Die Rheinische Post vermeldete es bereits gestern, und auch kleveblog erhielt am Freitag eine Mail von Anne-Maria Tenzer, abgesandt von ihrem Urlaubsort auf Sri Lanka, in der die Filialleiterin der Klever Galeria nach kurzen, aber bewegenden neun Monaten, in denen aus dem Kaufhof eine Musterfiliale des neuen Konzerns geschmiedet wurde, ihren Abschied aus Kleve bekanntgab: „Die Zusammenarbeit mit dem Team hat unglaublich viel Spaß gemacht – wir haben so Tolles gemeinsam erreicht und waren immer mit vollem Herzen dabei. Aber auch das Interesse und Mitfiebern der Klever und Kleverinnen hat mich von Anfang an überrascht und jeden Tag motiviert. Es waren leider nur neun Monate, aber auf diese werde ich immer mit Begeisterung zurückblicken. Und natürlich werde auch in künftigen Aufgaben nicht aufhören von unserer neuen Galeria und von Kleve zu schwärmen.“
Nachfolger von Tenzer wird Mathijs Driessen, ein Niederländer, der zuvor in Dortmund für den Galeria-Konzern tätig war. Tenzer geht für den Konzern nach Essen.
Eigentlich hatte sich Tenzer auf ein längeres Engagement in der Stadt eingerichtet. Im Gespräch mit der Zeitschrift Der KLEVER hatte sie darüber berichtet, wie sie in der Stadt schon heimisch geworden sei. Mittags konnte man sie öfter bei Joto & Coco einen Latte macchiato schlürfen sehen, Neueröffnung ihres Lieblingscafés unter dem Namen Koffie Kompanie wird sie nun nicht mehr erleben.
Hier der Beitrag aus dem Magazin Der KLEVER (Ausgabe Dezember 2021):
Als sie, nach sechs Monaten Umbau, nach der feierlichen Eröffnung mit dem Bürgermeister und vielen Gästen aus der Klever Geschäftswelt, nach der Feier mit den 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Samstagabend glücklich nach Hause kam, da, so sagt Anne-Maria Tenzer, habe sie erst einmal zwei Tage am Stück geschlafen, so groß war das Defizit, dass sich in den Tagen und Wochen zuvor aufgestaut hatte.
Nun hat sich die Chefin der Klever Galeria endlich in das gestürzt, wofür sie nach Kleve gekommen war – Dinge verkaufen.
Wer Anne-Maria Tenzer in ihrem Büro im dritten Stock des Klever Warenhauses besucht, erlebt eine 31-Jährige, die, für ihre Aufgabe brennt. Wenn sie spricht, fallen häufig Wörter wie Freude, Begeisterung und Spaß.
Als sie im Mai 2020 nach Kleve kam, genau zu Beginn der Umbaumaßnahmen, habe sie sich wie in ihrer Heimat gefühlt. Sie stammt aus Wittenberge, einer Kleinstadt in Brandenburg, die vornehmlich ICE-Fahrern von Hamburg nach Berlin bekannt ist, weil der Schnellzug aus unerfindlichen Gründen in diesem Nest hält.
Dort machte sie Abitur, begann eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau, verbunden mit einem Programm, das sie für Führungsaufgaben qualifizierte. Sie war gerade einmal 23, als sie im Alstertal Einkaufszentrum in Hamburg zur Abteilungsleiterin aufstieg. „Es ist schön, dass der Konzern jungen Leuten die Chance gegeben hat, sich zu entwickeln“, sagt sie rückblickend.
Sie absolvierte ein weiteres Traineeprogramm, mit dem Ergebnis, dass das Management ihr schon im Alter von 28 Jahren die Leitung einer Filiale übertrug. Wie ist es, öfter mal in neuen Umgebungen mit Führungsaufgaben betraut zu werden? Bei der Antwort klingt Anne-Maria Tenzer schon wie ein alter Hase. „Jede Filiale ist davon überzeugt, eine eigene, ganz besondere Filiale zu sein“, sagt sie. „Mir macht es großen Spaß, sich daran anzunähern und davon zu lernen.“
In Kleve sei sie mit offenen Armen empfangen worden, sogar vom Betriebsrat habe es ein kleines Geschenk gegeben, eine Tasse. Zum ersten Arbeitstag, zur Frühbesprechung, sei die Belegschaft komplett erschienen, das habe sie sehr gefreut.
