jahrelang nichts unternahm, um den Verkehr auf der gefährlichen B9 zu beruhigen. Die Kommentarspalte auf der Titelseite ist für Schürmanns die Kanone mit dem größten Rohr. Vor zwei Wochen, am Holocaust-Gedenktag, ätzte er gegen den Bürgermeister, dass die Gedenkveranstaltung zur gleichen Zeit stattfand wie eine Prunksitzung der Schwanenfunker. Noch am selben Tag rief der Bürgermeister ihn an, um sich über den Kommentar zu beschweren.“ (Die Zeit: Geschichten aus der Arbeitswelt: Wir hier unten)

Klaus Schürmanns ging Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand. Die Zeitung selbst, im 41. Jahrgang, wird es nur sechs Monate weiter schaffen.

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40 Kommentare

  1. 40

    Sehr Schade, haben gestern schon keine bekommen,dabei war die Mittwochsbotin super zuverlässig.Ihr und ihrem Sohn unseren herzlichsten Dank,Die Schlehhecke war sehr sehr zufrieden .
    Alles gute für die Beiden,die uns bei Wind u Wetter immer pünktlich mit der Zeitung versorgt haben.

     
  2. 38

    Manche bedauern das Ende des WochenBlatts,
    weil es dann schwieriger sei,
    über die Klever LokalPolitik auf dem Laufenden zu bleiben.
    Mich erstaunt das.
    Ein representativer ÃœberBlick über das,
    was Verwaltung und Rat gerade alles so produzieren,
    scheint mir nicht zum Repertoire der „Blättchen“ zu gehören.
    Dafür schätze ich sie – quasi im GegenTeil –
    für das, was sie über Aspekte berichten,
    die im RatHaus und den Parteien eben ( noch ) NICHT beachtet wird.
    Vielfach bringen erst die „Blättchen“ jenes Maß an Öffentlichkeit zustande,
    das nötig ist, unsere lokalen Absolutisten zur Raison zu bringen.
    Als Ende 2004 die frisch verkungelte CDU-„grüne“ Mehrheit
    im HandStreich mehrere ParkPlätze mit Hunderten von StellFlächen vernichtete,
    war es Herr Schürmanns, der den Protest der Anlieger aufnahm.
    Gegen die katastrofale FehlPlanung mit Sontowski
    argumentierte neben ihm vor allem Herr Plotke im „Kurier“,
    der seine einschlägige Erfahrung aus der Branche einbrachte.
    Den Skandal, daß in BedBurg-Hau WaldFlächen kahlGeschlagen
    und an wen sie verscherbelt werden,
    hat wieder das WochenBlatt prominent aufgegriffen.
    Diese Verantwortung lastet ab Juli allein auf den „NN“.
    Danke allen vom „WochenBlatt“,
    Danke allen vom „Kurier“,
    Danke, viel Stärke und guten „Biß“ allen bei den „NN“.

     
  3. 37

    @ 32 (Paula Backhaus)
    Mmuuuh, Frau Backhaus, sooo gehaltvoll ist der Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion nun auch wieder nicht, mmuuuhDaIstEigentlichWenigInnovativesDrin! Und warum führt Ihr Link ausgerechnet zu einem Bild mit einem Auto, mmuuuhSynonymFürWenigUmweltschonendenIndividualverkehr?
    Warum prangt da kein Bild von einem kombinierten Fahrrad-Bahn-Verkehr, mmuuuhFunktionierendeAlternative?
    Mmuuuh, vermmuuuhtlich sollte die Grünen-Fraktionen in Kreis und Stadt mal zu einer meiner grünen Wiesen zur gutgemmuuuhten Konsultation kommen, mmuuuhDaKönnenSieLernen,WieEsRichtigGeht. Und das ein „Einfach weiter so wie bisher“ mit E-Autos (statt ICE-Autos) und der Verbrennung von Wasserstoff statt Dieselöl auch nicht zielführend sein kann, mmuuuhStopptDenGrünlandklauZugunstenEinerWeiterenVerdichtungDesDichtetsten
    StrassennetzesDerWelt!

