Bunt, kulturell und kulinarisch soll das Klever Stadtfest sein, dessen zweiter Tag heute Besucher in die Innenstadt locken soll, vor allem vermutlich zum Pastor-Leinung-Platz, wo seit gestern das übliche Portfolio an Streetfood aus verschiedenen Ländern gekauft werden kann. Heute von 11-22 Uhr, am Sonntag dann übrigens noch von 12-20 Uhr. Auf dem Koekkoekplatz findet heute erstmalig der niederrheinische Büchermarkt statt, der sonst immer in der Herzogstraße angesiedelt war. Von 10-18 Uhr können Freunde der Heimatliteratur unter dem Motto „Grünkohl, Kuh und Kinderschuh“ nach bisher unentdeckten Schätzen oder solchen, die man dafür hält, stöbern.
Leicht in die Quere des Stadtfestes kommt der Klever City-Lauf, der heute ab 16 Uhr mit Läufen in verschiedenen Altersklassen startet, und der nach zweijähriger Pause mit einer neuen Streckenführung aufwartet – es geht vornehmlich durch die Unterstadt (Kavarinerstraße, Wasserstraße, Gasthausstraße), Start und Ziel sind an der Stadthalle. Nicht alle Geschäftsleute sind, so war heute Morgen zu hören, von der neuen Route begeistert. Schon am frühen Morgen begannen die Absperrarbeiten mit Flatterband, und es wurde klar, dass einige Läden den ganzen Tag über von der Außenwelt abgeschnitten sein werden. Der Umstand, dass zudem der Stadthallenparkplatz abgesperrt wurde, dürfte zudem die niederländischen Besucher unserer kleinen Stadt abschrecken.
Wer nach einem Alternativprogramm sucht, dem sei der Weg zur Boulderhalle Kliff anempfohlen, wo am heutigen Samstag der Kliffhanger-Cup ausgetragen wird. Für 15 Euro Teilnahmegebühr erhalten Wettkämpfer einen Laufzettel, auf dem die erledigten Boulder abgehakt werden können. Als sogenannten Gastschrauber, ein Wort das neu in meinem Wortschatz ist, begrüßen die Organisatoren Manuel Wiegel. Geklettert wird von 12-18 Uhr in der Halle an der Daimlerstraße, für Musik sorgt ein Live-DJ, und natürlich darf auch ein Foodtruck nicht fehlen. Die Halle, eine Bereicherung des Klever Freizeitlebens, feierte vor einigen Wochen ihr zweijähriges Bestehen.
Apropos Sport: Heute Abend im Ersten Dokumentation „Tod und Spiele – München ’72“ über den Terroranschlag auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen in München. Ich kann mich noch an die Fernsehbilder von vermummten Terroristen auf dem Balkon im Olympischen Dorf erinnern.
Deutschland wollte damals der israelischen Spezialeinheit, die für solche Einsätze ausgebildet war und schon bereit stand für die Geiselbefreiung, den Einsatz auf deutschem Boden nicht erlauben. Wir hatten noch keine GSG9. Die Polizei in Bayern war völlig überfordert. Als sie versuchte, die israelischen Geiseln auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck (dort stand ein Flugzeug für die Terroristen bereit) zu befreien, kamen alle Geiseln und ein Polizist ums Leben.
„The games must go on“ war wohl die falscheste Entscheidung der Olympia-Geschichte.
Erst jetzt, 50 Jahre später, erhalten die Hinterbliebenen eine Entschädigungszahlung, die ihren Namen verdient. Wiedergutmachen lässt sich natürlich nichts.
Eine schöne Atmosphäre war das heute in der City…