Alte Begriffe neu interpretiert: Damoklesschwert

Vertrauen wir den Befestigungskünsten der Bauarbeiter? Aber ja!

Die Sache mit dem Damoklesschwert kommt ja daher, dass der gute Mann dieses Namens von Neid zerfressen war, oder, wie Cicero es etwas genauer schreibt: „Quamquam hic quidem tyrannus ipse iudicavit, quam esset beatus. Nam cum quidam ex eius adsentatoribus, Damocles, commemoraret in sermone copias eius, opes, maiestatem dominatus, rerum abundantiam, magnificentiam aedium regiarum negaretque umquam beatiorem quemquam fuisse, ‚Visne igitur‘ inquit, ‚o Damocle, quoniam te haec vita delectat, ipse eam degustare et fortunam experiri meam?‘ Cum se ille cupere dixisset, conlocari iussit hominem in aureo lecto strato pulcherrimo textili stragulo, magnificis operibus picto, abacosque compluris ornavit argento auroque caelato. Tum ad mensam eximia forma pueros delectos iussit consistere eosque nutum illius intuentis diligenter ministrare. Aderant unguenta coronae, incendebantur odores, mensae conquisitissimis epulis extruebantur. Fortunatus sibi Damocles videbatur. In hoc medio apparatu fulgentem gladium e lacunari saeta equina aptum demitti iussit, ut impenderet illius beati cervicibus. Itaque nec pulchros illos ministratores aspiciebat nec plenum artis argentum nec manum porrigebat in mensam; iam ipsae defluebant coronae; denique exoravit tyrannum, ut abire liceret, quod iam beatus nollet esse. Satisne videtur declarasse Dionysius nihil esse ei beatum, cui semper aliqui terror impendeat? Atque ei ne integrum quidem erat, ut ad iustitiam remigraret, civibus libertatem et iura redderet; is enim se adulescens inprovida aetate inretierat erratis eaque commiserat, ut salvus esse non posset, si sanus esse coepisset.“

Mh, coepisset ist ein, wie ich finde, merkwürdig klingendes lateinisches Wort. Zusammengefasst war also die Hofschranze Damokles sehr neidisch auf das Leben seines von ihm umsäuselten Königs: Nie habe es einen glücklicheren Mann gegeben. Daraufhin fragte der Tyrann Dionysios, ob Damokles versuchen wolle, sein Leben zu leben. Damokles mochte. Dionysios veranstaltete ein Festmahl, ließ allerdings vorher über Damokles‘ Platz ein Schwert aufhängen, das lediglich von einem Rosshaar („saeta equina“) gehalten wurde. Damokles verzichtete angesichts der Gefahr auf das Vergnügen und bat darum, wieder sein Leben zurückzubekommen, er wolle fortan nicht mehr glücklich sein: „denique exoravit tyrannum, ut abire liceret, quod iam beatus nollet esse“.

Hätten Sie’s gewusst? Da sagt man mal eben so Damoklesschwert, hat aber keine Ahnung was es wirklich bedeutet. Es passt aber in einer modernen Übertragung perfekt auf den an einem Baukran aufgehängten Betonmischer am Grünen Heideberg. Schließlich beklagt unsereins sich auch über vieles und jedes und neidet dem einen seinen Impfstoff, dem anderen sein Geld, dem dritten seine Schönheit, und doch, wenn einem ein Betonmischer auf den Kopf fällt, ist das alles egal.

Fun fact: In der Titanic hat das Zeichnerduo Rattelschneck den Begriff mal als Damenkloschwert verballhornt: „Über mir schwebte das Damenkloschwert. Ich hatte mich in der Tür geirrt“.

Die Redaktion meint, dieser Beitrag ist ein grandioser Auftakt für ein Betonmischerwochenende, denn wie gerade auf Facebook zu lesen war, ist am Klever Ring ein Betonmischfahrzeug umgekippt, was nun eine Vollsperrung zur Folge hat. 14 Jahre ist in kleveblog kein Betonmischer erwähnt worden, und nun an einem Wochenende gleich zwei!

Wenn es windstill ist, hängt er relativ stabil

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8 Kommentare

  1. 6

    Vor allem unbefriedigend, dass ein Text auf Latein ohne Ãœbersetzung hier steht. Habe zwar Großes Latinum, aber es reicht nicht mehr, um Texte aus dem Stehgreif zu übersetzen.

    Deshalb hier eine Ãœbersetzung, die zeigt, dass Google Translate bei Latein an Grenzen stößt (DeepL musste passen):

    „Und doch hatte er hier tatsächlich einen Tyrannen geführt, als einen, der glücklich ist. In der Tat, als einer seiner Schmeichler namens Damokles in einer Predigt über die Kräfte seiner Ressourcen erwähnte, leugnete die Majestät seiner Herrschaft, die Fülle an Dingen und die Pracht des königlichen Palastes, dass es jemals glücklicher gewesen war: „Tun Sie Willst du dann «, sagte er,» oh Damokles, da dieses Leben dich erfreut, tu es selbst und prüfe mein Vermögen? «Als er dies gesagt hatte, was er wollte, sollte er in den Befehl gesetzt werden, den der Mann auf einem goldenes Bett mit wunderschönen gewebten Wandteppichen, die mit prächtigen Mustern bestickt sind. Sideboards schmückten viele Sideboards mit ziseliertem Silber und Gold. Dann sollten die auserwählten Jungen von außergewöhnlicher Schönheit am Tisch zu ihnen stehen, um dem Befehl des ersteren zu dienen, der es sorgfältig betrachtet. Es gab Parfumskronen, die aus gebrannten Harzen bestehen. Die besten Banketttische sind gebaut. Damokles schien sich glücklich zu fühlen. In der Mitte befahl er (der Tyrann?), die Bereitstellung eines leuchtenden Schwertes von einem Pferdehaar von der Decke herunterzulassen, so dass der Name desjenigen, der die Hälse segnete, zur Verfügung gestellt wurde. Die Kunst des Silbers: Es war nicht voll von diesen hübschen Kellnern und sah, so sollte man seine Hand nicht zum Tisch strecken; Jetzt rutschten die Kränze ab; Schließlich bat er den Tyrannen, ihn zu verachten, ihn gehen zu lassen, weil er kein Glück mehr haben wollte. Ist es nicht genug, dasselbe zu sein wie Glück, Dionysius scheint nichts geklärt zu haben, jemand, der immer die Angst hat, die über unseren Köpfen hängt? Darüber hinaus war es nicht einmal offen, es war, also für die Justiz, die Bürger ihre Freiheit und ihre Rechte wiederherzustellen; Es ist in der Tat selbst ein junger Mann im Alter von inretierat, dass Sie sich irren und schuldig und unerwartet waren, eine solche Notlage, die er nicht konnte, wenn er gesund war.“

    Besonders gefielen mir die Sideboards…

     
  2. 4

    Herr Daute, ich finde Sie geben ganz schön an. Das ist doch gar nicht mehr zeitgemäß: Latein!??

     
  3. 1

    Eine ganz miese, zynische Sache, die Damokles da widerfahren ist, sofern es ihn wirklich gab.