Mit ihr kam ein Umbau, wie es ihn in der Geschichte des Warenhauses in Kleve noch nicht gegeben hat. Die Filiale ist knapp 6000 Quadratmeter groß, damit ist sie die zweitkleinste im ganzen Konzern. Und sie steht – neben Frankfurt und Kassel – als eine von drei Galeria-Pilotfilialen dafür, wie sich das Unternehmen den stationären Handel der Zukunft vorstellt: Eng verschmolzen mit den Innenstädten und stärker auf lokale Bedürfnisse hin ausgerichtet, um zu einem „Wohlfühlstandort für die Kundinnen und Kunden vor Ort“ zu werden, wie der Konzern hofft.
Der Umbau zum lokalen Forum, wie die Pilotfiliale in Kleve bei Galeria genannt wird, war herausfordernd, auch, weil das Haus durchgehend geöffnet blieb. Das Ziel war es, das komplette Angebot über die ganze Zeit bereitzuhalten. Anne-Maria Tenzer war permanent in engem Austausch mit den Mitarbeitern, die in einer Großbaustelle business as usual vollführten. Ein erstes Highlight war für alle, als die Fenster zur Stadt hin geöffnet wurden und plötzlich die Schwanenburg und die Fußgängerzone in den Blick gerieten. Das Geschäft öffnete sich zur Stadt hin, und das war auch im übertragenen Sinne zu verstehen.
Ende Oktober war alles fertig. Tenzer: „Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an den Tag der Eröffnung denke.“ Das Konzept, das Angebot auszuweiten und die schöne Warenwelt etwas mehr in Szene zu setzen, scheint aufzugehen – die Filiale wirkt gut besucht. Eine erste Bilanz soll nach dem Weihnachtsgeschäft gezogen werden.
Dass im Angesicht von Amazon und Internet ein Warenhaus überhaupt noch Zukunft hat, davon ist Tenzer überzeugt. Natürlich bestellt sie auch manchmal etwas im Internet – „wenn es das im eigenen Haus und in der Stadt nicht gibt“. Doch der letzte Versuch, ein Anzug, den sie zur Eröffnung tragen wollte, scheiterte – zu spät geliefert.
Das kann einem nicht passieren, wenn man die Ware direkt mit nach Hause nehmen kann. Wichtiger ist ihr jedoch das sinnliche Erleben des Einkaufs – das An- und Ausprobieren, das Erleben, das Sehen, das Fühlen. „Das Geschäft soll Lust auf Einzelhandel vermitteln“, sagt Tenzer, „und ich glaube, das ist uns gelungen. Gerade jetzt beim Einkauf der Weihnachtsgeschenke sorgen wir für Inspiration und festliche Stimmung.“
Und das kann sogar in einer Kleinstadt funktionieren. Als sie am ersten Tag in Kleve angekommen war und den Hausmeister ihrer Wohnung am Spoykanal danach fragte, wie sie denn zur Innenstadt gelange, antwortete der Mann: „Sie sind schon da.“
So ist das in Kleve. Ehe man sich versieht, gehört man schon dazu. Das gilt auch für die neue Galeria.
