11 Jahre Genuss und Kultur am Turm

Reinhard Berens und Bruno Schmitz im Zentrum des Turm-Geländes

Bruno Schmitz, an der Merowingerstraße aufgewachsen, denkt heute noch gerne daran zurück, wie er als Kind im Winter mit dem Schlitten vom Aussichtsturm bis zu den Vier Winden hinabgesaust ist, und Reinhard Berens, Chef des Tichelpark-Kinos, verbindet mit dem Bauwerk, das die mit 106 Metern höchste Stelle der Stadt um weitere 15 Meter erhöht, ebenfalls sentimentale Kindheitserinnerungen, in seinem Fall Familienausflüge zum Turm, wo dann Kaffee und Limo konsumiert wurde. „Ein Lieblingsort von mir“, so Berens.

So gesehen, ist es vielleicht mehr als nur ein Zufall, dass die beiden Männer nun, in etwas vorgerückterem Alter, wieder am Turm zusammengefunden haben – und ihn in einer abwechslungsreichen Mischung mit zahlreichen Kulturevents bespielen, was noch ergänzt um die Gastronomie Zum Turm, für die seit nunmehr zwei Jahren Jürgen Gietmann (ehemals Vinho’s) verantwortlich ist.

Das neue Leben am Turm erwachte vor genau elf Jahren, weshalb Berens und Schmitz nun die Klever zu einem Jubiläum einladen – am Samstag, 13. Juli, wird am 11:11 Uhr am Aussichtsturm gefeiert. Die Gäste dürfen sich auf Freigetränke freuen, und auf eine Zusammenkunft des Who’s who der Klever Szene bis hin zum ehemaligen Bürgermeister Theo Brauer, der noch in Amt und Würden war, als Schmitz mit einigen Mitstreitern das Objekt übernommen hatte. Das hatte, nachdem das Team des italienischen Restaurants Il Nido (das Nest) in Falschgeldgeschäfte verstrickt war und deshalb schließen musste, zwei Jahre leergestanden und war verrappsackt, wie man am Niederrhein so schon sagt.

Doch Schmitz und seine Mitstreiter (damals waren noch Barbara Jacobs (Bioladen) und Mechthild Janßen mit dabei) erkannten die Chance. Im November 2011 klopften sie bei der Stadt Kleve an, ein Jahr später hatten sie den ZuschlagDie Stadt renovierte den Turm (allerdings ist es mit der Aussicht nicht weit hin, wie Bruno Schmitz sich beklagt, weil die Bäume zu üppig wachsen), das Team setzte eine Gastronomie auf und begann mit kulturellen Veranstaltungen, wobei der kabarettistische Jahresrückblick „Von oben herab“ von Ludger Kazmierczak so etwas wie eine Initialzündung für das Treiben dort (und auch für die Karriere des WDR-Redakteurs) darstellte. Die gastronomischen Betreiber wechselten, und auch die Mannschaft im Hintergrund änderte ihre Aufstellung. Seit drei Jahren planen nun Bruno Schmitz und Reinhard Berens die Veranstaltungen am Turm, und das aktuelle Programm mag veranschaulichen, welche Stützpfeiler das Gesamtkonzept tragen.

Allen voran natürlich Kazmierczak. Er lädt am 29. Juni, 30. Juni und 10. August am Turm zu, wie es heißt, „unterhaltsamen Abenden“ mit Gästen, die noch nicht verraten werden. Alle drei Veranstaltungen sind schon ausverkauft.

Dann das Waldkino: Am 20. Juli und am 17. August werden in der Sommernacht am Turm unter freiem Himmel Kinofilme gezeigt– das Waldkino ist das einzige dieser Art in Deutschland. Das Publikum stimmt ab, welcher der beiden zur Auswahl gestellten „sommerlich-leichten Überraschungsfilme“ am Ende gezeigt wird.

Und drittens Kurts Klönabend, eine immer kurzweilige Gesprächsrunde, die am 15. August stattfindet. „Ein Volltreffer“, so Bruno Schmitz über die Veranstaltung, deren Herz und Seele Kurt Otten ist. Schmitz und Berens legen Wert auf die Feststellung, dass das kulturelle Programm am Turm ein „Gemeinwohlprojekt“ ist, weshalb die Feier des Elfjährigen am 13. Juli auch als „kleines Dankeschön für diejenigen, die uns begleitet haben“, verstanden werden soll, so Bruno Schmitz. „Wir geben einen aus.“

Ergänzt wird der Reigen der Veranstaltungen durch Konzerte, wie das von Klangfabrik veranstaltete Gastspiel der Beatclub-Revival-Band Missing Link (4. Juli) und eine Aufführung von Thomas Geisselbrecht, der einen Streifzug von Scarlatti über Mozart, Schubert, Brahms bis hin zu Piazolla und den Beatles zu machen verspricht.

Neueröffnung am 12. Juli 2013
Feier mit bekannten Klever Größen (2013)

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3 Kommentare

  1. 3

    Dann, wenn alle Witze gerissen und der letzte Film geschaut wurde, kann man sich endlich dem kaltgestellten Champagner und den frischen Austern zuwenden.

     
  2. 1

    „Klever Größen“ 😁 wie schön ! 🙄 Meine Größen ? Für mich sind Klever Größen die großartigen Menschen die sich z.B. unter Aufgabe ihrer Lebensqualität , unerkannt ,ohne oder nur geringster Wertschätzung ,😠 ihren pflegebedürftigen Angehörigen+ Fremden widmen. Das wären so meine
    Klever Größen die auch meinen Respekt haben. War mal nur so ein spontaner Gedanke .😔