    Postmmuuuhtum:
    In der jüngst vorgelegten Pestel-Studie entsprechen im Ãœbrigen ein paar Zahlen für die vom Kreis beauftragten Verkehrsleistungen nicht den Werten, die sich bei den angeblich berechneten Energiebedarfen und Emissionen tatsächlich ergeben müssten, mmuuuhFürDieGenanntenBilanzgrenzenSindDieTatsächlichenWerteVielHöher. Mmuuuh, denn über grundlegende physikalischen Sachverhalte kann halt niemand Irdisches hinwegspringen, mmuuuhWederLibudaNochEinstein!

     
  4. 34

    @32, Backhaus, das kann ja jeder hinterher behaupten! Irgend welchen Internetsachen traue ich nicht. In der RP steht klipp und klar, dass nur die CDU einen Antrag gestellt hat.

     
  5. 33

    @ 32 Paula Backhaus :
    „### Wir Grüne ###
    Tja, Paula, das ist halt der Unterschied zwischen
    Euch echt-grünen im KreisTag
    und
    dem FarbTon „CDU-grün“ im StattRat.
    „CDU-grün“ ist die Farbe, die auch manche Brummer haben :
    Eigentlich tiefSchwarz aber durch eine optische Täuschung entsteht ein Eindruck von grün.
    Ungez ählte KrabbelTiere schillern grünlich, sind aber in Wahrheit rein schwarz.
    Abgesehen von Herrn Bay’s gelegentlichen AufWallungen à la 68,
    die in den JahrZehnten bestenfalls GrünSpan angesetzt haben
    aber meist eher verrostet rot daherKommen,
    reckt allein Frau Schnütgen regelmäßig ihr grünes Fähnlein aus dem pechSchwarzen Schlamm zaghaft empor.
    Zumindest war es die vorigen 16 Jahre so.
    Jetzt sind ja ein paar frisch grüne auf der FFF-Welle in den Rat und die Ausschüsse gespült worden.
    Ob die noch grün denken dürfen
    oder schon die lichtDicht schwarze, bodenlange Kapuze überGestülpt bekommen haben,
    wird sich zeigen.

     
  6. 32

    @28 Messerjocke:

    Nur zur Ergänzung: Die CDU ist nicht die einzige Partei im Kreistag, die Anträge zum Klimaschutz stellt.
    Wir Grüne haben schon vor einiger Zeit ein sehr umfangreiches Konzept zum Klimaschutz in die Beratungen eingebracht. Darüber hat auch die RP berichtet (aber natürlich auch NRZ etc. Aber Du hast die RP erwähnt, deshalb greife ich sie hier heraus.).
    Hier ein Link zu unserem Konzept eines klimaneutralen Kreises Kleve:

    https://gruene-im-kreistag-kleve.de/2021/03/16/kreis-kleve-soll-bis-ende-2030-klimaneutral-sein/

    @alle:
    Ich finde es bedauerlich, dass das Wochenblatt eingestellt wird. Pressevielfalt ist einfach wichtig und jede Stimme, die verstummt, ist ein Verlust.
    Abgesehen von dem Verlust des Mediums bedeutet das Aus der Zeitungen auch den Verlust von Arbeitsplätzen. Deshalb finde ich den Jubel über das Ende vom Gocher und Klever Wochenblatt einiger Kommentatoren hier im Forum sehr erschreckend.
    Ich hoffe, dass sich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell neue Perspektiven eröffnen.

     
  7. 31

    Bei der Diskussion um die Pressevielfalt im Kleverland darf eines nicht vergessen werden: Die Einstellung des KleverWochenblattes ist ein schwerer Schlag für den Funke-Medienverlag, zu dem auch die NRZ gehört. Die Haupteinnahmen kommen natürlich in beiden Fällen durch Werbung und Geschäftskunden. Wobei die Wochenblätter allerdings ungleich wichtiger sind, weil Anzeigen oder Werbebeilagen (theoretisch) jeden Haushalt erreichen.

    Insofern darf man vermuten, dass dem Funke-Verlag im Nordkreis Kleve ein wichtiges wirtschaftliches Standbein wegbricht. Einfaches Beispiel: Die Lokalredaktion der NRZ sitzt in Räumlichkeiten, die auch vom Wochenblatt genutzt wurden. Wenn bei letzterem in Zukunft die Einnahmen fehlen, verändert das auch die Gesamtkalkulation.