Alles Gute für Frau Tenzer. Das meine ich, wie ich es sage. Doch habe Frau Tenzer in einer schwierigen Situation für mich kennen gelernt. Sorry, dass ich das hier schreibe. Es ging um das Hochbeet vor dem Kaufhof, Bienenhotel auf dem Dach vom Kaufhof. Mit viel Liebe gebaut von einem Schreiner von Kleinmanns. Finanziert von Sponsoren! Die hinter der Gesamtidee Heeks- Wertemarketing standen und immer noch stehen. Auch MItwirkung essbares Kleverland e.V. Anfang 2021, mündlich wie schriftlich bekam ich: Beherzt, straight,von Frau Tenzer während des Umbaus einen Anruf, Mails, Frau Heeks, das muss alles weg! Das Hochbeet, Bienenhotel? Passt nicht in unser jetziges Konzept. Aber in aller Kürze bitte muss das weg. Sonst werden wir das abtransportieren lassen. Punkt. Bitte? Habe ich nicht verstanden, das fand ich krass. Denn dieses Hochbeet fand große Beliebtheit an dem Standort, auch und besonders bei den Bürgern. Presse, WDR , Antenne , Kleve wird grün,alle schrieben darüber. Und da haben sich auch viele zu gemeldet. Ich versuchte alles, Dipolmatie, KLarheit ,Enttäuschtheit, das Ruder und Herz von FRau Tenzer rum zu kriegen, das sie noch mal den Konzern überzeugt. Das passt doch, Hochbeete, Bienenhotel, lokale Verbundenheit, Heimat, Grüner. Sicher . Frau Tenzer blieb bei Ihrer Entscheidung! Punkt! Frau Tenzer kritisierte, das es halt nur dieses eine Hochbeet , Bienenhotel wäre und konnte nicht verstehen, warum denn nicht noch mehr Hochbeete in der Innenstadt ständen? Punkt! Es lag nicht an meinem Engagegment,oder den Initiatoren, leider wurde mein visionäres Konzept abgbeblockt. Pandemie, etc. Oder die Zeit war nicht reif, what ever??? Es sollten ja mehrere Quartiere, wie ein rotes , nein grünes Band durch die Stadt Kleve ziehen. Ich will hier nicht nachkarten, ich habe Frau Tenzer sogar noch unterstützt, wieso: Herr Reffeling sagte: Frau Heeks das Hochbeet kann erst mal zu mir ans Cafe. Gut so, schwupp, war das Problem gelöst. Und das Bienenhotel steht jetzt hier bei mir zu Hause, erst Mal, es kommt wieder in die Innenstadt Kleve. Und in der Presse gab ich bekannt, Frau Tenzer will erst Mal jetzt das Konzept Galeria umsetzen und dann, wenn mehrere Händler, etc. mitmachen, danach vielleicht?? Ok, dann können wir ja nur hoffen, dass der neue Geschaftsführer, ein Ohr dafür hat. Wie toll hätte das gepasst. Wenn Galeria das als Vorbild stehen in ihre Galerie Philsophie eingbebudnen hätte. Ökologbie Nachhaltigkeit und nicht nur Ökonomie. Kleve schöner machen, grüner, Flair, Zumal es ja auch im öffentlichen Raum stand und damals von Kle Blog auch mächtig krisitisert wurde, dass Galeria Frau Tenzer das da weg haben will. Auch viele Bürger waren ??? Ich habe hinter den Kulissen mich eingesetzt, für keine weiteren negativen Schlagzeilen und mit der Stadt Kleve, Ordnungsamt und Fachbereich Kilma das gut hinbekommen, das wenigstens das Hochbeet erhalten bleibt. Bei Reffeling. Und wer weiß, vielleicht kommt jetzt Bewegung rein? Es folgen doch noch mehr?? Hochbeete??? Begrünungen? Und nicht irgbend etwas??? Nein Alleinstellungbsmerkmal – Und und, das geht aber nur, wenn alle einem Strang ziehen. Bewegen. Die Stadt Kleve hat es verdient. In Kürze melde ich mich zu einer Veranstaltung, indem es genau darum geht. Sie dürfen gespannt sein. Nur mit dem Herzen sieht man gut, Dorothea Heeks Wertemarketing
Spoy boy ! Das ist so lange her wie das Eis für 10 Pfennig bei Panciera oder Sefi Könen “ Am Opschlag“ ☝?+ das gab es nur im Sommer,im Winter gab es kein Eis. ? ? ?
@7
Das nennt man bei Beamten „Wegbefördern“ und das ist eher weniger positiv gemeint.
@Justin #10
Ich wollte nur Aufzeigen was für eine „kranke“ Arbeitsgesellschaft aufgekommen ist. Manager und/oder Geschäftsführer wechseln nach belieben Wirkungsstätten und sogar Firmen. Arbeitnehmer die weniger gut Ausgebildet sind haben diese Möglichkeit nicht und wollen das meist auch gar nicht, wer will schon immer mit der ganzen Familie hin und her Umziehen. Stellt sich zusätzlich die Frage was nachhaltiger ist.
