Gutes Jahr für die Sparkasse

Kleve (RPO). Die Könige der Kreditvergabe im Kleverland: Rudi van Zoggel und Wilfried Röth bleiben weitere 40 Jahre auf der Sparkassen-Bühne. Neues Heimatlied: Es gibt keine Kreditklemme.

Sie waren vier Jahrzehnte die unangefochtenen Meister der brillanten Bilanz. Schu-Fa war ihr Markenbegriff. Rudi van Zoggel und Wilfried Röth, die Legenden der Liquidität im Kleverland, treten auch in diesem Jahr nicht von der Bühne ab. In dieser Session glänzte das Duo wie gewohnt vor seinem Publikum, das bei der ersten Sparkassen-Sitzung in der Klever Stadthalle mit stehenden Ovationen den Königen des Zinshebesatzes dankte.

Der Begriff Hypothekentango werde immer in Verbindung mit Schu-Fa bleiben, würdigte Sitzungspräsident Fred Quinkertz die herausragende Leistung des Duos in den bisherigen 40 Jahren. Bei dem wie immer sehnsüchtig erwarteten Auftritt von Schu-Fa gab es bei der Traditionsgesellschaft finanzielle Schwemmungen im Giga-Euro-Bereich mit Show, heimatverbundenem Humor, Pflege der Mundart, wunderbaren Kostümen und herrlichen Bühnenbildern. Scharfzüngig präsentierte sich Wilfried Röth, der überdies auch noch als Beltermann mit dem Schwan Rudi van Zoggel eine erstklassige Premiere in einem weiteren Zwiegespräch feierte.

„Das Handwerk in der Region merkt die Krise eigentlich nicht”, lästerte van Zoggel. Probleme gebe es im exportorientierten Maschinenbau und Automobilbereich („Deutmeyer, Hörbelt, hahaha“). Und auch im produzierenden Gewerbe sei eine Neuansiedlung wichtig für die Region. Wunderbar karikierte Wilfried Röth seinen ersten Flug, ausgerechnet mit dem Kreditvergabeausschuss nach Mallorca. „Die Kreditklemme für uns ein absolutes Fremdwort”, sang Röth zur Melodie von „Du hast die Haare schön“. Mehr als 113 Millionen Euro an bewilligten Krediten stehen bereit. Aber bei den Kunden ist momentan keine Nachfrage dafür vorhanden. Dafür gab es eine Rakete. „Unsere Eigenkapitalbasis erlaubt uns noch jede Menge neue Geschäfte”, so Beltermann Röth. Noch eine Rakete!

Der Zoggel und die Party-Time

Mehrere Raketen für den ungekrönten König des Diskontsatzes
Mehrere Raketen für den ungekrönten König des Diskontsatzes
Zum vierzigsten Bühnengeburtstag glänzten die Kassenblaagen auch als Jungbuuren mit ihren Zertifikaten. Wilfried Röth plauderte als prächtiger Büttenredner über eine vage in Aussicht gestellte Zinserhöhung. Köstlich, wie Rudi van Zoggel in seiner geschniegelten Uniform den Monarchen karikierte, als der Chassen=chor anlässlich des Caiserbesuches 1909 in Cleve „Ruffings Gloria” aufs Korn nahm. Umjubelt war bei der Parodie-Show auch André Budde mit seinem Sologesang.

Eine großartige Party-Time feierten wieder mal die FunkerTwens Rainer Ullrichs, Jürgen Hecht, Thomas Schumacher und André Budde mit ihren originellen Liedtexten, diesmal mit den Narren im Wertpapierdepot. Wilhelm Lievertz als Zoggel Wim und Bernd Thiele als EZB-Präsident setzten zu Zwerchfellattacken in ihren Bütten an, die manche Kreditlinie überschritten. Und beim Techno-Tanz bewiesen die Funker-Schwänchen ihre herausragende Bedeutung für die Funker.

In die Welt von Geld und Gier entführten die Top Bänker bei herrlichem Klamauk. „Die Leute bauen weniger, aber sie modernisieren”, sagte der Zoggel. „Die Ganzheitliche Beratung ist forciert worden. 224,2 Millionen Euro wurden an den Automaten aus- und 115,7 Millionen Euro eingezahlt.“ Eine Sternstunde war der Auftritt des Trio Insolvenzo mit Rudi (2) und Wilfried. Rudi van Zoggel bekam stehende Ovationen für seine Ballade, in der er sein Leben in Kleve von der Kindheit bis zur Privatinsolvenz mit 18 schilderte, zu hören auf der Bänker-CD (in der Schweiz erhältlich). An diesem Abend wurde das Heimatlied der Gegenwart geboren. Es heißt: Es gibt keine Kreditklemme.