    Für die NRZ wird die Situation nicht einfacher. Hat die RP bald ein Monopol bei den Tageszeitungen, wie jetzt schon im Gelderland? Die CDU dürfte sich freuen ….

     
  8. 30

    Nun können manche hier erleichtert aufatmen. Das gefährliche Blättchen gibt’s ja bald nicht mehr.

    Da schläft es sich gleich viel besser.

     
  9. 29

    Einige hier bekunden, daß ihnen das Klever WochenBlatt fehlen wird.
    Auch ich bedauere sein Ende.
    Bilden wir, die wir das KleWoBla zu schätzen wissen, die Mehrheit ?
    wohl kaum !
    Vor den KommunalWahlen im vorigen September
    war ich auf TippelTour kreuz und quer durch Kleve,
    um WahlInformationen zu verteilen.
    An sehr vielen BriefKästen prangt  „ keine Zeitungen ! “ .
    z.B. hier :
    https://www.kleveblog.de/wp-content/bitte-nicht-ohne-Erfolg.jpg

    Und selbst von jenen, welche die „Blättchen“ nicht ausdrücklich ablehnen,
    werden diese häufig vom BriefKasten – direkt und ungelesen – in die Tonne umgebettet.

     
  10. 28

    Heute gab’s zum Frühstück neben „Quark mit Rübenkraut“ das RP-Wochenend-Abo, „dass ich eigentlich schon längst kündigen wollte“, so meine Gastgeberin.

    Inhalt, der bei mir haften blieb:

    Die CDU-Landrätin Silke Gorißen besucht die landesweit modernste Kreisleitstelle.

    Die CDU stellt als einzige Partei Anträge zum Haushalt, die auch noch ausschließlich von ökologischen Gesichtspunkten getragen sind. Das wäre keine Anbiederung der CDU an das Original, die Grünen, sondern irgend etwas anderes. Der Papst Franziskus wurde nicht erwähnt, obwohl man ihn hätte sehr gut zitieren können.

     
  11. 27

    Da ist er wieder. Der Kamerad der sich im Alleinbesitz der Wahrheit wähnt und die Schlafschafe zu erwecken versucht. Lustig ist’s schon.

     
  12. 25

    Ãœber viele Jahre hinweg habe ich die diversen Lokalnachrichtenblätter gelesen. Seit einigen Jahren musste ich leider feststellen, dass die Blätter zunehmend für politische Zwecke missbraucht werden. Die Redaktionen können meine politische Ausrichtung nicht kennen. Und ich möchte nicht, dass auf dem Wege kostenloser Wurfsendungen versucht wird, meine politische Meinung zu beeinflussen. Ich kann das sehr gut trennen, aber offenbar sind andere Bürger für das geschriebene Wort kritiklos empfänglich und dementsprechend einer Gefahr ausgesetzt. Genau die Abwesenheit von politischer Richtung fand ich entspannend beim Lesen der Zeitungen. Ich respektiere die politische Meinung meiner Mitbürger und Nachbarn. Die steht ihnen zu und aus gutem Grunde gibt es geheime Wahlen. Aktive Meinungsmache gegen die AfD ist in meinen Augen nicht die Rolle der Presse als unabhängige Berichterstatter. Keile in die lokale Gesellschaft zu treiben halte ich für bedauernswert. Ich hätte mir eine unterstützenden Haltung der Lokalpresse während der verschiedenen Traktorkolonnen nach Berlin gewünscht. Besonders so, da ich als Niederrheiner Solidarität mit den Bauern empfinde. Das wäre politische Unterstützung am richtigen Platz gewesen.
    Allen Lesern beste Gesundheit und starken Durchhaltewillen während der kommenden Wochen.

     
  13. 24

    Bedauerlich, wenn Leute das Verschwinden von Printmedien (nicht extremer Art) feiern.

    Es gibt auch Leute, die so wenig Rente haben, dass sie sich über kostenlose Abwechslung durch das „Klever Wochenblatt“ immer gefreut haben.

     
  14. 23

    Ob das Wochenblatt noch notwendig ist, sei mal dahingestellt. Aber als Klever finde ich es einfach schade. Vor langer Zeit Wohnung übers Blatt bekommen, gehört zur Stadt dazu. Doof…..