@10 „dass Arbeit im Gegensatz zu anderen Einkommensquelle nicht wohlhabend macht“
Interessant ist dass -wirtschaftstheoretisch – nur Arbeit Werte schafft.
@8., LeClerc
„Es zeigt sich nur das die „besser“ ausgebildeten Gutverdiener immer auf die Füße fallen, während die „normal“ gebildeten Durchschnittsverdiener auf die Verliererstraße gehen.“
Gutverdiener spüren die ökonomische Unwucht hervorgerufen durch eine unverhältnismäßig hohe Besteuerung von Einkommen, welches durch abhängige Beschäftigung sprich durch Arbeit erworben wurde, weniger stark, das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Arbeit im Gegensatz zu anderen Einkommensquelle nicht wohlhabend macht. Von absurd hohen Gehältern bei CEOs von DAX-Konzernen und Profifußballern mal abgesehen.
@1
Wenns mal noch ein altes Kaufhaus wäre, mit der leckeren Lebensmittel- und Feinkostabteilung unten…
@rd #7
Es zeigt sich nur das die „besser“ ausgebildeten Gutverdiener immer auf die Füße fallen, während die „normal“ gebildeten Durchschnittsverdiener auf die Verliererstraße gehen.
@Chewgum Ich denke, es handelt sich um die schlichte Tatsache, dass Anne-Maria Tenzer sich mit ihrem Wirken in Kleve für höhere Aufgaben empfohlen hat.
Wäre interessant, mehr über die Hintergründe dieses Führungswechsels zu erfahren.
Tolle Story mit „Anzug zu Spät geliefert“ ist sicher das Highlight im Paulaner Garten.
Amazon liefert teilweise am selben Tag, manchmal einen, maximal 2 Tage später, vielleicht im Kaufhof Onlineshop bestellt der gerne mal 10 Tage liefertzeit ausgibt?
Das Führungskräfte rasch ausgetauscht werden heißt meisten das man sich dann einen „Abwickler“ holt der das ganze ding noch abwickelt und dann die Türe abschließt. Wird Zeit. der Kadaver „Kaufhof“ riecht schon. Da hilft auch etwas MakeUp nicht.
Wieviel Steuergeld wurde da eigentlich zu gunsten von Konzernführung versenkt? Haben wir die Milliarde schon schon überschritten?
Wenn Führungskräfte beliebig wechseln…ist die Firma wohl Beliebig.
Das wichtigste für einen guten Umsatz ist frische sauerstoffreiche Luft in einem Kaufhaus, Sitzgelegenheiten, Trinkwasserspender und Toiletten. Dann übersteht man, frau, kind auch einen Einkaufsmarathon. Strategisch sinnvolle Anordnung der Abteilungen. Die Spielzeugabteilung liegt im günstigsten Fall unmittelbar neben der Damenbekleidungsabteilung. Frauen, die in Begleitung ihrer Familie einkaufen gehen, können sich dann darauf verlassen, dass Mann und Kinder geduldig warten und in Rufweite sind.
Erst mal Urlaub machen. Ich finde, die Auswahl und Gestaltung und Zusammensetzung in der Galeria Kaufhof in Kleve, nicht sonderbar gelungen. Keine Erlebnis Atmosphäre. Hätten sie mich mal gefragt. Ich bin auch gelernter Einzelhandelskaufmann (aber ohne Abi :)). Mein Vorschlag zb. Verteilt in den einzelnen Bereichen, wo zb mehrere kleine Ruhesitzbänke zum Verweilen (besonders für Menschen, die nicht mehr so gehfaehig sind) einladen. Ein persönlicher Dressassistenz auf Anfrage für die Bekleidungsabteilung, der einen begleitet. Ein kleines Café mit Sitzgelegenheiten u.vieles mehr.
Meine Meinung.
Kein gutes Zeichen, wenn die Führungskräfte so schnell wechseln. Galeria ist ein überholte Modell. Wird auf Dauer nicht funktionieren. Den Umbau in Kleve finde nicht besonders gelungen. Es ist noch immer ein altes Kaufhaus.