(Man nehme: 1 RP-Bericht Schwanenfunker, 1 RP-Bericht Sparkassen-Bilanzpressekonferenz und eine Handvoll Wörter aus dem eigenen Garten)

Deine Meinung zählt:

18 Kommentare

  1. 18

    Keiner wird der Sparkasse vorwerfen können, bei der Vergabe von Krediten eine besondere Sorgfalt an den Tag zu legen. Wenn die Sparkasse das tut, was angesichts der Vergangenheit machmal schwer zu glauben ist, so muß man die Sparkasse loben und nicht wegen einer Kreditklemme tadeln. Denn nicht immer dürfte eine „Kreditklemme“ im Einzelfall das Ergebnis einer Fehlentscheidung der Sparkasse sein, sondern kann auch schlicht die Folge eines Mißmangements des Kreditsuchenden oder einer durchdachten betriebswirtschaftlichen Beurteilung sein.

    Anders ist nach meiner Meinung die Sache zu sehen, wenn die beklagte Kreditklemme eine Folge einer besonders hohen Risikoscheu der Sparkasse ist oder die Kunden von den „Bankbeamten“ abgeschreckt werden und gleich zur Konkurrenz laufen. Doch davon habe ich bisher nicht viel gehört. Schließlich sollte man nie die Hoffnung aufgeben, dass auch die Sparkasse eines Tages das Tal der Tränen durchschritten hat und zu „alter Pracht und Stärke“ zurückkehrt.

     
  2. 17

    @ Kunde

    Ich betreibe in Kleve eine kleine Autoreparaturwerkstatt.
    Auch ich war 2009 im Vergleich zu 2008 sehr erfolgreich, weil ich 2 m³ mehr (heiße) Luft in die Reifen der Kunden gefüllt habe.
    Ob das zu einer positiven Bewertung bei meiner Kreditanfrage bei der Sparkasse führt?

     
  3. 16

    Schon ganz lustig aber irgendwie „flasht“ mich dat alles gar nicht. Aber ist ja auch egal jetzt gehts ja mit Rexing weiter.
    Herrlich, wenn Killerplautze uns wieder seine Google-Recherchen präsentiert. Köstlich, wenn Messerjocke die großen Deutschen Dichter zitiert. Zwerchfellerschütternd, wenn die üblichen Verdächtigen wieder genau das schreiben, waß sie üblicherweise immer schreiben. Nicht zu vergessen Wim H. der wieder in der Rolle des Narren glänzen wird.
    Karneval im Kleveblog: 365Tage/24h nonstop.

     
  4. 15

    … und dann fallen mir noch die Baukredite ein. Man finanziert EU 150.000 für einen Neubau, die natürlich je nach Bauvorschritt erst nach und nach abgerufen werden (z.B. auf ein Jahr verteilt).

    Da ständig neue Baufinanzierungen hinzu kommen kann man theoretisch damit rechnen, dass immer die Hälfte aller bewilligten Kredite nicht abgerufen sind.

     
  5. 13

    Hallo,

    also interessante Informationen über die Volksbank, aber was stand denn nun über die Bilanz der Sparkasse nettes in der Zeitung? Da könnte man die ja jetzt fast nebeneinander legen. Wäre ja mal interessant.

     
  6. 11

    Das schlimmste ist, das die Protagonisten den Wortmüll den sie absondern selbst glauben.

    Wie toll muss der wirtschaftliche Erfolg der Sparkasse denn sein, wenn man sich schon mit Statistiken zu Ein- und Auszahlungen und der Gesamtanzahl der Konten (inkl. aller Kleinstkonten je 1,– Euro) äußert.
    Wichtiger wäre es doch gewesen, etwas zur Steigerung des Ausleihevolumes zu sagen (wegen der nicht vorhandenen Kreditklemme ;-)).
    Oder ist das vielleicht wieder mal rückläufig (so wie von 2007 auf 2008)???

     
  7. 10

    @Hans A.
    Vielen Dank, vollste Zustimmung.