     
  15. 22

    #20 Selbstverständlich, aber selektiv, nur das was wichtig ist. Das lesen des Klever Wochenblattes hat meist nicht viel Zeit in Anspruch genommen. Zum Abschied geben wir uns aber natürlich gerne die Ehre!

     
  16. 21

    Es ist sehr, sehr schade, dass nun das Klever Wochenblatt, eingestellt werden soll. Für mich gehörte diese regelmäßige Information, in traditioneller Papierform im Briefkasten, auch noch als Teil einer Tradition, für Leben in Kleve.
    Besonders schade finde ich es für Menschen, die, aus verschiedenen Gründen, keine Möglichkeit zu Internet-Informationen, haben.

    Zu einigen Kommentatoren ist es zu mühselig, viele Worte zu schreiben, für mich reicht einfach, dass ich in meinem Briefkasten keine „Nazipost“, dulde.

     
  17. 20

    Anscheinend haben sich hier einige Mitglieder des AfD-Kreisvorstandes verabredet, um hier eine dumpfe Medienschelte abzulassen.

    Zu Klaus (Haefs) (16):
    Sie sprechen über Pressemitteilungen, die vom Klever Wochenblatt ignoriert und somit nicht veröffentlicht werden.
    Falls Sie damit die AfD meinen: Leider finde ich auf der Webseite http://www.afd-kleve.de keine einzige Stellungnahme der AfD aus den letzten Monaten mit lokalem Bezug. Sie könnten ja zumindest ihre eigene Webseite mal nutzen! So tun, als sie unendlich viele Anregungen haben, dann aber nichts liefern außer Anschuldigungen, ist fad!

    Zu Kai Habicht (14):
    Herr Habicht, sie wohnen im südlichsten Zipfel unseres großen Flächenkreises. Wollen sie mir einreden, dass Sie das Klever Wochenblatt lesen??

    Zu Skippy Doo (15)
    erspar ich mir einen Kommentar.

     
  18. 19

    @Skippy Doo Das ist halt ein fundamentales Missverständnis. Ich lese alles jetzt und quer und freue mich über jede Anregung. Alles andere bestärkt einen nur in seiner eigenen Blase. Traurig, dass – wie einige, auch nicht genehmigte Kommentare zeigen – dieser Wert nicht mehr geschätzt wird.

     
  19. 18

    Sicherlich ist die Einstellung des Klever Wochenblattes für viele ein Verlust, andere werden es begrüßen, denn die Papierflut in den Briefkästen ist zum Teil schon immens.
    Es mag daran liegen, dass die Zeiten sich ändern, siehe digitale Medien, oder aber auch, dass viele die einseitige Berichtserstattung ablehnen, die sich in den letzten Jahren herausgestellt hat.

    Wenn Presse-Mitteilungen von Parteien, die dem Establishment nicht genehm sind, einfach ignoriert und somit nicht veröffentlicht werden, die der Altparteien aber jederzeit und immer gern,

    wenn Bekanntmachungen von im Stadtrat vertretenen neuen Parteien nicht gedruckt werden, diejenigen der Establishment-Parteien aber jedoch immer und jederzeit gern,

    wenn Wahlkampfbeilagen oder Anzeigen der alteingesessenen Parteien jederzeit gerne genommen und verteilt werden, die einer neuen Partei aber regelmäßig abgelehnt werden,

    darf man sich nicht wundern, wenn das Interesse am „Blättchen“ zurück geht.

    Auch, wenn es gerne anders veröffentlicht wird, der Leser/ die Leserin bekommt das durchaus mit, und reagiert auf diese ganz offensichtliche Parteilichkeit, und die offensichtliche Ungleichbehandlung aus parteipolitischem Kalkül eben mit Ablehnung.
    Und dazu muss der Leser/ die Leserin noch nicht einmal Wähler oder Sympathisant der so offensichtlich geschnittenen Partei sein, ein gesundes Gerechtigkeitsempfinden reicht dafür völlig aus.

    Aber vielleicht gibt es ja in naher oder ferner Zukunft ein neues „Blättchen“, dass die gemachten Fehler nicht wiederholt, und sich als neutrales Printmedium für alle Interessierten hier etabliert.

