Hochschule: 4 alte weiße Männer zeigen ihr Stück Maibaum

Kultische Handlungen auf dem Campus (Foto: HSRW)

Die Hochschule Rhein-Waal gilt als international, modern, divers – und erfreut nun den eher traditionsbewussten Niederrheiner mit der Aufrichtung eines Maibaums, ein, wie der Fachmann weiß, phallisch inspirierter Kult, der in seiner ursprünglichen Form darin besteht, dass ein junger Mann vor dem Heim einer von ihm begehrten ledigen jungen Frau einen mit bunten Bändern geschmückten Baumstamm, in der Regel eine Birke, aufstellt.

Das meist hoch aufragende Teil soll der Dame signalisieren, dass sie im Begriff steht, erobert zu werden. Und das nun also auf dem Campus der Hochschule Rhein-Waal!

Die HSRW verbreitet dazu auf Facebook die folgende Mitteilung: „Eine altehrwürdige #Tradition hält Einzug auf den Campus in #Kleve: Professor William Megill hat gemeinsam mit Vertreter*innen des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V. und Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen einen #Maibaum aufgestellt. Versehen mit den ersten Stationen der Hochschule sollen in den nächsten Jahren weitere Schnitzereien hinzukommen, die das Campusleben zeigen.“

Insbesondere das gegenderte „Vertreter*innen“, erstaunt, denn das Foto zeigt nur vier alte weiße Männer, die gut gelaunt große Holzstücke in die Kamera halten.

Doch die HSRW wäre nicht die HSRW, wenn der deutsche Brauch nicht ins Multikulturelle gewendet werden würde. Denn aus dem Maibaum soll in den nächsten Jahren ein Totempfahl entstehen, wie er in indianischen Kulturen weit verbreitet ist (und der mitnichten dazu diente, Cowboys daran zu fesseln). Prof. Megill: „Es ist ein einzigartiger HSRW-Maibaum, der zwei Traditionen miteinander verbindet und ein Teil der einzigartigen multikulturellen Identität unserer Studierendenschaft werden soll.“

Wir sind gespannt wie ein Flitzebogen!

Deine Meinung zählt:

26 Kommentare

  1. 26

    @25
    Wie wäre es denn, wenn eine Hochschule, die sich der Internationalisierung verschrieben hat, wie kaum eine andere, hierzu kreative Lösungen erarbeitet? Die Lösungen könnte man bei fallenden Inzidenzen sogar wissenschaftlich begleiten (Hallo Prof. Alkas!), dazu müsste man aber raus aus dem Elfenbeinturm und Teleakademievisionen mal kurz verwerfen…

     
  2. 25

    @ 20 (Neu)
    Wenn ich das richtig mit Hilfe meiner beiden Lauscher vernommen habe, wird sich die Leere der Hochschule nicht so schnell verbessern. Denn irgendwie scheint der Hochschulpräsident rechts im Bild kein Konzept zu haben, wie die vielen, aktuell in Corona-Riskogebieten residierenden (oder auch heimgekehrten) Studenten bis zum Start des Wintersemesters sicher und finzanzierbar zur Hochschule zurückgeholt werden könnten. Deshalb wird es wohl zumindest noch bis ins nächste Jahr hinein bei Fernunterrich, vereinfachten Prüfungen und so (und damit auch bei der aktuellen Leere) bleiben. Richtig wundern tut mich das aber nicht. Möglicherweise wird die Corona-Pandemie ja durch Impfungen und so die innerhalb von Europa bis zum Jahresende beherrschbar. Aber bis das auch weltweit der Fall sein wird, wird es wohl noch einiges länger dauern – allein schon wegen der schlechten Verfügbarkeit von Impfstoffen in vielen der Heimatländer der Studenten. Maßnahmen, wie ein verpflichtender Aufenthalt der Studenten in Bubbles, wie sie aus dem Sport bekannt sind, wären zwar sachdienlich und eine mögliche Lösung. Ob dafür aber genug Geld und Disziplin vorhanden ist? Ich glaube nicht.

