Deutsche Bank in Kleve bleibt, Emmerich macht dicht

Im vergangenen Jahr fehlten zwar ein paar Buchstaben, doch das blieb ohne Folgen: Deutsche-Bank-Filiale an der Herzogstraße

Heute veröffentlichte das Handelsblatt eine Liste der Filialen der Deutschen Bank, die demnächst geschlossen werden sollen – mit einem für die Region gemischten Ergebnis: Die Filiale des Geldhauses am Alter Markt in Emmerich wird geschlossen, was der gebeutelten Stadt, die gerade erst sechs Millionen Euro in der pleitegegangenen Greensill-Bank versenkt hat, einen weiteren, schwer zu füllenden Leerstand beschert.

Die Filiale in Kleve hingegen bleibt bestehen, was insbesondere für die Zevens Grundbesitz GmbH eine gute Nachricht ist, die das Gebäude 2018 der Bank abkaufte. Der Makler Helmut Mülleneisen vermittelte damals den Deal. Den größten Teil des Gebäudes nutzte damals schon nicht mehr die Bank, sondern die Hochschule Rhein-Waal, die aus Platzmangel die Obergeschosse angemietet und dort Teile ihres Verwaltungsapparats untergebracht hat.

Insgesamt schließt die Deutsche Bank bundesweit 97 Filialen und behält ein Netz von 400, was sie in heutigen Zeiten für ausreichend hält. 37 der Schließungen betreffen Standorte in Nordrhein-Westfalen (in der Nähe noch in Kempen). Immer mehr Kunden wickelten ihre Bankgeschäfte online ab, so ein Vorstand der Bank zur Begründung der Maßnahmen.

Kleve hat, was die Belegung der Innenstadt angeht, also weiterhin ziemlich viel Glück. Der Kaufhof hatte im vergangenen Jahr entschieden, in Kleve zu bleiben (während viele andere Filialen über die Wupper gimgen), und nach der Mensing-Insolvenz fand sich für die beiden Häuser mit Sinn (Hagen) ein neuer Investor. Alle vier Immobilien befinden sich übrigens im Besitz von Bernd Zevens, der über die Entwicklung sicherlich auch glücklich sein dürfte.

Deine Meinung zählt:

11 Kommentare

  1. 11

    Und wer sich wirklich auskennt, zB mit der Geldschöpfung! Wird das alles ein wenig anders sehen!

     
  2. 10

    @6 Husky

    Die wahren Gründe für die Bargeld-Abschaffung liegen ganz wo anders.
    (Stichworte: IWF; Rettung Wirtschaft Spaniens u. Italiens; Euro; Tresorkosten der Banken)

    Sparer könnten sich danach nicht mehr gegen weiter erhöhte Negativzinsen wehren, indem Sie z.B. Geld abheben.

    Leider fallen sehr viele, vor allem Jüngere, zeitgeistgemäß darauf rein.

    Lassen Sie sich bitte von kompetenter Seite die Hintergründe erklären.

    Bei Google:
    Bargeldabschaffung Professor Sinn eingeben
    und die Videos anschauen, das hilft, den ökonomischen Sachverstand zu erweitern.
    Ansonsten vergessen Sie Ihre Karte nicht, wenn Sie z.B. in Nimwegen hoffentlich bald wieder Eis essen können und möchten.

     
  3. 9

    Die Digitalisierung beginnt ja nicht erst, sie ist seit Längerem im Gange. Und ja, sie ist Fluch und Segen zugleich. Riesige Datenmengen können in Millisekunden-Schnelle bearbeitet werden. Wissenschaftler sind digital vernetzt und Ergebnisse können schneller aufbereitet und verbreitet werden. Und was würden wir während der Pandemie ohne das Internet und z.B. Homeoffice-Möglichkeiten machen? Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wir können uns schneller vernetzen. kleveblog wäre ohne Digitalisierung nicht möglich.

    Auf der anderen Seite geht ein digitaler Arbeitsplatz mit mehr Kontrollmöglichkeiten einher. Bei KI steht man vor der Herausforderung, den Nutzen gegen die Risiken abzuwägen. Der Datenschutz kann schneller ausgehöhlt werden mit digitalen Mitteln. Das Urheberrecht muss neu überdacht werden etc. Arbeitsplätze werden weiter wegfallen (und neue entstehen).