    @ralf.daute
    Egal was sie genommen haben als der Artikel entstand, ich würde das Zeug entsorgen…

     
  8. 9

    Nachdem das Betriebsergebnis der Kreditgenossenschaft schon im Vorjahr auf Rekordniveau lag, konnte es im Jahr 2009 „trotz schwerer See“, wie Ruffing sagte, erneut verbessert werden. Die Volksbank konnte in 2009 ihr Betriebsergebnis vor Bewertung um 20,8 % auf rund 5 Mio. € steigern. Dies entspricht 1,11% der durchschnittlichen Bilanzsumme. „Damit liegen wir deutlich über dem Durchschnitt des RWGV, der bei 1,02% liegt“ so der Vorstandsvorsitzende.

    siehe –>
    http://www.kurier-am-sonntag.de/cms/index.php/lokales/kleve-kalkar-kranenburg-bedburg-hau/1737-volksbank-kleverland-trotzt-der-finanzmarktkrise

     
  9. 7

    Nein, was habe ich gelacht. War das ein guter RP-Artikel. Pünktlich zu Karneval ein echter Lacher. Aber eigentlich hätte das besser zum 1. April gepasst. Daran muss die RP-Redaktion noch arbeiten.

    Nicht abgerufene Kredite ? Was verstehen die denn darunter ? Ich habe ein Dispo von € 10.000 und nutze es natürlich nicht, weil die Zinsen viel, viel, viel zu hoch sind (man muss ja das in den letzten Jahren verzockte Geld wieder irgendwie rein bekommen) und werde einen Teufel tun und mich von dem Wohlwollen einiger Herren der Sparkasse Kleve abhängig zu machen.

     
  10. 6

    Wenigstens passen einige auf. Es ist aber hier zwecklos auf die Blender der VB hinzuweisen. Es war immer so und wird so bleiben. Wenn der Herr Ruffing so weiter wirtschaftet wird die VB bald wieder am Tropf hängen.

     
  11. 5

    Das mit den 500 Mio Gewinn kann ich bestätigen, der Artikel stand sogar mindestens in 2 Blättern genau wortgleich (ich mein RP und Klever Wochenblatt, nageln sie mich aber nicht darauf fest) und war ohne Autorenkennzeichnung. Daher vermute ich mal einfach das der von der Voba so an die Presse gegeben wurde.

     
  12. 4

    Ralf, Du solltest öfters mal die Palast-Presse lesen, anstatt dise direkt in die Papiertonne zu stecken….

    „Die Bilanzsumme der Bank sei gegen den Trend im vergangenen Jahr erstmalig zweistellig um 23,5 Prozent gestiegen, das betreute Kundengeschäftsvolumen blieb mit rund 1 Milliarde Euro konstant. Auch die Kundeneinlagen seien um 32 Prozent gestiegen, der Marktanteil beim Neugeschäft um mehr als 40 Prozent und die Mitarbeiterzahl um 10. Die Volksbank konnte 2009 ihr Betriebsergebnis vor Bewertung um 20,8 Prozent auf rund 500 Millionen Euro steigern, was 1,11 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme entspricht – damit wurde das Rekordergebnis von 2008 eingestellt.“

    http://www.rp-online.de/niederrheinnord/kleve/nachrichten/kleve/Voba-trotzt-Finanzmarktkrise_aid_803061.html

     
  13. 3

    @r.Daute siehe Rp-Ausgabe 1. Oder 2.Kw und Klever Wochenblatt dürfte 5./6. Januar gewesen sein. Bilanzsumme Voba ist um die 500-550 Mio laut Geschäftsberichten….

     
  14. 2

    @Hans A. ? Wer wird hier heilig gesprochen? Und 500 Mio. Gewinn bei 500 Mio. Umsatz?? Ist mir entgangen, bitte Quelle angeben, falls bekannt…

     
  15. 1

    Herr Daute, wo bleibt Ihre Objektivität und die in zahllosen Kommentaren gerühmte Stellung als „einziger unabhängiger Journalist“ im Kleverland?

    Die Volksbank legt in der 1.Januar-Woche als mit Sicherheit schnellste Bank Deutschlands ihre Zahlen in der Presse offen; Frank Ruffing (wird hier bestimmt bald heilig gesprochen) verkündet einen Jahresüberschuss von 500 Millionen (!!) Euro im Jahr (Beachtlich bei einer Bilanzsumme von ca. Dem gleichen Betrag) und was liest man hier darüber: Nichts!

    Kein Wort von dieser peinlichem Panne, kein Wort das die Voba vor Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag aus dem Stützungsfonds erhalten hat (sonst würde es die Bank gar nicht mehr geben), kein Wort darüber das die kleinen Vereine nur noch schwer an Sponsoringgelder kommen da myn nur noch medienwirksame Werbung betreibt.

    Das ist ehrlich gesagt ein schlechter Stil für einen Journalisten, den ich an dieser Stelle nicht erwartet hätte. Hier wird deutlich mit zweierlei Maß gemessen.
    Dann können Sie die Seite auch gleich dichtmachen…

    Denken Sie mal drüber nach…