Die Einsamkeit des Klever Bergläufers

So viele Zuschauer waren es ja nicht, die sich vom Spektakel des 1. Klever Berglaufs anlocken ließen. Beim bescheidenen Versuch eines Public-Viewing-Events, den die Handelsgruppe Metro zwischen Schwanenburg und Synaogenplatz aufzog, war jedenfalls deutlich zu sehen, warum Fernsehen immer mehr Menschen als selbstrefrentielles Medium gilt, das eine Wirklichkeit schafft, die ohne eine Entsprechung außerhalb auskommt, darauf aber auch nicht mehr angewiesen ist.

Public Viewing

Wenige Meter entfernt, am kleinen Markt, bot sich bei ehemals Elektro van Leewen das folgende Bild. Die Fans in der Sitzgruppe inkl. Designertisch ließen die ermatteten Läufer an sich vorbeihecheln, während sie sich stilecht Weißwein aus dem Kühler einschenkten und ab und zu an den Gläsern nippten. Sind es nicht solche Momente, an denen sich Läufer vielleicht doch mal die Sinnfrage stellen (sollten)?

Publikum

Unterdessen irrte unten in der Stadt weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit eine pinkfarbene Musikantentruppe durch die Gegend, bei der man unwillkürlich an Karneval denken musste und an die Meldungen aus den 70-er Jahren, als in asiatischen Dschungeln immer mal wieder japanische Einzelkämpfer entdeckt wurden, die noch nicht mitbekommen hatten, dass der Zweite Weltkrieg seit mehreren Jahrzehnten vorbei war. Nun gut, aber die Combo war eine Attraktion, wie ich inzwischen durch einen Besuch der Homepage der Stadt Kleve herausgefunden habe:
„Eine zweite Band konnte jetzt für den 1. Klever Berglauf gewonnen werden! Die holländische Kombination „Femmes Kabaal“ wird an der Ecke Große Str. / Wasserstraße für Stimmung sorgen. Unser Dank gilt den Vereinigten Klever Straßengemeinschaften, durch deren Einsatz das Engagement möglich wurde.“ Danke! DANKE!! Auch von dieser Stelle.

Femmes Kabaal

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