     
  3. 24

    @22. Neu Selbstverständlich möchten alle die Qualität der Lehre verbessern. Aber nicht alle sind bereit ihre persönlichen Interessen diesem Ziel unterzuordnen. Sie können sich vielleicht vorstellen wie beliebt jemand ist, der die Qualität der Lehre tatsächlich verbessern möchte.

     
  4. 23

    @20 Neu
    Die Professoren können sich die Semesterferien im Sommer aus dem Kopf schlagen. Das wird, falls wir so glimpflich wie letzten Sommer davon kommen, die einzige Zeit sein in der pandemiebedingte Defizite mit Präsenzveranstaltungen aufgefangen werden können.

     
  5. 22

    Dass die Qualität der Lehre an der HSRW ein Schattendasein fristet, habe ich oft genug gehört.
    Dass es Kräfte im Untergrund bedarf, diese Qualität zu verbessern ist absurd.

     
  6. 21

    @20. Neu Die Hochschule hat eine Schattenseite. Die verborgen im Schatten wirkenden Kräfte arbeiten daran die Qualität der Lehre zu verbessern. Aus naheliegenden Gründen können diese Kräfte sich nicht zu erkennen geben. Aber es gibt sie und sie unterwandern die Organisation. Ihr Einfluss wird zunehmend größer.

     
  7. 20

    Geht es ab dem 31.05. auch an der HSRW in Präsenz weiter? Bisher hat sich die Landesrektorenkonferenz ja etwas ungelenk an die Regelungen des MSB für Schulen orientiert.

    Das wäre doch schön, dann könnten sich einige Herren Professoren wieder ihrem Kerngeschäft widmen und müssten im Kampf gegen die Pandemie keine Kindertauchbrillen mehr umbasteln.
    Dann würden die Blogs und Gazetten vielleicht mehr oder überhaupt über exzellente Forschung und Lehre der Professoren Brandt und Untiedt berichten, als über deren einträgliches Wirken in eigener Sache.
    Vielleicht macht Prof. Hasan Alkas dann wieder Mikroökonomie und weniger epidemiologische Vorhersagemodelle, die krachend von der 2. Welle überrollt wurden. Er hielt in der Folge dem Druck der Twittercommunity nicht ganz stand und meldete sich kürzlich dort entnervt ab. Olaf Gersemann von der Welt betrauerte das im Rahmen einer Serie „Modellierer des Schreckens“.
    Prof. William Megill müsste dann auch keine Schnitzarbeiten mehr fertigen, sondern könnte seine Betätigung – ganz geschmacksverträglich – wieder nach unter Wasser verlegen und am bionischen U-Boot arbeiten.
    Alles mit Studentinnen und Studenten.

     
  8. 19

    Wie wird dann der traditionelle Weihnachtsbaum ausfallen, und wo wird er dann aufgestellt werden? Oder vielleicht kann man dann austauschen? „marter stake = Christmas tree“ ? 😉

     
  9. 18

    @16 „Müt“ „wohlweis(ß)lich“ … sehr kreative, passende Wortschöpfung 🙂

     
  10. 16

    @15. Chewgum

    Das habe ich schon verstanden, aber wohlweis(ß)lich, übergangen!

    Ich ging davon aus, dass man andere Kulturkreise sehr bewusst integrieren wollte, und hat leider nicht den richtigen Weg (Holzbrücke) gefunden.

    Nicht jeder Mensch hat natürlich das Interesse und die Möglichkeit, andere, eventuell weit entfernte Länder auf eigenes Risiko zu besuchen, aber vielleicht könnte man sich mit den Studierenden und den diversen Kulturen auseinander setzen und austauschen. Man staunt, wieviel Moderne in den Traditionen enthalten ist und mitgebracht wird.

    Trotzdem ist die Altersbenennung und -erfragung, nach Erfahrungswerten, eben typisch europäisch ………. ist ja gar nicht negativ oder bösartig gemeint!

