Bitteres Ende für Süßwaren-Fabrik in der Großen Straße: Geschäft geschlossen, Regale ausgeräumt

War’s das schon mit einer neuen Geschäftsidee, deren Konzept ebenso einfach wie erstaunlich war: Einfach ein Ladenlokal voll stapeln mit Süßwaren aller Art, und die dann auf Teufel komm raus verkaufen. So versuchte es seit Mitte vergangenen Jahres die „Süßwaren-Fabrik“ in der Großen Straße, wenige Wochen später kam ein weiteres Geschäft mit gleichen Konzept in der Hagschen Straße hinzu.

Doch die „Süßwaren-Fabrik“ hat nun offenbar die Segel gestrichen. Das Geschäft hatte heute geschlossen, und wer einen Blick durch die Fenster warf, konnte sehen, dass die Regale vollständig ausgeräumt waren. Die ganze Szenerie erweckt fast den Eindruck einer Flucht und nicht den eines geordneten Abgangs. Und das Monatsende ist auch noch weit weg.

Wer rechnen kann, hatte allerdings von Anfang an auch ein Problem, nachzuvollziehen, wie sich dieses monothematische Gewerbe rentieren mochte. Ein Vorteil ist natürlich, dass die angebotenen Produkte samt und sonders lange haltbar sind.

Auf der anderen Seite aber stehen die Kosten:

Für ein wenn auch kleineres Ladenlokal in bester Innenstadtlage in Kleve ist, vorsichtig geschätzt, eine Monatsmiete im mittleren vierstelligen Bereich zu zahlen. Das wiederum bedeutet, dass pro Geschäftstag (sechs pro Woche gerechnet) mindestens ein Ertrag von zweihundert Euro erwirtschaftet werden muss, um kostendeckend zu arbeiten. Rechnet man eine Marge von 30 Prozent (eine reine Schätzung), müssten also pro Tag rund 600 Euro umgesetzt werden, um an der Schwelle eines Gewinns zu stehen. Ist das aber mit Gelegenheitskäufen von einem Beutel M&Ms oder einem Riegel Mars oder einer Stange Oreo überhaupt zu erzielen?

(Auf der anderen Seite konnte ich kürzlich in Köln feststellen, dass es ein vergleichbares Geschäft sogar in der Hohen Straße gibt. Allerdings ist da das Publikumsaufkommen auch etwas größer.)

Deine Meinung zählt:

18 Kommentare

  1. 17

    @1 Husky „Der Laden ist immer voll, vermutlich sind da zur Mittagszeit mehr Leute drin als in der gesamten Klever Innenstadt zusammen“
    War lieber Husk, w a r einmal, und kommt nicht wieder.
    Dass der Laden sich übernacht geleert hat, weist meist darauf, dass noch substantieller Mietrückstand hinterlassen wurde.
    So kann man als Vermieter nicht mal ein Rückbehaltungsrecht ausüben, durch einfach die Schlösser auszutauschen.
    Alles ein gewusst wie.. warum .. wann .,

     
  2. 16

    Die Überschrift… Bitter ist das neue Süße… die hemmen den Appetit, darum sind Bittertropfen etc. In…

     
  3. 14

    @ „Tembaco“:

    Wem hat rd damit denn wohl etwas Neues gesagt / geschrieben?

    😉

    Und sonst: Die Menge macht’s!

    😉

     
  4. 13

    @rd, 11, keine Frage. Bei uns im Büro, insbesondere nahe dem Kaffeeautomaten stehen immer Reserven…

    Will jetzt hier nicht unbedingt das Ernährungsfass für Kinder aufmachen, finde es aber insgesamt bedenklich, wie arglos wir mit Zucker in Verbindung mit der Ernährung von Kindern umgehen.

     
  5. 11

    @Messerjocke Teilweise aber ganz lecker, insbesondere Goldbären, Lachgummis (Joghurt), Yoghurt-Gums, und Ritter Sport weiße Schokolade crisp.

     
  6. 10

    Dieses Zuckerscheißzeugs sollte man als das kennzeichnen, was es ist: als Drecksfraß, insbesondere für Kinder!

     
  7. 8

    @7 Schwarzer Kater Wunderbare Idee.

    Es ist 01.27 Uhr und ich brauche noch Zeit für alles Mögliche. Z.B. für die rund 1200 Seiten schonungslose Ehrlichkeit von Karl Ove Knausgard…

    Zeit zu haben ist (auch) Freiheit

     
  8. 7

    Ein Zeitladen wäre schön. 1 Stunde 50 Cent. Macht nicht dick, sondern glücklich. Wie wird Zeit eigentlich abgepackt? Könnte mir vorstellen, dass die Ich-bin-beim-Zahnarzt-Zeit besonders teuer ist, wenn z.B. aus 5 Minuten 5 Sekunden werden. Wogegen die ich-frühstücke-Sonntags-im-Bett-Minute eine Dauer von mindestens 90 Sekunden haben sollte.

     
  9. 6

    Nicht das ich die wichtigkeit von süsswaren unterschätze, bei mir schräg gegenüber klafft seit monaten eine baugrube. Wagnerstrasse. Baustelle Lebenshilfe. Vielleicht mal aufregender als…äh dingens und so

     
  10. 3

    Schön, wenn nach dem Auszug wenigstens die Ästhetik der vorherigen Hausfassade wieder hergestellt werden würde.

     
  11. 2

    Nun ja, die Waren waren ja zum grössten Teil mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum. Dazu noch Preise, die nahe an den gleichen Preisen, wie im Supermarkt kamen. Nur da im Supermarkt, hat man eine höhere MHD. Konnte auf Dauer nicht klappen. Hätte mal besser mit weisser und brauner Ware handeln sollen (diejenige, die zb. Einzelhandelskaufmann gelernt haben, wissen was ich meine). Als B-Ware ankaufen von Restpostenhändlern, und für kleines Geld verkaufen. Und Schnelldreher verkaufen.

     
  12. 1

    @RD du meinst den Laden der so extrem nach Chemie stinkt wo man meinen könnte man bekäme dort Zutaten für den Chemiebaukasten statt Süßigkeiten?

    Der Laden ist immer voll, vermutlich sind da zur Mittagszeit mehr Leute drin als in der gesamten Klever Innenstadt zusammen…