Kein Oktoberfest, keine Kirmes, kein Lichterfest

Klever Kirmes: Massen im Mondschein (aber nicht in diesem Jahr)

Offenbar beginnt morgen die Fußball-Europameisterschaft, und, aber vielleicht bewege ich mich in falschen Kreisen, gefühlt hält sich das Interesse in engen Grenzen. Wer die Spiele nicht im trauten Kreise vor heimischem Plasmafernseher sehen möchte, sondern die Gesellschaft Gleichgesinnter sucht, hat in Stadt und Umland offenbar derzeit nur eine Möglichkeit. Das Casa Cleve von Rainer Vogt an der Tichelstraße bietet als einzige gastronomische Einrichtung Public Viewing in größerem Rahmen an. Wobei: größerer Rahmen heißt in diesem Fall bis zu 250 Zuschauer. (Praktisch in dem Fall: Es fungiert auch als Testcenter.)

Corona sei’s geschuldet, aber das ist kein Vergleich mehr mit den Großveranstaltungen am Bahnhof oder früher auch im Gocher Stadtpark, zu denen die Besucher zu Tausenden strömten. Aber wer Lust auf Menschenansammlungen verspürt, dem sei der Besuch nahegelegt, denn ansonsten wird in diesem Sommer nicht mehr viel stattfinden, wo mehr als ein paar hundert Menschen zusammenkommen.

Am Mittwoch Vormittag schon teilten die Macher des Klever Oktoberfestes mit, dass sie ihre Großveranstaltung im Festzelt, welches 3500 Zuschauer fasst, auch in diesem Jahr ausfallen lassen. Auf Facebook hieß es: „Liebe Fans und Freunde des Oktoberfestes Kleve, Corona verhindert Großveranstaltungen leider noch immer und auch uns als Veranstaltern obliegt eine enorme Verantwortung. Niemand kann absehen, wie sich die Inzidenzen in den kommenden Monaten und auch mit Sicht auf den Herbst entwickeln werden. Schweren Herzens müssen wir Euch also mitteilen, dass das Klever Oktoberfest in diesem Jahr leider auch nicht stattfinden wird.“

Doch damit nicht genug. Am Abend des Tages, in der Sitzung des Hauptausschusses, gab dann die Verwaltung ihre Entscheidung bekannt, auch den großen Volksfesten in diesem Jahr den Garaus zu machen. Das heißt, es findet in diesem Jahr keine Klever Kirmes statt, und auch die Kirmes in Materborn wurde ein Opfer der coronabedingten Cancel-Kultur. Auch eine dritte Großveranstaltung, die normalerweise die Menschen zu tausenden in die Stadt zieht, fiel der Vorsorge zum Opfer: Es wird in diesem Jahr auch nicht das sonst zum Abschluss des Sommers stattfindende Lichterfest im Forstgarten geben.

Dem Freund solcher Veranstaltungen bleibt nur die Hoffnung, dass die Imagekampagne im nächsten Jahr wieder die Normalität einziehen lässt und auch Jubel, Trubel und Heiterkeit wieder in gewohnter zwischenmenschlicher Nähe genossen werden können.

Deine Meinung zählt:

13 Kommentare

  1. 13

    Ich hoffe, dass zumindest in den Niederlanden die ein oder andere Veranstaltung steigen wird. Dann wären die Entscheidungen verkraftbar. Kirmessen, Oktoberfeste und Feuerwerk gibt es hinter der Grenze im Normalfall ja auch.

     
  2. 11

    Ich sehe gerade, ich hab was übersehen im Hauptbericht.
    Es fällt alles coronabedingt aus.
    Es geht um der Fußballübertragung. Naja, das ist mir dann eigentlich auch total egal.
    Ich dachte es ging um Musiker und weitere Künstler wo es wichtig wäre sie zu unterstützen.
    Es war nicht dran zu denken mit Tests den Kindern ihren Sport zu ermöglichen aber der große Fußball hatte Geld um die Spieler zu testen. Dafür haben die Kapazitäten gereicht.
    Auch Olympia. Alle wollen gerne geimpft werden, gerade die mit Vorbelastungen. Wo werden sich die Beine für rausgerissen trotz Impfstoffmangel? Die Möglichkeit zu schaffen das alle geimpft werden damit auch bloß die Olympiade stattfinden kann. (Kotz)
    Das einzige was ich mit meinem Geld noch einsehe zu unterstützen solange es eh für viele das reinste Existenzüberleben ist, sind die Läden und Künstler aus der Region.
    Gerade damit hier wo es eh sehr schwer durch die ländliche Lage ist auch künftig noch Freizeit, Kulur und Wirtschaft zu haben.

     
  3. 10

    @ Günther Hoffmann
    Ja natürlich. Es ist immer schwer für alle eine perfekte Lösung zu finden.
    Es geht auch eigentlich mehr darum es nicht spezifisch an einem Ort nur stattfinden zu lassen.
    Natürlich ist generell das viele (auch ich) zur Zeit einfach weniger verdienen.
    Bei mir hortet das Geld auch nicht auf dem Konto
    Trotzdem sollte man gucken das wenn man jetzt etwas organisiert es wirklich so zu machen das Abstände noch irgendwo berücksichtigt werden können und trotzdem viele die Gelegenheit haben dann auch wohin zu kommen.
    Es ist auch nicht damit gemeint das für so was horende Preise verbunden sind.
    Dann wird es für viele, auch für mich nicht möglich sein.

     
  4. 9

    ☝🏽 Nur mal so 🤔 zweifelhafte ,unausgegorene Entscheidungen von Figuren die ihre Kohle geregelt auf dem Konto haben und nicht wie ( sehr ) viele zur Zeit Ultimo am Daumen lutschen müssen. 😠😎

     
  5. 8

    @ Klaus
    Das wäre wirklich eine sehr gute Idee!
    Am besten an mehreren Orten verschiedene Veranstaltungen im Freien. Damit würden sich viele draußen aufhalten und es wäre mehr Ausweichmöglichkeiten damit sich nicht alles in einem Ort ballen muss. Auf Abstand wegen wenig Test und niedrigen Zahlen sollte man jetzt nicht wieder gewonnenes riskieren.
    Am besten mit Voranmeldung und noch besser Buchungen aus der eigenen Region.
    Das würde Geld in die Kassen bringen und viele könnten auch etwas erleben. Die Seele von allen braucht wirklich mal Erholung.

     
  6. 6

    4 Klaus „Als 100%-Veranstaltung im Freien“
    Nur, dass sich dann kommerziell nicht lohnen kann.

     
  7. 4

    Die Absagen vom Oktoberfest (geschlossener Raum) und Lichterfest (davon lebt keiner) kann ich nachvollziehen. Für die Schausteller tut es mir leid, die haben jetzt schon sehr lange große wirtschaftliche Einbußen. Als 100%-Veranstaltung im Freien hätte ich hier nur ein sehr geringes Risiko erwartet. Man hätte ja z.B. die Stellflächen etwas verringern können und dadurch die Laufwege und damit die Abstände vergrößern können. Sehr schade.

     
  8. 1

    In der Niederlande ist jede zweite Werbung schon in oranje. Die Deutschen kommen auch vorbei. 😬https://youtu.be/Ut4mv_Y2Lek