Volksbank-Arena

So schnell schießen die Preußen nicht. Hier die aktuelle Pressemitteilung der Stadt Kleve zur Umbenennung der „Fußballsportanlage Welbershöhe“ in das fantastisch klingende „Volksbank-Arena“:

Wie der örtlichen Presse bereits zu entnehmen war, hat der 1. FC Kleve 63/03 e.V. der Volksbank Kleverland eG das Namensrecht an der Fußballsportanlage Welbershöhe eingeräumt. Hiernach soll die Sportanlage „Volksbank Arena“ genannt werden. Da vertraglich sichergestellt wird, dass die Flächen des Gustav-Hoffmann-Stadions von der neuen Namensgebung nicht betroffen sind und andere Sponsoren nicht unzumutbar beeinträchtigt werden, sind die Interessen der Stadt Kleve als Grundstückseigentümerin gewahrt.

Eine mögliche Deutung dieser rätselhaften Zeilen geht so: Die Führung des 1. FC Kleve beschließt unter dem verwirrenden Eindruck eines monetären Schwalls mehr oder minder eigenmächtig die Umbenennung städtischen Grundeigentums, irgendwie gelangt diese Meldung nach einigen Wochen bis in die Büros der Stadtverwaltung (möglicherweise, nachdem ein aufmerksamer Bürger das nagelneue Online-Beschwerdeformular genutzt hat). Dort will aber niemand Spielverderber sein. Deshalb wird einen Monat nach der Umbenennung eine Pressemitteilung veröffentlicht, die man nur als öffentliches Ausleben von Servilitätsfantasien interpretieren kann. Vor allem das „andere Sponsoren nicht unzumutbar beeinträchtigt“ deutet auf Ärger hinter den Kulissen hin. Denn wer könnte da „zumutbar beeinträchtigt“ sein? Wenn’s um Geld geht, hört der Spaß eben auf.

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