    Zurückdrehen kann man das alles nicht mehr. Man muss bestmöglich damit umgehen.

    Beunruhigend ist eher, dass sich das digitale Rad immer schneller dreht. Da kommen schon jetzt teilweise nur noch Experten hinterher. Deswegen ist es so wichtig, dass digitale Kompetenz schon in der Schule vermittelt wird. IT-Sicherheit wird noch wichtiger werden.

    Dann braucht es Gremien, die sich mit ethischen Fragen beschäftigen.

     
  4. 8

    Man kann diese Entwicklung in den Niederlanden seit Jahren sehen.Durch die digitale Revolution, Gewinnverluste u.a.wurden tausende Filialen geschlossen und tausende Mitarbeiter entlassen. Das steht uns noch zu einem großen Teil bevor. Digitalisierung ist nur für wenige vorteilhaft. VIele werden verlieren,insb. Geringqualifizierte.

     
  5. 7

    Es gut, dass die Deutsche Bank in Kleve bleibt. Sonst ist das etwas schwierig, Geld einzuzahlen ohne Geldeinzahlautomat. Was ist in Goch ? Gibt es da nicht auch noch eine Filiale der DB ?

     
  6. 6

    Wer zahlt bitte überhaupt noch mit echtem Geld? Das letzte mal bei mir ist schon nen jahr her…

     
  7. 4

    Bevor noch jemand Mitleid mit der Deutschen Bank bekommt. Kaum ein Geldhaus musste die letzten 10 Jahre soviel Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten aufgrund dubiose Geschäfte bilden, Hilfe bei Steuerhinterziehung etc.

    Dann hat die Deutsche Bank für 2020 ca. 2.000.000.000,–€ an Boni ausgeschüttet. Im Wesentlichen an die beschäftigten Zocker welche am Aktienmarkt wetten. Völlig überschätzt diese Leute.

    Das Filialsterben hat wenig mit der Zinspolitik der EZB zu tun dafür aber viel mit dem Verbraucherverhalten. Es stimmt, dass es um Kostenreduzierung geht und natürlich trifft es da mal wieder die schwächsten Mitarbeiter sowie Kunden.

    Leider fällt dem Management beim Thema Kostenreduzierung weder die Mrd Boni ein noch die Mrd die man sparen könnten, wenn man sich schlicht mal an Gesetze halten würde.

     
  8. 3

    @Christoph Burgers

    z.B. Kaufland, Edeka, Aldi, Lidl, Rewe, Geldautomat …u.s.w.

    Da muss keiner extra nach Kleve reisen.

     
  9. 2

    Das Filialsterben der Banken hängt im Wesentlichen mit der Zinspolitik der EZB und den ausufernden regulatorischen Anforderungen zusammen. Zum einen kann mit dem Geld, welches die Kunden zur Verwahrung (Sparbuch) einzahlen nichts mehr verdient werden, weil die Bank dieses kaum mit Negativzinsen belegen kann, auf der anderen Seite aber bei der Ausleihung (Kredite) nur noch minimale Zinssätze generiert bzw, Teile davon noch zu Minuszinsen (-0,5%) als Liquiditätsreserve bei der Bundesbank vorhalten muss. Zum anderen verlangt die Aufsicht perspektivisch über die Erhöhung der Anrechnung von Aktivpositionen mehr Eigenkapitalhinterlegung von der Bank, welche irgendwie verdient werden muss. Da die Erträge nicht einfach erhöht werden können bleibt nur noch die Kosten zu reduzieren, also Filialen zu schließen und Personal abzubauen.

    @1 Die Bedürfnisse bestimmter Kundengruppen können, selbst bei bestem Willen, überhaupt nicht mehr befriedigt werden, da diese nicht mehr finanzierbar sind, Ursache sind die desaströse Zinspolitik der EZB und die gleichzeitige Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen, ebenfalls durch die EZB.

     
  10. 1

    Das ist sehr schlecht,denn wo soll man dann sein Geld holen und für ältere Menschen wenn was ist müssen sie Termin in Kleve machen .Wie sollen die dahin kommen?