Hochschule jetzt ein Ort des Schafsinns

Ist auch der Mensch ein Herdentier? (Foto: Victoria Grimm/HSRW)

Manche Kalauer liegen so nahe, die darf man nicht ungenutzt liegen lassen. Wie zum Beispiel den in der Überschrift, der mit wortspielerischer Brachialgewalt auf eine Aktion hinweist, mit der die Hochschule Rhein-Waal, ein Hort vieler Kulturen, ein ein Zeichen für Toleranz, Internationalität und Verbundenheit aller Völker setzen möchte. Pünktlich zum Beginn des Semesters konnten nicht nur 778 neue Studierende, sondern auch 50 blaue Schafe auf dem Campus in Kleve begrüßt werden.

Die Blauschafherde ist durch ein Aktionskunstprojekt des europäischen Parlaments bekannt geworden und gilt bereits seit Jahren als Friedenssymbol. Auch der ehemalige Bürgermeister Theo Brauer hat eines in seinem Garten stehen. Der Künstler Rainer Bonk freut sich sehr, dass die Hochschule das Projekt „alle sind gleich, jeder ist wichtig“ unterstützt und so die Botschaft weiterträgt. „Die Botschaft könnte aktueller und passender nicht sein. Die Internationalität und die Völkerverständigung, für die das Projekt steht, sind Teil unserer Hochschul-DNA“, betont Hochschulpräsident Dr. Oliver Locker-Grütjen, der die Blauschafherde persönlich mit Vertreter*innen der Hochschule und des Fördervereins entgegennahm.

Gelber Schal und Regenbogenflagge verweisen auf aktuelle Themen: Stefanie Aunkofer (Stabsstelle Gleichstellung und Familienservice), Daniela Wolfsdorf (Leitung Dezernat Personal und Organisation), Irina Tönnißen (Assistenz der Geschäftsführung des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal Campus Cleve e.V.), Charlotte Winkler (AStA-Vorsitzende), Dr. Oliver Locker-Grütjen (Präsident der Hochschule), Robert Beinio (Vorsitzender des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal Campus Cleve e.V. sowie Geschäftsführer von bb med. product GmbH), Rainer Bonk (Künstler und Erfinder der Blauschafe), Prof. Dr. Jörg Petri (Vizepräsident für Studium, Lehre und wissenschaftliche Weiterbildung), Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters (Vizepräsident der Hochschule für Forschung, Innovation und Wissenstransfer), Katja Keller, Michael Meddour (beide Team des Künstlers Rainer Bonk) (Foto: Marie Reintjes/HSRW)

Für die Förderung und Unterstützung bedankt sich Locker-Grütjen im Namen der Hochschule beim Förderverein der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V. Ein besonderer Dank geht insbesondere an den Vorsitzenden Robert Beinio, zugleich Geschäftsführer der bb med. product GmbH, dessen Spende diese Aktion  überhaupt erst möglich gemacht hat. Beinio freut sich, dass es die Blauschafherde nach neun Jahren wieder nach Kleve geschafft hat. Nachdem sie in der Zwischenzeit viel herumgekommen ist, hat sie nun ihr vorläufiges Zuhause auf einer Wiese ganz in der Nähe des Bibliotheksgebäudes gefunden.

Der Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kleve wird nicht die letzte Station der Blauschafherde sein. Im nächsten Jahr sollen sie vor dem Kloster Kamp in Kamp-Lintfort ausgestellt werden. Langfristig plant die Hochschule, die Blauschafe beispielsweise bei Studierendenwettbewerben oder -auszeichnungen als Preis an die Gewinner*innen weiterzureichen. „So wird die Herde zwar immer kleiner, aber sie geht mit ihrer Botschaft in die Welt hinaus und genau das wollen wir damit erreichen“, freut sich Locker-Grütjen.

Das Schaf ist in der abendländischen Ikonographie auf vielerlei Weise mit Bedeutung aufgeladen worden, die Farbe blau auch. (Foto: Victoria Grimm/HSRW)

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10 Kommentare

  1. 10

    Tolle Aktion???
    Bis vor kurzem konnte hier immer mal wieder spontan mit einem Frisbee oder einem Ball gespielt werden. Jetzt ist wohl nur noch dummes aus der Wäsche gucken angesagt!?
    Oder darf auf der Wiese ab sofort der Schaf-Weitwurf als Königsdisziplin der Klever Lowland-Games geübt werden, die vielleicht irgendwann einmal in Zukunft auf dem Campus abgehalten werden?