     
  11. 15

    @“Müt“ Mit „alter weißer Mann“ ist nicht so sehr das Alter, sondern eine privilegierte und damit einhergehende Lebenseinstellung gemeint, die leider oft (aber eben nicht immer) mit dem Lebensalter korreliert.

     
  12. 14

    Es ist leider das Elend der Europäer, dass für sie das Alter eines Menschen, von ungeheurer Wichtigkeit ist ……….. daran wird alles gemessen, ge-, er- und berechnet.

     
  13. 13

    Vorstellungsvermögen, Wohlwollen und Anstand sind meiner sehr laienhaften Meinung nach vollkommen ausreichend, um Diskriminierung zu vermeiden.

    Aber ich bin nur ein weißer mittelalter Mann. Meine einzige „Abnormität“ ist mein Hang zum Schwarzsehen.

     
  14. 12

    Erinnert mich daran, dass die Modulbetreuung letztens in einem Online-Seminar sagte, sie würde niemanden mit ‚Herr‘ oder ‚Frau‘ anreden, sondern mit Vor- und Nachname. Das ist in Ordnung. Als wir dann aber reihum das Pronomen (ihr/sein) nennen sollten, das wir uns selber zuordnen, habe ich das einfach nicht gemacht, sondern angemerkt, dass damit ja auch jemand unter Druck kommen könnte, sich irgendwie zu „outen“ oder so zu tun als ob. Man muss dazu sagen, dass es in dem Seminar u.a. um Diskriminierung, Stereotype etc ging. Trotzdem erschien mir das keine geeignete Vorgehensweise. Einige sehr junge Kommiliton*innen (Mitstudierende) wirkten regelrecht erleichtert, sich selber das Pronomen zuordnen zu können, das auch offensichtlich erschien. Von den älteren Studierenden lehnten mehrere aus grundsätzlichen Erwägungen ab, es zu nennen. Bei der Modulbetreuerin erscheint nun bei Zoom hinter ihrem Namen nach einem Schrägstrich immer: … / ihr. Da hört’s dann für mich auf.

     
  15. 11

    Wieso wird hier unterstellt dass das Foto vier Männer zeigt???
    Es ist doch denkbar dass sich einer oder mehrere oder alle der abgebildeten *inen
    als Frau fühlt oder definiert.
    Als Frau die gerne Männerkleidung trägt.
    Scheint so dass einige hier noch im gestern leben und andere gerne in Geschlechterrollen pressen.

     
  16. 10

    Für manche scheint die HSRW eine Spielwiese für alles mögliche zu sein…je absurder, desto besser 😅

     
  17. 8

    @rd 4:
    Dann bin ich fassungslos, wie man im Jahr 2021 so kulturunsensibel sein kann..
    Aber wenn man dieses Bildarrangement für eine gute Idee hält, dann merkt man vielleicht auch einfach nicht mehr, dass 1980 schon mehr als 40 Jahre her ist.

     
  18. 7

    Der neue Deutsche „Maibaum“ ? 😳 Habe mir eine Toleranzbreite von Friesland bis zum Bayrischen 🌲🌳🌲 antrainiert aber so eine …… 🤫 dem das ,sicher etwas konsterniertem ,🙄 Publikum als MAIBAUM zu präsentieren ,dazu gehört MUT und ☝🏽 evtl. etwas THC im Vorfeld. 😀

     
  19. 4

    @Olaf Bei der HSRW bin ich nicht zu Scherzen aufgelegt, das besorgen die weißen Männer schon selbst. Und ich habe noch nicht mal die Filmkritik zu dem formidablen, einen Monat verspätet online gestellten Begrüßungsvideo des Präsidenten online gestellt…

     
  20. 1

    Die Leute scheinen echt viel freie Zeit zu haben, um sich solche Dinge auszudenken. Und wenn schon gendern, dann Vertretende – es könnte ja ein d dabei sein…