     
  20. 16

    #10 Sie haben sich vermutlich nur im Datum vertan. Ihr Kommentar hätte gut zum 1.April gepasst. Wer denkt, dass das Klever Wochenblatt für Meinungsfreiheit steht, der weiß anscheint gar nicht, was das ist!

     
  21. 15

    @Jannik Berbalk, bzgl. der Anmerkung „Mich wundert nicht, dass kaum noch jemand weiß , was in der Stadtpolitik abgeht, wenn man es nirgends direkt lokalbezogen groß nachlesen kann, ohne dafür zu zahlen.“

    Mit einem Ausweis der Stadtbücherei Kleve kann man u.a. die komplette Klever Ausgabe der Rheinischen Post tagesaktuell digital lesen. Kostenpunkt: 16 Euro (pro Jahr!). Wer wirklich Interesse hat, bekommt so unzählige Artikel über die Klever Stadtpolitik fast geschenkt.

     
  22. 14

    Die Einstellung des Klever Wochenblattes ist umso betrüblicher, als mit diesem auch der „Lokalkompass Kleve“ mit Online-Nachrichten für Kleve und Umgebung korrespondiert..

    In seiner Online-Plattform hat der Funke-Verlag ein bemerkenswertes Novum ermöglicht. Neben dem redaktionellen Teil können hier nämlich Vertreter von Initiativen, Vereinen, Verbänden, aber natürlich auch Einzelpersonen Artikel und Kommentare veröffentlichen. Das hat ein enorm buntes Portal ergeben, das vielfältige Informationen und eine breite Meinungsvielfalt bietet.

    Ich hoffe, dass mit Einstellung des Printmediums nicht auch das Online-Angebt eingestellt wird.

     
  23. 13

    @ 10 „Kamerad“:

    Da hat wohl der Kamerad „Verschwörungs-Theoretiker“ seine Ansicht kundgetan …

    Wo der wohl partei-politisch stehen mag? …

    🙁

     
  24. 12

    Schade !!! Klever Wochenblatt ist ein Stück Kleve !!! Wir werden es vermissen !!! 😭

     
  25. 11

    Jede Schließung wird zuerst als Verlust wahrgenommen, aber im Kern ist es oft die Veränderung die am meisten stört.

    Die Informations- und Dokumentationsgesellschaft verändert sich. Um Schritt bei der Digitalisierung zu halten, muss man keinen Sprint hinlegen, sondern sich auf einen Marathon einstellen. Aktuelle Themen werden nicht mehr ausschließlich auf dem Marktplatz oder in Zeitungen verbreitet und diskutiert, sondern in sozialen Medien oder bei kleveblog.

    @Jannik Berbalk

    Warum können kommunalpolitische Informationen nicht zuerst dort diskutiert und geteilt werden, wo sie entstehen?

    Warum kann ich immer noch nicht an öffentlichen Sitzungen in digitaler Form teilnehmen, um mir meine eigene Meinung zu bilden?

    Warum muss ich mehrere Wochen auf öffentliche Niederschriften warten, wenn mich aktuell etwas interessiert?

    Warum brauche ich ein Abo einer Online-Zeitung, um das Gefühl zu bekommen, kommunalpolitisch informiert zu bleiben?

    Die Kommunalpolitik muss transparenter und schneller werden und einen einfachen digitalen Zugang für alle interessierten Bürger ermöglichen. Die Verantwortung liegt dabei nicht bei den zwischengeschalteten Medien, sondern bei der Stadt selber.

    Das bestehende Ratsinformationssystem muss sich den veränderten Anforderungen in der Gesellschaft anpassen. Aufgrund von Eigenständigkeit, Nutzerfreundlichkeit und Datenschutz sollten diese Informationen über z.B. Debatten oder Abstimmungsverhalten als Stream, Podcast und als grafische Ãœbersicht implementiert werden.

    Die Idee zu mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in digitaler Form ist im Rat der Stadt Kleve bereits als Antrag gestellt und diskutiert worden. Dieser wurde leider von den stärksten Stadtratsfraktionen abgelehnt.

    Heute morgen wurden die Niederrhein Nachrichten verteilt. Zu meiner Ãœberraschung beantragt die CDU-Kreistagsfraktion die Prüfung einer Einführung einer digitalen Ãœbertragung der Kreistagssitzungen, damit der kommunale Willensbildung- und Entscheidungsprozess transparenter gestaltet wird.