     
  2. 9

    Gestern in einem REWE: ich stand an der Kasse, um meine Einkäufe zu zahlen. Übrigens,

    An der Kasse nebenan fiel mir ein Mann auf, dessen Einkaufswagen vollständig gefüllt war mit einem bestimmten Produkt aus dem schokoladigen Süßigkeiten-Sortiment. Offenbar war dieser Mann der deutschen Sprache nicht mächtig. Es wurde plötzlich unruhig an der Kasse, weil die Kassierin damit begann, ihm zu erklären versuchte, dass er nur haushaltsübliche Mengen kaufen dürfe und wies ihn deshalb zurück, rief derweil einen Kollegen zur Hilfe, um den Wagen wieder auszuräumen, während der Mann mit hilfloser Mine versuchte, das alles zu verstehen. Der Kollege fragte seine Kollegin, viele Verpackungen er denn im Wagen lassen dürfe. Seine Kollegin hatte darauf keine Antwort und fragte deshalb ihre Kollegin nebenan, nämlich die, die dabei war, meine Artikel zu scannen. Die wiederholte jedoch lediglich den Leitsatz, dass nur in haushaltsüblichen Mengen eingekauft werden dürfe. Eine Zahl wurde nicht genannt. Währenddessen bekam eine weitere Mitarbeiterin davon mit, die den Kassenbereich zu Fuss kreuzte. Ihr Verhalten empfand ich dann demütigend. Sie sagte im Vorbeigehen auch nur, dass nur haushaltsübliche Menschen gekauft werden dürfen und lachte dabei schadenfrohen.

    Irgendwann verließ ich das Geschäft, nachdem ich meine Waren bezahlt und verstaut hatte. Eine Zahl und das Ende dieser Show habe ich nicht mitbekommen.

    Deutschland, Deutschland, deine Vorschriften…

     
  3. 8

    @7

    Offenbar sollte die Antwort auf diese Frage geheim bleiben. Nur so erklärt sich diese Runde Tisch, der auf Wunsch des Bürgermeisters im „Hinterzimmer“ stattfand.

    Spekulativ ist inzwischen auch – Vögelchen pfeifen es von den Dächern – dass die Entscheidung gegen die Schleuse schon vor länger Zeit jenseits der Öffentlichkeit gefallen sei und der letzte Hokuspokus für die Augen und Ohren der Öffentlichkeit nur noch Augenwischerei gewesen sei – nicht zuletzt verbunden mit teuren Investitionen für Gutachten, Handlungskonzepten usw.

    Der investigative Journalismus hätte hier sicherlich eine „nette“ Aufgabe

     
  4. 7

    Wie kommt der Sinneswandel in Sachen Schleuse?
    Wurde uns Bürgern nicht der Neubau des Hotels 130 mit Hafenambiente schmackhaft gemacht? Und jetzt das angebliche Aus der Schleuse? Woher kommt auf einmal der Sinneswandel?

    Benno

     
  5. 6

    Mir gefällt dieses „Blau“ dieser Schafe sehr gut. Es erweckt für mich, speziell auf der HSRW-Weide, die Assoziation für Innovation, Technik, Frieden, Harmonie, Zuverlässigkeit, Loyalität, Spiritualität, Himmel, Wasser, die Ferne, die Weite (auch der hiesigen Landschaft).

    Man kann gespannt auf die Wirkung warten. 🙂

     
  6. 4

    @H P
    Zur Sache Schleuse.

    Vorab Danke für die Überbringung der guten Nachrichten.
    Da sind se in Kleve wohl doch nich so wahnsinnig oder eventuell korrupt wie man denken könnte.
    Mir wäre zumindest keine andere Erklärung eingefallen hätte die Sitzung zu einem anderem Ergebnis geführt.

    Aber wenn die Klever SPD mal den BM stellt, wer weiss.
    Vorausgesetzt Europa steht dann noch.

     
  7. 3

    Mir gefallen Schafherde + Botschaft an sich, nur der aufdringliche Blauton nicht. Das Friedenstaubenblau ist schöner.

    Überschrift 😉

     
  8. 2

    Während die HSRW ihre Freiflächen schön verschaflicht, wurde in einem „Hinterzimmer“ des Rathauses offenbar die Zukunft des inzwischen reich verfischlichten Spoykanal geregelt. Stadt Kleve entzog wohl die Sachdiskussion, die eigentlich nach demokratischen Maßgaben in die öffentlichen Teile von Ausschuss- und Ratssitzungen gehört, den Ohren und Augen der Öffentlichkeit. Warum diese Vorgehensweise?

    https://www.lokalkompass.de/kleve/c-politik/runder-tisch-brachte-zerschmetternde-perspektive-fuer-die-schleuse-brienen_a1782475?

     
  9. 1

    Sehr schönes Bild. Ehemals stand im Büro der Bürgermeisterin ein solches Schaf. Ich erinnere an die seinerzeitige Ausstellung am Forstgarten.