Manchmal platzt es einfach aus einem heraus: Kinder, wie die Zeit vergeht! Als Herbert Looschelders vor gut zehn Jahren in einem Gespräch die Idee eines Gemeinschaftsgartens für Kleve vorstellte, den die von ihm getragene Sozial- und Ökologiestiftung ins Leben rufen wollte, hieß die Gaststätte, in der das erste Treffen stattfand, noch Inges Bodega (2017 geschlossen), und mit am Tisch saß auch die Journalistin Annette Henseler (2016 bei einem tragischen Verkehrsunfall gestorben). Der erste Standort für den Garten, dessen Vorbild Looschelders im Süddeutschen gefunden hatte (der Trend zum Urban Gardening war damals freilich auch schon nicht ganz neu, für Kleve indes schon), der erste Standort also war unten am Opschlag, wo mittlerweile die Sommerwirtschaft seit auch schon wieder fünf Jahren Gäste bewirtet.
Für die Gärtner wiederum hieß das, dass sie umziehen mussten und nun hundertfünfzig Meter weiter nördlich ansässig wurden, in einem Dreieck, das Spoykanal, Spoycenter und Herzogstraße umschließen. Dass aber aus der anfangs belächelten Idee mittlerweile, trotz teilweise turbulenter Zwischenphasen, ein etabliertes Projekt geworden ist, zeigt schon der Umstand, dass die neuen Planungen zum Platz an der Herzogbrücke (dort soll unter anderem wieder ein Pavillon errichtet werden) die grüne Oase dort ausdrücklich miteinbeziehen.
Die ersten handgreiflichen Arbeiten am Gemeinschaftsgarten, der den – etwas sperrigen – Namen „Essbares Kleverland“ erhielt, begannen im Juni 2014 – damals hieß der Bürgermeister noch Theo Brauer, und Sonja Northing schickte sich an, Nachfolgerin zu werden.
Sie und die anderen Kandidaten (Dr. Artur Leenders, Udo Janßen) besuchten das Projekt. kleveblog schrieb damals: „Seid ihr uns grün?, hatten die Gemeinschaftsgärtner vom Opschlag in ihrer Einladung zum Sommerfest neckisch gefragt, und, gemessen am Zuspruch aus der Politik, kann die Antwort eigentlich nur ja ausfallen. So kam es, dass Fotograf Thomas Velten für sich den Erfolg verbuchen darf, das erste gemeinsame Foto aller drei Klever Bürgermeisterkandidaten gemacht zu haben. […] Dass dies ausgerechnet bei den Gemeinschaftsgärtnern geschah, dürfen diese als Achtungserfolg für sich verbuchen – als sie mit ihrem Vorhaben anfingen, waren sie von vielen, insbesondere in der Verwaltung, noch belächelt worden. Jetzt wirbt sogar das Stadtmarketing mit dem Projekt. Für die Zukunft wünscht sich die Initiative eine (Hand-)Pumpe, um die Wasserversorgung zu erleichtern. In den Trockenperioden müssen täglich bis zu 30 Gießkannen Wasser aus dem Spoykanal aufs Feld getragen werden.“
Der Wunsch nach der Pumpe wurde erfüllt, allerdings erst am anderen Standort. Und dort feiern die Gärtner, deren Stamm seit vielen Jahren derselbe ist, nun auch das zehnjährigen Bestehen – und laden dazu alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt ein. In der Einladung heißt es: „Mehr Biodiversität, Hochbeete, Bürgerantrag für insektenfreundliche Bepflanzung im innerstädtischen Raum und natürlich unser Gemeinschaftsgarten am Opschlag. Beispiel geben, wie dem Klimawandel entgegentreten werden kann. Frühbeetkästen für Kindergartengruppen, öffentliche Herstellung von Terra Preta (Schwarzerde) und Saftpressen am Spoyufer – nur einige Beispiele aus unserer zehnjährigen Vereinsgeschichte. Interesse gab von sehr vielen Gartenfreunden: den Klever Bürgern, Kindergärten, Grundschulen, Gymnasien, der Politik, der Verbraucherzentrale Düsseldorf sowie Studenten der Hochschule Rhein-Waal. Zehn Jahre Gemeinnützigkeit und Einsatz für Natur und somit Mensch funktioniert natürlich nicht nur mit gärtnerischem Einsatz, sondern braucht auch Unterstützung. Diese bekamen wir aus verschiedensten Richtungen. An dieser Stelle danken wir besonders Möbel Kleinmanns, unserem Kooperationspartner BBZ Kleve, der Likk, der AOK, der Volksbank Kleverland, den Umweltbetrieben der Stadt Kleve, der Stadt Kleve und vielen anderen mehr. Nun möchten wir unser zehnjähriges Jubiläum in Kleve und mit Kleve feiern. Dazu laden wir ein am 22. Juni ab 14 Uhr, an unserem Gemeinschaftsgarten an der Spoy (unterhalb der Herzogbrücke).“
Neben unserem Garten erwarten die Gäste nicht nur Musik, gute Laune, Getränke, sondern auch Malkreide und eine Eisrikscha für Klein und Groß.