    Erstaunlich, wie unterschiedlich die Willensbildung innerhalb einer Partei sein kann.

     
  26. 10

    @9, Schuster, beim Kurier und diesem Plotke steckte ja noch mehr dahinter… Der Kurier war doch eher nur eins von mehreren sichtbaren Enden eines in der Tiefe agierenden Geflechts mit großem Einfluss auf die ganz große Geschichte, zudem bis heute immer noch aktiv, nur auf anderen Bühnen…

     
  27. 9

    Wenn ich mich 4 Jahre nach dem Ende des Kuriers am Sonntag noch immer spontan an den Namen des Redaktionsleiters erinnern kann, dann ist das ein Zeichen für einen schweren Verlust. Ich glaube nicht, dass ich in 4 Jahren noch irgendeinen Namen in Verbindung mit dem Klever Wochenblatt im Gedächtnis habe.

    Gerade mal nachgeschaut: Was macht Olaf Plotke heute? Pressesprecher. Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Westfalen-Lippe? Der Mann scheint momentan unterfordert zu sein.

     
  28. 8

    Zu den Zeiten von Helmut Schomaker hatte ich – wie viele, viele andere Menschen
    im Verteilgebiet auch – meine Schwierigkeiten mit dem „Klever Wochenblatt“.

    Aber das ist ja schon sehr lange Schnee von gestern, oder besser vorgestern.

    Grundsätzlich ist jede seriöse journalistische Stimme wichtig und wertvoll im Sinne
    von Meinungs- und Presse-Freiheit und -Vielfalt.
    Das ist doch eigentlich so selbstverständlich, dass es überflüssig sein sollte, das
    noch einmal besonders zu betonen – aber anscheinend ist es eben nicht überflüssig.

    Deshalb spricht es einmal mehr für das gestörte Verhältnis führender – wenn auch
    nur vor Ort führender – AfD-Leute zur Meinungs- und Presse-Freiheit und -Vielfalt,
    wie Gerd Plorin sich hier dazu äußert.

    Alle mögen bitte vielleicht einmal darüber nachdenken, dass ein kostenloses
    Anzeigenblatt wie das „Klever Wochenblatt“, das immerhin zwei Mal in der Woche
    in J E D E N Haushalt kommt, gerade für die einkommensschwachen Menschen
    oft die einzige gedruckte Informations-Quelle für örtliche Nachrichten ist.
    Jetzt bleiben nur noch die „Niederrhein Nachrichten“ übrig.
    Hoffentlich halten wenigstens die durch!

     
  29. 6

    @Gerd Plorin Jede Schließung ist erst einmal eine Stimme weniger, was grundsätzlich nicht gut sein kann.

     
  30. 5

    Das schreit doch nach einer wöchentlichen
    Printausgabe eines bekannten lokalen Internetblogs.

    Ich würde sogar darein Investieren.
    Sicher 5stellig eventuell auch 6stellig.

     
  31. 4

    Die Einstellung des Kurier am Sonntag war ein Verlust; um dieses Funke-Blättchen ist es nicht schade.
    Mögen die anderen bald folgen.

     
  32. 3

    ..vielleicht ist es wirklich schade, immerhin habe ich mir auch die ersten Kröten mit dem Verteilen des „Klever Nachrichten“ verdient…aber (auch hier!!!) wird über Digitalisierung und Klimaschutz diskutiert:-). Und trotz „Blättchen nein Danke“ landen die Dinger oft genug im Briefkasten / Mülleimer 😢. Es gibt eine „neue Zeitrechnung“:-). Vor / Nach?Digitalisierung / Corona. Sorry an Schüler, unsere Rente: für die Jugend gilt natürlich nur: Vor / Nach? Corona 😢

     
  33. 2

    Funke Mediengruppe – war ja klar, mit der Stilllegung solcher lokalen Blättchen geht ein Gefühl für Lokalpolitik und Aktivitäten der Kommune immer weiter verloren. Mich wundert nicht, dass kaum noch jemand weiß , was in der Stadtpolitik abgeht, wenn man es nirgends direkt lokalbezogen groß nachlesen kann, ohne dafür zu zahlen. Schade! Echt Schade!