Der Krieg und die Hochschule Rhein-Waal

Internationalität, inkl. Russland und Ukraine ist Trumpf an der HSRW (Foto: Klaus Oberschilp)

(Wird gegebenenfalls aktualisiert) Die Hochschule Rhein-Waal ist stolz auf ihr Alleinstellungsmerkmal, richtig international zu sein, mit einem Ausländeranteil von 53 Prozent unter den rund 7500 Studierenden (eine höhere Quote gibt es in keiner deutschen Hochschule). Einmal jährlich wurde (zumindest zu Vor-Corona-Zeiten) eine Art Miniversion der Vereinten Nationen durchgespielt – und das wäre in diesen Tagen vielleicht auch eine gute Idee.

Denn zu den Studierenden aus 123 Nationen, die an der HSRW vertreten sind, gehören auch einige junge Frauen und Männer aus Russland und der Ukraine – und die nun, vermutlich schockiert, besorgt oder verängstigt zur Kenntnis nehmen müssen, dass, während sie womöglich in Kleve Seite an Seite in der Mensa oder oder in Gaststätten sitzen, ihre jeweiligen Vaterländer seit heute im Krieg stehen. Derzeit sind an der Hochschule 34 Studierende aus der Ukraine und 84 Studierende aus Russland eingeschrieben. (Das Wintersemester selbst ist beendet. Gut möglich also auch, dass viele Studierende sich derzeit in ihren Heimatländern befinden.)

Doch nicht nur Studierende kommen aus den beiden Ländern, die sich jetzt in einem Krieg gefinden: Die Vizepräsidentin der Hochschule, Prof. Dr. Tatiana Zimenkova, wurde 1977 in Leningrad (jetzt  St. Peterburg, Russland) geboren und hat Soziologie an der Staatlichen Universität St. Petersburg studiert. Anschließend promovierte sie in Bielefeld.

Besorgt: HSRW-Präsident Oliver Locker-Grütjen (Foto: HSRW / Patrick Karbownik)

Stellvertretend für die gesamte Hochschule äußerte sich gestern der Präsident der Einrichtung, Dr. Oliver Locker-Grütjen: „Wir sind zutiefst besorgt über die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa. Wir stehen in Solidarität mit unseren Student*innen und Beschäftigten, deren Bekannte, Freunde und Familie betroffen sind.“ Es befinden sich aktuell keine Studierenden im Rahmen eines Austauschprogramms in der Ukraine. Die Fakultät Life Sciences kooperiert im Rahmen des DAAD-Ostpartnerschaften-Programms seit 2016 mit der State Biotechnological University in Charkiv. Von dort berichten Kolleg*innen vom Beschuss der Stadt seit den Morgenstunden des 24. Februar 2022.

Charlotte Winkler, die Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses der Hochschule (AStA), teilte kleveblog mit, dass die Studierenden auf die vorhandenen Counselling-Angebote (Beratungsangebote) hingewiesen würden. Winkler: „Wir bieten den Studierenden somit an, in einem Safe Space über ihre Gefühle zu sprechen.“

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6 Kommentare

  1. 6

    Vielleicht wäre es für die Betroffenen Familienangehörigen oder auch für viele andere Leute ganz schön auch eine Anti – Kriegs – Demo oder einen Friedensmarsch hier in Kleve zu machen.Es tröstet ja evtl.und gibt uns allen Kraft zu sehen wieviele Menschen den Krieg in der Ukraine verabscheuen und der Opfer gedenken und den dort Verbliebenen. ✌

     
  2. 5

    @3 Klaus™ „Wie kann man … „Daumen runter“ klicken? “
    Geht ganz einfach. Bei Bewertung einfach den rechten Button klicken, das ist schon alles.
    Aber wieso kommt die Frage denn jetzt bei Ihnen auf ?
    Spätestens mit der Todesmeldung von Esther Mols vor gut 2 Wochen hätte Ihnen das auffallen können,
    Eine Todesmeldung einer durchweg liebenswerten Frau, die 2 kleine Kinder hinterlässt, und bei 5 von 7 lieb gemeinten Kommentaren sogar 2-stellige Daumen runter Quoten.
    Es müsste einmal einen dieser A....löcher einmal so ein Schicksalsschlag ereilen, und die Meldung darüber mit auch nur einem Daumen
    runter kommentiert werden, dann wären die aber bestimmt aufs höchste erzürnt.

    Mit der Anonymität von Twitter, …. und auch Kleveblog haben leider manche Leute ihre guten Manieren und Anstand durch den Kanal gespült.
    Nur wehe, es trifft sie selbst ………

     
  3. 4

    Jetzt gerade kann man wohl leider nicht viel machen, außer Menschen die ihn brauchen Beistand anbieten.

    Es wäre aber sicherlich gut, jetzt schon etwas weiter in die Zukunft zu denken. Vermutlich werden bald viele Menschen flüchten und Hilfe brauchen. In einer noch laufenden Pandemie kommen also vermutlich bald Menschen die Schutz, Unterkunft, seelischen Beistand und danach evt. auch eine neue Zukunft (in einem neuen Land) brauchen werden. Darauf sollte man sich jetzt schon vorbereiten.

    Und der Klimawandel macht auch keine Pause. Es gibt sehr viel zu tun, möchten wir noch eine lebenswerte Welt für unsere Kinder, Enkel und Urenkel erreichen. Hoffentlich schaffen wir es.

     
  4. 3

    Entsetzlich!
    Wie kann man nur bei @1 und @2 den „Daumen runter“ klicken?
    Fühlt ihr euch tatsächlich gut dabei?

     
  5. 2

    Der Krieg….. und und und ….immer mehr !!! 🙈

    Das wird unvorstellbar

    …. Innerhalb weniger Stunden!!!

    Unfassbar und … sehr real !!!!

    Gut das wir uns hier austauschen !!!!! dürfen !!!!

     
  6. 1

    „Denn zu den Studierenden aus 123 Nationen, die an der HSRW vertreten sind, gehören auch einige junge Frauen und Männer aus Russland und der Ukraine – und die nun, vermutlich schockiert, besorgt oder verängstigt zur Kenntnis nehmen müssen, dass, während sie womöglich in Kleve Seite an Seite in der Mensa oder oder in Gaststätten sitzen, ihre jeweiligen Vaterländer seit heute im Krieg stehen.“

    Ein Student hat mir vor etwa einem Monat davon erzählt, dass in Familien (auch in seiner Familie) die Angst groß ist, dass sich Verwandte unfreiwillig auf beiden Seiten wiederfinden und Krieg gegeneinander führen müssen. Ukraininer mit russischen Verwandten und Russen mit ukrainischen Verwandten. Es ist alles so absurd. Wir sind alle Menschen.