kleveblog name dropping: Wer ist aktuell im Team von Essbares Kleverland? Jürgen Ramisch, Birgitta Wolff, Barbara Pauls (Vorstand),
Dorle Dingermann, Anett Smyrek, Klara Loock, Cam Dang Tran, Hiltrud Schoonhoven, Maria Ernst, Birgit Hauk, Marie Hölscher, Inge Doehring, Norbert van den Heuvel, Gerd Wiesenthal sowie Herbert Looschelders als Stiftungsgeber.
@7 Peter Lustig
Das geht nicht, wie der Beauftrage der Stadt Kleve schon verwundert festellen musste.
Es ist ein Parkhaus, da sind andere Nutzungsgestaltungen per Verordnung nicht zugelassen und noch nicht einmal ein Hochbeet auf den Parkflächen wäre zugelassen.
damals 2015… war alles sepia?
Können die mal bitte den Hochschulparkplatz-Betonblock begrünen und nutzen? Wer hätte gedacht, dass die meisten Studenten keine Autos haben?
Essbares Kleverland – aus meiner Sicht passender Name, schöne Initiative! 👍🌻
@5 GH Meine Großeltern kommen aus Kalkar, auch aus Wissel. Da wurde damals neben Tabakanbau auch ordentlicher Schnaps gebrannt… man musste ja was haben, um andere Sachen erwerben zu können
Das ist schön ! Ist das Klever Survival Prepper Highlight ( Sei bereit 😳 ) ☝🏼 wie WK II wo in Wissel z.B. bester Tabak angebaut wurde ? 😳 🙄 Man weis ja alles nicht so genau was da noch so kommt.🤔 😱 Da ist der Hinterhof + selbst der Blumenkasten sehr hilfreich. 🤔 😂 🍻
@2
Die (bewusst nicht markenrechtlich geschützte) Marke „Spoyland“ wurde vor einiger Zeit ins Leben gerufen. Sie soll allen Angeboten, Projekten und Initiativen zur Verfügung stehen, die im Umfeld des Spoykanals durchführt werden. Der Kinderspielplatz am Opschlag wurde auf Vorschlag des Klever Vereins Stadt . Land . Fluss … Schluss? e.V. einstimmig vom politischen Unterausschuss Spielplätze mit dem Namen „Die Klever Uferburg – für kleine Spoyland-Piratinnen und Piraten“ gewidmet. Die HSRW hat das FabLab-Spoyland usw.
Vielleicht ist es ja ein Anstoß, dem Projekt „Essbares Kleverland“ im Umfeld des Kanals einen entsprechenden „knackigen“ Namen zu geben. Nur mal so in die redensartliche Tüte gedacht.
Ab da wo es mich sticht
Sehr nett, die Menschen. Habe mich mit einigen unterhalten. Und das ist, eine gute Idee, was dort umgesetzt wird. Kenne das ja noch vom Opschlaggärtchen! Habe vorgeschlagen, dass das, doch jetzt vielleicht, in „Herzoggärtchen“ (da es ja jetzt dort in der Nähe ist), umzunennen vermag sein könne. Mit der Feier: Wusste ich schon vor ca. 2 Wochen! Sehr liebe Menschen! Natur pur! Und nachhaltig, was ich sehr schätze! 🙂
„insektenfreundlich“. Ab wann ist ein Insekt eigentlich Ungeziefer?